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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041111017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904111101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904111101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-11
- Monat1904-11
- Jahr1904
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1904. >er stellten ae. e und geistige rten. In den i wurde seine neu überrascht, unadan wurde hneewehen ge- te neue Arbeit c da« erlittene ! der forscher -en Türkistan, r und zu den -gesunde Lage , brachten ihm rte sich später reise aufgebcn er liebevolle Zuvor sollte ak unter den rn Barden zu ge, ganz nach aus dem Ge nsend Verse k Arbeit und Hatz alter per- erklärte sie trotz en: aber lich ver- :le: Ick „ daß ich alt und fünfzehn hre trotz ikte den wie die rlledein" mochten ror drei l Toten. >e Stille »ten Sic ie ist es . „Tic nit mir h meine chlafroll üt Ent- -neidcr. -!" und »er ncu- isiieder- cschichte ter und Schlaf- solchen hr den hr ele- l unter deni zeizes. Als n: schlechte :e bestimmte det werden, igc verfolgt, r höchst mi ch selbst in schule kam- w Lehrplan ktischen Be ar allem in s und des Lehrer ist d abgesctzt. ;tcn zurück. kSschule die lassen sind citcrführen, ufig. Der >en, immer i> der Vor- llen llnter- rsammlui'g :, daß der »esens auf- cnt; denn lungen ge biete auS» md Leben, »r Tchul- cm huldigt nncn Bau hader sind ellunq der ihre ganze Vorsitzende Bersamm- IV. oren und ,ig-Land. aft des Leip- Herren Amts- chel, Super- ^r. Müller cde vom Vor herzlicher Be- dachte derselbe !. Den Haupt- Mockau über i ersten Teile ittvicklung der ion von 178V t Teile einen : Jetztzeit zu n Volksschule Frankreich zu- für das Alter » sie mit dem m 13. Jahre geboten, schon die Prüfung . Für streb- ls ein-, reils erwerben die öhere Schule. :e Lehrer er- s Abendkurse zwei Wochen n.- Tie cin- vie bei uns. cn für über- ia, die 2600 dem 1. Ok- cht wird von tags erteilt. Lehrer eine hstzahl einer d der Ferien ferienklassen, s feierlicher en ist, ver- Freitag, 11. November 1904. Leipziger Tageblatt. Nr. 575. 88. Jahrg.. Seite 7. ZpStt. Aoitfport Aemie«,« Verlin-Korl» horst be» 1». November «Lig Meld.) I. Preis von Paukow 1700 Dtst. 3000 m. „ESps- rauce" (Lüuse) 1., „Sonnenblume" (Ohorvat)2., „Frrischwimmrr" (Bastian) 3. Tot.: Sieg dS: 10, Platz 4b, 4Ü: 20. Un- plaziert: „Afrikander", „Pastor". — ll. Jasmin-Jagd- Rennen. Preis 1700 .« Dist. 3000 m. „De Wet" (Neumann) 1., „Sigurd" (Lharvat) 2., „Trophäe ll" (W. Klatt) 3. Tot.: Sieg 38:10, Platz 24, 30, 30 : 20. Unplaziert: „Aller- native", „Ladern", „La Gaie", „Sakuntala", „Prolog". — lll. Preis von Falkenberg 1700 .6 Dip. 4000 m. „Glück auf" (Lt. v. Bachmeyr) 1., „De Ltd" tLt v. Zingler) 2., „Rierper" (Rittm. v. Kayser) 3. Tot.: Sieg bl : 10, Platz 47, 61, 61 : 20. Unplaziert: „Steuermann", „Cartell", „Epressement", „Red Firld", „Bellatole", ^Lovedrift", „Scheinwerfer". — IV. Wohlfahrts» preis 4000 Dist. 3000 m. „Waldfee I" (Lharvat) 1., „Graalsritter" (T. John) 2., „Sultana" lJousten) 3. Tot: Sieg 26 : 10, Platz IS, 116, 68 : 20. Unplaziert: „For- mosa", . „EtocleS", „Pfunger", „Oceans", „Meski", „Ne- lusco", „Modistin", „Luckney", „Ratisbonnr", „Siegwart". — V. Preis von Bernau 1700 .