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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192905227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-05
- Tag1929-05-22
- Monat1929-05
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1929
- Autor
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Von äor Zslirisuzenilsoior in Inlmn. Straub schönster Wiesenblumen. »» Platz»,ß»«u et«. vor «le« Dingruzog »« »«»»X t« »en erste» Nachmittag samkett auf sl" "" " war«» vorzügsi Wsl"... ,... mern. Derselbe war mit otek -«tchtchtl.^. und reicher Phantast« zustttnmengestellt und gereicht dt^er »en fleißigen Jahnatalern zu ganz »es tausenbiüchrtge Entwicklung »eg a« uni . »er Grünoer der Mark Meisen, Heinrich Reitveretn Stauchitz i« mittelalterlich« Kestwagen, der n.- :. sungfrauen, «eben »«« Vertretern »er zierlichen Rokokyzeit die ältesten germanischen Siedler, neben de« alten Acker bau »er »er neuen Zeit mit »en modernen landwirtfchaft- ltchen Maschinen, vauhandwerk alter und »euer -eit, Oertttches «nd Silchfifches. Riesa, den SS. Mai 1929. —' Wettervorhersage iür den SS. Mai. MtgetetU von der SSchs. Landeswetterwarte zu Dresden. Zeitweise auffrischende nach Süden zu drehend« Wind». Gtwa« Temperaturanstieg. Zunächst BemölkungSabnahmr. Gewitterneigung. —'Daten svr den SS. Mat 1929. Sonnen aufgang 3,59 Uhr. Sonnenuntergang 19,85 Ubr. Mond aufgang »0,12 Uhr. Manduntergana 2.4» Uhr (Vollmond). Die Hsuptfestfeier am Sounta-. Der Hauptfesttag war der Pfingstsonntag. Da» Wetter hatte sich erfreulicherweise gebessert. Noch war es zwar am vormittag sehr frisch: aber im Lauf« des Tage» wurde es merklich wärmer und am Nachmittag durchbrach sogar die Sonne da» dichte Gewölk, womit sich die Feststimmung hob. Sm vormittag war ein Festgottesbienst vorangegangen, in -em Herr Superintendent Lic. Rtetschel die Kest- predtgt hielt über ein Wort HesekielS. Da» altteftamenta- rtsch« Prophetenwort vom neuen Pfingstgetste habe im ver gangenen Jahrtausend Erfüllung grfunden und seine Nu«» Wirkung setze sich fort in unsern Lagen. Die Hauptfeftltch- keit fand dann auf der von Herrn S. Richter zur Ver fügung gestellten Festwiese hinter dem Kratzsch statt. Ent- gegen den gehegten Befürchtungen war dieselbe ganz trocken. In der Mitte erhob sich ein Podium, auf -em der Festakt vor sich gehen sollt«. Natürlich fehlten die üblichen Verkaufsstellen nicht: auch ein Glücksrad war da. Kür Stärkung de» Magen» und Stillung de» Durste» war reich lich Sorge getragen. Ein große» Festzelt war bereit zur Aufnahme der Gäste. Noch lud aber die kühl« Lust nicht 1498: Der Rrsormator Sirolamo Savonarola in Floren» verbrannt (geb. 1452). 1818: Beginn de« 30 jährigen Krieg«. 1707: Der Naturforscher Karl von Limit »u Ra«hult in Schweden geb. laest. 1778). 18S8: Der Geograph «ifred Kirchhoff in Erfurt geh. laest. 1907). 1848: Der Ingenieur Lilientbal, Erbauer de« ersten Gleitflugzeug», in Anklam geb. (gift. 1898). 1888: Der, Geschichtsschreiber Leopold von Stank« in Berlin gelt. (geb. 1795). 1908: Der Dicht er Henrik Ibsen in Kristiania geft. (geb. 1828). —* Kirchliche«. Vir verweise« ans bi« Ginlabung de« Ev -luth. Wohlfahrtbdtenste» in vorliegender Tageblatt- auSgabe zur Betetltgung an ein,« StraßosamuikiMg für die Innere Mission, —* «bendblafen. Da« für vonnaben», »«« 1». Mat, vom Mtssiontposaunencho« al» 'Dtnlkisttng »um Pfingstfest anaesevtr. «»ege» anhaltende« Reg«» aber nicht au«gefüh,t, Abendtlasen findet nunmehr «org«, Do«, n, r 5 ta -, de« 28. Mat 1929, abend» 7 Uhr, aus de« ob«, ren Teil de» Rosenplatze» statt. — vortraaSfola«, wie