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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192507097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-09
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1925
- Autor
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1Mr M. Kein möplicbft in Neuweida vd. Nenarüba von bernss- tätiger Dame für 1 .Angust arkucsit. Angebote unter II 2808andoSTabl.Nieia. Ml. Ammer möglichst in Neugröba, Neuweida oder Nähe Bahnhof f. Stadtpflegerin für 1. August gesucht. Meldungen erbeten an WoblfabrtSamt Riesa. Suche sofort HklisinDlhen wegen Erkrankung des ledigen. Heinze. -Sauptstr. 28. Ehrliche» lELelvk»« nicht unter 18 Jahren, für GescbästshauShalt sofort gesucht. 0. »«vier Dresden. Weister Hirsch Lntberitraße 22. tüsin-VMlrkIiiiili mit Auslieferungslager eines ges. gesch. Konsum artikels für Riesa und Umgebung z« vergeben. Absatzgebiet: Kolonial«, Drogen» u. Seisengeschäfte sowie Jndustric.Handwerk und Sport. Interessenten wollen sich melden am 9. und 10. d. M. in der Karpfenschänke Riesa bei F. Erlcr. Amtliches. Obstverpachtnrrg. Die Versteigerungen der diesjährigen Obst« ««düngen an den Staatsstraßen finden wie solgt statt: Sonnabend, den 11. Juli. 10. Ubr vorn», in Meißen im „Kaiseroarten" die Nutzungen der Amts» strakenmeifterei Meißen-Ost und Meißen-West. Mittwoch, de» 15. Juli, 10 lihr norm, in Nossen im Fremdenhof „Stadt Dresden" die Nutzungen der Amtsstrahenmeisterei Nossen. - Donnerstag, den 16. Juli, '/,12 Uhr vorm. in Wilsdruff im Hotel „Goldnen Löwen" di« Nutzungen der Amtsstraßenmeisterei Wilsdruff. Freitag, den 17. Juli, V,1 Uhr in Riesa im Hotel „Kronprinz" die Nutzungen der AmtSstraßen- meisteret Riesa. Bedingungen und Streckeneinteilung sind zu erfragen im Straßen» und Wasser-Bauamt, in den Amtsstraßenmeisterrien und werden im Termin bckanntgegeben. Strassen- und Wasser-Bauamt Meist««. Mit Gcnebmigung der AmtShauptmannschaft wird die Dorsstraße nach Gostewitz wegen Bc» schotterung vom 9. bis 14. Juli d. I. siir Fähr verkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Böhlen und Kobeln verwiesen. Das ungefugte Befahren des gesperrten Weges wird nach 8 366 Abs. 10 des Reichsgesetzbuches bestraft. Prausitz, d. 9. Juli 1925. Der Bürgermeister. Riesaer Kaffee Röftwerk üüall vorm»»« Wettinerstr. 2S Fernspr. 444 BW" Lelvklesssk«» -HW stets frisch geröstet in feinsten Qualitäten und billigsten Preisen Tee — Kakao — Schokoladen Konfitüren — Keks — Liköre Billige Bezugsquelle für Wiederverkäufcr. jteimsiLssl Mklderg 11.dk u.Wisrs. L'vsILolA«: Lvmmbvmk, üeu 1l. ^ull: 9 Obr abeods: ^estlcomwsis Luk dem 4ItrtLdtsr Llarttplatr. LeoZidisebs LsIsuobtuuZ dss lllostsrxisdsls und <tsr Llostsrkiivbs. SvIMtSst, ÜKN 12. ^Uii: Vorm. '/,8 l7dr: 6sääel>tni«kgisr »nt dsm ^rieddoke. Ao- LcbUsüood llnmrnisäsrlskuoz der I^lläsmmumokkdt I.sipriA. */,I0 Udr: k'sst- xottssdisust. 11 Ubr: krübsekoppooboarsrt aut beiden Llarltplatrsu. tlaobm. 2 Olir: OroLer bistorisobsr ?estrux, dsZiuusuä aut dem Altstsdtsr Llarktplstr; vssb ^ullösuuZ desselben auk dem I'sstplatrs Loarert «beuäort. 5 Obr: lUrueriscds Vortübruogou aut dem ksetplatr. Absuds 8 Obr: IsurboluaLguog aut allen 88lsu. 10 l.'br: Abbrsoosn sine» xroüsu l'eusr^vsrlis aut dem I'estplstas. klomtas, ÜKN 13. ^uU: krüd 6 vbr: IVeoLeu. Von 10 vlrr ab IVasssrsportksat. Aaodw. 