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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192412291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-29
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1924
- Autor
- Links
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Amtliches. Bcharsschieftk«. Die 3. (Anhaltiikbei Kompagirie 12. Infanterie- Regiments wird in den Wochen vom 12.-17. Ja nuar 1925 nnd vom 18.—24. Januar 1925 auf dem Gelände de« ehemaligen Truppenübungsplatzes Zeithain Tckiarfschtesten abhalten. Zn diesen Zelten wird von 8 Ubr vormittags bis 2 Uhr nachmittags das Betreten des ehemaligen Truppenübungsplatzes Zeitbain in seinen frühere» Begrenzungen verboten. Großenhain. am 27. Dezember 1924. Tie Slmtshauvtmaunkckaft. Äirchennnchrichten. Nies«. Silvester: 7 Uhr ab. Predigt über Psalm 90, 1 (Friedrichs. Neujahr: 9 Uhr Predigt üb. Luk. 2. 21 mit Abendm. (Beck«. tt Ubr ab. Predigt (Brnnnemann). Es wird darum ge- ieten, daß, abgesehen von Konfirmanden, in den Silnestergottesdienst keine Kinder mitgebracht werden. Kirchenmusik beim Jahreswechsel 1021 2k» Mi., 31. 12. 1924, Silvester: Herr, zu dir will ich mich wende», s. Chor von Felix Mendels ohn-Bartholdy. Gott ist »ud bleibt getreu, Ehoralsatz von I. S. Bach. Oraelnacbspiel: Grave a. d. Fantasie G Dnr v. I. S. Bach. Do., 1.1. 1925, Neujahr: Wirk dein Anliegen aus den Herrn, Cbor a. d. Orat. „Elias" v. Felix Mendelssohn.Bartholdy. Ach bleib mit Seiner Gnade, Cboraliatz v. I. S. Bach. Orgel- nachiviel: CkoralfantaNe „ülllein Gott in der Höh' sei Ehr. v. I. Schönebaum. Weida, Neujahrsfest. 9 FestgotteSdicnst. Gröba. Mittwoch, Silvester, abd. 7 Gottesdienst mit anschließendem Abendmahl (Stempelt. Solo — Frl. Gölte. Donnerstag, Ncnjahr, 9 Predigt (Dencckct. abd. 8 Bibelstnnde. Nöderau. Silvester: 6 Gottesdienst. Neujahr: 9 Predigt. Glaubitz. tl. LS. 1021. 7 Uhr abends Predigt, Abendmahl. 1. I. 1025. ' ,9 Ubr Predigt. MM MU IS Sm" —' Plnnd 50 Pfennige. Silberne Herrcnuhr mit Kette auf dem Wege Nöderau, Sandbergstratzc bis Bahnhof Riesa am Sonnabend früh verloren. Geg. Belohnung abzugeb. bei Voigt, Nöderau, Sandbergltrake 32. Junger Man» (Ingenieur) sucht sofort Mi. ÄMt mit oder ohne Pension, möglichst Nähe Eisenwerk. Angebote unter -1 2001 Zu erfr. im Tagebl. 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M., abends 8 Uhr im Saale des Wettiner Hofes Wntlielirr LieiMüervarlrsg von Herrn Karl Männcl in München über ..Vom alpine» Schneeschuhlanf". Ter Vortrag wird umrahmt von Gesängen durch den Gesangverein „Amphion". Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Ter Vorstand. Mvesler-KiÄnrrilkn vom Tnr». und Gesangverein im kümiraj, üodersen. Es ladet ein der Grsamtvorstand. Jusenaverew Ne^as. Zu dem Mittwoch, 3l. Dezember, abends 7 Uhr im Gastbas Heyda stattfindenden AIverlerveiMüsea laden wir nochmals herzlichst ein. Gäste, durch Mitglieder eingeführt, willkommen. Der Vorstand. Für die überaus zahlreichen Geschenke anläßlich unserer Vermählung sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unfern herzlichsten Dank. Grödel, Weihnachten 1924. Bruno Lau u. Frau Martha geb. Ringel. SM M M M »n verkaufen. Nünchritz, Dorsftr. 2«. ktzjNSl« kbttllNlllgS ff. ökSttlSrllW „ aoiimopL „ oslltiätsssllsrlllg „ 6«ls»d»rlog ,, Ssiir« Krirlrsn „ kfüffsksurkell 8SllkgUI'It0ll. kriisislliäftrRMf Nelrell mm z>rri ri 11 MI 1,1111111 Ml« Wz werden Sie non WM s »uffen, Schwaben D Ameisen usw. dch. M Z Anwendung von »WE 8 Uhligs „Sicher" > 8 Dos.gOZ.Z.bal'.i. v Riesa bei ventral- L««M»i2 Traa Vst Körster Uvsnitrvr Stangen «. NsrrkSse goldgelbe Ware, sowie Me» «iM empfiehlt billig nur kistenweise H. Aiihle L'LL Tc e'on 652. : Rnm Weinbranv.^ beste Qualitäten in »nd Flaschen IMMYM Ww Pinischefsenzei! Weitz-, Nvt- n. Dessertweine. MÜM Grölm-Nicsa Fernsprecher 2.14. Mkemleeks! 44x85 Dtzd. 25 Mark liefert jeden Posten, Händ ler billiger. Offerten an K. vietrieli, Aoissen Moritzburger Str. 10. iino dennoch begann sie nach einer Minute wieder zu flüstern: „Die blaue Schlange", klang es leise, ganz leise, und dabei lag der Ausdruck einer solchen Sehnsucht auf ihren verfallens! Zügen, daß sich das Mädchen tief bewegt fühlte. In diesem Augenblick kam der kleine, alte gebullte Doktor Robinson aus dem Nebenzimmer herbeigeschlürst und neigte sich besorgt über die Geliebte längstoergangener Tage, sprach zu ihr mit zitternder, klangloser, müder Stimme, reichte ihr mit unsicherer Hand die Tropfen. Und dann saß er neben ihr, sprach von den Zeiten der Jugend, von Menschen, die längst sür immer schliefen, von Dingen, die niemand mehr kannte. „Das Alter!" dachte Christa, und es schauerte sie: eine Ahnung überkam sie von dec unendlichen Einsamkeit dieser müden Seelen. Aber gleich darauf erhob sie mutig Len Kopf. »Mir sind noch nicht alt, Hans Norbert, du und icbl Und wenn sie uns unfern Teil vom Glück nicht geben wollen, jo reißen wir es uns vom Himmel herunter. Du brauchst einen Menschen, der an dich glaubt? Du sollst ihn sehen, Geliebter!" — Die alten Leute achteten gar nicht auf sie, als sie aus dem Gemach gliit: dann gab sie der Pßegerin einige Weisungen und ging, sich rasch umzukleiden^ Eine Stunde später stand Christa Herton vor Hubinger, der, als er den Zweck ihres Besuches vernahm, vor Er staunen sich zunächst kaum zu fassen vermochte. „Sie wollen zu ihm, Christa? Bedenken Sie denn nicht, daß dies eine ernste Gefahr für Sie ist? Ein kaum vom Typhus Erstandener" — Sie machte, ihn unterbrechend, eine abwehrende Hand bewegung. „Gefahr? Ich kenne keine, wenn er bei mir ist." „Und Ihr Ruf 'c" fragte er, noch immer zweifelnd. — „Auch das dürfen Sie nicht unterschätzen: Wenn etwas von Ihrem abendlichen Besuch hier in der Oeffentllchk.it verlautet, so wird man künftig Ihren Namen stets mit dem Norberts in Verbindung bringen." „Das mag man ruhig tun!" entgegnete sie stolz. Daraufhin gab er nach und führte sie zu dem Pa tienten, brachte ihm den Menschen, der rückhalt-los an ihn glaubte, und damit neue Lebenszuversickt, Frieden, Mut. - Als der Nat dann leise die Tür hinter sich schloß, sah er sich nicht um nach den beiden; was dort drinnen jetzt in bebenden Glückslauten von Mund zu Mund ging, das sollte kein anderes Ohr hören, das war eine jener großen Feierstunden zweier Seelen, wie sie Las Leben nur selten bietet, und solche Stunden, deren goldener Glanz durch ein langes Leben hindurch leuchtet, darf niemand stören. Noch einmal die „blaue Schlange". Der Frühling hatte einem Hellen, schönen Somme, Platz gemacht, und Lang Norbert, der KUN das Kranken lager verlassen konnte, hatte sich entschlossen, dem Drängen Hubingcrs nachzugeben und mit ihm, dessen Ferien dies mal ziemlich früh sielen, gemeinsam im herrlichen Salz kammergut zu verbringen. Dort, inmitten der großartigen Natur, in der Stille der Dergtäler, erholte er sich rasch von der Schwäche, dis ihm zurückgeblieben war. Zwi schen seinem einstigen und dem jetzigen Leben aber schien jetzt ein tiefer Strom zu fluten, der alles wirkliche Da sein ausgeschaltet hatte, die Zeit seiner Untersuchungs haft, dann die seiner Krankheit. Dunkel lag in grauet Ferne alles das seltsame Geschehen hinter ihm, das ihn selbst in so ungeheure Erregungen versetzt hatte; wie Schatten grüßten Mimi von Salten, die sonderbare alte Frau Herton, ihr feinsinniger Sohn aus jenen Tagen her über. Zwischen jenem Einst und dem Jetzt lag der Ab- gründ wilderFiebernächte, lagen Zornesausbrüche,Schmerz, Auflehnung gegen ein blindes Geschick, aber auch die lieber- zeugung von der Größe und Tiefe der Liebe Christas lag dazwischen. Wie an einem fernen, andern User stehend, glaubte er nur nebelhaft das Einst zu sehen. Hubinger merkte dies mit Freude, denn er hielt es sür eine Wendung zum Besseren. Sorglich verbarg er alle Zeitungen vor dem Genesenden, ließ keine Briefe, außer denen Christas, an ihn herankommcu. Was diese schrieb, wußte er nicht; nur eins teilte Norbert ihm zuweilen daraus mit: ihrs Berichte über die alte Frau und dis beiden Robinsons. „Es ist bei uns so still" — schrieb sie — „wie in einem verwunschenen Schloß, Großmutter spricht falt nie mehr, der alte Doktor Robinson aber sitzt stundenlang neben i!r >md beide schauen durch das geöffnete Fenslcr hinaus in den grünen, blühenden Garten. Was mögen sie denken in diesen endlosen Stunden? Denken sie überhaupt etwas? Oder dämmrrn sie dahin in Erinne rungen an Längstoergangenss? Manchmal schließen auch beide die Augen, und man vernimmt kaum mehr ihren Atem. Nichts als das leis; Knirschen meines Fadens, wenn ich ihn durch meine Arbeit ziehe, unterbricht die Stille, ss daß mir endlich unheimlich wird und ich l? s: aufstehe, zu ihnen trete «nd mich über die Großmutter beuge, dis dann weit die Augen ausschlügt, aber nicht, um auf mich zu blickcm sondern stets nur auf das leere Futteral des Opcrlreife^ In diesem Blick ist eine unaussprechliche Sehnsucht. Ein Weh ohnegleichen. Dann erwacht auch Doktor Robinson aus seinen Träumen. ,Sie dürfen nicht mehr daran denken,' — sagt er mit einem Anflug seines alten Lcsehlshabertons — .durchaus nicht! Die.blaue Schlange' ist fort, Gott sei Dankl Sie selbst haben gesagt: ,Nnn ist Christa frei" Seien Sie also froh und lassen Sie endlich rügen, was tot ist!' Aber da wird Großmutter böse. ,Tot?' — sagt sie heftig. — .Nichts ist tot, das ist s ja eben. Ja, wenn der Opalreif vernichtet wäre! Aber trgendW.o stt er Ukd kann nicht Lu mir. Und ich kann doch nicht sterben ohne ihn. So muß ich leben und auf ihn warten. Immer warten.' Der Doktor murrt noch ein wenig und redet heftige Worts über Deinen Urgroßvater, auf den er jedenfalls jetzt noch eifersüchtig ist. Aber Großmutter gibt ihm keine Antwort mehr. Sie hat schon wieder die Augen geschlossen und sitzt mit horchendem Ausdruck im Gsfich: und wartet. Wartet auf den alten Reif, der den Liebsten an sie Hütte binden sollen, und kann nicht leben und nicht sterben. Und ich gehe wieder an meinen Fensterplatz und nähe weiter und denke an Dich, Geliebter, und daß ich Dein bin für alle Zeit. Jeden Abend kommt Doktor Robinson der Jüngers. Auch er wartet. Worauf? Wohl auf eins Sinnesänderung meinerseits. Er denkt wahrscheinlich, dis Trennung werde uns einander entfremden. Mag er denken, was er will! Ich bleibe Dein. In unser altes Haus ist Ruhe eingekehrt. Onkel Edmunds Zimmer hat neue Schlösser erhalten und ist abgesperrt; der geheime Gang gleichfalls. Außerdem ließ ich auch noch den Glas schrank vor den Eingang schieben, so daß dieser Weg für immer ungangbar ist und ich nun ruhig in meinem Zimmer sein kann. Großmutter läßt mich nie fort, und mich zieht auch nichts hinaus. Du bist ja nicht hier. Aber ich lebe wie in einem Bann, wie in einem Märchen. Einmal aber muß das Märchen enf.en, und die Wirklichkeit muß beginnen. > i Mein Leben und die Wirklichkeit aber sind bei Dir —" Norbert lächelte still. In den Briefe» Christas klang doch auch der gleiche Ton nach, der einst durch die Briese der Großmutter zitterte, der Ton der Liebe» der durch alle Zeiten klingt, immer in anderer Melodie und doch imm:r derselbe. Hubinger, der neben Norbert saß und.inzwischen dis Zeitung studiert hatte, blickte nun auf, und ein Zug von Sorge war in seinem runden Antlitz; die Aussichten er schienen wieder einmal nicht friedlich. Diese Serben! Er redete sich in einen starken Zorn hinein, und zum erstenmal nahm auch Hans Norbert an Fernerliegendem Anteil, wobei die alte deutsche Kampfeslust in ihm leoendig wurde, dis jahrelang in unzähligen Herzen geruht hatte, wartend auf den Augenblick, loszubrechen. Daß dieser Augenblick sich jetzt nähern würde, davon war Norbert überzeugt, und er sehnte ihn herbei, wie Tausende von Oesterreichern ihn seit Jahren herbeisehnten. Und trotzdem war —wie alle die anderen Ungezählten — auch er überwältigt, als dieser Moment plötzlich in greifbarste Nähe rückte; als das furchtbare Ereignis der Ermordung des Thronfolgers und seiner Gemahlin Lis Welt mit Entsetzen erfüllte und jedem die Ucberzeugung sich allfdrängeu mußte: Jetzt oder nie! Nun gab es lein gütliches Verstehen mehr; der blinde Haß hat den Morl» aus dem Hinterhalt gezeitigt — das aber schrie nach Nach^
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