02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041024021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904102402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904102402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-24
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Abend-Ausgabe 04 eipMerTaMM Anzeiger 98. Jahrgang. Nr. 544 Montag den 24. Oktober 1904 migclilt» Feuilleton '.alnzen. A ;!ik» den drei rinzcssin Gar - rzt an Diese R««»er kostet aus allen Bahnhöfen und bei den Zeitungs-Verkäufern auch füv- von dazu start Annahmeschlutz sür Anzeigen: Abend-AuSgabe: vormittag» 10 Uhr. Morgrn-AuSgabe: nachmittags 4 Uhr. lenlaeltlil) iiie, Siail- mgcn und die „N. Pariser iachrichl l, welche nRom lleqium. :r, sowie >v»0K » » »i V v 2 kleinen Wandschrank Glas und Flasche und goß dem trübseligen Kopisten einen schönen Kirschlikör ein, „nun trinken Sie 'mal dies, Nachbar, und dann gehen Sie nach) Hause, legen sich abends auf's Ohr und beschlafen sich die Sache! Neuer Tag bringt neue Gedanken!" — Das Wort der verständigen Frau war Wahrheit ge worden; der nächste Tag l)atte in dem kleinen Häuschen des Kopisten einen gewaltigen Entschluß zur Reife ge bracht: den Entschluß, daß Annemarie zu gehen Habel — Was nun kam, das schien dem Vater Lombardi traumhaft, während er es erlebte, und ebenso träum- haft, wenn er es später bedachte. Asta Kühne kam und holte Annemarie ab zu allerlei Einkäufen: ein rundes Hütchen von dunkelrotem Filz, mit schwarzem Bande, ein graues Reisekleid wurde angeschafft und ein knappes, schwarzes Winterjäckchen, — alles genau nach Astas An gaben, — einfach, aber hübsch sitzend, und so gut im Material, wie sich's in der kleinen Stadt irgend be schaffen ließ. „Was dir sonst noch fehlt, das kannst du dir alles in Berlin kaufen, ich komnie ja auch bald dort hin und helfe dir, — aber ohne Hut und Jacke darfst du nicht reisen!" Wie eine ganz fremde junge Dame sah Annemarie in den neuen Kleidern für Vater Lombardi und die Kinder aus. Grunewaldts Lina war gekommen und hatte sich vorgestellt: ein großes, resolut d'reinsck«uendes Mädchen mit freundlichen Augen, sauber und adrett gekleidet. Was sie sagte, klang gut und verständig, und die Art, wie sie sich im .Hause umsah, sich von Annemarie alles zeigen ließ und mit den Kindern bekannt machte, batte etwas durchaus Vertrauenerweckendes. Die Zwillinge erklärten, ihnen gefalle sie sehr gut, Heinz meinte, es werde schon gehen, und die blasse Trude fühlte sich sehr geschmeichelt, da Lina sie gebeten hatte, ihr zu helfen, — sie wollten alles zusammen besorgen, sobald Trude ihre Schulaufgaben erledigt habe. Einzig das Karlcmännchen konnte sich noch nicht in die neue HauSgenossin finden, — eS ging in weitem Bogen um sie herum, um, sobald Btbliolhe! mit Äusn. not: Früh -Annahm» anadends- t geöflncl c>on S—6, b e: Mitt- 1 Uhr. tr. U, I): laal» und r abend? r abends, rretn (am Ihr, Man- iintrill in . rten-N.. Für die Etnlrtit;- es Kund- nd fleter- r. Äon- id Feier- Monlags k geoffnN >orm. bis r Filiale illlerslr.). ines 2!»l- Md End ritt 10 .; itzer und früh gemeldet wird, hat der unerklärliche Angriff in London ungeheure Aufregung hervorgerufen. Es heißt, der englische Admiral habe Befehl gegeben, das baltische Geschwader anzuhalten und Aufklärung zu fordern, doch glaubt man die Meldung nicht, sondern nimmt an, daß die Angelegenheit diplomatisch erledigt werden wird. Die „Times" berichten gleichfalls über einen Zwischenfall an der schottischen Küste, wonach der Kutter „Wreo" von den Russen in Grund gebobrt worden sei, wobei seine ge samte Bemannung umgekommen wäre. Unwiderleglich zeigen diese Nachrichten, daß die Affäre so