Delete Search...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040812022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904081202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904081202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-12
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Rr. 409. 98. Jahrq. Leipziger Tageblatt. Freitag, 12. August 1904. Mitteilungen aus -er Ratsplenarfitzung vom 10. August 1904. Der Rat nahm Kenntnis von einem Schreiben des Herrn Geh. Medizinalrat Prof. Or. Curschmann, worin dieser gegen» über den — anscheinend aus derselben Quelle, wie die fälschen Nachrichten über die Cholera in Leipzig stammenden — Ge» rüchten über das Auftreten der Ruhr in Leipzig erklärt, daß in diesem Sommer noch nicht ein einziger Fall von echter Ruhr im städtisck-en .Krankenhause zu St. Jakob vorgckommen sei, und daß sogar im Vergleich zu anderen Fahren ganz auffallend wenig Fälle von Sommerdiarrhöe beobachte! worden seien. Der durch Feuersbrunst schwer geschädigten deutschen Stadt Wmterberg im Böhmer Walde wurde eine Unterstützung von 1500 auS der Plautstiftung bewilligt. Borbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten be schloß der Rat den Ankauf eines Grundstücks in Leipzig-Lin» denau, das zum Teil zur StraßenherstellunA dienen soll. Für Gasrohrlegung in der Connewitzer Straße in Stötteritz verwilligte der Rat vorbehältlich der Zustimmung der Stadt verordneten die Mittel aus dem Erneuerung?- und Erweite- runasfonds der Gasanstalten. Für Befestigung des Ufers des Pleißenmühlgrabens im Garten des Klostergutes Connewitz wurden die erforderlichen Mittel bewilligt vorbehältlich der Zustimmung der Stadtver ordneten. Bei der ?lblehnung des Entwurfs der Lagerhofordnung durch das Stadtverordnetenkollegium beschloß der Rat Be- ruhigung zu fassen. Auch soll in Zukunft das Aufgebot ver lorener oder gestohlener Lagerscheine nur auf gerichtlichem Wege stattfindcn, und die Antragsteller sollen auf diesen Weg verwiesen werden. Für die neue Steuerhebe stelle in Leipzig-Lindenau wurde beschlossen, das erforderliche Mobiliar anzuschaffen und die notwendigen Unterhaltungskosten nachzuverwilligen üdrbe- hältlich der Zustimmung der Stadtverordneten. Dem Kirchcnvorstano zu Lcipzig-Kleinzschocher beschloß der Rat auf sein Gesuch zur Errichtung einer Notkirche in Leipzig- Sckfleußig einen Platz an der Schnorrstraße daselbst zunächst aus 5 Fahre, später gegen halbjährige Kündigung zu über lassen. Auf die Petition der Anwohner der Martinstraße in Leipzig- Anger-Crottendorf wegen Verbesserung der Steigungsverhält nisse in dieser Straße, beschloß der Rat, mit den Beteiligten in Verhandlung zu treten. Für den Waisenratsbezirk 46 8 soll als Waisenrat Herr Kießel, als Stellvertreter Herr Pastor Rühle vorgeschlagcn werden. Vergeben wurden die Tischlerarbeiten für da? neue Rat haus und die Kohlenlieferungen für die städtischen Verwal tungsgebäude auf das Fahr 1904/5. -Sterblichkeits- und GesundlieitsvertBtnille. Nach den Veröffentlichungen des Kaiser!. Gesundheits amtes sind in der Zeit vom 24. bis 30. Juli d. I. von je 1000 Einwohnern, auf das Fahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 