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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190410231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19041023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19041023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-23
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1904
- Autor
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>904. 1i886ment llstr. 1 Uhr, «rt r«^n^ ml er. e. - unv lick eiseil. ttner. ict. Phon 8». ttov. traßen- 6). our. cmsern. »ochfcin. ^4-1' 7. Beilage Sonntag, 23. Ottoöer 1904 Bayerisch, iNllü. scapclle. si'i 4V. üiurl^ 30 ktA. ton rn. Leipriger flngelegrnbeikrn. * LeiprtL 23. Oktober. * Ratsbeschlüsse. Nachdem die Stadtverordneten dem Entwurf des O r t s g e s e tz e s für das Kaufmann s- g er i cht -er Stadt Leipzig abgelehnt uirü den Rat ersucht ixrben, einen neuen Entwurf mit dem System der ge bundenen Listen für die Beifitzerwahlen vorzulegen, fer ner auf dem Petitionswege dahin zu wirken, daß die Wahlen zu den Kaufmannsgerichten und ähnliche Wahlen auch Sonntags stattfinüen können, wurde ein inzwischen bereits fertiggestellter neuer, das System der gebundenen Listen enthaltender Entwurf vom Rate genehmigt und soll unverzüglich den Stadtverordneten zugehen. Die Frage der Vornahme der Beisitzerwahlen an Sonntagen wurde der Kirchendeputation und der Deputation für Rechts und Verfassungsangelegenheiten überwiesen. — Eine von der Großen Leipziger Straßenbahn beabsichtigte Aen« derunginderFührungd e r-S traßenbahn- geleise in der Reitzenhainer Straße wurde unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten genehmigt. — Die Friedrich st raße in L.-Plagwitz soll in Zukunft auf eine Anregung aus der Mitte der Be wohner mit zur pröbel st raße gezogen werden. — Die bisher in Leipzig angewandten Feuermelder haben sich in vielen Beziehungen als unpraktisch erwiesen, es sollen daher Feuermelder nach einem neuen praktischen System aufgestellt werden. Die erforderlichen Mittel wurden unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtver ordneten verwilligt. — Vergeben wurden die Schleusenbau-Arbeiten im verlängerten Barfußgäßchen. — Unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Stadtver ordneten wurden die Mittel für die Anbringung einer Anzahl von Schnee - Einwurfschächten verwilligt. — Unter gleichem Vorbehalt wurde die Er werbung von Vorgartenland in der Lützener Straße in L.-Lindenau und in der Aeußeren Halleschen Straße in L.-Gohlis beschlossen. * Wintersahrplan der Straßenbahnen. Die Leip ziger Elektrische Straßenbahn hat bei Auf stellung ihres diesjährigen Winterfahrplanes ver schiedene Verbesserungen eingeführt. So findet namentlich auf der Linie 3, Eutritzsch—GroßzschocheL, anstatt des bis- herigen 10 - Minuten - Betriebes in der Hauptsache ein 7ZH - Minuten - Betrieb statt. Auch auf den übrigen Linien ist in den Abendstunden ein dichterer Verkehr als bisher vorgesehen. * Neues Schulgebäude. Das Projekt für den Neu bau einer zweiten höheren Schule für Mädchen ist soweit gediehen, daß in zwei Jahren die Schule bezcgen werden dürfte. * Das Leipziger Armenhaus, jetzt das Leipziger Pfleghaus, Täubchenweg 4, wurde am 25. Oktober 1854 feierlich eingeweiht. Es vollendet sich also nächsten .Dienstag ein halbes Jahrhundert seit diesem für die Armenversorgung unsrer Stadt bedeutsamen Tage. Bereits im Januar 1847 machte der, auf manchem Gebiete öffentlicher Wohlfahrt erfolgreich tätige Konditor Wilhelm Felsche auf die Unzulänglichkeit und die großen Mängel der damals bestehenden Armenhäuser aufmerk sam. Aber erst nach den schweren Jahren 1848 und 49 tonnte das Armendirektorium, dem die Fürsorge für die Armen damals überlassen war, daran denken, die An regungen und Anträge m Taten umzusetzen. Mit Hülfe des Rates der Stadt, einer von Leipziger Bürgern auf- genommenen, unverzinslichen Anleihe m der Höhe von 25 000 Talern und verschiedener Geschenke wurde eine Bausumme von 62556 Taler 22 Ngr. aufgebracht. Der Bau wurde begonnen. Es war für jene Zeiten eine Tat. Sie zeugt von dem Eifer und dem Mute der Mitglieder des