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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-03
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1924
- Autor
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OertllcheS nn» TiichsssHeS. Riesa, den 8. November 1V24. ,, —* Di« Elb« steigt! Voraussage: Elbe Dresden Dienstag abend 7 Ubr über Null; langsam steigend. Jesus", Oratorium vonVaul Gläser. Sine vusfübrnng größten Stile« wird wiederum da« nächste Konzert des CborvereinS unter Mitwirkung de« M.-G.-V. .Amphion" und namhafter Solisten, sowie mit Unterstützung eine« groben Orchester«. »Jesu«", rin Oratorium de« Großenhainer Kirckenmnsikdirektor« Naul Gläser, «in prächtige«, dramatisch angelegte» Werk von groben Au«- maßen, da« von den bedeutendsten Chorvereiuiauugen Deutschland« bereit« aufaeführt wurde, wird am Bubtag, den IS. November a. c., in der hiesigen TrinitattSktrch« in Anwesenheit de» Komponisten, der den Orgrlpart über nommen hat, zur Ausführung gelangen. Die Eintritts preise sind so niedrig wie möglich gehalten. Nähere« im Anzeigenteile, sowie in den Plakaten. —* Hei matschutz Vorträge. Diesen Mittwoch, abends 8 Uhr beginnt in Höpfners Hotel die Heimatschutz vortragsreihe mit dem Filmvortrag: „Gefiederte Räuber", den Oberlehrer Paul Bernhardt, Dresden, hält. MhereS im Anzeigenteil. —* Militärvereinsfestlichkeit. Tinen schönen Verlauf nahm die gestrige Stiftungsfest- und Fahnen- iubiläumSscier de« Milttärverein« l. Der grobe geschmackvoll dekorierte Saal des Hotel Stern war vollbesetzt. Anher VereinSangrhörigen batten sich Vertreter von Bruder vereinen, vom Stahlhelm, vom OffizierSbund usw. ringe- funden. Au» Großenhain war der BezirkSvorsteher Herr Oberlehrer Grünberg erschienen. Das Konzert eröffnete die Musikkapelle mit dem Festmarsch der Stadt Riesa »um S00 jährigen Bestehen, dirigiert vom Komponisten Herrn Organist K. Golle, der zu den Ehrenmitgliedern des MilitärverrinS zählt. Die dann weiter folgenden Musik vorträge standen unter der Leitung des Herrn Obermusik- meifter Otto, der die Zuhörer nebenbei mit einigen Pifton- solir erfreute. Auch der Leiter des Kammerquartett«, Herr Ulstg, bewies seine Kunstfertigkeit durch mehrer« Violin- soliS, wobei ei» Mitglied des Quartetts die Begleitung auf dem Piano übernommen batte. Der Gesangverein „Eängrrkranz" sang unter der Leitung seines Dirigenten Herrn Golle verschiedene L^er im Männerchor wie auch im gemischten Chor mit Orchester. Fräulein Suse Golle trat in einer Festhymne sür Sopran und Orchester als Konzertsängerin auf. Es war ein wirklich schöne«, viel seitig auSgrstattete« Musik-Programm, da« gut zur Ausführung kam. Der von Fräulein Schmidt vorge- tragenr Vorspruch gedachte der Vereinsgründung und de« Anschaffens der Fahne, die beute von 22 Jubilaren umgeben würde. Der derzeitige Leiter des Verein« begrüßte die zahlreich Erschienenen herzlichst. Er wies darauf hm, daß der Feier eine ernste Bedeutung zu Grunde liege und daß die Kameraden diesen Tag nicht achtlos vorüber gehen lasten könnten. In der heutigen Zeit heiße es tapfer und treu sein. Die Militäroereine hätten nicht den Mut verloren, sie hätten den vielen Anfechtungen Stand gehalten und sie könnte» nach Ueberwindung der schwersten Zeiten aufatmen, denn cs gebe wieder auswärts. Die Kameraden sollten bei festlichen Veranstaltungen nur Bekennermut und Courage zeigen, die Ehrenzeichen furchtlos m der Oeffentlichkeit zu tragen. Die altehrwürdige Fahne gebe Zeugnis von der echten treuen Kameradschaft im Vereine. In der Ermunterung zum feste» Zusammenhalt und zur eifrigen Mitarbeit für die Militäroereine klang die Ansprache au«. In gedankenreiche Worte kleidete das VereinSehrenmitglied, Herr Pfarrer Friedrich, seine Festansprache. Er warf einen Rückblick auf da« 66jährige Bestehen de« Vereins und auf da« Erleben der 50 Jahre alten Vereinsfahne, in deren Dasein die Wettin-.^die Sedan» und die Völkerschlachtfeier als Höhepunkte sielen. Sie hab« die Helle Begeisterung in den Jahren des Welt- krreges erblicken können, sie habe aber auch in den letzten sechs Jahren manches erlebt, was sie nickt gern gesehen hätte. Sie sei Zeuge gewesen von den Taten der Veteranen von 1870/71, ohne jcdock die Verdienste der Kämpfer des Weltkrieges schmälern zu wollen. Ehrend sei der vielen zur großen Armee abberufenrn wie der gefallenen VereinS- kameraden zu gedenken. Bei aller Wandelbarkeit im Wechsel des Lebens ist der Verein standhaft geblieben, er marschiere im Festbalten an den Ideen, die ihn hoffend beseelen. Die drei Worte: Mit Gott, Vaterlandsliebe und Kameradschaft dienten dem Vereine zur Richtschnur. Das .Mit Gott" sollten alle Kameraden betätigen, denn nur mit Gott könne es aufwärts geben. Tie Vaterlandsliebe ist beute manchem nicht genehm, sie ist aber noch im Herzen vieler rege, sie lebt trotz Anfeindungen in den Militär vereinen. Das Wort Kameradschaft bewähre sich durch die Tat. Sie hat im Vereine viel geleistet und Treffliches vollbracht. Auch in Zukunft solle sie treulich geübt werden. In den besten Wünschen für den Verein gipfelten die SchlußauSführungen des geschätzten Redners. In feierlicher Weise ging die Ehrung der Jubilar« vor sich. 22 Kameraden nahmen mit Feftjungfrauen, im Halbkreise um die Vereinsfahne gruppiert, auf der Bühne Ausstellung. Die Musik spielte gedämpfte Weisen. Kamerad Kilbe gedachte der Kameradentreue, die sich in den Jubilaren verkörpere und überreichte das vom Sächsischen Militär ¬ vereinsbunde gestiftete Ehrenzeichen folgenden Kameraden: für 50jährige Mitgliedschaft: Hermann Scheibe, Richard Thomas, Ernst Teubert, Gustav Lesch, Hermann Höhne; für 40jährige Mitgliedschaft: Hermann Schmidt. Gustav Begrr, Friedrich Metzger, Ernst Schubert, Paul Jllgen, Heinrich Rehm, Heinrich Haupt, Johann Schuster; für 85 jährige Mitgliedschaft: Bruno Gelbhaar, Hermann Hübner, Wilhelm Kintzel, Johann August Wolf, Paul Naumann, Eduard Weber, Emil Schöne, Hermann Gartenschläger, Ernst Käufer. Herr Pfarrer Friedrich richtete freundliche Dankesworte für die dem Verein bewahrte Treue an die Jubilare, von denen er noch al« weitere die Kameraden Streubel und Welker, sowie den Schriftführer Steffen nannte. Sie alle wurden zur weiteren Mitarbeit angespornt und dnrch ein Hoch geehrt. Der Fahne über reichten die Frauen des Vereins ein schwarz-weiß-rotr« Fahnenband und der Stahlhelm einen Fahnennagel. Außerdem waren dem Vereine eine Anzatl Glückwunsch schreiben