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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040716027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904071602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904071602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-16
- Monat1904-07
- Jahr1904
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Verbreitung der großen volkskraukheiten in »en Monaten Mär; April nnd Mai IV04. Tie Nachrichten über die Verbreitung der P e sl in den drei Arühjahrsmonaten Marz, April, Näu lajjen erfreulicher» weise im allgemeinen in den meisten der von ihr hcimge>uchtcn Landern eine weitere Abnahme, in manchen auch ein Er- loschen der Leuctze erkennen, nur in Indien, dem Hauptherde dieser Volkskrankhett, blieb die Zahl der gemeldeten Erkran- kungeu und Todesfälle noch immer eine sehr bedeutende, wenn auch im April und Mai eine größere Abnahme der Sterbesälle ersichtlich wird. Zur Einschleppung der Pest nach Europa i,i es auch >n diesen drei Monaten nicht geiomnien, wozu ja wohl die streng durciigeführte Kontrolle der von den europäischen Staaten und den Vereinigten »Staaten von Amerika den An künften auS überseeischen Häfen gegenüber sehr vieles beiträgt, abgesehen davon, daß auch in sanitärer Beziehung auf Len europäischen Schiffen eine größere Sorgfalt herrschen durfte, als auf jenen. Daher mag cs wohl auch tommen, daß, nachdem Anfang 'März in Alexandrien und in einigen anderen Orten Aeghpnns, auch in Port Said, wieder vereinzelte Pestfäkle be obachtet worden waren, am 19. März aus verschiedenen Be zirken das Wied^raustretcn von Pest gemeldet wurde, und daß sich diese Fälle im Laufe des März, April und L>dai ansehnlich steigerten. Hauptsächlich ergriffen waren d>e Distrikte Samal- lut, Tabta, Teckyieh, Girgch, NLag-Hamadi, Baliana. Heftig hütete die Seuche an einem der Wüste nahegelegenen Orte Awlat-Dehia Bahari. In mehr vereinzelten Fällen wurde Pest in Minieh, Bibeh, Kuesna, Assiout, Beni Mazar, Zagazig, Port Said, Alexandrien und Suez festgestcllt. In Port Said betrug die Zahl derselben bis 28. Mai 10 (9 Todesfälle), in Alexandrien 18 (10), in Suez 1 (1). Im Mai nahm die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle ab und blieb nur noch im Bezirk Samallur eine größere. Im Hafen von Lingah (im persischen Meerbusen) brach Anfang Mai die Pest auS. In Britisch-Südafrika, wo im Januar und Februar die Epi demie schon erloschen schien, fand man im Februar in Port Elizabeth und in Queenstown noch zahlreiche mit Pestbazilleu behaftete Nagetiere, die die Befürchtung vor einem Wieder- aufflackcrn der Seuche nicht zur Ruhe kommen ließ Es er folgte auch Ende Februar und Anfang März in Port Elizabeth ein Neuausbruch, indem 8 Farbige, am 5. März noch 2 weitere, an der Pest erkrankten, von denen 4 starben. Bis 19. März kamen in Port Elizabeth noch 4, in Uitenhage noch 3 Er krankungen vor. Vom 20. März bis 2. April wurde keine weitere Erkrankung gemeldet, vom 10. bis 30. April jedoch noch 4, bis 14. Mai noch eine weitere Erkrankung. Gleich zeitig brach am 19. 