t« Nr 11» vom 17. d. M. angk-eden, nur unter Weglassung der ». Kummer. —* Der neue Schütze«l,änig. Bei »em dteSjäh- rige« Psingftschießrn »er Privil7 Schutzenaesellf-ast Riesa hat Herr Gastwirt Oswald Löffler (Restaurant »Bür gerhos") den besten Schuß auf die KünigSschetbe abgegeben ««» hat sich somit die KvnigSwürde eruwrbe«. — Der Ein zug der Schützen und Einbringung de» Schützenkönig» nach seinem Heim ersolgt am kommenden Sonnabend abend. Nähere» wir» morgen an dieser Stelle bekanntgegeben wer den. — Auf »er Festwiese war gefter«, besonder» i« de« Abendstunden, nochmal» reger Verkehr zu beobachte«. Die mild« Wttteruna bot viel«« Gelegenheit, ihr«, Spaziergang nach dem Festplatze auSzudehnen und dort kürzere ober länger« Zett zu verweilen und an dem allgemeinen Trubel teilzunehmen. So kann erneut festgeftellt werbe«, daß, di« Bevölkerung von Stadt und Land auch an dem dteSmaligen Letter der Riesaer Volksschulen geben im amutche» Teile der vorliegenden TageblattauSgave vekannt, daß »le Eltern- ratSwahlen für di« Riesaer Volksschulen am Sonntag, den 16. Juni 1929 von 10 bi» 15 Uhr stattfinden. In der Zeit vom 27. Mat bi» 1. Juni stehen die Wahlkarteien zur Ein sichtnahme zur Verfügung. Interessenten wollen di« heu tige Bekanntmachung beachten. —* JugenbherbergS-Werbewoch«. Da» Arbeit», und WohlfahrtSminiftertum hat aenehmtgt, daß der Gau Sachsen des ReichSverbande» für Deutsch« Jugend herbergen gemeinsam mit dem LandeSauSschuß der Jugend verbände in diesem Jahre wieder ein« Werben»ch« durch führt, und »war in der Zeit vom 25. Mat bi» 1. Juni. Der Zweck ist, von neuem da» Interesse aller Bolk»kreis« auf die in hohem Maße gemeinnützige Tätigkeit dieser verbände zu lenken und Mittel für den wetteren Ausbau der Jugend herbergen und Jugenderholungsheime zu beschaffen. Des halb ist sowohl die Ausspielung einer Geldlotterie ge stattet worden, zu welcher Lose an vielen Stellen erhältlich sind und deren Ziehung bereit» am S. und 10. Juni vor sich geht, alS auch die Durchführung einer HauS, und Stratzensammlung. Diese wird in Riesa am 25. und 26. Mat erfolge». Am 28. Mat wirb im Hotel Höpfner ein öffentlicher Film- und Vortragsabend avge- halten werden: der Eintritt ist frei. Außerdem werben die Riesaer Lichtspielhäuser während der Woche im Anschluß an die Wochenschau einen kurzen Werbefilm laufen lasten. Möge bi« Werbung allerseits recht guten Anklang finden und von bestem Erfolg gekrönt sein! —'Warnung vor einem Betrüger mit ver fallenen Zarenrubelnoten. In verschiedenen Städten Deutschlands, zuletzt am 16. ds. Mts. in Halle a. Sa. ist ein Wechselbetrüger ausgetreten, der mit verfal lenen russischen Zarenrubelnvten „arbei et". Er gab diese bei einem Bankgeschäft mit der Angabe, e» handele sich um rumänische Lei, zum Einwechseln und verlangte dafür deutsche Reichsmark. Der Betrüger bezeichnete sich al» Vertreter einer Autosirma und zeigte hierbei «inen Aus weis auf den Namen Norschics Gerson vor. In einem Falle erlangte der Betrüger für angeblich 76000 Ler 1890 RM. Da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß er ver suchen wird, auch anderswo eine Gastrolle zu geben, wird vor ihm gewarnt. —* Warnung vor einer WohlfahrtSschwtnd- lertn. Au» Bautzen wird gemeldet: Gewarnt wird vor der gemetngefährlickien Wohltätigkeitsbetrügerin und Diebin Helene Bertha Kirste, geboren den 16. 2. 1896 in Ludwig», bürg, die 1927 auch hier in Bautzen eine Gastrolle gegeben hat. Am 4. 