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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192504287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-28
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1925
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Al Wml ikl WWeilewH n «IM rung an baS Genfer Protokoll rin anderer Plan als der von der britischen Regierung befürwortete Sicherheitspakt der Weltmächte nicht t» Betracht kommt. Dem europäischen Frieden werde am besten dadurch gedient, wen» nach Ab flauen der Erregung eines Teils der öffentlichen Meinung in den alliierten Ländern über die Entscheidung des deut- Wen Volks in der bisherigen Richtung wrtgrfahren wird. Man vergibt keineswegs, das, der Paktvorschlag schließlich von der RcchtSregierung in Deutschland stammte. Es scheine kein Gründ zu der Annahme zn bestehen, dab Deutschland irgendwelche Absicht hat, sein« bisherige Haltung in einer der erwähnten Fragen zu ändern. Wie weit die Mahl viel leicht künftige Erörterungen mit der französischen Regierung in den Fragen bceinflubt. die für den Augenblick mehr ober weniger ruhen, kann nicht vvranSc,eschen werbe»: aber der Ton gewisser Organe jenseits des Kanals deutet darauf hin, dab eine Tendenz besteht, die die künftigen Besprechungen nicht leichter gestalten wird. Unter der lleberschrtst: „Tie Beziehungen zwischen Deutschland und den Alliierten durch die Mahl Hindenburgs unverändert" veröffentlicht die Preß Alsoeiatiou eine Mit teilung, in der eS heißt, in den auswärtigen Beziehungen Deutschlands sei lciue grobe Veränderung infolge der Wahl Hindenburgs zu erwarte«. Hetzereien und Zustimmung in Frankreich. js Paris. Bur Wahl Hindenburgs schreibt der TempS: Das; man sich nicht täuscht: Tie Mahl des Fcldmar- schalls v. Hindenburg bedeutet eine HerauSsvrdcrung sür die Alliierten, sür Enropa und für Amerika. Man hat nicht das politische Genie des alten Mannes gesucht, als man ihn aus seiner Zurückgezogenheit in Hannover heransholte, sondern alle die Kräfte der Reaktion und der brutalen Re vanche, die man hinter ihm vermutet und die durch ihn hoffen, das; die Stunde, zu der Deutschland seine Militär macht wiederherstellcn könnte, beschleunigt wird, sind bereit, den Kampf aufzunchmen. Jetzt ist die Lage klar. Deutsch land selbst hat die Maske gelüstet, die es bis jetzt Naiven oder Mitschuldigen gestattete, an die Aufrichtigkeit seiner demokratischen und republikanischen Gefühl: zu glauben, die Maske, die sein wahres Gesicht verborgen hat. Hinter der Maske zeigt sich das Gesicht Hindenburgs und beweist uns, dab Deutschland in seinen kriegerischen Instinkten und in seinem Herrscherwillen sich treu geblieben in. Während die siegreichen Nationen mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen haben, weil sic eS nicht verstanden hoben, das Reich zu zwingen, seine Lerpslichtnngcn zu erfüllen, lmt Deutsch land seine vollkommene politische und wirtschaftliche Wieder aufrichtung durchgeführt. Es ist wieder stark geworden. Es ist wieder reich geworden. Seine Industrie arbeitet voll kommen. Wenn man mit ihm verhandeln will, stellt eS Be dingungen. Wird man das Deutschland Hindenburgs in den Völkerbund aufnehmen? Wird man in diesem Deutsch land die Bedingungen für eine allgemeine Herabsetzung -er Rüstungen und für die Klausel