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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192305099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-09
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1923
- Autor
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7- rtft. Her» An jedem Hage können Sie das „Riesaer Tageblatt" bestellen. Es werden von den Postanstalten, Zrttungs- triigerinnen und znr Vermittelung an diese von derTageblatt-GeschäftSstelle.Riesa.Goetheftr.bS, jederzeit Bestellungen entgegengenommen l » ", "" - —* Preise fiir Fleisch- und Wnrstwaren. Die NrriSpriisungS-Kommtssion hat gemeinschaftlich mit der hiesigen Fleischerinnung folgende Preise für die Zeit vom v. bi« mit lb. d. M. für je 1 Pfund festgesetzt: Rind- fleisch 4600-5800 M., Schweinefleisch 5600-6400 M., Kalbfleisch 4000-5600 M., Speck 64l,0 und 7800 Pi., Schweinefett 6800 Tala 4000 und 4800 M., Blut- und Lrberwnrst 5800 M., Mettwurst 8000 Pf. —* Kirchliche«. Im anitlicheu Teil der heutigen Nummer bittet der Kirchenvorstand nur Barauszahlung auf die Kirchensteuer auf 1922. Es dürfte huilänglich be kannt sein, daß infolge der Geldentwertung und durch die sächsische Kirchensteuergesekg^buna, die den K rckgemiluden ein unter den jetzt obwaltenden Berhliltnlsien viel zu niedriges Höchstmaß für die Kirchensteuer vorschrcibt, diele schon seit Monaten finanziell in sebr schwieriger Lage und nicht mehr imstande sind, den Geistlichen und Kirchen beamten den Gehalt voll zu zahlen. Es regt sich aber unter den Gliedern der Kirchgemeinden und auch der hie sigen eine Liebe zu der Sache der Kirche, die mit rühren dem Eifer bemüht ist, durch freiwillige Spenden diel? Not beheben zu helfen. Deshalb wnÄ auch die Litte des Kirchenvorstandes um Steueroorauszahlungen sicher frenno- liche Aufnahme und Erfüllung finden. Es wäre m auch ein unabsehbarer innerer Schaden für unser Volk, wenn die Kirche — und das gerade m der gegenwärtigen Zeit lage — ihre Tätigkeit emstellen oder einschränken müßte. Die Kirchkassö hat Konto bei der Riesaer Bank, Post- schecklonro Dresden 34 621 und Stadtgirokonto 18; auch nimmt die Pfarramtskanzlei an den Werktagen von 8 bis 3 llhr Zahlungen an. ' —* Der „Lund entschiedener Schul reformer" veranstaltete am 5 Mai in der Turnhalle der Knabenschule einen öffentlichen, gut besuchten Vor trag- Frau Käte Feuerstack-Berlin sprach über das Thema „Jugend in Not". Aus der reichen Fülle ihrer persön lichen Erfahrungen zeichnete sie einige erschütternde Fälle der heutigen Jugendnot, die geboren sei aus den Folgen des Krieges und der damit verbundenen, immer weiter um sich greifenden Zersetzung der Familie als Lebens und Arbeitsgemeinschaft. Ihres Ernährers beraubt, sind Mütter und Kinder gezwungen, iiz» Erwerbsleben zu treten. Die Kinder kommen um ihre Jugend. Sich selbst über lassen, geraten sie. Jungens wie Mädels, zum Teil unter den Einfluß „der Hyänen der Großstadt", gar bald auf der Bahn des Lasters endend, zum Teil geraten sie in den Bann all der üblen Zeiterschelnungen, die ihre» Grund in widerlichem Wuchertum und unersättlicher Pro fitgier haben. Unglaublich fast scheint es, wenn man hört, was alles von Kindern zu Gelde gemacht wird, welche