'März in Johannesburg im indischen Viertel die Pest aus. Es erkrankten bis 15. Mai im ganzen 123 Per sonen, von denen 85 der Krankheit erlagen. Schon einige Zeit vorher waren bei den Bewohnern der sogenannten Kuli- Lckation zahlreiche Erkrankungen an Lungenentzündung bei den dieser Krankheit besonders ausgesetzten Indiern vorgc- komrnen, so daß sogar einige Patienten ocm allgemeinen Hospitale überwiesen wurden. Erst am 18. März wurde die Behörde durch die ansehnliche Zunahme dieser Erkrankungen und durch deren sehr raschen tödlichen Verlauf auf die Krankheit aufmerksam und am 19. abends Ivar einwandsfrei festgestcllt, daß die Krankheit die Pest war. Bis zum 21. März sollen nur Indier von der Seuche befallen gewesen sein. Von den Be hörden wurden sehr strenge Isolier- und Dcsinfektionsmaß- regcln angeordnet; die Lokation soll niedergebrannt werden. Von Johannesburg soll die Pest Anfang April in die Um gegend, so nach Germiston und Benoni verschleppt worden sein. Auch in Pretoria waren bis 13. April einige, in Durban (am 17. ll^ai) 1 Pestfall vorgekommen. »Sehr heftig herrschte die Pest, wie schon eingangs erwähnt, in diesen Monaten in Briiisch-Ostindien, besonders in der Präsidentschaft Bombay. Hier stieg im Februar die Zahl der wöchentlich gemeldeten Erkrankungen auf über 9000, im März auf 12 000 und sank erst im April wieder auf 6000, so daß die Zahl der Er krankungen bis Ende April auf über 80 000, die der Todesfälle auf über 60 000 stieg. Auch in der Hauptstadt Bombay nahm die Epidemie wieder zu, so daß in der angegebenen Zeit die Zahl der Erkrankungen über 8000, die der Todesfälle über 7000 betrug. Im April zeigte sich aber auch hier eine größere Abnahme , so daß die Zahl der aus der Präsidentschaft Bombay gemeldeten wöchentlichen Pcstfälle Anfang Mai nicht mehr ganz 4000, Mitte ü'üai nur noch 3000, die der wöätentlichen Todes fälle auf 2040 zurückging. Auch in Karacki, wo in der oben angegebenen Zeit bei etwa 2000 Erkrankungen 1500 Todes fälle erfolgten, so wie in Kathiawar, Jmnazar, Voraval und im Kariobezirk herrschte die Pest gleichfalls heftig, während Broack und Bbavnagar (letzteres schon zu Ende Februar) für pesifrei erklärt wurden. Auch in diesen Orten sank im April und Mai die Zahl der Pestfälle erheblich. Aus Aden wurde am 5. April das Vorkommen von 2 (durch Einschleppung er folgten' Pcsrfällen, denen im Mai noch 4 vereinzelte Pestfälle folgten, festgestellt, doch wurde Aden schon am 30. Mai wieder für peüfrei erklärt. In Kalkutta hat die Zahl der Pcstfälle, besonders im März und April, gleichfalls zugcnommen, so daß Anfang April die Zahl der wöchentlich gemeldeten Pcstfälle Weir über 500 ansticg und von Anfang Februar bis Ende April 3753 Todesfälle an Pest zur Anzeige gelangten. Auch hier zeigte sich Anfang Mai eine Abnahme. Trotz des erfolgten größeren Rückgangs der Epidemie ist die Aussicht eine geringe, daß die Seuche in Indien in den nächsten Monaten gänzlich zum Erlöschen komme. Aus China liegen wenig zuverlässige Nach richten vor. Aus Niutsckwang wird gemeldet, daß, nachdem vom 30. August v. I. bis 23. Februar 1904 über 1000 Pest falle (von denen 958 tödlich endeten) vorgckommcn ivaren, der Ort am 24. Februar für pestfrei erklärt worden ist. und daß im Territorium von Kwang-Tschou-Wan (Halbinsel Leitschou) in 2 Bezirken in der Zeit vom 12. bis 25. April 940 