eines gegenseitigen (Karan- tiepakts sehen, uw die Sicherheit Europas zu gewährleisten? Wird man mit der Negierung Hindenburgs Polen zwingen, über die Frage der Abänderung der deutschen Ostgrenzen zu vcrl-andcln? Liberi' schreibt: Csilla«; wird Minister in Frankreüh, warum soll Hindenburg nicht Präsident in Deutschland «»er ben? Diese beiden Ereignisse entspreche» der Logik einer Lage, die man kaltblütig betrachten muß. Es sei unnütz zu jammern, daß Deutschland einen alten, -en Hohenzollern treu gebliebenen Soldaten gewählt habe. Es sei sogar ge fährlich, sich darüber zu wundern: denn cs sei das gekom men, was die Alliierten gewollt hätten. Sic hätten die Wiederaufrichtung Deutschlands betrieben. Vor zwei Fah ren habe Deutschland vor dem Chaos und der Auflösung gestanden. Unter dem Einfluß des finanziellen Zusammen bruches wäre Deutschland zerfallen. Ganze «Sebiete wie Sachsen wären zum Kommunismus übergegangen. Für Westen, auf dem linken Rbeinufcr sei die separatistische Be wegung in ein bedenkliches Stadium getreten. Fn diesem Augenblick hätten die Alliierten eingegrisfen, also in dem Augenblick, in dem der Sieg real geworden wäre. Nachdem die Alliierten Millionen Mensche« hätten töte« lasse«, um Deutschland auf die Sniee zu zwinge«, hätte« sie ihm die hilfreiche Hand dargebote«. Sie hätten Erfolg gehabt, nur zu großen Erfolg — und dnrch dieses ganz natürliche Phä nomen sei die Wahl Hindenburgs möglich geworden. Das sei die alte Fabel von dem Menschen, der eine Schlange am Busen genährt habe. Die Wehl Hindenburg» das Tagesgespräch tu Amerika. )l Ne «York. Di« Wahl Hindenburgs zum Reichs präsidenten bildet gegenwärtig in Amerika das Tagesge spräch. vbne Uebertreibung kann gesagt werben, bah das deutsche Bo» sich an) amerikanische« »»den eine« großen Teil »er Acht««« wiedergewonuex eine« große« Teil »er Acht««« wiedergewouuex hat, »ie eS i« Lause »er letzte« Fahre verlöre« hat. Daß diese Feststellung nicht übertriebe» ist, mögen die fol genden Acußerungen bekannter amerikanischer Politiker be weisen. So erklärte der Senator Borah, daß er nicht daran zweifle, daß nationales Gefühl und nationaler Geist in Deutschland wiedcrgeboren seien: wenn diese i» richtige Bahne» gelenkt würden, so könnte» sie helfend wirken, und er fühle, daß dies geschehen werde. Wahrscheinlich werbe wieder viel über die deutschen Rüstungen gesprochen wer ben, aber auch in dieser Beziehung glaube er nicht, daß viel passieren dürfte. Deutschland sei entwafsnet und könne nicht rüste», selbst wenn cs dies wollte. Er glaube aber gar nicht, daß eS dies überhaupt wünsche. Ich erwarte von Deutschland, erklärte Borah wört, uch, eine« ebenso klare» wie stolze« Versuch, danach z« trachte«, seine nationale Fntegrität territorial «ud wirtschaftlich zurückzugewinue«. Daß dies Deutschland gelinge, das wünsche ich aus einem besonderen Grunde, nämlich im Fnteresse Europas und der Welt. Auf der anderen Sette erwarte ich natürlich, daß Deutschland dabei den gegenwärtigen Verhältnisse» Rech nung trägt. Borah schloß: Jc7j denke, daß Ausland täte bester daran, Kch klar zu machen, daß das deutsche Volk das Recht hat, den Mann zu wählen, de» cs wünscht, und daß, bis die Tatsachen nicht dagegen sprechen, niemand ei« Recht hat, zu bezweifeln, baß das deutsche Volk richtigen Grundsätzen huldigt und eine