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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193107145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-14
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1931
- Autor
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A MM MMk! also eine» hernach ",ec- !N „Wir ziehen um, Somit Sie ruhig pennen können! Gut« Nachtruhe!" „Danke, dank«! Di« Herren sind wirtlich rücksichtsvoll! sagt« Hertling „Sind wir immer! Warum ooch nich, wo Sie doch tags über so viel zu denken haben. Da müssen Sie Ihr« Nachtruhe haben! Angenehm« Ruhe, Herr Prokurist«!" Hermann brachte da, mit einer so unverschämten Ruhs heraus, daß der Prokurist innerlich kocht«, denn er fühlt« den Spott, aber er konnte nichts einwenden Also klettert« man in Hermann« kleine, nette Wohnung, wo man w«it«r skatet« und vergnügt war. In diesen Tagen ziehen die Postanstalten die Bezugsgelder sür Lieferung des „Riesaer Tageblattes" im nächsten Monat ein. Wir bitten aui pünktliche Bezahlung besonders zu achten, da nach dem SS. d M. vom Postamt «ine Sonder gebühr für Verspätung erhoben wird und außerdem mit einer Unterbrechung der „Tageblatt" »Lieferung beim Monatöwechsel zu rechnen ist. Wm-MzH. sf Lüneburg. Nach Schluß -er Beweisaufnahme Nimmt Sachverständiger Dr. Bonbn, Leiter des Jugend- gertchtsgesängnisses Eisenach, bas Wort zu seinem Gut achten. Der Gedanke des Jugendamtes, so führte er aus, war durchaus positiv, man habe sehr viel in Scheuen machen können. Als Organisator habe Straube sich anscheinend bewährt. Für feine spezielle Aufgabe als Leiter eines Für- forgehcimes sei er in keiner Weise vorgebildet. Er sei ein ängstlicher, mutloser Mensch, bei dem es an Selbstdisziplin und Klarheit fehlt. Sein Handeln geschehe nicht um der Sache willen, sondern wegen seiner eigenen Person. ES fehlen ihm die wichtigsten Eigenschaften des Erziehers: Mut und Humor. Auch bas Urteil des Sachverständigen über die übrigen männlichen und weiblichen Erzieher tu Scheuen ist vernichtend. Gerichtssaal. von Killinger gegen die Leipziger Volkszeitung. Kapitänleutnant Manfred v. Ktllinger, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Schmidt, klqgte gegen den Schriftleiter der Leipziger Volkszeitung Emil Rauch wegen Veröffent lichung mehrerer Artikel, dir Beleidigungen gegen v. Ail- linger enthielten. In einem Artikel, der überschrieben war „Lügt Killinger, fälscht Mücke?" war gesagt worben: „Ich, Killingcr, erklär«, daß ich ein Verleumder und Ehr abschneider bin und meine Behauptungen über Herrn v. Mücke wider besseres Wissen aufstellte". Ferner wurde Killinger als eine berüchtigte LanböknechtSnatur der Nazis bezeichnet, der ein« Eisenstirn besäße im Abstreiten von Tatsachen. Der Beklagte erklärte, baß v. Killinger dem Sinne nach tatsächlich eine Erklärung abgegeben habe, wenn auch nicht dem Wortlaut nach, wie sie der Artikel brachte. Zeug« Kapitänleutnant v. Mücke, Mandatsvorgänger v. Killinger» im sächsischen Landtag, explizierte di« Vor geschichte der Erklärung. Killinger habe seinerzeit mit zu jener Korona gehört, die das Gerücht über ihn verbreiteten, daß er Unterschlagungen begangen habe. Diese Behaup tungen seien erfunden gewesen, wie das Ehrengericht fest gestellt habe. Im Sommer 1928 fei v. Killinger in die NSDAP. eingetreten, worauf er Hitler geschrieben habe, daß er austrete, wenn solche Leute ausgenommen würden. wir wieder hler 'angelangt und werden wohl auch hl« bleiben, gnädige Frau, nicht wahr?" „Ich denk« es doch, Herr Baron! Bitt«, nehmen Si« doch Platz." Angeregt unterhielten si« sich. Frau Laibacher merkte, wie Schlettow» Lugen beständig Fraulein Holgar suchten. Agnes Holgar aber schien seinen Blick zu meiden. Sie sah geflissentlich zu Boden. Nach einer Stund« verabschiedet« sich der Baron. „Hat es weh getan?" fragt« Frau Caroline leis«, al» st« sich allein gegenüberstanden „Nein, das nicht mehr! Alte Erinnerungen kommen und wollen die Wunden wieder aufbrechen lassen, aber ... es ist vorbei!" ,em „Sie haben so viel durchkosten müssen. Agnes, aber setzt wird es wieder gut werden, alles!" - „Ja," entgegnet« Agne, Holgar ernst. „Ich glaub« es auch!" Darauf hab« Killinger geschrieben, baß alle Behauptungen, di« seine, MückeS Ehre, antastcten, jeder Grundlage ent behrten. Darauf fielen auch alle Rückschlüsse in sich zu sammen und er stelle ausdrücklich fest, daß er niemals Zweifel an MückeS Ehrenhaftigkeit gehegt habe. Die Be hauptung betr. Eisenstirn sollte dadurch erhärtet werden, daß v. Killinger «ine offizielle Besprechung später als eine private rkntcrredung hingestellt habe. Zur Charakterisie rung der LandSknechtSnatur zitterte der Verteidiger Stel len au» dem Buch v. Killingcr«. Tas Gericht verurteilte Rauch wegen öffentlicher übler Nachrede, in Tateinheit mit Beleidigung zu 2M Mark Geldstrafe, ersatzweise 2d Tage Gefängnis und Tragung -er Kosten. Dem Beleidigten wurde Publikationsbefugnis zugcsprochcn. In der Urteils begründung hieß- eS, daß die Erklärung in der Form, wie sie veröffentlicht wurde, von Herrn v. Killingcr nicht abge geben wurde. Die Bezeichnung „berüchtigter Landsknecht" ergebe BeletdigungSabsicht. Die Schärfe der Ausdrucks weise sei auch im politischen Leben verwerflich. Di« Arbeit ging ruhig ihren Sang. In Bötzingen aber fraß d«r Hatz unter den Bürgern weiter. Daß da drei hergelaufen« Kerle gekommen waren und di« ganze Gaststube der „Krone" ohne viel Federlesen» zu wachen ausgeräumt hatten, da, kränkte sie namenlo». Datz der Grund zu dem Streit von ihnen selbst gekommen war, das schert« sie nicht, daran wollten st« nicht Lenken. D«r Polizeiwachtmeister hatt« den Kommissar unterrichtet, der hatte mit d«m Bllrg«rm«ister gesprochen, und der Bürger- meister hatte «ingesehen, daß man bester tat, über di« Sach« Gra» wachsen zu lasten. Aber di« braven Bürger waren nicht damit einverstanden Wohl oder übel mutzte sich der Bürgermeister fügen! Di« Anzeig« wurde «ingereicht. Georg schuftet«. Er, der sonst verschwenderisch gelebt hatte, wurde förmlich geizig Mit seinem neuen Wagen war er ständig unt«rweg», er besuchte Kunden und kümmert« sich um große Aufträge. Sein« Regsamkeit machte guten Eindruck. All« Bötzinger Geschäftsleute empfanden es förmlich al» Ehrensache, ihm Arbeit für seine Schlosserei zu beschaffen. Alle Verbindungen mußten herhalten. Alles tat man, um ihn zu stützen. Da, war Georg «in« Befriedigung Er wollt« der Alten zeigen, daß er Georg Meinhold war, ein Kerl, der vor einer Frau keinen Futzfall tut. Datz er so g«tr«nnt von Ros«l lebt«, da, bedrückte ihn. Es war doch mehr Zun«igung in ihm, al» er sich selbst hatt« ein gesteh«« wollen V«rbisten wartet« «r, datz Rosel komm«. Aber sie kam nicht. Denn auch in der Frauenkesk «ar nach Jahren der Geduld der Trotz «rwacht. Da« Feuer gegen Frau Earolin« bekam immer mehr Nahrung Einer verhetzt« den and«r«n, und «, gehört« bei der Bürgerschaft bald zum guten Ton. gegen Frau Caroline Laibach«« zu wettern. Und den Dreien, diesen Au»länd«rn, hatt« man bittere