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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-22
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1928
- Autor
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V Acht- schnell an» bem/PEel. »er a»de« nickte batsälliz dMrnm w nßte bet an den rd. Und V8 ürglein. Heck lachst mch hielt de» «den» am Aenne! -»rack. . Mcht q, schelte». Ulrich Umfelder. Mnidach nimMt»« lein« s. Heilige» Hnbertu«. Und je > lies »nd »achte sich «te sich seine» Namen», kracht. Ob der sänge »»le» in der Stadt", da» beste. Wa» sollen bekommt allwetl Burg geritten." Mst hei« Ar eizmttlich?" Mu VA» ch^«MP «vAA Mk vNvIß- «nen gewaltige» Speer in der Linken. «!» er «ost »nd Netter sah, sing er an za lächeln. „De, jungen Schmied gelüstet'» wohl auch, einen Moraenritt -u tu»? Schade, da- ich »icht noch ei» Notz -»r Hand habe, st kämtten wir selbander reiten." e 1« Kloster It mir, beim Gesicht an hätte ich Euch schon früher einmal gesehen. Kann da» wohl möglich sein?" Ullrich schüttelte den blonden Kopf. »Nein. Bruder, da» ist nicht möglich. Denn ich bin erst dar kurzer Zeit wieder in» Land gekommen." Heiko hatte die härene Kutte ganz kurz geschürzt, -an» schwang er sich t» den Sattel. »Senn Ihr wollte Ulrich, dann will ich Euch gerne »och in der edlen Reitkunst unterweisen. LS macht mir Freude, »ad Ihr werdet ein guter Schüler sein. Rosse haben wir genug oben im Kloster." hohe»*Nett^efeln^ prüfte die Sporen a» seinen Lch hab« heute «och eine« wetten Ritt zu tun. Geht doch verweile einmal zum Pater Pförtner «nd fragt ihn »ach Prüder Ebbo. Dem bestellt einen schönen Gruß von wir, „d er »olle nachher «eine Fallen füttern, wenn ich bi» Mittag nicht zurück bin." Ulrich nickte «ich lächelte. »Bruder Heiko, warum seid Ihr eigentlich ein Mönch Der ander« schnippte mit dem Finger durch die Luft und pfiff durch die Zähne. »Da fragt di« Gräfin von Anareth, meine Frau Mutter selig. E» Ist auch in einem fü«nehmen Grafen hau», wo Sinder zu viel sind, so die jüngsten mache»? Der Aelteste „ wnv Herrschaft, »nd die anderen? Sind arme Schlucker »nd müssen ihren Weg suchen durch diese böse Welt. Da ist da» Kloster allwett da» beste Asyl." Er schnalzte mit der Zunge und gab seinem Rappen ttuea kleinen Schlag. Unter den bohen Waldbäumen trabte er fröhlich dahin. — > - * ' Am schmalen, hohen Fenster de» kleinen Saale» im Pürglei« faß Frau Ermiutrud am Spinnrad. Sie sah nicht auf vo» Ihrer Arbeit, unermüdlich fang und schnurrte ha» Rad. Der kleine Saal war ei» hoher, einfacher, weiß- betünchter Rau», wo Frau Ermiutrud mit ihren Sin der» und de» Gesinde zu esse» pflegte. Ein großer, langer Höllisch stand 1» der Mitte, dunkle, hochlehntg« Stühle ringsum. Gemässen und " ' " k,'ihr gegenüber fa ss war de» Bürger- rvrer vrvett. Am andern Fenster,'ihr gegenüber saß Sdula Grantner am Stickrahmen. E» war de» Bürger meister» Grantner Tochter Edula von Jugend auf ein« liebe und treue Genossin Ermintrud» gewesen. In de, Sloperschule unten zu Gebweiler, di« zum Frauenkloster von Engelparthen gehörte, waren beide erzogen worden. Da hack mau sie, da sie früh die Mutter verloren, z» de» fromme» Frauen zur Erziehung hingegeben, und sie hatte» jahrelang Freud und Leid miteinander ge teilt. Pete» «nd Singen, Röhe» »nd Sticken hatten sw dort gelernt, bi» die einsamen Väter sie danck wieder ge holt, wett sie verawckte«, da- die Töchter mm genug der Bildung mch de» Wisse«» ck sich ausgenommen. -Wulst »ar immer eine gelehrigere