Ärmendirektoriums, die alle Hindernisse und Schwie rigkeiten besiegte: aber auch von dem Vertrauen, das sie auf die gemeinnützige Gesinnung der Bürgerschaft setzen durften. Das neue Armenhaus schien Einheimischen und Fremden als eine fast zu schön eingerichtete Anstalt. Daß die Armen im neuen Hause vollständige Kost und Ver sorgung fanden, auch geheizte Schlafsäle zur Verfügung hatten, galt als eine bedeutsame, wenn auch kostspielige Neuerung. In den früheren Armenhäusern waren die Schlafsäle und die Stuben nicht geheizt worden. Den Pfleglingen war nicht volle Kost geboten worden, denn viele Arme pflegten gewohnheitsmäßig ihre Nahrung sich in den Häusern wohlhabender Gönner und Freunde zu er bitten. Im neuen Hause sollte der Geist besonnener und wohltuender Fürsorge walten. — Ein halbes Jahrhun dert ist seit jenen Tagen vergangen, als die Versorgten in die neuen wohnlichen Räume eingezogen sind. Unsre Stadt ist gewachsen, die Zahl der Armen hat zugenom men, die Ärmenverwaltung, die jetzt in den Händen des Rates der Stadt liegt, hat neue Aufgaben gefunden und muß versuchen, ihnen gerecht zu werden. Während im Jahre 1853/54 die Ausgaben der Armenanstalt 47 279 Taler betrugen, weist der Haushaltplan für 1904 Be dürfnisse in der Höhe von 2 800 000 nach. Das Armenhaus am Täubchenweg wurde mehrfach durch Umbauten verändert und neuen Bedürff"6rm angepaßt. Es ist vom 1. Januar 1902 an zum Pfleghaus umge staltet worden, einer Anstalt, die Sieche und Kranke be- berbergt und versorgt. Art und Anlage der Räume scheinen vielleicht nicht in allen Stücken den Anschau- ungen und Bedürfnissen der Gegenwart zu entsprechen. Wir haben gelernt, mit anderen Mitteln zu rechnen als unsre Väter und Großväter. Aber die Pfleglinge fühlen sich doch unter dem Dache unserer Anstalt, in den Sälen und Krankenstuben mit ihrer einfachen Einrichtung wohl. Für viele ist das Haus ein letzter Hafen nach stürmischer Lebensfahrt geworden. Es wird noch vielen Hunderte? dienen können und dienen, wenn der Geist werktätiger Nächstenliebe, der es einst baute, in ihm weiterhin waltet und sorgt. * Die Ocffentliche Buchhändler-Lehranstalt hielt gestern im kleinen Saale des Buchhändlerhauses zum Gedächtnisse König Georgs eine Trauerfeier ab. Vom Vorstände des Vereins der Buchhändler zu Leipzig waren die Herren Verlagsbuchhändler David Rost und Artur Seemann erschienen. Herr Lehrer Thaßler hielt die Gedächtnisrede. (-) JnnungSwcse». Da« Kaiserliche Statistische Amt läßt zum Zwecke einer Untersuchung über die Durchführung des Handwerlergesetzes zurzeit bei allen deutschen ZwaagS- und Freien Innungen Erhebungen anstellen. ES sind Fragebogen ausgegeben worden, nach denen über mehr als 400 Punkte Auskunft gefordert wird. * Tas Lehrlingsdaheim (Gneisenaustraße 10, I.), das vom Verein für Innere Mission unterhalten wiro, sucht, wie bekannt, unbescholtenen Lehrlingen jeden Be rufs, die nicht bei ihren Lehrherren oder ihren An- gehörigen wohnen können, das christliche Elternhaus möglichst zu ersetzen. Es hilft an seinem Teil, die jungen Leute vor manchen verderblichen Einflüssen der Groß stadt zu bewahren. Dank der von verschiedenen Seiten der Anstalt gewährten Zuschüsse beträgt das monatliche Vflegegeld nur 30 — Anmeldungen sind zu bewirken bei -er Direktion des Vereinshausss (Roßstraße 14). — Der Verband deutscher Klavierhändler, der sich die Wahrung und Förderung der idealen und gewerb lichen Interessen des gesamten deutschen Klavierhändler standes al- Ziel gesteckt, tagt morgen in Leipzig in einer öl'. : Zimmer. Leipziger Tageblatt. außerordentlichen Hauptversammlung. Als Hauptpunkt der Tagesordnung erscheint die Beschluß fassung über die Einführung des Verbands- klaviers. Es wird diese Tagung sich um so inter essanter gestalten, als nicht weniger als zeyn Fabrikanten je ein Probeflavier zum VerbanHstage eingesandt haben. Diese Musterexemplare kommen im Musikbistcrifchen Museum Paul de Wit zur Aufstellung und Prüfung. An demselben Tage hält auch der Verein deutscher Harmoniumfabrikanten in unseren Mauern eine Sitzung ab, in welcher namentlich eine „Besprechung über Maßregeln gegen das verderbliche hohe Rabatt geben in der Harmoniumbranche" erfolgen soll. Es rietet sich somit den nach Leipzig kcmmenden Klavier- Händlern die beste Gelegenheit, bei gemeinsamer Be ratung an der Bekämpfung und Befestigung eines im Harmoniumhandel immer weiter um sich greifenden Krebsschadens mitzuarbeiten. * Vom BöUerkchlachtdenkmal. Am Bao des Nütionaldeuk- malS für die deutschen Befreiungskriege ist jetzt das große, von Professor Behrens in BreSlau modellierte Relief, welches die 60 m lange und 18 w hohe Stirnseite der Freitreppenaalage schmücken soll, öffentlich ausgestellt. Am 18. Oktober haben bereits die Vertreter von staatlichen und städtischen Behörden, Sachverständige, Künstler und eine große Anzahl geladener Herren dasselbe in Augenschein genommen. Der Eindruck ist rin gewaltiger. Im nächsten Jahre oll bereit- mit der Ausführung begonnen werden. Die Kosten für das Denkmal werden, wie bekannt, zum teil durch eine Lotterie ge- deckt, deren 6. Ziehung bereits Ende November stattfindet. Nach dem Ziehungsplane ist sie die beste oller GelegenhritSlptterien. Aus diesem Grund« sind daher die Lose auch sehr beliebt und werden des guten . IweckrS halber sehr gern gekauft. Lose ä 3 ^l sind beim Deutschen Patriotenbund in Leipzig und In den Verkaufsstellen zu haben. * Der hiesige Sittlichkeitsverein veranstaltet Sonntag, den 24. Oktober, abends V,9 Uhr im Saale LeS Hotel de Pologne (Hainstraße) eine öffentliche Versammlung, in der Herr Pfarrer Lic. Weber aus M.-Gladbach, über das Thema „Die untüchtige Literatur" einen Vorwag halten wird. Der Eintritt ist rei. Auf Wunsch werden aber reservierte Plätze bereit gehalten; Karten dazu 4 50 sind in der Hinrichs'schen Buchhandlung Grimmaische Swaße (Manriciauum» und in der Expedition des BereinshauseS, Roßstraße 14, zu haben. * Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 15. bis 22. Oktober 166 Personen vorgesprochen, wo von 161 ausgenommen und 5 zurückgewiesen wurden. * Im Lyceum für Damen finden auch in diesem Jahre wieder öffentliche Vorträge statt. Herr Prof. Dr. Studniczka wird in sechs Vorträgen das Thema: „Von der Darstellung göttlicher Wesen in der griechischen Kunst" behandeln. Alles Nähere ist aus dem Anzeigen teil ersichtlich. * Leipziger Kunstverein Wir weisen auch an dieser Stelle darauf hin, daß der für heute früh '-,12 Uhr angesetzte Vorwag zum Gedächtnis Lenbachs in den Gesellschastssälen des Zentral theaters aus nächsten Sonntag verschoben worden ist, um dem Zusammentreffen mit der Trauersrier der Universität für den hoch- eligen König auszuweichen. Nähere Mitteilungen werden noch ver öffentlicht werden. * „Ta- Leipziger Kindl." Ueber die Erziehung des Leip ziger Kindes wird am Dienstag, den 25. Oktober, der vieler- ayrene Leipziger Kinderarzt, Herr Sanitätsrat Dr. Taube, auf dem Vortragsabend des Verbandes Leipziger Schrebcrvereine im Zenwaltheater sprechen. Wir ver- weisen auf die heutige Bekanntmachung. Vereine und Versammlungen. * Leipziger Tierschutzverein. Im städtischen Stcinbruch in Cradefeld geschieht die Förderung der Gesteinsmassen durch sechs, bei schlechten Wegeverhältniffen durch acht Pferde. Es wird freilich darauf gehalten, daß Mißhandlungen der Pferde nicht vorkommen. Da aber wenigstens eine Ueberansttengung der Pferde hierbei nicht immer vermeidbar, so hat der Rat der Stadt Leipzig auf ein Gesuch des Vereins zugesagt, diese Gesteinsmassen in Zukunft nur mittels eines mechanischen Aufzugs fördern zu lassen und die Mittel dazu im Haushal tungsplan einzuftellen. * Die vom Neuen Leipziger Tierschutzverein bereits seit 20 Jahren alljährlich vor Weihnachten in größeren Partien zur Ver teilung gebrachten Tierschutzkalender für die Jugend er freuen sich beim Publikum und namentlich auch in Lehrerkrrisen großer Beliebtheit. Der Verein hat auch für bevorstehende Weih nachten eine Massenverteilung dieser so nützlichen Bücher, welche auf keinem Weihnachtstische für Kinder fehlen sollten, in Aussicht genommen und zwar in drei verschiedenen Sotten. Bestellungen ans die Kalender, welche von Anfang Dezember ab auSgegeben werden, nimmt der Verein schon jetzt in seinem Bureau „Sidonien- slraße 47" mündlich oder schriftlich gern entgegen. Die Abgabe er folgt entweder gratis oder zum Selbstkostenpreise von 5 pro Exemplar. ' Gruppe Alt-Leipzig des Evang. Arbeitervereins. Am TienSlag, den 25. Oktober, abends 149 Uhr findet im „Plauen, schen Hofe", Brühl 23, Vorwag des Herrn W. O. Schwabe über „Wetter und Klima" statt. Zutritt ist jedermann ge stattet. * Evangelischer Arbeiterverein Leipzig-Gohlis-Eutritzsch. Dienstag, den 25. Oktober, abends 149 Uhr findet eine Ver sammlung im Saale des Restaurants „Kaiser Fried rich", Menckestr. 