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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904111001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904111001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-10
- Monat1904-11
- Jahr1904
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vel»»i«er Tnyelstatt. Feuilleton sein senkte ihren Blick nickt, sondern lächelte pg sich der Padischay zurück und der- flose Nacht. Bald dachte er an die nut 4868 26 042 in der I. Abteilung - - II. . . m. Seite «. Rr. 873. V8. Jahr« Nachlatz-Verfteikernng. Tonuavenp, Pen 1< November, vormitt. 10 Uhr, soll Aanstöbtor Eteinweg 4S, Hos links, der Nachlab des Herrn Schneidermstr. Vllk. b'loieor, best. in Möbeln, grosser Näh maschine, Kleidungsstücken u. s. w., versteigert werden. Lokalrichter Tie Blutrose von Hodor. Ein Märchen nach dem Türkischen. Von Dr. Adolph Kohut. Nachdruck verboten. Sultan Giafar drang durch jene Bresche, welche sein Heer in die Fcstungsmauer gelegt hatte, in die Stadt Hodor ein. Ihm folgte seine große Armee. „Kein Haus, kein lebendes Wesen bleibe übrig", sagte Giafar zu seinem Feldherrn Ben Hamed, „vernichte alles!" „Auch den König?" „Ihn vor allem, dann aber seine Soldaten und Volk!" „Und die Weiber?" „Man muß sic erwürgen." „Und die Greise?" „Auch sie." „Und was soll mit den Kindern geschehen?" „Ich will, daß diese tollkühne Stadt, die ich meiner Armee ein volles lmlbes Jahr belagern mutzte, vom Erdboden verschwinde. Ist dann die ganze Stadl der Erde gleichgemacht, dann streut Salz dahin, damit sic nicht wieder erbaut werde. Die Welt soll erfahren, wie furchtbar der Zorn, wie groß die Macht Giasars ist!" Es erfolgte ein entsetzliches Gemetzel. Die von Hunger und Entbehrungen aller Art auSaemergelte Be- völkcrung Hodors war viel zu schwach, sich noch verteidi gen zu können. Ein furchtbares Wehegeschrei erfüllte die ganze Stadt, und Taufende und Abertausende wurden dahingeschlachtet, ohne daß der wütende Khalif Erbar men gehabt hätte. Die Straßen waren voll von Leichen, und olles Leben wurde, wie der Padischah befohlen, aus- gerottet. Bekanntmachung, die kirchenvorstandswastl für die zweite Parochie zu L.-Lindenau betr. Für das neue Kirchspiel sind nach unserer Bekanntmachung vom 3. Oktober ds. I. acht Kirchenvorsteher zu wählen. Wahlberechtigt sind diejenigen Gemeindcmitglieder, welche auf Grund ihrer An meldung in die Wählerliste eingetragen sind. Dieselbe wird wegen etwaiger Einwendungen Freitag, den 4. nnd Sonnabend, den 5. November in der jtirchenexpedition vorm. vou 8—1 und nachin. von 3—6 Uhr zur Einsichtnahme der Wähler ausliegen. Die Stimmzettel, aus welchen acht Gemeindemitgliedcr der neuen Parochie nach Vor- und Zunamen, Stand und Gewerbe zu verzeichnen sind, müssen persönlich abgegeben werden. Auch der königliche Palast war ausgestorben, denn alle seine Bewohner waren niedergemctzelt, und nur ein kleines, bleiches, zartes, aber wunderschönes vierjähriges Mädchen blieb übrig. Der Sultan Giafar blickte auf das kleine Geschöpf und lächelte. „Ist das alles, was von Hodor übrig geblieben ist?" „Jawohl, Herr!" erwiderte Ben Hamed. Giafar erfaßte das Kind roh und stieß es einem seiner Soldaten hin mit den Worten: „Nimm cs mit dir." Das Kind kam an den Hof des Sultans und wurde den gefangenen Weibern eingereiht. Als es dort, von der blutigen Berührung des Soldaten beschmutzt, ange- langt