2 l_'br: I'est^uz der X luder, uacb Anlnurkt aut dem lssstxlatrs Lplsls der Liadsr iu altberxedraetzter 1» eise. Kleortsg. Ü8« 14. Full: Vorw. 8 lTLr: VsrlosuoZ dar LotterieZsvüw, im Ratdaussaals. Xur Lcs!obti§uu§ der rsicbsu ScbLtrs des Keimatmusoums, der zvsrtvolleu Lolüeü- preiso uau-. der Loliütrsugilds uud der Oezrüws der I'estlottsrls ist iu der lbaro- lialls OelsAsrcheit gsboteu. HSLtuptzsusmvdua «I», Wükldoi'g. Wthl der Vertreter der veuofieufchaftsmitslieder für die landwirtschaftliche Berufsgenoffeaschast betreffend. Nachdem da« LandrSversicherungSamt die Wahl der Vertreter auf Grynd drr Bestimmung unter All der Wahlordnung vom 20. Dezember 1912 lGesetz- und Verordnungsblatt Seit« 540) in der Fassung der 2. Verordnung zur Aendernng der Ausführung». Verordnung »um Ersetz über die Unfallversicherung in drr Land» und Forstwirtschaft vom 8. 4. 1925 (G.BI.S. 67) angeordnet hat, wird der Zeitpunkt der Wahl auf Mittwoch, den »». Juli 1V2K von vormittag- 1v bis nachmittag- S Uhr anberaumt. Seitens des unterzeichneten mit Leitung drr Wahl beauftragten VerstcherungSamtes für den Bezirk der AmtShauptmannschaft Großenhain «in» schließlich drr Städte Großenhain und Riesa sind die Wahtabteilungen in der aus der nachstehenden lieber» sicht G ersichtlichen Weise abgegrenzt, auch die bei jeder Wahlabteilung bezeichneten Personen al» Wahl vorsteher bez. Stellvertreter ernannt sowie die Wahl lokale bestimmt worden. Die Stimmberechtigten werden anfgefordert, innerhalb der oben angegebenen Zeit zur Wahl zu erscheinen und sich bei dem Wahlvorsteher zu melden. Stimmberechtigt find Genossenschaftsmitglieder, di« eine mindestens 8 d» große Fläche bewirtschaften. Die auf Gebäude und Hofraum entfallenden Steuer einheiten nnd Flächen bleiben außer Betracht. Die Wähler haben sich nach Befinden über ihre Stimmberechtignng bez. über ihre Person aiiszn- weisen. TS empfiehlt sich daher, die Befitzunterlnge», di« Grundstenerquittung oder ähnliche Urkunden mit- znbringen. Gelingt dem Wähler drr Ausweis nicht, so kann ibn der Wahlvorsteher von der Wahl zurück- weisen. Zu wählen ist et« Brrtreter und ein Ersatz- mtz«n. —.Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die die Wähler »ufammengefaltet in «in verschlossenes Be hältnis einzulegen haben. Auf dem Stimmzettel ist die Person des zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über ihn kein Zweifel übrig bleibt. Stimmzettel, die dieser Vorschrift nicht entsprechen oder mehr Name», als der zu wählenden Personen oder den Namen nicht wählbarer Personen enthalten, sind ungültig. Der Vertreter und sein Ersatzmann werde» ge» meinsam auf ei» und denselben Stimmzettel ge wählt. Wer als Vertreter und wer als Ersatzmann gewählt werden soll, ist aus dem Zettel nicht anzugeben. Großenhain, am 7. Juli 1925. Die AmtShauptmannschaft. — Berstcher««gsamt — m 47 v.L. S Verzeichnis der Wahlabteilungen. Wahlvorsteher und Wahllokale. Wahlabteilung und Ort Wahlstelle Wahlvorsteher Stellvertreter Riesa SvanSberg, Nauwalde, NieSka, Kleintrebnitz Lichtensee, Tiefenau Wülknitz, Streumen, Koselid Glaubitz, Marksiedlitz, Radewitz Nünchritz, Grödel Zeithain Röderau.Moritz.Prom- nitz, Leffa, Bobersen Pochra, Merzdorf, For derst, Poppitz, Mergendorf JabniShausen, Pausitz, Nickritz, Oelsitz, Goste witz Prausitz Mehltheuer, Pahrenz Heyda, Kobeln, Leute witz Roda Zschaite« Hotel „Sächsischer Hof" Lohse'S Gasthof Wittig'S Gasthof Gasthof Gasthof „Drei Lilien" Gasthos Nünchritz Gasthof „Zum Stern" Restaurant zur Brauerei Gasthof Gasthof „Zur Stadt Riesa" Gasthof Gasthof Bahnhof Prausitz Gasthof „Zum Goldenen Adler" Gasthof Gasthof Gutsbesitzer Thoma» Gutsbesitzer Schöne- Spansberg Bürgermeister Lehmann- Lichtensee Bürgermeister zu Wülknitz Bürgermeister Grütze- Glaubitz Gutsbesitzer Kauer Gutsbesitzer Bennewitz Bürgermeister Weber- Röderau Bürgermeister Günther- Pochra Bürgermstr.Kluge-Poppitz Bürgermeister Köcher- Jahnishausen Bürgmstr. Nöffig-Praufitz Bgmstr.Nicol»Mebltheuer Bürgermeister Hanke- Heyda Bürgermeister Thieme Bürgermeister Tannert Gutsbesitzer KrauSpe Gutsbesitzer Schänitz» Nauwalde Bürgermeister Rühle- Tiefenau Bürgermeister zu StreMnrrr Bürgermeister Merkel- Radewitz Gutsbesitzer Herrmann Gutsbes. Gühne-Zeithain Bürgermeister Kurze» Moritz Bürgermeister Naundorf- Merzdorf Bgmftr. Schumann-Merg. Bürgermeister CaSpari- Oelsitz GutSbes. Gidner-Praufltz Gemeindeverord.-Vorft. Thieme-Pahrenz Cemeindeältester Kühne« Heyda - Gemeindealtester Kießler Gemeindeältefter Bräunig M NMii-WM übertrifft an Schnelligkeit alle übrigen Reklamearten MM« Men verkauft oder tauscht gegen Kalb« Graf, Weida-Riesa. MdI. Ammer oder schöne Schlafstelle gesucht. Angeb. unter 6S807 a. d.Tagebl. Riesa. Schlafstelle,« vermiete« Neuweida, Lange Str. 12. Die heutige Nr. umfaßt 8 Setten. Tausendfältig Unglück. Roman von H. Hill. ' v. Fortsetzung. Lachdruck verbalen. Es ram ihr nicht der'geringste Gedanke an eine persönlich« ' Gefahr, als sie die einsame Straße entlang ging. Ihre ganze Empörung galt für den Fall, daß sie wirklich irrcgesührt ivar, nur der Verzögerung, die dieser Zwischenfall für Riving-, ton's Sache bildete. s- Als sie die Zäune erreichte, welche die Gehöfte von der Straße trennten, sah sie. Laß die ersteren aus zwei Teilen bestanden: einer alten Mühle, an die sich Kornböden und Speicher anschlosscn, und einem Wohnhause, das früher der Aufenthalt des Müllers gewesen war. Dieses befand sich äußerlich in einem ziemlich guten Zustande, aber die Mühle war in das letzte Stadium des Verfalles geraten. Von dem bewegungslosen, von Unkraut überwucherten Rad waren nur noch ein paar vermoderte Schaufeln übrig, die anderen waren während eines Stillstandes von mehr als einem halben Jahr hundert allmählich in den ungestümen Mühlbach hinabgefallen, dessen Fluten mitten i» dem schlammigen Mauerwerke, plätscherten und gurgelten. 1 Janet ging über einen vernachlässigten Pfad, durch einen ganz verwilderten Garten, versuchte, die Haustür zu öffnen,, und fand dieselbe, wie man es ihr prophezeit hatte, unser» § schlossen. Der plötzliche Uebergang vom Julisonnenschein in die Finsternis Les dunklen Ganges blendete sie für einen Augenblick, aber da sie ungestört fein wollte und wußte, daß sie sich bald an das dämmerige Licht gewöhnen würde, schloß sie die Tür hinter sich und betrat aufs Geratewohl ein Zimmer zur Lucken. Außer der schimmeligen Jalousie, welche das Fenster darin verhüllte, waren nur die nackten Wände zu sehen. In den Korridor zurückkehrend, ging Janet in ein anderes Zimmer auf derselben Seite, und kaum hatte sie die Türe geöffnet und es betreten, als sich ihr in schneller Auf einanderfolge zwei Ucberraschunaen boten. Das Fenster in diesem Zimmer war von keiner Jalousie bedeckt, sondern weit geöffnet, rind über den ständigen Fußboden führten die Fußspuren eines Mannes zu demselben. Kaum hatte sie sich die Frage Vorgelege, was das wohl bedeuten könne, als ohne vorher» gegangenes Geräusch die Zimmertür hinter ihr zusiel und der schlüssel im Schloß umgedreht wurde. Sie eilte zum Feilster, und ein Blick lehrte sie, daß sie ckue Gefangene war: das Mühlgerinne floß unten im raschen .use Lahiu und bespülte die Mauern Les Hauses, jeden Rück- zng abschncidcnd. Janet rannte zurück m;d versuchte einen wahnsinnigen, aller nutzlosen Angriff auf die verschlossene Türe, ww als ihre schwachen Schläge auf die altcrsgeschwär'zten Paneele fielen, hörte sie deutlich einen Schritt, der sich leise im längeren Korridor entfernte. Ging ihr unsichtbarer Kerkermeister fort, ohne ei» Wort zu sagen, und überließ sie der fürchterlicher» Wahl zwischen dem Verbunocri» oder dem Ertrinken? IS. Kapitel. > V,.. < Die Tatsache, daß mau sie in eine Falle gelockt hatte, zeigte deutlich, daß jemand sie als eine gefährliche Gegnerin erkannt hatte, uud dieser jemand konnte kein anderer sem als Roger MarSke. Wenn aber dem so war, so mußte jene Frau' !»n der Hütte unrecht gehabt haben, als sie ihr die Mitteilung i machte. Las MühlhauS sei seit vier Jahren unbewohnt gewesem i 'MarSke mußte dort gewohnt haben oder seine Briese mußten . dorthin gelangt sein, und jedenfalls zu emem viel spätere» Latum als dem, welches sie erwähnte. g: r^-yi < "»i. Die logische Folgerung, daß sie einen sicheren Zusammen-> Hang zwischen Roger Marske und Klara Rivington festgestellt s hatte, erfüllte Janet mit einer Freude, die erst schwand, als. sie einsah, wie ohnmächtig sie war, davon Gebrauch zu' ! machen. Sie würde ihrem Kerkermeister in einem Jahre ebenso verhängnisvoll sein alS beute, ihre zeitweilig« Hast! - ! würde ihm keine Sicherheit verbürgen, und so einsam auch . die Lage des alten Hauses war, konnte er doch nicht hoffens > sie dort für immer einzukerkern. Er mußte ihr also dahin ge« ! folgt sein in der vollen Absicht, sie ein- für allemal stumm zu machen, und sie sollte den Platz nicht lebend verlassen, s j Sie ging zum Fenster zurück und hoffte, daß eine genauere i Prüfung ihrer Umgebung ihr irgend welche Fluchtmittel offen ! baren würde, die sie in ihrer ersten Erregung übersehen hatte. Aber nein: die starke Strömung des Mühlgerinnes brauste unter ihr dahin und die Mauern des Hauses schienen sich direkt am Ufer zu erheben. Nicht einmal eine MauS hätte zwischen dem feuchten Zieaelwerk Raum für ihre Füße gefunden, und die schnell dahm fließende Strömung konnte nur den stärksten Sckwimmer an das gegenüberliegende Ufer, daS vierzig Fuß entfernt war, gelangen lassen — jeder andere wäre unfehlbar in den Wirbel des Mühlgerinnes geraten. Für Janet wäre selbst ein Versuch hoffnungslos gewesen, da sie überhaupt nicht schwimmen konnte. . , "L" ? Am gegenüberliegenden Ufer stieg das Terrain jäh an, und der Horizont wurde durch eine Hecke beschränkt, welche zweihundert Hards am Hügel entlang die Aussicht abschloß. Das Feld war mit noch kaum gelb gewordenem Korn bedeckt, so daß voraussichtlich niemand in der nächsten Zeit in Hör weite kommen würde; einen Monat später würden die Schlutter daselbst geschäftig sein .. . aber wo war die unglückliche Ge fangene bann? Sie hielt es für möglich, daß ein anderes Fenster parallel mit dem, an welchem sie staub, vorhanden sein könnte, und sie wollte es auf die Gefahr des Ertrinkens hin wagen, sich auf dasselbe zu schwingen und so ein unverschlossenes Zimmer zu crreicl)«»; sie lehnte sich heraus und prüfte die Mauer zu ihrer Rechten ... Ja, da war ein Fenster, sie konnte sein Gesimse wahrnchmcu. Aber es war so weit entfernt, daß der Gedanke, es wohlbehalten zu erreichen, geradezu aus geschlossen schien. Sie »sandte sich zur anderen Seite, uud ob.wohl hier kein Fenster zwischen ihr und dem verfallenen Anbau war, der die Maschinerie über dem Wasserrads enthalten hatte, ge wahrte sie etwas anderes, das sogleich ihre Aufmerksamkeit erregte. Es war «ins metallene Dachrinne, die zur Flut hin- unterwhrtc, unv ein schwacher Hoffnungsschimmer'keuchrere' Janet auf, daß sie dieselbe zum Erklimmen eines obere» Fensters oder des Daches benutzen könne.E- i > ^. .Sie wandte das Gesicht nach oben," um den Lauf des Rohres zu verfolgen. Aber geblendet fuhr sie »nit einem Auf schrei zurück, denn über ihr hatte es blitzartig aufgeleuchtet, und/ der Luftdruck eines aus größter Nähe abgefeurrten i Schliffes streifte ihr Gesicht. Halb betäubt taumelte JcmetL» das Zimmer zurück, und Minuten vergingen, ehe sie sich von dem furchtbaren Schrecken erholte und ihre Gedanken zu i sammeln vermochte. - - 0 Sie wußte jetzt, daß sie sich auf das Entsetzlichste gefaßt machen müsse und Laß es keinen Weg zur Flucht für sie gab. Und nur «ins gewährte ihr einen schwachen Trost: die Gewiß heit, daß auch ihr Todfeind sie mcht erreichen könne, es sei denn mit einem Boote. Bon einem solchen war jedoch nichts zu erblicken. Die Strömung war zugleich ihr Verderben, doch auch ihre Rettung nach der einen Seite hin, und auf der anderen hielten ihn ein paar starke Riegel ab. Als die Tür - hinter Janet zugefallen war, hatte sie dieselben sofort bemerkt ,? und sie rasch vorgeschoben. i k- Weshalb aber hatte der Elende sie nicht sogleich getötet, als er sich zur Tür schlich, um dieselbe zu schließen... Sie war nur einige Fuß von ihm entfernt gewesen und stand mit dem Rücken gegen die Tür. Ihrer Ansicht nach war dis Sache eine sehr einfache und bestätigte nur ihren Argwohn: er hatte seine Pistole nicht gebraucht, weil er wohl alle 'Aus sicht auf seiner Seite hatte, aber immerhin die Möglic!:!. t vorhanden war. Laß er sie fehlte — eine Gefahr, der er s h nicht aussetze« durfte, weil sie ihn erkennen würde, wenn j e ihn sah. ... - ' Die Minuten verstrichen langsam, und kein Geräusch drang von oben oder aus dem Innern des Hauses an Jnnccs Ohr. Draußen im Sonnenscheine sangen die Lerchen fröhlich über den wogenden Kornfeldern, Insekten summten in v.r trägen Lust, und das kühle Plätscher» des Wassers klang aus dem Pfahlwerk der alten Mühle. Aber innerhalb dieses schreck lichen Aufenthaltes herrschte Stillschweigen, das Janets Blut gerinnen »nachte, weil sie wußte, daß unter demselben Dache mit ihr jemand weilte, der ihren Tod wünschte. Die Minuten wurden zu Stunden, und die länger werdenden Schatte» des Abends fanden das unglückliche junge Mädchen noch immer in den» kahlen, leeren Zimmer, wo sie auf Geräusche wartete, die niemals kamen. Es ficl ihr ein, daß Herr Danvers Crane ein langsames Anshnngcrn für eine bissere Waffe halten mochte als seine Pistole, nin» sie freute sich, daß sie für eine klein» Weile diese liebens würdige Absicht niit einem Päckchen belegter Brote Lurch- kreuzen konnte, die sie mit gebracht hatte. 'Allerdings war sie sehr durstig und hätte den ganzen Inhalt ihrer Börse für eine Tasse Lee gegeben; aber eS lag immerhin eine Er leichterung in dem Gedanken, daß er fortgcgangen sein könne, um sein mörderisches Werk auf solche Art zu vollenden. Mutter Natur würde selbst in ihrer schlechtesten Laune gütiger . icin alS cr^ (Fortsetzung folgt-
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