Todesfälle an Pest zur Meldung gekommen sind, während im 3. Bezirk Cholerasälle beobachtet wurden. Im Mai war im Gebiete von Kwang-Tschou-Wan die Epidemie noch nicht erloschen. Auch im Hafen und in der Nacblmrschaft von Swatau war mit Eintritt der wärmeren Iahres-eit im April die Pest wieder ausgetreten, so in der Kreisstadt Chaovang und in Tathanpang (etwa 16 bczw. 14 Kilometer von Swatau), wo die Seuche recht bösartig wüten und täglich gegen 80 Opfer fordern soll. Aus Japan melden die Berichte aus Formosa, daß zwar die Pest auf der Insel noch nicht erloschen und im Januar und Februar die Zahl der Pesrfällc wieder gestiegen sei, doch ist seit dem Jahre 1901 die Zahl der jährlich gemeldeten Erkrankungen und Todesfälle an Pest in stetiger erheblicher Abnahme. Besonders ergriffen waren die Orte Ensoiko, Tainan, Taipeh und Kagi. Auf den Philippinen ist die Pest dem Erlöschen nahe. Im Januar kamen bei 10 Erkrankungen 7, im Februar bei 7 Erkrankungen 6 Todesfälle zur Meldung. Auch auf der Insel Mauritius hat die Zahl der Pestfällc er- heblich abgcnommcn; sie sank von 105 (60 Todesfälle) im Januar auf 14 (10) ini Februar und 6 (5) im März. — In den Vereinigten Staaten von Amerika kamen nur in San Franzisko mehrere Pcstfälle vor; vom 6. Februar bis 1. März 7 Erkrankungen, von denen 4 tödlich endeten. Dagegen scheint die Pest in Brasilien iveitcre Verbreitung zu gewinnen. In Rio de Janeiro war im Febrnar die Zähl der Pcstfälle aus 26 lmit 15 Todesfällen) gestiegen, sank aber im März und April wieder auf je 8. In Pnra breitete sich die Seuche im Februar aus, doch soll sie Anfang Mai daselbst erloschen sein. Auch Maranhao war stark verseucht, während aus Pindamon- hangaka von Mitte Febrnar das Erlöscl)en der Epidemie ge meldet wird. In Porte Alegre herrschte schon in den letzten Monaten des verflossenen Jahres die Pest, besonders wurden daselbst viele mit PeslbastUen behaftete Ratten gefunden. Für den Monat Januar d. I. wurden 17, für den Februar 18, für den März 20 (seit Oktober v. I. im ganzen 110) Pest- todeSfälle angegeben. Auch Anfang April wurden noch mehrere Pestfälle feilgeil.Üi. Im allgemeinen sind diese Zahlen jedoch nicht maßgebend, da mit Sicverbeit festgestellt ist, daß erheblim mehr Fälle, als angegeben worden, vorgekommen find. Aus Chile wird vom 30. Avril der Ausbruch der Pest in Antofagasta amtlich zugegeben. Bis Itt. April waren 70 Todesfälle ange geben, im Mai war die Epidemie jedoch noch nickt erloschen Auck in Lima 'Peru) wurde Ende März amtlich das Vor handcnseiu von Pest initgcteili, am 31. März befanden sich 2! Kranke in Behandlung. Der Hafen von Callao lvar nm diese Zeit noch frei. In Queensland wurden in Brisbane vom 7. bis 20. Februar wieder 5 Pcstfälle festgestellt, nachdem seit dem 12. September des verflossenen Jahres der letzte Pcstfall vorgckommen Ivar. Da bis 26. Mär; keine weitere Erkrankung beobachtet wurde, wurde das Pestlazarett geschloßen; dock kamen im April (bis 30.) wieder 6 neue Pcstfälle vor; auch in CairnS wurde im März ein pestverdächtiger Fall beobachtet. In Neusüdumles wurde in Sydney im März 1 Pcstfall, Ivahr- fä-cinlich durch Ratten (aus Queensland eingeschleppt) fcstge» stellt; bis Mine April kam keine weitere Erkrankung an Men schen vor, da zeigte sich sowohl am 15., wie am 22. und 25. April wieder je ein neuer Pestfall. Zahlreiche mit Pest dazillen behaftete Nagetiere wurden während der ganze» Zeit gefunden. Nachrichten über die Cholera liefen im allgemeinen spärlich em, obwohl dieselbe in viel mehr Orten als angegeben wird, herrschen dürfte. Die eingcgangenen Mitteilungen lauteten jedoch nicht ungünstig. Im Februar und März kamen sowohl in Bafsra wie in Bagdad (Türkei) mehrere Erkrankun gen und Todesfälle an Cholera vor, die nach der Ansicht der dortigen Acrzte für leichtere Fälle erklärt wurden, gegen die man mit großer Nachsicht zu Felde zog. Bald mehrten sich jedoch in beiden Orten die Zahl der Erkrankungen und Sterbe fälle. Dank dem darauf erfolgten energischen Vorgehen der dortigen Behörden gelang es, die Weitervcrbrcitung bei der Rückkehr der Mekkapilger zum Teil zu verhindern, und die Epidemie in Bagdad zum Erlöschen zu bringen. Doch war sie im Mai weder in Bafsra noch in Samarak, Masrich, Djiwarir, Reminch und Hamara erloschen. In Aleppo herrschte während dieser Zeit ein günstiger Gesundheitsstand. Da gegen wird von den Bahreininseln (im persischen Meerbusen) von Anfang Mai der Ausbruch der Cholera gemeldet. In Kalkutta hat die Zahl der Cholerasälle Ende März zugenommen, so daß seit Anfang Februar bis Ende April 846 Todesfälle daran zur Meldung kamen. Daß die Cholera, wie viele andere Infektionskrankheiten, durch die aus MekHa zurückkchrenden Pilger nur zu leicht nach den verschiedensten Gegenden ver schleppt wird, besonders nach Gegenden, in denen eine sanitäre llcberwachung und andere hygienischen Niaßregcln, zumal bei dem nicht selten aus religiösen Gründen sich gegen dieselben abwehrend verhaltenden Bewohnern, nicht durchgeführt wer den kann, ist nur zu erklärlich, und es ist wunderbar genug, daß in diesem Jahre die Zahl der Erkrankungen unter den Pilgern eine bedeutend kleinere als in früheren Jahren ist. Zlvar wird auch aus vielen Orten das Vorkommen von Seuchen, um den gefürchteten Isolierungen und Desinfektionen zu ent- gehen, verheimlicht. Nur bisweilen dringt eine zuverlässige Nachricht über die Grenzen. So wurde mitgcteilt, daß in Kermanschah (Persien, an der türkischen Grenze) seit Ende März die Cholera festgestcllt sei und daß derselben 20 (nach anderen Mitteilungen nur 7) Personen erlegen seien. Es wurde sofort die Quarantäne gegen die türkische Grenze in Kasn-Schirin verschärft und der Ort für die zurückkchrenden Pilger geschlossen. Dessen ungeachtet nahm die Zahl der Cholerasälle rasch zu, am 18. Mai wurden 107 Erkrankungen (80 tödlich), am 24. Mai noch 91 Erkrankungen (85 tödlich) gemeldet. Auch in China herrscht Cholera in verschiedenen Gebieten, doch liegen nur wenig zuverlässige Nachrichten vor. Im Territorium Kwang-Tschou-Wan (im 3. Bezirk) sind bis Ende April, wie schon erwähnt, eine größere Zahl von Cholera fällen vorgckommcn. Auf den Philippinen hat die Zahl der Cholerafälle sowohl in Manila wie in den Provinzen im Januar erheblich abgenommen, so daß ein Erlöschen der Epi demie in nicht ferner Zeit zu erwarten ist. lieber das Gelbfieber liegen aus verschiedenen südamcrikanischen Staaten aus dem Februar, März und April Nachrichten vor, denen zufolge sich die Krankheit in Laredo, Merida, Cartagena, Tchuantcpec, Vera Cruz, Guayaquil (im März heftiger), Maracaibo, Baranquilla, Sagua (auf Kuba), Alajucla, Pro greso, im Krankenhause zu Sao Sebastiao in einigen nicht zu zahlreichen Fällen zeigte. Auch in Rio de Janeiro blieb im Februar und März das Vorkommen von Gelbfieber ein be schränktes. Nur in Paranagua (Brasilien) trat das Fieber in jenen Monaten sehr heftig auf und verliefen fast alle Fälle tödlich. Doch soll am 24. März der Gesundheitsstand wieder ein normaler gewesen sein. Auch in Para zeigte sich das Gelb fieber im April häufiger und wütete in dem Städtchen Mor- retcs (im Hafen von Antonina) sehr heftig. Anfang Februar waren an der Südküste von Cuba unter der Besatzung einer norwegischen Bark mehrere Erkrankungen an Gelbfieber vor gckommen, denen bis zum 13. Februar 6 Personen erlegen waren. Häufiger zeigten sich in den 3 genannten Monaten auch die Pocken. Aus Amsterdam, Antwerpen, London, Paris, Psrcrs- t burg, Warschau wurden zahlreiche Erkrankungen und Todes- i fälle an Pocken gemeldet. In Konstantinopel kamen vom 29. Februar bis 8. Mai 50 Todesfälle an Pocken zur Kenntnis. Auch im Deutschen Reiche zeigten sich Pocken infolge von Ein schleppung an mehreren Orten, wie in Hannover, Posen (im Kreise Schmiegel), in Düsseldorf, im Regierungsbezirk Münster (Recklinghausen), Stadt Chemnitz, Bremen (bei einem aus Monastir nach Amerika Auswandcrndcn) in einzelnen Fällen. Epidemisch traten die Pocken im Regierungsbezirk Arnsberg auf, wo vom 27. März bis 23. April 51 Erkrankungen mit 11 Todesfällen gemeldet wurden. In Nagasaki (Japan) waren Pocken im Februar häufig, verliefen aber sehr mild (über 200 Erkrankungen, 11 Todesfälle). In Paris häuften sich von Ende Februar bis März Typbusfälle; cs wurden vom 28. Februar bis 19. März 427 Erkrankungen mit 48 Todesfällen berichtet. Das Wasicr des Flusses Avre war verunreinigt und man gebrauchte des halb filtriertes Scinewasser. In Madrid herrschte im Mai Flecktyphus und in Alexandrien (Aegypten) kamen Mitte April eine größere Zahl von Erkrankungen an Genick st arre zur Feststellung, die be sonders in der ärmeren Bevölkerung in wenigen Tagen zum Tode führten. Lr. Sterblichketts- und GesundheitsverhiiltMe. Nach den Veröffentlichungen des Kaiser!. Gesundheitsamtes sind in der Zeit vom 26. Juni bis 2. Juli d. I. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 13,6, in Charlottenburg 11,5, in Breslau 23,2, in Köln 17,5, in Königsberg 19,1, in Frankfurt a. M 16,1, in Wiesbaden 14,3, in Hannover 12,9, in Magdeburg 17,3, in Stettin 25,2, in Altona 13,7, in Metz 28,0, in München 18,7, in "Nürnberg 19,1, in Augsburg 22,6, m Dresden 13,7, in Leipzig 18,2, in Stuttgart 20,2, in Karlsruhe 18,5, in Braunichweig 14,7, in Hamburg 14,2, in Wien 16',7, in Pest 16,7, in Prag 18,0, in Triest 29,3, in Krakau 27,1, in Amster dam 11,8, in Antwerpen 10,8, in Brüssel 11,1, in Lyon 17,6, in London 12,8, in Glasgow 15,8, in Liverpool 17,6, in Edin- burg 17,2, in Kopenhagen 17,3, in Stockholm 14,4, in Chri- sliania 16,0, in Petersburg 25,1, in Moskau 30,2, in Odessa 25,6, in Warschau 19,7, in Venedig 16,3, in New Aork 22,6. Der Gesundheitsstand blieb auch in dieser Woche in der überwiegenden Mehrzahl der größeren europäischen Städte ein guter und die Sterblichkeit in den meisten derselben eine günstige. Die Zahl der deutschen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (unter 15,0 pro Mille und Jahr) ging von 38 der Vorwoche auf 33 in der Berichtswoche zurück und seien aus der Zahl derselben hier nur Altona, Bambevg, Berlin, Braun schweig, Charlottenburg, Dessau, Dresden, Elberfeld, Erfurt, Flensburg, Görlitz, Hamburg, Hannover, Kiel, Potsdam, Lchöncberg, Schwerin i. M., Wiesbaden, Worms und von nichtdeutschen Städten Amsterdam, Antwerpen, Brüssel, London und Stockholm genannt. Aus der großen Zahl von Orten mit günstiger Sterblichkeit (unter 20,0 pro Mille) erwähnen wir hier nur Aachen, Beuthen, O.-Schl., Bremen, Köln, Danzig, Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Freiburg i. B., Fürth, Halberstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Königsberg, Lübeck, Magdeburg, München, Nürnberg, Pforzheim, Rixdorf, Rostock, Trier, Würzburg, Pest, Chrisliania, Eoinburg, Glas gow, Liverpool, Lyon, Prag, Warschau und Wien. Unter den Todesursachen kamen bei der in der Woche herrschenden milden Temperatur der Luft akute Darmkrankheiten an den meisten Orten in zahlreicken, in vielen Orten (wie in Augsburg, Berlin, Köln, Dresden, Frankfurt a. M., Leip zig, Mannheim, Metz, München, Stuttgart, Pest, Kopen- vagen, Odessa, Prag) in gesteigerten Fällen zum Vorsckein. Tie Beteiligung des Säuglingsalters an der Gesamtsterblich keit war eine gesteigerte, so daß von je 10 000 Lebenden, auf das Jahr berechnet, in Berlin 38, in Leipzig 88, in München 83 Säuglinge starben. Dagegen haben akute Ent- Zündungen der A t m u n g s o r g a n e etwas abge- iioniincn, doch war in einer größeren Zahl von Orten die Zahl der an diesen KrankheitSformcn ltzxstorbcnen in Berti». Köln, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Leipzig, Pest, London u. a.) eine höhere als in der Vor. Woche. Todesfälle in Influenza toarcn selten; mehrfache Todesfälle infolge von Influenza kamen nur aus Berlin 2, aus London und Petersburg je 3, allS Moskau 8 zur Anzeige. — Vom 18. Juni bis 2. Juli sind in Aegypten 59 Erkrankungen und 23 Todesfälle an Pest zur Meldung gekommen, von denen 27 (5) auf Zagazig und 6 (4) auf Alexandrien entfallen. In der persischen Hafenstadt Lingah sind vom 27. April bis 3. Juni 125 Personen an der Pest gestorben. In Punjab, wo die Pest erheblich nachgelassen bat, kamen in der Zeit vom 29. Mai bis 4. Juni noch über 12 000 Todesfälle an Pest zur Meldung; in der Präsidentschaft Bombay vom 12. bis 18. Juni nur noch 664 Erkrankungen und 510 Todesfälle. In Hong- kong erkrankten an der Seuche vom 8. bis 28. Mai 94 Per- sonen und starben 86. Auf Formosa sind im März 558 Er krankungen und 386 Todesfälle an Pest zur Kenntnis gelangt, die meisten Fälle betrafen die Bezirke Ensoiko, Kagi und Fai- nan. In Durban und Marizburg sind vom 29. Mai bis 4. Juni 2 Pestkranke im Lazarett gestorben, 1 neu Erkrankter wurde ausgenommen, auch im Bezirk Johannesburg ist in der Woche vom 5. bis 12. Juni 1 neue Pesterkrankung beobachtet worden. In Callao (Peru) sind Anfangs Juni mehrere, in Brisbane (Queensland) Ende Mai 3 neue Pestfällc vor- gekommen. — In Kalkutta erlagen in der Wt vom 29. Mai bis 4. Juni 70 Personen der Pest und 24 der Cholera, die in Hille, Kerbclla, Nedjeff, Djcmaat Ende Juni in epidemischer Verbreitung, in Bagdad und Bassra nur in wenigen Fällen auftrat. Auf den Bahreininfeln hat die Cholera viele Opfer gefordert. Aus Maskat (Ende Juni) und Rudhille (8.-Juni, ein Küstenort Persiens) wird der Ausbruch der Cholera gc- meldet; auch in Hongkong wurden einige Fälle von Cholera beobachtet. — In Limon, Tampico und Coalzocoalcos kamen Anfang Juni und Mitte Mai wenige, in Guayaquil (5. bis 25. Mai) 14 Todesfälle an Gelbfieber vor. — Von den auch bei uns epidemisch auftretcnden Infektionskrankheiten haben Masern in Düsseldorf, Kiel, Leipzig, Mainz, Mann heim, Antwerpen, Pest, Liverpool, London, Moskau »mehr Opfer als in der Vorwoche gefordert. Todesfälle an Schar lach waren in Elbing, London, Petersburg, Warschau, New .Bork gesteigert. — Die Sterblichkeit an Diphtherie war in Berlin, Lyon, Moskau, Petersburg, Wien, New Uork etwas erhöht. Mehrfache Todesfälle an Pocken kamen aus Glas- gow 2, aus Moskau und Petersburg je 4, aus Konstantinopel 11, aus Warschau 26 zum Bericht. Krirfkasterr der Redaktion. C. W. V Unseres Erachtens ist dadurch, daß der Hauswirt Ihnen beim Mieten der Wohnung verschwieg, daß das Kloset noch von anderen Rorridorbewohnern mitbenutzt wird, für Sie ein Grund gegeben, vom Vertrage zurjlckzutrrten. Einer Klage des Hauswirtes tönnen Sie daher mit Ruhe entgegensehen. Bericht -er meteorologischen Station Oberhof i. Thür. 825 m ü. M. 1904 Juli Luftdruck Lufttemperatur Rela- Itv« Heu» itqketl tn ck, Wind ! Bewölkima I or-o I 7 Uhr vorm. 2 Uhr mtltaa »Uhr abds. rageS- »itilel Maxt mum Mtnt mum mtllel Rtch lang Liärkc 0—12 11. 696.4 696.3 696.3 14.6 18.5 8.3 61 E. 1 12. 69.V» 696.3 696.k 15.4 19.0 8.6 62 E. 1 13. 697.3 698.0 698.4 20.2 26.5 112 44 E. 1 ) Herme UM MIM d,1S, Kavihar, 0.1 jede Kapsel. G»«s» » «r. Vch« la areitehigen kacketen. - vo-rayl. u i>. ; Nka»«»»-«. : Lein« Vap«nd«rc/>u^-trn - «i« d. Lankas «t. / p 1.1nn) : o/r b«odac/,<«t : In Dvlprlg in cksn ^.potkeüsu. Bestimmt: Lngol-Ipvtkell», vvrsen-^pvtdelce, 8»lomonls-1potkelr«, 8t. 6oorgs-1v«1k«1e, lckobr«o-4potnelcv, Udert-Ipotbellv, Ulrsek-^potdekv unck Uokupotb. r. velsseo Ickler, ^obunnisaputb., Dresckner8tr. Reuckn.-kllrstlilsm nreknpotk. klaxvitr: 8«pbieu-4potbeke. LekleussiA: koseunpotbetr«. Kirchliche Nachrichten. EmmauSkirche (L.-Sellerhausen): Früh 9 Uhr Predigt: Pfarrer Mehner. — Wochenamt: Derselbe. »I». bedeutet: Opern-Premtsre. OI-I. „ Operellen-Premtsre. Sil». „ Schauspiel-Premiere. Leipziger Bühnen. Spielplan vom 17. bis mit 24. Juli 1SV4. bedeutet: Neu etnstudteri. Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Sonnabend Sonntag Altes Theater Wiener Blut. XL. Die relegierten Studenten. Die Fledermaus. Der Störenfried. GaSparone. Jrminfried. XL. Die Hochzeitsreise. Die zärtlichen Verwandten. Der Zigeuner baron. Inttltiompreir Sie Sgespaltene petitreile 2S ?fg., stemmen unter ckem steckaktionMlicb (4gefallen) 7S ?lg. NOiii l Vr»»LOi «L < bUpLis, AM- Dttr I-otiao»- im«I N»iimvoIIo««roii. kille Irt IVüseb« tllr Damen, Herren u. Lincler. Itsebreugv u. Ilanätlleker. LanäAvsticüte Deelcen ete. 7lll00lllg6ll (8^8l6kU Oll, lU6g6ll). Voll8ttto«1. Hotten lukmerksam« Leckienunx. — Vortkeilballtv lusvakl in allen Irtibeln. — Hlrissixst caleulirte kreise. Will" ^»88ollllo88llol» 8oll«lv HlISittÄI« n. -Mlg KM- !I. HMliMMiiW. Nn Sie Lchüler unS Verehrer Anno Fischers. 