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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193005240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-05
- Tag1930-05-24
- Monat1930-05
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1930
- Autor
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Erzähler an der Elbe Belletr. Gratisbeilage zu» „Riesaer rageblatt" Ries«, »4. R»«t LB»«. R^ S«hr^ Nr. LI auch schon ein vierspänniger Neise- war vor dem Schloss« Lchthausen sprang vom Bock und öffnete de» von sranzösische Infanterie an; Küstrin gemeldet wor- «uslös»»« des Kreuzworträffel«. 6 Kö- und wv- gezogene» Degen aus nut in barschem Ton Dilbe»k«e»»n»orträff«l. Waagerecht: 1. Oper von Richard Strauß, » Fluß «sie», 1. Waffe, 6. Geschütz, 7. Teil des Zirkusse«, ». alt- Bon zwei Seiten schlangen sich Arme um de» heißg«. gcliebten Sohn, der einen von de» seinigen in der Binde trug. Und nach der ersten Freude üder das urvcrhosfte Wie dersehen nahm dann auch der junge Offizier am Kamin mit Platz, um den lieben Eltern seine Erlebnisse zu berichte». Im furchtbare» Ringe» um ein Gelandestück vor Jena, das die französische Garde seinem Truppenteil entreiße» wollte, erhielt er einen Schuß in de» Arm, dessen ungeachtet er aber die Verteidigung noch mit fortsetzte. — Plötzlich sei er in folge starken Blutverlustes bewußtlos zusammengebrochen und erst auf dem Verbandsplatz wieder zu sich gekommen, wo ihn sei» braver Bursche Wolf unter eigener Lebensgefahr hingebrach» halte. — Inzwischen, Gott sei es geklagt! ist dir Schlacht verloren worden und die Franzose» haben nun fast das gan e Land beseht- Er und sein Bursche, der, noch drau ßen vor der Tür warte, entzogen sich der Gefangennahme und hinter den, Rücken de» vorwärts dringende» französischen Heeres haben sie sich geschickt bis hierher durchgeschlagen. —i Lös „So sind wir glücklich trotz aller Rot und Gefahr bei euch angelangt," schloß Konrad seine Erzählung, „aber wir kehren nicht als Sieger heim, sonder» al» Besiegte, und da» ist es, was mich i» dieser Stund« mehr schmerzt, al» wie die Wunde am Arm, di« ich in ehrenvollen, wenn auch ia hvffnnngslosem Kamps« davongetragen habe." „Danke Gott, mein Sohn, daß er dich in deiner Eller» Haus geführt hat, wie ich ihm dafür danke," entgegnet« di« Freifrau bewegt. „Hier magst du erst genesen und warte», was weiter geschieht." ,La." fügte der Freiherr Hinz», „sanunle erst in Ruh« unter sorgsamer Pflege neue Kräfte, dann magst du dem Vaterland »veiter dienen uud Helse» gegen de« übermütigen Feind. Ich fürchte, schwere Zelte», schwer« Kämpfe stehen »ns noch bevor; trotzdem habe ich die feste Zuversicht, daß unser Vaterland sie schließlich doch überstehe« und aussechten wird, wen» auch vielleicht unter schweren Opfern. Preußen konnte zwar in dem ersten Kampf unterliege», aber e» wird »ie uud nimmermehr untrrgehen!" bei. und und 8«« da saust« die Leine durch di' Lukk. die Schlinge saß am Hals« des TiereS fest und zog sich zusammen. Ein Ruck und da» aefanaene Tier stand zitternd still. Rasch eilte» die Knechte Weise au». Erst sekk der SkrgaNgenen Nach! ist eine Wendung zum Besseren cingetreten- — Ich kenne zwar Ihre Instruktion nicht, kann mir aber nicht deicken, daß eS im französische« Heere Brauch ist — verwundete und kranke Offiziere au» dem Krankenbett zu reißen — und sie als Gefangene au» dem Hause ihrer Eltern zu schleppen!" Dieser Hieb saß; der französische Offizier biß sich auf die Unterlippe. Noch eine« prüfenden Blick warf er auf Kon- r«d, auf die weisende Mutter und Schwester, di« ahne« mochten, was seine Anwesenheit hier bedeutete, dann wandt« er sich au den Freiherr». ^Fortsetzung folgt.! MllL ZZMZZS ZS MU lLIIll . Roman von Lothar H. Ma»fr«d. 5. Fortsetzung. Die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft der ukgin Luise von Preußen scheuchte die Schloßherrschaft die gesamte Dienerschaft aus der trübe» Stimmung auf, ri» sie sich eben noch befunden hatte». Die Freifrau vergaß sür einen Augmblick alle Sorge» um de» Sohu; sie war wieder die umsichtige Hausfrau, die hier anordnete, dort selbst Hand anlegte, um den hohen Gast würdig zu empfange». Der Freiherr ging mit erhobenem Haupte umher, um überall nach dem Rechte» zu sehen, und sprach immer und immer wieder von der Ehre, die seine« Hanse zugedacht war. Kaum hatte die Freifrau in dem kleinen EmpfangS- saal« da» Kaminfeuer in Brand setze» und einige Erfrischunge» zurechtstellen lassen, al» wagen vorsuhr. 21j Die Königin Luise angckommen! — Der Kammerdiener Wagenschlag. Freiherr von Echthausm stand entblößten Haup tes am Fuße der Treppe und war der Königin und ihrer Be gleiterin, der Gräfin Tauentzieu, beim Auslagen oe^>'s»rc>. Rasch stieg die Königin, die einen einfache», graue« Rcisemantel trug, die Schloßtreppe hinauf, um dort die Frei frau und ihre Tochter zu begrüßen, die sich ebenfalls zum Empfang ausgestellt hatten. „Ich will Ihnen gewiß keine Störung in Ihrem Haus« verursachen, meine Liebe," sprach die Königin freundlich. „Nur an Sie." fuhr sie, zum Freiherrn gewendet, fort, „er geh meine Bitte, daß Sie mir sobald al» möglich frische Pferde sür meinen Wagen stellen. Sie wert»«» begreifen, Sie sehr mein Herz sich sehnt, mit »einem Gemahl z»;E> mer.^nkoinmen. der, wie ich vermute, heut« gleichfalls in Kü- strin anlangen wird" Der Freiherr teilte daraufhin der Köingiu mit, daß er heute früh bereits Gelegenheit gehabt habe, S«. Mai-stät de» de, ÄLvcg z» sehen. Da» schien die Königin zu beruhigen, und gern folgte die hohe Frau der Ein'adnnq, in den Saal e'n-.nnlfitt und sich dort ein wenig ausziiruhen. Mit müt terlicher Sorgla'' war die Freifrau der Königin behilflich, die Reiseklider abzulegen, «nd bot ihr dann einige Erfrisch ungen an. Als sie bei dieser Gelegenheit da» bleiche, abge härmte Angesicht der LandeSheriin und ihre verweinten Ange» sah, mußte ie unwillkürlich senilen Die Königin verstand dies wohl „Ja «wink Liebe," sprach Luise in wehmungem Tone, Während sie an» BruubildenS Hand eine Tasse dampfender Schokolade entgegennahm „wir hab n - den e !