Schliche und Kniffe gewählt werden, um den heiß be gehrten Mammon zu erlangen, unglaublicher aber ist es, wie harmlos, ja geradezu unwissend sich ern großer Teil der Eltern und Erzieher dieser Jugend in Not gegen über verhält. Hier ist es Aufgabe des Staates, in groß zügigster Weise einzuschreiten, die engherzigen, bürokrati schen Bestimmungen, die einer sinnvollen Jugendpflege entgegenwirkSn, zu beseitigen, Waisenhäuser ihres un freundlichen, kasernenhafte» Charakters zu entkleiden und in Stätten froher Arbeit umzuwandeln, die Schulen aber allmählich zu Schulpflegschaften zu erweitern, die sich der Kinder nicht nur während einiger Stunden am Tage aqnehmen, sondern sie während des ganzen Tages in ihre Obhut nehmen, die dafür sorgen, daß Geist und Körper ihrer Zöglinge rein gehalten werden. So wer den auch sie befähigt werden, mitzubelfen am Aufbau einer besseren, von höherem sozialen Geiste erfüllten Ge sellschaft. Starker Beifall lohnte die mit großer Wärme vorgetragenen Ausführungen der Rednerin. —* Arena-Schau auf dem Schützenplatz. Freitag abend soll auf dem hiesigen Schützenplatz von der Arena-Schau die Eröffnungsvorstellung stattfinden. AuS der Anzeige in vorliegender Nummer wolle man ersehen, was das Unternehmen bieten wirb. —* Eine I raktionsfpende für die Ruhr- bilfe. Die Landtagsfraktton der Deutschen Volkspartei hat für die Ruhrhilfe wettere 200 000 Mark gezeichnet. —* Verbandstag der sächsischen Konsum vereine. Am 18. und 14. Mai findet in der hiesigen Geipelbura der 55. Berbandstag des Verbandes sächsischer Konsumvereine statt. —* Verringerung! der schriftlichen Ar beiten. Das Unterrichtsministerium bat nunmher auch die Direktionen der Realschulen und der höheren Mädchen schulbildungsanstalten ermächtigt, die Zahl der schriftlichen Arbeiten durch Beschluß der Lehrerversammlungen um ein Viertel zu verringern. —* Verband Deutscher HauSfrauenver- etne. Vom 10. bis IS. Mai findet die Tagung des Ver bände» Deutscher Hausfrauenvereine in Schilds Hotel in Dresden statt. Die erste Vorsitzende Frau Gerhardt und die zweite Vorsitzende Frau Kroner,' die auch Mitglied des RelchSwtrtschastSrate» ist, werden Borträge halten. i-—» Wechsel in-er Leitung der Nachrichten- stell« in der GtaatSkanzlei. An Stelle l stell««» Robert Albert, der seit dem Ausscheiden regtrrunasrate» Dr. Boehm die Nachrichtenstelle * Gröba. In letzter Zeit wird der Feuerwehrübungs. platz am Steigerturm an der Oststrabe mehr und mehr zum Fuß- und Faustballspielen durch Kinder und junge Leute be nutzt. Zur Ausübung dieser Spiele ist der Platz viel zu klein und so fliege» die Bälle häufig auf die angrenzenden Feldgrundstücke und werden durch die Spielenden von dort zurückgeholt. Dadurch ist schon jetzt an den Saaten großer Schaden verursacht worden, der bei fortschreitendem Wachs tum der Felbsrüchte noch viel größer werden würde. Wenn es auch weiterhin gestattet sein soll, daß Kinder auf dem Platze Spiele ausführen, durch die weder der Platz noch der Stetgerturm, noch die angrenzenden Felder und deren Früchte beschädigt werden, so muß das Fuß- und Faustball spielen auf diesem Platze ferner unbedingt unterbleiben und wird von der Gemeinde verboten. Wenn der Platz aber als