Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193011149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-14
- Monat1930-11
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1930
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Politische TagesSbersicht. Sied«rrr,ebui»lofe Minifterpräfidentexwehl ix vldex, Hxrg. An der LanbtagSsttzuna am LonnerStaa wurde «in sozialdemokratischer Antrag angenommen, in dem di« Re gierung ersucht wird, wegen der schweren sozialen Laste» verschiedener Gemeind«» bet der ReichSregieruna vorstel lig zu werden. Di« Krag«, ob es möglich sei und im Inter esse de» Staates lieg«, das Staat-Ministerium nur noch von rtnem Minister leiten zu lasten, soll in der FreitagSsttzung dem Landtag vorgelegt werben. — Die als nächster Punkt vorgesehene Wahl de» Ministerpräsidenten verltef ergeb- ntSlo». - «ine polnisch« Stimm« itber di« Gesa«a«nex von Brest, Vit»»«, «in juristisch gebildeter Offizier beschäftigt sich im sozialistische« Robotnik mit den in VE-LttowSk sestgehalte- pe» oppositionellen Politikern und schreibt dazu, daß dies« wie Deserteure und kriminell« Verbrecher behandelt wür den, obgleich sie nicht nur nicht verurteilt seien, sondern «an Noch nicht einmal den Anhalt der Anklageschrift kenn«. Der Schilderung de» Krakauer Kurier» sei zu entnehmen, daß al» Wachen für die Fesvgehaltenen polnische Offiziere verwendet würden; diese seien schließlich doch eher dazu be rufen, die Staatsgrenzen zu schützen, al» politische Gefan gen« zu bewachen. . , Erh»ht« Steuer für Danzvergnügunge« gefordert. Di« Landvolk-Partei verlangt im Reichdtag die Vorlegung «ine» Gesetzentwürfe», durch den zur Behebung dringender finan zieller Notstände alle Tan,Vergnügungen einer erhöhten Steuer unterworfen werden sollen. Oeffentliche Bälle sollen mit einer Steuer von 100 Prozent de» Eintrittsgeldes und all« sonstigen Tanzvrrgnügungen mit einer Steuer von mindesten» einer RM. pro Person belegt werben. Schütz der Äugend bei Lustbarkeiten. Die Reich-taaS- fraktion de» Christlich-Sozialen VolkSdienste» und der Konservativen BolkSpartet hat einen Gesetzentwurf über ben Schutz der Äugend bei Lustbarkeiten etngebracht. Nach dem vorgeschlagenen Entwurf ist für bestimmte öffentliche oder nichtöffentliche Lustbarkeiten, Schaustellungen und Darbietungen aller Art ober für solche Veranstaltungen eine» bestimmten Unternehmen» durch besonder« Anordnung der Besuch oder die Beschäftigung Minderjähriger unter 18 Kahren zu verbieten oder «inzuschränken, wenn eine Schä digung ihrer sittlichen, geistigen oder gesundheitlichen Ent wicklung zu befürchten ist. Deutsch-Oesterreichischer WirtschaftSzusammexfchlxtz. Di« Delegation sür den österreichisch-deutschen Wirtschaft»»», sammenschluß hat im Einvernehmen mit dem Deutschen Handwerk»- und Gewerbekammertag in Hannover und der Hauptgemetnschaft de» Deutschen Einzelhandel» in Berlin rin« AuStauschaktion in die Wege geleitet zwischen Söhnen (Töchtern) österreichischer und reich-deutscher kaufmänni scher und gewerblicher Unternehmer. Die Aktion ist so ge dacht, daß beispielsweise der reichsdeutsche Unternehmer sohn etwa auf ein Jahr im Betriebe eine» österreichischen Unternehmers und umgekehrt dessen