24 in L.-Gohlis statt. Herr Schuldirektor Edmund Richard Müller, Zwenkau wird über die deutschen Kolonien sprechen. * Christlicher Verein junger Männer zu Leipzig (Jo- hannisplatz 3). Heute, Sonntag, abends 8 Uhr findet ein Kaufmännischer Aämd statt. Herr Handelslehrer Thiele wird über: „Das deutsche Zollwesen", Herr Kaufmann Schar- Wächter über: „Was wir wollen" sprechen. Junge Kaufleute sind herzlich willkommen. Ein K. S. Mlitärvereia „133er" ist am 19. LAtober hier gegründet worden. Hierzu hatten sich im Etablissement „Rosenthal-Kasino" eine große Anzahl ehemalige Angehörige des in Zwickau garnisonierenoen König!. Sächs. 9. Infanterie- Regiments Nr. 133 eingefunden. Der von der Kommission vorgelegie Satzungsentwurf wurde mit wenigen Aenderungen angenommen und dabei die sofortige Gründung einer Unter stützungskasse beschlossen. Aus der Vorstandswahl ging Herr G. Krauß, L.-Lmdenau, Lindenstt. 7, als 1. Vorsitzender des Vereins hervor. t Eine Versammlung der Fleischergesellen, die von der hiesigen Leitung des Fleischergesellenvertxrndes nach dem „Volishaus" einberufen worden war und zu der sich gegen 150 Personen einaefunden hatten, darunter auch einige Mit glieder des eingeladenen Vorstände- der Fleischerinnung, wäh rend der gleichfalls eingeladene JnnungSgesellenausschuß ferngcblieben war, nahm Stellung zu dem jetzt in Hamburg ausgebrochenen Fleischergesellenfweck und gegen das Verhalten der hiesigen Fleischerinnung. die angeblich von hier auS Ar. beitswillige nach Hamburg schicke und den dortigen Ausstän. digen damit den Kampf erschwere. Nach langer Debatte, in der auch ein Meister sich gegen die Beteiligung dem Gewerbe fernstehender Personen an der Fleischergesellenbewegung wen. dete, stimmten die Versammelten einer Resolution zu, in der sie sich mit dem Vorgehen der Hamburger Fleischeraesellen einverstanden erklärten, das Verhalten der hiesigen Fleischer, innung verurteilten und sich verpflichteten, sich dem Zentral- verband der Fleischergeseven Deutschlands anzuschließen. Tie hiesige Organisationsleitung wurde beauftragt, hier baldigst für bessere Lohn- und ArveitSverhältniffe einzutreien, sowie weiter, beim Rat als JnnungSaufsichtSbebörde darüber Be schwerde zu führen, daß der Gesellenausschuß, der sich um einige Mitglieder vermindert habe, noch nicht wieder ergänzt worden sei. j Die Sozialdemokraten de» Ostbezirk» Leipzig» ließen sich in einer am Freitag in der Gastwirtschaft „Kronenquell" zu Leipzig-Neusckönefelo veranstalteten, von etwa 150 Personen besuchten Versammlung, nach Erledigung verschiedener Or- aanisationSangelcgcnheiten vom Stadtverordneten Herrn Lange über das Armenwesen der Stadt Leipzig einen Vortrag halten, wobei der Redner sich anerkennend über die von ihm näher erläuterten Einrichtungen und Anstalten der Armen, fürsorge in hiesiger Stadt auSsprach, ein« Beseitigung der Armennot unter den gegenwärtigen Zuständen als nicht durch, sührbar bezeichnete und sich gegen die Beschränkung der po. litischen Rechte der Armenunterftützung Beziehenden wendete. Kunstkalender für Leipzig. Leipziger Stadttheater. Im Neuen Theater findet heute die Premiere der Kaskelschen Oper „Der DuSle und die Babel i" statt, welcher das Benedixsche Lustspiel „Der Vetter" folgt. Morgen wird „Figaros Hoch» zeit" gegeben. Im ÄltenTheater geht in Scene: nach- mittags 3 Uhr zu ermäßigten Preisen (keine VereinSvor- stellung) Millockers Operene „Der Vizeadmiral" und abends 7 Uhr Blumenthals Drama „Der tote Löwe". Diorgen erscheint das große Ausstattungsstück „D ie Kinder des