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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192306180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-18
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1923
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Riesaer D Tageblatt und Anzeiger (Llbeblatt md AoMgerj. vraytanschristr Lagevkatt Utes«» Das Riesaer enthält die amtliche« Bekarmtmachmlßeu Trmruf Nr. A. Amt-him-tmmmschast Grotzenhai«, des Amtsgerichts, der AmtSauwaltschaft deim Amtsgerichte ««d de» Rate» der Stadt Riesa, de» Sinamamt» Riesa «nd des HaMzollamtS Meitze«, sowie de» Gemeinderates GrSba. Postscheckkonto: Dresden ISS» Eirokass« Riesa Nr. SL 76. Jahrq I«. VUVV-— Mark einschl. Bringerlohn. Anzeigen für dit Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für " "" ' ' ' ' " ' ' -300.-Mark. Feste Tarife, iesa. Achttägige Unterhaltungs- der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — . Rotationsdruck und Berlag: Langer L Winterlich, Riesa — Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich. Riesa. 13S. Montag, 18. Jnnl 1923, abends. Da» Riesaer Tageblatt erscheint leit« rag adend, V,v llyr mU Ausnahme der Sonn- und Festtag«, vezug-pret», gegen Vorauszahlung, für JuniSSSOi—i Nummer des Ausgabetages sind bis v Uhr vormittag« mlfzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewahr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und . di, 3» w» breit« S uwa hoh« Drundschr.st.Zrll« iS «Ub«n) öü0.- Mark; zeitraubendrr und tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. Nachweisung«, und Dermittelungsgebühr Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa, b-tlage „Erzähler an der Elbe . — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder, sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der ! hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Geschäftsstelle: Goet-efttmtze SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uülemann. Riesa: für Al Auf Blatt 628 des Handelsregister», die Firma Linke»Hofmann. Lauchhammer. Aktiengesellschaft, Abteilung Stahl« und Walzwerk Riesa, Zweigniederlassung der in BreSlau bestehenden Akliengesillschaft Linke. Hofmann»Lauchhammer betr., ist beute eingetragen worden : Prokura ist erteilt den AbteilungSdirektor Paul Pieper und Betriebs- direktor Ernst Wiegand in Riesa, Oberingenieur Johannes Vaasche in Amsterdam, Regie« rungSbaurat August Wilhelm Cvron, AbteilungSdirektor Otto NechutnyS in Breslau, Kaufmann Ferdinand Hellenbroich, AbteilungSdirektor Hermann Schwarze, Oberingenieur Fran» Baffe, Kaufmann Franz van Ooyen in Köln, Oberingenieur F. E. Wilhelm, Ober- Ingenieur Ludwig Froer, Kaufmann Otto Kühne, Oberingenieur Karl Zeitsch in Warm brunn und Betriebsoberingenieur Robert Schwarze in Herischdorf. Jeder der Prokuristen kann die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem ordentlichen oder stellvertretenden BorstandSmitglirde vertreten. Amtsgericht Riesa, den 14. Juni 1923. Bolt »ins der wichtigsten «nd reichsten der Erd», gefürchtet, ^^Ltz«H.auch aetzchtst Lgnd das Reich Bismarcks iw Rat» der will»«. ig«n Nur Mut, wo Wille ist, da ist auch Weg. Soll'n wir an unserem Deutschen Volk verzagen? Es gibt noch Herzen, die da» Hebre wagen. Und treibt so mancher auch nur losen Spott, ES gilt der Glaube an den alten Gott. Und ob die Feinde wüten an der Ruhr, Wir halten Stand mit Siegfrieds Kraftnatur. Und ob wir alle sind der Feinde Knecht, Wir glauben an ein gutes deutsche» Recht. Und ob der Weltenhimmel noch so trüb und kalt, ES kommt die Sonne, die den Nebel ballt. Ihr Helden gingt nicht ruhmeSlos dahin, Wir sind mit euch, wir wahren euren Sinn. Nehmt unsren tiefsten Dank als Unterpfand. Heil uns und euch, beil unsrem Vaterland! ES folgten alsdann zwei Mannerchöre: Heimat, die wir schauen" und „Im Feld des Morgens früh". Anschließend hieran richtete der Vorsitzende des geschäfts führenden Ausschusses, Herr Ober-PostsekretSr Kamerad Helbach, herzliche Begrüßungsworte an die Erschienenen. Er dankte den Ehrengästen und allen lieben Kameraden, die so zahlreich der an sie ergangenen Einladung Folge geleistet haben. Sein Dank galt ferner den Hinterbliebenen der teuren Toten, sowie dem „Orpheus" für treue Unterftütznna. Redner dankte auch allen edlen Spendern, durch deren Unterstützung es nunmehr gelungen sei, den braven entschlafenen Kameraden in der alten Garnisonstadt Riesa ein würdiges sichtbare» Ehrenmal zu errichten und damit eine DankeSpflicht abftatten zu können. Die so starke Beteiligung an den Feierlichkeiten leg« Zeugnis davon ab, daß die Kameradschaft die alte ge- blieben sei. Gr schloß mit dem Wunsche, möge die schlichte und eindrucksvolle Feier Stunden bleibenden Gedenken» werden, den Toten zur Ehre und uns zur Freude. Im Auftrage des früheren Königs Friedrich August von Sachsen, dem Chef des ehrmaliaen Feld-Art.« Regts. 32, der an der heutigen Feier innigen Anteil nehme, übermittelte S». Exzellenz Generaloberst von Kirchbach kameradschaftliche Grüße und teilte gleichzeitig mit, daß dem Denkmalsfonds «ine namhafte Summe überwiesen worden sei. Nach Verklingen der Fantasie a. d. Op. „Carmen*, ergriff Herr Bürgermei st erDr. Scheider das Wort. Wenn heut«, so führte der Redner au», Kameraden der ehemaligen S2«r und 68er Artillerie-Regimenter den Einzug in unsere Stadt gehalten haben, um ihren Gefallenen morgen ein Ehrenmal zu weihen, so wollen Sie auch mir als Vertreter der alten Garnisonstadt einige herzliche Worte zur Be- grüßung gewähren. Wenn ich das tue, so muß ich mit Weh mut zurückdenken an die Zeit der großen Garnisonen, di« sowohl mit der Stadt als auch mit der Bürgerschaft ein herzliche», inniges Verhältnis verband. ES ist mir herzliches Bedürfnis, Ihnen zu wünschen, daß di« heutige Gedächtnis feier glücklich und einig verlaufen möchte und daß sich in diesen Stunden aber auch das Band der Kameradschaft ver wachsen möge zu neuer Kraft und neuen Willen, unser Volk und Vaterland zu besseren Zeiten zu bringen, wozu wir alle berufen sind. In diesem Sinne: Herzliches Willkommen in Riesa. Den Höhepunkt erreicht« die Feier durch die zündende Gedächtnisrede des Herrn Generalmajor» a. D. Ka de n. Di» mit stürmischem Beifall aufgenommene Rede hatte folgenden Wortlaut: Eure Exzellenzen, hochgeehrte Ehrengäste, liebe Kameraden! Mit herzlicher Freud« bin ich beut« hierher gekommen, um an Sie kurze Worte kameradschaftlicher Begrüßung zu richten. Die an mich gelangte dahingehende Bitte erfülle ich umso freudiger, als ich nach Jahren erzwungener Trennung beute ein Wiedersehen feiern kann mit Freunden und Kameraden au» dabingeschwundenrn schönen Zeiten. Heute wollen wir für Stunden wenigsten» die trostlose, schmerzerfüllt« Gegenwart vergessen. Rückblickend auf die in Sonnenglan» gelegene Ver gangenheit wollen wir al» deutsche vaterlandsliebende Soldaten aber auch in Glaube, Liebe und Hoffnung in bi« Zukunft de» Deutschen Volke» schauen. Wir wuchsen hoch in Kampfgewittern, Der Heldentod ist unser Recht, Di« Erde soll im Kern erzittern, Wenn stirbt «in tapfere» Geschlecht, Brach Etzel« Hau» in Glut zusammen, Al» er di« Nibelungen zwang, So soll Europa stehn in Flammen, Bei der Germanen