kraß wie nur möglich ist, und daß sich die Presse ihrer mit Leidenschaft bemächtigt bat. Wie sich der jähe Hergang erklären läßt, ist noch nicht abzusehen. Es ist denkbar, baß das russische Geschwader glaubte, sich einer Provokation gegenüberzusehen, und daß eS durch irrige Signale getäuscht wurde. Indessen ver knüpfen sich mit dem Begriff des russischen Ostseegeschwaders, seitdem die unzähligen, seine Leitung kompromittierenden Ge rüchte über heimliche Reparaturen und unheimliche Unfähigkeit auftauchten, die abenteuerlichsten Vorstellungen; die Londoner Zeitungen werden dafür sorgen, daß die Affäre von Hüll nicht weniger sensationell sich fortsetzt. Aus Kopenhagen wird bestätigt, daß alle drei Meerengen, der Sund, wie der große und der kleine Belt, vor Erscheinen der russischen Ostseeflotte durch die dänischen Schiffe aufs genaueste abgesucht wurden, ob nicht irgendwo verdächtige Schiffe mit japanischen Agenten zum Auüwerfen von Minen versteckt seien. Viel leicht hat diese Furcht die russische „Entgleisung" verursacht. Für die Besorgnis vor japanischen Attentaten, die in Petersburg graisiert, zeugt die heutige Meldung, es seien in der Poßjälbai japanische Torpedoboote erschienen, japa nische Spione seien gefangen genommen worden. Ueber die offizielle Haltung der englischen Regierung und der englischen Admiralität verlautet noch nichts. Das jedoch ist gewiß, daß sie zu s ch r v f f st e r Entgegnung durch die öffentliche Meinung in England ge zwungen sind. Man bat sich nur zu vergegenwärtigen, welchen Sturm des nationalen Unwillens und des nationalen Nachebedürfnisses eine so brutale Herausforderung in einem Lande erwecken muß, in dem einst Gladstones Kabinet fiel, Wei! es den ägyptischen Sudan und den General Gorton preis gab, und in dem jede geringfügige Schädigung englischer Interessen selbst über ferne Meere empfunden wird, als habe sie eine Lebensader getroffen. Die Admiralität wird rasch zur Stelle sein; würden aber die Politiker des Kabinets Balfour auf diese Gelegenheit, der Massenstimmung zu schmeicheln, verzichten, so wären sie geliefert. Ueber die Wirkung der Affäre außerhalb Englands erfahren wir noch, daß die Berliner Börse heute morgen ruhige Tendenz zeigte. — Die übrigen Telegramme lauten: London, 23. Oktober. Lloydmetdungen zufolge passierten vier rufsischeTorpedoboote um '/,1 Uhr nachmittags St. Catherines Point auf der Fahrt nach dem Osten. Um ü Uhr 40 Min. nach- Annemarie sichtbar wurde, mit ausgcbreiteten Aermchen auf sie loszustürmen! „Meine, — meine Annemi! Nicht fortfahren! Nicht Berlin gehen! Immer bei Karlemännchen bleiben!" — Es lxitte herausgebracht, daß Lina nicht singen könne und wünschte dringend zu wissen, wer es fortan in den Schlaf singen sollte. In dieseni jüngsten Lombardischen Familienmitglied machte sich die durchgehend vorhandene musikalische Begabung ganz besonders geltend; es wollte vorläufig von keinem Wechsel etwas wissen! Tas Karlemännchen und der Vater! Mit dem Unter- schied, daß ersteres sich lebhaft und ungezwungen äußerte und letzterer schwieg. Er batte eingewilligt, er hatte sogar zugeredet, — nun konnte er nicht mehr zurück! Aber zwanzigmal des Tages fragte er unier irgend einem Vorwand nach seiner Acltesten, nur, um ihre Stimme zu hören, nur, um zu seben, ob sie noch da war, — seine Annemarie, sein Glück und sein Stolz! — Und sie selbst, — die zukünftige Künstlerin? Wenn sie sich später diese letzten Tage in ihrem armen, kleinen Vaterbause zurückrief, dann empfand sie cs immer noch, dies wunderliche Gemisch einer lwiß cmporauellen- den Freude und einer geheimen Scham, daß sie sich freute, — diesen brennenden Wunsch, rasch, rasch fort zukommen