Spielplatz für Kinder und als Uebungsplatz für die Feuer wehr benutzt werden soll, ist es auch nicht angängig, ihn zum Hüten von Gänsen, Ziegen und sonstigem Vieh zu benutzen. Die damit verbundenen Verunreinigungen machen ihn für erstere Zwecke untauglich. Auch jede andere Verunreinigung ist streng verboten. Die Eltern der Kinder und die An- wohner werden gebeten, dafür zu sorgen, baß Beschädt. gungen und Verunreinigungen des Platzes, sowie Betreten der angrenzenden Felber künftig unbedingt unterbleiben. * Glaubitz. GemeinberatSsttzung vom S. Mat 1V28 ^endS 8 Uhr in der Schule. Anwesend der Gem.-Borstand als Vorsitzender, S Gemeinbe-Aeltest«, S Gemeindevertreter jowie 8 Zuhörer. Die Sitzung eröffnete unter Begrüßung des Kollegium» der Herr Vorsitzende. Einstimmig fand in j. Lesung der Nachtrag zur Gemetndesteuerorbnung, Er hebung einer Wohnungsbauabgabe bi» zu 75 Prozent An nahme. — Ueber die erforderliche Gebührenerhöhung in VerwaltungSangelegenheiten sand ergiebige Aussprache statt und man setzte bi« Gebühren wie folgt fest: 800 Mark für jede TanzgenehmigUtM, 150 Mark für jede polizeilich« An- und Abmeldung, 200 Mark für jede Beglaubigung, 500 Mark für jeden Personalausweis, 200 Mark für jede Abschrift, 150 Mk. für jede Bescheidung in Wohnungssachen einschl. Zu- stell«»», 500 Mark für jede desgleichen in AuSnahmesällen. — Anschließend wurde gleichzeitig die seiner Zeit festgesetzte Hundesteuer 1028 Infolge der wetteren Geldentwertung wie folgt erhöbt: 8000 Mark für den 1. Hund, 5000 Mark sür den 2. Hund, 10000 Mark sür den 8. Hund, 15 000 Mark sür den 4. Hund, für jeden weiteren Hund je 15 000 Mark mehr ohne Steuerzeichen. — Da» Gesuch de» Fugendpslege- verein» Glaubitz um Erlaß der Gebühren bet össentltchen «erankaltuna-n wurde genehmigt «ud beschloss««, kstnstiabü» Augschuß wurden gewöhlt von der Rechten die Herren Vizevorst. Tröger und Stadtv. Schumann l, von der Linken die Herren Vorsteher wüntber nnd Stadtv. Schneider. Bon der Herstellung einer Festschrift soll ab, arsebrn werden, an deren Stell» sollen von Zeit zu Zelt Artikel ortsgeschichtlichen Inhalt« im Riesaer Tageblatt und in der Volkszeitung veröffentlicht werden. 10. Aus Antrag de« Herrn Stadtv. Schinkel soll der Mat gebeten werde», die städtisch, Sintritt«kart»n- steuer bet sportlichen und turnerischen Beranftaltnngen von SO*/, aus 20'/. herabznseden. Herr Stadtv. Schön» born wendete sich gegen diesen Antrag, da bei den seiner Meinung nach iebr hoben Eintrittsgeldern die Kartensteuer von den fraglichen Vereinen gezahlt werden könne, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Herr Stadtv. Schinkel widerlegte die Ausführungen des Vorredner« und auch Herr Vorsteher Günther verwendete sich für die Annahme des Antrag«. Herr Bürgermeister Dr. Scheider gab auf eine Anfrage zunächst die Beträge kür die Herstellung und Untrrhaltung de« Sportplätze« bekannt und erklärte ferner, daß di,Einziehung dkrsog.Lustbarkeltsstruer nach einer Entscheidung dr« OberoerwaltungSgericht« rrkolae. Die Stadt sei leider gezwungen, die wenigen ibr »ugewiesenen Dtenrr- qurllen auszunützrn. Er glaube aber, daß sich der Rat, der durchaus nicht sportfeindlich sei, der Anregnna freund» lich gegrnüberstrllen