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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192602175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-17
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1926
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. ö» 40. 1. Bettle zv« Mefter r«ßen«tt. Misttzwch, 17. Se»nwr,E«, «»«»» 7». Jihrg. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin. 10. Februar IMs. Am NegierunaStische: Berkehrsminister Tr. Krohn«. Präsident Loebe eröffnet die Sitzung nm 1 Uhr 2« Min. Tie zweite Lesung de» Reichd-anshaltoplans wird bekm Rcichsverkehrsmivisterium so.ig.scpt. :>ieichöv«nkehrsminister Dr. Kröhne kommt auf die Aus führungen des Abg. Alpers (Ti. Hann.) in der MontagS- sitzung zurück und erklärt, bah wegen des Uferabbruches an der unteren Elbe das Reich sich mit Preußen in Ver- dtndung sehen werde, um Abhilfe zu schaffen. Abg. Dr. Gildemeister iT. Vv» fordert eine Nach prüfung der Tarifpolitil der Reichsbahn. Das Recht des Striches auf die Vorzugsaktien müsse gesichert werden. Im DawcS-Gutachten sei der Wert der deutschen Reichs bahn zu hoch angescht worden. Der Oberbau der Reichs bahn sei stark zurückgcgangen. Viele Erneuerungen konnten wegen schleuder Mittel nicht vorgenommen werde». Es seien mindestens zwei Milliarden nötig, um die Reichsbahn wieder auf die Höhe zu bringe». Reichstag, Negierung und Reichsbahn sollten einmütig Zusammenwirken, um eine» vollkommenen Ricdcrbrnch unserer Verkehrsmittel zu ver hindern". Abg. Schmidt-Hannover (Dnatl.) fordert ebenfalls Maß- nahmen zur Verhütung von Ufcrabbrttcheu an der Unter elbe. Schnelle Hilfe tue not. Der Schuh des O-ualitäts- landeS an der Unterelbc sei wichtiger als verfehlte Sied lungsexperimente in der hannoverschen Heide. Abg. Wallraf (Dnatl.) verlangt mehr Rücksichtnahme auf die Schönheit der Landschaft bet Verkehrsbauten. Die von Heidelberg gegen das Ncckar-Kanalvrvjckt geäußerten Bedenken rechtfertige» eine Zurückverweisung der Materie an den Ausschuss. NeichSverkehrsminister Dr. Kröhne widerspricht der Zu rückverweisung. Es sei Vorsorge getroffen, das; eine Be einträchtigung des Landschaftsbildes nicht erfolgt. Damit schließt die allgemeine Aussprache. In der Einzelbesprcchung beantragt Abg. Aorgler (Komm.) Streichung der Mittel für den Rcichswasseeschnh. Rcichsoerkehrsminister Dr. Kröhne betont die Not wendigkeit der Erhaltung des ReichSwasscrschntres. Auch die Länder seien derselben Meinung. Es müssen Boote und Mannschaften vorhanden sein, die mit den Verhältnissen auf ieder Wasserstraße vertraut sind. Abg. Ersing (Zentr.) glaubt, daß Nvrdöeutschlaud ebenso wie Südücutschland ohne den Wasserschutz auStommcu rönne. Bis zur dritten Lesung möge der Verkchrsuunister wegen der Aushebung des Wasserfchutzcs mit den Ländern ver handeln. Tie Abstimmung wird ausgesetzt. Beim Luftverkehr bemängelt Abg. Rosenbaum (Komm.) die Art und Weise, wie das Reich die privaten Luftverkehrs gesellschaften unterstützt. Die Gesellschaften benutzen diese Mittel zum Teil nicht für den Luftverkehr, sondern siir Lportzwccke und zur Errichtung von Fabriken. Eine Fabrik in Riesa versorge die italienische Armee mit Flug zeugen, andere Werke die spanische Armee. Reichüverkehrsminister Dr. Kröhne bedauert diese Aus führungen aufs tiefste. Durch solche Reden würden die schwierigen Verhandlungen in Paris über den Luftverkehr außerordentlich erschwert. ES handele sich für uns in keiner Weise um militärische Flugzeuge. Die Gesellschaften wer den unterstützt, damit sie sich auch die technischen Erfahrungen des Auslandes zunutze machen können. Das Ministergchalt wird bewilligt. Die Anträge über die Rechtsverhältnisse der Reichsbahn gehen an den Rcchtsausschusz. Der kommunistische Antrag auf sofortige Entschädigung der durch die Eisenbahnkata- sirophc im polnischen Korridor Geschädigten wird abgclebnt, nachdem Rcichsverkehrsministcr Dr. Kröhne erklärt hat, -atz für Fälle besonderer Notlage bereits 73 009 bis IM 000 Mark ausgeworfen sind. Ein Antrag Hemetcr (Dnotl.), die Fabrikkartoffeln mit de« andere« Kartoffeln bezüglich der Fracht gleichznstelle«, wird mit 128 gegen 120 Stimmen bei 11 Enthaltungen an- genommeu. Angenommen wird ein weiterer Antrag, die Bahnhofs wirtschaften zur Bereithaltung frischer Milch zu verpflichten. Ein kommunistischer Antrag ans Streichung der Mittel für de« Rcichswasserschuk wird abgelehnt. Ebenfalls ab gelehnt wird der deutschnationale Antrag auf Zurttckver- Weisung des Ncckar-Kanalprojekteö an den Ausschuß. Die dafür in Sen Etat eingestellten Mittel werden bewilligt. Angenommen werden ferner Sic Anträge wegen Bezugs größerer Kohleumengen aus dem uiederschlcsischen Revier nnd Tarifermäßigung für die niederschlesische Kohle. Zur Annahme gelangen weiter Anträge, die Ausnahmetarife für das Bcrgbaugcbict an Sieg, Lahn, Till, Oberhcssen nsw. fordern; ferner Anträge auf Tarifermäßigung siir Gemüse nud Frühobst, auf Aufrechterhaltung der Frachtvergünftigu«, ge« für Schwerkriegsbeschädigte, auf billigere Tarife für Fugendfahrten, auf Elektrifizierung der bayrischen, badischen und württembergische» Bahnen. Damit ist die zweite Lesung des Haushalts des Reichs- verkehrSministeriumS beendet. Neber die Entschließungen wird in dritter Lesung abgestimmt. Darauf folgt die zweite Beratung Les Haushalts des Reichsjustizministeriums. Abg. Haue«««« (Dnatl.) ist der Ansicht, Satz die Steue rungen im Strafprozetzverfahren sich in der Praxis bewährt ljaben. Die Verordnungen sollte» aber jetzt zu einem ein heitlichen Reformgesetz zusammengefatzt werden. Dem Verlangen der ReichstagSmehrhett nach Aufhebung des StaatsgerichtSHofes zum Schutze der Republik sollte schleu nigst entsprochen werden. Ein Bedürfnis, das Ehescheidungs recht jetzt im Wege einer Teilreform zu ändern, sei nicht anzuerkennen. Der Redner wendet sich dann gegen Len Republikanischen Richterbund. Ein republikanisches Recht gebe eS nicht, sondern nur gleiches Recht für alle. Die Presse habe die hohe Pflicht, Mißstände zur Sprache zu bringen, aber es sei zu einem üblen Brauch geworden, jedes Urteil mit politischem Beigeschmack herunterzureiben. Abg. Dr. Levi (Soz.) bedauert, daß immer noch schwere Klagen über die deutsche Rechtspflege notwendig seien. Das fei ein trauriges Neberbleibsel einer knltnrlosen deutschen Vergangenheit. Der Redner übt heftige Kritik an verschiedeuen Gerichts urteilen der letzten Zeit und muß vom Vizepräsidenten Dr. Bell wiederholt -ur Mäßigung in seine» Ausdrücken ausge fordert werden. Im Jahre IMS seien wegen Landesverrats nicht weniger als S40 Jahre Zuchthaus verhängt worden. Der Redner bespricht dann in größter Erregung den Fall Wandt und andere Einzelfälle, besonders de» Fall -cs Unter offiziers Wiese, der im Jahre 191V in einem italienischen Gcfaugcncnlagcr einen Fluchtplatt deutscher Offiziere auf gedeckt haben soll, und der dafür im Jahre IMS 12 Fahre Zuchthaus