war, bewunderte alles seine kindliche Schönheit. „Wer bist du?" fragten die Frauen neugierig. Das furchtsame Mädchen antwortete nicht. „Ta du deinen Flamen und deine Eltern nicht nennen willst, so wollen wir dich Blutrose nennen, denn du bist auf dem blutgetränkten Boden Hodors aufgewachsen." Und diesen Namen behielt die Kleine von jetzt ab bei und wollte auch später immer so genannt werden. Je mehr sie herantvuchs, desto mehr entwickelten sich bei ihr die Zeichen königlicher Abstammung. Mit 16 Jahren bot sie ein Bild verkörperter Hoheit. Ihre Gespielen be neideten sic um die rosige Farbe ihres Antlitzes, um ihr üppiges, bis an die Knie reichendes, glänzendes, dunkles Haar, um ihre kirschroten Lippen, die feingeschstittene Nase, besonders aber um ihre großen, sprechenden, dunk len Augen, in deren Abgründen süße Geheimnisse der Liebe zu schlummern schienen. Bisher hatte sie sich stets verborgen gel-alten, wenn der Sultan, der aus jedem Kampf siegreich heimkehrte, er. schienen war, um die erbeuteten Frauen zu sehen. Aber eines Tages zeigte sic sich ihm in der vollen Pracht ihrer blendenden Schönheit. „Wer ist jenes herrliche Mädchen?" fragte Giafar. „Die Blutrose" antwortete man ihm. „Wie kam sie hierher?" „Aus Hodor." Zwangsversteigerung. Da» tm Grundbuche für Lripzig-Brandvorwerk Blatt 307 auf den Namen de» Zimmermeiner« Friedrich Hermann Schtlle in Marlll»«b«rg riugetrageu» Grundstück soll unter Fartftellung de» einstweilen einaestelUen Verfahren» Arettga, tze« -S T«eu,ber 1-04, vorMittags Uhr, an der Gerichtöstrllk Johannisgasse 5, I., nn Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden. Tas Grundstück ist nach dem Flurbuche 5,1 Ar groß und auf 89 800 geschäht worden. Es wird gebildet aus dem Flurstück Nr «IN», liegt in Leipzig, Echarutzorststraße Nr. 14, besteht aus Wohnhaus, Waschbqus und Garten und ist zur Brand kasse unter Nr. 61L Abt. H mit 50 900 .st eingeschätzt. Di« Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen da» Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit dir Eintragung des am L4, September 1004 ver lautbarten Versteigerung-Vermerkes ans dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten an-umelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls dir Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des BersteiacrungSerlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die «in der Versteigerung entgegenstedendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens hcrbci- zusühren, widrigenfalls für das Recht der Bersteigrrungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Leipzig, den 9. November 1904. Königliche« Amtsgericht, Abt. IIX-, Johannisgasse 5, II. Der Sultan lächelte zufrieden, in der Erinnerung der gesättigten Rache. Das Beispiel hatte gewirkt. Seit der Vernichtung jener Stadt wagte es niemand mehr, sich gegen ihn aufzulehnen. Er trat an das Mädchen heran. „Ich liebe dich", sagte er zu ihr. „Liebst du auch mich?" „Noch nicht." Seine Stirn umdüsterte sich, aber ihre Stimme war so süß, ihre Schönheit so faszinierend, daß er seinen Zorn bemeistcrte. „Was muß ich tun", fragte er, „damit Lu mich liebst?" Blutrose sah den Sultan scharf an, dann sagte sie: „Gehorchen!" Der ganze Hofstaat befürchtete, daß Las Mädchen der- oren sei, denn bisher hatte noch niemand gewagt, in olchcr Weise den Stolz Les Sultans zu verletzen. Gia- ar, der sehr bleich geworden war, sah das Mädchen for- chend an, aber sie s nur. Betroffen -y brachte eine schlaf' ..... Qualen, mit denen er die ausgehungerten Bewohner Hodors heimgesucht, bald an den Stolz dieses Mädchens, welches Allah mit der vollendetsten Schönheit dieser Welt ausgestattet hatte. War sie eine Revolutionärin, welche harte Strafe verdient, oder eine Fürstin, wie er solche Unter Königinnen bisher vergebens gesucht hatte? Tags darauf ging er wieder zu den Gefangenen und sagte zu Blutrose: „Ich werde dir gehorchen." „Blindlings?" „Blindlings l" „Folge mir." Sie verließ den Palast, und der Herrscher folgte ihr. Nach einer sschstägigen Reise mochten sie in einer Wüstenei Rast, wo nicht einmal Gras wuchs. Hier stand einst die blühende Stadt Hodor. Sie sprach zum Sul tan: „Ich will. Laß sich hier eine Stadt erhebe mit FestungSmauern, Moscheen und Häusern." Nur 5ack»e«. * Treppen, 9, November. -r- Ter vttMktt Lt»utze«p,ams» Tr. Ackttwgun, der in seinem Militärverhältnis Hauptmann der ögudwehr war, hat sein« Entlassung au« dem Heer« nachgesucht. Die Austragung des gegen ihn auf Gründ des tz N5 de« Straf gesetzbuchs eiugeletteten gerichtliche» Verfahrens bleibt infolge, dessen Yen Zivilbkhöxden überlassen. -6- In hiesigen wissenschaftlichen -reisen ist man über den Finantministtr Dr. Rüger, der im Falle dr« bisherigen Direktors des Zoologischen Museum«, Geh. Hofrats Dr. Meyer, «ine so erfreuliche Energie bekundete, voll de« Lobes. Das hiesige antisemitische Organ bringt au« Anlaß des Falles Meyer allerlei dunkle Andeutungen über Machi. Nationen der „mächtigen" Freunde de« Verhafteten, auf die näher einzugehr«, sich erübrigt, bevor da« Blatt nicht eine deutlichere Sprache führt. <Z Bei den diesmaligen HandelSkammerwghlen, die heute nachmittag zum Abschluß gelangten, handelte es sich hauptsächlich um die Frage der Umsatz st euer für großgewerbliche Betriebe. Diejenigen Kandidaten, die als Gegner dieser Umsatzsteuer galten, sind sämtlich bei der Wahl Sieger geblieben, außer dem noch einige wenige Vertreter des Kleinhandels, die aber von den Gegnern der Warenhaussteuer als Kompro- mißkandidaten mit unterstützt worden waren. Dagegen ist die Liste der Reformpartei, die entschiedene Freunde der Umsatzsteuer aufgestellt hatte, glatt durchgefallen. Be merkenswert ist noch, daß Dresden-Stadt über 2500 Wahlberechtigte zur Handelskammer zählt, worunter sich selbstverständlich nicht lauter Großkapitalisten und Groß industrielle, sondern ganz überwiegend mittlere und kleine Kaufleute befinden. e Der hiesige Konsumverein „Vorwärts" setzte im letzten Geschäftsjahre 6 032 176 ^tl, d. h. 322 761 mehr als im Vorjahre, um. Der Reingewinn beziffert sich aus 562 190 wovon 483 900 an die Mitglieder als 8prozentige Dividende zurückgezahlt werden. P-mierSttg, 10- Nopemher 1904, 10 072, am 1. Oktober 1908 II 11» und am 1. Oktober ISO« 12 369, so daß von 1902 bis 1903 eia Zuwachs von 1041 und von 1903 bi- 1904 «ist systhzr PYg ltztz- Personen zu verzeichnen ist. * Lcnstsch, 3. November. Im Zusammenhang« mit den ZentrawahiGpssb-tftep ksfolgzn qych ggs dem hiesigen Bahnhof« noch verschiedene Umbauten, Für den Zu- pnd Ubgapg lizch. Yfn Zßitzkr Wse» I ein« V-'fthr«, unterfüurung projektiert. DaS AblaufgleiS ftzp Nängier- zm-ck« wird spät« beseitigt. Di» Weißenfelser Linft Wird gerade gelegt und mehr nach de» Leutzsch» Test« gedrängt. Nicht recht einverstanden erklären sich Jgterefseaten mit der Lqge d,s G üterbahn ho f, ß gny den Zugängen dahin. Da die alleinigen Zugangsstraßen nur Uber den projektierten Barnsckcr oder Burgauer Bmkust führen, hält m»n e« sjjr angebracht, daß für die bjfsiaen Fabriken npch ein« besondere Ladestelle oberhalb der Barnecker Brücke «^richtet wird, Gutem Vernehmen nach sind die dazu ttsvrt>«rsichrn Ochrjtte bereit« eingelritet. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Kirchenvorstandswahl la der Lntherkirche betreffen». Mit Ablauf des Kirchenjahres scheiden aus dem Kirchenvorstande der Lutherkirche folgende Herren aus: Walther Julius« Hensel, Justizrat vr. jur., Gustav Ernst tzehdenreich, Kaufmann, Karl Wilhelm Beutnr. Schlossermeister, Georg Gustav Wappler, Kaufmann, Johann Friedrich Hermann Wuthenow, Kaufmann, Hermann Oskar Zimmermann, I)r. pkii. Schuldirektor. Demnach hat die Wahl von sechs Kircheuvorstehern stattzufinden. Die AusscheiLenden sind wieder wählbar. — Wählbar sind nur stimmberechtigte Gemeindeglieder von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung, welche das 30. Lebensjahr vollendet haben. Stimmberechtigt sind alle selbständigen, in dem Lutherkirchsviel wohnhaften Hausväter (Haushaltungsvorstände) evangelisch-luthe rischen Bekenntnisses, welche das 25. Lebensjahr ersüllt haben, ver heiratet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder unebrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergernis ge geben haben oder von der Stimmberechtigung bei Wahlen der politischen Gemeind« ausgeschlossen sind, sowie derer, welche durch Beschluß der Kircheninspettion dir kirchlichen Ehrenrechte entzogen worden sind. Alle, welche ihr Stimmrecht ausüben wollen, haben sich entweder mündlich oder schriftlich anzumelden. Mündliche Anmeldungen werden am Sonntag, den 13. No vember, nach Beendigung des Gottesdienstes bis 1 Uhr und am Montag, den 14. Diovember, ununterbrochen von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 4 Uhr in der Beichtkapelle der Lutherkirche ent gegengenommen. Schriftliche Anmeldungen können im Psarrhause der Luther kirche, Hauptmannstraße 3, Erdgeschoß, mit genauer Angabe 1) des Vor- und Familiennamens, 2) des Standes oder Gewerbe», 3) des Geburtstags und -Jahres und 4) der Wohnung vou heute ab bis Montag, den 14. November d. I., an diesem Tage aber nur bis nachmittags 4 Uhr abgegeben werden. Zum Lutherkirchspiel gehören nachstehende Straßen und Plätze: Alexanderstraße, Bismarckstraße, Colonnadenstraße, Davidstratze, Dorotheenplatz Nr. 2 und 3, Elsterstraße Nr. 1—65, Erdinannstraße Nr. 2—18, Franksurter Straße Str. 25—^, Hauptmannstraße, Hillerstraße, ausgenommen Nr. 6—10, Martzhnerstraße, Mendels- fohnstraße, Moschelesstraße, Plagwitzer Straße, Promenadrnstraße Nr. 23—43 und 26—44, Quaistraße, Schreberstraße, ausgenommen Nr. 9, Schrebergäßchen, Sebastian Bach-Straße, Seitenstraße, West straße Nr. 17—95 und 12—88 und Wiesenstraße. Die stimmberechtigten Mitglieder der Lutherkirchgemeindc werden ersucht, sich an der bevorstehenden Wahl recht zahlreich zu beteiligen und sich rechtzeitig auzumelden. Leipzig, am 2. November 1901. Der Kirchenvorstand Ver Lutherkirche. Pfarrer v. Jeremias, Vorsitzender. - Der dtoStttzrtg» Et««» tz« Kinder beschätttguug m Hau» und Gewerbe, in Land» und Forstwirtschaft spfl, wie ichoy kurz mitgetrilt, durch »in« amtliche Erhcbysig an; 1h. No vember ermittelt werdest. Eß lpmyM daher yuxch Yiy vorgesetzten Behörden Fragebogen an alle Post-schulen zur Msöjckft djk dstfch yesi -lafsrstkhrer gewissenhaft aus- zufüuen find. -t- Ds» gwftiche Hystptkynfttttt» tz-p Tst-ttgrm gnd Lehrer des Schuiinspeftiau-Veftrkeß Leipzig I finpet Di,Mag, den 22. November L. L„ in ver Alberthgll« des KristallpalasteS statt. * Der Leipziger Verband der Coburger O.