23. Juli d. I. vollendet ^ttnns Mischer sein achtzigstes Lebensjahr. Dieser Tag soll nicht vorübergehen, ohne daß wir aufs Neue die unauslöschliche Dankbarkeit dem Manne bekunden, der als ein Meister akademischer Beredsamkeit Tausenden die Tore der Wissenschaft mit liebevoller Hand erschloßen und entscheidende Anregung für den späteren Lebensweg gegeben hat. Wir haben uns deshalb vereinigt, um dem geliebten Lehrer eine Huldigung seiner Schüler und Verehrer darzubringen. Wir glauben dies am besten tun zu können, indem wir dem Jubilar an seinem Ehrentage eine Adresse überreichen, und bitten alle, die unsere Gesinnungen teilen, sich uns anzuschließen, und wer zu den Hörern Fischers zählt, möge auch die Jahreszahl seiner Studienzeit angeben. Alle Meldungen (auch von Damen) bitten wir, mit einem Beitrag zu den Kosten (Studenten 1 -ck), bis spätestens 18. Jnlt an die Herren vr. Richard Degen, Heidelberg oder Dr. Jon Lehmann, Berlin >V., Würzburgerstraße 7, zu richten. Etwa sich ergebende Ueberschüsse werden der unter dem Protektorate Sr. Kgl. Hoheit des GrotzherzogS von Vaden begründeten Stiftung des ttuNS Mischer * an der Universität Heidelberg überwiesen. Dr. Richard Bahr, Berlin. Dr. E. Brockhaus, Berlagsbuchhändler, Leipzig. Dr. Richard Degen, Heidelberg. Dr. Wilhelm Dtltheh, Geh. Rat, Professor, Berlin. Georg Engel, Berlin. Dr. Ludwig Fulda, Berlin. Heinrich XXXIII., Prinz Renk j. L., stuck, eam., Heidelberg. Dr. Holtzmann, Professor, Straßburg. Dr. Kronenverg, Berlin. Dr Jon Lehmann, Berlin. Dr. Georg Lockemann, Leipzig Dr. Gustav Manz, Berlin. Lüders, stuck, iur., Vorsitzender des Ausschusses der Heidelberger Studentenschaft, Heidelberg. Dr. Meher, Hofrat, Hofdramatura, Dresden. Dr. Pfeiffer, Bamberg. Dr. Rudolf PreSber, Berlin. Di. Fritz Scholl, Geb. Hofrat, Profeßor, Heidelberg. Dr. Georg Simmel, Professor, Westend. Dr. Henry Thode, Geh. Hofrat, Professor, Heidelberg. Dr. HanS Thoma, Professor, Galeriedirector, Karlsruhe. Di. Wilhelm Windelband, Geb. Rat, Professor, Heidelberg. Kkbll. Körting L.K. lngenlenrdnrvan Delprlx, Slarkgrakenstr»»»« 8. »Iler In I^elprlg null Umgebung In letrter 2elt 40 4nl»gen ansgeNlbrt. vmdau uorattonvllor kolmlilüM kür vampk uFamr. OoncksnsLlions-LnIagsn. lnzsvtorvn. MdI- „ kulsomsler. Drooksn- „ Ltraklapparats LLäsr. scheele, koslensnZekiLge, öe8uok6 eie., Ko8l6nlo8. Usinloilfan Hoarausfall, Kopfschuppen, llüttl lvlUtill, kreissleck. Kahlheit, schwachen Bartwuchs, Flechten- u. HautlciLen, starke Gesichts- od. Nasenröthung, schlechten Teint, Mitesser rc. behänd, nach langj. Erfahrung 8ebumr»un, Ranst. Steinweg 5. Viele Dank schreiben Geheilter. 11—1 ü. 6—9 zu sprech. VrillßMLSvdkiisll, Wasch- nnd Mangelmaschinen, Waschwannen, eiserne Wäscheplätten, überzogene Plättbretter bei 8oIin»I»«I, Wintergartenstraße 15. V»iuea-cküolLvl»«ii 1.8», billig und gnt. 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