-.'en Tagen viel Herbe» erlebt. Am Morgen de» unglücklichen Schlacht- wgeS, als scho» die Kanonen vor Jena donnerte», verließ Ich meine» Gemahl, um nach Berlin zurückzukehren Am ßtz. Oktobar holte mich dicht vor Brandenburg ein Heibjäger un — derselbe, durch den ich Jhiwn meine Aukuujt an- melden ließ - und Pracht- nur die erst. Nuchrich: von der verlorenen Schlacht und dein Untergänge unseres Heeres. — Der tapfere Geist beseelte wohl noch dl« Truppen, aber sie waren »icht mehr schlagkräftig genug. Wir waren ringe- schlasen aus den Lorbeeren Friedrichs de- Großen. — Ru» t» »sie«, 4. Waffe, 6. Geschütz, 7. Teil des Zirkusse«, ». alt- testamentarischer Priester, 16. Abkürzung sür „Summa", 11. Figur an» ^Wallensteins Tob", 18. Mädchenname, 14. Himmelskörper, 16. Teil -es Rades, 17. Figur au» einem Schauspiel von Shakespeare, 2i>. Muttergottes, 22. Handelsbezeichnung, 23. Fluß in Sibirien, 24. Gift- pflanze. Senkrecht: 1. Salzwrrk, 2. Figur ans brr griechi schen Sage, 8. Figur aus der griechischen Sag«, k>. Art, 6. Düngemittel, 8. SinueSorgan, U. amerikanischer Erfinder. 10. Fluß tn Frankreich, 12. Figur ans der griechischen Sage, 18. römischer Kaiser, IN. Roman von Zola, 18. Mädchenname, 1». Weissagung, 21. spanische Bezeichnung für „Herrin". Eine Woche später kam ein Zug ans das Schloß Echthansen. — Der Offizier da»»» drang mit de» Kreih rrn von Echthaufi n riu - schrie er diesen <mr „E° ist dem Oberkommando von den, daß Sie in ihrem Hause einen preußischen Offizier ver bergen, der vom Schlachtfeld von Jem» hierher geflüchtet ist. Sie werde» wisse», daß er jetzt als unserer Gefangener gilt, und ich habe Auftrag, ihn nach Küstrin abzuführen." — Bei den ersten Worten drS Offizier- war der Freiherr zufammengezuckt: doch faßt« er sich schnell wieder und ant- vorteik gelasfi»: „Sic haben recht gehört, ich habe euren Offizier Seiner Majestät des Königs von Preußen in meinem Hause, und Henso ist es richtig, daß dieser Offizier von» Schlachtfelde VLN Jena hierher gekommen ist. Aber eS scheint Ihnen un bekannt zu sein, daß der Offizier mein Sohn ist und al« Lerwundcter in. Hause seiner Eltern dir beste Pflege zu sii^ den hofft. Doch nun kommen Sie, ich will Ihnen den Flüche ling zeigen." — Ter Franzose war durch die Worte pes Freiherr» und durch dessen ruhige» Wesen etwa» verlegen geworden. Zö gernd stieg er die Treppe hinauf und folgte seinem Führer t» das Krankenzimmer. Bleich und kraftlos lag Konrad aus seinem Lager und wandte nicht einmal den Kopf nach den Eintretenden. „Hier liegt er — den Sie holen wolle» —" begann Freiherr von Echthausen mit gedämpfter Stimme- „Von Jena brachte er eine tüchtige Schußwunde im Arm mit, und al» sie zu heilen begann, brach daS Nervensieber in schrecklichster ist da» Unglück da und der Feind hart hinter uns her. O, wie schrecklich — wäre ich nur recht lMd a» der Seite «eine» Gemahl» — Heute erst, wir schreibe« schon de» 20. Oktvoer soll ich Wick« mit dem Könige Zusammentreffen. Was kär ri» trauriges Wiedersehen wird das werde»." — Bei de« Gedanken daran sing die Königin von neue« an zn schluchze» und preßte ihr weiß-4 Taschentuch a» ihre schmerzenden Augen. Davon aus das Tiefst« berührt, bemüht« sich die anderen Dame» der hcchen Fra» Traft znzafprech«, und bald gewa»a die Kömgi» ihre Zuversicht wieder. Nun verließ Freiherr von Lchthausen da» Gemach, «n sich in den Hof zu begebe» und das Auspannen der Pferd« selbst zu überwachen. Er hatte tüchtige Rosse i« Stalle stehen und Leute genug zur Dienfvckstnng. Binnen wenig Minuten konnte also der Wmffch der Königin erfüllt «erde». Der Freiherr öffnete dir Tür des PserdestMe», prallt« ab« im nächsten Angenblick betrvfse» zurück — den» der Stall war ie« . . . Wo befanden sich denn dir Pferde? — Eine Hintertür, dir nach den Mesen »nd de« MS« führte, stand weit offen. — durch diese Tür wäre« die Nasi« entkommen und galoppierten nun fesselt»» draußen Hern«. Wer aber hatte diesen Streich verübt und die Pferd« herausgrlassen, gerade setzt, da sie am allernotwendigste« ge braucht wurde«? Jetzt gav es für den Freiherrn jedoch keine Zeit, lang» darüber nach »denken. Ein Pfiff rief eimgr Knecht« herbei. „Hm jemand von euch die Pferd« lvsgrlassen?" fragt» Echtbansrn schars. Tie Knechte schauten einander mit verblüfften Gesichter« keiner wußte Antwort zu geben. „Dann sucht sie ein ufangen?" befahl der Freiherr; „uh brauche sie io schnell wie möglich." . Alle eilten hinan». Aber der Bef hi, die Rosse ga fan gen, war leichter gegeben al» auSgeführi. Die Tiere hotte» lange im Stalle untätig gestanden und freuten sich unn v« Freiheit um so mehr. Var wirklich einer der Knechte »ah« genug an ein Pferd heran, daß er e» greisen konnte, dann warf sich da» Tier herum und jagte von neuem in toll« Lust davon. Mit Schrecken und Ingrimm sah der Freiherr, wie sich die Tiere immer weiter von dem Gute entfernten. — Und die Königin brauchte doch so dringend ein neue» Gespann, um il rc Flucht vor den Fran os n wrtsetzen zu kön nen und rack, »imrin in Sicherheit zn gelangen! D m Freih-nn stank, kalter Scl'weiß aus der Stirn. Ta endlich nahte < ilse. Der Leibfägcr kam über ve» Hof, er übersah cch-.gs d»e S'tuMinn und b'flieg rasch sei» Pier „M ini Er vielleicht. Er könne die Ps-rde ianqen?" fragt« der Fre h rr verdutzt. „Ta-> wäre kcltliinni, nenn .in königlicher Leibjäger nicht dniwgeblannte '1s rw' wi'der einsangen könnte," antwortet« dieser „Ist eine lange Leine zur Hand?" Man bra:' schnell eine Feine in genügender Läng« ber- Ter Feibjäg r knüvfte an da» eine Ende eine Schling« rollte sie dann aus; nun schnalzt« er mit der Zunge, wie der Blitz jagte sein Fuchs ins Freie. — Nach wen»- Sekunden war er dicht hinter dem ersten Wagenpferde. Himutelführtsmorge». Rings liegt im holden Schweigen bie Natur, ES wagt kein Bogel sich noch hell zu fingen, Di« muntren Quellen lassen leise mrr Ihr Lieb zur Morgenaudacht sacht erklingen. Ein süß Geheimnis wirb bald offenbar DaS fichll wohl jede Kreatur mit Wonne, Drum steigt auch beut' so hell, so feierklar Am Himmel auf die golbne Morgensonm. Da — lieblich wirb da» Wunder offenbart, Bon allen Türmen künden mit Frohlocken DaS schön« Fest -er Lhristihimmelfahrt Im weihevollen Jubelchor -ie Glocken. Vergiß nun auch, o Mensch, all Qual und Leib, Der Heiland hat sein hehres Werk vollendet Er ist bei Dir nun jetzt und allezeit, Und reichste Gnade wird durch ihn gespeubet. Adolf Dreßler, Radolfzell.
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