^ll Dist. 1200 m. „Mobs" (Schlüfkr) 1., „Rothtraut" (Bastian) 2., „Mudal" ch (Smith) 3., „Trottel" f (Lister) 3. Tot.: Sieg 134:10, Platz 80, 66, 45, 36:20. Unplaziert: „Winzerin", „Gräfin L.", „Gajus", „Miß Maymann", „Tarbousch", „Sturmbock", „Major Lomus I", „Brandung", „Nervus", „Krone", „Rosa Bianca", „Docks", „Murano . Nennen zu PariS-Antöntl am 1v. November. (Eigene Meld.) I. Prix de Saint-Hubert 3000 Frcs. Dist. 3500 w. „Le Capucin" (Hollobone) 1., „Bono" (L. Bariller) 2., „Char- meur" (Baur) 8. Tot.: Sieg 50:10. 3 Pferde im Rennen. — 11. Prix Loublon 6000 Frcs. Dist. 3100 m. „Manau Bentre" (A Flint) 1., „FILneur II" (F. Piggot) 2., „Le Home" (L. Bariller» S. Tot.: Sieg 24 :10, Platz ll, 12 :10. Unplaziert: „Mvnttreß U", „Alexandra 111". — 111. Prix Eonot 6000 Frcs. Dist. 3800 m. „New Mill (L. Bariller) 1., „Jlus 11" (A. Flint) 2., „Boer II" (Brooks) 3. Tot.: Sieg 28:10. Drei Pferde liefen. — IV. Prix d« Vincennes 10000 Frcs. Dist. 4000 m. „Fer" (A. Johnson" 1., „Jota" (E. Piggot, 2., „Eguzon" (Handy) 3. Tvt.: Sieg 25:1(1 Platz 17, 14:10. Unpla ziert: „Milesker", „Laboreur", „La Broche", „Juniperus". — V. Prir de Fontennebleau 4000FrcS. Dist. 3100 m. „Gla- neur II" (L. Bariller) 1., ,^!uvivine" (A. Johnson) 2., „Gretchen" (A. Flint) 3. Tot.: Sieg 29:10, Platz 19, 51:20. Unplaziert: „President Krüger", „Ether II". — VI. Prix de Glaciere- 5000 Frcs. Dist. 2800 m „Gradignan" (A. Johnson" 1„ „Hip Hip Hurrah" (E. Piggot) 2., „Toosl" (Hollobone) 3. Tot.! Sieg 16:10, Platz 13, 17:10. Unplaziert: LoudrsS. /X Für das Gestüt Basedow hat Leutnant W. Sulz, berger eine wertvolle Erwerbung in England gemacht, in dem er „Flotilla" von „Kilwarlin" aus der „Sprinkle" mit Ttutfohlen vor: „Martagon" und tragend von dem selben in seinen Besitz brachte. Der passionierte Offizier ist unausgesetzt bemüht, den Stutenstamm seine- Gestüts durch Erwerbung hochklassigen Niaterials zu vermehren, so daß das- selbe bald in die Reihe unserer ersten großen Zuchtställc ein zureihen sein wird. Awei gute Bekannte von der Badener Rennwochc konn ten rn Marseille schöne Erfolge erringen. Mons. Cail- laults „Kaust", der sich in Iffezheim vor „Cai ns" zu beugen hatte, trug den Grand Prix von Marseille, welcher mit 20 000 Fr. dotiert ist, gegen sechs Gegner heim und „Ziin. panet", der Flieger des Baron de Rothschild, welcher an der Oos durch seinen überlegenen Sieg über „Arco" seinen großen Speed zeigte, legte den Prix de Provendcnce mir Be schlag. Die Distanz betrug 1200 Meter und der Hengst ge wann in großem Stil«. Auf beiden Pferden war Johnny Reiff, der geschickt« amerikanische Jockey, nn Sattel. cs. Ein Kunststück vollführte am Monlag in St. Cloud der ausgezeichnete Jockey Johnny Reiff. Er war auf der stark ge- wetteten „Lamermoor" im Sattel, als ihm ungefähr 100 m nach dem Start beide Bügel rissen. Unbeirrt ritt jedoch der „kleine Amerikaner" mit großer Kaltblütigkeit weiter und konnte sogar noch plaziert hinter „Muguel Royal" und „Bieus Poupoulr" enden. Radsport. * Radfahrer-Brrein „Radlrrlnft" zu Leipzig. In dem großen Fe,tsaalc des Etablissements „Bonorand" lvurde am r>. November das 7. Stiftungsfest des Vereins mit Konzert, Theater und Ball gefeiert. Biele waren erschienen, um der Feier beizuwohnen, und der Besuch wurde durch die Dar bietungen reich belohnt. DaS