10.1927 entfloh sie an» dem AmtsgerichtSgesäng» niS in Meerane i. Sa., wo sie sich in Untersuchungshaft be fand. Sie nahm ihre verbrecherische Tätigkeit sofort wieder auf, ohu« daß bisher ihre Festnahme gelang. Ihre Opfer sind fast durchweg alleinstehende Frauen, die sie unter der Vorspiegelung, sie komme vom Wohlfahrtsamt, Roten Kreuz oder von anderen gemeinnützigen Vereinen, in Alters heimen und Privatwohnungen aufsucht, um ihnen Unter stützung zu bringen bezw. ihnen dazu zu verhelfen. Aeußerst geschickt bringt sie den Aufbewahrungsort des Geldes in Erfahrung und versteht es, durch Bitten um Umwechslung von Geld, Besorgung eines Glases Wassers usw., die Frauen aus den Zimmern zu rntsernen. Diese Gelegenheit benutzt die Kirste, die sich verschiedene Namen beilegt, zu Diebstäh len. Sie führte in der letzten Zeit ein etwa 2A Jahre alte» Kind mit sich und ist 83 Jahre alt, mittelgroß, schlank und dunkelblond. —g. Abstürze von Kletterern in der Glich- fischen Schweiz. Wer an den Psingstseiertagen irgend ei» Gebiet der Sächsischen Schweiz durchstreifte, der konnte auch vielfach und zumeist recht jugendliche Personen beobach ten, die den nicht ungefährlichen Klettetsport auSübten. Tollkühne Wagehälse, ost ganz ungenügend ausgerüstet, mühten sich ab, einen Felsen zu erglimmen, dessen Anblick schon Schwindel erregen konnte. Aber auch der Klettersport fordert alljährlich seine Opfer. Vom Hohen Torstein, im Schrammstetngebiet gelegen, stürzte am 1. Pfingstfeiertag ein Mechaniker Erich Kliemanb au» Dresden in die Tiefe. Der junge Mann, der kurz vor Vollendung de» 20. Lebensjahres stand, wurde mit zerschmetterten Gliedern tot aufgehoben. Einer seiner Freunde hatte bereit» Aeußerungen getan, ebenfalls in die Schlucht zu springen, konnte aber davon abgehalten werden. — Kurze Zeit zuvor war unweit derselben Stelle ein aus Magdeburg gebürtiger und in Berlin wohnhafter 29 Jahre alter Kausinann am Talwächter abgestürzt. Er zog sich einen Oberschenkelbruch und andere Verletzungen zu. Letzterer fand Aufnahme im Stadtkrankenhaus Bad Schandau. Die Leich« des tödlich verunglückten Dresdner Mechanikers wurde nach de« dor tige» Friedhof überführt. —* ES fiel er» Reif in der Frühlings nacht. In der Nacht vom ersten zum zweiten Pfingst feiertag sank die Temperatur vielerorts unter den Grfner- punkt. In den Lötznivbergen und aus den -Höhen deS Erz gebirges wurde Nachtfrost beobachtet, der den in Blüte stehenden Kulturen Schaden zufüate. In Annaberg und Chemnitz wurden ein, in Hirschselde zwei Grad unter Null gemessen. Auch in Nordböhmen sank das Queck- silber in klarer Mondschcinnacht unter den Nullpunkt: und am Morgen d«S zweiten Feiertages waren Wiesen nni» Felder weiß bereist. -' Die Nestfolae für den 5. Tächs. Land- ing«ndtag tn Grokenhain ist sehr reichhaltig. Am Sonnabend nachmittag 6 Uhr: Sitzung oer Bundesleitung im Dachsenhöf. Abends 8 Uhr ebendaselbst großer Begrü« kungSabend mit Ansprachen, Lichtbildervortrag, Konzert. Sonntag, den 26. Mai, vormittags 8 Uhr Kranznieder legung an den Kriegerdenkmälern der Stadt Großenhain, vormittags 11 Uh: Festgottesdienst für die katholischen Teil nehmer ui der KatharineiEapelte, V,11 bis Vr12 Uhr Kon zert auf dem Hauptmarkte, mittags 1 Uhr Stellen zum Festzug, nachmittags 2 Uhr I u n g la n dv o l k-Ku n b- gebnng mit Weihe der Fahne des Junglandbunoes Gro ßenhain, anschließend großes Reiter- und Sportfest. Abend« . , Di« Bewohnerschast von Yatzna hatte sich «rststet, tiefen Wendepunkt in der Geschichte der hiesigen Weg««», »er, gleichermaßen »en Geburtstag der Markgrasschaft Meißen tzebeutet, t« würdiger, den vorhandenen Kräften entsprechenden Weise zu