Kapitän Grant". — Des wetteren verzeichnet der Wochenspielplan im Neuen Theater am Dienstag das ein malige Gastspiel und erste Debüt in Deutschland der Spanierin Mlle. Ema Calve von der Pariser Großen Oper, der Kgl. Oper in Brussel, Madrid, London als „Carmen". Der Billett-Vorverkauf zu diesem interessanten Abend erfolgt täg lich von 10 bis 8 Uhr. An Opern bringt die Woche ferner Mittwoch „Der DuSle und das Babel i", hieraus „Der Schauspieldirektor" und Sonnabend „Fi delio". Donnerstag ist die Premiere von Ludwig Fuldas neuem Schauspiel „Novell« d'Andrea" angesetzt und reitag wieder „Der tote Löwe". — Im Alten Theater werden von Operetten gegeben Donnerstag „D i e Geisha" und Freitag „FrühlingSluf t'^. Der T-ienS- tag bringt da» Drama „D e r t o t e L ö w e", der Mittwoch bei halben Preisen „Kabale und Liebe" und der Sonn abend „Die Kinder des Kapitän Grant". Bereinigte Leipziger Schauspielhäuser. Heute, Sonntag abend, wird im Schauspielhaus zum ersten Mal „Der Iampf ums Rosenrote", Schauspiel in 4 Akten von Ernst Hardt gegeben. Dem Stücke, welches bereits an vielen Bühnen in Scene ging, wird der Verfasser beiwohnen. Wie- Verholungen von „Der Kampf ums Rosenrote" sind am Mittwoch und Freitag. Montag wird „Auf Selijewo", Schauspiel in 4 Akten von Karl Skraup, gegeben und am Dienstag geht im 8. Mittwoch-Abonnement „Der Meister" in Secene. Sonntag wird zum ersten Male „Kettenglie der", Komödie von Heyermanns, gegeben. — Im Theater am Thomasring gelangt heute, Sonntag nachmittag 3 Uhr, bei halben Preisen (keine Vereinsvorstellung) „Za za" zur Aufführung, während abends „Heureuse" zum ersten Mal wiederholt wird. Weitere Wiederholungen dieses Lustspiels ind am Mittwoch und Freitag. Montag geht das beliebte Lustspiel „Krieg im Frieden" wieder in Seene und am Dienstag wird bei halben Preisen der beliebte Schwank „Seine Kammeriungfer" gegeben. In Voroerei, tung befinden sich „Trau mulu s", „Der grüne Zweig" usw. Billetibestellungen für das am 1. November rattfindende Sarah Bernhardt-Gastspiel, an welchem die Künstlerin als Herzog von Reichstädt in Rostands „L'Aiglon" auftritt, werden täglich an der Tageskasse entgegengenommen. Konzerte. Das Böhmische Streichquartett eröffnet heute um 714 Uhr im Kaufhause seinen aus fiinf Abenden bestehenden Cyklus von Sonntags-Kammermusik. Das Programm des heurigen, unter Mitwirkung der Herren Hofkapellmeister Bernhard Stavenhagen und A. Molschte stattsindendcn ersten Abends lautet: Streichquartett O moU von Mozart, Fo. rellen-Ouintett von Schubert und Streichquartett Osäur (op. 127) von Beethoven. Karten sind vormittags von 11 bis 12 Uhr bei Herrn Kastellan Rennert im Kaufhause so wie abends an der Kasse zu haben. Tas zweite der „Reuen Abonnement-Konzerte" in der Alberthalle findet morgen, Moniag, abends 714 Uhr unter Leitung des Herrn Mar Pohle statt. Die vorzutragenden Orchesterwerke sind Nicodes „Sinfonische Variationen", Goldmarks Frühlings-Ouvertüre sowie als Novität das Leben bei Breittops und Härtel erschienene Werk „Alt Heidelberg, du feine", Frühlingsgedicht von Fritz Volk ach. Solist des Abends ist Bernhard Staven hagen, ein Schüler Liszts, von dem wir Mozarts herrliches Krönungskonzert und Liszts Totentanz hören werden. Philharmonische Konzerte des Winderstein-Orchesters. Das durch die Landestrauer am 17. d. M. ausgefallene erste Abonnementskonzert findet morgen, Montag, im großen Fest- saale des Zentraltheaters statt. Beginn 148 Uhr abends. Solisten: Jolanda Merö (Pianforte) und Berthe Boulin (Gc. sang). Oeffentliche Generalprobe Montag, vormittag 11 Uhr. Kartenverkauf (Abonnements, und Einzelkarten) bei P. Pabst. Der Pianist Prof. Kellermann aus München übernimmt die Begleitung im Konzert der Kammersängerin Johanna Dietz am Sonntag, den 30. Oktober, im Kaufhause. Dem Königlichen Hofopernsängcr Alfred Käse aus Las- sel, welcher am Reformationsfeste in der von der Leipziger Singakademie veranstalteten Konzert-Aufführung „Luther" von Heinrich Zöllner die Titelpartie singt, geht der Ruf eines hervorragenden Konzertsängers voraus. Herr Käse verfügt über einen glänzenden Bariton, der nicht nur