Untergang. Ja, wahrlich in Kampfgewittern sind die Germanen hochgewachsen und der Heldentod sür da» Vaterland war da» Recht der Treuesten der Treuen. E» ist «in« Tatsache, daß di« höchsten Punkt« der Erhebung in der deutschen Geschichte da» Ergebni» solcher Kampfaemitter waren. Ich mein« die Schlacht im Teutoburger Walde, di« Völkerschlacht bet Leipzig, di« Schlacht von Sedan und den großen Krieg von 1914 —18. Erst nach 2000 jähriger kampferfülltrr Entwickelung, sah da» in allen seinen Stämmen geeinte Deutsch« Volk sein« Sehnsucht erfüllt. Im Tpiegelsaale de» Schloff«» zu Versailles reichte der Ries« Bitmarck seinem ehrwürdigen kaiserlichen Herrn den wiedergewonnenen Nibelungenschatz. di« Deutsch« Kaiserkrone. „Ein Gott, «in Kaiser, ein Volk''. In b«ispt«l»loser Entwicklung wurde nun erst unser Volt ein» der wichtigsten und reichsten der Erd», gefürchtet, tzMtztnlskeler unü Lenkmskwelke für die gefallenen «nd an ihren Wunden verstorbene» Kameraden der ehemaligen Feldartillerte-Regimenter Nr. SS und «8 «nd aller von diesen ausgestellten For mationen am 1«. «nd 17. Juni 1SSS. Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung nahm die Feier am Sonnabend ihren Anfang. Schon in den frühen Morgenstunden begann der Zuzug der von auswärt» ge» kommenen Kameraden. Von nah und fern war man brr Einladung gefolgt. Die mit der Bahn hier eingetroffenen Gäste wurden — teil« unter Musikbegleitung — nach der reich mit Flaggen geschmückten Stadt geleitet. In den Straßen herrschte alsbald bewegtes Leben. Am Sonnabend nachmittag sandte die Sonne goldene Strahle» hernieder, leider ließ die Witterung am Sonntag zu wünschen übrig, was aber die besten» vorbereiteten und in allen ihren Teilen durchaus wohlgelungenen Veranstaltungen nicht im geringsten beeinflussen konnte. Die Gediichtnisfeier. In dem sinnig mit Blattpflanzen und mit den Fatzuen und Standarten der hiesigen Militärvereine geschmückten geräumigen Saale des Hotel „Höpfner" hatte sich eine sehr große Anzahl ehemaliger Artilleristen, unter ihnen viel« Offiziere mit Sr. Exzellenz Generaloberst von Kirchbach vir« sammelt. Neben den Angehörigen der teure» Entschlafenen nahmen viele Ehrengäste, an deren Spitze Herr Bürger- meister Dr. Scheider, und zahlreiche Damen an der Feier teil. Unter den Gasten waren ferner Abordnungen der Vereinigten Militäroereine von Riesa und Umgebung ver treten. Inniger Händedruck, herzliche Begrüßung waren Zeuge, daß die alte Kameradschaft nicht erloschen ist. Da» Wiedersehen bereitete große Freude. Nach vorangegangener BegrüßungSmusik wurde gegen 8 Uhr die Gedächtnisfeier eröffnet. Die musikalischen und gesanglichen Darbietunaen de» Abends hatten in liebens würdiger Weise der Männerchor und die Kapelle de» M.'G.-V. „Orpheus" übernommen, deren vorzügliche Leistungen unter ihren bestens bewährten Dirigenten, Herren Horst Krauße und Rudolf EilS, allenthalben hoch anerkannt wurden. Wohlverdienter stürmischer Beifall folgt« all den köstlichen Gabe». Die Vorträge eröffnete di« Kapelle mit der Beethovenschen Ouvertüre „Egmont". Hiernach ent bot Herr Hauptmann a. D. Wolff, klar und begeisternd oorgetragen, folgenden von Beruh. Fuchs, Gohrisch, ge dichteten Weib espruch: Zur Denkmalsweihe unsrer teuren Helden Seid Ihr von nab und fern herbeigeeilt, Um den Entschlafenen letzten Gruß zu bieten Als Freunde, Anverwandte, Bräute, Brüder. E» ist ein grober Tag, und lange« Weh Ergreift so manche« Herz, da» fast verblutet. Leut werden alte Wunden wieder neu, und Tränen, Tränen netzen viel« Wangen. Wie könnt'» auch anders sein! ' Hat doch di« Liebe so viele Herzen inniglich verbunden. Ihr Mütter saht den Tohn.nicht Wiederkehr«», Der einstmals Eure Stütze sollte sein. Ihr Bräute seid den teuren Freund nun ledig, Der Euch ein traute» Heim bereiten wollt'. Ihr Kinder wartet sehnsuchtsvoll vergeben» Der frohen Wiederkehr de» lieben Vater» Und ach, Ihr Gatten all' im Witwenschleier, Euch losch die Sonne au» in Matenpracht. Wenn Ihr nun beut zurückfchaut, voll von Trauer, Muß Euch ein Weh an» Herz« tasten. Ihr gabt sie alle bin, die teuren Lieben, Dem Vaterland«, das sie dringend heischte. Doch fragt Ihr euch, für wa»? für wen? wozu? Ist unser Volt der großen Opfer würdig? Lebt e» nicht leicht in Spiel und Tanz dahin? Sucht e» nicht trunken täglich neue Reiz«? Gier'» feine Augen nicht nach Sätt'gung wilder Triebe? Wo ist noch Treue, Liebe, Achtung, Pflicht, Und all di« Tugenden, di« un» «inst machten Zu jenem glanzvoll großen deutschen Volk«, Auf da» voll Staunen di« Nationen blickten? Wißt Ihr noch, al« zu ttrieg»b,ginn Der Wrltgetst lauscht« deutschem Schlachtensang? , E» war, wie wenn der Atem der Geschichte stockte. Als unsere Helden erste Lorbeerkränz« brachen. Sie eilten mutig, allen Nöten trotzend, Von Sieg zu Steg, hinein in» Land der Feinde, Und hielte» mit den Leibern einen Wall, Den all die Räuber nicht durchbrechen konnten. So schützten sie die Heimat vom Verderben ilnd bannten jede Not, die gräßlich droht«, v, hätten wir von Eurem Geist noch heuiil Laßt un« Euch eifern nach im Tun und Wandeln, Laß wir Euch würdig werden allezeit. Ö, hätten wir von Eurem E< 2aßt un« Euch «ist Laß wir Euch würdig werden allezeit, wa« lehrt un» denn oa» heldenhaft« Sterben? E« sagt: Da« Leben ist drt Güt» Höchste« nicht. Gewaltig, Taten heisch,n groß« Erden. E« fordert. Jedermann tu seiar Pflicht! Und wer di« Pflicht fühlt und den gute Der kann auch heut« Große« noch vollb flnd-jei «W WgMMch Völker «nd Heller Sonnenschein lag über dem Deutschen Parodie» von dec Maas bi« an die Memel, van der Etsch bi« an den Belt. Und zwischen dem strahlenden Damals und dem finsteren Heute — liegt der große Krieg — ein Geschehen, wir e» die Weltgeschichte noch nicht erlebt batte Wir stehen beute diesem größten Erleben noch zu nahe, um e» in seiner ganzen Wucht überblicken und innerlich verarbeiten zu können. Aber eins wissen wir heute schon, wir haben diesen Titanrnkampf ohnegleichen gegen die Hälfte der Völker der Erde und ihre unerschöpflichen Machtmittel 4 lange mühevolle Jahre — unbesiegt — bestanden. In den heroischen Kämpfen de» großen Krieges, vor dem di« Nachwelt noch in fernesten Zeiten mit Staunen und Bewunderung sprechen wird, haben die tapferen Regimenter der 40. Feldartillerie-Brigade unvergänglich« Lorbeeren um ihre Geschütze gewunden. Znrückschauend wollen wir uns heute erinnern der deutschen Einigkeit und Erregung jener heißen Augusttage 1914, des jauchzenden Vormarsches des deutschen Heeres, des glänzendsten, den je die Welt sah, der eisernen Treue, der unbeschreiblichen Tapferkeit, die feindliche Uebermacht immer und immer wieder vom heiligen Boden der Heimat fernhielt, von dem unerschütterlichen furchtlosen und treuen Aushalten an den anvertrauten Geschützen. Wir wollen uns erinnert,, daß wir Zeugen waren eines Heldentums, wie es die Welt nie wiedersehen wird. Es ist mir natürlich nickt möglich, alle die Schlackten aufzuzäblen, an denen die Regimenter der Brigade ruhm reich teilgeuommen haben. Nur einzelne Namen will ick nennen, die die Erinnerung wieder wecken möge an jene glorreichen Zeiten: Die Schlackt am 23. August an der Maas, die Schlacht an der Marne, Lille, Flandern, die Somme, die 3 großen Flandernscklachteii im Jahre 1917. dir Offensive gegen Italien am Jsonzo und Togliamento, die Stellungtkämpfe an der Piave und am Monte Tomba deS 68. Regiments, des einzigen sächsischen Fcldartillerie- Regiments, welches diese wuchtige Kriegshandlung mitge- mackt hat. Für Las 32. Regiment bleibt wohl die große Artillerie, schlacht im Wytichaedebogen sür jeden unvergeßlich. Von Januar 1917 bis zum 7. Juni brüllte dort Tag und Nacht das Artilleriefencr, das sich von Woche zu Woche verstärkte, und da» von der Somme weit übertraf. Je mehz- die An griffsabsichten de» Engländers erkannt wurden, desto ge waltiger wurde dieses grandiose Artillerieduell von beiden Gegnern geführt. Unaufhörlicher Regen machte das vcr- wüstete Trichtergeländ« zn einem Sumpfe. Trotz der enormen körperlichen und seelischen Anstrengungen fochten Offiziere und Mannschaften mit höchster Hingebung, Znver- ficht und freudigem Mut. Aber dieses Heldentum ohne gleichen war nicht nur in den Batterien zu finde», sondern auch in demselben Maße bei den Munitiouskolonneu. Gerade bei ihnen find Taten vollbracht worden, die in dem Dunkel der Nacht niemand sah, die aber nicht vergessen werden dürfen. Batterien und Kolonnen arbeiteten muster gültig zusammen in einer monatelangen Schlacht, die sicher zu den größten Artilleriekämpfen dieses gewaltigen Krieges gehört. Am 7. Juni 1917, vormittags 3,10 Uhr stieg eine grün« Leuchtkugel bei den Engländern ans und gleich darauf zerriß eine ungeheure Entladung die deutsche Höhenstellung »wischen Wytschaede und MessircS. Turmhoch flogen die Trümmer und die Erde schwankte wie bei einem Erdbeben. Gleichzeitig setzte der Artilleriestnrm ein über dir zerfetzten deutschen Linien und wandelte langsam als Feuerwalze über das unbeschreiblich zerwühlte Gelände. Diesem Feucr- vorhang folgten die Sturmmaffen der Engländer, Australier Kanadier und Neuseeländer. Dec wütende Kamps endete erst, als sich die Nacht auf das verwüstete Schlachtfeld von Wytschaede senkte. Zum größten Teile ist es dem Helden kampf der Artillerie zu danken, daß das Tor Flanderns nicht gesprengt wurde und daß der übermächtige Feind sein strategisches Ziel, die Eroberung Lilles und Zeebrüggc- nicht erreichte. Diele stolzen Erinnerungen kann und wird uns niemand nehmen! Sie geleiten uns in da» Grab und mit ihnen das Gedenken an all di« lieben unvergeßlichen Kameraden und Jugendfreund«, an Väter, Söhne und Brüder, zn deren ehrendem Gedächtnis wir uns alle jetzt erheben wollen (Die Musik spielt ganz leise: „Ich halt' einen Kameraden", Mit trauernden Herzen Mit heißem Danke Mit unsterblicher Hoffnung neigen wir uns in diesem seierlichen Augenblicke vor den fernen Gräbern in Ost und West, in Süd und Ndrd und senden unseren unvergeßlichen geliebten Toten in/ihre stillen Grüfte da» Gelöbnis, ihr Andenken für alle Zeiten m höchsten Ehren zu halten, mit trauernden Herze», mil heißem Danke und mit der unsterblichen Hoffnung, daß ihr Opfer nicht umsonst war. Da» walt« Gott! Von jenen Kampfgewittern, den schauerlich schönsten unsrer deutschen Geschichte predigen die PirnaerSteine zuEhreu der toten Kämpfer. Sie predigen lauter und eindringlicher, al« Wort« e» vermögen. „Zurück deutsche« Volk zum Ovfer- smn, zurück zum Vat«rland»g«danken — oder Du hast Deine Roll« in der Weltgeschichte au«gespi«lt. Dieses Zurück ist Drin zukunftsbürgendes Vorwärts". Wir sind de» Glauben», es werde da» deutsche Poll diesen Rus au» den Gräbern nickt mehr lange überhören E« wäre^aewißtm Sinn« der Kameraden, di« wir beut«
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