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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193109153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-15
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1931
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WMMNMe. Es ist nicht zu bestreiten, daß die gegenwärtige Notzeit die Menschen alle mehr oder minder mitntmmt. Sie sind nervös und gereizt, ja sie kränkeln sogar. Es sind beileibe keine schweren organischen Leiden, die uns alle plagen. Es sind nicht Krankheiten, dcretwegen man unS etwa ins Krankenhaus schicken mühte, es sind vielleicht nur Krank heiten, die wir uns etnbilden. Sorgen erzeugen Gemüts- depressionen und solche Gemiitöbepressioncn beeinträchtigen unser gesamtes körperliches Befinden. Wir meinen krank, schwer krank zu sein und solange eS uns schlecht geht, ent decken wir an uns jeden Tag eine neue Krankheit. Heute haben wir Kopfschmerzen, sicherlich der Anfang eines be ginnenden Nervenzusammenbruches, morgen husten wir und haben Zahnreißen, fraglos eine Grippe, die uns bald aufs Kreuze werfen wird, morgen abend schon schmerzen uns die Schenkel von einem anstrengenden Laufweg, aber wir schwören, daß uns der Ischias plagt, und wenn wir schließlich in unserem Aerger und unserer unheilvollen Ge mütsverfassung die Mahlzeit eingenommen haben, ver spüren wir Magenfchmerzen, die höchstwahrscheinlich fühl bare Anzeichen eines Magenkrebses sind. Sobald es nns aber wieder besser geht, sobald der einzelne beginnt wirt schaftlich für einige Zeit anfzuleben, dann sind die Krank heiten mit einem Male wieder verschwunden. Man Kat Geld und Arbeit und diese beiden Dinge verschaffen uns so viel Abwechslung, daß wir gar keine Zeit haben an unsere „Krankheiten" zu denken. Wenn sie sich aber immer erst dann bemerkbar machen, wenn wir gerade daran denken, dann kann eS wohl mit der ganzen Krankheit nicht weit her sein. Bei vielen Menschen läuft der Gesundheitszustand Hand in Hand mit der jeweiligen wirtschaftlichen Konjunk tur. Es brückt sich darin eine gewisse Hypochondrie aus, die sich eigentlich nur mit zäher Energie bekämpfen läßt. Wir werden erst krank, wenn wir nnS von unseren Ge- mütSdepressionen so weit übermannen lassen, baß wir uns dadurch krank und gebrochen fühlen. Es soll allerdings auch vorkommen, daß Menschen, die gar keine Sorgen haben, denen es zu gut geht und die keine Not kennen, aus pnrer langer Weile krank werden. Beides ist nicht gnt, zu aroße Sorgen und zu große Sorglosigkeit lassen in uns den Glau ben an alle möglichen Krankheiten erstehen! Prebt. Oertliches und Sächsisches. Rieia, den 15. September 1931. —* B1etteevo''ßerrgaekür den 16. Sentember iMitgeteilt von der Sachs. Landeswettcrwarte zu Dresden.> Voriv eaend heiter, nacht? n»^> in der .^rüde, besonders in den Tälern, bei örtlichem Nebel Temperaturen nachts siellenmeiie bis zum Nullpunkt absinkend,. taasuber aber mild, schwache Luftdewegung in veränderlicher Nichtuna. —* Daten »ü r den 16. September 1681. Ssnnenaufoana 5,84 Uhr. Sonnenuntergang 18,15 Uhr. Mondauioang 1141 Uhr. Mondunteraang 19.43 Ubr. 1836: Der Chirurg Ernst nnn Bergmann in Jujrn, Livland geb. lgest. 1907». 1927: Der Hygieniker Mar von Gruber in Berchtes gaden gest. lgeb. 1853>. * Ler LVÜliig!iir 28. SkMM MM«. Dresden. lFunkspruch.) Ter Landtagsvorstand hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, den sächsischen Landtag für den 28. d. M. 1 Uhr mittags zu einer Bollsitzung einzu- berufe«. * —* Fahrplanänöcrung der Süchs.