und das Verlangen, lieber daheim bleiben zu können, — ganz daheim! Es schnürte ihr von mühsam verhaltenen Tränen die Kehle zu. wenn sie die Geschwister ansah, namentlich das Karlemännchen, daS sie vom ersten Tage seines Daseins gehätschelt und gepflegt batte, — daS Herz wurde ibr schwer wie ein Stein in der Brust, wenn sie die eingeschüchterte Miene des VaterS gewahrte, der im Hause umhergmg, wie verlassen und verloren, als gehörte er da gar nicht mehr hinein! Und dann wieder: Berlin! Die Welt, — das Leben, — die Musik! Singen dürfen nach Herzenslust, studieren, — später groß und berühmt werden, den Ihrigen helfen, — die Geschwister erziehen können, — den Namen Lombardi zu einem Stern machen am Himmel der Kunst! — (Fortsetzung folgt.) <2 »so« Die heilige Caecilie. Roman von Marie Bernhard. Naacvruck verboten. Und wenn Sie nun solch 'nen Fingerzeig von oben nicht befolgen, dann ist die gute Gelegen heit in einem Hui verpaßt, und es kommt irgend ein anderes Mädel, das singen kann, und fischt Ihnen die ganze Proste Mahlzeit vor der Nase weg, und Ihr alle könnt euch den Mund wischen, die Annemi kann hier sitzen bis in die aschgraue Ewigkeit hinein und Socken stopfen und Hosen flicken, bis vielleicht so'n ganz kleiner, hungerleidiger Kaufmann oder Beamter kommt und sie heiratet, — dann kriegt sie auch ihre vier, fünf Kinder, — na, — und was ist dann? Wohingegen, wenn sie ihre paar Jahre studiert und kann was, dann hat sie ihre schönen Einnahmen, — meine Asta sagt, zehn-, zwölftausend Mark im Jahr mindestens —, und sie kann Ihnen und den Kindern dann ganz anders bei stehen, als wenn sie hier bleibt und sich zu schänden quält. Und beistehen wird sie Ihnen, denn sie ist ein gutes Kind!" „Aber, — ja — aber, — ganz gut, — wer soll unter dessen, — wer soll hier" — „Ruhig, Nachbar, ich bin noch nicht fertig!" Frau Kühne legte ihre große, starke Hand auf die knochige Rechte des Kopisten. „Wenn ich Ihnen rate: geben Sie die Annemi her, so werd' ich Ihnen doch auch sagen: fortan machen Sie cs so und so! Nicht wahr? Dafür kennen Sie mich doch! Ich werd' Sie mitsamt den fünf Gören doch nicht hülflos in der Tinte sitzen lassen, — das bring' ich nicht über's Herz, schon im Andenken an Ihre arme Frau! Na also: da ist dem Schuhmaclwr Gruncwaldt seine Lina, — die hat das Schneidern ge lernt in Danzig, hat auch ihr Brot da gefunden, aber das Sitzen und Bücken gefällt ihr nicht, — vor allen Dingen, es bekommt ihr nicht, und der Arzt hat gesagt, sie muß eine ganz andere Lebensweise führen, — von früh bis spät auf den Beinen und tüchtig sich ausarbeiten in Haus und Garten. Tas will sie ja denn nun auch, aber bei sich im Hause kann sie das nicht, indeni der Gruncwaldt noch vier Töchter im Hause hat, und alle schon erwachsen, — die Lina ist die älteste, — bald vier- nndzwanzig. Tüchtig i st sie, und arbeiten kann sie, das sieht fest, und für andere Leute sorgen und schaffen, zumal, wenn Kinder dabei sind, — das ist ihr Leben! Ich hab' 'mal so hingehorcht, ob sie wollen möchte, — und ich sag' Ihnen: mit tausend Freuden, — kann sich nichts Besseres denken, kennt Ihre Kinder, daß sie gut geartet sind und gehorchen können, und ist auch kein un gebildetes Mädchen, .... nicht s o, wie die Annemarie, verstehen Sie, die von Ihrer Frau zu 'ner halben Ge lehrten erzogen ist, -- aber doch s o, daß sie sich um die Kinder bekümmern kann, und sehen, ob sie ihre Schul arbeiten gemacht haben! Geld verlangt sie nicht viel, die Lina, das findet sich alles, — und ich bin auch noch da und kann nach dem Rechten sehen, wie ich es bei der Annemi getan liab', die früher oft zehnmal den Tag in meine Küche gesprungen ist und gesagt hat: „Tante Kühne, wie mach' ich dies, und wie mach' ich das?" Ganz heiß und rot im Gesicht, lehnte sich die gute, dicke Frau in ihren Stuhl zurück und sah den Nachbar herausfordernd und freudestrahlend an; hatte sie denn nicht soeben mit „Grunewaldts Lina" einen prachtvollen Trumpf ausgespielt? Immer noch saß der Mann niedergeschlagen und ver zagt da. Er griff zwar nach der Hand der hülfreiä)en Nachbarin und stammelte etwas von „Tank" und „Freundlichkeit", aber seine Augen behielten ihren sorgenvollen, gequälten Blick. Grunewaldts Lina als Ersatz für seine Tochter Annemarie! Lieber Gott, — und wenn alle Schuhmacher der ganzen Stadt ihm ihre Töchter anboten, — was wollten sie gegen seine Perle bedeuten? „Na", sagte Frau Kühne, stand auf, holte auS einem mittags fuhren 11 russische Schiffe, nach Westen steuernd, bei Dungeneß vorbei. Wie Lloyds ferner von St. Catherines Point melden, passierte dort die russische Flottille um b Uhr 47 Min. nachmittags. * London, 24. Oktober. Tie „Preß Association" meldet über den Angriff des baltischen (Geschwaders ans die eng lische Fischerflotte noch folgendes ans Hüll von gestern . Tie in Hüll einsahrcnden Aischerdampser waren vollständig zerschossen; der stark beschädigte Tampfcr „Moulmciu" trägt die Flaggen Halbmast. Tas tzterücht von dem An griff der Aussen verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Stadt. Ein Kapitän berichtet, datz die Flotte von Äamocok und Sreat-Norson 220 englische Meilen nordöstlich während eines Sturmes fischte, als Sonnabend früh bet trübem Wetter die Umrisse von großen Schiffen austauchten. Während die Fischer die Schiffe, die offen bar Kriegsschiffe waren, betrachteten, ließen diese ihre Scheinwerfer ans die Fischerboote Licht werfen. Tann kamen kleiner«Lchiffe, anscheinend Torpedoboote, näher, als ob sie beabsichtigten, Mannschaften an Bord der Fischerfahrzenge zu senden, fuhren aber wieder zurück. Hierauf wurde das Fener eröffnet; einige Boote wurden getroffen. Ter Fisch Sampfer „Mino" wurde von vorn bis hinten vollständig durchlöchert, glücklicherweise aber nicht unter der Wasserlinie. Tas Feuer dauerte 20 Minuten. Nach Einstellung des Feuers fuhren die ruinierten Schiffe schnell davon. Ein Tampfer signalisierte durch Raketen, datz er in Not sei. Ties war der Tampfer „Eraae", der am Linken war. Der Maschinist hatte eine schwere Brustverwundung, einem Matrosen war die eine Hand abgeschosfen. Au Teck lagen die Leichen des Kapitäns und eines Matrosen; beiden war der Kopf ab gerissen. Die Leichen wurden an Bord des „Moulmcin" und die Verwundeten an Bord anderer Lchiffc ge bracht. Tie Lchwervcrwundrten sanden im Lazarett der Aischerflottille Ausnahme. Tie Tocks in Hüll mutzten, da sich die Boltmassen hineindrängten, ge schlossen werden. Tie Namen der russischen Schiffe sind nicht festgestellt. In Hüll ist die Entrüstung über den Vor fall allgemein. Tie Bevölkerung hofft, datz Sie russische Flotte aufgehalten werde, um eine Erklärung über den Vorfall zu geben. Cherbourg, 23. Oktober. Weitere vier russische Torpedo boote, begleitet vom Kohlentransportdampfer ,.Kitay", sind hier eingetragen und haben Kohlen genommen. Vigo, 23. Oktober. Tie deutschen Dampfer „Pallas", „Arcadia", „Elisabeth" und „Mars", mit Kohlen beladen, ankern im hiesigen Hafen. Das baltische Geschwader wird in der nächsten Woche erwartet. lurxer) cerpIcUr >rHb! 1r.28. Amtsblatt des Königlichen Land- und des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, des Aales und des Nolizeiamtes der Ltadt Leipzig. Japanische winterpzsjekte. Telegramme aus Tokio berichten über die Beschlüsse des Kriegs- und Ministerrats. Darnach sollen die weiteren Rüstungen mit denkbar größter Eile betrieben werden, um während des Winters vor den Russen einen Vorsprung zu gewinnen, den diese nicht wieder einholen können. Es sollen die gesamten Reserven des 1. und 2. Aufgebots sofort einbcrufen werden, wodurch gegen 400 000 Manu frischer Truppen auf den Kriegsschauplatz kommen. Etwa 5o 000 derselben find bereits unter Waffen, die übrigen sollen bis November marsch fähig sein und spätestens bis Mitte Dezember in der Mant schurei stehen. Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petitzeile 25 Reklamen unter dem Redaktionsstrich (4 gespalten) 7b -H, nach den Familiennach- richten (6 gespalten) bO /H. Tabellarischer und Ziffernsatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Offertenannahme 22 Der Nukstana in Lüälvezlastika. Verschlimmerung der tage im Sü-en. „Verschlimmerung der Lage im Süden!", das ist die Signatur, die man mit Fug und Recht den neuesten Meldungen aus Südwestafrika geben kann. Von Berliner amt licher Seite wird bekannt gegeben. Nach mehreren kurz nacheinander eingegangenen Mel dungen Leutweins aus Nehoboth sind die Bastards taii. in, W ctia. ver ruttisch-lspanische Weg. Amerikanische Gefühle. In New Kork hat sich nach einer Laffan-Meldung die Jabressitzung der Asiatischen Gesellschaft zu einer großen Kundgebung iür Japan gestaltet. Die Redner behaupteten in ihrer Begeisterung, jeder japanische Erfolg fei eine Wohltat für Amerika. Der Rückzug der Russen von Niulscbwang habe das Ergebnis gehabt, daß die Japaner beispiellos große Käufe in roher und verarbeiteter Baumwolle und in anderen amerikanischen Stapelerzeugniffen mactuen. Oklahoma ist zu einem der drei Sammelpunkte gewählt worden, von denen aus eine japanische Gesellschaft die ganze Baumwollernte Oklahomas und deö JndianergebieteS, die sic anlaust, nach Japan verschifft. Damit dürften auch das neue Unterfangen Hays und andere ideale Bestrebungen im Zu sammenhang stehen. efüllt ache find it. Man teilt und zu Land l unter- h unver- r ärztlich Zerscksiev- ubeugen, in den iftägiqen die aus Station 5. d. M. lisabeth- nzeichen. n Elisa- wurden en Tage nkungcn chen Be- >7. Sep- Eholera bis zum :n. * Der nächtliche Angriff des russischen Ostsee- g'eschwaders auf die englische Fischerslottille hat in England große Aufregung hervorgerufen. Ueber Ursache und Verlauf des seltsamen Ereignisses ist Näheres und Zuverlässige« noch nicht bekannt. (S. Leitartikel.) * Gegenüber den Behauptungen der „Times" wird offiziös erklärt, daß der italienische Gesandte sich nicht an Vor stellungen wegen de« Tibetvertrages beteiligt habe. (S. Ausland.) igiert das L. Etagc — in be kleide» i Preisen. Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbrfvrderung 60.—, m't Postbeförderung 70.—. Anzeigen sind stet« an die Expedition zu richten. Tie Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig (Inh. Ur. P , R. L W. Klinkhardt). Var kiirrircde Vrtreegercluvaaer in cätiglreil. Am Sonnabend hatte der dänische Admiral vom Admiral Roschdjestwensky eine Funkendepesche erhalten, die be sagte: „Alles geht gut". Gleichzeitig war aus Kopenhagen telegraphiert worden, daß der erste, mit der Reise des Ost- seegeschwaderS verbundene Zwischenfall, die Affäre der dänischen Lotsen, zur Befriedigung erledigt werten dürste, obwohl, wie es heute heißt, die sozialistischen Abgeordneten mit Unterstützung einiger Mitglieder der Linken eine Inter pellation wegen der Unterstützung der russischen Flotte durch dänische Kriegs- und Wachlschiffe einbringen wollen. Jetzt ist dieser Konflikt, der nur Eventualität war, durch einen faktischen und verteufelt ernsten Konflikt mit viel größerer Reibungssphäre überholt worden. Das Telegramm