-L.-LandS- mannschsften feierte, uns in jud«m Semester, so auch diesmal, den Semesteranfang durch ernen größeren Kammer», der am vergangenen Sonnabend im Saals de« Kaufmännischen Berejpshqme« abgehalten wurde. Ein schon»« bunte» Bild bospn die verschiedenfarbigen Mützen der ststtoescstden Lands-' mannfchafter. Biele Alte zerren waren von aupwstrts her- bcigeeilt, um gemeinsam mit ihren jüngeren Farbenbrüdern wieder einmal recht fidel zu s«jn und sich an echt studentischer Fröhlichkeit und Freiheit zu freuen. Auch viele Landsmann schaften anderer Universitäten waren vertreten, und es wird > Ivohl nicht Wundernehmen. Wenn «in großer Teil der Festteil. ! nchiner noch bis zum frühen Movgen beim schäumenden Glas Bier versammelt waren. Am darauffolgenden Sonntag fand großer l^.-L.-Frühschoppen im Ratskeller statt, an den sich nachmittag ein gemeinsamer Taxenbummel nach der Gosen- schänkc anschlotz. * Zoologischer Garten. Am Montag, 7. d. Mts., fand das «rst» Sinfoniekonjert 8«s W ind«rstrin-Orchester« unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeister Han« Wmderstein statt. — Welches Willkommen die ständig«» Besucher der Konzerte im Zoologischen Garten dem Winderstein-Örchester entgegenbrachten, bewies recht deutlich der bis auf den letzten Platz gestillte Saal. — Die Erwartungen der Besucher wurden nicht getäuscht, sondern noch weit übertroffen, denn das klassische mit feinem Geschmack jvsammen- gestellte Programm erfuhr eine tadellose Wiedergabe. Schon nach der ersten Nummer der Egmont-Ouverture von Beethoven brach der Beifall los, der sich im Verlaufe des Abend» noch steigerte. Die bisher immer bemängelte Akustik des Saales ist durch mehrere Anordnungen »es Herrn Mnderjtttn, welche die Direktion in bereit- willigster Weise ausführte, jetzt ganz vorzüglich zu nennen. Wie wir letzt erfahren, hat di« Direktion de- Zoologischen Garten« mit Herrn Kapellmeister Winderslein ein festes Abkommen getroffen, so daß das tüchtige Orchester im Zoologischen Garten noch öfter zu hören sein wird. -r. Ein Sonderzug mit böhmischen Auswanderern traf gestern nachmittag kurz vor 2 Uhr auf dem hiesigen Dresdener Bahnhöfe ein. ff Unfälle. Vergangene Nacht wurde am Königs- platze ein hier wohnhafter, 43 Jahre alter Obermalz- meister von einem Unbekannten ohne Grund auf Len Kopf und ins Gesicht geschlagen, so daß er in der nahen II. Sanitätswache mit Notverbänden versehen und hierauf mittels Krankenrransportwagens nach dem Stadt- krankenhause übergeführt werden mußte. — Auf dem Bayerischen Bahnhofe wurde gestern vormittag ein 37 Jahre alter, in den Werkstätten daselbst beschäftigter Tischler aus der Brandvorwerkstraße, als er mit seinem Werkzeugkasten einem einführenden Eisenbahnzuge zu nahe kam, zur «Seite geschleudert. Der Mann erlitt hier bei außer einer schweren Kopfverletzung anscheinend auch innere Verletzungen. — In der Lützener Straße in L.- Lindenau wurde durch ein in ein Fabrikgrundstück ein- fahrendes Geschirr ein Torpfeiler einaeworfen und dabei eine 15 Jahre alte Arbeiterin auf das rechte Bein ge troffen. Das Mädchen erlitt einen komplizierten Unter- schenkelbruch. — Ein in einer Fleischerei in der Wettiner Straße in Stellung befindliches Dienstmädchen trug eine tiefe Schnittwunde am linken Arme dadurch davon, daß es sich an einem Hackemesser schnitt. — Eine in der Tal straße hier wohnhafte, 20 Jahre alte Köchin verbrannte sich den rechten Fuß nickt unerheblich mit kochendem Wasser. — In einem Restaurant der inneren Stadt wurde ein 38 Jahre alter Schlosser aus Böhlitz-Ehrenberg von schweren Krämpfen befallen. aer Umgegena. * Schönefeld, 9. November. In dem hiesigen Wolff- schen Restaurant „Zur Burg", wurde in der 11. Nacht stunde ein Einbruchsdiebstahl verübt. Der Dieb wurde verfolgt, setzte nch zur Wehr und brachte einem der Verfolger mit Messer und Stemmeisen mehrere Verletzungen bei. Bei der Verhaftung ergab sich, daß der „schwere Junge" aus Stötteritz stammt. Stötteritz, 9. November. Die jedes Jahr am 1. No vember erfolgende Aufstellung der Statistik über die leer stehenden Wohnungen hat für Stötteritz ein wesentlich günstigeres Resultat al« im Vorjahre ergeben. In 482 be wohnten Gebäuden waren 3108 Wohnungen, 459 Geschäfts räume und 8 Anstalten vorhanden. Hiervon standen 204 Wohnungen leer. Außerdem wurden 12 leerstehende Ver kaufsläden, 8 Werkstellen, 2 Stallungen und 9 Niederlagen festgestellt. Am 1. November 1903 betrug die Zahl der Häuser 465, der Wohnungen 2944, der freistehenden Woh nungen 393 und der leerstehenden Geschäftsräume 34. Es haben demnach die Wohnhäuser um 17, die Wohnungen um 164 zugenommen, während die freistehende» Wohnungen um 189 und die leerstehenden Geschäftsräume um 3 abgenommen haben. Es sind demnach 353 Wohnungen mehr bezogen worden. 7 Wohnhäuser, darunter 2 Landhäuser, mit zu sammen 53 Wohnungen, sind gegenwärtig noch im Bau begriffen. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Oktober 1902 n. Döheln, 9. November. Vorgestern stattete Herr KreiS- hauptmann Dr. von Ehrenstein nach mehrjähriger Pause unserer Stadt einen Besuch ab und besichtigte in Begleitung des Amtshauptmauns Kammerherrn von Nostitz- Wallwitz und deS Bürgermeisters Dr. Lehmann das Stadl kraukenhauS, die Zuckerfabrik, die Jakobikirche, die neue Zugangsstraße nach dem Amtsgericht, die Kleinkinderbewahr anstalt und die Fabrik des Herrn Robert Tümmler. r. Glauchau, 9. November. Bei Len im Bezirk heute stattgehabten Handelskammerwahlen wurden hier gewählt: Kaufmann Gustav Meichsner, Kaufmann Gustav Schedlich und Fabrikant Karl Schulz: in Waldenburg: Kaufmann A. Grundmann und Fa brikbesitzer A. Leonhardt: in Meerane: Fabrikbesitzer Ernst Focke, Fabrikbesitzer Robert Reinhold und Fa brikant Cail Schmieder; in Lichtenstein: Kaufmann F. E. Härtel-Lichtenstein und Fabrikant Gustav Berger- Callnberg; in Hohenstein-Ernstthal: Fabrikbesitzer Max Clauß, Fabrikbesitzer Otto Säuberlich und Abrikant Wilhelm Ende. tt. Mittweida, 9. November. In der letzten Stadtver- ordneten-Sitzuug am 7. d. M. beschäftigte man sich mit der Neuregelung der Gehalt«verhältnisse der stän- digen Äürgerschullebrer. Mit Beginn deS 25. Lebens jahres bezogen d,«selben bisher 1550 -sk, welche- Gehalt bis auf 3100 stieg. Nach dem neuen Beschlüsse soll das Gehalt der ständigen Lehrer mit 1700 beginnen, von drei zu drei Jahren um 200 steigen, bis mit dem 51. Lebens jahre ein Höchstgehalt von 3500 erreicht wird. Diese Vorlage wurde einstimmig genehmigt. Auch die GehaltS- Verhältnisse der Schutzmannschaft wurden aufgebessert. * Werdau, 9. November. Archidiakonus Mosen hier ist als Oberpfarrer in Zwenkau gewäylt worden. * Zwickau, 9. November. Der Rqt hier hat den Ent- Wurf eines Ortsgesetzes für das hier zu errichtende Kauf mannsgericht sestgestellt. — Die hiesige Her- Als die Stadt aufgebaut war, fragte er das Mädchen: „Ist es mir nun gelungen, deinen Beifall zu er, ringen?" „Noch nicht. Ich will, daß sich inmitten der Stadt ein Palast erhebe, dessen Größe und Pracht die Paläste aller übrigen Fürsten überrage." Der Palast wurde aufgebaut. Als er fertig war, fragte Giafar das Mädchen: „Nun, bist du mit deinem Diener jetzt zufrieden?" „Noch nicht. Ich habe wohl eine Stadt, doch fehlt mir dazu ein Königreich und ein Volk." Der Sultan schenkte dem Mädchen ein erobertes Reich. Er berief Künstler, Industrielle und Kaufleute dahin und spendete ihr so auch eine Bevölkerung. „Wirst du mich jetzt lieben?" fragte er sie dann. „Noch nicht. Vor meinem Palast werde ein stolzes Mausoleum gebaut. Und über dem Tor werde die In schrift angebracht: „Die Liebe ist mächtiger als der Sieg". Das Mausoleum wurde errichtet, dasselbe war größer als das Minaret, von wo das Nachtgebet des Muezzin ertönt. „Jetzt aber mußt du mich lieben!" sagte der Sultan. „Nein, noch nicht." Giafar verlor die Geduld; er ergriff seinen Dolch und stürzte sich auf das Mädchen, deren Launen er sich bisher untergeordnet hatte. „Ich töte dich!" rief er. Blutrote lächclte, denn sitz kannte die Wirkungslosig keit seines Zornes. „Tötest du mich", erwiderte sie, „dann entrinne,ich deiner Gewalt, aber meine Erinnerung kannst du nicht verscheuchen! " Die Waffe entfiel seinen Händen, und er stürzte zu Füßen der angebetetxn Iuncffrau. „Was soll ich tun, Geliebte?" „Das Grab ist fertig", erwiderte die Blutrose von Hodor, „ich will daß du stirbst", und der mächtige «Sul tan tötet« sich mit eigenen Händen. Wählbar sind nur stdnmberechtlat« Gemeind«Mitglied» von gutem Ruse, bewährtem christlichen Sinne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung, welche da» 80. Lebensjahr voll«ud«t haben. Indem wir die betreffenden Kirchengem»ind«mttali»drr zu zahl reicher Beteiligung an der bevorftrheuden Kirchenvorstandswahl auf- sordern, bemerken wir noch, daß di« Wahl selbst Sonntag, d«u 18. November nach beeudiytem Vormittagsquttttdtenst« bis Mittag 1 Uhr im Zimmer Nr. 4 der IV. Realschule, Bismarckstr. 4, statt finden wird. Leipzig-Lindenau, den 2. November 1904. Der watzleniSschuß Aas L. Sorge, Meine Bekanntmachung vom 9. Oktober 1903 betr. Raubmord gegen den Bahnarbeiter Sttsgn Drgbik ist erledigt. Aktenzelcheg: 2. I. 1714/03. Glatz, den 5. November 1904. Ter Erste Stasis anvialt. Leipriger ffngelegenbeften. * Leipzig, itz. November. * Ter Martinstag, der von der protestantischen Be völkerung am Geburtstage Luthers am 10. November, von der katholischen Kirche aber am N. November begangen wird, ist ein Freudentag in der trüben Novemberzeit. Dieser Tag Ivar dem heiligen Martin, Bischof zu TourS, geweiht, doch haben die am Martinstage noch bestehenden Bräuche mit dem heiligen Martin nichts zu tun, erinnern vielmehr an altgermanische Gebräuche, welche zu Ehren des Wodan auf den Herbstfesten im Schwange waren. Dahin gehören die Martinsfeuer am Rhein und die Umzüge der Kinder mit Martinssichtern. Am MartinStage brachte man auch in alter Zeit dem Gutsherrn den Zins und den Geistliche» vielfach Geschenke. In vielen Gegenden wird am Martins- taae eine MartinsganS verzehrt. Bei den MartinStrunken unserer Altvordern wurden Martinslirder gesungen, die für diesen Tag besonders verfaßt waren. Bei den Landleuten gilt der Martinstag noch heute als ein Wettertag, man erwartet an ihm den Winter, denn: „St. Martin kommt nach alten Sitten gern auf einem Schimmel geritten." * AnsSsftgkett und Unansäsfigkeit der Stadtverordneten wähler. Bisher ist nur bekannt gegeben worden, wie groß die Zahl der Wähler in jeder Abteilung ist. Von Interesse ist nur die Beantwortung der Frage, wie viel Wähler in jeder Klaffe angesessen oür uuangesessen sind. Auf Grund einer von unserer Wahlgeschäftsstelle bewirkten Auszählung können wir hierüber folgendes mitteilen: Von den Wählern sind: ansässig unansässig Gesamtzahl 1111 487 1 598 2 891 1977 1 697 24 345 Zusammen: 5699 26 809 32 508 Ansässig sind somit von den Wählern in der I. Abteilung 68,75 Proz., in der II. Abteilung 59,36 Proz. und in der III. Abteilung 6,50 Proz., von allen Wählern überhaupt aber 17,54 Proz. Gegenüber der ersten auf Grund des neuen StadtverordnetenwahlrechteS vorgenommeueu Wahl (1894) hatte die Zahl der Ansässigen um 870 zugeuommeu, nämlich 114 in der I. Abteilung, 588 in der Ü. Abteilung nnd 168 in der III. Abteilung. * Das Comito für die Stadtverordnetenwahlen der ersten Abteilung schreibt uns: Das Comito hat den viel seitigen Ansprüchen und Wünschen der Wähler in der ersten Abteilung möglichst gerecht zu werden gesucht, wie auch aus seiner Kandidatenliste hervorgeht. In erster Linie sind von dem Ccmits wieder bewährte Stadtverordnete zur Wiederwahl ausgestellt worden (Rechtsanwalt Dr. Limburger, Baurat Weidenbach, Architekt Käppler, Bankdirekwr Dr. Rothe, Rechts anwalt Dr. Anschütz, Architekt Franke) andererseits mußte aber auch das Comit« auf Aufstellung neuer, frischer Kräfte Gewicht legen, von deren Arbeitskraft man in Zukunft das Beste erwarten kann. Die Namen Dr. Harrwitz, Lücke, Dr. Struve dürften Gewähr bieten, daß das Comit« einen Mißgriff in der Wahl seiner Kandidaten nicht getroffen hat. Das Comito hat sich zu seinem lebhaften Bedauern genötigt gesehen, von der Wiederauffteüung des langjährigen verdienten Stadt verordneten Vogel Abstand zu nehmen, um für 9 zu besetzende Stadtverordnetensitze wenigstens 3 neue Per sönlichkeiten verschlagen zu können Das Comito hofft zuversichtlich, auch in diesem Jahr die Zustimmung der Wähler zu erhalten. * Personalien von den Justizbehörden. Herr Assessor Dr. Max Alexander Erich Ackermann in Leipzig ist zum Landrichter bei dem Landgericht Leipzig er nannt worden. * Lntstcrfcier de« Evangcl. Bundes. Am künftigen Sonn tag, den 13. November, begeht der Evangel. Bund —Zweig verein Leipzig — Dr. Martin Luthers Geburtstag durch einen Festgottesdienst abends 6 Uhr in der Matthäi- kirche, in dem Herr Oberpsarrer Professor Schmidt au« Halle a/S. die Predigt hält. Abends 8 Uhr wird eine Versammlung im Saale des Hotel de Pologne statt finden. In dieser wird außer dem Vorsitzenden Herrn Pfarrer O. Kaiser; auch der besonder« durch das Festspiel „Luther und seine Zeit" bekannte Herr Superintendent Trümpelmann aus Magdeburg sprechen.
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