erhielt. (Pfuirufe links.) Der Staatögerichtshvf zum Schutze der Republik habe sich einseitig gegen links ge wandt. Der Redner bespricht dann den Fall Bullrian, wo bei es sich nm Landesverrat im Ruhrkampfe handclt. Rcichsjustizwinifter Marx stellt sich durchaus ans deu Standpunkt, baß das Aufeheu bes Reiht» auf jede Weife gehoben »erde« wüste. Eine äuge- scheue Rechtsprechung sei die beste Grundlage unseres Staats wesens. Zn solch allgemeine» Vorwürfen, wie sie der Vor redner geäußert habe, liege kein Anlaß vor. Diese scharfen Angriffe sind nicht berechtigt. (Großer Lärm li«ks.) Es ban dele sich nur um eiujge Ausuahmefälle. Es sei Unrecht, von einer Weltfremdhett der Richter zu reden. Die allgemeinen Angriffe gegen die Etnzclrtchter sind unberechtigt, denn die Zahl der Berusnngen sei zurückgegangen. Ebenso unrichtig sei die Behauptung, daß der LlaatsgerichtShvf zum Schutze der Republik einseitig nach links geurteilt habe. Es wird beabsichtigt, den Staatsgerichtshof, soweit er sich mit Straf sachen beschäftigt, abzubauen. Tas Kabinett wird sich näch stens damit besaßen. Der Minister gibt zu, daß politische Ausführungen nicht in das Urteil gehören. Er mißbilligt ein solches Versahren und erklärt es für unzulässig. Da» Urteil im Falle Wanstt sei durchaus begründet, ebenso im Falle Bullrian. (Großer Lärm links.) Tas Eingehen auf Einzelsälle lehnt der Minister ab. Tie Beweiswürdigung sei Sache der Gerichte. Abg. Tchnlte-Breslau (Zentr.) erklärt, man könn'e nicht verlangen, datz jedes Urteil geradezu salomonisch sei. Ter Redner warnt vor einer Verallgemeinerung der Vorwürfe, zu der kein Anlaß vvrliege. Fm November 1918 sei verab säumt worben, alle Fragen, die uns beute soviel Arbeit machen, durch Machtspruch zu erledigen. Man gebe dem Rich ter eine Gesetzgebung, ans deren Basis eine gerechte Recht sprechung gewährleistet ist. Abg. Dr. Kahl (TBP.) hält cö für eine ungeheuerliche Ueberlrcibung, wenn man hier Gericht über die Gerichte halten wolle. Tie Klagen der Linke» seien durchaus ein seitig. Tie Presse sei zum Teil schuld an der Ausartung der Kritik gegen die Rechtspflege. Es liege kein Beweis dafür vor, daß die Justiz sich einseitig gegen links wende. Auch die Gründung des Republikanischen Richterbundes war nicht das geeignete Mittel zur Besserung der Rechtsprechung. Ter Bund habe den Geist der Einigkeit gelockert. Es könne nickt Ausgabe eines NicktcrbnndeS sein, eine Ltaatssorm zn ver teidigen. Verwerflich sei die allzustarke Gesetzesmacherei. Taö viele Einzelne in der Gesctzesproduktivn verhinderte große Reformen. Ter Redner lehiu die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse ab, die vollkommen versagt hätten. (Zuslimmnng.) Darauf werden die Beratungen abgebrochen und auf Mittwoch 1 Uhr vertagt. Schluß 7 Uhr. Reichsratsbeschlüffe. vdz. Berlin. Ter ReichSrot beschloß in seiner Dienstag- Sitzung. gegen die Beschlüsse des Reichstags zu dem Gesetz entwurf Über Bcreinsachung des Militärstrafrcchts keinen Einspruch zn erheben. Es Uandelt sich dabei vor allem um die Vorschrift der Dienstentlassung wegen Duellvergehen. Der Antrag des Vertreters der Provinz Pommern, Graf Behr, Einspruch gegen deu ReichStagsbeschlnß zu erheben, sand nur noch die Unterstützung des Vertreters von Nieder schlesien und der Vertreter der Staaten Mecklenburg-Schwe rin, Mccklenbnrg-Ltrelitz und Braunschweig. Graf Behr hatte betont, daß gar kein Grund vorliegc, noch vor der Re gelung im allgemeinen Strafgesetzbuch ein Ausnahmegesetz gegen Offiziere zu beschließen, zumal da in der Reichswehr seit deren Bestehen lein Tuellfall vorgekommen sei. Namens der Reichsregicruug machte Wehrminister Dr. Geßler das formale Bedenken gegen den Reichstagsbeschluß geltend, daß eine Sonderregelung, die von den betroffenen Kreisen empfunden werde, nicht richtig sei, sondern eine all gemeine Regelung abgcwartet werden müsse. Der Reichsrat nahm ferner noch den Gesetzentwurf ans Errichtung eines Ausschusses zur Untersuchung der Erzeu gung»- und Absatzbedingungen der deutschen Wirtschaft an. Eine Aenderung gegenüber der bereit» bekannten Regie rungsvorlage wurde vor allem insoweit vorgeuommen. als auch der Reichsrat bei der Auswahl der Mitglieder des Aus schusses Mitwirken soll, während nach der Vorlage nur -er Reichstag, der Reichswirtschaftsrat und die Regierung be teiligt sein sollten. » Reichstagspause. Berlin. (Funkspruch.) Der Reichstag beabsichtigt in der nächste« Woche keine Vollsitzungen abzuhalteu, sondern die Tage vom Montag, den 22. vis Sonnabend, den 27. Febr. sitzungsfrei zu lassen, um den Ausschüssen Gelegenheit zu geben, mit ihren Arbeiten rascher vorwärts zu kommen. Mau rechnet in parlamentarischen Kreisen mit Bestimmt heit damit, daß der Reichshaushaltpla» für IM« zum gesetz mäßigen Termin, also bis zum 81. März erledigt wird. Zer MineM Im SmMlMMK. vdz. Berlin. Ter Haushaltsausscduß des Reichstages erledigte am Dienstag den Rett des Etats des Reichsarbeits- minifteriumS, wobei u. a. gegen den Widerspruch eine halbe Million Reichsmark als Beihilfe für Ausbildung von Per- foueu eingesetzt wurdeu, die auf Grund gesetzlicher Bestim mungen zur Vertretung der Arbeitnehmer berufen werden, und setzte sodann die Beratung des Mariueetats fort. Abg. Brüningtzaus (Dop.) wies auf den unwägbaren Nutzen hin, den unsere Marinebesnche im Ausland für das Deutschtum brächte». Die für Neubauten ausgesetzten 26 Millionen bedeuteten zu 80 Prozent reine Arbeiterlöbne- Man möge doch den karge» Marineetat nicht noch weiter beschneiden. Eine Marine, die nicht fahre, verlottere; sie sei wie ein Kavallerist ohne Pferd. — Abg. Dittman» (Soz.) behauptete, daß ein Teil der alten Marineoffiziere, die rechtsradikalen Organisationen angebörten, noch immer mit amtlichen Marinekreise» in Verbindung ständen. Im Münchener Dolchstoßprozeß seien den Klägern amtliche Denkschriften zur Verfügung gestellt worden. — Abg. Rön- neburg (Dem.) sprach der Marineleitnng den Dank seiner Freunde für Hebung des Geistes der Truppen aus. Das Marinefachschulwesen müsse weiter gehoben werden. Das Zeigen unserer Flagge im Ausland« sei im Interesse des Auslandsdeutschtums nötig. Den Schiffsneubauten stimmt der Redner zu. Eine Besserung der Gehalts- und Besör- derungSverbältniffe derZahlmeisterund Jntendanturbeamten sei endlich erforderlich; das Strebe» nach Entpolitisierung der Marine müsse von allen Dienststellen gefördert werden. — Abg. Dr. MoseS (Soz.) kritisierte das Verhalten des Korvettenkapitäns Canaris im Untersuchungsausschuß. — Abg. DroviranuS (Dnatl.) führte aus, daß man auch in der ausländischen Presse von der Reichsmarine mit Hochschätznng spreche. — Abg. v. Ramin (Bälk.) verlangte eine Entwicke lung der Marine im völkischen Sinne. ReichStvebrminifter Dr. Geßler betonte den gute» Erfolg der Bemühungen betreffend Entpolitisierung von Heer und Marine und empfahl die Annahme des veran» schlaatcn Bauprogramms. Die Beratung wird am Mittwoch fortgesetzt. * Berlin. (Funkspruch.) Der HauShaltSauSschuß des Reichstages setzte heute die Beratung des MarinertatS fort nnd zwar mit der Eimrlberatung. Nnaenominen wnrde mit einer Stimmenthaltung ein« Entschließ»»« des Svar. ausschuffes, die ReichSrrgieruua habe i» einer Erwägung darüber eiuzutreten, wie die Beschaffung des gesamten Bedarfs möglichst großer Ersparnisse zentral eingerichtet und die zu vergebenden Gegenstände tunlichst normalisiert werden können. Gegen 2 Stimmen wurde folgende Entschließ»»« ange nommen, die ReichSregierung zu ersuchen, die Bertvaltung». abteiluuar« und Bermaltnuasreferatv für Heer und Mariae t« Ministerium möglichst znsauimenzulcoen. Frage« »er besetzte« Gebiete. vdz. Berlin. Im ReichStaaSauSschuß für die besetzten Gebiete wurde einstimmig «kn Antrag Dr. Becker (Dvn.i angenommen, wonach den tvemeiude» mit Besetzung für die Unterstütz»«« d«S Wohnungsbaues zur Förderung dec Bautätigkeit darlehnswetse Borfchüffe gewährt werden sollen. — Auf eine Frage des Abg. Dr. v. Dryander (Tnt.'i teilte Generaltommissar Schmid mit, daß noch etwa 18V bi» Iva Gefangene in Gefängnissen des besetzten Gebietes sich besänden, etwa 160 bis 170 in Händen der Franzose«, 10 in Händen der Belgier und 10 bis 12 in englischen Ge wahrsam. Der überwiegende Teil davon sei wegen gemeiner Delikte verurteilt worden und nur etwa 20 Personen aus Handlunge», die Verstöße gegen die Ordonanzen bedeuten. Die politischen Gesaugeuen im engeren Sinne seien ans Grund des Londoner Abkommens sämtlich in Freiheit ge- letzt worden. Tas Reicbskommissarint in Eobienz stehe zur zeit in Unterhandlungen mit der Rheinlandkoininissioii wegen Erlab oder Milderung der Freiheitsstrafen. Ein Abschluß dieser Verhandlungen sei in Bälde zu erwarten. Die Gefangenen Reichsdeutschen würden durch das Rote Kreuz betreut. Eiu Vertreter des Auswärtigen Amtes machte Mit teilungen über de» Fall Graff, der zurzeit von einem Schiedsgericht behandelt wird, denk ein Deutscher, rin Bei- gier rind ein Schweizer angeboren. MM« im PM WM«!. )( Prag. Vom Verirrter -cs W. T. B. Währen- -er Rede des Außenministers Tr. Bcncich über die ungarische Gcldsälscherasfürc kam es im Abgeordncicnhan'e zu Sturm szene« der Opposition. Seilens der kommunistischen Abge ordneten wnrde die Anerkennung Svwjcirußlands gefordert. In dem ungeheuren Lärm konnte man kein Worr des E'.- poscs des Außenministers verstehen. Die Opposition wachte durch Pultdeckekkonzert, Pseisen und Trompeten die Verhand lungen »«möglich, nachdem sie zuvor die Ve'eingung der Parlamcntswachc aus -cm Saale erzwungen harre. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde Malypcir (Lsch. Agrariers mit 139 Siinimcn definitiv zum Präsidenlrn des Abgeordnetenhauses gewählt. Tie deutschen Sozial- demokraten hatten während der Wahl den Saal verlassen. Malypctr erklärte, daß er die Wahl annchmc. Hieraus er folgte die Wahl der vier Vizepräsidenten. Tas Haus nahm sodann die Wahl der Ausschüsse des Hauses vor. Nack den Ausscknßwahlcn crgriss Minister Tr. Vencsch das Wori. Auf Antrag des tschechischen Sozialdemokraten Tomaschel wurde sodann beschlossen, über die Erklärung Tr. Benesch am 18. Februar die Debatte zn ermsnen. Tr. Benesch über die Frankenfälschungsaugelegenheit. s( Prag. In Beamworiung der Interpellation -er Koalitivuspartcicn in der Angclcgcnhci: der ungarischen Frankcusälschnng gaö Außenminister Dr. Bcncich im Abge ordnetenhans gestern einen Nrderblick über die bisherige Entwicklung der Affäre, die durch die Untersuchung gewon neuen Tatsachen und die innerpvlinschcn Rückwirkungen. Er verwies ans Grund der Tatsachen ans den volin'ckcn Eharat. ter der Affäre sowie aus ihren Zusammenhang uri: den Fül schungeu tschechoslowakischer Noten in den Fahren 1919 und 1921. Als Beweis dieses Zusammenhangs betrachtet der Minister einerseits die Taoache, daß Nadostu das unter suchende Organ in der Affäre der Fälicynngen der lsckccko- slowakischen Noten in den Jahren 1920 dis 192:! war. Ins besondere hob Benesch hervor, -aß die Falsisikare ischechoslo- wakischer Hunöertkronennoteu im Jahre 1920 in der ungari schen lithographischen Anstalt in Budapest hergcstellr wurden, daß die Bestellungen durch gewisse ungarische Miliiarorganc erfolgten, daß die Herstellung der Hniiöcrlkroncnno:cn klischces in der Druckerei von Wvttitz ans Aufforderung zweier ungarischer Offiziere erfolgte und daß auch die Spur der Hauptschuldigen in der Affäre der tschechoslowakischen 300 Kroncnnoren-Falsifikake im Fahre 1921 in Weyelsdori nach Budapest sülirrc. Tie gegenwärtige Franlcnsälscyer- assärc und deren Untersuchung zeigte auch diese Angelegen heit in neuem Lichte. Tahcr habe die Regierung am 17. Fanuar nm Erledigung der nnbeaiuwvriet gebliebenen Noten aus den Jahren 1922 und 192-'! ersucht. Tie ungarische Regierung habe am 28. Januar gcanlworiei. daß die unge ordnete Untersuchung infolge Mangels an Beweisen einge stellt worden sei. Dr. Benesch erklärte weiter: Mit Rücksicht ans die neuen Umstände erwarten wir, daß die ungarische Regierung ohne äußeren Druck auf eine Erweiterung der Untersuchung und eine Anklage auch auf unsere Assärc besorgt sein wird. Falls dies nicht erfolgt, behalten wir uns unser Vorgehen vor Tie ungarische Regierung wird sicherlich begreifen, was sie unö, ihrem Prestige und -er Rechtsordnung in ihrem Sraalc schuldig ist. Kundgebung der deutschen Kultur. vdz. Berlin. Am Montaa, den 22. Februar, abends 8 Ubr wird im PlenariitzunaSsaale Le? Reichstages eine Kundaebuug für deutsche Kultur stattsinden, die vom Schutzkartell deutscher Geistesarbeiter veranlaßt wird. Zn diesem Schntzkartell gehört neben einer großen Reihe von Organisationen der geistigen Arbeit auch der ReichSverband der Deutschen Presse. Außer dem Präsidenten des Schutz kartells, dem früheren Abg. Eoerling, (Vater) werden auch Ansprachen des Reichskanzlers Dr. Luther und des Univcr- sitätSprofessors Caro-Halle erwartet. Die rumänische» Gemeiudewahleu. )( Bukarest. (Meldung der Agentur Orient-Radio.) Die Wahlkampagne ist in vollem Gauge. Die Anfänge lassen bereits das Endergebnis vorauSsehcu. In 4000 Land gemeinden von insgesamt 9000 wurden die Litten, an deren Spitzen nationalliberale Führer stehen, als gewählt erklärt. In einige» Gemeinden ist die Strömung zugunsten der in diesen Liften vorgeschlagenen Kandidaten so stark, daß die Oppositionsparteien nicht einmal die zur Ausstellung einer Wahlliste erforderlichen 25 Wähler zusammenbrinaen konn ten. In 13 Städten von 146 wurden ebenfalls die Listen mit den Nationallibcralen an der Spitze ohne Gegenkandi daten als gewählt erklärt. Die Oppositionsparteien, die zusammen mit den Sozialitte» und de» Kommunisten einen Block bilden, stoßen auf den Widerstand aller ihrer Ver antwortung sich bewußten Wähler, die sich um die liberale Partei unter der Fiihruua BratiannS scharr»
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