ausgiebig und umfangeich erscheint, sondern auch durch starken Gesühlsaus- druck und temperamentvolle Gestaltungskraft für sich ein nimmt. Das „Leipziger Tageblatt" urteilte am 25. April 1904: Einen wunderbaren, prächtig ausgeglichenen Bariton von edler sonorer Färbung besitzt Herr Hosopernsänger Alfred Käse (Cassel), dem auch eine ganz vorzügliche Aussprache riach- zurühmen ist. — Eintrittskarten sind bei C. A. Klemm, Neu. markt 28. erhältlich. Berthe Marx-Goldschmidt, die langjährige Begleiterin der Sarasate-Tournee in allen Erdteilen, hat sich den Ruf einer vornehmen Pianisten-Erscheinung in unseren Konzertsälen er worben. Zu den kühn entworfenen Programmen, die sie neuerdings in Berlin und zahlreichen Welt>iädren durchführt, gehört auch dasjenige, welches die Künstlerin Dienstag, den 1. November, im Kammermusiksaal des hiesigen Zentral, theaters vortragen wird. Es lautet einfach: Alle 24 PrS. ludeS und alle 24 Etüden von Chopin. Karten bei C. A. Klemm und Franz Jost. Leonard Borwick wird am 1. November im Städtischen Kaufhaus einen Klavierabend veranstalten. Sergei von Vortkewicz hat seinen ersten Klavierabend auf Mittwoch, den 2. November, im Kaufhause festgesetzt. Claire Heinemann aus Dresden wird in Gemeinschaft mit der Pianistin Gisela Springer aus Wien am 4. No vember im Saale des Hotel de Prusse ein Konzert veranstalten. Billettverkauf in der Hoftnusikalienhandlung von Paul Pabst. Willy Burmester gibt Sonntag, den 6. November, ein Kon zert im KaushauSsaale, für welches bereits Eintrittskarten bei T. A. Klemm und Franz Jost zu haben sind. Teresa Carreno gibt ihre beiden Klavierabende im Kauf hause Dienstag, den 8. und Dienstag, den 15. November. Der Lieder- und Balladen-Abend von Dr. Herm. Brause ist wegen Erkrankung des Künstlers auf Sonnabend, den 12. November verlegt worden. Susaana Deffoir wird ihren diesjährigen Liederabend Sonntag, den 13. November, im Saale des städtischen Kauf hauses stattfinden lassen. Emil PinkS gibt Donnerstag, den 17. November, einen Franz LiAt.Liederabend im Saale des Städtischen Kauf hauses. Am Klavier wird Alfred Reisenauer als einer der besten Liszt-Interpreten walten. Eintrittskarten sind in der Hofmusikhandlung von C. A. Klemm und Franz Jost zu haben. Clara Bergfeld veranstaltet Donnerstag, den 17. No- vember, einen Mm; Reger-Abend im Kammcrmusiksaal de- Zentraltheaters. Zur Mitwirkung ist die Münchener Altistin Clara Rahn, sowie unser geschätzter Klarinettist Edmund Hey. neck gewonnen worden. Max Reger wird seine Lieder per- sönlich begleiten, sowie mit Frl. Virgfeld seine Variationen für 2 Klaviere über ein Thema von Beethoven zum Vortrag bringen. Karten L 4, 3, 2 und 1 sind bei L. A. Klemm und Franz Jost zu haben. Elena Gerhardt gibt Sonnabend, den 3. Dezember, einen Liederabend im Saale des Städtischen Kaufhauses. Ein trittskarten und schon jetzt in der Hofmusikhandlung von T. A. Klemm zu haben. Da» Petersburger Streichquartett Sr. Hoh. deS Herzogs Albrecht von Mecklenburg deranistaltet im Dezember zwei Kon zerte. Verträge. Ernst von Poffart al» Rezitatar. Einem Berichte deS .Berliner Tageblatt»" über Ernst von Possarts dortigen Mär- chcnabrnd entnehmen wir folgende Zeilen: „Eine Stunde glück licher KindhcitSerinnerung versprach Ernst v. Poffart gestern zu Beginn seines Märclwnabend» seinen Zuhörern. Uno er t löste jein Versprechen glänzend ein, obwohl die» bei dem viel- Nr. 542. 98. Jahrgang. gestaltigen Publikum, das den weiten Saal der Philharmonie bis auf den letzten Platz füllte, nicht ganz leicht war. Denn neben den wirklichen Kindern mit den blonden und braunen Lockenköpfchen und vor Erwartung großen Augen und den würdigen Leuten im weißen Haar, denen das Kinderherz ari den toarmen Blicken lachte, war eine starke Abordnung von „tout Berlin" erschienen. Und diesem geschästsgeplagten. dinermüden und premierensatten Publikum mit einfachen alten Kindermärchen jubelndes Lachen und eine heimliche Träne abzugewinnen, das erfordert ichon einen Meister. Und doch schien es so einfach. Diese goldnen Schätze unserer Poesie, aus den Truhen der Erinnerung ans Licht gehoben, glänzten und funkelten in alter Pracht, und wir spürten wieder die ehrfürch- tige Bewunderung und das innige Behagen, mit dem wir ste einst angestaunt wie des Ahnen prunkenden Ehrenbecher am hohen Festtage . . . Kunstsalou. Leipziger Kunstvercin. In der Le nba ch-A u s st e l. lung, die eine so reiche Fülle aufweist von Bildnissen hoch- stehender Personen, reizvoller Frauen und Kinder, nimmt oas Selbstbildnis des Meisters eine hervorragende Sonderstellung ein. Selüstporträts hat Lenbach im vergleich zu seinem fast unübersehbaren Lebenswerk nur ganz wenige geschaffen. Da» jetzt im Kunswerein ausgestellte, das ihn uns sehen läßt mit seinem Töchterchen Gabriele auf dem Arm, zeigt ihn auf der Höhe seines Lebens und seiner Künstlerschaft. Es ist im Jahre 1901 entstanden. Das Bild wird, abgesehen von seinem rem künstlerischen Wert, dereinst von hoher histori. scher Bedeutung werden, wie es die Familienbilder Rubens geworden sind. Bon größtem Interesse für unsere Kunst freunde ist es daher, Laß das selten« Werk v e r k äu fl i ch ist. ES wäre freudig zu begrüßen, wenn die Kunstliebe eines unse rer Mitbürger m der Erwerbung dieses hervorragenden Ge- mäldes sich rühmlich betätigte. Der Rat der Stadt har seiner Verehrung für den Malerfursten, dem das Museum 7 Meister werke seiner Hand verdankt, dadurch Ausdruck verliehen, daß er dieses Selb)tbildnis mit einem Lorbeerkranz schmücken ließ, mft Schleifen in den Stadtfarben und dem Stadtwappen, eine Ehrung, in der zugleich auch der Leipziger Kunswerein eine hohe Ehrung seiner Veranstaltung erblicken darf. Der für heute, Sonntag, den 23. Oktober, angesetzte Vortrag über Franz von Lenbach kann mit Rücksicht auf den gleich zeitig stattfindenden Trauergottesdienst zum Gedächtnis Sr. Majestät des hochseligen Königs nicht abgehalten wer den und wird deshalb auf Sonntag, den 80. Oktober verscho ben. Nähere Mitteilungen werden noch bekannt gegeben werden. Kunstgewerbe-Museum. Die Ausstellung von altthü- ringer Porzellan erhält beständig neuen Zuwachs. In den letzten Tagen ist eine Gruppe von Arbeiten hinzugekom men, die in an;chaulicher Weise vor Augen führt, wie oie Por zellanmalerei auf dem Thüringer Walde in der Biedermeier zeit eine neue Richtung einschlägt und sich als Hausindustrie in den Händen einzelner be,onderS befähigter Maler zu über- laschender Feinheit erhebt. In der Biedermeierzeit gelangt die bildmäßige Porzellanmalerei (auf Pfeifenköpfen, Bildplatten. Taffen, Tellern) allerorien zu besonderer Blüte. Ihre höchste Vollendung erreicht sie in der Kunst des Porzellanmalers Karl Ens in Lauscha. Ohne je in der Maleri schulmätzige Ausbildung genossen zu babcn, hat er sich vielfach auch in der Oelmalerei auf Leinwand versucht, seit den dreißiger Jahren widmete er sich nebenbei mit großem Erfolg der Herstellung volkstümlicher Lithographien. Seme anspruchslosen, sorgfäl- tig durchgeführten und stets selbständig erfundenen Genre bildchen haben etwas von der Gefühlswärme und dem Humor Ludwig Richters an sich. Die Ausstellung von altthüringer Porzellan zeigt die Kunst des Karl Ens in ihrer ganzen Viel seitigkeit. Neben einer größeren Reihe gemalter Pfeifenköpfe enthält sie einige seiner anziehendsten Oelgemälde und Litho graphien, zwei große Bildplatten von Porzellan und endlich einen stattlichen Band mit Studien und Enttvürfen für figür liche Porzellanmalerei. Auf die vielfach minutiös fein ge zeichneten Bleistiftskizzen sei besonders aufmerksam gemacht. Ens wurde 1802 geboren und starb 1865. Im Kunstsalon F. W. Mittentzwey-Windsch, Ritterstr. 