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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192306121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-12
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1923
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Zur Frage des Wiederausvaues. Äestern und i» drn nächsten Tagen finden Besprecku»,««» nur den sämtlichen Zweiattellcnleitern und den dienstaufsicht führenden Vorsitzenden der detachierten Spruchkammern de« Reichr-AuSgleichsaintes statt. Zn Beginn der Vrrhand- lungrn nahm der MeickSminister für Wiederaufbau Albert daS Wort zu längeren Ausführungen. Nach einleitender Würdigung der uns durch den Vertrag von Versailles ge stellten Aufgabe der Entschädigung sür sortgeuommene» Vrioateigentum jährte er ans, bah, nachdem das Liquidation«, schädengesetz nunmehr verabschiedet sei und die Novellen zu drn Gewaltschädengeirtzen kur» vor der Verabschiedung stünden, eine größtmögliche Beschleunignng des Verjähren« sowohl im Interesse der Geschädigten al« auch im Interesse de« Reichs unter allen Umständen geboten sei. Die g«. wünschte Beschleunigung des Verjähren» könne nnr im Wege des VrrwaltungSvergleichs erreicht werden. Der Ver- waltungSorrgleich habe nicht, wie rin Vergleich im land läufigen Sinne des Wortes, eine Herabdrückung des Ge schädigten zur Voraussetzung, vielmehr soll« er dem Ge schädigten unverkürzt dasjenige zukommen lassen, worauf dieser »ach drn EntschödiguugSgesebrtt einen Anspruch habe. Bei der Erledigung des einzelnen Schadensfall«« solle man, soweit di« gesetzlichen Bestimmungen es immer zulaflen, ein« wohlwollend« und großzügige Behandlung angrdeihen lassen; da« formal-juristische Moment habe zurückzustehen, da wirtschaftlich« Interesse dr« EinzrlsalleS müsse in den Vorder» gründ gerückt werd«n. «egen den Streik in Oberfchlesten. Die Arbeitsgemeinschaft der Gewerkschaften erläßt einen Aufruf an die oberschlesische Arbeiterschaft, in dem «»heißt: Wenn di« auSgebrochenen Streiks von den Gewerkschaften übernommen werden sollen, so kann dies nur eine geordnete Vertretung der Gewerkschaften beschließen. Der Kongreß kam aber ,u einer Beschlußfassung nicht, weil der seit Tagen vorbereitete Plan, ihn gewaltsam zu sprengen, durchgesührt wurde, wobei die Vrrbandsfunktionäre mißhandelt worden sind. Die Gewerkschaften lehnen es ab, die Verantwortung für diejenigen zu tragen, di» in den letzten Tagen dauernd »um Streik ausfordrrten. Die Verbände fordern ihre Mit glieder dringend auf, im eigene» und im Interesse ihrer notleidenden Familien bei der Arbeit »u verbleiben oder di« Arbeit wieder aufzunehmen, um in Ruhe das Ergebnis der zentralen Lohnoerhandlungen in Berlin abzuwarten. Sie Beisetzung SchlageterS. * Schönau. Unter außerordentlich starker Beteiligung wurde am Sonntag nachmittag die irdisch« Hülle de« von den Franzosen rrichossenen Albert Schlageter in Schönau zur letzteiWRuhe bestattet. Der Leichenkondukt traf am Sonnabend nachmittag S Uhr hier «in, worauf di« Leich, im großen Saale des Rathauses aufgebahrt wurde. Die eigentliche Traurrseier begann am Sonnabend nachmittag um 2 Uhr. Der große Platz vor dem Rathaus« war mit Leidtragenden überfüllt. Fahne reihte sich an Fahne. Außer den Abordnungen von Krirgeroereinen waren auch Abordnungen der Nationalsozialisten, de« Deutschen Jugend- bnndr« Bayern« und ehemalige Kameraden de« Ermor deten erschienen. Unter Glockengeläut« wurde der mit der deutschen Kriegtflagge umhüllt« Sarg von Kameraden de» Ermordeten ans dem Rathause getragen und auf dem vor dem Rathaus» stehenden Katafalk antgebahrt. Nach dem LUd» -Es ist bestimmt in Gotte» Ra? bi«lt Bürorrmetstrr Pfeifer di« Trauerrede. in der er de« gefallene» Tobne« der Stadt gedachte. Nach einer Reib, meiterer Ansprachen wurde dann unter den Klänaen de« Liede« „Es a»ht bei gedämpfter Trommel Klang" der Sarg non Kameraden de« Erschossenen »nm Kirchhof g,tragen. Nach der Grabweihe hielt der katholische Pfarrer »in» Trau»rr»d«, in d»r «r b»tont», daß Versuch» de« Erzbischof* von Freibnrg beim französischen Präsidenten, beim französischen Krieg«minift»r und bei General Degontt», ein, Beanadigung durckzuseden, nicht gelungen fr en. Da« Grab Schlageter«' solle kein»,, Haß seben, aber die Liede »nm Paterlande dürste nicht ver- geflen werden. Ein» überau« groß« Zahl von Kränzen wurde am Grab« niederaelegt. U. a. ließ eine Engländerin eine Kranzspende am Sarg» niederlegrn, eine Dam» au« Rias einen.Kran» an« Rasen und Palmen, »in Türk« außerdem einen Kran, mit der Inschrift „Gruß an« Aegypten. Nachdem zwei Ehrensalven abgegeben waren, bewegte sich der Zng zum letzten Gruße defilierend am Grabe vorüber. Bon der Lausanner Konferenz Di« Lag« sehr gespannt. Wie die türkisch» Delegation inittellt, b»harrt ISu-.t Vascha ans seinem Standpunkte, t , »r bereit« in einer Not» dargelrat batte, wonach die >rken den Zinsendienst nur in französischen Franken, jedoch nicht in Gold sichern könnten. Die Alliin-ten lehnten die türkische Ansfassnna ab und forderten die Türken auf, sich von neuem mit ihrer Regierung in Verbindung zu setzen. Ismet Pascha erklärte, daß er seine Regierung von dem negativen Verlauf der Sitzung unterrichten werde. In türkischen Kreisen bezeichnet man die Lage al« sehr gespannt, bebt aber hervor, daß von einem Abdruck der Konferenz nicht dl« Rede sei, sondern nur. daß beide Parteien auf ihrem bisherigen Standpunkte verharrten. Rußland fordert Genngtnnna für die Ermordung WorowSkiS. Die Dresse veröffentlicht ein Telegramm, da« der Volk«, kommiffar für auswärtige Angelegenheiten Tschitscherin gestern an die Schweizer Regierung gerichtet bat. Tschitscherin stellt darin fest, daß die Erklärung der Schweizer Behörden, die Delegierten der Sowsetregierung hätten keine diplo matische Funktion gehabt, irder Begründung entbehre. Die gegenwärtige Lausanner Konferenz sei eine Fortsetzung der früheren, und die Schmelzer Behörden hätten selbst WorowSkt und seinen Begleitern Paßvisen „als Teil nehmer der Lausanner Konferenz" auSarstellt. Da« weitere Verhalten der Schweizer Behörden, die Personen, die an der Ermordung WorowSkiS offenbar mitschuldig gewesen seien, au« der Haft entlassen hätten oder überhaupt unbe helligt ließen und dem Mörder jede Freiheit gewährten, bestätig« die Richtigkeit der von der Towsetregiernng erhobenen Vorwürfe. Die Bedeutung des Verfahrens gegen den Mörder werde dadurch in tendenziöser Weise ver mindert, daß es nicht vor dem Bundesgericht, sondern vor dem Kantonalgericht geführt werde. DaS Verhalten der Schweizer Negierung müsse als Mitschuld an dem Verbrechen bezeichnet werden. Die russische Regierung macht di« Schweizer Negierung auf die ernsten Folgen ihres Ver haltens aufmerksam und behält sich vor, vollkommene Genugtuung zu fordern. Wohnsitz hat. nicht nach Bulgarien abgereiit. Alle der artigen Gerüchte sind ebenso sal'ch wie »ine ander» Meldung, daß Men»ral Votoaarow nach Bulgari»» abgereist sei. Vom KrnvP Prozest. Dir Verbondlnng g»g»n da« Betriebsrat-Mitglied Müller, da« im Krupp-Prozeß zu secks Monaten Gefängnis- verurteilt worden war und denen Revision Ersola batte, ist auf Mittwoch srüb 8 Uhr im Landgericht »u Düsseldorf angrsttzt worden. Der Reich-verband Deutsche Presse aenebwigt» sn Münster grundsätzlich unter bestimmten Bedingungen »inen Reichstarif sür die Journalisten und Redakteure. Zum ersten Vorsitzenden nmrde Chefredakteur Paul Baecker-Berlin einstimmig wiedergewählt. Einmütig wnrde einer Er klärung zngestimmt, in der der MeickSnerband dir brntnle Vergewnitigung der Freiheit der Bresse in den besetzten Gebieten auf da« Entschiedenste verurteilt, die zur schwersten Bedriingni«, zu Ausweis,>na»n und zu Gefängnisstrafen für eine Reib« von Kollegen führte. Der Reich«verband spricht drn Opfern im Dienste der deutschen Freiheit seinen Dank au«. Republik Oesterreich. Dt« österreichisch« Anleihe dreifach uorrzeicknet. Nach einer bei dem Völkrrbundskommiffar Dr. Zimmermann «Ingelaufenen Londoner Depesche ist die Zeichnung auf die österreichische Anleihe, deren SubskriptionSfrist vom 9. bi« 14. J,mi festgesetzt war, gestern nach 1l Uhr geschlossen wordeg^ nachdem sie die dreifache Nebrrzelchnung aufwie«. Bulgarien. Viole Polizeideamte getötet. Wie der „Kölnischen Zeitung" aus Belgrad gemeldet wird, ist die bulgarische Grenz« gegen Südslawirn seit vorgestern früh gesperrt. Auf der bulgarischen Grenzstation Dragoman werden alle Reisenden von revolutionären Offizieren aus» strengste revi diert. Seit dem Umsturz ist vorgestern früh der erste Eisen» bahnzug auf der Grenzstatiön Zaribrod angekommrn. Wie nachträglich bekannt wird, sind während des Umstürze» am Gonnabeud achtzig Gendarmen und fünf Polizeibeamt« getötet worden. England. Di« Revolution in Bulgarien im Unterhanse. McNeill, der UnterstaatSsekretär des Aeußern, teilte gestern im Unterhaus« mit, gestern morgen sei eine Antwort der russi schen Regierung auf die britische Note eingegangen. Er könne im Augenblicke jedoch noch keine Erklärungen darüber abgeben. — Ein Anfrage über die Revolution in Bulgarien beantwortete er dabiu, die Berichte ans Sofia bestätigten zwar di« in den Blättern bereits veröffentlichten Nach richten, aber die Lage sei noch immer dunkel nnd unklar. Di« britische Regierung warte erst weitere Berichte an» Bulgarien ab, ehe sie darüber berate, welche Haltung sie gegenüber der neuen Negierung einnehmru wolle. — Zn den Uebrrgriffen von chinesischen Banditen an der Tientsin- Pukow-Eisenbnhn, bei denen ein Brite getötet nnd fünf gefangen genommen wurden, sind bei der chinesischen Regie rung energisch, Vorstellungen erhoben worden. Robert Cecil und der Völkerbund. Lord Robert Cecil war am Montag Gegenstand einer Anfrage im Unterhaus«. Baldwin erklärte, die englische Regierung werde auch weiterhin den Völkerbund unterstützen und all« geeigneten Fragen an iHv überweisen. Lord Robert Cecil werde die britische Regierung im Völkerbund in der gleichen Weis« weiter vertreten, wie früher Balfour. Amerika. Die Amerikaner beschlagnahmen Atkobolvorräte. Reuter meldet aus Newyork: Zollbeamte beschlagnahmten di« an Bord mehrerer englischer und französischer Schiffe vorgefundenen Alkoholoorräte, obwohl sie unter Verschluß lagen. Während von englischer Seite kein Widerspruch «hoben wurde, protestierten die Franzosen dagegen. — Nach weiteren Meldungen beschädigte ein Wachtschiff, welches Jagd ans Schmuggler machte, ein französisches und ein englisches Schiff durch Schüsse. Dr. Schützinger über „RepuvmaEerituz" i« Sachse«. VN ter „sächsischen StaatSzritlmg" L.vrtnfeniricht 'der neue Polizeioberst Dr. Schützinger, dessen politische An passungsfähigkeit schon wiederholt in der Press« erörtert worden ist, einen Artikel zur Tagnng des Sächsischen Republikanischen Reichsbundes in Chemnitz, in dem es u. a. heißt: „Sachsen ist ein Arbeiterstaat, ein Gemeinwesen, ge tragen vom Willen der proletarischen Mehrheit der Be völkerung znr politischen Macht. Kraft der ihr zur Ver- fügung stehenden verwaltungstechnischen nnd gesetzgeberischen Kräfte vermag sie sich den Staat zu formen, wie sie will. Der Personalpolitik der Negierung stehen in den einzelnen Ressorts keinerlei Hemmungen entgegen. Vom Gro» unserer jahrzehntelang verbildeten Beamtenschaft können wir nicht verlangen, daß sie von heute auf morgen aus dem Himmel der fürstlichen Gnadensonne den Sprung wagt in die sehnigen Bataillone der Arbeit — aber eine» können und müssen wir jetzt allmählich von jedem fordern: das ehrlich« und aufrichtige Bekenntnis zur Republik. Die« zu er zwingen, ist die wichtigste politische Aufgabe des Deutschen Republikanischen Reichsbundes. Wir haben einzeln« un verbesserliche, aktive Saboteure der Republik in allen Be rufen — sie müssen zur Strecke gebracht und entlarvt werden, (!) Eine der wichtigsten Ausgaben des Bundes soll es sein, alljährlich eine Märzseier am 18. März und eine VersaffungSfeier am 11. August zu arrangieren. Da können und wolle» wir von den Dienern unseres Staate» verlangen. Wer fernbleibt, wenn es gilt, die Majestät der Republik an ihrem Geburtstage zn ehren, mag sich dadurch selber richten!" . . . Niemals sind Worte wie Demokrati sierung und Republikanisiernng mehr vergewaltigt worden, als unter dem jetzt herrschenden Regime. Oertliches nnv Sächsisches. Riesa, den 12. Juni 1V23. —* Kirchliches. Vorigen Sonntag fand in der hiesigen Kirchgemeinde nach einev Reih« von Jahren die ge ordnete Kirch envifitation durch Herrn Superinten dent Scherffig statt. Im Vormittagsgottesdienste in der TrinitatiSkirche, dessen Besuch leider zu wünschen übrig ließ, predigte Herr Pfarrer Luthardt über Ap.-Grsch. 3, 1—10 und entnahm diesem Text das Thema: .Der Herr ist meines Lebens Kraft — wir wollen dies« Wahrheit erfahren lernen, indem wir zu den Aposteln geben und in unser eigne« Leben sehen". Nach der Predigt richtete der Herr Visitator an der Hand des letzten Satze« der SonntagSepiftel: .Lasset uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit" herzlich« und eindringlich« Wort« an die Gemeinde und rief sie auf zur Betätigung der Liebe, die in dem Christenglauben ihre Quell« und Kraft hat. Um 11 Uhr fand dann, von Herrn Pfarrer Friedrich gehalten, Kindergottesdtenst statt, in dem da« Gleichnis Jesu von dem viererlei Acker erst von drn Hel ferinnen gruppenweise und dann von dem Geistlichen mit allen Kindern besprochen wurde. Darnach sprach auch noch der Herr Visitator zu de» Kindern und ermahnt« sie, dem gute» Land« ähnlich werden zu lernen. Den Ingend- gottesdienst, an dem die früheren Konfirmanden aller drei Geistlichen teilnahme», hielt nachm. '/,3 Uhr Herr Pfarrer Beck in der Klosterkirche und behandelt« in ihm den Satz au« dem 3. Artikel: .Ich glaube an «in« heilig« christ lich« Kirche, die Gemein« der Heiligen". Der Herr Visitator legte der Jugend die Treu« zu ihrer Kirch« warm an« Her». Im Anschluß an den Jugendgottetdienst besichtigt« der Herr Visitator unter Führung einiger Mitglieder de« Friedhof«- au«schusse« den Friedhof. Abend» 8 Uhr wurde in der Klosterkirche rin Kirchgrmeindeabrnd abgehalten, in dem der Posaunenchor de« rvang. Jungmännervrretn« mit wirkte. In ihm führte der Herr Visitator in längerer An sprache etwa folgendes au«: In der gegenwärtigen Be drängnis der Kirche muß da» Kirchgrmeindebewußtsein be sonder« gepflegt werde». Ta« geschieht dadurch, daß sich all« G*m»t»h«gU«d,s regelmiißia sn Len Gemeind «gottes- d«»ufte» «uh der Feier de« deillaen Abendmahl« halt,». Aber nicht mir dadnrch, sondern der durch Gotte« Wort und Sakrament gestärkte Glanb» mnß sich im Mem-inde- leben „»«wirken. All» Gemeivdealieder. nicht nnr die Kirch- aemeindeverteetee nnd die Gemeindebelser, müssen es al» h»ilia«rnst« Pflicht empfinden, an ihrem Teil für da« Wohl der Gemeind» mit»naeb»it»n. Di« G»m»inde muß vi»l m»hr, al« fi« »«ist. »in» christlich» Gemeinschaft werde», eine Glauben«»,m,Inschaft, »ine L>ed»«aemei»schaft, eine Ard«it«aem»inschast.,in» M»het«a»meinfchaft. Dabei wurde auch auk die wichtige Bedeutung der Vibelftunden hing,, wiesen, die für all« Gemeindralieder bestimmt Nnd. I»«. besonder» wurde auch der Gemeind» die kirchlich« Fürsorge sür ihre Jngrnd an« Herz gelegt. Al« besonderen Wunsch aa» der Herr Visitator »u bedenken, daß e« nickt i» der Ordnung sei, daß bei der Tanie mit wenlaen Au«nahmrn di« Eltern der Täufling« fehlen. Weiter regte »r drn Ge danken an, ob nickt die Kirchgemeinde dem Plan der Er- ricktuna »ine« Ehrenmal« iür ibr» aefallrnrn H»ld»nsöbn« bald näh»r treten wolle. Endlick kam er auck nock auf di»Finan»notd»rKirckaem»ind»zu svrecken und mackt» drn Vorscklag, »« möckt» auch HIrr da«Notopfer »intr»t»n und »war dergestalt, daß sich dl« G»meind»alieder sretwisssg »u monatlich»« Beiträgen sür die Kirckkasse ver pflicht»». E« bandle sich nicht nnr nm die Zahlung der Gehälter der Geistlichen und Klrchenbeamten, die ihren Gebalt ebenso nötig haben wir ander» Beamte, sondern auch um di» Unterbaltuna der kircklicken Gebäude und dr« ganzen Kirchenwesen«. Da« Wort au« der Gemeinde her- au« zu diesen AnSsübrunaen wnrde nickt begehrt. Sie schien ihnen also zuznftimmen. — Möge von dem Werke der Visitation Segen «»«gehen für die Gemeinde in allen ihren Gliedern. —*S1iftung«seft de« Beamtenvereins der Linke-Hofmann-Lanckhammrr A.-G. Im frstlick aeschmückten Sternsaale feiert« am vergangenen Sonntag«, den 10. «., der Beamtenverein der Linke-Hoimann-Lauch- Hamm« Werke zu Riesa sein 7. Stiftungsfest. Die Vortrags folge Vieh wieder einen besonderen Kunstgenuß erwarten. Die Hiittenkavelle. verstärkt durch Künstler vom Philharmo nischen Orchester Dresden, unter der Leitung de» staatlichen Musikdirektor«, Herrn Mehrina, bot alle» auf, um di« Zuhörer zufrieden zu stellen. Auch die Sängerschar de« Verein«, dirigiert von Herrn Reinert, verschönte das Fest durch einige Lieder. Ein von Herrn Musikdirektor Mehring verfaße« Gebet kür Männerchor nnd große» Orchester wurde aut voraetraaen. In seiner Begrüßungs rede hieß der Vorsitzende dr« Verein«. Herr Genutt, di« Erschienenen herzlich willkommen. Er gab einen kurzen Ueberdlick über da» vergangene VerrinSiahr und hob besonder« hervor, daß da», was der Verein seinen Mit gliedern bisher bitten konnte, nnr möglich war dnrch di« woblwollrnde nnd tatkräftige Unterstützung de« Werkes, insbesondere seine» Ehrenmitgliedes, Herrn Direktor Koppen berg. Die Bestrebungen dr» Verein«, die Mit glieder untereinander näher zu bringen und da» Vrrhältni» der Angestellten »nr Direktion immer mehr zu festigen, nähern fick von Jahr zu Jahr mehr ihrem Ziele. Nack dem Konzert spielten einig« Mitglieder de« MusikchorS der Döbelner Reichswehr zu einem Tänzchen auf, da« di« Besucher noch einige Stunden zusammenbielt. —"SittlichkeitSvorträge. Vor einem größeren Krei« junger Männer sprach auf di« Einladung de« evange lischen JnngmännerverrinS bin aestrrn abend Herr Pfarrer Knabe-ArnSdorf über die sexuelle Not. Er machte auf die mannigfachen Gefahren der unzncht aufmerksam, denen di« heutige Jugend in besonderem Maß» ausgesetzt ist. Durch ergreifende Schilderungen au« seiner Tätigkeit al» Geistlicher der Arnsdorfer Heil- nnd Pflegeanstalt führte er da« grob« Elend vor Augen, da« oft nur durch einen einzigen Fehl tritt entsteht. Aber er veranschaulicht« nickt nur die Leiden und Sckrecken der Verirrungen und warnte eindringlich vor ihnen, er zeigte auch den Weg der Rettung. „Nehmt den Kampf auf gegen jede Art" der Unzncht! Setzt ihr einen starken Willen entgegen! Bor allem: Kommt zu JesuS Christus, der allein Retter fein kann!" — Heute abend um 8 Uhr wird Herr Pfarrer Knabe im Heim de» eo. Jung- Männervereins, Hohestr. 9, auf einem Elternabend svrecken, und zwar über „Elternsorgen im Blick auf die Verwilderung der sexuellen Moral". H. B. —* FrühobttauSstellung in Großenhain, Der vorbereitende Ausschuß sür die Frühobst-Ausstellung am 7., 8. und 9. Juli in Großenhain tagt« wiederum am vergangenen Sonnabend und legte in dieser Versammlung das endgültige Programm für die Ausstellung fest, auch wurde die Platzeinteilung geregelt. Die geräumigen Lokals täten de» Sachsenhofe» eignen sich ganz besonder» für diese Veranstaltung. Die Ausstellung wird umfassen: Kirschen. Pfirsiche, alles Beerrnobst, Obttkonseroen und Weine, Ma schinen und Geräte, Lehrmittel, Pflanzenschutzmittel, Äemüfi und Blumen. Auch findet eine Prämiierung, Verlosung und ein Obttverkauf statt. Zur Erfrischung und Unter haltung wird neben »dem Ausstellungsraum eine Wein probierstube unterhalten. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am Sonnabend vormittag 10 Uhr, V,1 Uhr schließt sich für die Gäste und Interessenten eine Autorundfahrt durch das Kirschenandaugebiet de« Bezirke« an, sie führt nach Priestewitz, Wüftaude, Baselitz, Wantewitz, auf dep Wantewitz« Hobe Vortrag von Herrn Studienrat Ander«« Großenhain über: «Entstehung und Zusammensetzung de« Bodens", hierauf Weiterfahrt nach Piskowitz, Gävernitz, Ältlei«, Reinersdorf und zurück nach Großenhain. Von nachmittags 8 Ubr ab finde» im Gasthof zum Roß öffent liche belehrende Vorträge statt. Am Sonntag nachmittag 3 Uhr wird im „Roß" die LandeSversammlung der sächst- schen Kleingärtner mit Vortrag von Herrn Geschäftsführer Schilling-Dresden über: „Braucht unser Volk Kleingarten bau" abgehalten. Ferner findet von 8 Uhr ab wiederum öffentliche VortragSoersammlung statt. Di« für jedermann etwas bringenden Vorträge finden teilweise mit Lichtbildern statt. Am Montag folgt eine Besichtigung der sächsischen Staatsgüter Skassa, Naundörfchen, Dallwitz, Kalkreuth und Adelsdorf, ferner wird aus Rittergut Walda eine modern« Beregnungs-Anlage in Tätigkeit vorgeführt. Auch soll am Montag di« Ausstellung, die jeden Tag di» abenvs 8 Uh« geöffnet ist, speziell den Schulen zugänglich gemacht werden. Groß ist schon jetzt die Zahl der angemelvrten Aussteller für Obst und weiter« Ausstellungsobjekte, sodaß da« Ot lingen de« Unternehmen« gesichert ist und die Besucher voll auf ihr« RechUuug kommen. Seitens der Schulen des Be zirke» der Amtshauptmannschaft Großenhain findet di« Ausftellung vielseitige Beachtung und liegt auch hier schon eine stattliche Anzahl Anmeldungen für den Betuch vor« —* Aendrrunaey tm Postvertehr. Im Post verkehr sind folgende Aeuderungen sofort in Kraft grtrrtrnj Der Meistbetraa für Poftausträge, Pottprotestausträge »nh Nachnahmesendungen wird auf 1 Million Mark, egr Poft, trrdttdnefe auf 2 Millionen Mark erhöht. Der Postkredit- brtef erleichtert bet Reisen den Zahtuna«o«rk,hr ganz erheblich, weil er dem Inhaber die Möglichkeit gibt, Geldvorrat bet jeder Pottanstalt zu ergänzen, «„d ibn det Notwendigkeit enthebt, Barmittel in größeren Menaen mit Vostkreditbrief« nrymen sAmtnAE voftanstaurn rntAEgrn. -* Weitere Erhöhung der Versicherung«« grenze. Entsprechend der Geldentwertuna find "die Grenzen sür die V,rsichrruna«pflichtig,n Versickerung und Krankenversicherung erneut «höht worden. Vom 1. Juni diese« Jahre« ad gfle gig Grenze sür die Versichern.,gspflicht für Angestellte im unbesetzten Gebiet« «tn Jatzresardeitsverdtenst WLnen MaZ
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