Schülerin gewesen al» Ermin- trab, die lieber getollt und gelacht hack, al» lein sitt sam am Stickrahmen z« sitze». Da» Leben hack di» beide» daun getrennt, aber sie waren sich immer reu geblieben und besuchte» sich dam, und wann. Auch für diese» stille» Smnmermonat war Edula Grantner auf einige Tage in» Pürglei» übergestedelt, d-r Freundin Gesellschaft zu leisten «nd ihr bet der vielen Arbeit in Kau» «nd Garten zu Hellen. Sie hatten den Tag übe« fleißig geschasst und die Mägde beaufsichtigt beim Un- kraut jäten im Gemüsegarten, auch hier und da selbst »it Hand angelegt. Jetzt gegen Abend rieselte ein feine» grauer Regen vom Himmel, der sie zwang, am Spinn rad stillzusitzen. Die Fenster standen weit offen und tie-e» die linde, balsamische Lust voll hereinströmen. Bäum« und Büsche, Blumen und Gräser dehnten sich dem Himmelsgeschenk entgegen, denn man hatte wochen lang auf den ersehnten Regen gewartet, weil eine groß- Dürre geweseu. In graue Schleier lag die wette Lands fchast und die fernen WaSgauberge gehüllt, schwere Wol ke» hiuge» über -en Schluchten und Wäldern. SS schie ne« die beiden Frauen an den hohen, schmalen Bogen fenstern. die fo fleißig bei der Arbeit saßen, ein rechte, Gegensatz. Und eine» Maler» Pinsel hätte eine Freud» daran gehabt, sie beide nebeneinander zu malen. Rotwangig und rund war Frau Ermintrud, die Arm» doll Kraft und Muskeln, die Augen voll lachender Bläust «nd nie versiegendem Mut. Die blonden Haare stählest sich ungeduldig unter der schneeweißen Frauenhaube Her dor und ringelten sich an den Schläfen in feinen, krauseq Locken. Hin und her ging der Kopf beim Spinnen, Um schau zu halten in Hof und Garten, und der rote Mund erzählte vergangene Dinge au» lieben, alten Tagen, bst »och Herr Sunrad auf dem Büraletn geweilt. Sin ein fache» Hauskleid au» schwerem, braunen Tuch umschloß -er Hausfrau kräftige Gestalt. Ander» Edula Grantner. Ihr feine» schmale» Gesicht war blaß, und um deck lieblichen Mund lag e» ost wie Summer oder Schwer mut. Die dunklen Haare waren schlicht gescheitelt und hingen in zwei langen, schweren Zöpfen über dem Rücke« hernieder. Da» blaue Gewand mit den weißgepufftest Aermeln ließ die H0H4 schlanke Gestalt noch schlanker erscheinen. Jetzt hob sie die dunklen Augen langsam von ihre» Stickrahmen empor. „Ob wir die Studer auch Hereinrusen, Ermintrud l Ich hörte ihre Sttmmlein noch im Garten, und sie wer den so naß." Krau Ermintrud lachte. „Als ob Ihne« dieser linde, warme Regen Schaven tu« könnte. Denn sie zu naß weiden, komme« sie schon von selbst herein. Sie sind'- gewohnt, daß man nur wenig aus sie acht hat. Sie wachsen hier auf wie die Wildlinge und sind gesund und froh dabei. Ich wollt» uur, ihr Vater könnte sie jetzt einmal so sehen." < Sie seufzte tief, und ein weher Zug trat in ihr rosige» Gesicht. »' Da stand Edula leise aus und legte den Arm um ihr» Schulter. „Ach, Ermintrud, halt doch nimmer an dem törichtest Gedanke» mehr fest, daß Herr Sunrad noch wieder heim- kehren könnte. Sieh, e» sind jetzt sieben Jahre her, daß « fortzog. Wenn er «och lebte, hätte er doch sicher ein mal Sunde geschickt, wo er weiß, wie du wartest und dich härmst." Fr« Ermintrud schüttelte heftig den Kops» d-ß bist dliuvr» LöckLeu zitterte» «e de» Saläl«. Wen hat e» bet Bürgtet« gv- «ud nickte 1h« z» über Feltgeröll und Da fühlt Mckstckl Knochen." Sie sah ihn erstaunt aa. „Ihr Herrenmönch« vo» Murbach führt eigenartige« Brauch im Land. Wer heißt Euch den« zu reite», daß Euch die Knoche» schmerze»?'