Sohn wieder im reichs deutschen Unternehmen zu gleichen Bedingungen angestellt werden. Zweck dieser Aktion ist die Vertiefung der wechsel seitigen wirtschaftlichen Beziehungen und da» Kennen lernen der verschiedenen Arbeitsweisen. Kür die ArbeitSdienstpslicht entfaltet gegenwärtig der Jungdeutsch« Orden in Großberlin eine reg« Versamm lungspropaganda. Der volkSnattonale ReichStagSabgeord- nete Dr. Prütz-HildcSheim führte in einer Versammlung au», durch die ArbeitSdienstpslicht müsse den vtelen Arbeit», losen, di« sonst niemals wieder in den Arbeitsprozeß ein- gegliedert werben können, bi« Gelegenheit geboten werden, in den menschenarmen Teilen beS deutschen Osten» Siedler tätigkeit auf dem flocken Lande zu üben. Durch die Arbeits dienstpflicht solle in die deutsche Jugend auch der Gedanke der Einordnung und Unterordnung aller unter die Ge- ««inschaft wieder eingepflanzt werden, um so «ine wahre Volksgemeinschaft zu schaffen. Mk MW« itt MM, beendete» gestern die allgemeine Aussprach« über den Haushalt der Reich-Wehr und der ReichSmarixe. Die Einzelberaiung (oll heute Kreitag fortgesetzt werden. Ueber die »um Wehr- und Marineetat vorliegenden AenderunaS- anträa« wird voraussichtlich erst später in der zweiten Be ratung entschieden werden. Gestern wurden auch von Le» Ausschüssen in erster Lesung außer dem RralfteuersenkunaSgesetz di« drei neuen Wohnuugsgesetze ohne wesentliche «rxderungen ang«. nommen, nämlich da» Gesetz für Verbilligung de- Woh nungsbaues, dir Vorlage über de« Abda» der Wohn««,»- Zwangswirtschaft und das Bürgschaftsgesetz für de« Kleinwohuung-bau. Die »weite Lesung dieser Triebe soll gemeinsam mit der »weiten Lesung der Realfteurrsenkung u» der nächsten Wach« ftattftxden. Sie vmche» in Peru Zwölf Lale, zwanzig Verwundete Lima (Peru), 14. November. Ueber die Unruhen bei dem Kupferbergwerk Malpass «erden fetzt näher« Einzelheiten bekannt. Dl« Schuld an den Unruhen im Kupferdistrlkt Lerro be Paseo schreibe« dl« Pe- HSrdea kommunistischen Agitatoren zu. Der Straheubaba-, Eisenbahn, und Autobusverkehr la Lima war gestern lahm gelegt, da der Allgemeine Arbeikerverband wegen d« Un ruhen den Generalstreik verkündet hatte. Ein au» drei Dagen bestehender Eisenbahnzug traf mit 366 ausländischen Alücht- singen au» dem Minendistrikt ein. Der Lokomotivführer des .Klüchtlingszuge» berichtet über dle Unruhen: »Die lokale Polizei habe auf der Drücke nach Oroya Wachtposten auf gestellt, um zu verhindern, datz sich dle streikenden Arbeiter au» Malpaso mit denen von La Orona vereinigen. E» ent stand eine regelrechte SchlachL in deren Verlanf 12 Arbeiter getötet und etwa LS verwundet wurden. Ak MeMMilki MM Lik AWkkkk-MkktM At LEIM. tsd. Prag. Da» tschechische ArbeitSministeriu« hat dieser Tag« durch da» Prager Außenministerium die sech- FlxgverkehrSein^lverträge, die seit dem Jahr« 1827 zwi schen Deutschland und der Tschechoslowakei geschloffen wur den, gekündigt. Ein gewiffer FlugverkehrSstreit besteht bereit» seit dem FrWahr d. I., al» Deutschland die Be» xeiligxug -um Ueberflieg-x tschechoslowakischen Gebiete» für di« Exprrßflugltnie Berlin-Gleiwitz—Budapest-Kowstanti- »opel verlangt«, für di« in der Tschechoslowakei ein« Zwi. schenlandung vorgesehen war. Dies« Bewillig«», wurde MM erteilt, und daraufhin »er weigert« Deutschi au» di« vewilttauna für die tschechoslowakisch« Lixi« Pro,-Mann» Heim—Zürich—Basel und für di« Linie Marieutad—Leipzig. Seitdem wurde de» öfteren ergebnislos verhandelt. Uebri- gen» hat auch Polen jetzt seinen Flugvertrag mit der Llche-Lslowaket «kündigt. IM-reMW Miuieiitm I» MiMM. * Kattowitz. Der D«rror in Oftoberschlesien nimmt immer «ehr zu. Täglich werden neu« Ueberfäll« gemeldet, besonder« au« den Landkreisen, wo der Terror gegen di« Deutschen schlimmer ist. al« während dr» dritten Aufstan de«. Die Polizei steht den Gewalttaten seelenruhig zu und verweist die Ueberfallenen und Mißhandelten auf den Weg der Brivatklag«. Selbst in ihren Wohnungen lind di« Deutschen ihre« Leben« nicht mehr sicher. Gewaltsam »rin««» di« bi« an di« Sühn« bewaffnete« Aufständische«, «tu xx» wtstbaxbelx anch Ara««» xxd »Inder. In Siemianomitz sprang «in junger Mann in seiner Angst zum Fenster binan« und blieb bewußtlos mit Knochenbrüchen auf der Straß« liegen, An Michalkowt» hüt der Gemeindevorsteher, der em» Aufstäudtscheutreilen Kürzung von KriegSopferrrotex durch da» Venstvnökürznngtzgefetz. vd». Berlin. Wie der ReickSbund der Krieg«be- schädigten mitteilt, soll nach dem vom RrichSrat verabschie deten Bension«kür»nngsa«se» auch eine Kürzung von Ber- suraunaSgebSbrniffen eintreten, wenn ein Versorgung», berechtigter über Einkünfte an» selbständiger Berufs tätigkeit oder an» selbständiger Arbeit (ArbettSlobn) verfügt, di- de« Betrag von «AA» R«. jährlich über- steigen. Di« BersorgungSgebübriiiff« wrrden um di« Hälfte de» Betrage« gekürzt, um den das Anrechnungseinkommen 6000 RM. übersteigt. Gin« Kürzung tritt jedoch nicht ein, soweit dle BersorgxngSgebübrniffe und da« Anrechnung«, «inkommen den vetra« von insgesamt 9000 RM. im Jahr« nicht übersteigen. Zu den aarechnungsfreirn Beträgen von 6000 und 0000 RM. treten für jede« Kind 600 RM. Der Bunde«vorftand de« Reich«bunde« der Kriegsbeschädigten bat in einem Antrag an den Reichstag gefordert, daß außer- de« den Schwerbeschädigten stet« di, Schwerbeschädigten zulag« zu verbleibe» hat und di« Empfänger von Pflege- »ulage von dr» KürzungSvorfchrtften nicht betroffen »«rden. MM SWM MMM. j( Dresden. Im Mittelpunkt der Verhandlungen der letzten Sitzung de» Gesamtvorstanbe» de» Verbände» Sächsischer Industrieller standen wiederum die schwer« Not, lag« der sächsischen Ändnstrie, ihre Ursache«, weitreichende Wirkungen und die Möglichkeiten der Hilfe. Die Bestre bungen des Verbände», auch den zentralen Stellen im Reich mit vollem Nachdruck die dringende Notwendigkeit einer beschleunigten Hilfe, wie der Veränderung der verheerend wirkenden bisherigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen zum Bewußtsein zu bringen, scheinen an ben Stellen, die sich mit der konjunkturellen Verfolgung unserer großen Wirtschaftsgebiete im Reich befassen, volle» Verständnis zu finden. Da» zeigte ein mit größtem Interesse aufgenom mener Vortrag, den Direktor Dr. Bramstedt vom Institut für Konjunkturforschung über da» Thema „Struktur»««», lunge« >md Sonj«nkturgeftalt»«g der sächsische« Industrie" hielt. Gestützt auf die intensive Mitarbeit