werd». Der Antrag wurde schließlich gegen «in« Stimme angenommen. Ein weiterer Antrag, vi« Angelegenheit dem Au«sch»ß für Leibesübungen zu über» weisen, wurde gegen »ine Stimme abgelehnt. SO. In der Siedlung „Neue Hoffnung" ist durch hie Entnahme von Bausand «ine Grub« entstanden, di« durch Aufschütte» vo» Asch» nach «nd nach ausaesüllt werden soll. Durch die zeitweise aufaewirbrlteu Aschemassen Werden aber die Anwohner benachteiligt. Herr Stadtv. Schinkel regte an, die Angelegenheit dem Rat« znr Prüfung zu überweisen. 21. Eine Mieterangelegenbeit, die Herr Stadtv. John« zur Sprache brachte, lieb da« Kollegium, da es bierzu nicht zuständia sei, auf sich beruhen. — Eine weiter« Angelegenheit, da« Mieteinigung « amt brtr., soll dem Rate zur Prüfung unterbreitet werden. Schluß der Sitzung '/«8 Uhr. alle derartige« Gesuch« von Wall zu Wag unter «ttent» schließ«»« de» Ananzausschusse» ,« erlebt»««. - I« de» Ausschuß der Einschätzung zur Einkommensteuer wurden die Herren, Gemetndevorstanb Beaaewft» als Beamten» Vertreter, Gemetnb,ältester Mückrl al» «rbeitnebmerver. trete», Gemeind«iMester Beyer al« Arbeit«,Hmer-Stellver- treter, GeMetad-vertreter B. Sucher al« Vertreter der Land- «vtrtschaft. Herr Myrltz Richter al» Vertreter der Gewerbe treibende« gewählt. Wahla«nabme selten« der Gewählten erfolgte. — Längere Au»fprache wurde tu Sachen Ein stellung einer HtlsSkrast hinsichtlich Notwendigkeit derselben bet der Gemeindekasfenverwaltung gepfloaen und einstimmig beschlossen, eine Kraft für die Kasse noch ein,»stellen. Die öffentliche Ausschreibung der Stelle soll erfolgen, sobald die «achgesuchten Zuschüsse zu der Besoldung zugesichert worden sind. Vorläufig wurde eine Hilfskraft eingestellt. — Ueber die eventuelle Holzzuweisung au« dem Gohrischer Walde fand Aussprache statt, wovon man Kenntnis «ahm. Die Herren Gemetnbeältrsten werden bei der Verteilung mit tätig sein. — Aus der Mitte des Kollegium» wurde die Zu sammenlegung des Gemeindeverbanbe» Glaubttz-Sageritz- Langenberg zu einer Gesamtgemeinde Glaubitz angeregt und auch demgemäß beschlossen, da die Lebenösähtakeit der Ort», teile von einander zu sehr abhängig und verflochten Ist und wirtschaftlich nnd räumlich di« Zusammenlegung bedingt. Ein entfprechenbrr Antrag soll bet der Aufsichtsbehörde bezw. Ministerium de» Innern über die Zusammenlegung unter Begründung der Notwendigkeit derselben gestellt werben. — SttzungSschluß 10,80 Uhr. Strehla. Gin Ovftr ber heutigen TenerungSvee- hältnisse hat auch di« seit fiinszehn Jahren zwischen Riesa nnd Strehla verkebrend» Wrtihpost werden müsse». Di« außerordentlich, hohen Unterhaltungskosten sür da« zu dieser Postverbiudnng verwendete Pferdefuhrwerk stehen infolge de« Verkebrsrückaangc« in keinem Vrrbältni« mehr znr vollwertigen An«n»d«na diese« Fuhrwerk«. Die Poft« verwgltuna steht sich daher mit Rücksicht ans die traurig« Finanzlage de« Reiche« gezwungen, vom 15. Mai ab dies« Frülwostverbindung nuszubeben. Nan » d 0 rs b. O. Ein schwerer Ungliicksfall ist dem beim ElektrizitätSoerband Gröba angestellten Monteur Weber au« Schmorkau znaestoßen. Gr war am Sonnabend nachmittag mit der Reinigung eines hiesigen Trans» fonnators beschäftigt. Dabei hat er sich schwer