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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-03
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1926
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Sie r r «Mteo Knospe« Da stutzte sie um eines Herzschlages Länge. Sie er- » rötete ein wenig vor Erstaunen und im Grunde ihrer ! «»gen stand ihrer zwttfi stieße» die Lnge» voraus, die im «runde ziehend«, Nebel chrültt«-faL znoi zu durchdringen. Leist walle es von unten. Die «Ser in kebendig und g st« Liefe atmeten schwer; dampfend rangen st« schweigend - so gistgen u« ihre Befteiung von tahtzer Qual. Den Wanderer schreckt« -as nicht. Und wie der Tag den Gebrechen des Alters als ihr Mann an fich trägeren sich rnndeie an diese» Sonnabend vorLstern, Ufte fich das Kran vor sich -in» was der Sohn, der nach fieben langen 'ind, zu erzähle« hatte, das blieb in den stube. Für Fremd« war es nicht. Die alte Geschichte: Zlvei harte Köpfe. Der Vater, Pol- auf fein Gewese, sah in dem Sohn und Erben den Fortsetzer seines Lebenswertes. Der Junge hatte andere Dinge im Sinn, seine Liebe zur Mufft, fein Talent für Geige« und Slavierspielen sollte ihn auf freiere Höhen, zu den Gipfeln des Ruhmes und der Ehren führen. Die An schauungen stießen sich, führten zum Kampf, zur Kata strophe. Der Sohn floh in hartnäckigem Trotz, der Akte warf die Tür heißzornig hinter ihm ins Schloß . . . Wilhelm berichtete knapp von seinen Fahrten, Ent täuschungen, dem drohenden Unlergang, -em er fich mit aller ererbten Starrköpfigkeit «ntgegenstemmtr. Die Geige wanderte in den Winkel, der Hammer trat an ihre Stelle. Wilhelms im Elternhause ererbte Handfertigkeit gaben ihm kargen, aber ausreichenden Erwerb, dem er solange nach ging, um nicht als Bettler daheim zu erscheinen. Eher hätte er fich in fremder Erde in die Gruft gelegt. Aber das Erbarmen war über ihn gekommen, als er von -en Leiden der Heimat hörte. Dort war sein Platz, dorthin gehörten seine Arme und fein Können, mitzuwirken, mitaufzurichten. „Du hast recht gehabt damals, Baler, ich war ein dummer grüner Kerl," schloß er. „Halbwegs, Halbwegs," brummte der Alte und trank eine grotzbauchige Kaffeetasse ans. „Ich verftehe nichts von der Musik, aber es mag sein, daß auch Musikanten in der Welt sein müssen. Du brauchst Pa nicht mHr aufzugeben meinetwegen. Du kannst das be treiben wie du willst, wenn du hierbleibst." „Nebenbei, Pater, weißt du, zum Vergnügen und zu, Erheiterung für Da sah er ein, daß s e i n Ziel unerreichbar war, wett « Schvergewicht seines LobeuskomPleres selbst der echsten Jugend sofort gch« Pröble» werden mußte, aün« rm«e seine Hau- an ihr vorbei mck> drückte auf sagte er abgespannt. ihren'Füßen. lag eine wettgeschwungene Bucht. Aus alle» AlA Berwhard König uach Hanfr kan^ f«ch er Frax Dörfer» und Orten läuteten die Festglocken zu ihnen caot -U seine» Unbehagen »mH «uf. „Willst du etwas herauf. Und draußen schillerte das blaugolden« Mittel- fraSe De freuiML «bet' oh« ihn anzusehen. — mer^ -7rau Margot wandte den Kopf und sah ihn an. ch, d«L," hemm» «t üsn kleines Gedicht. ^Lchvobe «UW<T>achte sie jugendfrisch hell auf. „Letzten Endes Sch - .Dm» M Nackt. Ich bi« seDbttKr,"' laMd»Toch nur, wett ich «ingroßer Esel war," sagte er LLDLäSLSlL ASEL »-»>«»A sHGvr HGL EM VEU1A VErvNHk nary. AlliNt mm vME mmvonne stE Ebenso lerse. ^Uno EME d« da-»«neu. - Mutter^ WM» De nach schweren SSmer-L» erste« .7 Mutte, ME IHMEEE VE lvNr VONEai- UNo tst, BEENyaro — DNNN MUS NE Eden I nahm kaum er..«s zu fich. Da rührte Frau Margot an I sei« Hand. Er-blickte auf. Aus Warmglutenden Frauen- ! äugen schaute steHn an. „Bernhard, hast du deinen Oster- ? urlaub schon vorbereitet?" — „So ziemlich." — „Sag', I Bernhard, könntest -n es «inrichten, daß wir schon früher I fahren — morgen, übermorgen? Wenn du plötzlich kr -tk , Warst, müßte es ja auch gehen." — „Ich bin aber mcht ; krank." — „Rein, Lu bist nicht krank. Aber du siehst fett I eiuiger Zett so «lend aus und haft so scharf gespannte I R«rve»; und da- ist schlimmer als eine rasche Krankheit." ! — „Hm." Er saun über sich und überdachte die Situation I des Lerkes. „Gut, Margot, übermorgen." Als er ge- , gangen war, seufzte Frau Margot einmal tief auf. Dann I lächelte sie.— AW Oftersomttagmorgen stand Frau Margot am i Rande «i«er SteiMipp«. Bernhard König hielt zum I Schutze seinenLlrm wie ein Geländer vor ihre Brust. Zu ß Vir H-eimkrvi' Der MüffkanM x o-eo» « Stil euch tzöttich storch-er Wald. Noch lgg der Rach- Der LaWurr wurde erst blaß, daun sehr rot w» Ge- ' de» Stämme*, aber dtb ficht. Im Ru^Sartr bei der Tür, riß sie auf nnd griff z«, erwartend zum Himmel, tastend nach dv» Kopf, «ach der Brust de» Heimkehrenden. ern die Herolde »es Frtch- Settäiltfttm -Wammer sei»« Erregung «ieder, faßte nur dte Hachto-HeS Gatche-iUnd drückte sie mit der Unlösbarkeit «er di. Bezieh« hinab schritt ein Raun zu Tal, i» einesSchraMH^. Die Männer dieser «egend sind«« e» . . -- .. Gefühle »ach außen zu «ntttttxn. -- . . ich«, er heran- und es war doch wie LorwärtSprebens ver- ein Stöhnen, „komm' herein, was wird die Mutter sagen?" rfer Täler war. Wie Falke» vndöt legte -«»Arm um de« Racken des Sohnes und ----- ' " - »se ,Mutter, Mutter, Wilhelm ist d», inein. '' Li« -äs Wiedersehen -rin«» mit der viel mehr von riete«, daß er ei« Sohn sich rundet« an diese» Sonnabend vorLstern, löste fich das Fr»» vor sich gl Gewoge vor ih», feurige Lanzen warf das die Wollen zer- Jahre» heimf» schmelzend« Gestirn, fo daß sich endlich die Senkung mit Wänden -er St freundliche» Bildern auftat. Einzeln lagen di« Gehöfte und Behäusungen, die Giebel mtt blauschwarzem Schiefer gegen Wetter mW Ungestüm gesichert — in der Mitte, wo Ach die Siedlungen drängten, der beschewene Kirchturm. Ei» schmales Gewässer furchte hindurch^ von Zeit zu Zeit an eine« Wehr, einer Arbeitsstätte -ie Eile hemmend, dann «tt Sebrause wetterbrodelnd. Bor dem Ort bog der Fremde von der Straße ab, ging über die »rücke und zog eines schmaleren Weges. Wieder «in wenig bergan, dem stattlichen Hause zu mit den grüugeftrichene» Fensterladen. Es zeigte die Schiefer wie alle anderen an beiden Schmalseiten, hoch über ihnen ragte« in Eichenholz geschnitzte Pferdeköpfe, an uralte Suten der Ahnen erinnernd und die unverwüstliche Sttmunesart, die Jahrtausende auf diesem Boden über dauerte. Im noch blitten- und blattlosen Garten ums Haus ging ein Greis ans und ab. Ungebeugt trotz der weißen Haare. Bedächtig drehte er fich um, als der Nahende zögernd am Eingang stehenblieb. „Zu wem wollen Sief" fragte er ch den andern an. Als sie fo standen, schienen ffe fast in Haltung und Statur, in der geneigten Haltung opfe-, fo da- pe für Brüder hätten angesehen werden können bis auf den Unterschied der Jahre. Der Alte fetzte eine« Fuß vor wie zum Ansprung, ein Suchen und Fragen la« unter de« buschige« Brauen vor. „Bater," sagt- da der Jüngere «it halblauter Stimme, anlernen." I zu fragen Burschen »ehe Mutter." Er blinzelte zu seiner Frau, die abwehrend auf - ihn deutete. Das Rädchen trat ein und ihre Wangen wurden wie ! t bis zu »en braunen Haarwelle«, die eine dunkle H von den Menschenherje», di« Leid und Trübsal «n s gelegt. Wenn sich im ewigen Gleichmaß di« -rauen, Lüstern Winterlage folgten, glaubte man fo leicht, die Sonn« könne die Wolken nie mehr durchbrechen — und dennoch kam der Frühling. Die Sonne wirft aufs neue ihtgoldenes Licht auf -ie Erde. Der Lenzwind scheint uns zuzuflüstern Hoffe, Herz, nur mit Geduld, Lnbttch darfst du Blumen brechens-^ ' Die Sehnsucht nach österlichem Frieden ck* empfindet wohl jede- Menschenherz, fei ,« noch V so ar« Md frmdloS. Ist es die Hoffnung auf neues Glück? Aber die Sitte des Osterfeste- ist alt. Scho» di« heidnischen Germanen kannten die Ostechofftmng. Sie wurde vertieft imd ver edelt durch däh Christentum. In den sichtliche« Resten der noch heute üblichen Ofterbräuche kommt der „Unsterblichkeitsgedanke" zum Ausdruck, der schon in der germanischen Borzeit lebendig war. Kannten die Altvordern doch die lichte Göttin .Öfters", die der Erde im Lenz neues Leben schenkte. Ihr widmete man das Ei, da» „die Keime künftigen Lebens" barg. Die christlichen Sendboten verkirchlichten die alten Bräuche. Das Ei wurde zum Sinnbild der Auferstehung des Herrn, blieb aber mit dem Osterfest dadurch eng verbunden. Man kennt das „Berstecken -er Eier" für die Kinderwelt, das Eierkippeff, da- Sier- laufen usw. In einzelnen Gegenden vertreten Bälle die Stelle von Eiern. Der Ball galt den alten Germanen als das Symbol der Sonne, welche — dem Bolksglauben der verschiedensten Völker gemäß — am Ostermorgen drei Freuden- fprünge macht. Dies zu beobachten ziehen da und dort noch heute Burschen oder Mädchen am ! Ostersonntag bei Morgendämmern hinaus ins Freie. Da schöpfen einzelne wohl das Oster- wasser, das vor Krankheiten behüten und Augen- leiden heilen soll. Galt doch ehedem Wasser wie Feuer in besonders geweihten Nächten für „begnadet". Daraus leitet sich dte in Gebirgsgegenden noch heute übliche Sitte her, Osterfeuer zu entzünden. Auch die alt hergebrachten Bettelgänge erhielten fich in den „Um zügen", das heißt Kinder verkleideten fich, um singend und Gaben heischend die Ortschaften zu durchziehen. Längere Zeit kannte man die davon abgeleiteten „Oster- spiele", die neben -er Ostergeschtchte einfach -en Einzug Christi in Jerusalem, eigenartigerweise auch zuweilen die „Historie von der Esther" behandelten. Damals waren diese Ostrrspiel« sehr beließt, poetisch jedoch ziemlich wertes. erhtett, sagt «um: Der Tod wird ver- - -rannt. Der eigentliche Sinn -es alten« BolkSbraucheS ging verloren. Jn^veeschledchre« Geäendm «Heiter »«Wichen Z Heimat läßtz «nch drrKlallbe der heidnischen Z Germanen fort; daß die Geister sengenspendend « di« Fluren an diese« Tage durchziehen, und. zwar in der BolkSsttte, daß Kinder von Tür zu ! Tür gehen, um kleine Sträuße als Frühlings- k bote« auf di« Schwele der Häuser zu legen. An di« Stelle der alte« österlichen Feuerweth« ! ist später «eist die kirchliche Einsegnung grüner » Reiser Md Sträuße aus „Leidenpal»«»", Stech- I ginster und anderen immergrünen Zweigen ge- » treten. Diese Palmenweihe, die in vielen