Leipziger Tonkünstlcr-Orchestcr Günrher Co-blcnz leitete den Abend mit dem flotten und rei zenden „Radfayrer-BLarsch" von Aohut ein, dem „Tic Eastilianer".Ouvertüre folgte. Den vom Mitglicde F. Uung verfaßten, schwungvollen Prolog sprach Fräulein Aung mit schönem Ausdruck, bezugnehmend auf die bisherigen Erfolge des Vereins. Ein lebendes Bild, die Bannerweihe darstellend, und ebenfalls von Herrn Dung entworfen, wurde im Anschluß an den Prolog mit großem Beifall ausgenommen. Ter Be grüßung der Erschienenen durch den Vorsitzenden, Herrn Louis Schaaf, schloß sich die Auftührung des einaktigen Lustspiels „Einer muß heiraten" an. Das Stück amüsierte sehr und das Publikum kam nicht aus dem Lachen. Die Dar- steiler des Stückes, ebenso wie die der später aufgeführtcn Posse „Papa hat's erlaubt", gaben sich aber auch redlich Mühe, der Aufführung zu gutem Erfolg zu verhelfen. Starker und nachhaltiger Beifall lohnte ihre Darbietungen. Im Saale vor der Bühne waren die bisher vom Verein er kämpften früheren mit den am Abend zur Verteilung gelangen den Preise ausgestellt. Als Anerkennung für seine Leistungen im Ltraßenwettfahrcn mit dem Tircl „Meisterschaftsfahrer" erhielt Herr Paul Auerbach den 1. Preis, bestehend in einem künstlerisch auSgcführtcn Diplom. Den 2. Preis trug Herr Louis Schaaf, den 3. Preis Herr Hans Böhme da von. — Die ini Nebenraum ausgestellte Tombola erfreute sich eines reichen Zuspruchs. Ein Ball beschloß die trefflich vcr- laufenc Festlichkeit. ** Der hiesige Radfahrerklub „Diana", dessen lüngste Er folge im Rcigcnfahren wir bereits meldeten, wird wiederum an einer auswärtigen Konkurrenz teilnehmcn, und zwar am IS. November beim Rtxdorfer Gala-Saalfest. Rund um Lettzstg soll bei der nächsten Wiederholung in zwei Abteilungen gefahren werden, und zwar in einer sol» chcn für Fahrräder und in einer solchen für Motorzweiräder. V Deutscher Radfahrerbuud. Der Bundesvorstand hielt in Berlin eine Sitzung ab in welcher namentlich die Ausge staltung und Pflege des Motorradfahrwesens eiiigehend be raten wurde. Die einzelnen beschlossenen Punkte der um- fangreickien Tagesordnung seien hier kurz erwähnt. Jeder Gau soll einen Fahrwart für! Kraftfahrwesen ernennen oder wenigstens ein GaiivorstandSmitglird mit der Wahrnehmung der Geschäfte für Kraftfahrwcsen beauftragen. Die Repara- iurwcrtstättcn, Benzin- und Oelstationen im ganzen Bundes- gcbier sollen durch Schilder kenntlich gemacht werden. In der BundcSzcitung ist ein technischer Fraackasten, dav Motorrad, fahren betreffend, cin^urichtcn. Hand in Hand mit anderen gleichen Verbänden sind Wettsahrbestimmun>gen für Motor- radfahrcr zu schaffen. Außer der bereits bestehenden Haft pflichtversicherung für Motorradfahrer soll auch ein Vertrag mit einer UnfalwcrsicherungSgescllichaft abgeschlossen werden. Wegen Erlangung günstigerer Bedingungen bei Beförderung der Kraftfahrräder durch die Eisenbahnen sollen Eingaben gemacht werden. In der Fahrsaison 1905 soll wieder eine Auverlässigkcitsfahrt für Motorfahrräder auf der Strecke Ber. lin-Frankfurt a. M. veranstaltet werden Außerdem ist für 1905 auch eine Radfernfahrt, Köln-Breslau, geplant. Qi Tb. Robl ist, wie die „Radwclt" meldet, vom 1. April nächsten Jahres von den „Nürnberger „Expreß". Fahrradwerken engagiert worden. Im