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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192306083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-08
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1923
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«st» «stGruckMM B«dächt»l«festr statt. an der. en »er rbeltsminifter ftslaa« und di« Basttzner Nach- ras unter anderem : »«, Es Gntttpe «sr Ate In einer vom vrt«au«fck»t serkschaftsbund»« In Wnn»o« Tagesgeschichte. Deutsche» «eich Letlstreik »er Berliner Telegraphenarbetter. Bei den Berliner Telegraphenbanämtern und dem Telegraphen- zeugamt ist gestern ein Teil der Telegraphenardeiter in einen Streit getreten und zwar ohne Zustimmung ihrer Organisation, des Deutschen BerkehrSbundeS. Die Tele- oraphenarbeiter forderten die sofortige Auszahlung einer WirtlchaftSbeihilse von IbOOOO Mark und Erhöhung ihrer Iunilohn« um 100 Prozent (statt 66'/,) gegen Mai. Der verkehrSbund billigt die Haltung der Telegraphenarbetter um so weniger, als ein willkürlicher Bruch des Tarifvertrag» »orltegt. Di« Telearaphenbauämter und das Telegraphen« »eugamt haben daher unter Androhung der fristlosen Ent lastung di« Streikenden aufgefordert, bi» zum Montag di« Arbeit wied«r aufzunrhmen. Die Arbeiter haben «in« Urabstimmung vorgenommen, an der von d«n 2100 Arbeitern r01S teilnahmen und 1800 für den Streik stimmte». Nicht ßestreikt wird in einigen Bororten Berlin«. Dee Verkehrs- »und erkennt diesen Streik nicht an. Di« Postverwaltung behält sich vor, die Wiedereinstellung der Streikenden von »em künftigen Bedarf abhängig zu machen. Ueverführnnp der Leiche Schlageter». Wie au« dem Rheinland gemeldet wird, wurde gestern die Leich, de« von den Franzosen erschossenen Kaufmann« Schlaget» exhumiert. Der Lot« war in einem Zinksarg aufgebahrt, auf dem prachtvoll« Kranzspenden niedergelegt waren. Anschließend an di« Leichenfeier sprachen Vertreter der Regierung, der Stadt und anderer Behörden. Vbenfall« anwesend waren auch di« Verteidiger Schlaget»«, Rechtsanwalt Genastock und Dr. Marx. Unter Harmoniumklana und dem Gesang« „Ich halt einen Kamerad«»- wurde der Sara au« der Kapelle getragen und auf den dereitftehenden Eisenbahn magen gebracht. Der Erschaffen« soll in seiner Heimat Schönau bet Wiesenthal in Baden beiges,tzt werden. Die Probefahrt »«» Paffapierdampfer» München. Der ans d» Stettiner Vulkanwerst für den Norddeutschen Lloyd erbaute 1SS2S Bruttoregiftertonnen groß« Passagier- Kämpfer München erledigt« vorgestern während seiner Uebersührung von Swinemünde nach Bremerhaven sein» vrobefahrt. Auf Grund befriedigender Ergebnisse übernahm veneraldtrektor Stimnnng im Großen Belt unter warm«« Anerkennung der Leistungen der Werft da« Schiff für den Norddeutschen Lloyd. Wahrend das Schiff da« Gebiet der oeeschlacht am Skagerrack passierte, sand bet halbmast gesetzter Worten nnanslölcblicher Dankbarkeit aedacht« General« dieektor Stimmlng der in der Skagerrack»Schlacht gefallenen deutsch«» Geeleute und weiht« ihnen «'n«» »an der Kommandobrücke an« abgeworfenen Kranz au« frisch»» Blumen. Nach gemeinsamem Gesana de« Deutschlandliede« setzt, di« München die Fahrt na» Bremerbaven fort. - Der Dampfer tritt seine erste Reise nach .Nrwyork am *1' Der'medakteur »er «erltuer «Roten «ahne- verhaktet. Ans Ersuche» des Oberreichsanwall« bat die Kriminal polizei gestern vormittag in den Redaktion«räum«n der Berlin» „Roten Fahne" eine Hau«suchuna vorgenommen. Da« Ersuchen war erganaen wegen de« am 27. Mal von dem Blatt« gebracht«» Leitartikel« „Die deutsch« Arbeiter« klaffe in Gefahr", der Aufhetzungen nnd verböbunngen der Regierung enthielt. Der verantwortliche Redakteur de« Blatte«, Gentsch, wurde wegen Landetzverrat« in Hakt genommen.^ g,,treidebewirts»aftuno. Bei der Beratung des Gesetzentwurfs über di« Metreidebewtrtschaftnna de« «.VN« über di, VreiSgeftaltuna bi« zum Ablauf de« Wirtschaft«, fahre« könne beute nicht abgegeben w»d«n. Für dl« Gestaltung de« freien Brotpreise« nach B.eendigtttta d» Markenbrotversorgung k»k der vorherige Brei« aleichgÜlttg. Der Anskauf von einer Million Tonnen durch dse Der- waltung sei nicht zu unterschätzen. In der Retch-getreide» stelle sei eine A'izabl tüchtiger und erfahren» Herr,», auf die man unter allen Umständen t'wei « zurNckgreUen wüste, nuch wenn die Reichsgetreidestelle als solche verschwinde. Die Neich«getreidestelle (Geschäft«abt,ilung) wüste also bestehe,i bleiben, wenigsten« ihrem Wesen nach, wenn auch die Benennung anders werde. Solange e ne öffentlich, Bewirtschaftung erfolge und di« kaufmannt che lklbtrilung bestehe, wüste aber auch di» BerwaltungSabte lang bestell»- im Sinne einer amtlichen Vertretung de« Reich« bei d. GeschäftSabteilung. Selbstverständlich werde nach Maßgabe der Abnahme der Geschäfte der Umfang der Stelle abgebaut werden. „ ... . Zur Auszahlung der Beamten- und ArbetterbezSae. Die Meld,,na, nach der durch Rnndtrleoramm de« Neich«finanz. Ministeriums Vorauszahlungen an die Beamten nnd Staats arbeiter in Höhe von kiOOOOO Mark für den Kopf geleistet werden sollen, entspricht nicht den Tatsachen. Es ist Vor sorge getroffen, daß die Auszahlung der auf Grund der neuesten Regelung zustehenden Bezüge in kürzester Frist erfolgt. Marschall Petai» Nachfolger Deaoutte«. General Netain, der gestern Dortmund, Lüne» nnd Herne besucht batte, hat heute seine Rundreise nach Recklinghausen fort gesetzt. Man vermutet, daß er de» Oberbefehl über die französischen Truppen erhalten bat. FrakttonSderatnuge» im Reichstage. Nach der Voll sitzung des Reichstages traten gestern sämtliche Fraktionen de« Reichstages zu Sitzungen zusammen, in denen sich die Parteien mit der außenpolitischen Lage sowie mit der neuen ZwangSanleihe für die Brotversorgung beschäftigte». Beschlüsse wurden nicht gefaßt. , Die Sozialdemokraten a«ae« die Technische Nothilfe. Wie der Vorwärts mitteilt, ist dem Reichstage eine Anfrage über die Technische Nothilf« »ugegangen. U. a. wird gefragt, ob die Regierung bereit sei, mit de» Spitzenorganisationen der Gewerkschaften eine Vereinbarung mit dem Ziele der Abschaffung der Technischen Nothilse zu treffen. D» boykottierte Dr. Wrützner. Der von den Franzosen vertriebene Regierungspräsident Dr. Grlitzner. der der Sozialdemokratischen Partei angehört, sprach in der Stadt» Halle zu Hannover über die deutsche Not. ES kiel auf, daß die Versammlung sehr schwach besucht war. Dr. GrÜtzn» äußert« sich dahin, daß «r vor allem da« Fehlen der Gewerkschaften bedauere, zumal er sich in seiner Rede gern an sie gewandt hätte. Oberpräsident No«ke wohnte der Versammlung bei. Frankreich. Deutsche Arbeiter im Wiederaufbauaebtet. In der Nähe von Peronne im Sommegebiet arbeiten seit einigen Woche» etwa einhundert deutsche Arbeiter am Wiederaufbau des zerstörten Gebietes. Sie wohnen in einem Zeltlager, das sie nicht verlassen dürfen. — Die Arbeitslosen der Gegend haben bereits gegen die Anwesenheit der Deutschen Ein« fpruch erhoben. Der Abgeordnete de« Sommedepartemeut«, Connet, 'hat eine aussührliche Anfrage an den Arbeits minister gerichtet. Spanien. Neue Attentate in Barcelona. Sämtliche Blätter bringen Nachrichten über die Ermordung de« Kardinal erzbischofs von Saragossa Soldevila. Dem Mörder gelang «S, unbekannt zu entkommen. Der Zivilgouverneur gibt bekannt, daß die Beweggründe, die zu drmAierbrechen ge führt haben, nicht bekannt seien. In Barcelona wurden von syndikalistischer Seite drei neue Attentate verübt. Sol uud La Accion widmen diesen Vorgängen ausführliche Artikel, in denen sie von einer Zuspitzung der Lage spreche». Ju Marokko dauer« die schwere« Kämpfe an. Die Spanier behaupten ihre Stellungen nur mit erheblichen Ver« lüsten. Der Kommandant der Fremdenlegion ist gefallen, der Chef der Fliegertruppe schwer verwundet. Serbien. Zur Dinar-Hausse. Finanzminifter Ttojadinovie er- klärte, die Steigerung des LinarkurleS im Auslande sei nicht vom Finanzministerium veranlaßt worden; im Gegen teile hab» die Nationalbanr interveniert, um rin allzurasch«» Steigen des Dinar-Kuries zu verhindern. Die Steigerung sei eine Folge der Ausbalancierung der Zahlungsbilanz Jugoslawiens. ES sei auch nicht ausgeschloffen, daß di« Spekulation sich mit dem günstigen Stande der Ernte in Sudslawien beschäftigte. Sicher sei, daß die »weite Rate der amerikanischen Anleihe in Höhe von zehn Millionen Dollar« realisiert werde; es seien nur noch Einzelheiten zu erledigen. «hin-. La» Besamtkabtnett ist znrückgetrete«. Es wird all gemein angenommen, daß di« finanziellen Schwierigkeiten der Regierung der Grund für den Rücktritt seien. England. Keine Reparatton-dedatt« in England. Im Ober- banse sollte heut« Grey die Wied«rherstelluug«frag, zur Er örterung bringen, doch wurde dir Aussprache auf unbe stimmt« Zeit verschoben. Di« Debatte, in der Lord Curzon eine längere mit großer Spannung erwartet« Erklärung ab geben sollte, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach wegen der Verhandlung»» in Brüssel und der erwarteten deutsche» Note vertagt worden sein. — Im Unterhaus« erklärte Baldwin, er wäre der Meinung, daß eine Aussprache über dir Wiederherftellungsfrage im gegenwärtigen Augenblick« unzweckmäßig sein würde. . Ruhe in Irland. Aus Dublin wird gemeldet: Der Befehl d« Valera« an di« Aufständischen, die Feindselig keiten einzustellen und die Waffen in Schlupfwinkeln zu ver bergen, ist offenbar befolgt worden. Seit einigen Tagen ist 1- Mjvzu kein Schub gefallen. Reichsminister Lr. Luther zur Eruiihruu-Slage. > Im Reichsmimsterium für Ernährung unk» Land wirtschaft sank» am Donnerstag unter Vorsitz des ReichS- Ministers Dr. Luther eine Besprechung mit den Or ganisationen der Verbraucher statt, die die Schwierigkeiten auf dem gesamten Gebiete der Er- nährung behandelte. Einleitend wurde ausführlich dar gelegt, welche gesetzgeberischen und Berordnungsmaß- nahmen in den letzten Monaten durch geführt und i» An- griff genommen worden sind, besonders zur Frage der Handelserlaubnis der Wucherbekämpfung der Preis kontrolle usw. Die Wirkung, besonders auch die vorbeu gende Wirkung, aller dieser Maßnahmen wurde von bet- den Seiten in ihrer Bedeutung anerkannt. Weiter behan delte der Minister unter scharfer Betonung der sich aus den Preissteigerungen ergebenden Schwierigkeiten eingehende die Anregungen, die von Seiten der Verbraucher gegeben wurden, und legte die gesamte ErnährungSlage dar, wo bei er unter Zustimmung der Anwesenden die Möglichkeit einer Einwirkung auf die Preisbildung durch allgemeine Berbilligungsaktkonen des Reiches al- unwirtschaftlich und in ihrer letzten AuSwrrküng auch für die Verbraucher schädlich bezeichnete. Die Unmöglichkeit, durch derartige Maßnahmen der Regierung preissenkend zu wirken, ver anlaßte die Verbraucher »u dem Wunsche, der Minister möchte den anderen in Betracht kommenden Ressorts der Reglern»« diese Verhältnisse darlegen, damit dieser Um stand bei den Verhandlungen über Lohn- und Gehalts zahlungen beachtet wird. Der Minister sagte einen solchen Schritt zu. Die Aussprache ergab im ganzen eine weit gehende Uebereinsttmmung in der Beurteilung der Sachlage. > Die eu-Nfche» ArLetter zu« Ruhrksm-f. Ben Ttllet, einer der ältesten Führer der englische». Arbeiterbewegung, «eilt« soeben vierzehn Lage lang iml Rubrgrbiete und im Rheinland», um im Auftrag« der großen englischen TranSportarbeiterorganisation die durch den Einbruch der Franzose« aefchaffen. Lag« an Ort und Stelle zu studieren. Sein Bericht dürste, wie verfichert wird, für die Entscheidungen der englischen Arbeiterpartei von größter Bedeutung sei«. Die Eindrücke, di« er Im Ruhr- gebiet« gewann, verschärfen di« energisch« Ablehnung de« französischen Abenteuer», darüber aebee«. so versichert» er. in der «gälischen Arbeiterschaft kein« MeinunaSverscbirdrn- heiten. Ben rillet bekennt sich al« Gegner feder Art einer Lorlösnng, auch der BUdung einer rheinischen Republik. Auch »überzeugt« er fich davon, daß ein« international« Gendarmerie unter volkerbund«kontrolle di« Recht« der rheinischen veoölterung auf« schwerst« beeinträchtigen würde. M t besonderer Empörung sprach ven Ttllet von der «rataMät der franzSfischwi BlnhbpetsuuaStatUk. Die englischen Transportarbeiter würden aus «rund seine« Be- richte« in eine Prüfung darüber eintreten, auf welche Art ff« ihr« vortrefflich ausgebaut« Organisation dazu verwenden könnten, um dem französischenZniperiali^nii« in seinem Lampfe gegen da« deutsch« Volk in di. Arme zu falle«. Entscheidungen darüber leten vielleicht schon tn «ab« Lu« «NNW Zu erwartet^ ' Lir vrSffeler Vesprechvag. Eine Londoner Preffestimme. In einem Leitartikel schreibt „Time«", die gestern in Srüskel abgehalt«» Konferenz könne sich al« ein Wende punkt erweisen. velaten sei der Rnhrbesetzung etwa» müde und würde gern auf seinen Anteil daran verzmsten Da« praktische Ergebnis der Zusammenkunft kvnm' eine An näherung der französischen Haltung an die belgische sein, die ihrerseits wieder der englischen viel näher stehe. Bel gien sei ebenso wie Großbritannien nicht bereit, unbe stimmte Zeit auf Ergebnisse zu warten und habe ebenso wie Bonar Law seinerzeit einen endgültigen Plan für dick Regelung der ReparationSfrage entworfen. Belgien könne die Aufgabe haben, eine entschiedenere Nolle bei der Lösung der Frage zu spielen, als bisher wahrschein lich gewesen sei. Belgien wünsche au» einem ganz belon- o«ro« Grunde, daß ein vollkommene« Einverständnis zwi schen Frankrelch und Großbritannien herrsche Davon und von nichts Anderem hänge die Sicherheit Belgien» ab. Da« Wettcrbestehen eine? Mißverständnisses zwischen die sen Alliierten würde eine deutliche Bedrohung für die Sicherheit Belgien» sein. ES sei ei» dringliches Interesse BelgtenS, daß vollständige Harmonie zwischen Frankreich und Belgien wiedernergestellt sei. Abwartend« Haltung tn Paris und Brüssel. Ueber die belgisch-französische Konferenz meldet der Sonderberichterstatter des „Petit Paristen" auö Brüssel, das kurze EommuniquS über die Verhandlungen lasse erkennen, daß zwei wesentliche Fragen nacheinander angeschnitten seien, nämlich die Frage über etwaige Ver- Handlungen mit Deutschland und die Frage hinsichtlich d«S Programms, das Frankreich und Belgien gemeinschaftlich serteidiaen würden. Hinsichtlich des ersten der beiden Punkte nandle eS sich darum, klarzustellen, ob eS schon heute opportun wäre, Anstrengungen zu unternehmen, um die alliierte Einheitsfront aufrecht zu erhalten, d. h. sich mit England nnd Italien im Hinblick auf die Deutschland zu erteilende Antwort zu verständigen. Vas scheine der Hauptgegenstand in der Eiurclberatnng der drei Minister gewesen zu sein. Während der Außen minister Jaspar gewünscht hab', daß Verhandlungen mit London nnd Rom ausgenommen würden, sei der Munster- oräsident Tl>eunis der Meinung gewesen, daß vor Eröfs- nuna der Verhandlungen eS notwendig sei, das französisch belgische Reparationsprogramm sestzustelle» und abzuwar- ien, ob die deutschen Vorschläge ernsthait genug seien, um eine eingehende Prüfung unter den Alliierten zu ver dienen. Die Ansicht von Ttzeuuis scheine ohne Schwierig keiten gesiegt zu haben, da sie auch die von Poincarö sei. Infolgedessen habe man, statt sofort mit i'ondon und Rom zu verhandeln, vorg-zogen, zu warten, bi- d:e fran zösisch-belgischen Gedanke» anögereift seien und bis Deutschland ernste Vorschläge unterbreitet hätte, die der Prüfung würdig seien. Was das zweite Problem, ein fran- zssisch-belgischeS Programm aufzustellen, anlange, so wisse inan, daß die belgische Regierung Aufzeichnungen vorge legt habe. Für ein so ausgedehntes Programm genüge ?ine kurze Erörter ung in Gegenwart von etwa 20 Personen nicht. Infolgedessen scheine mau sich daraus beschränkt »u haben, gewisse Grundsätze besser zu begründe». Wenn Frankreich und Belgien erklärten, daß sie da» Ruhr gebiet nur nach Leistung von Zahlungen räumen würden, was bedeute diese Erklärung ? ES sei uner läßlich gewesen, diele Auffassung zu präzisieren. Die bel gische Auffassung sei, daß beide Länder ohne Schaden das Ruhrgebiet räumen könnten, wenn die Zahlungen an Frank reich und Belgien abgeschlossen sein würden, das heißt, falls den französisch-belgischen Reparationszahlungen eine Priorität vor Beendigung der Zahlungen der von Deutsch land der Gesamtheit der Alliierten geschuldete» Beträge zuerkannt würde. Es scheine, daß dieser Grundsatz ohne Schwierigkeiten angenommen worden sei. Andererseits hätten Frankreich und Belgien in ihrer süngsten Ant wort übereinstimmend Deutschland mitgetetlt, daß sie vor jeder Unterhandlung verlangten, daß oer passive Wider stand aufgegeben werde. Auch hier habe man sich über den genauen Sinn der Erklärung verständigen können. ES sei infolgedessen klar, was man von Deutschland for dere: die glatte Rückkehr zum statuS quo vor dem 11. Ja nuar. Bevor etwas an den Maßnahmen geändert werde, die Frankreich und Belgien im Ruhrgebiet ergriffen haben, müsse Deutschland alle Anordnungen aufheben, durch die eS den Widerstand gegen den FriedenSvcrtrag von Ver sailles l!) organisiert habe. Sowohl hinsichtlich der Re parationen, als auch bezüglich der Besetzung des Ruhr gebiets könne inan annchmen, daß nunmehr allen Unge wißheiten ein Ende bereitet sei. Frankreich und Belgien hätten, sicher ihres guten Rechts sowie oer Wirksamkeit ihrer NktionSmittcl, auch oiesesmal sich entschlossen, die Dinge ohne Eile an sich herankominen zu lassen. , »»««««1«« Deutle» Gewttks»aftsbitt>tz«« 1, Wem»«« «W«e*ßmn V.-rsammluna sprach am Dienstag abend der A sich, bei aller geuntzsötzliO and«r« «".ichtetrn Orientier«»«, aus ein Referat «roHzüglaen Etil« von höherer Warr« mit aufschlußreichen n«u»n Gestcht«ounÄ.n efi'a»stellt hatte, mußte enttäuscht sein. Li« AuRt prungen de« Herrn «raupe erschöpften fick In jn hefttaen «uartffeu auf di, Aleichsrepterun« und die yudustel». Mit «iner Schärf«, di« ffch.m d«n Worten «Ines bund«P staatlichen Minister« r«cht ela'nart a «usnabm, wurde dk -Cm«»-Rea>«runa" und ibr« Politik in «tn»r Weil« »»»pflückt, Li» j,d, Objektivität. n»l« »an ff« do» wohl von ein«» Mann« «n leitender Stell« fordern darf. völlig vermiff»» ttrß. Znm Schluß »urd« natürlich da« G«jKvkt d«r Befahl» von recht« zitiert. n»a« Willkommenen Anlaß aab. »um Zusammenschluß der proletarischen ElnheiPfront. zu« Vilduna der proletarischen Adwebrorganisatlonen und ju« ^ebertro^ung der lächflschen R»at»run««llni»n auf dl« -er HKchfferrat-HKszetz ts In der gestrigen Verhandlung E«n Such« und Ee- nassen wurde der Student Richard Guterman» nochmals vernommen. Noch sZner Aussage klärte der vee- stprbene Angeklagte MachhauS, die Angeklagten darüber auf, daß die bolschewistische Gefahr sich m Norddeutsch, land immer mehr ausvr.ite. Guterman« sagte, erbave an sich dem Plan einer Betämpfun- des Bolschewismus freudig zugestimmt, und blerbt auf seiner Auslage be stehen, das^ die Bewegung eine Abwehrbewegung gewesen sei. Sein Stiefbruder Rudolf Guterman» sagt au», er habe an einen Umsturz nicht gedacht, sondern lediglich an eine Beteiligung an der Bekainpsung des Bolschewis mus. Angeklagter Berger erklärte, er habe als Führer de» Bundes Oberland von Schäfer deu Auftrag erhalten, seine Truppe in erhöhte Bereitschaft zu setzen, und »war unter dem Borwand, baß man der Besetzung der Main linie durch die Franzosen zuvorkommen müsse. A,ge klagter Munk sagt, daß bei einer Besprechung mit Dr. Kühles und Fuchs an ihn die Zumutung gestellt worden sei, Abwehrmaßregeln gegen den BolschewismiG zu treffen. Berger sollte zu diesem Zwecke eine Fühlungnahme mit tschechoslowakischen Staatsmännern herbciführen. Fuchs habe von ihm für die Aktion 100 Millionen verlangt. Er habe niemals geahnt, daß es sich um eine lanoesver- räterischc Aktion zugunsten Frankreichs handele. . . In der gestriaeu Nachnnttagssttzung de« Fuck«-Mach> baueprozeffe« wurde u. a. Dr. Rüge al« Zeuge vernommen Dieser erklärte, die Aussage de« Zeuge» Hua. Rüge hab« die Gründung einer Tscheka geplant, fei erkunden. De» Zeuge Stieglbauer teilte mit, der Angeklagte Such« hab« die Aktion al« erledigt bezeichnet und dem General Lossow die Führung der sämtliche» Verbände übertragen »vollen. Demgegenüber behauptete Such«, dem Leutnaut Neuupferd erklärt zu haben, daß er die Führung d»r Aktion nunmehr allerdings Loffow übertragen wolle, da er von der Zer reißung der jetzigen Verbände überzeugt sei. Der Vor sitzende machte dem Angeklagten an Hand der Zeugenaus sage» Vorhaltungen, daß sein Gespräch mit Neunpferd ander« gelautet batte, al« e« Such« jetzt darstell«. Er hab« in diesem Gespräch seinen Abscheu au«aesproch«n gegen di« jetzig« Einigkeit Deutschland« und baue gesagt, daß der deutsch« Norden vom Bolschewismu« bedroht sei. Außer- dem habe Fuch« damal« geäußert, daß er mit Frankreich bereits Verhandlungen wegen Beschaffung von Wirtschafts mitteln «ingeleitet yabe. Der Angeklagte Wuchs erklärte, daß er dies wohl gesagt habe, aber unter ganz anderen Bedingungen. Er habe nur ein« vorübergehende Trennung Bayerns vom Reiche im Auge gehabt.
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