16,1, in Charlottenburg 12,2, in Breslau 26,2, in Köln 38,6, in Königsberg 24,5, in Frankfurt a. M. 18,7, in Wiesbaden 26,9, in Hannover 23,3, in Magdeburg 31,3, in Stettin 34,2, in Altona 13,4, in Straßburg 29,4, in Metz 44,3, in München 20,6, in Nürnberg 23,5, in Augsburg 40,2, in Dresden 22,0, in Leipzig 29,5, in Stuttgart 22,6, in Karlsruhe 28,8, in Braunschweig 15,5, in Hamburg 14,5, in Wien 19,2, in Pest 19,4, in Prag 19,4, in Triest 27,3, in Krakau 29,8, in Amsterdam 13,2, in Antwerpen 12,4, in Brüssel 19,5, in Lyon 20,7, in Paris 19,3, in London 15,9, in Glasgow 14,9, in Liverpool 29,7, in Edinburg 12,5, in Kopen» Hagen 14,6, in Stockholm 11,9, in Christian!« 11,2, in Peters burg 23,9, in Moskau 28,1, in Odessa 22,1, in Warschau 22.5, in Rom 20,4, in Venedig 30,7, in New Aork 21,0. Fn der überwiegenden Mehrzahl der größeren europäischen Städte blieb der Gesundheitsstand ein ähnlicher wie in der Vorwoche und auch die Sterblichkeitsziffern waren in den meisten Berichtsorten bei der in ganz Mitteleuropa während der Woche vorherrschenden heißen Witterung höhere, weil in folge des heißen Wetters akute Darmkrankheiten in sehr vielen Berichtsortcn noch häufiger als in der Vorwoche zum Tode führten. Besonders zahlreich waren Todesfälle dieser Art, überwiegend kleine Kinder betreffend, in Aachen, Augs burg, Berlin, Bochum, Breslau, Chemnitz, Köln, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Gelsenkirchen, Hasse, .Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Magdeburg, Mann heim, München, Nürnberg, Stettin, Straßburg i. E., Pest, Liverpool, London, Moskau, Odessa, Paris, Petersburg, Triest, Warschau, Wien und New Dort. — T-ie Beteiligung des Säug lingsalters an der Gesamtsterblichkeit war selbstredend eine gesteigerte. Von je 10 000 Bewohnern starben, auf das Jahr berechnet, in Berlin 68, in Leipzig 185, in München 103 Säuglinge. — Dagegen kamen von den Todesursachen akure Entzündungen der Atmungsorgane in beschränk ter Zahl zum Vorschein. Erkrankungen an Influenza wur- den wenig gemeldet. Todesfälle infolge von Influenza aus London 2, aus Petersburg 3, aus Moskau 6. — Unter den deutschen.Orten erfreuten sich nur 10 Städle (gegen 12 >n der Vorwockie) einer sehr geringen Sterblichkeit von noch nicht 15,0 Promille und Jahr, und zivar waren dies: Altona, Biele feld, Charlottenburg, Koblenz, Deutsch.Wilmersdorf, Görlitz, Hamburg, Kiel, Lübeck und Schöneberg, und von nicht deutschen Städten Amsterdam, Antwerpen, Christiania, Edinburg, Glas gow, Kopenhagen, Stockholm. -— Von den Orten mir günstiger Sterblichkeit «unter 20,0 Promille) seien hier bloß genannt: Berlin, Braunschweig, Bremen, Dessau, Elberfeld, Frankfurt a M.. Flensburg, Mainz, Mülhausen i. E., Potsdam, Rostock. Schwerin i. M., Worms, Brüssel, Pest, London, Paris, Prag und Wien. In 18 Orten der deutschen Städte stieg die Sterb lichkeit über 35; davon in 5 über 40, in 3 über 50, in 1 (Ham- born) über 60. — In der Zeit vom 23. bis 30. Juli sind in Aegypten 17 neue Erkrankungen und 8 Todesfälle an Pest, davon 6, 3 in Alexandrien, zur Anzeige gebracht worden. In der Präsidentschaft Bombay hat die Zahl der gemeldeten Pest fälle um Mitte