richtige Politik verfolgt. Der Stahlkönig Schwaab erklärte in einer Unterre dung. er glaube nicht, daß sich das Wahlergebnis in Deutsch land irgendwie auf dem Finanzmarkt auswirken werde. Die Wahl Hindenburgs werde ferner auch auf die Regelung der Reparationen keinen andancrnden Einfluß ansüben. Ter frühere Staatssekretär Lansing erklärte, daß er großes Vertrauen in den deutschen Geist setze, und daß er nicht glauben könne, daß das Wahlergebnis mit einer reak tionären Bewegung Zusammenhänge. Das Mitglied des Repräsentantenhauses Hamilton Fi sher, einer der führenden Männer des Auswärtigen Aus schusses im Weißen Hause sagte bekanntlich: Fch glaube nicht daran, daß die Wahl Hindenburgs tn politischer Hinsicht viel ausmacht und ich bin durchaus überzeugt, daß. soweit die amerikanisch: Regierungspolitik, sowie die Einstellung der amerikanischen Bankiers in Betracht kommt, durch die Wahl nicht ein Jota geändert wird, ferner bin ich überzeugt, daß die Mahl auf die republikanische Regierungsform des Deut schen Reiches ohne den geringsten Einfluß bleibe» wird. Diese Erklärungen führender amerikanischer Männer stellen natürlich nur Stichproben dar, sie beweisen aber doch schlagend, wie unverantwortlich die deutschen Lünksblättcr handelten, al» sie vorznmachen versuchten, die Wahl Hinden burgs wäre gerade im Hinblick auf Amerika gefährlich. Achnlich äußert sich auch die amerikanisch-- Presse. Die Blät- icr betonen übereinstimmend, daß die Wahl des Feldmar schalls durchaus keine reaktionäre Bewegung darzustcllcn brauche, Deutschlands wirtschaftliches Wiederaufleben er schüttere oder gar die Republik dem Militarismus in die Hände treib:. Ruhige Beurteilung in England. jl London. Hiesige politische Kreise, die von der Wahl Hindenburgs keineswegs überrascht sind, drücken die Ucber- zeugung aus, daß die bisherige auswärtige Politik Deutsch lands durch das Ergebnis der Präsideutschaftswahl keinerlei Aeuderung erfahren wird. Sie betone», die Regierung sei dieselbe, und die deutschen Sichcrheitsvorschläge lägen wei terhin ans dem Tisch. Wenn auch kein Hehl aus der Ueber- zeugung gemacht wird, daß die Aufstellung Hindenburgs im gegenwärtigen Augenblick ein „psychologischer Fehler" gewesen sei, dessen Auswirkung aus die französische öffent liche Meinung und einen Teil der englischen öffentlichen Meinung die Bemühungen der britischen Regierung, in der durch die deutschen Vorschläge gegebenen Richtung fortzu fahren, nicht gerade erleichtert werde, so wird doch die Auf fassung vertreten, daß nach der Absage der britischen Rcgie- Politische Tagesliberficht. Das französische Kriegsgericht i« Nancy hat am 7. April d. I. den früheren Oberstabsarzt vom IS. Infanterieregi ment Dr. Bartholomäus Manger tn Ingolstadt im Ab- weseuhcttsverfahren wegen angeblich am 25. August 1914 in Chanteheux, einem Dorf bei Lunöville, begangener Brand stiftungen und Plünderungen zu 20 Fahren Zuchthaus und Aufenthaltsverbvt in Frankreich sür den gleichen Zeitraum verurteilt. Demgegenüber wird festgestellt, daß das Reichs gericht ein wegen derselben französischen Beschuldigungen bereits im Jahre 1923 gegen Dr. Manger eingeleites Unter suchungsverfahren eingestellt hat, weil nicht der geringste Anhalt dafür besteht, daß der Beschuldigte im August 1914 in Chanteheux in ein Haus eingebrungen ist, dort