1/3, sind neu eingetroffen: „Der Ortler", feinaestimmtes Aquarell von Prof. L. Eilers-Berlin und „Birkhahnbalz" von Chr. Drathmann-Nieder-^Gorpe. Ferner sind plaziert: eine Kol. lektion Landschaften sagenhaften Inhalts von Max Merker- Weimar, eine Delfter-Kollektion von E. Loupot-München, eine Kollektion anmutiger Waldlandschaften von Dr. Müller-Kurz- welly-Berlin, sowie 3 Werke des bekannten Historienmalers L. Fromme-Haßerode und 2 Vogelstilleben des niederländischen Altmeisters Vermeelen. Del BecchioS Kunst-Ausstellung brachte wiederum einige hochintereffante Kollektionen zur Plazierung. Der Dresdner Künstler Prof. Eugen Bracht bringt in einer Kollektion seine neuesten Werke zur Ausstellung. Hiervon wollen wir nennen: Der Tchilfteich, Der Wilderer, Märkischer Birkenwald, Win- tertcrg an der Obersprce, Der Rabenhorft. Die ninge Kunst- lerin Klara Werner-Leipzig ist mit einer Anzahl wirkungs voller Stilleben und Studienköpfe vertreten. Von dem be. kannten Wiener Meister Prof. W. A. Roesler sind verschiedene Genrebilder ausgestellt, wie Luna, Madonna, In der Sakristei, Eine Frage. Der Leipziger Porträtmaler Anton Klamroih hat das neueste Porträt von König Friedrich August von Sach- sen ausgestellt. Von Einzelwerken wollen wir nennen: Alfred Schmidt-Mehrin.Kochel:^Bcsuch der Freundin, N. v. Astudin- Bonn: Grapallosturm bei Nervi, Robert Stöbe-München: Bergfrcunde, Robert Schultze-München: Luganosee bei Gan- dria, Magnus Liebscher-Dresden: Landschaften, Hans Harry Liebmann-Berlin: Jugend (Bronze-Statue). Das Graphische Kabinett beherberg! nur Werke von Prof. Max Klinger und zwar den gesamten Cyklus: Vom Tode II., ferner Blätter in nur ersten Abdrücken aus der Brahms-Phantasie. Vergnügungen. Tom Leipziger Palmengarten. Dank der Einrichtung, daß die von 12 bis 4 Uhr an den Tageskaffen zur Ausgabe ge. langenden Dinerkarten zu 3 und 2 -4! gleichzeitig zum einmaligen freien Eintritte berechtigen, dürste auch am heutigen Sonntage schon während der Mittagftunden reges Leben im schönen Gesellschastshausc des Palmengartens Herr- schen. Von 1 bis 3 Uhr findet wieder Tafelmusik statt. Daß die Verpflegung im Palmengarten eine ganz ausgezeich nete ist, bedarf keiner weiteren Erwähnung. Von 4 Uhr nach mittags bis 1411 Uhr abends konzertiert das beliebte Mu- sikkorpS der 179cr unter I. Kapitäns Leitung. Bei eintretender Dunkelheit wird oaS Ä e s e l l s ch a f t s h a u s glänzend illuminiert. Am Dienstag nachmittag wird oaS 4. GcsellschastSkonzert des Leipziger Tonkünstlerorchesters, am Mittwoch abend das 4. Sinfomeronzert de» Winderstein- Orchesters veranstaltet. Lachende Gefilde der Pfalz umgeben den Besucher eines der schönsten Schaustellungen unserer Stadt, sobald er da« Schlachten panorama aufsvckt. Blühende Fluren, reifende Hopfenfelver zeigen sich dem ersten Blick, bis letzterer gefesselt wird durch die historisch getreue Wiedergabe des blutigen Kampie» der Bavern und Preußen um die Tore von Weißenburg. Schaffe Kontraste wirken auf den Beschauer ein, der sich von all dem Gesehenen voll befriedigt fühlt und insbesondere auch den Kämpfen der deutschen Marine an der Mündung de- Peiho um die chinesischen Takufott» seine Aufmerk samkeit geschenkt hat. Es scheint noch wenig bekannt zu sein, daß der Eintrittspreis zu unserem Schlachtenpanorama überhaupt nur noch 50 beträgt. In neuem Glanze erstrahlt das Panorama-Restaurant, nach- dem eine umfassende Renovation den schönen Räumen noch mehr der Vorzüge geschenkt bat. Herr OSw. Schlinke ist allen seinen Gästen em guter Witt, denn Küche und Keller biete» zu billigsten Preisen da» Beste und alle Räume laden infolge ihrer gediegenen Ausstattung znm verweilen. Auf die allabendlichen Konzerte (Sonn tags auch von 11—1 Uhr) renommiertester Kapellen möchten wir bewnderS empfehlend Hinweisen. Da» Kaiser - Panorama, Gffmmaische Straße 17, I., bringt für die Woche vom 23.-29. Oktober eine Reffe durch Russisch- Zentral-Asien zur Ausstellung. Großartige Brücken (von 4 Icm Länge), sowie hochinteressante Landschaften und VegetationS-Scenrrieu wechsel» in reicher Fülle ab. In der Filiale Lindena«, Markt 17, ist eine hochromantische Reise durch Tirol von Kuf stein durch da» Kaisergcbirge mit Besteigung der Elmauer Haltspitze für dieselbe Zeit au-gestellt. Im Zoolorischeu Garten finde» heute nachmittag 4 Uhr und abend» 8 Uhr zwff große Milstärkonzerte statt, die von dem Musik- korp» de» König!. Sachs. 8. Infanterie-Regiment- Nr. 107 aus geführt und von Herrn Stab-Hoboist Viltfch prffönliL geleitet werden. Ter gute Ruf, den Etablissement und Kapelle in so reichem Maß« genießen, dürfte auch heule wieder einen regen Besuch ver sprechen.
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