in unserer Morgenausgabe, wonach das russische Geschwader eine englische Fischerflotte anrannte und auf sie feuerte, wodurch ferner ein englischer Kapitän getötet worden ist, ist zu neueren Meldungen nur ein Präludium gewesen. Nach einem zweiten Telegramm aus London haben die Anwälte der Rheder von 50 Fischerbooten aus Hüll das Auswärtige Amt und die Admiralität von dem Angriff des baltischen Geschwaders in Kenntnis gesetzt. Die erste Ab teilung der russischen Flotte passierte die Fischerboote um Mitter nacht vom 2l. zum 22., der Rest des Geschwaders, das später folgte, richtete Scheinwerfer auf die englische Fischer flotte und eröffnete zu gleicher Zeit das Feuer. Das Boot „Erane" wurde zum Einten gebracht. Die Leichen des Kapitäns und des ersten Offiziers, denen der Kopf weg- gerissen wurde, wurden geborgen und nach Hust gebracht. An Bord der englischen Schiffe befinden sich noch mehrere Verwundete. Die Boote „Moulmcin" und „Mino" sind, durch das Feuer der Russen schwer beschädigt, in Hüll angekommen. „Mino" hatte 16 Lecke. Man befürchtet, daß noch ein weiteres Fischerboot mit der Mannschaft gesunken ist. Wie heute Bezugs-Preis fi« der Hauptexpedition oder deren Ausgabe stellen abgeholt: vierteljährlich 3.-» bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Hau« 8.7k. Durch die Poft bezogen für Deutsch land u. Oesterreich vierteljährlich 4.K0, für die übrigen Länder laut ZeitunqspreiSliste. Redaktton und Expedition: 1b3 Fernsprecher 222 Johannisgasse 8. Atltalexpedtttonen: Alfred Hahn, Uuchhandlg.,Universitätsstr.S (Fenispr. Nr. 4046), L. Lösche, Katharinru- »raßr 14 (Fernsprecher Nr. 293ü) u. Königs platz 7 (Fernsprecher Nr. 7K0K). Haupt-Ktttale Dresden. Marienstrahe 34 (Fernsprecher Amt I Nr. 1713). Haupt-Ftliale Berlin. CarlDuncker, Herzgl.Bayr.Hofbuchbandla„ Lützowstraße lOtFernsvrecherAmtVI Nr.4603>. Var Aicbligrte vsm läge. Aus Meldungen deS Gouverneurs Leut wein ergibt sich, daß der gesamte Süden unseres südwest afrikanischen Schutzgebiets im Aufruhr ist. Der vermißte BezirkSkauptmann v. Burgsdorff ist tot, außerdem noch 17 Mann. (S. Ausstd. in Süvwestasrika.) herandränaen, denn die nordwestlich von Marienthal gelegene Heliographen-Station Pforte ist zerstört, und da das nächst gelegene Geishabis (Rietfontein) vom Feinde stark besetzt ist, hat sich die Besatzung von Pforte nach Dassiefonlein (süd lich von Marienthal) zurückziehen müssen. treu, Gibeon und Umgegend seit dem 16. Oktober vom Feinde frei. Dieser sammelt sich hauptsächlich bei Marienthal. GeitsabiS ist stark vom Feinde besetzt. Station Pforte, deren Besatzung nach Dassiefonlein zurückgezogen wurde, ist zerstört. Die Besatzung von Falkenhorst befindet sich in Gibeon. Die GochaSleute find aufständisch, Veldschoendrager und Bersabaner noch ruhig. Der Kapitän der letzteren hat Witbois Brief dem Bezirksamtmann übergeben und um deutsche Sol daten gebeten. Unruhig sind Bethanier und Warm badleute. Sicher tot gemeldet sind BezirkShaupt- mann von Burgsdorff, zwei Unteroffiziere, Missionstechniker Holzapfel, vier Farmer und zehn Buren. Nimmt man zum besseren Verständnis dieser zusammen gestellten Meldung die Karle zur Hand, so ergibt sich folgendes: Der gesamte Süden ist >m Aufruhr. Die eingeborenen Stämme haben sich von Gibeon aus in nördlicher Richtung konzentriert und sammeln sich bei Marienthal, nordwestlich von Gibeon. Nach diesem letzteren Orte hat sich die Besatzung von Faikenborst (Heliographenstation westlich von Marienthal) begeben, weil jedenfalls die Osten herandrängenden aufständischen GochaSleute sie gezwungen haben. Auch von Nortwcsten muß der Feind e, der
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