Laufe de» Winrers werden sein« sämtlichen Motore in aitdere Maschinen eingebaut. w Eine Rundfahrt durch Frankreich soll auch im nächsten Jahre wieder veranstaltet werden. Es werden allerdings gegen früher einige Aenderunaen vorgenommen werden. Vor allem werden dabei die nächtlichen Fahrten in Wegfall kommen. Di« Etappen werden infolgedessen kürzer und auch zahlreicher sein. Die Konkurrenten haben 8000 icm, 000 lcm mehr al» bisher, zurüHulegen. Das Rennen gelangt im Juli zum Austrag und ist mit 22 000 Fr. an Preisen auSaestattet. Bei dem Gesamtklafsement soll die Wertung nach Punkten, d. h. nach den errungenen Plätzen erfolgen. A Der Russe Pogojeff ist in Paris eingetrofscn, nm an den Rennen in dem Wintervelodrom teilzunehmcn. h, Rütt erlitt auch bei seinem zweiten Auftreten in Australien eine Niederlage. Er bestritt das internationale Hauptfahren in Sydney und hatte sich abermals vor Pye zu beugen, während Ellegaard unplaziert blieb. Eine Formverbesserung RüttS ist insofern zu konstatieren, als er diesmal nur um eine halbe Länge unterlag. Araftfahru>e-en. Den Kilometer-Rekord für leichte Wagen bat Hemery am Dien-tag nachmittag auf der Straße Osiende-Brügge mit einem Darracq-Wagen aus 25'/., Sekunden verbessert, was einer Stunden- geschwindigkeit von 142 km 936 m gleichkommt. Beim ersten Ver such hatte Hemery 26 Sekunden gebraucht und hatte schon damit die von Hanriot gehaltene beste Zeit um Sekunde geschlagen; beim zweiten Versuch wurde die vorstehende Zeit erüelt und bei einem dritten Bcrjuchr fuhr Hemery die Strecke in 25*/, Sekunden Inzwischen ist auch Baras in Ostende eingetroffen und wird eben- falls Rekordversuche unternehme». Ftthballsport. *«* Ein öjfctttliches Wettspiel wird am Sonntag auf dem Leipziger Sportplätze zwischen der ersten Mannschaft der „Sport-? freunde" und dem Magdeburger Fußball- und Ericket- Klub „Viktoria" veranitaltet, wogegen sich ans dem Wackerspiel platz im Debraüofe der F.-Kl. „Wacker" mit dem Halleschen Fußballklub messen wird. — Ter Verein für Bewegungs spiele wird in Mittweida mit dem dortigen Ballspiel! lub ein Wettspiel ausfechten und der Leipziger Ballspielklub tritt in Prag dem Klub „Slavia" gegenüber. 8 Autzballwettsptele. Am Sonntag standen sich die II. und III. Mannschaften des Fußballklubs „Leipzig.West" und des B.-L. .„Arminia" in Wettspielen gegenüber. Das Spiel der III. Mannschaften gewann „Arminia" III mit 15:0; daß der II. Mannschaften endete 5:0 zu gunsten „Leipzig-West". DaS Spiel der II. Mannschaften fand ans dem Platze Leipzig-West statt. 8 Skatturnier. Das vom „Leipzeiger Skatverein ge- gründet 1887" veranstaltete, am letzten Sonntag beendete Skat turnier batte sich unerwartet starken Besuches zu erfreuen. Die Frequenzziffer konnte am Schluß des Turniers mit 5408 Teil nehmern geschloffen werden. Ueberaus stark vertreten war zwar die Stadt Leipzig mit ihren Vororten. Die große Mehrzahl der Teilnehmer hatte sich aber von auswärts ein gefunden. Dieser starken Beteiligung entsprechend, 1400 Skater mehr, als nach dem aufgestellten Preisplan angenommen, mußten 400 Preise mehr eingestellt werden. Ter große Preis im Betrage von 500 .»( wurde mit 627 Punkten gewonnen, hieraus folgten 625, 620 Punkte usw. Von sämtlichen Spielen während der 3 Spieltage wurde als bene Leistung ein Rot-Solo ohne 9 Mat. mit 2 Tr. prämiiert. Ein Preisverteilungsplan wird nach genauer Prüfung der Protokolle jedem Teilnehmer zugesandt. Der ganze Verlauf des Turniers war für Teilnehmer und Veranstalter den Erwartungen und dem Programm entsprechend. Wie hier zugleich bemerkt sein möge, wird auch das letzte Skatturnier wieder einen ansehnlichen Betrag für WohltStigkeitszwecke zur Verfügung stellen. Mr aller Mit. — Nachtschicht. In Berlin erzählt man sich folgendes Geschichtchen: Es ist immer erfreulich, zu sehen, wenn eine Behörde die Hände nicht in den Schoß legt, sondern Bienenfleiß entwickelt Zu dieser Kategorie ge hört auch die löbliche Generalordenskom- Mission. Sie hat. um dem anscheinend immer um- fangreicher werdenden Bedürfnis nach KnopflocknieLden gerecht zu werden, jetzt ihre Arbeitsstunden verlängert und leistet sich Nachtschichten. Tenn anders ist offenbar die Tatsache nicht zu erklären, daß sich am .Hause der Generalordenskommission in der Wilbelmstraßc 63 eine Glocke befindet mit dem Schilde darunter: „Nacht- klingel zur G e n e r a l o r d e n s k o m m i s si o n." In der guten alten Zeit beschäftigte man sich nächtlicher- weile mit Ordensfragen nur dann, wenn derKotillon in Erscheinung trat. — Harry Walden, der Liebling der Back fische kindlichen, reiferen und überreifen Alters, ist bald nach seiner Ankunft in Amerika interviewt worden, was man drüben so „interviewen" nennt. Ein Bericht- erstatter der „New Aorker Staatszeitung" l>at ihn, der uns so schmählich verlassen l>at. im Boarding-Housc aus- gesucht, und sein Bericht über die Zusammenkunft ist eine Perle journalistischer Kunst. Schon die Uebcrschriften des Artikels sind entzückend: frisch von Berlin. — Wie die Turteltäubchen lebt das junge Paar nahe dem deut- schen Musentempel. — lieber Engagement will Walden nicht sprechen, aber Iroing Place ist nahe usw. Und dann das „Interview" selbst! Wir können leider nur ein Pröbckwn daraus wiedergebcn, aber schon das dürste genügen, uni die Bedeutung unseres Heidelberger Prinzen im richtigen Lichte erscheinen zu lassen. Vor- wärts denn! Aus dem Eßzimmer kamen Schritte die Treppe herauf, und gleich darauf beugte sich ein Weib- kicher Kopf, dessen Züge indessen im Zwielicht der Dämmerstunde nicht zu erkennen waren, um die Ecke und eine melodische Stimme rief: „Mein Mann ist nicht zu Hause." — „Ich bedauere ungemein", schallte es zurück, — „aber ich muß ihn sehen!" — „Na, wenn's denn nicht anders ist", tönte es wieder, und damit bewegte sich eine s u n o n i s ch c G esta l t auf den Berichterstatter zu — unzweifelhaft sie, mit der er aus dem Handgelenk die Reise über die große Salzpfütze angetreten hatte. Nun hieß es Licht machen. „Ja, die Streichhölzer, wo sind die nun wieder?" In diesem Augenblicke öffnete sich die Tür, und ein schlanker, elegant gekleideter junger Mann im braunen Ueberziehcr. den Zwicker aus der Nase, trat herein. — „Ach, Männchen ich kann die Streichhölzer nicht finden", klang es aus dem Hinteren Teile des großen Raumes, aber er hatte die Situation schon über- blickt, zog schnell eine Streichholzschachtel aus der Tasche, und im nächsten Augenblick stammten die Gaslichter am Kronleuchter. «Also Sie möchten für Ihre Zeitung etwas Neues über mich erfahren?" — „Sie stehen schon mit Herrn Conried wegen Ihres Engagements in Verband- lungen?" — „Na woher ... Ich muß Ihnen gestehen, daß Herr Conried ein sehr liebenswürdiger Herr ist, aber von Verhandlungen zu sprechen. ..." — „Allerhand Achtung vor Ihrer Diplomatie, man sollte denken. Sie wären schon vor den amerikanischen Reportern gewarnt worden." — „Oh, das war bei mir durchaus nicht nötig", antwortete der Prinz, „ich war schon vor zehn Jahren hier, ehe ich zur Bühne ging. Damals war ich Kauf- mann und hatte eine Anstellung bei der News Co., sogar mein Englisch ist noch nicht eingerostet." — „Na, dann sollten Sie Ihren Prinzen nur gleich auf der englischen Bühne spielen." — „Ob es dazu noch langt, daS weiß ich allerdings nicht. Uebrigcns, im Ernst, ich hatte auf dem Schiss Gelegenheit viel Englisch zu sprechen, und habe mich gewundert, daß es noch so gut ging. Amüsiert Neuer Okester. (Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.) Freitag, den 11. November: A»fa«g 7 Uhr 264. AbonnementS-Vorstellung (4. Serie, braun): Zum erste« Male wiederholt: Musikdrama in 3 Akten von B. Sardou, L. Jllica und G. Giacoia. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Giacomo Puccini. Ohne Luverturr. 'M« Regie: Ober-Rcgiffeur Goldberg. — Direktion: Kapellmeister Hagel. Personen: Floria ToSca. berühmte Sängerin ... Fr. DoengeS. Mario Eavaradoisi, Maler Herr Urlus. Baron Scarpia, Polizei-Chef Herr Schütz. Cesare Nngelotti Herr Mergelkamp Der Meßner Herr Kunze. Svoletta, Pvlizci-Aqent Herr Marion. Sciarrone, Gendarm Herr Büffel. Ein Schließer Herr Henning. Ein Hirt Frl. Stadteqger. Ein Kardinal. Der Staalsproknrator. Ein Offizier. Ei» Sergeant. Damen und Herren. Bürger. Soldaten. Sbirren. Volk u. s. w. Ort der Handlung: Rom im Juni 1800. Panse nach jedem Akt. Mit ärztlichem Attest beurlaubt: Frl. Gardini. Texte n I ./(l an der Kasse und bei den Logenschließern. Opcrnpretse. Einlaß '/«7 Uhr. Ansang 7 Uhr. Ende '/IO Uhr. Sonnabend, den 12. Novbr. (265. Abonn.-Vorst., 1. Serie, grün): 2. Gastsptrl vcs Kgl. Hofschanspielers Herrn vUv vom Kgl. Hoftheater in Berlin. Neu einstudiert: Trauerspiel in 5 Akten von Goethe. Musik von Beethoven. (Lpern-Preise.) (Anfang 7 Uhr.) Gastspiel des Königl. HosschauspielerS Herrn vom Köitigl. Hosthcater zu Berlin. Dienstag, den 15. Novbr. (268. Abonn.-Borsl., 4. Serie braun): I»to «to» »» Si»»»«». Trauerspiel in 5 Akten von Fr. Schiller. Lvernpreisr. Billett-Vorverkauf täglich von 10 bis 3 Uhr an der Tages-Kasse des Neuen Theaters (mit Aufgeld von 30 Psg. pro Billett». k4«n»t»k, «I»» L» X«»v»n»k»r 1VV4: I Lustspiel in 3 zarten von PIU^IVVI I. 8eüüntbao n. Xoppel-OUkolck. 8iUett»»8g»de: 8ollv>deock, ck. 12. v. '/.9—'/IOUKr ^dcks. Oheater. (Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.) Freitag, den N. November: Anfang V,8 Uhr. Zum ersten Male wiederholt: ..... «o 1«I» vtrt" Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Regie: Regisseur Hellmuth-Bräm. Personen: Fredrichs, Großindustrieller und Konsul . . Herr Schuy. Baron von Schwepphausen, Oberst a. D. . Herr Brunow. Hans von Steinach-Eichsletten, Oberleutnant bei den Dragonern Herr Walter. Honstorff, Rentier Herr Zadeck. Tr. Fritz Tomnitz, Musiker Herr Temme. Gottlieb Küpper, Fredrichs Privatsekretär . Herr Hahn. Frau Minna Bremer Frl. Schippang. Clara, deren Tochter Frl. Richter. Frau Jenny Preetzen Frl. Dalldorf. Alfred s . i Herr HLnseler. Charlotte, als Lola Lott, Mitglied des Llyinpia Tbcaters . . . j ^Er LWi. Ella BeeSke, Choristin am Olympia-Theater Fr.Retty-Großmüller Luise, Dienstmädchen bei Fran Preetzen . . Fr. Huth. Wilhelm, Diener bei Fredrichs Herr Scholz. Franz, Kellner Herr Wagner. Ein Piccolo Frl. Benger. Tie Handlung spielt in unseren Tagen in Berlin, beginnt in der Mittagsstunde und endigt gegen Mitternacht einer Wintertages. Pause nach dem 2. Akt. Krank: Frl. Valöry. Grtvöhnliche Preise. Einlaß */«7 Uhr. Anfang '/,8 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Sonnabend, den 12. November: K ridI»I1»x»I»rt. Operette in 3 Akten. Musik (nach Motiven von Jos. Strauß) von E. Reiterer. (Anfang V«8 Uhr.) V»rr»»L»l8». Gastspiel veS König!. HosschauspielerS Herrn K«1»ll»»rt vom Kontgl. Hoftheater zu Berlin. Sonntag, den 13. November: L»«» oder Sl»»t« »»«I Lustspiel in 5 Akten nach A. Dumas Vater von L. Barnay. LM- Erhöhte Preise. M« Billettvorverkauf täglich von 10—3 Uhr an der Tages-Kasse des Alten Theaters (mit Aufgeld von 30 Psg. pro Billett). Vlv vlrelrlioll. haben mein Mäuschen und ich uns fein, seit wir Berlin verlassen haben." — Das „Mäuschen", das in- zwischen das Hauskleid mit einer schneeweißen Robe ver tauscht hatte, wird folgendermaßen skizziert: eine juno- nischc Erscheinung, aber ohne den unnahbaren Stolz der griechischen Göttin, vielmehr freundlich lächelnd und mit güstgen, strahlenden Augen — Ein Warenhaus für Geister-Artikel. In Chi cago wurde dieser Tage vou dem Berichterstatter einer dortigen Zeitung ein Geschäftshaus ausfindig gemacht, das sämtliche zum Tischrücken zu „Trance"-Seancen usw. erforderlichen Gebrauchsgegenstände aus der vierten Dimension liefert. Der Entdecker dieses seltsamen Ge- werbSzweiges schildert, wie man der „^jrkfrt. Ztg." be- richtet, in seiner Zeitung das merkwürdige Magazin, den „Geister-Store", in dem er vom Eigentümer umher- geführt wurde. Zu den hauptsächlichsten Bedarfsartikeln der Branche scheinen Hörner. Gürtel, Köpfe und Hände zu zählen, von denen der Händler einen großen Vorrat in allen Größen und ^arben-Nücrncen auf Lager hält. Hür die Hände wird im Hinblick auf das Schweben in der Luft während der Verdunkelung des Raumes bei der Seance Garantie geleistet. Ebenso für das tadellose funktionieren von Gesichtern verschiedener bekannter und unbekannter Personen, die nach Photographien lebens- getreu hcrgestellt werden. Diese Gesichter streichen, wie bekannt, an einzelnen der Teilnehmer vorüber, die ihre Zitierung verlangt haben, während geheimnisvolle Stimmen ihnen ibreu Namen oder sonstige kurze Mit teilungen zuslüstern. Auch lebensgroße figurcn, ganz, dreiviertel und halb, in lxiltbaren Qualitäten nnd solidester Geisterausführung, werden geliefert nebst geeig neten Vorrichtungen für das Erscheinen aus dem fuß- baden und für das Verschwinden durch die Zimmerdecke oder umgekehrt. Tie Stimmen Abgeschiedener werden auf phonograpbische Weise hergestellt. Das Interessanteste an diesem Berichte ist, was der .Händler über seinen Kundenkreis mitteiltc, der zumeist aus Frauen und Mädchen besteht, zumeist gewerbsmäßigen Medien, fast regelmäßig erklären diese Käufer, daß sie „zeitweilig" ihre viertdimensionalen Kräfte „verloren" hätten. * Nettigkeiten. Lehr milde bestraft wurde vom Schwurgerichte in Gotha der Fabrikarbeiter Scharsfenberg aus Bad Thal, der seine 84jährige Mutter so gemißhandelt hatte, daß sie nach desselbigen Tages gestorben war. Er erhielt vier Jahre Gefängnis. Flüchtig geworden ist der Postassistent Roenke aus Düsseldorf nach Unterschlagung amtlicher Gelder in Höhe von 6000 Opfer des Stnrmes. Durch den lebten Sturm wurde in Gelsenkirchen datz Gerüst eines Neu baues umgeworfen. Es stürzten fünf Stucka teure ab. von denen einer tot und vier schwer verletzt sind. Anlätzlich der Feier der vierhundertsten Wiederkehr des Geburtstages Philipps des Großmütigen am 13. d MtS. werden in Darmstadt Fünf- und Zweimarkstücke mit den Bildnissen Philipps des Großmütigen und des regierenden Großherzogs im Gesamtbeträge von 500 000 .<e zur Ausgabe gelangen. Das Nnwettcr in Wien. Seit Dienstag wütet in Wien mit kurzen Unterbrechungen ein sehr heftiger Sturm, der vielfachen Materialschaden anrichtete. Mehrere Personen erlitten mehr oder minder schwere Unfälle. Kirchliche Nachrichten. Israelitische Religt»«Sge»et»de Leipzig. Gottesdienst am Freitag, den 11. November; abends 4'/, Uhr. am Sonnabend, den 12. November, vorm. 9 Uhr, Jugendgottrsdienst nachmittags 2'/. Uhr. Motette in der ThomaSkirche Sonnabend; den IS. November, nachm. '/^ Uhr: I. D. Bach: Lhoralvorspirl „Bon Gott will ich nicht lassen". G. B- da Palestrina: „Obrielun knetus ost" nnd „0 ckomin« ^oou Odrieto". O. Aermann: ,,vi« in»«", Motette für 6 stimmigen Chor. VKLII5 tzuLstsp OAts winci »rn UftÄ vcr«»tsilftLftssLsn in vinvm tzuLstvi' vLt» Kooftsv rudvr-viisi. Husks? Oal« SN zecke beliebig« ^ckresse io veutseftlLnck falls uns clis unten aaxexebene ^orsftl Lckutrmarlcen, ckie aus cier Vorderseite A cker ?ac:trete rv scbneicken sinck ^3 unck so ausseben, krrwoo in einer Lenck- 'm unx unck vor ckem zr. vereinbar ryc>5 * »ux;eftea. S0 SobutrmkuRsn von 1 PIA. paokstsn ocker 100 „ „ '/, - Um ckeutliche Xngube 6« dkimenr unri Xckrese Nirck Köck, xebcten. X81DIOVIS6: V.V. Kaiser ^Vilkslnmtrasse 82, Hamburg. Geregelte Verdauung wird «ach dem Urtheil ärztlich. Autoritäten am besten durch Dr. Roos' Flatulin-Pillen erzielt, die fich auch bei Bläh ungen, Säurebildung u. Sodbrennen vorzüglich bewähren, c-i, de« Apotheken. Bcft.: DppN. Rate., R-ab., s. Magn. je «, Fenchel-, Pfeffeim.-, KlimmeISl je .1 Tr. Bet dem Kölner StttltchkeitSkongretz wurde beantragt, daß Schriften wie die nachfolgenden nur gegen Gheschein verkauft werden dürfen: ilMtikr-Dilckeliiilinn, l?»potnQl» Warum verblüht die Jugend so rasch? k vl »Ulkt, drosch. 2,—, gbd. 3,-. llnanlQI» Die SiUlichkeitsverbrecheu, illustr. v. Brandt, ^UtllllvI, drosch. 10,—, gbd. 11H0. vorliiufig noch ohne Eheschein »u beziehen durch jede Buchhand, lung oder durch dir Sermvbier'sche Versandt- u. Exportbuchhand- lung, Berlin, Gitschinerstr. 2b. V« sßltzl nnn shlNW Toilettrseife, welche alle Bor'. Ll» SKVb «M» VUIV »üge: Milde, Feinheit, Wohl- geruch höchst. Wirkung z. Erzstla. eines rrmen Teint besitzt, die lLRII» SLVRLLLSVLN^, i 2^0,2.00, l.80, ISO RI. W V- lß, bemW WML SlüvdvrplLtr, i l.40, ILO, uo, Ivo Ist. pro '/- ls, demmM iw kmdmot, u. u» Sückpftttr
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