verbrannt. Besonders schmerzhafte Wunden bat er sich am Hal» und linken Arur zugezogen. Etwa eine halbe Stunde hat er das Bewußtsein verloren. Infolgedessen war er abgestürzt und dabei hat er sich auch noch gm Hinterkopf schwer ver letzt. Vermutlich berührte W. eine gefährliche Stelle, so daß der Starkstrom durch seinen Körper ging. Er wurde ins Bezirkskrankenhaus Mügeln eingeliesert. Lommatzsch. Daß unsere Gegend von auswärtigen Aufkäufern überlaufen wird, ist nichts Neues. Unsere Polizei hat in den letzten Tagen hier zwei Personen ange balten und die von diesen initgrführten Waren in beträcht licher Menge beschlagnahmt. In dem einen Falle handelt es fick nm ein, Frau Lotze aus Dresden, der wegen Un zuverlässigkeit die Handelserlaiibnis entzogen worden ist; ibr wurden 108 Stück Eier, 7 Stück Butter, 23 Pfund Quark, 7 Tauben, 1 Henne nnd einige Ziegenkäse abge- nommen. In dem zweiten Falle handelt es sich «in einen Herr» Hommel aus Bockwa. der in zwei großen Koffer» und Paketen nicht weniger als 300 Stückchen Butter, die er von der Molkerei Biedler in Jessen bezogen hatte, mit weg- znschleppeu gedachte. Auch er batte keine Ankausshcrech- ttgnng. Die beschlagnahmten Ware» kamen »um Verkauf. * Döbeln. Am Freitag wurden in der Mulde zahl ¬ reiche tote Fische an« Ufer getrieben. Die Ursache des Fischsterbens ist noch nickt ermittelt, mau nimmt an, daß von einer chemischen Fabrik Giftstoffe in das Wasser ge leitet worden sind. , Dresden. Eine halbe Million Mark Geldstrafe wegen unerlaubter Abhaltung von Tanzvergnügen in drei Fällen nnd Uebertretung der Polizeistunde warf das Schöffengericht zn Kötzschenbroda gegen den Schänkwirt Max Hesselbein in Niederlößnitz aus. Der Verurteilte, der das Restaurant zum Jägerhof bewirtschaftet, hatte wegen dieser Ueber- tretnngen erst einen Strafbefehl über vier Wochen Haft erhalte», aber dagegen Einspruch erhoben. Diese Angelegen beit wird noch das Dresdner Landgericht als Berufungs instanz zu beschäftigen haben. * Dresden. Einen großzügigen und nachahmenswerten Beschluß bat die Bäcker-Zmaugs-Junnug zu Dresden ge faßt, um ihren Mitgliedern ein zeitgemäßes Sterbegeld zu sichern. Die Innung hat mit der Persicherungsanstalt der sächsischen Gcwerbekammern einen Vertrag abgeschlossen, der jedem Jnnungsmitglied und dessen Ehefrau sür den Todesfall ein Sterbegeld in Höhe von 250000 M. zusichert. Bei etwa fortschreitender Geldentwertung und dadurch be dingter Erhöhung der Bestattungskosten siebt der Vertrag die Möglichkeit einer entsprechenden Erhöhung dieses Sterbegeldes vor. * Dresden. Einen neuen Gaunertrick ersänne» zwei Männer, die von der Kriminalpolizei in einem 30jährigen Schlosser und einem 27 jährigen Musiker ermittelt und festgenomnien wurden. Die beiden Leute beabsichtigten, Wasser anstatt Cognak an den Mann zu bringen. Zu diesem Zwecke ließen sie bei einem Böttcberrneister in zwei Fässer unterhalb der Spundlöcher Bleckkästen zur Aufnahme von etwa 2 Liter Cognak einbauen. Sie füllten dann die Fässer mit Wasser und die Blechkästen mit dem erwähnten Quantum Cognak, um so bet einer Probe die Käufer zn täuschen. In einem Gastwirt und einem Schuhmacher fanden sie Abnehmer, die für den vermeintlichen Cognak hohe Beträge bezahlten. "Oybin. Am Freitag morgen wurde im Presseheim Landhaus „HnbrrtuSburg" ein Einbruchsdiebstahl verübt, wobei den Tätern zwei Handkoffer mit verschiedenen Gebranchügegenständen in die Hände fielen. Auch ein Mantel mit einer Geldtasche wurde geraubt. * Freiberg. Der Bezirksausschuß der Auitshanpt- Mannschaft Freiberg hat beschlossen, die Gemeinde» anzu weisen, unter möglichstem Zusammenschluß benachbarter Ortschaften Vrei«prüsung«stellen und Kontrollausschüsse zu errichten. Marienberg. Sonntag fuhr der Arb«iter»Radfahrer< verein von Marienberg nach Zöblitz zur Bannerwrihe. In RittzrSberg fuhr der Grwerkschaft»>ekretäe Müller ans her Reihe der Fahrenden drei Meter vor einem entgegen' kommenden Teplitzer Auto über die Straße. Trotzdem der Kraftwagen sofort stark bremste und auch gegen einen Baum fuhr, kam der Obengenannt« unter das Auto. Er wurde schwer verletzt mit dem Kraftwagen in da« Marienberger Krankenhaus gebracht. Da« Rad wurde gänzlich demoliert- Den Führer de» Wagen« trifft kein» Schuld. "Zwickau. Am 1v. Mai begebt da« bieftge Gymnasium seine S75'Jahx,Fei«r, verbunden mit der Weihe de« Ehren mal« für di« gefallenen Lehrer und Schüler. "Chemnitz. In der Färberei von Georg Schieber in Greiz fand Ende voriger Woche der Probelauf der Dampf» turbln« statt. Dabet war auch Personal der Chemnitzer liefernden Firma Otto Wrfthoff heschiiftigt. Plötzlich platzt« au« noch nicht Mgestelltrr Urlache ein etwa zwei Meter lange« Dampfrohr. Lurch di, infolgedessen «»«strömenden Dämpfe wurden die dabeiftehenden Leut, schwer verbrüht, u. a. der Monteur Kunze au« Chemnitz und der Arbeiter Loh« au« Einsiedel so schwer, daß st, bald danach starben, Vier weitere Leut« erlitten leichter, Verletzungen. - "Geithain. Der Fabrikbesitzer Paul Günther in Amerika teilt» seiner Baterftadt »eitdain mit, daß er ihr «in« großo KeutraUchul« mit dm» «ode-alte» Einrichtungen «7«S7 N»rll. zettung" Han» Block, ber vorher auch an der „Dresdner Arbeiterzeitung" tätig war, mit der Amtsbezeichnung „Obre- regierungSran in Pflicht genommen worben. — Der Wechsel in der Leitung ber Nachrichtenstelle kommt überraschend. Herr Albert, ber der sozialdemokratischen Partei angehört, hat e« verstanden, sein Amt so objektiv wie irgenb-mü-ltch zu verwalten. Er bat seiner Partei und den sächsischen Re gierung dadurch, daß auch die ntchtspztaldemokrattsche Presse ihn schützte, die besten Dienste geleistet. —* Gesetzentwurf über Holzschläge und Wiederaufforstungen. Da» Gefamtmtnisterium bat beschlossen, dem Landtage den Entwurf eine« Gesetze» über Holzschläge und Wiederaufforstungen in ntchtstaatlichen Wal dungen zugehen zu lassen. Der Entwurf bestimmt, baß alle Kablschlagflächen, Blößen usw. innerhalb einer von der Auf, stchtSbehörbe festzusetzenden Frist wieder aufgesorstet werde» müssen. Der Gesetzentwurf wird auf ber Grundlage einer verständigen Wirtschaftsführung einem Raubbau am Walde, zu dem die gegen,vürtigen PreiSverhültnisse leicht führen könnten, für die Zukunft vorbeugen. —* Stngemet ndungen. Nachstehende Gemeinden Sachsen» haben sich vereinigt: Mittelfrohna und Fichsig-thal unter dem Namen Mittelfrohna, Bannewitz und Nöthnitz unter dem Namen Bannewitz. Niedervogelgesang mit Pirna, Baselitz mit Kmehlen unter dem Namen Kmehlen, Ober- und MittelwetgSdorf unter dem Namen WeigSdorf. — Da« Ehrenmal der Freiberger Jäger und 18 2er. Sonnabend nachmittag errichteten Mitglieder dr« Vereinigten DenkmalSansschnsses der Freiberger Jäger und 182er im Johannispark zn Freiberg ei» Lattenwerk zur Markierung des von den beiden Truppenteilen beabsichtigten Denkmals. Nm '/,5 Uhr fand «ine Besichtigung durch Stadtbaurat Rieß und Stadtgarteninspektor Rost statt. E« wurde nach eingehender Besprechung festgestellt, daß fick ein Ehrenmal in der beabsichtigten Form gut in den Rahmen der Anlagen einpassen würde. Der Entwurf stammt vo» Baumeister Gvviert. Mit dein Bau soll sofort nach Genebmigung durch die Stadt begonnen werden. Di» Weihe findet voraussichtlich im Herbst statt. —SEK. Durch Glauben znr Tat. Unter dieser Losung steht der 11. evangelische I u n g m ä n n e r t a g Deutschlands, ber mit einer Mindcstbetciligung von 10 000 jungen Leuten ans allen Teilen des gleiches in den Pfingsttagen nach Dresden führen wird. Sein Leit gedanke ist erwachsen aus der gegenwärtigen Einstellung der evangelischen Jugend, die unter innerster Vertiefung in die Schrift heute einem tatensrohen Christentum entgegenstrebt. Nicht nur im Kampf gegen die Gifte der Zeit sucht sie ihren Mann zu stellen, sondern vor allem auch in seiner hin gehenden christliche» Liebestat und in ber sittliche» Läute rung des Manneslebens. Infolgedessen wird die Tagung stark den Charakter innerer Sammlung und Vertiefung trage»; alles bloß Demonstrative liegt der evangelischen Jugendbewegung ihrem Wesen nach fern. Im Mittelpunkt der Tagung steht eine große Männerversammlung im Vereinshause Zinzendorfstr. 17 am Pfingstsonntag Ki8 Uhr, wo bei freiem Eintritt Herr OberverwaltungSgerichtsrat von der Decken über „Die geschlechtliche Not des werdenden Mannes" sprechen wirb und Landesbtschof D. JhmelS das Schlußwort übernommen hat. Gleichzeitig findet für die Mannesjugend bis zum 17. Jahre eine Versammlung in der Frauenkirche statt, bei ber ähnliche Fragen auch von medi zinischer Seite behandelt werden sollen. Wir verweisen auch an dieser Stelle auf die öffentlichen Versammlungen, die am Pfingstsonntag mittag von 11 bis ^1 Uhr im Zirkus Sarassani und in der Frauenkirche gleichzeitig stattfinden. Ueber die Losung der Tagung werden dort sprechen: Reichs kanzler a. D. Dr. Michaelis, Paul Le Sour, Berlin usw. —* Zur Bekämpfung der Maikäfer, die in diesem Jahre außerordentlich stark auftreten, teilt uns der Obstbaubeamte der Amtshauptmannschaft mit, daß die Be kämpfung am wirksamste» wie folgt vorgenommen werben kann: Sollten die Küfer als Geflügelfutter Verwendung finden, so sind die Bäume des Morgens abzuschütteln. Die Maßnahme hält jedoch nicht auf, daß doch nach und nach die uns wertvollen Bäume kahl gefressen werden, was außer ordentlich nachteilig für die Bäume ist. Die wirksamste Be kämpfung kann durch Bespritzen mit Urantagrün erfolgen, weil dadurch alle fressenden Schädlinge den sicheren Tod finden. Der Fraßschaden bleibt da nur ein sehr geringer. Als Geslügelfutter die so abgetöteten Käser zu reichen empfiehlt sich jedoch nicht.
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