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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-06
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1924
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VertlicheS nno SftchfifcheS. Riesa, den 6. Oktober 1624. —* Die Eingemeindung Merzdorf nach Riesa betr. vei der gestern Sonntag erfolgten Urabstimmung der Merzdorfer Gemeindrglirder über di« Tingemeindnng nach Riesa wurden " so« Stimmzettel mit Ja und «11 Stimmzettel mit Nein abgegeben. Die Beteiligung an der Abstimmung war eine rege; von 453 Stimmberechtigten habe» 417 ihre Stimme abgegeben. —* Fabrplanänderung im städtischen KraftomnibuSoerkehr. Das Betriebsamt gibt im heutigen amtlichen Teil bekannt, daß nach den gestern ausgeführten Probefahrten eine Arndernng der Fahrzeiten notwendig ist. Auf die Bekanntmachung und den anschließenden Fahrplanentwurf sei hiermit besonder« hingewiesen. —* Der D. H. V. Ortsgruppe Riesa beging am Sonnabend im Höpsner-Saale sein 27. Stiftungsfest. Den anwesenden Kollegen und Freunden, sowie einer An zahl Ehrengäste wurden ein vorzügliches Konzert der Orpheus-Kapelle, sowie gesangliche Darbietungen und turnerische Vorführungen geboten. Besonders aus der Fest folge bervorzuheben ist noch der Dorspruch, der in die ledige Zeit treffend patzte und die Ehrung mehrerer Kollegen, welche dem Verband 25 Jahre die Treue bewahrt haben. Zum Ehrenvorsitzenden wurde Kollege O. Hirsch, Welcher der Ortsgruppe 12 Jahre vorgestanden hatte, unter gleichzeitiger Ueberreichung der Ehrenurkunde ernannt. Im Mittelpunkt de» Abends stand die Festrede des Kreis« geschäftSfübrrr» Kollegen Bierast-DreSden, welcher in markigen Worten den Aufbau des Verbandes in den ver gangenen 31 Jahren kurz schilderte und dann die Gründung und da» Werden der Ortsgruppe Riesa vor Augen führte. Auch die schwere Kriegszeit und die noch bevorstehenden Wirtschaftskrisen wurden gestreift. Die Rede schloß mit dem Appell an alle, am Wiederaufbau des Vaterlandes und somit der deutschen Wirtschaft wacker zu Helsen. Di, Feftfolge zeigte ferner die weiteren Winterveranstaltnngen in beruflicher, wissenschaftlicher und geselliger Hinsicht. Än- schlietzend an das Konzert folgte Fcstdall, bei welchem nur deutsche Tänze zur Aufführung gelaugten und der die Teil nehmer bis in die Morgenstunden zusammeubielt. Die Ortsgruppen Strehla, Oschatz, Lommatzsch, Nünchritz, DreS- den und Gröditz waren durch eine gröbere Anzahl Damen und Herren vertreten. —*NuderregattadrsNndervereinS Riesa. Al» offiziellen Abschluß der diesjährigen rudersportlichen Tätigkeit veranstaltete der Rndcrvcrein Riesa gestern nach mittag eine interne Vereins-Regatta. Wie immer bei der artigen Veranstaltungen, so batte sich auch diesmal wieder rin« zahlreiche Zuschauerschaft "eingesunde», die von den Ufern der Elbe aus die friedlichen Wettkämpfe mit Be- geisterung und grobem Interesse verfolgte. Die Bahnlänge, die durchfahren werden mutzte, betrug 1200 w „fliegender Start" vom großen Baum oberhalb des StadtparkeS bis zum Bootsbaus. Es wurden 4 Rennen auSgetraaen: Rennen I: Gig-Doppelzweier mit Steuermann. 1. Boot „Robert", Klunker, E. Naumann, Stm. Büttner; 2. Boot „Georg", Münch, Schulze, Stm. Schlegel- Renne» ll: Skiff. 1. Boot „Racker", Klunker; 2. Boot „Schwarzweitzrot", Wachs; 3. Boot „Delphin", Münch. Rennen III: Gig- Doppelzweier mit Steuermann für Ruderer über 30 Jahre. 1. Boot „Robert". Janson, Reiche. Stm. Ohme; 2. Boot „Georg", Streit, Wachs, Stm. Naumann. Rennen IV: Gig- Vierer. 1. Boot „Siegfried", Büttner, Lehmcicr, Schumann, Trampler, Stm. Schlegel; 2. Boot „Hedwig", E. Naumann, Schulze, Jäger. Zenker, Stm. Streit; 3. Boot „Bernhard", Klunker, Janson, Götze, Hennig, Stm. Ohme. Al» Sieger gingen durchs Ziel: Rennen I: Boot „Georg" (mit etwa einer Bootsläuge Vorsprung); Nennen ll: Boot „Delphin" (IV, Bootslänge); Rennen III: Boot „Robert" (1 BootS- längel; Nennen IV: Boot „Hedwig" (I V, Bootslänge). Mit ganz besonderer Spannung verfolgte man den Ausgang des Wettbewerbs der beiden Doppelzweier im 3. Nennen. Bis über die Hälfte der Fahrstrecke war das Boot „Georg" wesentlich vor; erst in Nähe des Zieles gelang eS der Be satzung des Bootes „Robert" die Spitze zu erreichen und schließlich als Sieger durchs Ziel zu steuern. — Im Anschluß an die Rennen fand in den Räumen des Bootshauses, da» gestern reichen Flaggen- und Wimpelschmnck trug, gemein same Kaffeetafel statt, bei welcher Kam. Direktor Schopp mann in einer Ansprache der schönen Erfolge gedachte, die dem Ruderverein bei auswärtigen und hiesigen Regatten beschieden waren und forderte zu weiterer ungeschwächter Betätigung auf rudersportlichem Gebiete auf. Im Anschluß hieran überreichte Redner den Siegern der gestrigen Rennen unter herzlichster Beglückwünschung je ein wertvolles Ehren geschenk, vom Verein nnd von Gönnern und Freunden des Rudersports gestiftet. Abends vereinten sich die Ruderer mit ihren Angehörigen und geladenen Gästen zu einem Tänzchen in ihrem schmucken BootShause. —* Bei dem 1. Turn- und Spielfrftder höheren Schulen Sachsens, das kürzlich auf der Jllgen-Kampsbahn in Dresden stattsand, ging der Unterprimaner der hiesigen Ober-Realschule GerhardKrause unter 48 Teilnehmern (Mittelstufe) als 6. Sieger hervor. —* Aus der Tätigkeit der Dresdner Han delskammer. In einem Bericht an den Deutschen In dustrie- und Handelstag erklärte die Handelskammer, oaß di« Unterhaltung und der weitere Ausbau sowie die Neu einrichtung von Auslandshandelskammern im Interesse unseres Wirtschaftslebens für sehr zweckmäßig erachtet werde. — Dem Landeskulturrat wurde mitgetcilt, daß eine Erleichterung der gesetzlichen Bestimmungen über die Ausfuhr von Getreide nach der Tschechosloivakci nicht not wendig erscheint. — In einem Bericht an die Handclskam- rner Zittau, als dem Vorort der sächsischen Handelskam mern wurde von einer Befürwortung der Freigabe der Schrottaussuhr abgesehen. — In einem weiteren Bericht an den Borort wurde erklärt, daß eine Aufhebung der Mietzinssteuer mindestens Mange nicht unterstützt werden könne, als nicht die freie Wohnungswirtschaft völlig wte- derhergestellt sei. — Dem Wirtschastsmimsterium und dem Deutschen Industrie- und Handelstag gegenüber wurde dem Gesetzentwurf über Zölle und Umsatzsteuer zugcstimmt. —* Die Ermäßigung der Umsatzsteuer. Durch