geplün dert und das Haus in Brand gesteckt hat: ebensowenig dafür, daß er dort französische Zivilpersonen getötet oder deren Tötung veranlaßt oder sich daran beteiligt hat. Der französische Ministerpräsident Painlcvö hat gestern nachmittag dem deutsche» Botschafter v. Hocfch einen Besuch abgestattet. Der 1. Mai in Groß-Berlin. Einer Korrespondenzmel dung zufolge wird, wie im verflossenen Fahre, auch diesmal am 1. Mai in Groß-Berlin nur eine bedingte Arbeitsruhe herrschen. Die städtischen Betriebe und eine Anzahl Groß betriebe der Privatindustrie haben ihren Angestellten und Arbeitern freigestellt, am 1. Mai um Urlaub einzukommen, soweit die Aufrechterhaltung der Betriebe eine Arbeitsein stellung zuläßt. Die Berkehrsunternehmungcn und die lebenswichtigen Betriebe, wie Elektrizitäts-, GaS-, Wasser werke usw., sollen im Rahmen des üblichen Sonntags dienstes arbeiten. Auch die Eisenbahn wird am 1. Mai in gewohntem Umfange verkehren. Bervot der „Mannheimer Arbeiterzeitung". Auf Grund einer Verfügung des Badischen Ministeriums deS Innern wurde die „Mannheimer Arbeiterzeitung", einschließlich ihrer Kopfblätter „Oberbadischc Arbeiterzeitung" und »Ar beiterzeitung für die Pfalz, Rheinhessen und das Nahe gebiet" wegen der Veröffentlichung von Briefen und eines Artikels „Aus dem Sumpf der Geldsackrepublik" für vier zehn Tage, bis einschließlich den 8. Mat, verboten. Japanisch« Flottenmanöver i« Stillen Ozcan. Die Chicago Tribüne meldet aus Tokio, daß die japanische Regie- rung beschlossen habe, nach Beendig»«« der amerikanischer» Flottenübunge» am 32. Mat im Stillen Ozean große Schiffsmanöver abzuhalten, bei denen See-, Land- und Luftstreitkräfte eingesetzt werden sollen. Ter Prinz von Japan wird an den Manövern teilnehmen. Tagung des belgisch«« Parlaments. Wie die Morning Poft berichtet, tritt das belgische Parlament heute zusammen. Das Kabinett Theunis. das am 6. dieses Monats demissio niert hat, wird vorläufig die Regierung weiterführen. Die Kontrolle Oesterreichs. DaS Kontrollkomitec für Oesterreich wird am 1. Mai in Paris seine Tagung begin nen. Ten Vorsitz führt der Nachfolger deS verstorbenen Senators Tantaleoni, Marquis Cusani. Die Konferenz wird vier bis fünf Tage dauern. Der Gcncralkommissar Dr. Zimmermann begibt sich morgen vorübergehend nach Paris, um dem Komitee Bericht zu erstatten. KommonisteuvcrHaftungen in Turin. Nack der Stomps sind in Turin einige russische und bulgarische Kommunisten verhaftet worden, unter denen man Sendlingc der russischen revolutionären Organisationen vermutet. Die Neuorganisation der italienischen Luftftreitkräfte. Die Verhandlungen Mussolinis mit den Fachministern und Sachverständigen über die Neuordnung des Flugwesens sind abgeschlossen worden. Das Flugwesen soll einer beson deren Abteilung im Dricgsministerium mit einem besonde ren Minister für Luftschisfahrt unterstellt werden. Tie Um gestaltung des Flugwesens soll innerhalb Jahresfrist er folgen. Die italienische Luftflotte wird aus 12 Einheiten bestehen. Dazu kommen noch die Kolomalstreitkräste. Aus dem psälzische« Pressefest, das am Sonnabend, den 2. Mai tn Neustadt a. Hdt. stattfinbct, wird auch Reichskanz ler Dr. Luther eine Rede halien. Ferner sind als Sprecher angemelbet der bayerische Ministerpräsident Tr. Held und der ReichSbankpräsidcnt Tr. Schacht. Giir