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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-15
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Autor
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ickskerl, Gerda — Mädel, geliebte« I vor lauter Sehnsucht nach freiem Buchenwald am Rußberg, südlich vom Flüßuser? Dort, to» auch der alte Holstein, unser Chef, seine Billa er baut hat. Da ganz In der Rüb« bduen wir auch Woh- mmgen für den Direktory für die Inspektoren und In- aenieure! Neine, schmucke LandhSuSchen, jede» mit einem Särichen darum nnd —" »So wie die Arbeiterkolonie do« Schlüter n. To. Wohl?"' unterbrach Gerda spöttisch. »Rote Ziegelsteine, in die Stuben können die Hühner schau'«, und wenn'» mal stürmt van der Heid« her, pustet der Lind die Dächer fort." „So ähnlich," lachte Heinz Wagner harmlo». „Wenn gleich wohl ein Stockwerk mehr und anstatt der Ziegel Sandstein. Aber ein Garten ist ja auch darum, 1« dem ryan Sohl und Rübe« selber pflanze» kann." „Großartig! Und da hinein werden auch Sie nächsten» »leh n, Heinz? Wird da der Weg nicht für Anni zu weit sein, zweimal täglich von dort»» in» Innere der Stadt?" Er schüttelte de« Kopf und sah plötzlich ganz rot und erhitzt au». »Aber nein, meine Mutter und Schwester wollen ja War nicht au» ihrer alten Wohnung am Markt. Die Ahlen sich sehr wohl in de« vertrauten Räumen. Ich werde wohl allein im Frühling übersiedeln. Oder auch —er stockte. Gerd« schritt unwillkürlich schneller durch da» Dunkel. Der weiche To« 1» der Stimme de» Manne», der leis« Jubel und der schwere Atem neben ihr verwirrte« sie. „Oder auch mit meiner Frau," vollendete er plötz lich laut und stolz. Sie blickte bestürzt z« ihm auf. Et» dunkle», drücken de» Gefühl beschlich sie. „Aber davon wußte ich ja «och gar nicht»," stieß sie verletzt hervor. „Sie sind verlobt? Anni ist mir aber eine schöne Freundin, kein SterbenSwörtche« sagte sie t« mir davon." Er sprach jetzt ganz heiser. -^Wie kann sie da», wenn ich selbst nicht» weiß. Ich bin ja auch noch gar nicht verlobt. Ich möchte e» wohl sein, ich druckse ja schon ein halbe» Jahr an dieser Ge schichte, habe» Sie da» nicht gemerkt, Gerda?" „Gerda," hatte er gesagt. Unwillkürlich hob da» Mäd chen den Kopf steif in die Höh«. Mit eine« Male paßte ihr diese Vertraulichkeit nicht mehr. Er merkte ihre kühle, stumme Ablehnung nicht. Er ging dicht neben ihr durch den dunkle« Herbstabend, al» schreite er über ein blühende» Frühltngsland. Und so sicher und stolz sprach er, al- gehöre ihm die ganze Welt. „Sie müssen e» ja gemerkt haben, schon 1« Mai, schon früher, al» wir so froh immer beisammen waren. Ich hätte ja auch früher noch nicht gesprochen, so ohne teste Stellung und gesicherte Position. Aber «»« — ich mn und bleibe ei« Glückskerl, Gerda — Mädel, geliebte»! Damals al» Junge, al» ich durch««» studieren wollte, al» ich «ein verging vor lauter Sehnsucht nach freiem Schaffen — wissen Sie noch meine ersten Gedichte, in fünffüßigen Jamben geschrieben — damäl» glaubt» ich niemals wieder froh werde« zu könne«. Aber —" Sie unterbrach ihn jäh. E» «ar wre eine Frage gegen da» eigene, seltsam zuckend« Herz t« der Brust. „Warum haben Sie ihre» Dille« nicht durchgefetzt?- Warum haben Sie sich so Nein gemacht und sind hinunter gestiegen wie ein ganz geringer und haben gearbeitet- wie ein Knecht damal» mit Ihrem schönen Talent? Wären- Sie Schriftsteller geworden, Künstler, da» ist etwa» sehr «ornehme», da hätten Ihnen die besten Kreise offen ge-, standen. Aber so — Ingenieur — Ingenieur nennt sich heute jeder bessere Maschinenarbeiter — o da» Wort wird, ünmer ein weiter Begriff bleiben, diese» gräßlich« Wort! — Ingenieur." Sie schwieg aufgeregt. Er war mitten auf der einsame« Straß« stehengv-l blieben. - Es war wohl auch nicht mehr wett von ihre» Vater» großem elegantem Hau» an der Stadtpromenade. Er lachte nicht mehr und sprach auch jetzt sehr langsam., „Warum, Fräulein Gerda? Weil mein Vater starb. 1 Wußten Sie da» nicht? Meine Mutter und Schwester! Lpgnten von tzer kargen Pension eine» höhere» Beamte» Wohl recht schlecht mir ihren ruhrenv oeslyelvenen ern- fprüch« leben, nicht aber noch eine« Jungen wirklich studiere« lassen, um dann geduldig zu warten, bi» dieser wilde Junge einmal so wett war, etwa» zu verdienen. Ich kam in die Lehre, Ich bekam sogar al» Siebzehnjähriger schon eine monatliche Vergütung von fünfundzwanzig Mark, die ersten selbstverdienten! Da» ist ei» Gefühl, sag' ich Ihne« — ein Gefühl — so da» erste selbsterarbeitete Geld, ich wünsche Ihne» da» wohl mall Tann — ich danke da» meiner Mutter heute noch, daß sie e» möglich machte — kamen die paar Jahre de» Studium» auf der Hochschule — na ja. Sie wissen da» ja alle» selber auch, wie e» verlief. Schriftsteller!" Heinz Wagner» Brust hob sich schwer. Tann fuhr er fort: „O ja — ich hätte e» wohl werden mögen. Donner wetter, wär' da» schön gewesen! Schreibe», schreiben, nicht» tun al- niederschreiben, wa» einem da im Kopf summt und brummt, heißer wie da» Maschinenfeuer bet Stadl und Eise» — meta Gott, wär' da- schön! AVer tonnt' ich denn? Kann mau denn planlo», zieklo», egoistisch in die Welt hinein laufen, wenn man noch «ine Mutter ha» der man die Hände unter die Füße breite» möchte, damit fte 1« ihren alten Lage» leicht und welch durch» Leben gehe?! Wen« man ein« junge Schwester neben sich sieht die i! re frische Kraft mutig bet trockene« Büchern, tn dulnp.e" Kontorluft preisgibt, nur um ihre Pflicht zu erfüllen? Nein, da» kann man nicht, so lange man noch ein?« Funke« Ehrgefühl im Leibe hat. Den» — Pflicht iß GotteSgesetz.'' Fortsetzung folgt. Winternacht. So feierlich dehnt sich der Wtuterwal» Weithin,« schneebedeckten vergeSgtpfel«, E» weht ein scharfer vstwtnd — schneidend kalt Braust er und zaust tu dunkel» HochwaidSwivfel«, Am sternbesttckten Himmel steht der Mond Und webt um Bergeshöhen seine Schleier. Die Mühle, wo sonst Freude, Leven wohnt. Träumt schläfrig nun am etSbedeckten Wethe» Schneesilberstaub erglüht im MondeSltcht Und Millionen Diamanten schimmern; Ein Eulenruf die Stille nur zerbricht Und ein gespenstisch fernes Käuzchenwimmer» Krostkltrrend steht die weiße Winternachtl — Nun ruht Natur im graue«, langen Schweige^ Bi» sie im Lenz mit neuer Kraft erwacht Und jubelnd winkt mit alle« Suospenzwetgen. Kren, Worträtsel. Senkrecht: ». Fremdwort sür ^tzlnß", st flüssige» Fett, 4. Sluörus des Triumphieren», k. anBgeschrlebener Buch, stabe de» Alphabet», 8. Zeitabschnitt, 7. Behälter, 8. Gebirg». zug. v. Wildbret, 10. Teil eine» Rade», 11. Vorjahre, 18. männ licher Vorname. Wagerecht: 1. Märchenftgur, ö. Widerhall, 8. Frauenname, IS. weihnachtlich«» Symbol, 14. heilige» Sakrament, 1». bedrückender Zustand ich — «tn Buchstabe). Die auf di« Ziffern von 1 bi» Id trefsende« Buchstaben, der Reih« nach abgelesen lt — tt, ergeben «ine« Wunsch der Redaktion an unser« Leser. Druck «n» Berlaa von Langer ». Winterlich. Riesa — Für die Redaktion verantwortlich: Hetnrtch llbttmanM, Rtela. ErMln an der Elbe. Velletr. GrettSdeilege zu« „Riesaer Tegedlatt". 8« Weihnacht««. , -Dorf". Wetvnawten tn modern». Auffassung. Gemälde von «wert vtrkl«, da» tn der WethuachtSauSstellung der Deutschen Knnstgemetnschast l« Berliner Schloß gezeigt wird. Lck«!, Sm st Gehe« wir un» jetzt mit klaren Augen da» vorweih- nächtliche Treiben der Menschen an, so werden wir gewahr, daß eine große Btelgeschäfttgkeit nnd Unruhe alle Kreise er griffe« hat. E» find nicht nur die Geschäftsleute, die de« grüßten Betrieb -e» Jahre» entfalten. Bi» in unsere Schaffe» Be- Stempel, Gröba. Gotte». Wann ist er erschiene« t» dieser wnnderdavn^ offenbarte», heilige» Baterltebe? »l» es stille war, al» dw Nacht dte Menschheit umfing Und er tft kund geworden denen, dte durch nicht» abgelenkt wurde» vo» thron sttste» Sinnen nnd Hoffen aus dir Hilfe de» Herr«. S» »och »eG« den» je, gerade in dieser Zett, uu» «ns Her» nnd Gewiss« gelegt werden: vergeßt nicht dte stille Stunde t» «er» Tagewerk, da ihr ihm begegnet tn» Wort und Gebet, da thr th« anschaut und feine heilige Liebe »» euch redet t» wa» er vor Zeit« für euch tat ^« «er« Hell nnd heute au euch tut, wenn ihr euch lieb« laßt! Laßt »Ich Fest wie eine Wtndwolke der Stttmmmg über «ch d braus«, sondern schöpfet an dies« Tag« an» der Quella lebendiger LiebrSoffenbarnug de» Gotte» und Vater», der da war und »er da ist und der da fet« wirb t» Ewigkeit! Nur so wird auch «er LiebeSwirken, «er Tagewerk de» heilig« Sin« bekommen und verklärt «erd«, nur s» werdet ihr Tage tiefster Erquickung haben, «»Fang« von »er Güt» Gotte», von feiner Lieb« erfüllt, nnd werdet tt» heiliger Bruder- und Schwesternliebe lebendige Bono»« »erd«, dte an da» Land ihr« Segen weitergeb«, de» sie «ch der ewig« Ltebe»q«elle empfing«. Gatt «schau« t» feine« so strömt nn» daran» entgegen ein wnnderfam gäbet«de» Schauen »er Herrlichkeit göttlicher Tat, so »erd« wir über- wältigt durch da» lebendig handelnde Eingreif« dessen, »er so lange geschwiegen hatte über et»«» verstockt« Vvlke. Daß auch un» diese Heilige Stimme Gotte» wieder in ««ferm Hirzen laut würde, daß er bet «»»«sich offenbar machte al» der, der nufer Heil wtrv und «nfer Leb« «eck macht, der un» löst von den alt« Band« sündiger Ver gangenheit und Gtnetnstellt tu et« Leb« de» Gehorsam» tn seine« Dienste, in et an ihn, da» ist», wa» die größte Gabe, die Häuser und Familien hinein hat < fitz ergriffen von den etuzrln« kirchlich« «reise steh« nicht _ die sich überall bemerkbar macht. e» doch eine Fülle «» Liebespflichten, dte aller wartet. all dieser Unrast nnd Umtrteotgkett sollt« wir doch aber einmal sttlle steh« «nd Nachdenken über den Will« Gotte» «nd «u» prüf«, od Sott an diese» sein« Feste in uns, bet uu» «nd «m ««» M seine« Rechte kommt. Wir zähl« da» Wethuacht»fkst »« dem größten der christlichen Feste, sollte da Gatt beiseite stehen, den wir doch feier» wollen «nd anbet« tn nnser» Her,«? Dau« würde« wir dem Feste seine Seele seinen tiefsten Sinn. Wohl hat e» etue dte Christen Steve geben «l» et« heilig« Feste, aber dies« Liebe «l» an» der Erkennt«»» nnd der «nbet»»g der tat, dte dte Erde geschaut hat. Wir «ü Pflicht. Roman von Else «rafft. Copgrtght by Greiner u. Comp., Berlin W. 80 (Nachdruck verboten ! S» v«e» steif 1» Hut «nd Handschuh« sitz« uuv gähn«. Die gleichmäßige ruhig« Armbewegun« der stickend« alt« Dam« vor ihr langweilte sie. Ta« mit immodernen Mahaaontmöbel« auSgestattete Z,.nmer füllt« «te» Licht der Abendsonne. Hinter de» bu-end« Scheib« de» SlaSverttkow» flammte alte», hand gemalte» Porzellan auf. Bunte- dickbäuchige Taff«, grüne, und weiße Stheinweingläser und hier und da vereinzelt et« ehrwürdige» Silberstück. Auf der. mit einer gehäkelt« Decke belegte« Kommode' eine Bronzeuhr. Eine SckAtmiu mit Stab uny . am mch« uottr der Glaüalach» ' » hier wohl fühl« konnte- und gar erst — der Ingenieur — fte begriff da» nicht. »E» dauert mir doch zu lang^ Fra« Wagner. Bick letcht kommt Anut Sonntag zu uu», sie war so lau- »t cht da." Dte alte Dame ließ da» Strickzeug sinke». „Aber so bleib« Sie doch «och, Kindl Jede»mäh wenn Sie hier bet uu» find, hab« Sie » eilig. Wolle» St« den« wieder tn» Theater?'! „Rein?" „Oder In et« Gesellschaft?" Dte blau«- unter back weiß« Laar ko -'^5^ kl»- aebii-L--«« A«a« streifte«
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