-Böhm. D a m pj sch i f s a h r t. Ab 14. September verkehren die Pcrsonendampfcr nach einem neuen Plan, der auch auf der Strecke T r e s d c n - N i e s a Einschränkungen und Fahrzeitänderungen vorsieht. — Der Tampferverkehr N i e s a — M ü h l b c r g ist eingestellt. — Den ncnen Fahrplan veröffentlichen mir in vorliegender Tageblatt- Ausgabe. —* P o li z e i b e r i ch t. 1. Gestohlen wurde in der Zeit vom 25.—26. 8. 1981 von einem Fenster der Erbgeschoß- wohnung im Rittergut Forbcrge 1 Hygrometer fLuftfeuch» tigkeitsmesscrl, 1 Maximal- und Minimalthermometer, so wie 1 Hufeisenmagnet. — 2. Am 2. 9. 1931, zwischen 2—3 Uhr nachm., hat eine Frau auf der Dorfstraße in Mehltheuer und zwar zwischen Schule und Konsum 1 Paket, enth. weiße Gardinen, verloren. Bon Einwohnern wurde beobachtet, wie ein junger Mann mit Fahrrad bas Paket aufgehoben und mitgenommen hat. Er wird hiermit aufgefordert, den Fund gegenstand umgehend bei der unterzeichneten Dienststelle ab zugeben. — 8. Am 7. 5. 1931 ist von einem Lastkraftwagen auf der Staatsstraße zwischen Oelsitz—Pausitz eine große Plane mit der Aufschrift: „Hunger, Mulda" verloren wor den. — 4. In der Nacht zum 12. 9. 1931 sind von mehreren Bäumen in Leutewitz etwa 1 Zentner Aepfel (Schöner von BoSkoop) und etwa ein Zentner Birnen (Gute Luises ent wendet worben. Die Bäume wurden dabei stark beschädigt. — Sachdienliche Angaben werden beim Gend.-Posten Riesa, Felgenhaucrstraße 25 oder Kaserncnstraße, erbeten. —* Die Sächsische LanbeSbühne endgültig aufgegeben. Der bisherige Intendant der Sächsischen Landesbühne, Maxinms Rens, hat im Verein mit einigen theaterfreundlichcn sächsischen Landtagsabgeordneten alles getan, um die Sächsische Landesbühne, die Wanderbühne für mittlere und kleine Städte Sachsens, doch noch zu erhalten. Alle Bemühungen sind nun aber gescheitert, und damit ist bedauerlicherweise das Schicksal dieser Bühne — im Goethe- Fahr! — entschieden —* Der Gewerbeverein besichtigte am Montag unier starker Beteiligung die Wasse r me r ks a nl agen der Stadt Riesa. Pünktlich nm 14 Uhr setzte sich ein vollbesetzter städtischer Autobus in Bewegung, um zunächst nach dem Wasserwerk Göhliö zu fahren. Herr Direktor Junge hielt hier, im jetzigen Schaltraum, wel cher früher Kesselhaus war und von manchem älteren Mit glieds gar nicht wieder erkannt wurde, einen Aufklärungs- vortrag über die Entstehung des Werkes, Der erste Brun nen, direkt am Werk gelegen, bient heute noch als Sammel brunnen für die mit dem Werk verbundenen 16 Brunnen. Die Dampfmaschine Ist in Wegfall gekommen, dafür sind 3 Elektromotoren mit Direkt gekuppelten Zcntrisugpumpen aufgestellt worden. Auch das Nebenwerk im Ktefernwäld- chen am Rittergut wuvde besichtigt. Der Bedarf an Wasser ist im Jahre 1936 auf ca. 966 666 .Kubikmeter gestiegen und wird spielend bewältigt. Die Versorgung unserer Stadt mit gutem, einwandfreiem Trinkwasser ist nach menschlichem Ermeßen auf Jahrzehnte sichergestellt. An schematischen Darstellungen wurde der Wasserverbrauch vor Augen ge führt und konnten die Teilnehmer beobachten, wie der Um satz nach den Einverleibungen gestiegen war. Interessant waren auch die Aufklärungen über die mehrfach vorgekom menen Wasserrohrbrüche. Die Teilnehmer wurden darüber belehrt und überzeugt, daß nickt der stärkere Druck die Sckuld daran trägt, sondern Fehler und Veraltung am R chrneh in Verbindung mit Einwirkungen von außen auf die Leitung. — Ne Fahrt ging weiter nach dem Wasser turm an der BiSmarckstraße. Hier wurde erklärt, daß dieses Reservoir schon lange ein Sorgenkind der städtischen Verwaltung gewesen sei und seinen Zweck, auch vor den Einverleibungen, schon nicht mehr in vollem Umsange er füllen konnte. — In kurzer Zeit erreichte man den Wasserhochbehälter in Weida. Hier war nun Gelegenheit gegeben, Einblick in di« jetzt vollkommene Was serversorgung unserer Stabt zu gewinnen. Es sind hier, auf der höchsten Erhebung unserer Umgebung, Wasser- Hochbehälter aus Beton und Eisen geschaffen worden. Zn dem neuen Hochbehälter sind ca, 2866 Sack Zement, 29 606 Kilogramm Eisen, VS 000 Ziegel und Klinker und 500 Kubikmeter Betonkies und Sand verwendet worden. An Plänen wnrde das NohrleitungSnetz von Groß-Riesa vor Augen geführt. — Einen schönen Abschluß dieser für alle Teilnehmer interessant«« Besichtigung bildete di« Ve- stetgung des mit der Anlage verbundenen Aussichts turmes. Hier konnte man bei reiner klarer Luft die schönste Aussicht in unserer Umgebung genießen. — Am Schluß sprach der Vorsitzende des Vereins Herrn Direktor Junge herzlichen Dank aus sür die liebenswürdige Füh rung und seinen ausklärcnden Vortrag, sowie dem Be- tricböausschuß für die erteilte Genehmigung .— Die Teil nehmer verweilten aus der Rückfahrt noch ein Stündchen bei ihrem jüngsten Vereinsmitgltede im Cafs „Edelweiß". —* Ab turnen. Der Allgemeine Turnverein sDT.j gegr. 1863, veranstaltete am Sonntag auf dem Turnplatz der Parkschule «in Abturn«n. Trotz der Ungunst der Witte rung waren die Bereinsangehörigen zahlreich dem Rufe gefolgt/um den in stattlicher Zahl erschienenen Zuschauern werhselvvlle Bilder des Turnens vorzusühren. Punkt 8 Uhr marschierten unter Vorantritt der Vereinsfahne Kinder, Turnerinnen und Turner auf dem Turnplätze aus, um daun nacheinander unter Leitung ihrer Turnwarte in flotter Folge bas tn den Uebungsstunden Gelernte d«r Oefsentlich- kcit zu zeigen. Nach den schwungvollen Klängen des Kurt Schnciderschen Konzert-Orchesters gelangen die Frc>- ode,r Handgerütc-Ucbungcn der einzelnen Abteilungen besonders gut. Sehr eifrig waren auch die Kleinsten des Vereins, sie Knaben bei munterem Springen und Spiel, die Mädchen aus den Schwebckanten und am Barren. Das Niegenturn m mußte wegen heftig einsetzenden Regens vorzeitig abge brochen werden und die immer gern gesehenen Volkstänze der Mädchen und Turnerinnen wurden in der Turnhalle getanzt. Ein Kürturnen am Pferd und Hochreck bildete den Schluß des Abturncns. Am Abend trafen sich die Mit glieder im Höpfnersaale zu einem Tänzchen. Der Vor sitzende, Herr Emil Töpfer, richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Erschienenen, insbesondere an die Ver treter der Brndcrvcrcine,- «r hob den Nntzen des Turnens hervor und forderte die noch Fernstehenden zur Mitarbeit auf. Den Turnern Hans Heymann und Heinrich Pache konnte er das Turn- und Sportabzeichen über reichen. Mit einem „Gut Heil" aus bas weitere gedeihliche Fortbestehen des Allgemeinen Turnvereins schloß der Vor sitzende seine Ansprache. Dann wurde weiter wacker den Freuden des Tanzes gehuldigt. Auch bas Abturnen des Vereins kann als eine wohlgelungene Merbeveranstaltung für die deutsche Turnsache angesehen werden. — Gut Heil! —* Modellschau. Am Montag, den 14. September 1931, hielt die hiesige „Schneider-Zwangö- Jnnung" ihre 1. Mo de lisch au ab. Bei dieser Ver anstaltung wurden die vom Reichsvcrband des Deutschen SchneidcrgcwcrbeS zur Verfügung gestellten Modelle für die Herbst- und Wintcrsaison 1931/32 vorgeführt. Die Modellgesellschaft des ReichSverbanöcs der Schneider-In nungen will der Damenschnciderei fachliche Belehrung und modische Orientierung bringen, sie will durch besseres An schauungsmaterial Steigerung zur Leistung von bester Qua litätsarbeit vornehmen. ES wurden vor allen Dingen ! Kleider, Kostüme, Mäntel und Abendgarderob« gezeigt. Besonders wertvoll an dieser Schau war, daß die neue Linie so recht zur Geltung kam und daß jedes Stück tn Schnitt und Form bis ins Kleinste ausgearbeitet war. Durch die für Fachleute besonders interessante Schau ist jedes Mitglied der Innung in die Lage versetzt, allen Wün schen des kaufenden Publikums tn jeder Hinsicht gerecht zu werben. Besonders sei betont, daß die Mitglieder in die Lage gesetzt werden, jede Person individuell zu kleiden. — Die Darbietungen wurden von einem hiesigen Künstler-Duo stimmungsvoll begleitet. — Das Berufsinteresse zeichnete sich dadurch aus, daß fast sämtliche Mitglieder der Innung zu dieser Veranstaltung erschienen waren, die in Zukunft, wie bisher bemüht bleiben werden, ihren Kunden stets das Beste in moderner Kleidung zu bieten und durch handwerk liche Kunst dem Träger der Kleidungsstücke eine persönliche Note zu geben. —* Gewerkschaftsbund der Angestellten. In der am vergangenen Freitag stattgefundenen Versamm lung der Ortsgruppe Riesa im GDA. überreichte der Vor sitzende zunächst einem bewährten Mitglieds die Mitarbeiter nadel. Nach Bekanntgabe verschiedener Eingänge und tarif licher Angelegenheiten ergriff Kollege Krahl-Dresbcn baS Wort zu seinem Referat „Notverordnung und Wirtschaftskrise". Der Redner ging davon aus, baß zwar der Wortlaut der neuen Notverordnung noch nicht vorliege, daß dieser aber aller Wahrscheinlichkeit nach wie der Maßnahmen, von einschneidender Bedeutung bringen werde. Besonders auf dem Gebiete des Berufsschulwesens sollen wesentliche Ersparnisse erzielt werden. Zur Behebung der Wirtschaftskrise fordert der GDA. keine weitere ein- seitige Lastenverteilung, Heranziehung der Arbeitnehmer bei der Festsetzung neuer Vertragszvlle und Steuern, Ab bau der hohen Zinsen, durchgreifende BerwaltungSreformen, lückenlose Kontrolle der Großunternehmungen und syste matische Bekämpfung der Kapitalflucht. Im Zusammen hang mit den beiden letzten Punkten kam Kollege Krahl auf die Vorfälle bei Norbwolle und Kohorn, bet der Danatbank und aus die Zahlungseinstellung der Amstelbank zu sprechen. Der Gedanke der Autarkie ist abzulehnen, da eine wirt schaftliche Abscklicßung Deutschlands vom Ausland nicht möglich ist. An die mit Beifall aufgenommenen Ausfüh rungen schloß sich eine rege Aussprache an. Im weiteren Verlaufe der Versammlung wurde der BeranstaltungSplan für das kommende Winterhalbjahr bekanntgegeben. In der 12. Stunde fand die gut besuchte Versammlung ihr Ende. M. —* 8. Geldlotterie des Sächsischen Roten Kreuzes. Die Ziehung dieser Lotterte findet am 19. und 21. September statt. Außer Gewinnen zu 6000, 4060, 2060 usw. gelangen viele Mittelgewinne zur Ausspielung. Jeder helfe dem Roten Kreuz durch Kauf von Losen, die zu 1 NM. bei allen Staatslotterie-Einnahmen und sonstigen LoS- geschäften sowie beim Hauptvertrieb Jnvalidendank, Dres den, Johannstr. 8 jPostscheck Dresden 3509) zu haben sind. —* Lotterte für die Hochwasser geschädigt ten? In einer tn Erla abgehaltenen Versammlung der durch das Unwetter tm Schwarzwassertal Geschädigten wurde ntttgeteilt, daß die bssherigen Sammlungen nur 37000 Mark erbracht hätten, die bis auf einen geringen Rest verteilt seien: auf Staat-Hilfe bestehe keinerlei Aus sicht mehr. Der eingesetzte Hilssausschuß wird nunmehr um die Genehmigung zur Veranstaltung einer Wohlfahrt»- lotterte für die Hochwassergeschädigten nachsuchen. —* Verlängerung der Steueramnestt«- frist. Im Anschluß an die gestrige Mitteilung gibt das Retchssinänzministerium bekannt, daß die Steueramnestie- frist auf jeden Fall bis zum 15. Oktober allgemein ver längert wirb. Dies gilt auch für die Abgabe der Ver- Mögenserklärung 1981 sowie für di« Anzeige von auslän dischen Familienstiftunaeu und Beteiligungen. —" Reichstagung der Vertreter der Mie ter. Die Reichsorganisation der Mieter, Bund Deutsch«« Mieterverclue e. V. (sitz Dresden), hat die Vertreter der Landes- und Provinzialverbänve für kommenden Sonn- abend und Sonntag nach Dresden zu einer Retchsjitzuug elngeladen, um zur gegenwärtigen Lage der Mieter Stet- jung zu nehmen. Zahlreiche Vertreter au» dem ganzen Reiche haben bereit» ihr Erscheinen zugesagt. —* Keine „Sächsische Wirtschaft-Partei" tm Landtag. Die LaudtagSirattion der^ ReichSvartci de» deutschen Mittelstandes (WtrtschaitSpartet) hat dem Präsidenten deS sächsischen Landtages mitgeteiit, daß ihre Mitglieder wiederum der Reichspartei des deutschen Mit- telstandeS angehören und sich demnach hie Bezeichnung „Sächsische WirtschaftSpartei" erledigt hat. —* Die Gesellschaft für Volksbildung ver anstaltet in den Tagen vom 2. bis 5. Oktober in Berlin- Dahlem im Harnack-Haus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften ihre 61. Hauptversamm- lnng. Mit der Tagung wird die Fei«r d«S 60jährigen Be stehens der Gesellschaft verbunden. Eine Festschrift stellt die bisherige Tätigkeit der Gesellschaft bar. Den Fest- vortrag über „Politik und Volksbildung^ hält am 4. Oktober Professor Dr. Theodor Litt, Rektor der Universität Leipzig. In Fachversammlungen finden Vorträge und Beratungen über die rnechanischen Hilfsmittel im Dienste der Volks und Jugendpflegearbeit sSchallplatte, Rundfunk, Lichtbild und Film) statt. Festliche Veranstaltungen — ein Kunst abend „Oesterreich-Deutschland", die Uraufführung der musikalisch-dramatischen Erzählung „Sixt und Bettina" von Erich Fischer — umrahmen die Tagung. Nähere« gibt die Geschäftsstelle der Gesellschaft für Volksbildung, Berlin NÄ. 40, Lüneburger Str. 21 bekannt. —* Erne Waldbrandübung fand Sonntag vor- mittag in der Gävermtzer Heide bei Kilometerstein 6,6 an der Straße Großenhain—Meißen statt, an der die Ne- reitschgsistrupps der Technischen Nvthilfe von Großenhain, Meißen, Riesa und die Freiwillige Feuerwehr Großenhain teilnahmen. An der llebungS'tätte erläuterte zunächst Herr Forstassessor Mantel Moritzburg) das Entstehen von Wald bränden, ihre wirksame Bekämpfung tn sachverständiger Weise und daraus wurde die Eindämmung eines angenom menen Brandes praktisch erprobt. Die Mannschaften der Teno mußten Graben auS.versen und andere geeignete Maß regeln des Brandschutzes aussübren, auch eine Televhou- abieilung von Meißen trat in Tätigkeit- Die Freiw. Feuer wehr beteiligte sich eifrig an den Arbeiten. Nachdem noch an einem brennenden Neisighaufen die Wirkung eines Minimax- Feuerlöschers auöpropiert worden war, sand die inter essante Hebung nach zirka zwei Stunden, ihr Ende. An schließend sand eine Besichtigung der Gävermtzer prähi storischen Grabstätte statt, an der die Teno- und Feuer wehrleute teilnahmen. Die Oberleitung der Teno hatte Marine-Ingenieur Bubahn-Drcsden. —* Mitgliederversammlung des Albert- Vereins. Am Montag vormittag fand in Dresden im Saale des Deutschen Hygiene-Museums eine von sämtlichen sächsischen Zweigverelnen beschickte Mitgliederversammlung de» Albertvereins, Landesfrauenverein vom Roten Kreuz, statt. Der Vorsitzende des Albertvereins, Minjsterialdirettor a. D. Geheimer Rat Michel, wies tn seiner Eröffnungsan sprache daraus hin, daß die Sitzung im Zeichen besonderer Not und Sorge stehe. Die Winterhilfe werde tn diesem Jahre von einer Liga der freien Wohlfahrtspflege über nommen, einer Arbeitsgemeinschaft aller deutschen (kari tativen Verbände. — Hierauf sprach Frau Oberin v. Zimmermann über die Winterhilfe 1931/32. Die Rednerin erklärte, daß sich auch der Albertverein mit seinen 57 Zweigvereinen der Liga sür freie Wohlfahrts pflege angeschlossen habe und es allen Mitgliedern ans Herz lege, zur Linderung der Not mit beizutragen. — Haupt- mann a. D. Dörsflinger wies in einem Gegenreferat auf die Notwendigkeit eines einheitlichen, raschen Handelns hin. — Nach weiteren Ausführungen von Frau Hoppe-Leipzig über die Gewinnung der Jugend für das Note Kreuz sprach Dr. Gebhard vom Deutschen Hhgiene-Museum in einem Lichtbildervortrag über die Bekämpfung der KrebS- krankheiten. —* LandeStagung deS Deutschen Sprach vereins. Der Landesverband Freistaat Sachsen des Deutschen Sprachvereins hielt am Sonntag seine Haupt versammlung inDöbeln ab. Bei der öffentlichen Morgen feier sprach der Vorsitzende deS Landesverbandes, Studien direktor Dr. PauluS-Bautzen, über deutsche Sprache und deutsche Art. Er zeigte vor allem, wie die neuere, von Eduard Wechsler begründete WesenSlunde das deutsche Wesen im Zusammenhang mit der Sprache tiefe« erfasse als frühere an sich wertvolle Einzelforschung. Studienrat Schvlze-Pirna trug Hymnen von Goethe vor und deutete ihre sprachliche Schönheit. Die ganze Feie« gab einen Eindruck von der Art, wie der Deutsche Sprach verein, aller Kleinlichkeit und Schulmeisterei fern, seine Aufgabe auffaßt, das Verständnis für die Schönheit und Reinheit der Muttersprache zu Pflegen. Nachmittag» schloß sich die Geschäft-sitzung deS Landesverbandes an. —* Geschäfts st enographenprüsungen bet den deutschen Industrie- und Handelskam mern. In der letzten Zeit wird in der Tagespreise östev von stenographischen Rekordleistungen von 400 bis 480 Silben berichket, die einzelne liervorragend befähigte Kurz schriftler bei Wettschreiben gezeigt haben. Diese Leistungen verdienen volle Anerkennung, aber sie haben volkswirtschaft lich keine große Bedeutung, da solche Geschwindigkeiten auch von Verhandlungsstenogvaphen fast nie verlangt wer den, denn Redner, die ihre Worte stets in dieser Schnellig keit hervorzusprudeln pflegen, müssen erst noch geboren werden. Viel wichtiger sind die Breitenletftungen, die von den Damen uno Herren, deren Tätigkeit im Aufnehmcn von Diktaten besteht, verlangt werden. Bei den Aertig- keitsprüfungen, die von den Handelskammern abgelegt wer den können, ist die Mindestgeschwindigkeit 150 Silben je Minute. Im ersten Halbjahr 1931 unterzogen sich 2465 EmheitSlurzschr,stier und 396 Stolze-Schrehaner mit Er- folg diesen Prüsungen. Im ganzen Jahr 1930 belief sich die Gesamtzahl der Bestandenen auf 2213 Einheitskurz« fchriftler und 624 Stolze-Schrehaner. Die Einheiiskurz- schristier haben also in diesem halben Jahr 252 Prüflinge mehr aufzuweisen als sie im ganzen Jahre 1930 stellien, während Stoize-Schrey noch um 228 zurückbleibt. Die Vor prüfung, bei der 120 Silben verlangt Werden, legten 847 Einheitslurzschristler und 71 Stolze-Schreyaner ab. In den Geschwindigkeiten von 220—320 Silben hatten die Ein- heltskurzschriftler 71 Prüflinge, Stolze-Schrey 41. Von den Diktatsstenographen werden überwiegend 150—200 Sil ben verlangt, und in diesen Stufen erreichten die EinheitS- turzschristler im 1. Halbjahr 1931 die Zahl 2394, Stolze- Schrey 355. Diese Zahlen dokumentieren den glänzenden Aufschwung, den die EinheitSkurzschrift genommen hat, denn die Zahl der nach ihr stenographierenden Handelskammer prüflinge betrügt das 6,2 fache der Stolze-Schreyschen. Es ist damit zu rechnen, daß die von allen Regierungen ge förderte EinheitSkurzschrift in absehbarer Zeit die Allein herrschaft erringen wird, denn sie ist leicht zu erlernen und an praktischer Brauchbarkeit unübertroffen. —* Sprechstunde de» Deutschen General konsuls in Chicago. Herr Generalkonsul Dr. Simon au- Chicago hält Sonnabend, den 19. ds. MtS. von 10 Uhr an, in den Räumen der Industrie- und Handelskammer Dresden, Albrechtstraße 4, Sprechstunde sür die beteiligten MrischaiWretls ab. M bietet M dieLdel Gelegenheit, mit
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