Feindschaft geschworen. Der Bürgermeister erlitt ein« Abfuhr. Vaschold und Werner zweimal zum Tode verurteilt Da» Schwurgericht Rudolstadt verurkeille dl« Angeklag ten Klara Paschold und Reinhold Werner wegen vorsätz lichen Raubmordes je zweimal zum Tode. Vie bürgerlichen Ehrenrechte werden ihnen aus Lebenszeit aberkannt. Velde Angekagte erbosten außerdem wegen Unterschlagung je ein llahr Gesangnl». Der Mitangeklagte Zange wird tret- gesprochen. — In der Urteilsbegründung wird heroorgeho» ven, daß di« Verurteilten de» Mordes überführt sind. Da» Gericht erachte die Geständnisse der Paschold und die Bekun dungen der Belastungszeugen als einwandfrei. — Die Ver urteilten werden wahrscheinllch Berufung einlegen. Die Paschold brach nach der Urteilsverkündung in einen Wein krampf au», während Werner sich nach außen hin jeder Gefühlsregung enthielt. WO der BklMMMM Im SrmiW-PMd. vdz. In dem Berliner Prozeß gegen den national- sozialistischen braunschweigischen Minister Franzen wegen Begünstigung des Guth wurde am Montag die BeweiSaufnalune abgeschlossen. Franzen, der im Kriege einen Arm verloren hat, leidet an dieser Verwundung in der jetzigen Schlechtwetter-Periode so stark, datz des- l>alb am Dienstag nicht verhandelt werden wird. Ain Mittwoch werden die Plaidoyers nut der Anklagerede de» Staatsanwalts beginnen. Die Montag-Verhandlung brachte in der fortgesetzten Zeugenvernehmung eine Auseinandersetzung zwischen Ver teidigung und AnklagebehSrde darüber, ob der Landwirt Guth sich damals der Bannkreisverlctzung, < Verbrechens schuldig gemacht habe, das Franzen Hern begünstigt Haven könnte. Der frühere Berliner Polizei Präsident Zörgiebel glaubte, daß schon aus den erste, Meldungen hervorgegangen sei, datz eS sich um Bann- kreiSverletzung handelte. Zu einem Zusammenstoß zwischen R.-A. Sack und Oberstaatsanwalt Köhler kam e» wegen de» Zeugen Polizeimajor Heinrich. Sack meinte, daß -Hein- Herr von Lchl«ttow macht« feinen Besuch in d«r Villa Lai- bach«r. I«tt« meldet« ihn. Al» der Nam« von Schl«tto« fiel, sahen sich Frau Laibacher und Fräulein Holgar erschrocken an „Der hat noch gefehlt!" sagt« Frau Laibach«» zu Fräulein Holgar. ,Wa» machen wir nun?" Di« Gesellschafterin erhob sich „Ich will ihn empfangen, Frau Laivach«rl" Und sie folgte Jette, schritt an ihr vorbei in den Salon, In dem Uw« von Schlettow wartet«. Dort sprach si« wohl «ln» Viertelstunde mit ihm. dann betrat si« mit ihm zusammen da« Wohnzimmer „H«rr von Schlettow fr«ut sich, Ihr« Bekanntschaft von früher zu «rneuern, Frau Laibachrrl" Schlettow küßt« Frau Laibacher» Hand. „Also endlich sind 8. Fortsetzung. Nachdruck verboten. „Frolleinl" sagt« Hermann mit Schmalz^ „das höflich« Tier müssen Se netter behandeln! Wie der Si« anfchwärmtl Du bist zu schön, um treu zu sein! Was macht der Bräu tigam?" „Ich ... ich werd' mich mit einem Mann»Üild abgebenl" „Gott ja, sehr verständlich, «ln Mann muß Ihre Näh« meiden. Sie sind zu spitz!" „Herr!" rief die Donna. „Donnerwetter . . . Donnerwetter!" schnarrte der Papagei. Hermann aber fuhr mit unerschütterlicher Ruhe fort: „Neu lich hab« Ich gelesen, datz einer von seiner Braut erstochen wurde. Da habe ich an Sie gedacht» Frollein Semmelbruch. Si« sind so spitz, da lief« man auch Gefahr!" „Ich beschwere mich bei Frau Caroline!" „Meinetwegen, aber jetzt lasten Sie un» in Ruhe! Raus!" „Sachte!" fiel Stolze ein. „Nicht so wild, mein Bester! Fräulein Semmelbruch, wir «ollen Frieden halten! Meinen guten Ara müssen Si« freilich mit m Kaus nehmen! Aber zum Zeichen unserer guten Gesinnung erlauben Si« mir, Ihnen dieses Stück Wurst zu verehren!" . Nun lächelt« sie holdselig und sagte: „Sie sind eben doch ein Kavalier! Da könn Si« sich «in Beispiel nehmen, Schofför!" Hermann kniff di« Lugen zusammen. „Mach ich, mach Ich!" Fräulein Semmelbruch verzog sich. Hermann seufzt« auf. „Die und ich. . . wir hätten kein« Sorgen! Geht'» un» schlecht: «en Panoptikum ausgemacht! Da zahlt jeder einen Groschen! Ach, Stolz«, Si« haben «in» gemütlich« Bud«, aber hier muh man ja mäuschenstill sitzen, von wegen d«m dort unten Kommen Si« mit zu mir rüber!" „Wo wohnen Li« denn eigentlich?" „Ueber der Garag«! Ein« knorke Wohnung! Dr«! Räumet Vas langt sogar für meine Marth« mit!" Also entschloß man sich, umzusiedeln. Als sie unten an der Tür des Prokuristen vorbeiginyen, nachte der die Tür auf und schaut«, was La vor sich ging ,N' Abend. Herr Prokurist«!" .sagt« Hermann ichnoLorio rtch sich vor d«r lSenchtösaaltür mit den anderen Zeugen unterhalte. Der Ankläger empfano dies al» „hämische Be merkung", al» ob eine Beeinflussung der Zeugen statt finde, und verbat sich da», wa» der Anwalt in scharfen Worten »urückwje». Major Heinrich dtted bet seiner Be- Häuptling, Franzen Hütte gar nicht daran zweifeln können, daß sich die Frage nach der Identität mit dem Ausweis des Abg. Lohse auf den festgenommenen Guth bezog. Er betonte noch, er habe Strafantrag gegen R.-A. Sack und R.-Ä- Dr. Everling wegen deren Beschuldigung gestellt, daß er Zeugen beeinflußt hab«. Dr. Sack erwiderte, er Hütte nicht behauptet, datz Maior Heinrich Zeugen beein flußt habe, sondern nur beantragt, Anordnungen zu tref fen, die einer Beeinflussung vorbeugen. — ES wurden dann einige von der Verteidigung geladene Zeugen gehört, die die Glaubwürdigkeit des PottzetmawrS Heinrich illu strieren sollte. Der Direktor de» Arbeit»amtc» in L>tade, v. Tschoppe, hat sich darüber erregt, datz Heinrich bei den Berliner Demonstranten gegen den Remargue-Film einen Kapitänleutnant Gerecke in Handfesseln zur Wache bringen lietz, weil der nicht gleich von einer Säule Weg gehen wollte, auf die die Demonstranten einen Polizei- tschako gestülpt lmtten. Heinrich erwiderte, datz damals die Menge außerordentlich erregt gewelen sei und auf die Polizeibeamten stark geschimpft l>abe. Auf die Frage des Vorsitzenden gab v. Tschoppe zu, er hätte angesichts des Tschakos damals gesagt: „Wie kommt Kutzsch ausS Dach!" Der Vorsitzende erklärte, er würde als Beamter bei einem solchen Anblick andere Bemerkungen gemacht haben. — Ein früherer Polizeioberst Grimm unterstrich die guten Polizeiqualitäten Heinrichs. Heinrich sei aber so impulsiv und unobiektiv gewesen, datz er einmal bei Kvmmunisten-Dcmonstrationen auf Verlangen der Demon- tranten sein Eisernes Kreuz 1. Klasse den Leuten vor die Füße geworsen habe. Deshalb habe er damals die Ver übung Heinrichs beantragt. Heinrich bestritt diese Dar- tellung. In RMeMrdMMU Nr »M MM. Berlin. (Funksprucks.s Der NeichSauSschub der Er werbslosen hatte kürzlich beschlossen, am 15. Juli einen NeichserwerbSlosentag in Form von Demonstrationen und Kundgebungen „al» Protest gegen den Hungerfelbzug der Brüning-Regierung" durchzuführen. Wie wir erfahren, Hat der Berliner Polizeipräsident dies« Kundgebung sür Berlin verboten. WMmkrM Wklllm» . .an «ar denM M." vd». Der Parteivorstand, der Parteiausschutz und die Kontrollkommission der SPD. haben in gemeinsamer Sitzung am Dienstag eine Kundgebung „An das deutsche Volk" beschlossen, die, wie das Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, u. a. oesagt: Die Krise hat sich verschärft- Zusammenbrüche großer Industrie- und Bankunternehmungen zeichnen ihren Weg. Mit ihnen bricht die Lüge von der marxistisch«« Mißwirt schaft zusammen, die erfunden wurde, um von den wahren Schuldigen abzulenken: dem kapitalistischen System und seinen Vertretern. Die bankerotten Finanzmagnaten und Jndustrieherzöge sind keine Marxisten, sondern Geldgeber der antim arristischen Propaganda. Die Sozialdemokratie fordert seit Jahren unermüdlich die Stärkung des gemein wirtschaftlichen Einflusses, tue Unterstellung der kapitalisti schen Riesenunternehmungen unter die wirksame Aussicht deS Staates. Ihre Forderung blieb unerfüllt. Jetzt ver langen die bankerotten Bekttmpfer des Marxismus Rettung durch den Staat- Das kapitalistisch« Unternehmertum ruft nach Hilfe des Auslände». AVer ein wesentlicher Teil die se» Unternehmertumes hat den verhängnisvollen Wahl sieg der nat.-soz. Reaktion im September v. Is. befahlt unb ihr kreditzerstörendes Treiben bis zum heutigen Tage mit allen Mitteln gefördert- In der Stunde höchster Ge fahr fordern wir entschlossene Umkehr. Eine gründliche Bereinigung der Wirtschaft mutz herbeigeführt werden ohne Rücksicht aus kapitalistische Sonderinteressen. Arbeiter und Angestellte sind durch unbedingte Sicherung ihrer An sprüche auf Lohn, Gehalt oder Unterstützung vor den ver derblichen Folgen der Krise, deren unschuldige Opfer sie sind, zu schützen. Mit Nachdruck erneuern wir die Forde rung nach Abänderung der Notverordnung vom 5. Juni und nach Beseitigung des sozialen Unrechtes. Ausländische Hilfe in ausreichendem Matze tut not- Dazu bedarf es einer Außenpolitik der Verständigung, die weder mit l>er- aüSfordernden Haßparaden belastet ist, noch auf leere Prestige-Bedürfnisse Rücksicht nimmt- Der Aufruf schließt mit einem Appell zu plan voller friedlicher Zusammenarbeit für das Volk. Die Sitzung deS ReichSauSschusses der SPD. dauert an. Es ist nicht damit »u rechnen, daß sich die SPD. im Augenblick der Forderung der KPD-, NSDAP, und Deutschnationalen auf Einberufung des Reichstages an- schlietzen wird. Ein Termin für die Einberufung des Aeltestenrates des Reichstages konnte noch nicht festge setzt werden, weil ReichStagSprüsident Löbe an den Be- ratungen der Parteiinstanzen teilnmrmt- Ai WH MUMM. Jessen (Listers. Heuschreckenplage. In der hie sigen Gegend macht sich eine neue Plage bemerkbar. Bei Schützberg sind weite Wielenflächen von großen Heuschrek- kenschwärmen befallen, die schon große Weideslächen ver- nicktet haben; an eine Grummeternte ist nicht zu denken. Wie groß der Schaden sein wird, steht noch nicht fest. Ein geeig netes Bekämpsungsmittel hat man augenblicklich noch nicht gesunden. Einige Vertreter der landwirtschastlichen Ver suchsanstalt Halle haben das Gebiet bereit» besichtigt. Vitierseld. Chemikertod. Der in seinem Schreib zimmer in der Fabrik der Ä G Farbenindustrie tätige Che miker Dr. Decker wurde bewußtlos aufgefunden und verstarb trotz sofortiger ärztlicher Bemühungen. Es handelt sich um einen Unglücksfall bei Experimenten durch Vergiftung. Gera. Pferdeseuche. In einigen Orten der Um gebung. besonder« an der sächsisch-thüringischen Grenze, tritt die sogenannte „Bornaische Pserdekrankheit", eine Gehirn krankheit, in besorgniserregendem Umfang auf. Diese Krank heit verläust bei 70 bis 90 Prozent der befallenen Tier« tödlich.
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