begehen. Lange, mühevoll, Portz«- rettunge« waren vorauSgeaangen und ieoer hatte a» s«t«,m Teile zur festlichen Ausgestaltung tzetgetragen. A« den Dorfetngängen grüßten herzltch« Willkommen: die Häuser waren mit Kränzen und Wimpeln geschmückt. FreUtch, da» Wetter war nicht günstig: noch am Sonnabend, dem Be- arüßungöabenb, regnete es und man hatte die schlimmste» Befürchtungen für die eigentlichen Festtage, für die Fest- wiese, auf der sich die Hauptfestlichketten abspielen sollten. Aber wie der trübe Anfang der Geschichte Jahna» sich mehr und mehr aufhellte, so auch bas Wetter an diese« Festtagen. Am frühen Nachmittag de» Sonntag durchbrach die Sonne da» Gewölk und erfüllte mit ihrem leuchtenden Glanze da» im blühenden FrithltnaSkleide prangende Dörfchen und hob mächtig die festliche Stimmung. De» Auftakt der Festlichkeiten bildete der «e- grüßuugsabend am Sonnabend abend tm Gasthaus« «r Jahna. Der mit Wimpeln und bunten Lampions ar- schmückt« Saal war schon zu Beginn bis auf -en letzten Platz gefüllt. Erschienen waren der Ehrenvorsitzende der gesamten festlichen Veranstaltungen, Herr Amtshauptmann Dr. Vogel von FrommannShausen, als Ehren gäste der Präsident der LandwirtschaftSkammer, Herr Vogelsang, der Oberbürgermeister von Meißen, Herr Dr. Busch, Herr Prof. Grobe, Dresden und Herr Ge neral Eulttz, Dresden. Die Feier begann mit einem sinnvollen, von Krl. Johanna Kühne, Goldhausen, ge sprochenen Vorspruch. Der Leiter der Festlichkeiten, Herr Gutsbesitzer Schäfer, Jahna, zeigte In seiner Begrüßung, was die Heimat sei, nämlich die Scholle, darauf der Vater das HauS gebaut, wo du zuerst die Sonne, da» Licht der Welt erblickt, der Ort, wo man dich gern erscheinen, ungern wandern sieht, wo die Mutter dir da» erste Lied sang, woran du auch in weiter Ferne gern denkst. Die Be grüßung sowohl wie auch die Wünsche für baS weitere Ge lingen -es Festes ließ er auSklingen in der Aufforderung »nm gemeinsamen Gesang -eS Deutschlandliedes, da» kr-f- tig «nd einmütig angesttmmt wurde. Herr Amtshauptmann Dr. Bogel von From- Manns Hansen, der Ehrenvorsitzende de» Festausschus ses, überbrachte beste Grüße der Regierung, vom Minister präsident, Innenminister und Kreishauptmann. Frl. Thea Schäfer und Johanna Kühn« fangen darauf unter Begleitung des Herrn Kantor Herden da» Lied: „Nach der Heimat mvcht' ich wieder". AlSdanu er griff Herr Pfarrer i. R. Seufert, Mügeln, das Wort zur Festrede, i» -er er im großen Zuge nochmals die ganze geschichtliche Bedeutung des Tages und -es OrteS darlegte und tnSbesvndere die Gestalt Kaiser Heinrichs l., als des großen Feldherrn und Organisators, vor den Augen der Zuhörer neu erstehen ließ. Die durch ihn vollzogene Er oberung -er Feste Gaua sei zur Geburtsstunde der Mark Meißen, unseres SachsenlandeS geworden. Der Ort Jahna könne stolz sein, auf solch wichtigen geschichtlichen Zusam menhang hi» seine lom-Jahrfcicr zu gründen. Nach dem Gesänge zweier Heimatlieder durch die Sän- gerveretnigung „Jahna" und einer Tanzvorsührung Ostrauer Turnerinnen hielt Herr Prof. Dr. Große, Dresden, eine Ansprache. Er ist als Sohn des verstorbenen Kantors Große, geborener Jahnaer, zur Zeit Studienrat an -er Neustadter Oberrealschule in Dresden und ver bringt meist seine Ferien in seinem Heimatort. Er er wähnt in seiner Rede, daß vor 6 Jahren in Dresden und Leipzig Landsmannschaften gegründet worden seien und Laß schon damals der Wille wach wurde, die Jahrtausend feier mit ausgestalten zu helfen. Der Schule und der Kirche überreichte er, als den beiden Körperschaften, denen der Heimatfreund Bestes zu