Juli wieder zugenommen. In China herrscht die Seuche in Swatar und Nachbarbezirken. Auch in den Dorf- schaften Halmen, C'inpo, Ji-kia und Tung-kist'on kamen Pest fälle häutiger vor. In Fonnosa gelangten im Mai 1308 Er krankungen an Pest zur Meldung. In Port Elizabeth kamen in der letzten Juniwoche 2 neue Erkrankungen an Pest vor, in Johannesburg, in der ersten Juniwoche, keine. — In Bahia (Brasilien) kamen seit dem Ausbruch der Pest (am 11. Juni) 6 Erkrankungen vor, in Aütofagasta (Chile) befanden sich am 24. 5wni 21 Pestkranke in Behandlung. In svdney (Neu- Süd-DalcS) sind seit dem am 10. März d. I. erfolgten Neu ausbruch der Pest bis 31. Mai 8 Pestfälle gemeldet worden. In Kalkutta erlagen in der letzten Funiwoche 9 Personen der Pest, 20 der C h o l e r a. In Syrien (Türkei) herrschte die Cholera in der zweiten Hälfte des Juli besonders in Sulcy- manieh, Kirkuk, Mcndclli, Salahieh, Bagdad, Kazanich, Bassna wieder in höherem Grade. Auch in Persien tritt die Cholera in epidemischer Weise auf, besonders an Orten an der Karawanenstraße Buschär—Schiras. — In Rio de Janeiro, Limon, Coatzocoalcos, Merida, Tchuantepcs, Vera Cruz und Guayaquil zeigten sich im Juni Gelbfieberfällc etlvas häufiger. — Von den auch bei uns epidemisch auftretenden In fektionskrankheiten haben Todesfälle an Masern vielfach ab genommen, wie in Berlin, Dortmund, Essen, Leipzig, Ant werpen. Edinburg, Liverpool, London, Paris, Petersburg, Warschau, New Dork, während sie in Borbeck, Rauen, Moskau, Triest häufiger wurden. Todesfälle an Scharlach haben in Berlin, Borbeck, Köln, Elbing, Gelsenkirchen, Königshütte, Pest, London, Petersburg, Warschau zugcnommen. Die Sterblich keit an Diphtherie war in Berlin, Hamburg, Königsberg, Moskau, Petersburg, Warschau, Wien, New Dork, an Unter leibstyphus in Königsberg und Petersburg ein wenig gesteigert. — Mehrfache Todesfälle an Pocken kamen aus London 2, aus Paris 3, aus Moskau 5, aus Warschau 21 zur Meldung. Ordre. Unter den »edn Pferden erhöhten sich „Gourmands" Chancen noch durch die Drei - Kilo - Erlaubnis seines Reiters Shurgold, der den schlecht auf die Beine kommenden Calveley-Sohn im Einlauf energisch ausritt und zu einem knappen Sieg gegen „Brünne" und „Walküre I" führen konnte. An Zwischen fällen reich war der Preis von Moabit, in dem sich vier Pferde dem Starter stellten; „Streber", der vor dem Rennen in den Be sitz des Lt. von Schmidt-Pauli übergegangen mar und von seinem neuen Besitzer gesteuert wurde, war nicht an die anderen Pferde heranzubringen und blieb am Start stehen, als die rote Flagge gesenkt war; von den restlichen drei Pferden, von denen „Säusler" auch ausbrecherische Neigungen bekundete, kam „Brand" am Wiesenbach zu Fall, ohne daß sich aber Herr v. Wallenberg irgendwelchen Schaden zuzog. „Schneelättan" wurde tann von „Säusler"(HerrM. Lücke) im Einlauf leicht mit sechs Längen auf den zweiten Platz verwiesen. Im Narciß-Hürden-Rennen schlug „Nolly" „Delos" im Endkampf nur durch die Ueberlegenheit seines Reiters, und das Dunkelmann-Jagd-Rennen brachte Lt. v. Bach mayr, dem derzeitigen Champion unserer Herrenreiter, einen leichten Erfolg auf „Wickel", der dem wenig glücklich ge rittenen „Mein Junge" die Eisen zeigen konnte. Das Drei- tsaufendfechshundertste.Rennen beschloß den Tag mit einem überlegenen Sieg von „Conzüchter" (Herr v. Wallenberg) gegen den Halbblutschimmel „Hallob" und den abgeschlagenen „Decembre". L D, W. Warne ist zum ersten Jockey für Äraditz vom nächsten Jahre ab verpflichtet worden. Warne gibt mit Beendigung dieser Saison seine Stellung am Römerhofer Stall auf. Der fis- kaliiche Stall hatte schon in diesem Jahre den zweiten Anspruch auf die Dienste Warnes und damit schöne Erfolge erzielt, die infolge Warnes Reitkunst in Zukunft noch beträchtlicher sich gestalten dürften. Aus dem Engagement Warnes scheint hervorzugehen, daß der bis herige langjährige erste Gröditzer Jockey Ballantine nach seinem Sturz in Doberan kaum wieder auf seinen Posten zurückkehren wird. — Die Nachrichten aus Rostock über Ballantines Befinden lauten zudem nicht gerade günstig. Im Krankheitsbilde haben sich zwar keine Veränderungen gezeigt, trotzdem war das Allgemein befinden des verunglückten Jockeys neuerdings ein weniger gutes. ID TaS Luzerner Meeting hat von deutscher Seite eine sehr schwache Beteiligung aufzuweisen, wodurch dasselbe an Interesse für den deutschen Lportsmann wesentlich verliert. Es liefen im Ganzen nur 46 Unterschriften ein, während vor zwölf Monaten 102 abgegeben worden waren. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf die Ueberlegenheit der französischen Ställe zurückzuführen, denn eine so weite Expedition ist, wen» sie erfolglos verläuft, mit empfindlichen Kosten verknüpft. Einige der genannten Pferde ge hören der besseren Klasse an und wollen wir nur „Inte rmöde", „Ausländer", „Blauer Montag" und „Filigran" heraus greifen, um ein Bild des Güteverhältnisses der Vertreter der deutschen Farben in Luzern zu geben. „Hans Sachs", der hochgezogene Fulmensohn der Herren Lang-Puchhof und von Schmieder, wird in diesem Herbste gleich seinem Stallgenossen „Tiger" die Reise über den Kanal machen, um im Mutterlande des Sports eine spezielle Vorbereitung für den nächstjährigen Großen Preis von Hamburg zu erhalten. Der Hengst war bisher auf der Rennbahn ein sehr unglück liches Pferd, da er im Derby sowohl als auch im Großen Preis von Berlin auf dem zweiten Platze hinter „Bon modo" resp. „Signor" enden mußte, um dann nach seinem belanglosen Siege in Gotha ganz und gar auf den Puchhofer Koppeln zur Ruhe gezwungen zu sein. In diesem Frühjahr kehrte er in den Stall des Trauiers Seibert zurück, doch konnte dieser den schweren Hengst infolge der mangelhaften Pedale nicht bis zum Großen Preis von Hamburg in genügende Kondition bringen. Die Besitzer haben sich nun entschlossen, „Hans Sachs" über Winter in England trainiren zu lassen, damit derselbe ge- nügend Zeit bat, um in „tip top korm" am Start des 100000- Rennens erscheinen zu können. Radsport. G Willy Arend wird bei dem am Sonntag in Weißenfels stattfindenden Berufs- und Amateurrennen starten. Lawn-Tennis-Sport. -- Tie Hanptergebnifse des sechstägigcu Internationalen Lawn-TcnniS-Tnrmers, das am Mittwoch in Braunschweig zu Ende ging, hatte folgendes Resultat: Die Herrenmeisterschaft von Braunschweig errang V. v. Müller-Potsdam, der