die Verordnung des Reichspräsidenten über wirt schaftlich notwendige Steuermilderungen vom 14. Sep tember 1924 ist der Satz der allgemeinen Umsatzsteuer für die Umsätze vom 1. Oktober 1924 ab von zweieinhalb vom Hundert auf -Wei vom Hundert ermäßigt worden. Darüber, ob ein Umsatz vor oder nach dein 1. Oktober liegt, entscheidet nach den Durchführungsbestiimnungen bei der Versteuerung nach den vereinnahmten Entgelten (Jstein- nahme) der Zeitpunkt der Vereinnahmung, bei der Ver steuerung nach den Leistungen und Lieferungen (Sollein nahme) der Zeitpunkt der bewirkten Leistungen. Die Steuerpflichtigen, die zu monatlick»en Umsatzsteuer»: orauS- -ahlungen verpflichtet sind, haben daher erstmals im No vember 1924 für die Umsätze im Oktober, die Steuer pflichtigen, die zu vierteljälMck-en Umsatzsteuervorauszah- lungen verpflichtet sind, erstmals im Januar 1925 für die Umsätze von Oktober bis Dezember 1924 die Umsatz- Seuer tu Löüe von zwei vom Hundert zu entrichten. Da gegen halben sowohl die Monat», atr au« bke BierkMa-r»- zahler bei der Vorauszahlung tm Oktober 1924, die sich auf die Umsätze vor dein 1. Oktober 1924 bezieht, noch zweieinhalb vom Hundert zu zahlen. Um die mit der Er- Mäßigung der Steuer bezweckte Preissenkung auch bet Bin dung an länger zurückliegende Verträge zu ermöglichen, mußte ein zivilrechtlicher Anspruch de» Abnehmers auf PrelSnachlaß geschaffen werden. Ist dte Preisvereinbarung vor dein 25. September 1924, also zu einer Zeit getroffen, zu der die Kenntnis von der neuen Regelung noch nicht allgemein durchgedrungen war, so hat der LteferungSver- pflichtete dem Abnehmer einen Nachlaß in Höh« von ein halb vom Hundert des'Entgeltes zu gewähren. Dte Durch führungsbestimmungen sehen schließlich vor, daß dem AuSfuhrhändler in Fällen, in denen der Umsatz in- Aus land vor dem 1. Januar 1925 getätigt wird, noch zwei einhalb vom Hundert des Preises vergütet werden, sofern der Vergütungsanspruch selbst bis zum 31. Januar 1925 geltend gemacht ist. — HochzeitSfeter in Sibhklenort. Zur Feter der Vermahlung der Prin^ssin Anna mit dem Erzherzog Joseph Franz waren in Stbyllenort alle Mitglieder de» Königlichen HauseS, der Fürst nnd die Fürstin Tharrn und Taxis als Vertreter der Eltern de» Bräutigam», das Erb prinzenpaar und da- Prinzenpaar Franz Joseph von Hol^enzollern, Staatsminister Graf Metzsch mit Gemahlin, der Königs, ungarisch« Gesandte in Berlin, Freiherr von Emich, Graf Earatsonpi und andere tm Laufe der letzten Tage eingetroffen. Welche Liebe die Prinzessin In Sibyllen- ort und seiner Umgebung genossen hat, geht aus der war men, herzlichen und rührenden Anteilnahme von Hoch nnd Niedrig hervor. Sie hat mit unermüdlicher Tatkraft sich in den Dienst der Nächstenliebe gestellt, hat manche Träne getrocknet. Kranken, Armen, Alten und Gebrechlichen nach Kräften beigestanden und sich auch dirrch Anlegen nnd Füh rung von Volksbüchereien verdient gemacht. So sieht man die Prinzessin mit Wehmut scheiden. Nachdem rn den letz ten Tagen die Nachbarschaft, die Gemeinde, die Pächter und die Beamten der Herrschaft Stbyllenort Gelegenheit gehabt hatten, sich von ihr unter Ueberreichen sinniger Geschenke zu verabschieden, brachten am Freitag abend die Arbeiter und Arbeiterinnen aus Forst, Garten und Feld einen prächtigen Fackelzng dar, bei dem in einem reizenden Reigen die Braut mit Blumen bekränzt wurde. —" Der Fall des Bezirksschulrat? a. D. Arzt. Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnetc und ehemalige Bezirkssclmkrat Arthur Arzt war bekanntlich von seiner Aufsichtsbehörde gezwungen worden, den Antrag auf Erhebung einer OfsiziilNage gegen diejenigen Zei tungen zu stellen, die ihn der intimen Beziehungen mit einer Kriegersüntwe, die später als NcgiernngSrätin be rufen wurde, bezichtigt hatten. Die „Sächsische Volks zeitung", das Organ der sächsischen Katholiken, die eben falls mit aller Schärfe gegen Arzt ausgetreten war, teilt jetzt mit, daß die Oberstaatsanwaltschaft Leipzig die Vor untersuchung abgeschlossen nnd die Erhebung der Anklage gegen die betreffenden Zeitungen znrückgewiesen habe. Das Blatt bemerkt dazu: „Erfahrungsgemäß gehen einem sol chen Beschlüsse sehr eingehende Untersuchungen voraus, die ja auch durch den schwerwiegenden Charakter einer sol chen Anklage begründet sind. Obwohl aber ein besonder? großes öffentliches Interesse vorlag, hat die Oberstaats- anwaltschast Leipzig sich nicht entschließen können, dte öffentliche Anklage zu erheben, sondern hat die Mage ab gewiesen. * Röderan. Gemeindeverordnetensitz «ng am 3. 10. 24, abends V,8 Uhr. Tagesordnung: 1. Antrag der sozialdemokratischen Fraktion betr. Anstellung einer Gemeindeschwester von der politischen Gemeinde. 2. Berichte der Ausschüsse. 3. Mitteilungen. Zu 1. Nack erfolgter Be gründung wird einstimmig dem Antrag zugestimmt und zur weiteren Bearbeitung dem Verwaltungsansschuß über wiesen. — Zu 2. »-Wirtschaftsausschuß. Di« dies jährige Pflanmenverpachtung erfolgte alleeweise und er bracht« 7 Mk. Die von 5 Feldpächtern abgegebenen Parzellen werden durch das Los anderen Bewerbern znge- trilt; für 3 Parzellen wird der Pacht neu feftgelegt. Alte Pachtfeldinhaber haben die Miudestgebühr von 2 Mk. für die landwirtschaftliche Berufsgenoffenschaft abzuführen, es ist gleich, wieviel Ar ein Pächter innehatt: b) Die in der Ärrichtszeit vom WohnungsauSschuß erledigten Ge suche uno Eingaben, sowie die Vergebung zweier Wohnungen werden von den Gemeinbeverordneten genehmigt: o) Der VerwaltungsauSschuß berichtet, daß die Kündigung der Nachtwächter von diesen zurückgezogen worden ist, nach dem das Gehalt entsprechend ^erhöht worden ist. Wegen Anstellung eines Desinfektor? wird der Ausschuß sich noch mals damit befassen; 6) Die Schiedsstelle für HauS- erhaltung bringt Kenntnis von einigen Meinungs verschiedenheiten und Beschwerden zwischen Mietern nnd Vermietern, wobei sie vermittelnd gewirkt hat: «) Ban- auSschuß. 3 Baugesuche werden nach den ortsüblichen Be stimmungen genehmigt. Der AmtShauptmannschast ist di« Wegebauangabe sür 1925 eingereicht worden, wonach der letzte Teil der Riesaer Straße und die Kirschallee gepflastert, bei letzerer «in Fußweg angelegt und die Straße nach Zeithain beschottert werden soll. Auf der Grundftraße wird ans technischen Gründen eine Straßrnlampe verlegt. In Zuknnst dürfen auch auswärtige Bewerber Kies für 2.50 Mk. für die Fuhre aus der hiesigen Grube entnehmen; k) Die vom Finanzausschuß beschlossenen Richtlinien zum Erlaß der MietzinSsteurr für Kurzarbeiter werden gutgeheißen. Der hiesige Gewerbeverein hat es durch Ge währung eines DarlehnS ermöglicht, die Pflasterung der Riesaer Straße bis zur OrtSgrrnze fertigzustellrn. 4 Ge suche um Erlab der Grunderwrrbssteuer können ans gesetz lichen Gründen nicht berücksichtigt werden. Der Betrag für die Beschaffung des Heizmaterials sür das Gemeindeamt wird genehmigt. Für Ausstellung eines Wegweisers am Dorfeingang werden die Mittel bewilligt. Wegen eine» von einer Berliner Bankfirma gemachten DarlehnSangebote» wird der Herr Bürgermeister ermächtigt, bei der Firma näher« Bedingungen einzuholen. Di« Gebühren für di« Anschläge und Zeichnungen »um nunmehr vollendeten Schulausbau betragrn nach «ingereichter Rechnung de» be treffenden Architekten 711 Mk. Infolge derFtnanznot der Gemeinde wird beschlossen, 200 Mk. abschlag»wets« sofort abzusenden und wegen de» Restbetrag» mit dem betr. Herrn nochmals in Verhandlungen einzutrrten. All« in den Aus schüssen erledigten Angelegenheiten und gemachten Beschlüsse werden von den Gemeindeverordneten saft ohne Aussprach« einstimmig genehmigt. — Zu 3. Unter Mitteilungen gibt Herr Bürgermeister bekannt, daß nach Bestimmung der AmtShauptmannschast ein« Arrestzelle im Gemeindeamt« einzurichten ist. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. * Dresden. Die gemeinnützig« Vermittlung», und Verkaufsstelle sür Heimarbeiten .Frauenerwerd». Hilfe" (Schrffelstraße S, ll) gedenkt, am 2. Dezember nachmittags im Logenhause eine Werbeschau von Erzeugnissen der FrauenerwerbShilf« zu veranstalten. Dem Plane liegt dte Aussicht zu Grund«, öffentlich nach- zuweisrn, auf welche Zweige sich da« Arbeitsgebiet der FrauenerwerbShilf« erstreckt, zu zeigen, in welcher Güt« die verschiedenen Waren hergrftrllt werden und endlich neue Mittel zu beschaffen, neue Abnehmer und Auftraggeber zu gewinnen. Die Veranstaltung wird mit einem Tanzte« und Kabarett verbunden fein. ' Freiberg. Der Domkirchenvorstand hat beschlossen, die im Jahre 1858 dem Sächsischen Altertumsmuseum in DreSdtn übergebenen, dem Sretberaer Domktrchrnlrhn g«. MAlMi Hok,f«niZ»erke von.hohem kulturellen wert« wieder nach Freiberg zurückzuführen und bat deshalb den Ueberlaffung.vertrag für Anfang 1S25 gekündigt. Da die SS Stücke im Dom selbst nicht unteraegracht werden können, wird ein« Anzahl i« Freiberger AltertumSmuseum Aufstellung finden. bt i. Sa In den Kaffenräumen der hiesigen Eisenbahnstation drang abend« «in Unbekannter ein. trieb den Kaffenbeamten mit einem Revolver in «inen Neben- raum und raubte die Kaffe au«. Der Stationsvorsteher, der von dem Einbrecher gleichfalls mit dem Revolver b«. droht wnrde, alarmierte die Station. Ein Beamter streckte den Räuber durch zwei Schliffe nieder. Al» der Schwer verwundet« merkt«, daß er nicht fliehen konnte, schoß er sich ein« Kugel in den Kopf. Seine Verletzungen fink schwerer Art. , „W itz sch d o r.f i. Srzg. Ein« seltene Klndtaufe fand in der hiesigen Kirch, statt. Eine Einwohnerin ließ drei Kinder aus einmal taufen: ei« Mädchen von vier Jahren, einen Knaben von zwei Jahren und einen Knaben von sechs Monaten. Zwölf Taufzeugen traten in der Kirche an. nur Männer, meist Landwirte oder Geschäftsleute. Rach der Taufe zogen die Paten in langem Zuge nach dem KindtaufShausr zurück Sie beschlossen nun, eine sogenannte „schwarze Partie nach Gornau zu unternehmen. Gesagt, getan — «in großer Erntewagen mit zwei Pferden fuhr vor, prächtig geschmückt, voran «in mit Blumen gezierter Ochst al» Vorspann. Die Insassen in schnell improvisierter «rzgebirgischer Tracht, mit dem KindtaufSvater in der Mitte, machten viel Spaß. Der KindtaufSvater wurde B. „hoch zu Ochsen" in Gornau hernmgeführt und was dergleichen Scherz« mehr waren. In Ulbrichts Gasthof ging es hoch her. Doch was ist da»? Ein zweiter Erntewagem ebenfalls mit Birken und Bändern geschmückt, ratterte von Witzschdorf heran. Welche Ueberraschung I Die Frauen der Taufpaten, die sie zu Hause wähnten, waren eingetroffrn. Zuerst gab eS verdutzte Gesichter, doch bald söhnte man sich damit aus und nun gab eS einen fidelen KindtaufsschmauS mit obligatem Tänzchen. SS herrschte prächtige Stimmung ans dieser echt erzgebirgischen „Kindtaas". * Chemnitz. Bei einem Automobilzusammenstoß wurde der 54 jährige GaSmrister Heßmann au» RöhrSdori überfahren und erlag den erlittenen Verletzungen im Krankenbaust. * Colditz. Ein 16 jähriger Pferdejunge legte in der Scheune des Richterichen Gutes in Tbierbaum Fener an. Die Scheune brannte mit dem darin lagernden Getreide und Maschinen vollständig nieder. Der Brandstifter wurde verhaftet. Markranstädt. Hier erfolgte am gestrigen Sonntag di« feierliche Weihe des Ehrenmal» für die gefallenen Söhn« der Stadt. Trotzdem Markranstädt eine starke fozialistisch, Mehrheit aufzuweisen bat, sah man doch eine größer« An zahl Fahnen in den alten Neichssarben, sowie in de» säch sische» Farben. Die Beteiligung an der Feier war ein« äußerst zahlreiche. In dem Frstzuge wurden 61 Fahne» mitaeführt. Da« Denkmal hat auf dem alten Friedhof Ausstellung genommen. * Leipzig. Der Polizeibericht meldet: Vor einigen Tagen waren etwa 20 Mitglieder de» Reichsverbande« „Jungstmm" auSgezogen, um in der Cundorfer Umgebung sogenannte Geländespiele abzuhalten. Während der Spiel« hatt«n sich etwa 20 unbekannte Männer auf dem Platze eingefunden, die di« spielenden Leute angriffen nnd einen jungen Handlungsgehilfen schwer mißhandelten. Als »ine Polizeipatrouillr herbeigeruf«» wurde, ergriffen die Töter unter Mitnahme eines Fahnentuches die Flucht. Der mißhandelte Handlungsgehilfe wurde mit mehreren Stichen im Kopfe und Genick blutend und befinnnngSloS anf der Erde liegend anfgefunden. Die Polizei sorgte sür die Uebersührung in ein Krankenhaus. Di« Täter find offen bar Mitglieder einer kommunistischen Jugendgruppe. — Gegen V«3 Uhr am Freitag nachmittag brach auf dem Mühlen gute des Dr. Weniger in Hänichen bei Lützschena ein Groß feuer aus. Der Inhalt der Scheune bestand aus Stroh- und Heuvorräten. Etwa 2000 Zentner sind ein Raub der Flammen geworden. Die in Nebengebäuden lagernden Getreidemengrn sind durch das Wasser zum Teil vernichtet worden. Es wird angenommen, daß der Brand durch Unvorsichtigkeit eine» Angestellten entstanden ist. — Die Gewerbeschule der Stadt Leipzig, die am 1. April 1875 vom Rate errichtet wurde, beginnt heute ihr 100. Semester. Die Gewerbeschule der Stadt Leipzig wird zur Zeit vo>' mehr als 3000 Schülern besucht. * «> * * Egrr. In unmittelbarer Nähe der Stadt Eger har sich in den ersten Frühstnnden des Donnerstag ein Damm rutsch ereignet, der von unabsehbaren Folgen hätte begleitet sein können, wäre er nicht rechtzeitig bemerkt worden, Nachdem schon am Dienstag nachmittag auf einem Felde oberhalb des Dammes eine lange Erdspalte wahrgenommen war, setzte sich am Donnerstag um 5 Uhr früh plötzlich der Bahndamm oberhalb der sogenannten roten Brücke in Eger, in dessen Einschnitt die Züge der Strecke Eger—Marstnbad und Eger—Wirsa verkehren, tu Bewegung, und die schweren Erbmassen schoben das Terrain, auf dem dir Bohnschienen laufen, dnrch den ungeheuren Druck des Erdreiches von oben um fast 2 Meter in die Höhe, die Geleise verbiegend und verschiebend, als seien sie Kinderspielzeug Die Erde zeigt« klaffende, zwanzig bis dreißig Meter laufende Risse, und das riesige Gewicht des in Bewegung befindlichen Erdreiches drückte mit einer solchen Stärke gegen das Bahnterrain, daß eine völlige Verheerung dieses Terrains die Folge war, Der Rutsch erfolgt« auf einer Breite von etwa 150 Schritt, einen Zaun mit sich nehmend nnd riesige Löcher reißend, Das Gelände bietet den Anblick einer von einem Erdbeben zerstörten Bodenfläche; die Spalten und Risse setzten sich fächerartig gegen da» ziemlich tief liegende Bahnterrain fort. Gegen 100 Arbeiter sind beschäftigt, die völlig ver bogenen Bahnschienen abzutraaen. Di« Ursache des Erd rutsches dürft« im Vorhandensein sogenannte» Schwimm sandes zu suchen sein. E» ist als ein glücklicher Zufall zu bezeichnen, daß sich der Erdrutsch nicht zu «imr Leit ereig nete. da «tu Zug dt« Strecke passiert«. Das Winzerfest in »er LSßnitz ist also nun vorüber. Nach 84 jähriger Panse, nachdem «» am 25. Oktober 1840 zum letzten Male einen fröhliche« Seftzug durch die Straßen und Weg« der Dörfer uM Kötzschenbroda geleitet hatte, ist «» unerwartet zu neuem Leben gerufen worden, und wenn man zurückblickt, gibt e» nur «in Urteil: r» war «tu gewaltiger Erfolg. Di« „Dresdner Nachr." berichten u. a.: Der vorbereitend« Aus schuß mag r» seiner ausgezeichneten Werbearbiit zuschreiben, wenn eine Massenpilgerung nach der Lößnitz einsctzte. Das läßt sich nicht beschreiben, da« hat man sehen viüfs«». Di« Loflutü »oll -ahne«. Schwarz-wetfl-rot bi» Wrtst-grün, alle stillen Wege mit umbuschten Häuschen im Gartenhinter- gründ überzogen mit Girlanden, behängt mit frohem lieber- schwang; hier «in« Fleischerei mit Würstchen garniert, dort «in Faß am Gartenpförtchen, da» «in vachu« beritt. In Heller Weinfreudigkeit besäumt, Straß« um Straß«, soweit der Festzug wallfahrten sollt«, mit den wonnigen M«nsch,n- Andern, di« wie , aus «in »«burtstagsgefchenk mit Gefrage und „Trasch" auf den Umzug warteten. Dte ganz« Be^ völkrrung - da» war da» Labsal an der Veranstaltung — tubilirrt« innerlich mit. '-inßrr'
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