« „Wirrster ganz alleine. Dieweil -le Freude am Gejaid «nd am Rüdeugekläff un» von alterSher ck Blut sitzt. Ihr au» der Stadt könnt da» nimmer so verstehe»." ! Sie zog wieder emsig den Setdeusadeu durch da» Annen. * l»d ck« IPcer Art» M M gefreut, al» st» Euch komme» feU ck» sit t» dw Küche gegangen, eine» gute» Ack " --— Euch -erweist ck große» Lehnst Da ist'» war« und bequem." «Warte» tue ich, aber härmen tue ich mich nicht. Wett A «och die Hoffnung hab', die liebe, süße, stetige. Sieh, da» erhält mich gerade aufrecht und gibt mir Kraft zum Schaffen. Einmal — eirumtt muß er mir doch wiederkehren." Edula war an» Fenster gSreten und sah in de» Pillen, grauen Regen hinaus. .»Schwester Kordula hat mir vo» einem Pilgrim er fühlt, der fett Monden ck Stechenhau» fei und den «ine der Nonnen pflege. Er soll arg verwendet «nd wett hergekommen sein, ich glaube, auch au» dem Aorgeu- «nb. vielleicht weiß der etwa» von Herr» Sunrad» Schicksal zu berichten?" Frau Ermintrud lauschte aus und griff 1» groß« Erregung an ihre Haube. »Bet alle» Heiligen, da muß ich hi». Warm» hast d» mir nicht eber davon erzählt, Edula? Jede» kö»- sömlein Nachricht au» dem Sarazenenlaud ist mir «ehr wert, al» hundert Zentner Solde»." Sie Pie- ihr Spinnrad beiseite und sprang aus. „Gleich morgen früh will ich htnunterreiten »ach Gebwetter und den wunden Mau» beuchen ck Siechen hau». Ach, heilige Mutter Gotte», wenn er mir Nach sicht wüßte von meinem vielgeliebte« Herr« Sunrad, a» »en ich denke Lag und Nacht." Sie schmiegte sich eng a» die Freundin, in ihre« Augen stand-n große Tröni-u. „Step, Edula, mr sind ja so selig gewesen beide ausommen E» war da» Jahr, al» er mich heimgeführt, ßa» lichtest« in meinem ganzen Leben. Ueberall Sonne wohia unser Faß trat und woht» da» Auge sah. All« Sorgen schienen Nein und nichtig gegen seine große Lieb«. Wen« Mr morgen» aufwachten, lachte un» die Arbeit an an» hundert lustige« Augen. Und da» frische Schafte» z» zweie« ging noch ttnmal so gut. Und abend», wenn die Sonne hinter dem WaSgau sank, saßen wir Hand ck Hand an diese« Fenster hier und sahen mit stiller Freude auf da» schmale, kleine Stück La«d herab, da» unser eigen war. Bi» aller Donnen höchste bet nn» etnzog, al» Gott un» da» Büblein bescherte. Ach, e» war solch herzige» Sind." Und wieder wischte Frau Ermintrud sich verstohlen -der die Augen und biß die Zähne zusammen. > „Seit -te Seuche un» da» Stndlein entriß «nd der Blitz in -te Stallungen schlug, ward alle» ander». E» war, al» sei Herrn Sunrad» Geist plötzlich verdüstert worden durch all da» viele Leid. Ihm ward die Arbeit zuwider, und er grübelte Tag und Nacht über seine Sünde. Der Kreuzzug wider die Ungläubigen sollte ihm helfen gegen alle bösen Dämonen." Frau Ermintrud legte die Hand über die Augen und konnte den Tränen nicht wehren, die ihr zwischen den Fingern hindurchrannen. Edula Grantner holte ttef Wem. „ES muß wohl aut und reich machen, solche große Liebe. Und eine süße Erinnerung bleiben für» ganze Leben. Und wie ist dein Leben immer noch reich ge segnet durch die beiden Sinder. Oh, ich wollte wohl ich hätte auch so einen Inhalt und Zweck. Für wen bin ich aus der Dell?" Frau Ermintrud hatte die Tränen getrocknet und sich Meder in der Gewalt. Sie strich der andere« über die weißen Wangen «nd da» schöne schwarze Haar. Grantner, wer spricht so trübselig willst, ' reichen Ehegatten haben. E» um deine " ' „Da Hai .. .... .. wollt, dieweil nicht einer darunter y, Jüngsräü Grankner, wer spricht so trübselig ist die schönste Jungfrau in Gebweller. So du Edula, magst du doch jeden Tag einen guten und " eaatten haben. E» warben doch schon so viele Hand, aber du hast sie ja nimmer gewollt." ist du recht, Ermintrud, ich habe sie nicht ge- „u»ui>»er war, der meinem Herzen ei» schnellere» Pochen abgewann. ES ließ mich einer so kalt wie der andere. Da meinte ich, zur Ehe lange da» nicht und ließ sie laufen. Aber mein Vater zürnt mir darüber und schilt mich stolz und hochmütig." ,Zaßt ihn nur schelten", tröstete Ermintrud. „Ein mal kommt -och der Nichtige, wenn Gotte» Zett ge kommen ist. Dir müssen nur Geduld baden. Aber tont ck nicht Hufschlag den vurgweg heraus? Den hat e» bet -em Regen nach einem Ritt aus» einsame vürgletn ge- Und sie beugte sich voll Neugierde au» dem Fenster,- Dann flog »j» Lacken über tbr krttcke» Gelickt. Meine Schwester hat mir schon lange von Eure» Besuch erzählt, ehe Ihr kamt. Und wäre mir da» nicht beigefallen, so sähe ich e» doch schon a» Euren weiße» Wangen. Die zeugen von Gtraßenftaub «nd Stubenluft.". .Doch wohl «icht ganz, frommer Pater. Dean unser Ha«» liegt frei und sonnig, und Mr haben einen große» Garten, der bi» zur Lauch hckuntergeht. Da kam» ich jrische Lust und Sommergrüu haben, soviel ich will." „Und warum wollt Ihr nicht?" Sie lachte hell berau». > „Ihr fragt sonderbar, Bruder Heiko. A« «eise« guten Dillen liegt e» nicht, denn ich bin viel ck Grüne«. Aber mein Aurseheu habe ich von der Mutter her, bi» soll auch selten rote Wangen gehabt haben." Er sah sie verstohlen von der Seck an. wie Ne st eifrig nähend am Fenster saß. Und fand, daß ihr da seidige, schwarze Haar unendlich gut stand zu dem feine«, weißen Gesicht. ,Mr Haven jetzt auch einen vo« Gebwetler oben ck Kloster", fagte er nach einer Welle ««d reckte fein» langest Glieder. „Er gibt au», daß er ein Waffenschmied sei, aber üh glaub'» nimmer. Er ist so stolz nm» kühn wie et« Adelckß und versteht jede» Ritterhandwerk woA." Edula nickte. ! „Ulrich Umfelder heißt er. Sein Vater war eckR Bürgermeister «nd angesehener Ratsherr ck unserer Stada, Sei« Geschlecht ist nne» der älteste« von GÄweckL Aber e» ist fast au»gestorben, er ist der letzte sei«- Namen». Ein schwere» Unglück traf vor Jahren seist Baterhau», da» bat ihn ck die Fremde gehe» lassen »» et« ehrsam Handwerk lerne»." » Da trat Frau Ermintrud ein mit einer ihrer Mägdh -te die Zinnteller und Becher zum Abendessen trug. ' „Ei, Heiko, -a» ist rech- daß du deine eimamß Schwester einmal wieder besuchst. Du kennst doch Sdulltz Grantner noch von früher? Wir sind zusammen ck Enget- parthen gewesen." N Er war aufgesprungen und hack beide Arme krästiG um di« Schuller geschlungen. j „Ei, Ermintrud, du wirst all« Tage jünger «nd h-tst scher, laß M rtnen brüderliche» Sud aebe»." „Dach? ich mir'» doch. MeckBckdS sucht Unierfchkwpk ck Sturm «nd Regen bet der Schwester. Da» ist recht. Da will ich nur hurtig ecken gute« Wmdckbiß richte» denn der Heck hat allwett Hunger." Un- sie eilte rasch an» der Tick taste» da» -roß» Schlüsselbund an ihrem Gürstl hastig klirrst. Unten ck Hof sprang Heck vam Roß, -a» « kor» ck» sÄer ck -en StÄl silhrte. Dm» schritt er «e steinerne» Stufen zu« Hecke» Saal hckaA die »aff« Kuck zu trockne». Obe» fast- « »»r Eckst -te Meder a« ihrem Stickahmest am Fmsck ckß. Le, simge Hmmmömh hatte sie wohl -Eher eckwtt^pHch. tck aeseck», kickte sÄaber Ihrer ckcht mchr «tsckchtt. Sv stand er eck« HckgeeSltck betrafst» ck der affeM»
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