Segen- » den auf den Palmsonntag verlegt wird, gehört > ebenfalls zu den uralten Ostergebräuchen; die I geweihten Zweige sollten nicht nur das Haus vor ; Blitz und Feuersgefahr schützen, sonder« ste » wurde« «nd werden auch heute noch mit de« » Schalen der Ostereier und de« Kohlen der Oster- I feuer in de« Ecken der Felder vergrabe», um de» ; Acker fruchtbar zu machen. Allerseits werden " grüne getriebene Baumzweige, namentlich im i östlichen Deutschland, als Symbol der Frucht- I barkeit und des Gedeihen-, zum Stäupe« ! derjenigen gebraucht, denen man Gutes Z wünscht. Früh am Ostermontag suchen I Eltern und Kinder einander über- I raschen- Rutenstreiche zu verabfolgen. Die alten Feste waren stets „Natur- ! teste", die mit den kirchlichen Feier« ver- t schmolzen wurden. Die Treue der Ser- I «anen ließ ste so -ähe an den ftebge- » wordenen Bräuchen hängen, daß die S NberrepefichbichaufdioJetzheit erhielten. I mich und die Meinen, zu einem großen Künstler langt's doch nicht, das weiß ich jetzt. Zu einem tüchtige» Arbeiter in unserem Werk aber langt's, des kannst du sicher sein." , - — „Der Meister sollst du sein, Wilhelm!" antwortete-er Glut bis zu -en braunen Haarwelle«, -ie eine dunkle - Alte nnd schlug auf den Tisch. „Und wenn du im Hause Krone Ms ihr liebliche- Gesicht setzten. Sie hatte den nicht h noch soviel fiedeln und klimpern willst, das soll mir em Se- vergessene« Fremch sofort erkannt. Und ohne Ziererei - nutz sein und -er Mutter auch. Wir wissen jetzt, daß du unser richtiger Sohn bist." an und , , lachte zum ersten Male: „Oho, das haben wir ja ganz ver- geflen. Wir haben -och noch ein Kind im Haufe. Weißt du, das Lieschen vom Steinkötter, mtt der du immer zusammen herumliefst, war ganz verwaist beim Tode ihres Vaters. Ich habe ihr Erbe günstig verkanst UN- -äs Geld steht sicher. Sie sah damals so schlecht aus, als -u fort warst, und härmte sich so sehr, hatte kminer so diel sah trotz ihrer siebzehn Jahr« keinen Burs , So habe ich ste zu mir genommen, hauptsächlich wegen . Heue« ,, , legte sie ihr« rank« und schlanke Gestalt an sein« Brrch, al- ! , .. er ste wnsMpß. Draußen hätte'sich die Pforte gerührt, -er Hund schlug Am «deren Morgen, am Ostertage, panben die vier H md ein behender Schritt Nang im Flur. Der Barer lm Garte«und faßende« Sonnenaufgang zu. „Seht nur, z — .H. SoMe'Wt vor MS," schMer «te, „da- be- 4 deutet Glück. Wir, Mutter und sch, brauchen «S nicht «ehr, I wir habe» genug. Dreimal hat sto gefprung«, di« Sam», ss in drei Woche« ist Hochzeit und eure« erste» - —' sagte: „Wenn wir einen Ju»äe» wetde, Vater, und du s«Ulpi i: '^7 ikeNerlifle unck Peskerbraueb / v«>' - ' ' '> " '' - ' , , ' Wie der außerstande»« Erlöser den Stein der Grabe» Dieser Brauch Her heißnlsche» Ger«alltU, am Frtch- sprengte, wie xilles in der Natur de« Strahl dee lichten lin-Sfeft der Ostera in- Frei« zu ziehen, mn da» krste Frühlingssonne entgrgeudrängt» so fallen auch die Bande Veilchen zu htchen, wurde mit de« SW ste Jünger »ach EMnau» verschmolzen, t M als Osterspaziergang i« „Fällst". I» i m« Ist er nech heute «ftch. I« Bamum erhiette» sich ß». sonder- zahlreich jene an „Ostern" ««klingenden bekamtt, die Strohpuppe die in loHerllde- Fttn» gMochen «le», «n Hf, Asch« dann aufdte Fe»«» zu Hreuen. hildiüsche Ra»«t ^Vst-rn" erhielt — ttzßWrnd Frankreich do» Misch» christ-
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