zurzeit als der beste deutsche Spieler gilt; den zweiten Preis erhielt Froitz- Heim-Straßburg. Im Spiel um den Hausapokal wurde eben falls Froitzheim Sieger, desgleichen im Herreneiuzelspiel mit endoppelspiel siegten Froitzheim und Spott. Reitsport. Rennen zu KarlShorst. Der letzte Augustrenntag - auf der Wulflbaide war gestern von trockener, sommerlich warmer Witterung begünstigt und verlief bei mittelguter Besetzung der einzelnen Felder nicht ohne Anregung. Der Metropole-Preis, das bestdotierte Rennen des Tages, verlor leider viel von seinen sportlichen Inter esse durch die Ueberlegenheit des Siegers „Landmädel" (O. John!, der den ganzen Weg über mit vielen Längen in Front lag und mit zwanzig Längen gegen „Porridge" gewann, dem „Bern stein", „Broad Sanctuary'^ und „Kilknllen" in weitem Abstande auf den nächsten Plätzen folgten. Im Anfänge hatte „Quitt" eine leichte Führung, doch schon vordenTribünen zog „Landmädel" an ihm vorbei; „Quitt", der sicher aus einen Platz gelaufen wäre, machte am großen Bach einen starken Rumpler und verlor dadurch seinen Reiter, so daß er ausschied. Ganz überlegen wurde auch der Preis von Jürgensee von „Lockhähnchen" gewonnen, nachdem „Saga" sich als ein großer Rogue erwiesen und nach der ersten Hürde auf flacher Bahn sieben bleibend, gestreikt hatte. Das größte ! Vorgabe. Iu Herre Feld des Tages kam im Preis von Sadowa unter Starters I Behrens-Hamburg; im Damen- und" Herrendoppelspiel BehrenS nnd Frl. Verton-Wiesbaden. Die Damenmeisterschaft errang gleichfalls Frl. Bertön-Wiesbaden; den zweiten Preis er. hielt Fran v. Lantz-Hannover. Wassersport. Der Kaiser-V up für Vie internationale Ozeanjacht- wettfayrt. Professor Rohloff ist, wie bereits mitgetrilt wurdk, vom Kaiser empfangen worden, um den von dem Monarchen ent- worsenen und von dem Künstler ausgeführten Pokal für die internationalen Jachtwettfahrten über den Ozean zu zeigen. Die Stiftung des wertvollen Kaiserpreises hat eine kleine Vorgeschichte. Der Kaiser hatte dem New Aorker Jachtklub nnd dem Atlantic Jachtklub die Arrangements für eine nächst, jährige Ozeantwettfahrt angeboten und vorher den Becher zurück, gezogen, den er für eine Wettfahrt 1904 über den Atlantischen Ozean bestimmt hatte Der Kaiser wollte eine Differenz zwischen den beiden genannten Klubs vermeiden. Auch Thomas Lipton hatte einen Pokal gestiftet, den Preis aber zurückgezogen, als er erfuhr, daß Kaiser Wilhelm die gleiche Absicht ausgesprochen habe Sir Lipton meinte, daß zwei gleichartige Rennen über den Ozean nicht den sportlichen Zwecken entsprechen würben. Der Kaiser sprach in einem Telegramm an Sir Lipton seine Freude über diese Wendung der Dinge aus und nahm das Anerbieten des englischen SportSman mit Dank an. Der Pokal hat, wie verlautet, die stattliche Höhe von I w, ist in Silber getrieben und reich vergoldet. Er besteht aus einem vasenartigen, in antikisierenden Formen gehaltenen Hauptstück. Zu beiden Seiten bilden BlumtnfestonS haltende Nixen, Vie sich an das Mittelstück anschmiegen, griffartige Henkel. Auf der Schauseite des Pokals befindet sich das große Rrliefbild des Kaisers. Die Inschrift wird auf dem Mahagonisockel, der mit Goldbeschlägen verziert ist, angebracht werden. Der Pokal war bei dem Diner, das der Kaiser bei dem Kommandeur deS GardekorpS v. Kessel einnahm, ausgestellt und ist jetzt nach dem Fahnensaal des königlichen Schlosses gebracht worden. Die Wettfahrt VeS kaiserlichen Jachtklubs auf der Kieler Föhrde am 10. August nahm bei frischem West winde folgenden Verlauf: In den Klassen der Kreuzerjachten errangen den ersten Preis der „Kommodore", die „Iris", die „Gerda", der „Mercur", der „Tom Kyle II"; in den Klassen der Rennjachten die „Hertha", die „Olly", der „Glückauf", der „Molch". Es wurden die großen Bahnen ge- segelt, dreizehn Jachten beteiligten sich an den Fahrten. Süchettirch. * Religion und Naturwissenschaft. Ein Vortrag. Von Kurd Laß Witz. Verlag von B. Ellischer Nachf. in Leipzig Preis: 60 Pfg. Kurd Laßwitz> ein Gothaer Gymnasiallehrer, hat schon ein paar gescheite und gelehrte naturwissenschaftliche und philo sophische Werke geschrieben. In dem schönen Vortrag, der hier vorliegt, spricht er zum großen Publikum über ein Thema, das nicht oft genug erörtert werden kann. Ruhig und klar legt er dar, wie die Notwendigkeit alles Naturgeschehens ein Grundsatz aller Wissenschaft sei, den niemand bestreiten darf und keiner widerlegen kann. Aber voll des echten Kantischen Geistes findet er darnach auch feierlich schöne Worte von der Freiheit unseres religiösen Lebens." Referent kann nicht überall Laßwitz' De- duktwncn beistimmen; das Wesen der Religion und der sittlichen Forderungen kann auf diesem Wege schwerlich richtig erkannt werden, und das Zauberwort, dieses Welträtsels endliche Lösung, scheint mir auch L. noch nicht gefunden zu haben. Aber das tut dem Geiste des Schriftchens keinen Mbruch. Kühl und verständig lehnt der Gelehrte das Wunder ab — himmel hoch aber erhaben über die Plattheiten des landläufigen Ma terialismus. Wahrlich, hier sind hohe Gedanken und ein reines rief religiöses Herz beisammen. Ich kann es mir nicht versagen, ein paar Worte des Verfassers hier auszuschreiben: „Zu denen rede ich, die an die sittliche Freiheit und die Liebe Gottes glauben, die sich unselig und elend fühlen würden, wenn sie um der Erkenntnis willen die ihnen heiligsten Güter der Menschheit verlieren sollten. Zu denen rede ich, die in Seelen, not sind, weil sie fürchten, die Wissenschaft könne ihnen die Re ligion rauben. Und denen sage ich, wie mir selbst, darum ist keine Sorge!" Es ist alles tapfer und sehr schön. 8. v. Spielpllin der Leipziger Stadttheater. Alter Theater. Sonnabend, den 13. August: I*an Oesar. Operette in 3 Akten. Musik von R. Dellinger. Anfang Vz8 Uhr. lnsettionspreis Oie Sgerpallene flelstrrilr 2S?kg>, flelrlamen unter <trm fleaalrlionttlttch (sgespalten) 7S pfg. VortoiUlLttell Lindaus —tiin8iedtliek äes 6c68etimaek8 unä äer ^rAiebi^keit bietet— kM WM IQ äeii krei^a^en: äa8 ?tunä, kräftige, 8ekr beliebte Jlarks, „ „ „ volkckmeekenä, empkedl6N8wert, „ „ „ vorrüAlieker Kaltes, „ „ ,, boekkeine, erxiebixe Sorte, „ „ „ 8ekr aromati8ob unä bevorru^t, „ „ „ feilte unä (teljkat68te LIi86blln§. vis k>rei8wijröigkei1 liegt in äen yusMätsn! Vie 6!eiebmä88igl<ei1 in kiel' t-ieterung wirkt boekgeeeiiätrt! vis Uöetung erfolgt in muetergiltigeter Anlage! lÜLliUÜ ?ü8l^8oli, üaHIetekittil, XakkserüLtsrei im 6ro88dstriebv IWpplLtr — an äs? Väettttzl'8tra886 ürimMlrcli«' Asinm» — Müder üer tzimliWe »Mir«« — KM <le keletziie. wo 120 140 160 180 200 4 ». Msrksl'8 Von «ter kvlse ruriielc Lsdn-Lrrt Lnsisel, tturicartslrassv 7, I. 8pr. 9—12, 2—5. Del 5866. Zur Reise und Obstzeit sowie fürs Manöver empfehle meinen bereits mehrfach prämiierten kivr>or^i7piK0ki (:kzlroKL8trikoll:> Bei Magenbeschwerden, Diarrhöe, Kolik » Ausstößen infolge Erkältung oder Genuß von jungem Gemüse, Obst und besonders kaltem Bier rc., seit vielen Jahren erprobt und als schmerz stillend bewährt Obiger Magenbitter zeichnet sich ganz besonders dadurch aus, daß er mit Malagawein bereitet ist, keinen Zuckerznsatz hat, schnell erlvarmt und keinen bitteren Nachgeschmack im Munde zurückläßt, wie dies bei anderen Magen bittern der Fall ist. ü< Iit zu haben in verschlossenen Flaschen ü 80 1.50 u. 3 und Reise ¬ flaschen ä 50 durch 4. n. «enkvl, Liqnenrfabrik nnd Fruchtsaftpresserei. I-vipLiL. Lindenthaler Str. ZV. Burgstr. 22/24. wird schön gestickt und tamburiert LUUflilk 1UI?inh<>iIltteiäorll,Dorolheenst.2. 8etMinme Vailotte- nur I» guviltllt biUteu in ^a»ve»t»1 dostoo» empkoblvu vttOMlWllkkLkR, Monatsauzüge a.d.Gesch. v Lrnst ^v«i verkauft Xi«p/ig, Prtersstraße 34, H. III. <4«cs«ly«i^t»r Brühl 7, offer. allerf Molkereibutter u Psd 126 >L, II» Molkrretbutter » Pfd. 114 H, Grosze frische Hier ü Mandel 80 Z. LII« 4rt kür Damen, Herren u. Lmcksr. risebreuge a. UancktUvker. 8anäg;esticüte Decüen eto. ' klOOiagSkl s2Z(8I6kU l'l'OI. 0?. I36g6k'). VallstLutt. ttetten Xllkmerksain« veckiennug. — Vortkeiiboktv 4usv«KI in allen Artikeln. — Slllssigst enlenllrt« kreis«. Nut-». ttW-MMtiW. ^ioolagon (3^8iem k^of. vr. Isegoi'). Schweinefleisch, Z Pfd. 60 M. iksselil. Illnt- n. Dedernc. rkck. r. 60 X nn Xnnekv., Kart 0,86, nvlek kkck. 0,70.6 kölcellleiseb - 0,65 » 6errel»tv.,bartkk.1,50, - 1,20 - <4er. 8pevü 0,50, 8ebnorrll. - 0,70- R ettvnrst k»kck. 0,90 .X köbelrinckerdr. ». Xnovken - 0,80 - t»ek. kinci- u. 8ekneioeü. - 0,70 » 8ekveinekett, gnrnnt. rein - 0,70 - 8ebme«r noci kettes - 0,55 - ff. Mastochsen-, Hammel- n. Kalbfleisch Pfd. 0,70 u. 0,75 Bei Abnahme von 5 Pfd. Speck. Schmeer, Fett u. Fette» per Pfd. 5 billiger. Del. mit Rotordetrieb, 8290. VSVLK MkULtzlvovL, Dresdner Straße 6Z. »ott <»» Dotz/e Kkrankkett et. »ettk». »Sn ^4wirtet «u5 X. 4S2V ttue e/» et. et. ttt. erb. wagen, Sportwagen, STrnoer rriumph-Klappstühlc, ILeia^IiOrt»» s. b. Lrnkt, Auerbachs Hof käimlieil Melinclileii. Äus auswärtigen Slättern. vermählt: Herr Musiklrhrer Arnold Klesse in Allen- stein mit Frl. Theresia Herrmann daselbst. Herr Curt Moser in Dresden mit Frl. Olga Gretzschel daselbst. Herr Heinrich Lampreckt in LeiSnig mit Frl. Clara Kraffelt daselbst. Herr Gustav Schneider in Dresden mit Frl. Melusine Strauß daselbst. Geboren Herrn Ernst Große in Ldemnitz eine Tochter. Herrn Dr. mack. Rothfeld in Cbemnitz ein Sohn. Herrn Ober-Post- assisient Wiegand in Gera ein Sohn. Herrn vr. Geyer iu Zwickau eine Tochter. Herrn Emil Dreßler in Dresden eine Tochter.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview