Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192910264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-10
- Tag1929-10-26
- Monat1929-10
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1929
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
W1. 1. VeilDge -«» MesOer r«ße»lOtt. ron«O»e»d, S«. Oktober 1V2V, «ftendS 82. Jatzrg. Lum Vojstrbsgskrsn. MmWßllllWWkMM Berlin. Dar» das WLB. Yt «>«« Unterhaltung »wischen de« ReichSprIstdenten von Hindenbura und dem omnsch»ati«»al»» RrichstaaSaba. Schmidt-Hannover vrr- öfFntlicht worden, wonach der Reichspräsident nach wie vor dem Volk«»,aebren in voll« Neutralität und Ueberpartei- ltchk« ««enüberstehe und an dtrtzr ar-ndsätzlichen Haltung au» di« Leu-erun« d^ ReichSvrästdente« vom 18. Oktober s»oe» de» .unsachliche« und «riönlitben politischen Angriff" durch »4 (vier) de« Volksbegehren« nicht« ändere. Der Ab«. Ockmidt-Hannoorr dal durch LU. zu der BrrSffent- ltchnng de« VLB. eine« Kommentar bimuaeMot. worin in der Hauptfach, aesaat wird, daß di» veha uv tun» der Link«, press«, der Reichspräsident sei aeaen da« BolkSbeaehren, den Tatsachen widerspreche. In dieser Angelrarnbrit wird von unterrichteter Leit« erklärt, daß e« selostoerftändlit in j»drrman«S Belieben läge, über «in, Unterredung, die nicht vntraulich sei. etwa« ,u veröffentlichen, daß aber »ur Ber- »ffentlichuna.de« Kommentar« de« Abo. Schmidt-Hannover ««der «in« Ermächtigung de« Reichspräsidenten, noch de« Staatssekretär« Meißner noch de» vüro« de« Reich«, vraffdenten — auch nicht stillschweigend — erteilt worden i/i. Der Kommentar de« Abg. Schmidt-Hannover sei dem Staatssekretär Meißner nur »ur Kenntni« gebracht worden, ohne die Erlaubnis de« Staatssekretär« Meißner ,ur Der- offentlichuna erhalten »u haben, vutb-ntisch sei nur di« Veröffentlichung durch MTV., alle« weiter«, also der Kommentar de« Ab«. Schmidt-Hannover sei «ine Privat- angelegenheit diese« Abgeordneten. Dem arg,»über wird aber von «ingrweihter deutschnationaler Seite behauptet, daß der Kommentar de» Ada. Schmidt-Hannover von diesem de« Staatssekretär Meißner voraeleat worden sei und daß Staatssekretär Meißner keine» Einspruch da,«»«« «rdobe» habe. Ak All« klick MW« In MIWW. Lanbes«»»sch«ß Sachse« für da» Deutsche Volksbegehren. Man hört oft di« bang« Frage: WaS wird, wenn wir den Trtbutplan nicht annehmen? — Darauf ist zunächst zu sagen: WaS wird den«, wenn wir ihn ««nehmen? — Das wissen wir nun ganz genau: Wir gehen sicher zugrunde. Da» deutsche Volk wird zum Sklavenvolk. Kein ehrlicher Deutscher wird daS heute bestreiten dürfen. Der einzelne wird aber zeitlebens für fremde Nationen schuften müssen und wird das als einziges Erbe Kindern und Enkeln hinterlassen. Man beschwichtige sich nicht mit dem platten, «dankenlofen, falschen Trost: ES wird nicht so schlimm wer ben. ES wird nichts so heiß gegessen, wie «S gekocht wird. Unsere Feinde aber werben — und di« trübe Erfahrung der letzten 10 Jahr« beweist das — uns von der einmal mit vollem Bewußtsein übernommenen Beipflichtung nicht los- kaffen. Sie werben unS zwingen, die Gupp« so heiß zu essen, wie es ihnen paßt. St« werden uns nach ihrer Ghylocknatur das letzt« Stück Fleisch aus dem Leibe schnei den. DaS amtliche England hat uns gewarnt. Als Auftakt ber Haager Konferenz veröffentlichten der englische Schatz kanzler Snowden und Lloyd George in der Neuen Züricher Zeitung (Nr. 11S8 vom 17. S. 29 und Nr. ISIS vom 7. 7. 29) zwei aufsehenerregende Aufsätze. Snowden erklärt«: »Diese sd. h. die durch di« Pariser Konferenz) gegebene Situation stimmt nicht mit den Erklärungen überein, die Amerika beim Eintritt in den Krieg abgab: Keine Ent schädigungen und keine Reparationen.... Der erste Vorschlag ber Balfour-Not«, der sich auf die allseitig« Streichung bezieht, bleibt bestehen, und Großbritannien ist bereit, ihn anzunehmen, wenn all« anderen Schuldner und Gläubiger bereit find, dasselbe zu tun . . . DaS Problem sei nur zu lösen durch Streichung aller Forderungen und Gegenforderungen, denn eS ist undenkbar, daß zwei wei tere Generationen gewillt sein werden, diese schwere Erb schaft au» dem Weltkrieg zu übernehmen." Lloyd George widerspricht der Verfilzung der Räu- mungs- und Tributfrage und erklärt u. a.: „Deutschland hat «in moralisches und sogar «in vertragliches Recht auf die Räumung des Rheinländer . . . Nichts kann die Fort dauer der Okkupation nach der Ratifizierung des Paktes von Locarno entschuldigen . . . Großbritannien hat auch da» Recht, di« Franzosen zur Räumung des Rheinlandes aufzufordern." Leider haben wir auf daS, was die Gegner sagten, nicht gehört. Di« deutschen Vertreter im Haag machten das Unmöglich möglich. Deutschland ist im Haag unterlegen. WaS aber wird, wenn wir sicht anuehmen? — Es geht einmal um «in ehrliches Net«, dessen sittliche Wirkung nicht auSbleiben wirb, während «in unehrliches Ja den Feinden erneut unsere Sklavenmentalität beweist. Aber auch aus ber Geschichte und unserer Erfahrung können wir lernen, wenn wir aus ihr nur lernen wollen. Zwei Beispiele aus jüngster Zett. Scheidemann, der Reichskanzler war. als «ö u« die Annahme des Diktats von Versailles ging, erklärte hinterher öffentlich, er habe vog ausländischen Gesandten Bericht« gehabt, di« erkennen lieben, daß die Feinde nach einem deutschen Nein zu Verhandlungen bereit gewesen sei«. Und al» wir ber feindliche« Forderung der Aus- liefern«- der „deutsche« Kriegsverbrecher" «in einmütiges deutsche» Nein entgegenstellte«, wurden die Feinde still und nie mehr war die Rede davon. Seydonx, der Franzose, hat Recht, wen« er sagt: „Deutschland kennt nicht mehr den Be griff de» letzte« Wort«»." Zwei Bedenke« werben immer wieder geäußert, einmal bi« Wiederbeseßung der Rheinland« und di« Sperrung ber AnSlandSkredite. Deutschland hat «in unbestreilbareS Recht auf bedingungslosen Abzug der feindlichen Besatzung. Such Slovd George hat da» mit aller Deutlichkeit ausgesprochen. Diese« Recht gebe« wir erst mit ber Annahme des Nonng- plane» ans. Bei jeder Nichterfüllung Lieser neuen Ber- pslichtungen drohe» n«S aber neue Sanktionen, gegen die es dann «in Rechtsmittel nicht mehr gibt. DaS Recht hat bann die Gegenseite. Wiederholt und ausdrücklich wurde aber von den Partei« und Körperschaften »er besetzten Ge- biet« damal», al« unsere Vertreter in den Haag gingen, er klärt, daß sie lieber noch wetter« Jahre der Fremdherrschaft ertrage« wollte«, al» baß de« gesamte« Vaterland« neue Knebeln»»« «I» Preis der Nil»«»«« auferlegt mürben. Und tur Sperrung ber AnSlandSkredite, di« schon oft von der Linkspresse an di« Vaud gemalt nmrbe: St« Staat, der sein« wahr« wirtschaftliche Sag« erkennt «nd sie vor dem Ausland« zu vertreten weiß, der alle sein« Kräfte anspannt, um seine Wirtschaft wieder aus ein« gesmtbe Grundlage ,« stellen, ist weit kreditwürdiger al» «in Land, da» unter marxistischer Herrschaft einem Vetrügertfchem Bankerott enlgegentreM. Heise« kann hier jeder einzeln«. Und jeder Berautwor- iungSbenmßle mtrd e» tu»; Sich ei»zetch»e» zu« Volks« de«ehr««. vMlstri Wtt l» MM. * München. ITelunion.) In einer große» Ver sammlung im Zirku« Krone sprach hier am Freitag abend Geheimrat Hngenberg: „Seit Herbst 1928 haben wir die Gegner ber im Boung- Plan auslausenden Entwicklung in zahllosen Reden rings im Lande aewarni. In eingehenden sachlichen Darlegungen, Aufsätzen and Schriften haben wir auf die drohenden Ge fahren hingewiesen. Die regierenden Parteien und die durch daS elende Mittel der Koalition entstandenen Mehrheiten haben sich trotzdem Schritt für Schritt, wie vom Ratten- ttnger von Hameln, wetter in» Unglück hinetnlocken lassen. Frankreich hat seinen Willen, daS heißt, «ine neu« wichtige Etappe seines Ziele», der Versklavung und Vernichtung Deutschlands, voll erreicht. Wir sind auf den Leim dieser sogenannten Revision gekrvchen. Die Lasten des furcht- Haren DaweS-Plane» sind im Noung-Plan geblieben. Di« einzig« Lichtseite de» DaweS-Plane» — bi« RevisionSmög- ltchkeit, der Währungsschuh, die Klausel von der Zahlung au» Ausfuhrüberschüssen und ber Charakter der DaweS- Zahlungen als Lasten von Staat zu Staat — sie verschwin- ben im Noung-Plan. Also, «S verschwindet all daS, was Frankreich und England am DaweS-Bertrag unangenehm empfinden, weil eS geeignet war, die ihnen zufließenden Tribute zu schmälern. Einst haben Marxisten und Marxi stengenossen dies« Klauseln als den Ausweg zur Freiheit gepriesen. Jeht, wo wir uns daraus berufen, haben sie alles vergessen und finden eS komisch, wenn wir sie beim Wort nehmen. Wir haben um so mehr das Recht, sie beim Wort zu nehmen, als ein Teil der Deutschnationalen sich seinerzeit diese Hoffnungen zu eigen gemacht hat. Daß Marxisten und Marxistengenossen heute ihr eigenes Wort von 1924 verleugnen und verhöhnen, ist ein Denkmal der Unwahrhaftigkeit und Verlogenheit, die heute Deutschland beherrschen. Mit dem Volksbegehren setze« wir dieser Un» Wahrhaftigkeit einen Denkstein »er Wahrheit gegenüber. Heute, wo das arme gehetzte deutsche Volk so schnell ver- gißt, wie seine Verführer und falschen Propheten cs be lügen, soll eine Tafel aufgerichtet werben, die sesthält, wer heute festgestanden hat." ssz Sie Mmlm Klmtm. Der LandesauSschuß Sachsen für das Deutsche Volks- begehren bittet um Abdruck folgenden Artikels. Die unerhvrte Drohung der sozialdemokratischen Mini ster — und nur dies« — ist nicht mehr al» ein bloßer Schreck schuß, «in plumper Einschüchterungsversuch, der aller recht lichen Grundlage entbehrt. Das wissen diese Minister auch genau, denn wenn «ine rechtliche Möglichkeit der Durch führung bestünde, so hätten sie statt ber Warnung ein un zweideutiges