zugegangen. Für die erwiesenen Ehrungen dankte Kamerad Kübe mit dem Wunsche, daß die Fahne Zeuge deutschen Glaubens und deutscher Treue sein möge. Herr BezirkSoorfteher Grünberg überbrachte Grüß, und Glückwünsche des Bezirke« und des Bunde«. Gern sei er nach Riesa gekommen, wo er eine gute Pflegftätte der Militäroereine vorfinde. Der Jubelverein habe stet« in Treu« sestgestanden und treu zur Fahne gehalten. Allen Kameraden lege er an« Herz, daß nur Einigkeit und Beharrlichkeit zum Ziele führen. Mit den Militaroereinen in engem Zusammenhang« arbeiteten Stahlhelm und Wehr wolf an der Aufrichtung unsere« am Boden liegenden Vaterlande«. Er stehe noch unter den Eindrücken der begeisternden vaterländischen Kundgebungen, die der Stahl- Helm in Großenhain gel««entlich seiner heutigen Fahnen- weihe bekundete. Redner schloß mit einem Hurra auf das deutsch« Vaterland, vor dm zum Schluß de« Konzert« gespielten Parademärschen bot m« von Herrn Taiylrhrer Richter arrangierte Ballettaufführung „DeS Gartners Traum" ein entzückendes Bild. Nach einleitender Erklärung durch «tuen Vorjpeuck sWckrn kleien Tänzerinnen in ll »Nimm" «GM MI I l l ' MAmMeer- —* Herbftkonzert de« Männeroesang- verein« .Orpheus". Man berichtetun«: Sin weicher StimmungSzauber, wie ihn wohl der einsame Wanderer empfindet, wenn er beim Scheiden der Herbstsonn« durch die sterbende Natur schreitet, lag über dem ersten Teil der Darbietungen von Chor und Orchester. Di» düstere Melodik und schwermütige Harmonie der ersten Lhorlieder einten sich mit den schlichten tiefempfundenen Worten -de« vor- sitzenden. Helbach und schufen eine eigenartig weh« AvschiedSftimmung. Wenn Sonnentag« voller Licht und Lust ersterben in grauer Nebelluft und im Brausen de« HrrbftwindrS, dann ergreift wohl da« deutsche Gemüt jenes unsagbare Weh der Trennung und de« Entsagen«. Wer unter un« wäre nicht schon von ihm ergriffen worden in tiefster Seele, wen» er sich nur deren natürliche Empfind samkeit und kindliche Reinheit bewahrt hat. von denen man jagt, daß sie gerade un« Deutschen ein heilige« Erbteil und Vermächtni« vom Mutterherzen seien. Feierstunden werden solche Stimmungen aber dann erst für« Gemüt, wenn sich au« dem Chaos der wogenden Gefühle jener sieghaft« FrüblingSglaube durchzuringen weiß, der das Sonnenziel der Auferstehung durch die Herbstnacht zur Erlösung leuchten läßt. Es ist immer «Ine künstlerische Tat, wenn Menschen in Wort und Klang ein kostbare« Kleinod nachzuschaffen wissen, da« einst durch Auserlesene unserer Nation Offen barung jene« FrühlingSträumen« wurde. So lebt da« Dichterwerk im Epigonen und erfüllt sein« wahr« Mission«- aufgabe. Man darf wohl sagen, daß sowohl Chor wie Kapelle de« .Orpheus" unter der feinsinnigen Leitung von Josef Himmler (Orchester) und Walther Lässig (Chor) in diesem Sinn« Künstlerarbett geleistet haben, die alle Hörer zu einem inneren Miterleben zwang. Ganz besonder« zeigte sich da«, al« im Rahmen de« Konzerte« der Vorsitzende Gelegenheit nahm, «inen langjährigen, treuen und über zeugten Diener de« deutschen Liedes au« dem Kreis, seiner SangeSbrüdrr zu entlassen. Di« kleine Feier zeigt« mehr al« e« hochtönende Reden vermögen, wie der deutsch« Männrrgesang den ganzen Menschen zu packen vermag und wie seine ethischen und seelischen Werte wirkung«sichere Voran«setzungen bei der inneren Aufbauarbeit des Volks ganzen uach der ZerftörungStätigkeit de« Kriege« und seiner Begleiterscheinungen sein können und müssen. Wahrlich eine hohe und edle Aufgabe, der man damit nachstrebt, wert, seine ganze Kraft einzusetzen! Und diese« Herbst- konzert bewies, daß der „Orpheus" auf dem rechten Weg« dazu ist. Wenn auch sein 1. Liedermeister am Sonnabend infolge Unfälle» nicht selbst leiten konnte, spürte man doch in allem seine zielbewnßte Ftthrerhand, deren Wirken sein Vertreter immer verständnisvoll zu wahren wußte. Der Chor verfügt durchweg über gut abgetönte«, von Natur prächtiges Stimmenmaterial, das besonders in dem tief- seelischen, empfindsamen „Abends" von Schulten «in starkes Ausdrucksvermögen und wirkungssichere stimm- technische Schulung bewies. Da« schaffensfrobe Orchester »um andern zeigte mit der Wiedergabe einer Fantasie aus .Lohengrin" ganz ungewöhnliche Gestaltungskraft, di« ver muten läßt, daß wir von diesem Laienorchester (in des Worte« edelster Bedeutung genommen) noch manche künst lerische Grabtat zu erwarten haben. Und Meister Himmler wird sein« Getreuen gewiß im rechten Sinne weiterzuführen wissen! Ein Zusammenwirken der beiden großen Klang körper des.Orpheus" in einem anspruchsvolleren Orchester chorwerk vor der Oeffentlichkeit würde unser Riesaer Musik leben um «in bedeutsames Geschehe» bereichern. Nach Schluß des Konzerte« setzte sich dessen vornehm-gediegen« Feststimmung im Reiche der heiteren Muse Terpsichore stilsicher und nachhaltigst fort! — Herr Eisenbahn-Ober- inspektor Hugo Baldig, der beruflich von Riesa scheidet, wurde vom Männergesangveretn .Orpheus" zu seinem Ehrenmitglied ernannt. —* Der „Ernst-Ernst-Abend" mußte am Sonnabeird wegen zu geringen Kartenverkaufs ausfallcn. —* Herb st Witterung. Mit einem plötzlichen schar- feu Griff hat uns diesmal der Herbst angepackt. Noch die Oktobertage waren so wundersam schön, waren so prächtige Gnadengeschenke der Natur gewesen, vereinigten so wundervoll eine angenehme milde Temperatur mit den herrlichsten Belaubungsbildern des Herbstes, daß es sonnen frohen Gemiltern schwer fiel, von ihnen zu scheiden. Selbst am Refvrmationsfeste schien es zunächst, als sollte der Kampf der Polar- und der Aeguatorialströmung noch mals mit einein entschiedenen Siege des sonnigen Süd wetters enden. Der Verlauf des 1. November erweckte die Hoffnung darauf. Aber sie schlug vollständig fehl, und am gestrigen Sonntage zeigte der 11. Monate sem wahres Gesicht. Ganz treu, seinem traditionellen Charak ter entsprechend: als Freudenhasser und Lebens verneiner, trübsalsdüster, von sturmgepeitschten Wet terschauern begleitet, mit Regengüssen, die nicht nur bis aus die Haut, nicht nur bis auf die Knochen, sondern direkt bis ins Mark dringen zu wollen die Absicht hatten, führte er sich am Sonntag morgen ein. Sturmesgewalt und klatschende Regeninassen beraubten in kurzer Zeit Bäume und Sträucher ihres herbstlichen Laubschmuckes, sodaß ein großer Teil der Anlagen, die noch vor wenigen Tagen wundervolle Herbstsarbenbilder zeigten, jetzt bereits entblättert dasteht. Kahl wie Rutenbesen strecken Baum und Strauch ihre Aeste gegen den einfarbig nebelgrauen Him mel. — Freilich, so unangenehm sich diese November- Wetterschauer für das Leben rn der Stadt bemerkbar machen, für den Haushalt der Natur sind sie notwendig. Der Landinann begrüßt die reichen Niederschläge zu dieser Zeit als willkommen. Sie kräftigen und fördern vor dem Einwintern die Saaten, die in ihrem wundervollen gleichmäßigen Grün gegenwärtig auch einen erfreulich ver heißungsvollen Eindruck machen, und sie vernichten noch viele Saatschädlinge, Feldmäuse usw., die sich durch die Gunst des trocknen Herbstes stark vermehrt hatten. —" Uebe rdie Einzahlung der Fernsprech gebühren herrschen bei vielen Teilnehmern noch Unklar heiten. Die auf den Gebührentaschen vermerkten Gebühren sind spätestens am 7. Tage nach dem in der oberen rechten Ecke entweder mit Stempel oder handschriftlich ange gebenen Schlußtage einzuzahlen. Die Deutsche Reichspost hat das Reckst, Anschlüsse zu sperren, für die die Gebühren nicht rechtzeitig bezahlt worden sind. Die Sperre kostet 5 Mark. Die für gesperrte Anschlüsse ausstehenden Ge bühren werden dann zwangsweise, d. h. durch den Ge richtsvollzieher, eingezogen. Schriftlichen Anträgen der Teilnehmer, die Gebühren für kurze Zett zu stunden oder die Gebühren ratenweise zu zahlen, kann ausnahmsweise stattgegeben werden gegen Zahlung von Zinsen, deren Höhe vom Neichsbankdiskont abhängt. Die Fernsprechgebühren können bei jeder Postanstalt während der Schalterdienst stunden oder beim Landbriesträger einaezahlt werden. Hier zu ist erforderlich daß der jeder Rechnung beiliegende rote Zettel genau mit Änschlußnummer und Namen des Teilnehmers und des Ortsnetzes sowie deS eingezahlten Betrages versehen wird, damit Verwechselungen vorge beugt wird. Neben den Bareinzahlungen sind auch Ueber- weisungen auf das Postscheckkonto des Vermittelungsamtes zulässig. Hierbei muß auf dein Gutschriftabschnitt ebenfalls Ortsnetz, Name und Änschlußnummer des Leilnehprers angegeben sein. Diese Ueberweisungen müssen auch am 7. Tage in den Händen der VcrmittelungSanstalt sein. Für die Ortsnetze Riesa und Boritz kommt für Ueber weisungen das Postamt Riesa, Postscheckkonto Nr. 30217 PosißGkkstnnt DreMin, in Für die DeskneGner und für Vie Dstksche ReichSpost ist «» einst große Erreichte- rung, wenn runde Gummen, »nm mindesten auf Fünf- Mark-Beträge nach oben aufaerundete, ».«gezahlt werden, da dies die BerwaltungSarbett und Buchführung bei bei den bedeutend verringert. Die Teilnehmer mit regem Fernsprechverkehr können sich vor mehreren Fernsvrcch- rechnungen im Monat dadurch schützen, daß sie einen Be- trag vor» derartiger Höhe euizahlen, daß die in einem Monat aufkommenden Gebühren annähernd gedeckt sind. Die Deutsche Reichspost ist jetzt auf ihre eigenen Einnah. men angewiesen, bezieht also keine Zuschüsse vom Reich mehr. ES ist ihr demnach nur dann möglich, mit niedrigeren Gebührensätzen »u arbeiten, wenn die ent- standenen Gebühren rechtzeitig in voller Höhe einaehen und dadurch die BerwaltungSarbett bedeutend vermindert wird. Durch rechtzeitiges Einzahlen der Fernsprechgebühren in voller Höhe kann also jeder Teilnehmer zur Verbilli gung der Gebührensätze beitragen. -"Polizeilicher Schutz für Wahlversamm lungen. Das Presseamt des Polizeipräsidiums Dresden teilt uns mit: Es ist damit zu rechnen, daß auch dieses Mal wieder der Versuch gemacht werden wird, Wahlver- fammlungen zu stören und zu sprengen. Wenn jetzt auch durch den neuen Paragraph 107 a des Reichsstrafaesetz- buckes die Füglichkeit gegeben ist, gegen diejenigen straf- rechtlick einzuschreiten, die sich derartiger Gewalttätig- ketten schuldig gemacht haben, so ist eS doch im Interesse der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in der Zeit des Wahlkampfes besser, Versammlungsstörungen gleich von vornherein vorzubeugen. Das Polizeipräsidium gibt deshalb allen Veranstaltern von Wahlversammlungen anheim, poli- zeilichen Schutz sür Wahlversammlungen anzufordern. Das möchte vor allm Dingen in den Fällen geschehen, in denen die Veranstalter berechtigten Grund zn der Annahme haben, daß Störungen von irgendwelcher Seite beabsichtigt sind. Das Polizeipräsidium wird diesen Schutz jeder politischen Partei, die darum nachsncht, gcwälsren. Die Polizeibe amten haben strikte Anweisung, jede Person, die während einer Versammlung Gewalttätigkeiten begeht oder andere zu solchen Handlungen anreizt, sofort ans dem Versamm lungsräume zu entfernen. Selbstverständlich muß sich das Polizeipräsidium tue Abordnung polizeilicher Kommandos zu Wahlversammlungen aber auch von sich aus — ohne ausdrückliche Antrag — für die Fälle Vorbehalten, in denen nach Lage der Sache mit der Begehung von Ge walttätigkeiten zu rechnen ist. —" Aus der Registrande deS Landes- kulturrates. Beim Wirtschaftsministerium wurde be- antragt, dafür Sorge zu tragen, daß die im Lande vor- handenen Stallschweizcr nichtdeutschcr Abstammung nicht wie ausländische Saisonarbeiter behandelt werden, sondern durch Ausnahmebestimmungen der Landwirtschaft erhalten bleiben. Der Landeskulturrat hat sich dem Wirtschafts. Ministerium gegenüber zur Abänderung des Bodensperr gesetzes gutachtlich geäußert und sich dafür eingesetzt, daß eine völlige Abspaltung der landwirtschaftlichen Grundstücksverkehrskontrolle vom Bodensperrgesetz erfolgt und ein Sondergesetz erlassen wird, welches gleichzeitig als Ersatz für das Dismembrationsgesetz zu dienen hat. Der größte Wert werde darauf gelegt, daß der gesetzlichen Berufsvertretung der Landwirtschaft in allen Stadien des Genehmigungsverfahrens «ine entscheidende Mitwirkung eingeräumt, und daß diese Mitwirkung im Gesetz vorge sehen wird. —* Fernsprechnachtdienst. Bei der Fernsprech- vermtttlungsstelle in Meißen wird vom 1. November an ununterbrochener Dienst für Rechnung der Teilnehmer ab gehalten. —* Wechsel in der Dresdner Reichs archiv stelle. Gel-eimrat von Seckendorfs tritt unter dem heutigen Tage auf sein Ansuchen in den Ruhestand und als Letter der Reichsarchiv-Zweigstelle Dresden zurück. Als sein Nachfolger ist Obevarchivrat Bäßler vom Reichs archiv Potsdam ernannt worden. Oberarchivrat Bäßler gehörte bis nach Beendigung des Krieges der alten säch sischen Armee als Oberstleutnant und Kommandeur eines Artillerieregimentes an. —* Das Reichskommissariat für Zivil gefangen« und Flüchtlinge aufgehoben. Nach dem die Auslösung der Heimkehrlager auf Grund der Ver ordnung der Reichsregierung vom 17. Dezember 1923 in der Hauptsache durchgeführt ist, ist das unter Leitung des Reichskommissars Stücklen stehende Reichskommissariat für Zivilgcfangene und Flüchtlinge durch Verordnung des Reichspräsidenten vom 30. Oktober 1924 mit Wirkung vom 31. Oktober 1924 aufgelöst worden. Mit der Abwicklung der laufenden Geschäfte hat der Reichsministcr des In nern den Referenten im Reichskomnnssariat Brinkmann beauftragt. Die Abwicklungsstelle befindet fick) in den bis herigen Geschäftsräumen des Neichökommissariats Berlin W S Potsdamer Straße 134. —" Unzulängliche Bahnhofsanlagen. Wer mit der Eisenbahn über Döbeln zu fahren hat, wird sich Wundern, daß der Zug meist vor Döbeln auf offener Strecke hält, mag er von Dresden oder Leipzig, von Chem nitz oder Riesa Herkommen. Diese unangenehmen Warte zeiten und daraus folgenden Zugverspätungen hängen hauptsächlich damit zusammen, daß der Bahnhof Döbeln für den zunehmenden Güterverkehr unzureick-end ist. Durch den Bau großer Maschinen ist eS möglich geworden, in den Güterzügen viel mehr Wagen zu führen als früher. Für diese langen Züge find aber die Rangiergleise in Döbeln zu kurz, und es sind ihrer auch zu wenig. Döbeln ist seit Begründung der Reichsbahn ein Knotenpunkt des Güter verkehrs geworden, so daß auf den hier ein mündenden Linien beständig Züge rollen. Einerseits werden ine Kern- güterzüge von Dresden nach Chemnitz—Hof nicht mehr über Freiberg, sondern von Dresden-Friedrichstadt über Döbeln geleitet, anderseits fahren die Güterzüge, welche früher von Osten und Westen um Sachsen herumgeleitet wurden, auf geradem Wege über Döbeln. Der Verkehrs andrang wird besonders nach sächsischen Feiertagen bs» merkbar. Zum Teil werden auf der Strecke Leisnig- Döbeln Zugverspätungen auch durch den Bau der Wasser kraftanlage bei Mosterbuch kerbeiaeführt, da auf BahnhH Westewitz-Hochweitzschen die technischen Einrichtungen zum Abfetzen von je zehn oder zwölf Wagen mit Baumaterial und gleichzeitigem Rangieren anderer Güterwagen fehle«. —" Ein Schiedsgericht beim Leipziger Meßamt. Die schon seit Jahren bestehende starke Juan, spruchnahme des Leipziger Metzautts zur Beilegung von Streifigkeiten »wischen Einkäufern und Ausstellern an« bei den Leipziger Mustermessen abgeschlossenen GeschMe» hat jetzt zur Gründung eines „Schiedsgerichts beim Meß amt für die Mustermessen in Leipzig" geführt. Für dieses Schiedsgericht ist eine SchiedSgertcktSortmung erlassen worden. Der Vorsitzende des Schiedsgerichts wird vom Metzamt, die Beisitzer von der Zentralstelle für Inter essenten der Leipziger Mustermessen «. D. ernannt. Die beiden Beisitzer sollen in der Regel dem Geschäftszweig der beteiligten Parteien, und zwar einer dem Kreise der Aus steller und einer dem Kreise der Einkäufer angehören. Die Zuständigkeit d«S SchtedSgerichtS gründet sich aus die Vereinbarung der Parteien. Diese Zuständigkeit kann auch schon bet Abschluß «ine» Geschäftes für den möglicherweise ttntretenden Fall geschäftlicher Srrettigckeite« festgelät i-erden, also auch durch Aufdruck auf Vertragsformulare, Orderscheine usw. Die Einrichtung deS Schiedsgerichts dür^.wes^h ^u b^^gm, a^ Meß-
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