kommunistischer Offener Brief. )( Berlin. Die «Rote Fahne" veröffentlicht einen „Offenen Brief" der Zentrale der KPD. an den Bundesvor stand des Allgemeinen Deutschen GewerkschaftSbnndeS «nd den Borstdnd der sozialdemokratischen Partei, in dem beide anfgefordert werden, gemeinsam mit den Kommunisten »««» Zeichen der Bereitschaft des Kampfes der Arbeiterklasse gegen di« Monarchie (K am Tage des Einzug« des Reichs- Präsidenten Hindenburg in Berlin eine« K4 ständigen Generalstreik »u veranstalten. MM A» Ar ArzM» Mm Ar-Mir- «MW Ak emlkt-M» A LEIM. )l Berlin. Am Sonntag, den 26. Avril, ist nach kurzem schweren Leiden, an den Folgen eines Schlaganfall«, der derzeitige Leiter der Handelsvertretung der U.d.S.S.R In Deutschland, Wassili Starkoff, gestorben. Er leitete die Handelsvertretung als Stellvertretender Handels vertreter, nachdem Boris Stomoniakoff zum Stellvertretenden Volkskommissar sür den Außenhandel ernannt und nach Moskau berusen »vorden war. Starkoff ist in» Jahre 1869 in Samara geboren. Er absolvierte die Technische Hochschule in Leningrad (St.Peters burg) und war darnr'in verschiedenen rnssischrn Industrie« Unternehmungen als Ingenieur tätig. Insbesondere arbeitete er in der russischen Elektrizitäts-Industrie. 1904 wnrde er Direktor der Elektrizitätswerk« in Baku. Später war er Direktor der Moskauer Elektrischen Straßenbahn und des ersten Moskauer Elektrizitätswerkes. Dort arbeitete er bis zu seiner Berufung durch den Rat der Volkskommissare in die Russische Handelsdelegation in London als Mit arbeiter Krassins für ElektrizitätSsraaen. Seit 1920 befand sich Starkoff in Berlin: seit dem Bestehen der Handels vertretung ivar er dort an leitender Stelle tätig. Auf dem Posten des Stellvertretenden Handelsvertreters hat sich Starkoff außerordentliche Verdienste um den Wiederausbau der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen erworben. Ec erfreute sich in deutschen Wirtschastskreisen infolge seines fachmännischen Wissens, seiner Sachlichkeit und seines offenen, geraden Wesens großer Beliebtheit. Sein Ableben bedeutet für Rußland wie auch sür die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen einen großen Verlust. Tie Tranerfeier für den Verstorbenen findet heute Dienstag nachmittags 5 Uhr im Gebäude der Botschaft der U.d.S.S.R. in Teutschland, Berlin, Unter den Linden 7, moder Hingeschiedene ansgebahrt ist. statt. Tie Einäfcherunx wird am Mittwoch, den 29. April, in Berlin erfolgen. Der Reichskanzler im Ruhrgebiet. )t Esse n. Ans der Tagung des rheinisch-westfälischen Kohlenbergbaues ergriff Reichskanzler Tr. Luther als Vertreter der Gäste da» Wort zu einer kurzen Ansprache in der er das Ergebnis der Tagung würdigte. Ter Reichs kanzler betonte, daß er keine politische Rede halten werde, wie das vielleicht mancher im Hinblick ans die Präsidenten wahl erwartet haben könne. Man könne freilich ohne Politik nicht auSkomme», ober letzten Endes sei doch alles grtraaeil von der Wirtichait. Nur dürfe man den Begriff der Wirtichait nicht zu eng nehmen. ES gebe freilich manchen Kraitmittelpunkt in Teutschland, aber der stärkste und zukunftsreichste sei das Ruhrgebiet. TaS Ruhrgebiet sei ein besonderes Stück deutscher Welt, von innerer Kraft und von Zukunfttzsicherheit, wenngleich auch voll unerhört schwerer Ausgaben, und, wenn es gelinge, durch wissen schaftliche Fortschritte die Ausnutzbarkeit der Kohle immer mehr zu steigern, dann werde sich daraus auch ei» weiteres Blühen deutscher Wirtschaft und deutscher Industrie entwickeln. Freiherr v. Maltzau im Rewyorker Baukierklub. )( Newyork. (Funksvruch.) Bei einem ihm zu Ehren gegebenen Frühstück des Newyorker Bankierklubs ergriff der deutsche Botschafter Freiherr von Maltzau das Wort und versicherte, das deutsche Volk werde alles tun, was in seiner Macht stehe, um die Verpllichtungen zu erfüllen, di« eS mit den ihm gewährten Krediten eingegaiigen sei. TieS beziehe sich sowohl aus die kurzfristigen Betriebskredite, wie auf di« langfristigen Anleihen zur Erschließung produktiver Erwerbsquellen. Das deutsche Volk sei sich Lessen voll be wußt, daß es geheiligte Verpflichtungen zu halten habe. Aber was nützten ihm Kredite und produzierte Waren, wenn keine Märkte vorhanden seien, um sie abietzen zu tonnen? Trevdeleuburg wieder in Paris. -(Paris. Ter Führer der deutsche« Haudelsdel«. gation Staatssekretär Tr. Trendrtrnburg ist in Paris etngetroffe«. Er besuchte heute vormittag den Handels minister Chaumet. Ter Besuch dauerte etwa eine Stunde. In dieser Sitzung wurde das Arbeitsprogramm für die nächsten Tage besprochen. Tie nächste Vollsitzung der beiden Delegationen ist am Mittwoch. Vertagte Prozesse. vdz. Berlin. Ti« für den 28. April ursprünglich in Aussicht genommene Prozrßverhandlung gegen Freiherr» v. Forftner und Genossen vor dem Staatsgerichrshoi zum Schutze der Republik wegen Beleidigung des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Ebenfalls der Vertagung anbeimgefaUen ist der Nachtragsprozrst zum Ratbenanprozest gegen den Oder- lrntrrant a. D, Brandt und den Fabrikbesitzer Küchen meister. Tie Rechtsgiiltigkeit der Kahr-Berordnnng bestätigt. Leipzig. (Funkspruck.) TaS Reichsgericht hat die Revision der kommunistische« Laudtagsadgeordueten Schlaffer, Götz und Büchs in München gegen ihre Ve.» «rteilung wegen der verbotenen Fortführung der KVT. während des bayrischen Ausnahmezustandes verworfen. Mit der Revision war die RechtSgültiqkcit der Maßnahmen, die Bayern ans Grund des Artikels 48 der Reichsvcrsassuno getroffen hatte, insbesondere derjenigen der wgenannten Kahr-Verordnung vom 11. November 1923 nach Lei formellen wie nach der materiellen Seite angefochten worden Der höchste Gerichtshof de» Reiches hat also sür die ge nannte Strafsache die grundlegenden Rechtsfragen, die bei der Anwendung und Auslegung des vielgenannten Artikels 48 der Reichsoersassung aufgetaucht waren, wenn auch mehr fach mit wechselnden Begründungen, in ähnlichem Sinm entschiede», in dem der bayrische StaatSgerichtShof und die ordentlichen Gerichte Bayerns in nahezu einmütiger Recht- Wrechung — nur das Schwurgericht Würzburg machte eine Ausnahme — dazu Stellung genommen hatten. Die Untersuchung des Sofiaer Attentats. * Sofia. Di« Untersuchung über das Attentat in der Kathedrale hat nun auch ergeben, woher die agrarkommu- nistische« Verschwörer das Geld zur Ausführung ihres Plane» bekamen. Der Direktor der Banka Generale Cordovi, der Direktor der Bank Bulgari Leger und der Fabrikdirektor Finjst wurden verhaftet. Tie verhaftete» Personen sollen Mittelsmänner der russischen Geldgeber gewesen fein.
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