Verbot erlassen. Sehr viele, vor allem auch linkseingestellte Beamte, machen sich recht ernstlich« Gedan ken über die Beschneidung ihrer verfassungsmäßigen Rechte, di« in dem durch den Reichsinnenminister gebeckten Ber- fahren deS preußischen Ministerpräsidenten zweifellos er blickt werben muß. Ein« rechtliche Möglichkeit besteht jedenfalls nicht, denn die Durchführung wäre ein glatter Bruche der Bersassung, die jedem Deutschen, auch dem Beamten, di« freie Mei nungsäußerung verbürgt. Bekanntlich hat sich jetzt auch die sächsische Regierung dahin geäußert, daß sie eS nicht für ihre Aufgabe hält, in den Kampf um daS Volksbegehren «inzn- greisen. Auch die Rechte der Beamten aus freie Meinungs äußerung werden ausdrücklich sicher gestellt. Aehnlich« Er klärungen waren vorher schon von der württembergischen, bayrischen und mecklenburgischen Regierung erlassen wor den. Der Beamt«, der etwa zur Verantwortung gezogen werben soll, kann sich auch mit Recht darauf berufen, daß er nichts audereS tat, als was Severiug tat. Dieser hat das Volksbegehren zugelassen, und wer sich einzeichnet, sagt da mit nur, baß er den Volksentscheid zulassen will. Zum In halt des Gesetzes selbst sagt er mit seiner Einzeichnung noch nicht Ja oder Nein. DaS sagt er erst im Volksentscheid, und da ist die Abstimmung geheim. Daß das Gesetz nicht ver gangene, sondern nur künftige Handlungen mit Strafe be legt, ist selbstverständlich und schon mehrfach unterstrichen worden. Mit derselben Begründung, mit der jetzt Severing den Beamten die Beteiligung an dem von ihm zugelassenen Volksbegehren verbieten möchte, hätte er von Haus aus das Volksbegehren selbst verbieten müssen. Es mutet recht eigentümlich an, daß bei der gesamten, besonders von der Reichs- und der preußischen Regierung getriebenen Propa ganda qegen das Volksbegehren, kaum noch die Rede vom Noung-Plan ist, um den es sich doch einzig und allein han delt. Die Folgen, die sich aus der widerspruchslosen Hin nahme dieser Maßnahme durch die Beamtenschaft ergeben würden, sind gar nicht abzusehen. Für jede spätere Regie rung jeder Richtung wäre «in Präzedenzfall geschaffen, der eS ihr ermöglicht, in beliebigen Fällen ähnlich zu verfahren. An den staatsbürgerlichen und politischen Rechten der Be amten darf nicht gerüttelt werden, wenn nicht da- Ganze in Frage gestellt werben soll. Darüber sollten sich auch die Beamtenorganisationen klar sein, di« geneigt sind, da» Vorgehen SevertngS und seiner Genossen etwa zu billigen. Die nationale» Beamte» habe« e» aber schließlich selbst tu der Hau», jede« etwaige« widerrechtliche» Versuch, sie zur Verantwortuug zu ziehe«, von vor« herein zm» Scheiter« zu verurteile«. I« mehr die Beamte« geschlossen sttr das BolkSdegehre» eintrete«, um so »«möglicher wird ei« solcher vers«ch. kmelW Mr M Mibmblln. * Dresden. Die Stichs.» Eo angel. Korrespondenz schreibt: In einem Teil« der Bresse ist im Anschlüsse an di« Kundgebung katholischer Bischöfe zum Volksbegehren die Frage aufgeworfen worden, wie sich nun die evangelische Kirche zum Volksbegehren verhalt«. Da,« ist zu bemerken, daß — wie dies auch der Prädent des Eoangel. Oberkirchen, rate« in Berlin D. Dr. Kayler einem Pressevertreter gegen- über betonte — da» Volksbegehren ein« politisch« Frage ist, zu der eine evangelische Kirchenleitung nickt Stellung zu nehmen hat, da e« sich um «ine Entscheidung bandelt, die dem Gewissen de» Einzelnen überlasse» bleiben muß. Da» ist evangelisch l Katholisch ist e», die Kirche sprechen und entscheiden zu lassen, hinter der ja auch «in« politische Partei steht. E« handelt sich hier also um «inen grund sätzlichen Unterschied. MM KM M d» NIMMkNll. * Dresden. Wie der Telunion-Sachsendirnst von durchaus zuverlässiger Seite erfährt, bat der ehemalige Ktznig do» Sachse», Friedrich August, sich al» «t««r der «Ao» i» di« Liste für da» Golttdegebre» eftegolra»««. Ak WOlMiW Ii KmM Ak tzestkktm stk MlNAMM M NrisW Dliltzim. * Part». I» ber Kammer veretutgten sich ttu Saus« de» Freitag nachmittag die verschtedenen Gruppe«, um z« der Beauftrag»», Daladier» mit de« Reaieru»g»»ild««g Stellung,« «ehme«. Die Sozialist«« erklärten Preflever- trete»» gegenüber, daß, ihre Beratungen noch nicht beendet seien, un- ft« daher noch nicht endgültig Stellung nehmen könnten. Nichtsdestoweniger glaubt man in ihren Kreisen nicht a« ei«e Mehrheit für Daladier. Man befürchtet vor allem sein Temperament, das in kritischen Augenblicken mit ihm durchgehen könnte Die Sozialisten wollen Daladier nicht bei alle» Gelegenheiten unterstützen, wenn auch her vorgehoben wird, daß Ne am Tage der Vorstellung ber neuen Regierung für diese stimmen werden, um ein Kabi nett Tardieu zu verhindern. Man sagt in Kreisen der Sozialisten schon jetzt der Regierung Daladier nur ein« kurze Lebensdauer voraus. Die Gr»ppe der republikanische« Sozialist«« hat «in« Entschließ»«« angenommen, in der cs heißt, daß sie auch weiterhin entschlossene Anhänger einer linksgerichteten Politik bleiben würden. Die radikale Link« hat sich ebenfalls bereit erklärt, an einer „finanziellen Wicderausbaupolitik im wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Sinne" mitzuarbeiten. Sie stützt sich dabei auf ihre Erklärung aus dem Jahre 1928, in der sie den Willen bekundete, di« Verbindung mit den übrigen Linksparteien aufrecht zu erhalten und an einer Links regierung tatkräftig mitzuarbeiten. * M sNUMAl MlktlMmr. )l Daris. 2L. Oktn' er Mehrere Parteien habe» im Lauf« der Nachmittag- >u d . Frage der KabinettSbllduns Stellung genommen. Di Radikale Gruppe (Gruppe Loucheur) mit 54 Abg-srln-cle.i bat sich einstimmig bereit erklärt, mit den anderen Lintsoarteien wegen veteilimmg an der Regierung Fühlung zu nehmen. Die sozialistische» Republikaner (Gruppe Chabrum mit 12 Mitgliedern er- klären in einer Entschließung, daß sie für die G,nig»ng de» Linksparteien seien und nur eine Regierung unterstützen würden, die dies« Formel verwirkliche. Dagegen hat di« Fraktion Maginot mit 28 Mitgliedern, ohne die» aller dings in einer Entschließung seftzulegen, erklärt, daß st« gegen die Bildung einer Regierung der reinen LmöS- Parteien sei. 8i« Wjsttk I« srvWM WSM IkW kle MizimrluiW. )l Paris. Der unter dem Vorsitz d«S General» Mordacq stehende Natio«ala«ssch»ß «ege« die Rheinland« räum««« «nd gege« de« Verzicht Frankreichs a«s daS Saar gebiet hat dem Präsidenten der Republik ein« Eingabe überreicht, in der es zunächst al» unzulässig bezeichnet wird, daß dir natürlich« durch den Rhein gebildete Vertei digungslinie geräumi werde, während weder für den Schutz der Grenze noch für die Organisierung des französischen Heeres eiwaS geschehen sei. Die Eingabe behauptet weiter, die Schuldenverpflichtungen Deutschlands fgien „auf ein« lächerlich geringe Summe herabgesetzt" worden und dadurch würben „den sowieso von Steuern nahezu erdrückten fran. zöfischen Steuerzahlern" Lasten ausgebürdet, bi« gerechter, weif« dem deutschen Steuer^hler als dem verantwortliche« Urheber des Unglücks ausgebürdel werden müßten. ES sei »«möglich, de« Verzicht ans daS Saargebiet znznlassen. DaS Saargebiet bilde sür die französische Produktion einen nötigen Absatzmarkt. Deshalb dürfe «nr «in« Regier««, zngelaffe« werde«, die entschloss«» sei, die geheiligte« Rechte Frankreichs zu wahre« und unerbittlich de« Friedeusoertrag oo« Versailles auszusühren. Wenn die Bemühungen de» Präsidenien der Republik um die Bildung der Regierung erfolglos bleiben sollten, fordert General Mordacq bi« Auf» löfung der Kammer un- den Appell an das Volk. Mik« öMW Ml NMjkklM M MIKelmMW M Mi»IM. * Mannheim lTclnnion.) In einer Wahlversamm lung sprach am Freitag abend ReichKmiuifter Severiug. Nachdem er aus die Zusammenhänge zwischen Reichs- und Landespolitik hinaemicsen hatte, kam er auf die «rdgültige Regelung des Finanzausgleiches zu sprechen. Er wies darauf hin, daß die Finanzreform nicht eher i« Angrift genommen »erd«« könne, als bis der Boungpla« «linde» stess im Haag angenomme« sei. Er gab weiter der Hoff nung Ausdruck, daß die deutschen Unterhändler noch einig« Erleichterungen erreichen könnten. Wenn jedoch die an deren Vertragspartner Verschlechterungen landen, dann müsse auch die deutsche Regierung das Recht haben, neu» zu sagen. Weiter sprach Severing auch über die Auflösung des Stahlhelms i>« Rheinl»«- und betonte, wenn die Meldung verbreitet worden sei, daß die Auflösung auf Veranlassung des Auswärtigen Amies erfolgt sei, so sei davon kein Wori richiig. Die »«flösungsoersügnng sei vielmehr ans Grund deS beigebrachten Materials ausgesprochen. Den unmittel baren Anstoß dazu habe eine von 6<XV Mann auSgesührtc militärische Hebung gegeben, die in einem denkbar ungün stigen Augenblick statigefunben habe, nämlich zur Zcii dco Abzuges eines Teiles der BesatznngSiruppcn. Der Minister betont«, daß es bei dem Verbot bleibe, selbst wenn die ReichSregieruug «ine Nachprüfung des Verbotes anordncn sollte. Aber eine Reichsregiernng, in der er, Severing, Innenminister set, werde daS nicht tun. SS werde kein Unterschied gemacht zwischen Berbotswidrigkeiten des roten Frontkämpferbundes oder deS Stahlhelms. Dem Reichstag werde bei seinem Zusammentritt deshalb auch ein neues Repnbliksch«ßg»seß vorgelegt werden. Ak »Inm tzützki m Dr. Ml. »Wien. Die Wiener Polizei hat umfassend« Nach- forsch»»,«» »ach dem stüchti,«« RechtSanwnlt Dr. Aron »inqelritrt. Der Schaffner dr« D-ZuarS Prag—Wie» teilt mit. daß Dr. Aron am 18. LS. Mt«. sich in diesem Zug nach Wien begeben habe. Bisher konnte noch nichts er- mittrlt werden, ob Dr-Bro» tatsächlich i» wie» eins«, troffen ist.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview