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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192310190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-19
- Monat1923-10
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1923
- Autor
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Riesaer G Tageblati n«d Anreiarr (Llbeblatt «M Ameiaerh 7«. Jahr« «4S Freitag, 19. Oktober 1823, nbeuSS Ile MW« dkl deMe» MWU Die enormen Berlnste der deutschen Zeitnngen in dieser Woche haben zu der Rotveiidigkeit geführt, die Bezugspreise sofort de» tatsächlichen Hosten anzupafsen. Tie Vczugoprcisc dieie. Woche haben bei weitem nicht einmal die Papirrkostc» gedeckt. Die Verluste der Zeitungen wurden so gewaltig, weil bei der Preisfestsetzung Sie Entwicklung im Laufe der Woche nicht vor- auSgesehen werden konnte. Eine derartige Wirtschaft müßt« in kurzer Frist zum völlige» Ruin der deutschen Presse snhrcu Niemand kann sich dabet auch der Auswirkung Ser notwendigen enorme» Lohn- upd Gehaltserhöhungen entziehen. Tie Inder erhöhung macht gegen die Vorwoche eine Steigerung von 584 Prozent aus. Tie ganze deutsche Presse mutz daher ihre Preis« um das Vielfache erhöhen, um weitererscheinen zu rönnen. Verlag de» «Riesaer Tageblattes". La« Riesaer Laaebtat» erscheint tedeu Lag abends >/,« Uhr mir Ausnahme der «on» und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für die Zeit vorn gu. bis 2b. Oklvr. »oo ^ilyilliieri Lri. ein chl. vrinaerlohn. Kur den Fall de« Eintreten« von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise bebakten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachfordcrung vor. Anzeigen >Ür di« Nummer de« Au«aabetaar« sind bi« S Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr slir das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht iibernainmcn. Grundpreis sür -st SS mm breit«, S mm hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 120 Mk.; die SS mm breit« Reklamezeile 400 Mk.; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Der jeweils zur Berechnung gelangende geilenprei« ergibt sich au« vorstehenden Grundzahlen vervielfältigt mit der am Tage der Aufnahme gültigen Anzeigenschlüsselzahl. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, ivenn der Betrag verfallt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«» und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Er-ählcr an .der Elbe«. — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BcförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen 'Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goerhestratze öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Schlüsselzahl: 2 Millionen. sein. Porncarö streut eine Saat von Blut und Elend, die auch für Frankreich nur Verderben und Re volution hervorbringen kann. Die Beratung der RevaratiouSkommissio«. Ter Reichskommissar war gestern abend zur weiteren Beratung über außen- und innervolitische Fragen zu- sammengetreten und hat nach mehrstündigem Beraten die Fortsetzung der Aussprache auf heute vormittag verschoben. In der gestrigen Kammersitzung ist gefordert worden, diese möglichst bis zur Beschlußfassung fortzusetzen. Tie Probleme, die dem Reichskommissar vorliegen, zerfallen in drei Gruppen. Außenpolitisch steht dasErgebnisder Unterredung des Deutschen Geschäftsträ gers Hösch mit Poincarö zur Erörterung. Di« Pariser Presse ,u PoinearöS Hartnäckigkeit. )( Pari-, 18. Oktober. Tic Unterredung des deutschen Geschäftsträgers mit Poincarö wird m der Morgenpresse nach Feststellungen einiger Blatter in der Weise wieder gegeben, wie sie am Quai d'Orsay den Journalisten ge schildert wurde. Ter größte Terl der Presse, voran der „Petit Parisien", spricht von einer Ablehnung der deut schen Anregung. Tas halbamtliche Blatt schreibt: Man wird aus diesem Anlaß in Berlin von dem angeblich schlechten Willen der französischen Regierung und von ihrer sogenannten Hartnäckigkeit sprechen, welche nicht ge statte, daß der Passive Widerstand effektiv ein Ende erreicht. Deshalb muß man noch einmal wiederholen, daß das Ende des Widerstandes erst als vollkommen angesehen werden kann, wenn über eine so wesentliche Frage, wie die der Sachlieferungen, eine Einigung in Berlin oder Düssel dorf erzielt worden ist, genau wie für die Eisenbahner die französisch-belgischen Bedingungen anzunehmen und. ,^Oeuvre" schreibt, wenn Pomcarö sage, Franireich habe Zeit, dann mutze man bemerken, daß das weder dis An sicht der Geschädigten im ehemaligen Kampfgebiet noch die Ansicht der französischen Verbündeten sei, die mit Schrecken die bolschewistische Revolution in Deutschland autzteigen sähen. Ere Rondelle" sagt, Poincarö habe sich nicht über zeugen lassen. Er halte seine These aufrecht, welche laute: Keine Einmischung von Berun in dem befehlen Gebiet. „Ouotidlen" erklärt, der Quai d'Orsay wolle offen bar erzielen, daß man an diese feste Sprache des Mi nisterpräsidenten glaube, weil er beabsichtige, einen neuen moralischen Sieg davon zu tragen. Tas Blatt fragt, ob gestern die richtige Stunde gewesen sei, diese vergebliche Forderung zu stellen, denn England, seine Dominions und selbst Belgien ließen große Eile erkennen, der jetzigen Krise ein Ende zu bereiten und einen so lebhaften Wunsch, zu verhandeln. Haben wir, so fragt das Blatt zum Schluß, so viele Freunde, daß wir in dem Wunsch nach einer Gloriole uns denen entfremden dürfen, die uns noch übrig bleiben? Richtlinien für die Wiedereinstellung der Eisenbahner. Vom französischen Bahnhofskommandanten in Wanne sind folgende Richtlinien für die Wiedereknstellung der Eisenbahner ausgegeben worden, die aller Wahrscheinlich keit nach auch Geltung für das ganze besetzte Gebiet haben. Bei Uebernahme von Bediensteten in den Betrieb der Regie verpflichtet sich diese, die Eisenbahner nach Franken zu bezahlen; Auszahlung erfolgt jedoch m Papiermark. Tie Bezahlung soll nicht höher sein, als dieienige im unbesetzten Gebiet. Den in die Regie ein gestellten Eisenbahnern soll das Reich die Bezüge bis 27. Oktober weiter zahlen. Aus gewiesene, gegen deren Wiedereinstellung keine grundsätzlichen Bedenken bestehen, können nach Prüfung jedes einzelnen Falles wieder eingestellt werden. Tie Wiedereinstclluiig vvn In haftierten wird abhängig gemacht von der Stellung nahme der französischen Militärbehörde. Es wird jeden falls von Fäll zu Fall entschieden, ob inhaftiert Gewesene eingestellt werden oder nicht. Dem Personal sollen die deut schen Belange in sozialpolitischer und arbeitc-rechtlicher Beziehung gesichert werden. Für die Durchführung der Beamten- und Arbeiterpensionen soll das Reich einen noch festzusetzenden Grundstock an die Regie ab führen. Höhere Beamte werden nicht wieder eingestellt. Sämtliche leitenden Stellen sollen durch Franzosen besetzt werden. Tienstleiter werden nach vor heriger Prüfung wieder eingestellt. Es wird ein starker Personalabbau vorgenommen, die Regie glaubt mit der Hälfte des bisherigen Personals auskommen zu können. Der Umfang der Regiebahn soll an verschiedenen Stellen eine Abänderung erfahren, die bisher noch unbe setzten Bahnen werden in die Regie noch mit einbezogen. Tie Regie verlangt volle Wiederherstel lung deS Eisenbahnnetzes und Aufstellung des Wageu- und Lokomotivbestandes nach dem Stande vom 10. Ja nuar 1923. Tie Kosten soll das Reich bezahlen. Ausnahme der Arbeit durch die Eisenbahner. Tie „Agence Havas" meldet aus Düsseldorf, seil gestern hätten sich bei der französisch-belgischen Eisenbahn regie Tausende von Eisenbahnern für die Auf nahme der Arbeit gemeldet, so z. B. in Essen 10000, in Mainz 6800, m Ludwigshafen 2000, in Trier 15000, in TÄren 15500. Die „Agence HavaS" schließt daraus, daß man jetzt den passiven Widerstand der -Eilen- - bahne« al« aebroLe» ankebe. Die Reichsrestiernng imd Sachsen. Wie zu dem Konflikt in Sachsen gemeldet wird, ist der Schritt des Generals Müller bei der sächsischen Negierung im Einvernehmen mit dem Neickibvräsitzeiite», dem Reichskanzler und dem Neichswchrmiuifter erfolgt. Reichsmastuabme» gegen Sachsen. Gestern nachmittag trat das Ncirhskabinett zusammen um zu den Borgännen in Sachse« Stellung zu nehmen Da der Brief des Genernllcutnanlr Muller au Tr. Zeigner im Einvernehmen mit der NeichSregiernng erfolgte und Dr. Zeigner innerhalb der gesarderten Frist diese» Bries nicht beantwortete, ist nnnmehr sür das itzeichskabiuett der Augenblick gekommen, weitere Maßnahmen gegen die sächsische Negierung vor.zubercite». Um eine Verstän digung zu erzielen, sind die sozialdemokratischen Partei führer Hermann Müller und Lkto WclS auch vom Reich«. Präsidenten empfangen worden. Tr. Zeigner antwortet nicht. Das Wehrkreiskommando IV teilt mir: Ter Minister» Präsident Tr. Zeigner hat auf das am 17. d. M. an ihn gerichtete Schreiben des Befehlshabers des Wehrkreis kommandos IV, in dein um cinc unzweideutige Ltcllnng- nahme des sächsischen GcmmlministeriumS zu den Aus- führungen des Ministers Böttcher, die dicier am 13. L ktober in Leipzig gehalten Hot, ersucht wurde, imnrrvalv der er betenen Frist keine Antwort cr'eckt. Ter Beschlshovc, deS Wehrkreiskommandos iV hör daraus am 18. Tttobei mittags an den Ministerpräsidenten Tr. Zeigner nack- folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Da, Sie es sür gut befunden Haden, we n Schreite» vom 1'7. Oktober nicht zn beantworten, teile iw Ihnen hierdurch mit, das? ich die Llngelcgcnhcir zur weiteren Erledigung dem NcichSwehrministcr unterbreitet habe. Mik vorzüglicher Hochachtung acz. Müller, General!:;::.' Ter Nrkchstvcirrunnitzer verbietet die proletarischen Hundertschaften. Tie Antwort des Reichsweyrmnnstcrs auf die Z tir de« Generals Müller nm weitere Anwci-ungen ist um gehend erfolgt. Wenn auch über den Wortlaut Lt.ll. schweigen gewahrt wird, so darf doch so viel geiao: meiden, daß es bei den von der Neichregicriiug gegebenen Ltn- wcisunge» bleibt. Ter NeichSwehnnnuüer 'v.r ungeordnet haben, daß die Auslosung der vroitturn..uu Hundert- schäften in Sachse« sofort dr-zchziiführe.» -ci. Tie A.nio.i, die gleichzeitig mit einer Beschlagnahme etwa vorhandener Waffen Hand in Hand gehen uü.ß-.e, soll durch die läch'ucv« Polizei dnrchgesnhrt werden: erst wsu^i hierbei Widerstand geleistet würde, wäre Reichswehr' eiuzusetz.nl. Zu den Enthüllungen de« sächsischen Ministerorändenten in der gestrigen Landtagrsttzung schreibt die „Von. Z:g.", das beweise, daß der sächsische Mnnsterpr.äsidimt sich nicht scheue, ReichSinteresfen zu gefährden, nm in der Landes politik zu triumphieren. Ein solches Verhalten stehe in Widerspruch zn der programmatischen -'liikunvigiing der sächsischen Negierung, sie werde nir die (»nnheir Vcs Reich? bis zum äußersten kämpsen. Tiefe Einheit kann nur er halten werden, wenn die extremen Richtungen auf beiden Flügel» sich bequemen, Lpier zu bringen. SiLchsiWrLlttlStall. slk. Dresden, 18. Lktober 1923. In der heutigen Sitzung fand die Aussprache über eine ganze Reihe von Anträgen und Anfragen statt, die von allen Parteien zur inncrpolitischcn Lage gestellt worden sind. Die Anfragen wegen der Hundertschafteu wurden in kurzer Tas Ministerium Stresemann hat einen abermaligen Versuch gemacht, mit der französischen Regierung in Verhandlungen wegen Regelung der Re paration zu treten und hat eine abermalige Ab lehnung erfahren. - Poincarö hat dem deutschen GeschäftS- kräger in Paris Herrn Hösch auf seine Larlegungen Über die Möglichkeit einer Wiederaufrichtung von Arbeit und Produktion im 'Ruhrgebiet kategorisch erklärt, daß ihn die von der deutschen Regie rung getroffenen Maßregeln nichts kümmern, baß w .Sachlieferungen fordere und daß ihn die deutsche Erklärung über die Unmöglichkeit der Finanzierung der Kohlenlieferungen nichts an gehe. — Er müsse sie im Gegenteil als em Element des Widerstandes bezeichnen. Auf welche Weise die deutsche Regierung dre Kohlenzechen für die Reparationslieferung bezahle, sei ihm völlig gleichgültig. Er werde die Er örterungen deutscher Vorschläge durch die Re- barattonSkommission solange nicht Anlassen, als picht der deutsche Widerstand restlos aufge- äaben sei. Poincarö verfolgt also weiter seine alte Politik an Deutschland, unmögliche Forderungen zu stellen; alle Leistungen und guten Willen Deutschlands nicht anzuer kennen und durch systematische Zerrüttung Deutschlands das Reich dem Chaos entgegenzutreiben. Poincarö we'ß Io gut wie alle Welt, daß sein Eindruck in das Ruhrge- piet den Zusammenbruch der deutschen Währung und da mit eine Lähmung des ganzen deutschen Erwerbslebens herbetaeführt hat, daß Deutschland vor allgemeiner Arbeits losigkeit steht und seine Exportsähigkert herabaesunken ist, und daß seine Finanzen sich m denkbar trostloser Lage befinden; aber er beliebt von alledem offiziell nichts zu wissen und an das Deutschland von 1923 weiterhin For derungen zu stellen, die selbst das Deutschland von 1914 picht hätte erfüllen können. Er übersieht dieAuf- kabe des passiven Widerstandes und alle öerständigungSversuche des Kabinetts Stresemann md beschuldigt Deutschland weiter in böswilliger Weise, Frankreich die Zahlungen zn verweigern, und so Frant- :etch zum Kampfe um sein Recht zu nötigen. Glauben tndet er mit dieser, selbst in der französischen Geschichte filzig dastehenden Heuchelei auch in den Pariser Blättern licht mehr, die ihm vielmehr offen raten, nunmehr seine karten aufzudecken und ber der heutigen günstigen Lage Zrankreichs Rheinland und Ruhrgebiet, als einzigen Zweck »er Ruhrpolitik, als französische Beute einzustecken. Ta Soincarö aber in der Macht ist und wir ihm nur staat- ichs und militärische Ohnmacht entgegenstellen können, o wird er auch vorläufig den Erfolg auf seiner .Seite jaden. Tie deutsche Regierung kann noch den Versuch machen, kitte Note an die Neparationskommission zu richten, muß aber gewärtig sein, daß diese nicht einmal verhandelt wird und daß sie jedenfalls ebensowenig eine Antwort erhält, wie unsere noch bis heute unbeantwortete Note vom 7. Juni. Durch die Ablehnung Poincarös wird zunächst in Rhein land und Ruhrrevier das Chaos her vor gerufen, da die Zecken das Geld nickt haben, um die Bergarbeiter zu bezahlen und somit fünfhnndert- fünfzrgtausend Bergarbeiter der Arbeits losigkeit anheimfallen. Poincarö hofft, daß aus diesen Wirren die ersehnte rheinische Republik er steht, die man dann wohlgefällig als den freien Willen des deutschen Volkes, unter dre französische Fuchtel zu nehmen gedenkt. Die Karte kann aber auch umschlagen, poincarö hat daS rheinische Volk im Besonderen und das deutsche im Ganzen in eine Lage gebracht, in der es nichts Mehr zu verlieren hat. Tas Ruhrgebiet hat für Frank reich nur Wert mit einer lebensfähigen, nicht aber mit einer ruinierten Industrie. Mt einer arbeitswilligen Be völkerung, nicht aber mit einer haßerfüllten, der Erwerbs losigkeit und dem Lunger preisgegebenen Arbeiterschaft. Wenn Poincarö denkt, daß wir in einem Gebiete, in dem er uns alle Rechte genommen hat, und in dem wir eigent lich nichts mehr zu sagen haben, Ordnung schaffen und mit dem deutschen Äeuergelde, die durch die französische Be satzung gelähmten Werke für französische Zwecke wieder in Gang scheu, so wird er sich irren. Auch wenn es Poin carö gelingt, das Ministerium Stresemann zu stürz en, wird sich doch kein anderes finden, bas die Abtretung deutscher Landesteile mit seiner Unterschrift gutheißt, und überdies noch auf den Rumpf des Reiches die ungeheuren Reparations lasten übernimmt. Poincarö hat die öffentliche Meinung Frankreichs für sich, solange er an der Vernichtung Deutschlands arbeitet, aber neben dem nationalen Block steht die Industrie und stehen die Steuerzahler, die aus dem Nuhrabenteuer einen sichtbaren Gewinn haben wollen und Herrn Poincarö sehr hörbar zu Kasse rufen. Auch die an dern Alliierten, insbesondere Belgien, werden es auf die Tauer nickt ansehen können, daß durch den Starrsinn und dis Vernichtungsgier eines Mannes jede Hoffnung ans Reparation für die andern Mächte entschwindet. Tie Lage in den von den Franzosen besetzten Ge bieten ist trostlos und drängt zu Ausbrüchen der ge peinigten Bevölkerung. Bisher hat die Disziplin der deut schen Arbeiterschaft Unruhen größerer Art vermieden. Aber sür eine zur Verzweiflung gebrachte Arbeiterschaft wer den die bisher gezogenen Dämme nickt mehr vorhanden nud Anzeiger MtblaU MW Zstycher) Ä »k* D» Elt die -»tu«-» «a-mNE-M, Le» AmtShmchtmauuschast Grobeuhaln, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rate» der Stadt Riesa, deS Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meißen, sowie des Gemelnderates Gröba. D«S „Riesaer Tageblatt" kostet für die Woche vom Sonn «B««», den 20. Oktober, bi» Freitag, de» 2«. Lktober 1923, 8SS Millionen Mark einschließlich Zustellgebühr. Wir bitten «nsere Bezieher, da» BezugSgeld rechtzeitig (ab Sonnabend! bereit zu halten, damit unsere« ZeimngSboten das Geschäft de« Mnkassieren« erleichtert vir». Die Bezieher, die am Sonn abend, den 29. Oktober (1. Tag der neuen Vrzugswoche), die Zeitung entgegennehmen, bekunden dadurch ihr Einverständnis mit derWeiterlteserung uns sind zur Wetterzahlung verpflichtet, fall« sie nicht die zugeftcllre Zettung dem zum Kassieren »es Vet»«r«rkiseS später ivrftwechenSeu Zeitnnasboten inrückaeben.
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