be» Satistischen LandeSamteS und der sich an Len Arbeiten de» Konjunktur forschungsinstitut» beteiligten Mitglie-Sfirmen deS Verban des sowie einer größeren Anzahl namhafter Fachverbände verglich -er Vortragende ben Kontunkturverlauf tn Sachsen in der Gegenwart und Vorkriegszeit. Gr erläutert bi« Verbundenheit von Allgemein, und ArVettnrhmereinkom- men und damit die enge SchicksalSgemeinschast, in der in unseren großen ProduktionSgebieten alle Kreise zusammen geschloffen sind. Di« aufschlußreichen und vielseitigen Arbei ten des Konjunkturforschungsinstituts seien gerade wegen der Verbreitung grundlegender Kenntnisse über die regio nale Entwicklung zu begrüßen. WWIW MM« WWskl. nbz. Berlin. Der Bundesvorstand de» Reich», bxnde» der KriegSbeschädigtex hat an den RrichSrat fol gendes Telegramm gerichtet: .Wir entnehmen au« Pressemitteilunaen, Laß im Mich»- Haushaltsplan bei der Versoranng ehemaliger Wehrmacht«, onaeböriger S6 Millionen RM. — u. a. sämtliche Kapital- absindnngSmittel — gestrichen werLen sollen. Wir bitten, dies« Streichuna abzulehnen im Interesse der Schaffung von Eigenheimen für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene und der Erhaltung von Arbeitsplätzen. Mit Rücksicht auf wiederholte Versprechungen wird gebeten, den «bengenann- trn Betrag im Etat zu belassen, um di« dringenden Ver besserungen in der ReichSvrrsorgung durchzuführen. Mittel aufzubrtngen. Die Voraussetzung für ein« ord nungsmäßige StaatSwtrtschast muß ein absolut auSgearbet- teter Etat sein. Der Minister sei nicht tn der Lag«, einen Pfennig mehr autzuhetßen, al» in der Vorlage de» Reich». ernährungSministerium» vorgesehen sei. Der Minister er warte, baß der Ausschuß soviel VerantwortungSbewußtsel« habe, daß er nicht Ausgaben verlange, für di« kein« Deckung da fei. Zu den bereit» vorliegenden Anträgen der National- kzialisten und Kommunisten ist in letzter Stunde «och «tn Antrag der Deutschen BolkSpartet gekommen, der für die Gefriersletschetxfxhr «st,« Zollermäßige«« verlangt. Et» bestimmter Satz wirb in dem Antrag nicht angegeben, der Zoll soll so herabgesetzt werben, baß da» Gefrierfleisch eine« für die minderbemittelte Bevölkerung erschwinglichen Pret» erhalten kann. Unter Ablehnung aller übrigen Anträge wnrb, nstt ben Stimmen ber Kommunisten. Nationalsozialisten, Sozial- demokraten, b«S Landvolk« und ber ChristNch-Soztalen gegen Zentrum, Deutsche VolkSpartei «nb Wirtschaftspartei bei Stimmenthaltung ber Deutschnattonalen folgender A«, «rag der Kommunisten angeuomme«, die Reich»vegierung aufzuforbern, di« verbillig««, von Frischfleisch für di« minderbemittelte V«v5lker«n, in der Weis« vorznnehmex. daß »er Preis de» verbilligte« Frischfleische» i« keinem Kall höher fei« darf, al» der bisherige Prei» de» zollfreie« Ge frierfleische» and ber Kreis der Bezieher von verbillige« Frischfleisch alle Erwerbslose«, Sozial« und Klei«re»t«er, sowie alle Fürsorgeverechtigte« ««fasse« m«ß. Diese Abstimmung erregte tn politischen und parlamen tarischen Kreisen außerordentliche» Aufsehen, da die finan zielle AnSwirknng eine» solche« Antrag«» gar sicht z« über, sehe« ist. Man spricht davon, -aß di« Ausführung diese» Anträge» SU« bis 708 Millioue« «««er Mittel erforderlich machen würde. In ReaierunaSkreisen ist man der Ansicht, baß die Durchführung diese» Beschlusses bei ber jetzige« Fi« nanzlage «»«öglich sei. da dadurch alle bisherigen Spar maßnahmen und die Balancierung de» Etats vollkommen illusorisch wäre. w M Kr MW» NWkM. Berlin. syunkspruch.) Km Ha>»halt«,»sch«ß de» Reichstage» wurden unter be« Vorsitz de» Ada. Heiman« (Soz.) zunächst -te Anträge zur Abstimmung gestellt, bi« zu der Frag« der Vereitftelluna außerplanmäßiger Mittel zur verbiligx«« »ex Frischfleischen Stell« de» i« Fortfall g« dervoraeaangen ist, ,n einer Wadloer'am««uxg indirekt »> Gewalttaten gegen Li, Deutschen ausgeiordert. Di» Deut- scheu erhalten offene Droddeieie, di, ihnen durch die Host, beamten .vortesret »ugestellt «erden. In Scklesienarub, «ft tn der Nacht »um Donnerstag dl« deutsch, Volk«, bibsiotbek von Aufständische» erbrochen worden. Etwa 1000 Vücker wurden aus di« Straß» geworlen und zer tretrn. Di» Einrichtung wurde vollständig zerstört. Eigen- tum de« Bibliothekar« wurde gestohlen. An Schoppinitz wurde da« Bahnhos«hotrl verwüstet. Ein Volizeiheamter, der sich im Lokal befand, wurde dabei verletzt. In Mokrau wurde «in 60 jähriger deutscher Landwirt von Aufständischen in seiner Wohnung so schwer mißhandelt, daß er mehrer« KaocheubrÜch« davoutrug. Ikstil luraWnllWIiftiznnri S«m M »eiche». )( Berlin. Nach fast bretmonattger Verhandlung», dauer wurde tn dem großen DarlehnSschwtnbelprozeß Torr« und Genossen vom Schöffengericht Schöneberg gestern abend da» Urteil verkündet. ES wurden wegen fortgesetzten, teil» vollendeten, teil» versuchten gemeinschaftlichen Betrug«» verurteilt: ber Kaufmann Brun» Go«r» zu drei Jahre« s«h» Monate« Gesänzni» und ö60ü Mark Geldstrafe ober wetteren 86 Tagen Sefängnt» «nb drei Jahren Ehrverlust, der Kaufmann Gustav Nieieustabl zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis, der Privatlehrer Erich Vans« und ber Bankkommtsfionär Panl Zech zu je sech» Monaten Gefäng nis. Der Haftbefehl gegen Goer» wurde aufrechterhalten, bet Riefenstahl aber ausgehoben. Die betbe« andere« An- geklagte» befinde» sich noch nicht in Haft. VklMmm Ii Ar Sumin LederMMk. * Worm «. Nachdem bereit« vor einigen Togen der früher in der Leberwarenfabrik Liedenou von Ludwig von Heyl beschäftigt« Obermeister au« Bürstadt verhaktet worden «vor, ist nunmebr Wege« Werkspionage der früher« Direktor de» Werte», Eharle» Eikeler, beim Urber schreiten der Grenze in Krbl und sein Solm beim Ueber- nachteu in Mannheim feftgeuomweu worden. Lohukürzuuge« «mch i« Euglaud. * London. In England begannen am Donner«tag wichtige Lohnverbandlunaen, di« möglicherweise neue Krisen heraufbeschwörrn könne». Di« vier großen Gsien- bohngesell schotten verlangen «in« verabketzung der Wochen löhne um 6 Schilling und «in« Kürzung der Angestellten bezüge, di« »wischen S Schilling je Woche bi» zu 400 Echil- ling im Jahr« bei einem Verdienst von 7000 Schillingen betragen soll. Ausuahmezustanst i« Havarma. * Newvork. Wie au« Havanna gemeldet wird, hat di« Regierung angesicht» der gespannt«» Lag« deu Aus nahmezustand erklärt. LeutM Mrii str imbsttm t« Mimilnltst. * Genf. Di« deutsch« Abordnung bat dem Präsidium Leg Abrüstungsausschusses folgenden Antrag -ugestellt: »Der An-klhust beschließe für fämtttcke Laudrüstungen dte direkt« Herabsetzung de» gesamte» Kriegsmaterials." Bo» deutscher Seit« wird »amentliche Abstimmung über dr« Antraa zu Vegi»» der Frettagfitzung de» Aus schusses verlangt. Gerichtssaal. Ae MkMUmm W SMrMsmi m AmM M dm StMIMIlWMW. tsb. Ein kommunalpolitischer Konflikt »wischen ben städtischen Kollegien tn Lhemnitz ist soeben burch Urteil be» Sächsischen OberverwaltunaSgertcht» zugunsten be» Stadt- ratS entschieden worden. Die Stadtverordneten hatten mit Beschluß vom 22. Mai 1SSV ben Rat ersucht, bi« geplante Entlassung von mehreren hundert Gtraßenbahnbebiensteten nicht durchzuführe», sowie di« Einführung von Kurzarbeit zu unterlasse». Der Stadtrat hielt diesen Beschluß für ungesetzlich und erhob Klag«, tn ber er darauf hiuwieS, baß eS sich um eine tnfolg« be» BerkehrSrückgange» notwendige Maßnahme handele, di« einen ber Stadt tn diesem Jahr« drohenden Vermögensverlust von 1F Millionen RM. ab- wende» solle. Während bi« Kreishauptmannschaft ben Stabtrat mit feiner Klag« avwteS, weil dte Entlassung einer so groben Zahl von Straßenbahnbebtensteten eine wirt schaftliche Angelegenheit sei, für deren Erledigung die Zu- ständiakeit de» Stadtrates nicht gegeben wäre, hat da» Ober, oerwaltung»gericht bt« Beruf«,, d«S Stabtrat» beachtet xnd den Stadtverorduetenbeschluß axsgehob«». Nach 8 83 ber Gemeindeordnung stehe Lte Anstellung uub Entlassung von Gemetndebebtensteten dem Stabtrat zu. Zufolge die ser ausdrücklichen Vorschrift brauche nicht geprüft zu werden» ob die Annahme und Entlassung ber Gemeindebediensteten zur laufenden Vermattung gehöre. Die geplante rationel- lere Gestaltung be» StraßenbahnbetriebeS fall« auch nicht unter den vegrtff der zeitweiligen Stillegung oder Um wandlung d«S Unternehmen«. Di« Befugnis zur Aufsicht Aber die verwalt«a,Ssühr«u, he» Stadtrate» berechtig« di« «emeiudeverorduet«, »icht, tu solche» Fäll«, tu bie Be» fchlntzseffxng »«» Stabtrat«» einzn,reifen. Unb soweit der Beschloß dte Einführung -er Kurzarbeit untersage^ set er schon deshalb nngesrtzltch, weil er sich auf eine ausgespro chene Angelegenhett der laufende» Verwaltung beziehe. Verurteilung des früheren Leiter, des Rochlitzer Wohlfahrts «ad Arbeitsamtes La« Gemeinsam« Schöffengericht Chemnitz verurteilte den früheren Letter des Wohlfahrts- und Arbeits amtes Rochlitz, Lr. jur. Herche r, wegen einfacher Amts-' Unterschlagung in drei Fällen (in einem Falle mit gewinn- süchtiger Urkundenfälschung) zu zehn Monaten Gefängnis und zwei Jahr« Ehrenrechteverlust. Die Straf« wurde als durch die Umersuchungshaft von 11 Monaten verbüßt erach tet. — Dr. Hercher war Beamter de« Bezirksverbandes der Lmtrhauvtmannschaft Rochlitz, Vorsitzender und Schriftführer der fünf Arbeitsnachweise des Bezirke« und hatte in der Zeit von Juli 1927 bl« Lugust 1928 in drei Fällen Gelder, die für di» Arbeitenachweise Penig und Burgstädt bestimmt waren, in einer SesamthShe von »200 RM unterschlagen. Lr. Hercher war geständig und gab an, dte Straftat tn Trum kenhett begangen zu haben. Der Schaden wurde ersetzt. /Mw od^«epiest« «oste o» dis» im Still«
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