verdanken hat, eine Fahne, die in den LandeSsarben grün und weiß vor dem SchulhanS an hoher Stange flattern soll, und einen wunltcrvollen Abcnd- mahlSkelch. Er überbringt weiter die Grüße des Sächsischen Heimatschutze», dessen Mitarbeiter er ist. Der Gemeinde überreichte er noch als persönliche Gabe ein neues Ge- meindcsiegel, in -essen Mitte ein springendes Roß darge stellt ist, das in -er Umschrifturig die beiden Jahreszahlen 929—1929 mit enthält. Ein ähnliches Siegel hatte 1891 und 1837 schon bestanden. Auf Wunsch de» Innenministerium» fei eS in dieser Form nun wieder neu erstanden. Herr Pfarrer Thonig schloß sich im Danken an und erwähnte, daß noch zwei herrliche Leuchter und eine schöne weiße Altarbecke gestiftet worden seien. So hatte eine ge hobene Fest- und Feterstimmung Einkehr gehalten und gleichsam als Gelöbnis, auch weiterhin in Treue und Liebe zur Heimat zueinander zu halten, erklang nach einer ge lungenen Reigenaufführung von Damen de» Turnverein» -Frisch aus" (D.T.) Ostrau das Schlußlied: »Brüder, reicht die Hand »um Bunde!" isaer Volksschule« 4» 15 Uhr stattsin ratSwahlen sür die den fleißige taus««djä-rt Ler Gründe NachmtttagSftnnde« di« algemetu« AustWist- sich. Aufstellung «ud Anordnung desseltzen st» getroffen, so »aß derselbe °Ae Rettzuüg «statte« gtua auf den »tudungSreichen Straßen »«» »rfe«. Der ycstzug umfaßt« «tcht weniger al» 46 Num- ern. Derselbe war mit viel geschichtlichem Verständnis ' — " und gereicht dieser stonderer Ehr«. Di, istr» Auge »oesttzer: , Heinrich 1>, ihm folgte der rchttz i« mittelalterliche« Kostümen, der Festausschuß, Pagen, Ehrengäste «nd Kest en den Vertreter« der zierlichen Rokokozett . Zeit mit den moderne« landwirtschaft lichen Maschinen, vauhandwerk alter und »euer seit, HandwerkSbrauch vergangener Tage, weiter die neuzeit liche« Handwerke, Beherbergung, Handel «nd Gelbverrehr, darallf die Landsmannschaften. Auch di« Jugend fehlte nicht mit der Schulfahne, Märchengruppen und humoristischen Darstellungen (Mar und Moritz und Hahn und Henne). Hinter großen und kleinen Schnittern folgte et» Wagen mit dem Modell der Kirche und -er MtsftonSglocke, auf die Christianisierung unserer Gegend hinweisend. Den Schluß bildete die kleine Schule, die verschiedenen Vereine, voran der historisch« Pfetfenklub, und ein wagen, die Wohnung», not darstellend. Gegen AS Uhr erschien der Festzua wieder auf der Festwiese, wo nach kurzer Pause der Festakt vor sich ging. Herr Gutsbesitzer Schäfer hielt eine Ansprache. Nach einem herzlichen Willkommen an dte Ehrengäste und alle, dte von fern und nah zur Festseter herbeigeetlt waren, kennzeichnete er noch einmal bas Wesen der Heimat. Dte Heimat rief und die Kinder der Heimat kamen, so begann Herr Pfarrer Thonig feine Festrede: sie hätten dadurch ihre Liebe zur alten Heimat bewiesen. Nach einem kurzen Rückblick auf die Veränderungen, welche dieselbe in kultureller und wirtschaftlicher Beziehung im Laufe des vergangenen Jahrtausend» genommen, zeichnete er in feiner psychologischer Ausmalung die gedanklichen und gemtttvollen Beziehungen ehemaliger Jahnaer zur alten Heimat. Dem sich anschließenden Fcstgesange folgten eine präch tig« Ouadrille, geritten vom Reitverein Stauchitz, ein wohl gelungener Reigen unter Leitung von Herrn Lehrer Pucher, Jahna, und turnerische Darbietungen (die Köl ner Freiübungen) und zum Schlüsse neuzeitliches Schul- turnen. Außerdem gab cs Musik, anderweitige Belusti gungen und auch dte Tanzlustigen kamen zu ihrem Rechte. Das mit dem späten Nachmittage einsetzenbe herrliche Wetter lockte noch recht viele zum Besuche der Festwiese, so daß ein reges Leben auf dem Platze und in den Zelten herrschte. In der 6. Stunde rüsteten sich freilich viele, die ans der weiteren Umgegend gekommen waren, zur Heim kehr: für Fahrgelegenheit war reichlich gesorgt nach allen Seiten hin, Unzählige strebten an diesem herrlichen Pfingst- abend zu Fuß der Heimat zu, alle befriedigt, einem be deutungsvollen Gedenkakte beigewohnt zu haben. In feierlicher Weise wurde A8 Uhr unter Glockengeläut der Landesbischof D. Dr. Jhmel», Dresden, ein geholt. Herr Superintendent Nietschel empfing ihn, die Herren Pfarrer Thont und Schäfer begrüßten ihn aus Jahnaer Flur. Der Kirchenchor sang ein geistliche» Lied und ein Mädchen überreichte unter Ansagen eines Will- kommengedichtcs einen , ' I ' Für diesen freundlichen Empfang bedankte sich der Bischof mit herzlichsten Worten und wünschte, daß reichster Segen aus dem Feste ströme. Den Beschluß des 1. Feiertage» bildete ein Feuerwerk, wie es wohl in dieser Größe und Mannigfaltigkeit Jahna noch nicht gesehen hat. Es erreichte seinen Abschluß mit einer feurigen „1009". Der Pfingstmontag. Ein wolkenlos blauer Himmel, von dem die Sonne ihre wärmenden Strahlen sandte, lachte über der lieblichen Landschaft. Frühzeitig schon versammelten sich die Bewoh ner von Dreidörfcrn an dem am Doi^ausgange nach Jahna zu gelegenem Ehrenmale, wo Herr Schneider, Salbitz, unter Worten des Danke» an die Gefallenen einen Kranz nteberlegte. Um 8 Uhr riefen die Ktrchenglocken erneut zum Gottesdienst. Wieder war da» altertümliche Kirchlein mit dem schiefen Turme fast Ibis auf den letzten Platz besetzt. Die Festpredigt htelt der LandeSbtschof, Herr D. Dr. IhmelS, Dresden, der zunächst die besten Grüße der Landeskirche überbrachte und wünschte, daß da» Jubel fest «i» rechte» Pfingstfest werde: ein Fest de» Geistes, Ler inneren Erneuerung und des festen Bekenntnisses zum Christenglauben. Die Ausschmückung dieses FestgotteS- LiensteS und guter Kirchenmusik (Bachfuge von Liszt, ein gemischter Chor und Darbietungen der Oschatzer Stadt kapelle), machten ihn für die zahlreichen Teilnehmer zu einem Ereignis. Nun fand am Jahnaer Ehrenmal noch eine schlichte Feier statt, wo Herr Kühler, Pulsitz, tm Namen de» Festausschusses «inen Kranz nieüerlegte. Auch die übrigen Vereine fehlten nicht, wie auch die Lands mannschaften von Dresden und Leipzig prächtige Kränze mit Schleifen in den Gtadtfarven dem Gedächtnis der 37 toten Helden von Jahna, Goldhausen, PNlsttz, Binnewttz, Llanzschwttz und Schmarren weihten. Danach wurde am Eingang« zum Kirchgarten ein« GedächtniSetche an dte IMO-Jahrfeier gepflanzt. Herr Generalmajor a. D. von Eulitz, Dresden, dessen Familie lange im Jahnatal ihren Sitz hatte, übernahm dte Rede dazu. Herr Gutsbe sitzer Schäfer verlas die Urkunde, die, in ein GlaSgefäß mit Kupferhülle verschlossen, mit etngegraben werden soll. Dte Entstehung de» Plane» zu einer Jahrtausendfeter und die getroffenen BorberettungSarbeiten dazu nebst -en Namen der Ausschüsse und ihrer Mitglieder sind in der Ur kunde verbrieft. Dte Vertreter der Behörden und Vereine, darunter -er Herr Amtshauptmann und -er Herr Ober- fchulrat Hartmann, Oschatz, sprachen Ginnsprüche zu diesem Weiheart au«. Ein großer Naturstein mit der Zah- lenaufschrtft 929—1929 soll künftighin an die Jahrtausend, feier erinnern. Mit dem Liede: „Deutschland, Deutschland, über alle»" endete btese Sondcrfeter. Den Rest de» Tage» nahm nun «in allgemeine» Volksfest auf der Festwiese für sich in Anspruch.
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