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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-10
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
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kMWMNltN für Sonntag, d. 11. Oktober 1281. 18. Sonntag n. Trinitatis. »Weh euch, die ihr voll seid!* Luka» 6,28. Die Schuld der Satten! In Cherbourg legte vor acht Tagen der Lloybbampfer „Europa* an. Er hatte an Bord 226 Fässer Gold im Ge wicht von 18 Tonnen. Alle» für Frankreich. Das war nur eine der Golbsendungen, die mehrmals in der Woche nach französischen Häfen gehen. Unheimlich, wie aller Reichtum an Gold dorthin gezogen wird. Unheimlich, wie sich dieses eine Land gleichsam vollsaugt und vollfrtßt. Unheimlich, wenn man bedenkt, bah jedes Fatz Gold nun anderSwo fehlt, daß dort Fabriken stillestehn, soundsoviele Arbeiter feiern und darben müssen. Wahrlich, diese unheimliche Sattheit diese» einen Landes, sie wird zur Schuld an der Welt. Nur die Sattheit Frankreichs? . . . Heute weisen Millionen, die nicht haben, wovon sie leben können, und doch auch leben wollen und leben müssen, fluchend, haßerfüllt auf die Satten. Sie machen ihnen ihre Armut zum Borwurk. Daß sie noch haben, wo sic verkom men, das ist ihr Borwurf. Man schüttle diesen Borwurf nicht zu schnell von sich ab! Die Bibel siebt in der gleichen Front: Wider die Satten! Und wenn Jesus von den Leuten, die noch haben, die noch Geld, noch Nahrnna, noch Bildung und Stellung haben, alS Anwalt tlireS rechterworbenen Besitzes wider die Ankla gen und Vorwürfe der Arbeitslosen angerufen würde, er würde sich auf deren Seite stellen. Gegen uns! Gegen unfern Besitz! Nicht weil er dem Eigentum feind wäre oder weil unser Besitz auf unrechte Weise erworben wäre, nichts von allen den Schlagworten des Tages, sondern ein fach weil znviele zn wenig baben. Darum würbe er ans deren Saite stehen wider die, die Haven: Weh euch, die ihr voll seid! Jesus nnd die Ritzel rächten nicht über Privateigentum oder Kallektivcwent'nn, aber sie wissen nm eine Grenze, wo Besitz zur Schuld wird. Die Grenze isi dort, wo an dere in Armut verkomm-"'. I" dieser snrchttzaren Notzeit wird in der Tat unser Besitz nicht nur nam Bolschewismus, sondern von Gott her in Wrage gestellt! Und wer da bat, dem werbe sein Gewissen schwer über seinem Haben. Lk. 1SS1: Der fällt Letztlich cs nnd Sächsisches. Rieia, den 10. Oktober 1031. —* Wetternorberlgne t'irden 11. Oktober lMitgeteilt von der Sächs. LandeSwetterwarte zu Dresden.! Heiter, zeitweilig wolkig, dabei vielfach etwas dunsiig, im Gebirge auch Frühnebel, nachts kübl, Temperaturen unter 10 Grad, im Gebirge örtlich guck unter 8 Grgd bis nnbe Null, tagsüber mild, Flachland meist schwache Winde aus südlichen Richtungen, im Gebirge mäßige bis frische Winde au« Südweft bis West. —* Daten tür den 11. u n d 12. O k t o b e r 1881. Eonnenausaang 6,15 <6,17) Ubr. Sonnenuntergang 17.18 lEonnensinsterni« in Mitteleuropa »unsichtbar) <17.16) Ubr. Mondansaang l17,28) Uhr. 6.00 (7,88) Uhr. Monduntergaug 17,07 11. Oktober: schweizerische Resormgtor Ulrich Zwingli bei Kappel lgeb. 1484). 1616: Der Dichter Andreas GryohiuS in Glogau geb. Gelt. 1664). 1823: Der Dichter Konrad Ferdinand Meyer in Zürich geb. (gest. 1888'. 12. Oktober: 822 v. Ebr.: Der griechische Redner Remesthenes auf Kalauria gest. lgeb. 884). 1482: KolumbnS entdeckt Amerika. 18bb: Der Dirigent Arthur Nikisch in Ezent-MikleS geb. lgest. 1SS2). 1886: Der Komponist Anton Bruckner in Wien gest. (geb. 1824). 1824: „s. Z. 126" tritt seine erste Fahrt nach Amerika an. II Ulk Mein SeimtMem M NNli ÜWlW. Am 12. Oktober L. I. ist der 10jährige Grün» bung»tag de» Verein» Heimatmuseum Riesa und Umgebung, dessen GrünbungSvcrsammlung die GcburtSstunde unseve» Heimatmuseums wurde. Es liegt nicht im Sinne unserer Bestrebungen, diesen Tag festlich zu begehen — am allerwenigsten in einer Zeit großer Not. Aber das darf doch wvhl mit Genugtuung festgestellt werben, daß die Gründung entgegen allem Pessimismus doch noch nicht zu spät erfolgt«. Unbestreitbar wären wieder wie früher viele für unsere Heimat wertvollen Gegenstände der Vernichtung auhetmgefallen oder in ander« Gegenden abge wandert, wenn nicht unser Museum eine Sammel- und Arbeitsstätte geworden wäre für die Dinge, die in enger Beziehung zu unsrer heimatlichen Scholl« stehen. Wär« eü wohl heut« möglich, diese» gemeinnützige, kulturelle, heimat lich« Werk, bas in ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut wurd«, zu errichten? — ES wurde bisher von Tausenden von Ein zelpersonen, von Hunderten von Schulklassen und von vielen Vereinen besucht. Möge eS auch weiterhin Liese Würdigung erfahren! Der vorgeschrittenen Jahreszeit wegen ist da» Museum tn diesem Fahre nur noch an diesem Sonntag, den 11. Ok tober, vsn X11--12 Uhr und am Sonntag, den 25. Oktober, von S—M Uhr geössnet. * —* „Unsere Heimat* bringt tn ihrer heutigen Ausgabe aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Gkutt- oungstage» des Vereins Heimatmuseum Rtesa und Um gegend «. B. «inen Artikel „Las Riesaer Heimat museum . Itt diesem interessanten Aufsatz erführen unser«. Leser Wtssensniertes Über das Heimatmuseum und sein« bestehenden Abteilungen, so über di« vorgeschichtlich«, die ottögeschichtkiche bäw. volkskundliche, die NütUkwissen- schriftliche, di« botanische und die Industrie-Abteilung srech- nokogische Abteilung». AN diesem Artikel Haven mltgearbeitet die Herren MirMln. W. Ctchortus, Reuther und E. Ft«dler. Den Schluß über diese heimatgeschtchtlichen Darlegungen werden Witz tn Lek Nächsten Heimatbstlage-AUSgavr folgen lasse«. — Die bisher erschienenen Heimatblätter sind jahr- sangweis« gebunden. Mit geschmackvoller Einbanddecke ver- setzeu, in unserer Geschäftsstelle — Goettzestraße 58 — zu haben. —* Ansängerkursus tn Einhettskurzschrtft de» Stenogr. Vereins Riesa beginnt 18. Oktober, abends 3 Mr, tn der Handelsschule. lS. Inserat.) —* Städtische Theater Leipzig. Heute Tonn abend stndet im Höpfncr-Saal der erste Werbeabond der Städtischen Theater in Leipzig für Gastspicle in Riesa und für F r e m b e u v o r st c l l u n g e n tn Leipzig statt. Außer den bereit» angezeigten Mttwirkenden Irma Beilke, Martina Otto-Morgenstern, Käte Richter, Theodor Horanb, Peter Elsboltz wirkt noch Alfred Schlaaeter vom Alten Theater Leipzig mit. Die etnleiteuden Worte werben von Detlef Sterck, Direktor de» Städtischen Schauspiels gespro chen. Für die Veranstaltung wird nur «tn Unkostenbettrag von 50 Psg. erhoben. AlS erste Frembenvorstcllnng kommt am 18. Oktober im Neuen Theater in Leipzig „ Bohd m c " zur Aufführung. Das erste Gastspiel in Riesa (Capitol) findet am 21. Oktober statt. Für beide Veranstaltungen werden Anrechte zu ganz ermäßigten Preisen aufgelegt. — Näheres durch die Geschäftsstelle: Wittig, Riesa a. b. Elbe, Hauptstr. 60. — Wegen der großen Nachfrage legt die In tendanz der Städtischen Theater Leipzig auch für diese Spielzeit ein Anrecht für 10 Frcmbenvorstel- lungen für da» Neue und Alte Theater auf. Ständig« Spieltage sind für Oper: Sonntag nachmittag, für Schau spiel: Sonnabend abend, so baß Sonntagsrückfahrkarten benutzt werben können. Die Eintrittspreise sür die Frem- dcnvorstcllungen sind noch viel billiger gehalten als im Vorjahre. Bezug von Einzelkarten für diese Fremdenvvr- siellungen bietet ebenfalls große Vorteile. Näheres durch die Geschäftsstelle Ziaarrcnhauö Wittig, Riesa a. d. Elbe, Hauptstraße 60 ober durch die Intendanz der Städtischen Theater Leipzig (Rus 72 041). Es wird besonder» darauf Angewiesen, daß als 1. Fremdcnvorstellung am Sonntag, dem 18. Oktober nachmittags 16 Ahr im Neuen Theater „Die Bvbäme", als 2. Frcmdenvorftellung am Sonnabend, dem 14. November, abends 18sL Uhr, im Alten Theater „Der Hauptmann vvn Köpenick" gegeben wirb. (S. Inserat.) —* Gastspiel des Meißner Stadtt Heaters. Nochmals sei ans das am Montag, den 12. Oktober b. M. stattstndcude Gastspiel des Meißner Stabitkeaters hinge- wiesen. ES bürsten sicherlich sämtliche Kreise auf ihre Kosten kommen, die Sinn für ein humorvolles, pUanteS Lustspiel Hatzen. — Die Mitwirkcnben des Meißner Stadt theaters sind Künstler von großen Theatern. Der erste Charaktcrspielcr Richard Beron, der gleichzeitig die Spiel leitung hat, kommt vom Stndttheatcr Trier, wo er vier Jahre tätig war. Der jugendliche Held Hein Heuer war letzten Winter am Lanbestheater Rudolstadt engagiert und der Charakterliebhabcr Wolf Fels kommt von den Rein- harbt-Bühnen tn Berlin über das Schauspielhaus Potsdam nach einer Ijähr. Tätigkeit am Deutschen Theater in Amerika an daS Stabttheater Meißen. Die naive und jugendliche Salondame Erna Lorenz war im vorigen Jahr am LandeS- tbcater Königsberg engagiert. So kann auch tn künstlerischer Beziehung ein absolut genußreicher Abend versprochen werden, der selbst verwöhnten Ansprüchen genügen dürfte. Ausdrücklich sei darauf hingcwicsen, baß noch Platz für alle Gattungen bei dem Vorverkauf Wittig, Hauptstraße 60, und an der Abendkasse zu haben Ist. —* „Die Eigent umsfrag« und der Natio nalsozialismus". Hierüber spricht am kommenden Montag im „Wettiner Hof" der Nationalsozialist Kubach anläßlich «incS Vortragsabends der NSDAP. — Orts gruppe Riesa. (S. Anzeigenteil.) —* Vortrag tm Gewerbeverein. Wie ans dem heutigen Inseratenteil hervorgeht, ist es dem Gewerbe verein Riesa gelungen, seinen Mitgliedern und Freunden etwas ganz Besonderes zu bieten. Der Verein hat nämlich den Weltreisenden Scherer aus Los Angeles, Kalifornien, zu einem Lichtbildervortrag für den 18. Oktober verpflichtet. Die Bilder sind erst tm vergan genem Winter an Ort und Stelle vom Vortragenden selbst ausgenommen worden. Zunächst wirb man über seine Er lebnisse in Japan hören. Vom Inhalt dieses Teils wollen wir nur andeutcn: Bilder über Land, Familienleben, Großstädte und Dörser, MccreSufer und Seen, Fujiama und Felber, Tempel, Heiligtümer, bas japanische Holly wood, moderne Industrien, umgeben von demselben alter tümlichen Reiz. Der zweite, direkt anschließende Teil be handelt Siam, da» Land der weißen Elefanten. Der Be schauer fühlt sich versetzt nach Bangkok, der wunderbaren Hauptstadt mit tausend Türmen, mit golbbelabcncn Tem peln und Pagoden, wo Hunderttausenbe von Hausbooten das Labyrinth der Kanäle beleben. Ein dritter Ausschnitt der Weltreise wird nach Java führen, wo zwischen mehr als 100 Vulkanen das freundliche Volk der Eingeborenen mit seltsamen Sitten und farbenprächtigen Gewändern lebt. Gerade bei der Aufnahme weihnachtlicher Gebräuche kam cS zu einem Vulkanausbruch, den die Zuschauer miterleben dürfen. — Wir machen die Riesaer Einwohnerschaft auf diesen Abend aufmerksam. —* Der Stahlhelm. Frauenbund, Ortsgruppe Riesa, veranstaltet tm Rahmen der „Deutschen Woche" am Mittwoch, den 14. Oktober 1881, 8 Uhr abends, tm Saal der Elbterrasse einen Vortragsabend. Es spricht die Gauführerin von Ostsachsen, Frau von Beulwitz, Dresden, über oaS Thema: „Deutsche Arbeit — deutsches Brot." Aus allen deutschen Gauen erschallt jetzt der Mahnruf zur Selbsthilfe. Jeder Deutsche muh erkennen, daß die Not des Vaterlandes durch Kauf von nur deutschen Waren am wirksamsten bekämpft werden kann. Ein Weg weiser auf diesen Weg soll die Veranstaltung sein. Der Abend wird außerdem noch ausgeschmückt durch lebende Bilder, betitelt: „Die 7 Werke der Barmherzigkeit", sowie durch Lieber, Volkstänze und Musikvorträge. Ferner findet eine Verlosung selbstgefertigter Handarbeiten statt. Der Besuch des Abend» wird daher allen deutschgesinnten Män nern und Frauen besten» empfohlen. —* „Mit Büchse und Lasso durch Afrika* — Filmvortrag von Kapitän Held. Gestern ab«nb hielt im gutbesuchten Höpfnersaal Herr Kapitän Held einen Filmvortrag, der Interessante» von Menschen und Tieren au» Afrika brachte. Der Vortragende ist in Riesa kein Un bekannter mehr: namentlich sei,re Filmvorträge über den stolzen Ozeandanrpfcr „Bremen" und über einige Nordlanb- fahrtcn sind noch in bester Erinnerung. Auch diesmal wieder brachte Herr Kapitän Held die Besucher durch seine unter haltsamen Erzählungen mit dem' gezeigten Gebiet des „Schwarzen Erdteils" besser in Verbindung. — Eingelötet wurde der Filmavend Mit etneni Spitzbergenfilm, der gut gelungene Aufnahmen vom „Zauber des ewigen Eises" brachte. — Der Moraenspaziergang durch den Berliner Zoo bereitete die Filmbesucher dann auf den Zweck des Abends vor. Dort sah man erst noch einmal, wie die afrikanischen Tier« sich bet NnS tn Europa Mit der Gefangenschaft abae- funden haben. — Dann wurde der Hauptfilm avgerollt. Da zog inan itn Geiste mit der Karawane auf einem Dampfer kongvaufwärts bis an die großen Steppengebiete. Leidet waren diese Filmaufnahmen zum Teil schlecht. Der Vor tragende suchte dies aber durch gute Schilderung solcher Reisen wieder wett zu machen. Mit großem Interesse konnte man den Zug einer Tierfangkarawane beobachten, welche Ausdauer dazuaehört, um Flußpferde zu «rlegen und wie sich daun die Eingeborenen Über das Festmahl er götzen. Auch wurde man Zeuge aufregender Krokodiljagden. ZjveifelloS gelungen waren die Aufnahmen auch zu n«nnett über da» Einfangen von Giraffen, Gnus, Antilopen, Zebra» und des kleinen Nashorns, das in der Gefangenschaft bald zahm wurde. Weiter bekam man kaum je gesehene Szenen aus dem Leben der Neger zu sehen, besonders die eigen« arttgen Tänze, die durch Wiedergabe echter Negermusik und -gefangeö mittels Grammophonplatten recht eindrucksvoll wirkten. Die Lebensweise, die Nahrungssuche und -Zuüe- rettung, Li« Toilettengeheimnisse, Las Mienenspiel und Ge- siwtsstnMen waren parrend wiedergegeven und vermittelten ein lebendiges Bild des NeacrdaseiNS und der Negerpsyche. Zum Schluß teilte Herr Kap ton Held noch etwas von seinen Ersahrungen als alter Pflanzer in den Tropen mit und trat für den Wicderermerb deutscher Kolonien ein. — Erwähnt sei noch, baß die den Kulturfilm umrahmende Schallplattcnmusik vom Musikhaus Werner-Riesa durchge- führt wurde. —* Lommel kommt! Wie ein Lauffeuer hat es sich rasch verbreitet: Ludwig Manfred Lommel, der weltbe rühmte Nundsunkhumorist, der Schöpfer von Nunxenborf, der Mann der 1000 Stimmen und 1000 Gesichter veranstaltet am Donnerstag, den 15. Oktober einen heiteren Abend im Hotel Höpfncr. der eine ganz besondere Sensation für die Stabt bedeutet. Denn Lommel zeigt sich diesmal in ver blüffenden Vcrivandlungsszenen, in nicht weniger als fünf Nollen, als Paul und Pauline Neugebauer, als Baron Knttllrich u. a. m. Als blöden Herrmoann hat er sich den bekannten ehem. Wiener Burgschauspieler Karl Hellmer gesichert. Am Flügel assistiert der Schlagerkomponist Sieg fried Klupsch. Unter seinen weiteren Trabanten befinden sich namhafte Berliner Film- nnd Bühnenkünstler. Also ein Programm, das man sich anschen muß. Versäumen Sie nicht, sich Karten rechtzeitig im Vorverkauf (Zigarrenhaus Wittig) zu besorgen. -* Lanbsmannschaft „ Glück auf *. Im festlich geschmückten Saale feierte die Freiberger Landsmannschaft „Glück auf" Riesa u. Umg. im Schützenhaus Riesa ihr 8. Stiftungsfest. Den Einladungen war recht rege ent sprochen worden, so daß ein volles Hau« zu verzeichnen war. Auch die Nrubervcreine „Thüringer LanbSmannschast", »Erzgebirge»" und GebirgStkachtenverein „Edelweiß" Riesa, batten Abordnungen entsandt. Der Vorsitzende begrüßte die Erschienenen auss herzlichste, mit dem Wunsche, baß die festlichen Stunden in Gemeinschaft mit der Freiberger Lands mannschaft allen in angenehmer Erinnerung bleiben möch ten. Ein sicher vvrg'siiagener sinnreicher Prolog fand viel Anerkennung. Der Getzirgötrachtenverein „Edelweiß" ver schönte den Abend besonders durch verschiedene wohlge.lun- gene Tänze. Den Höhepunkt de» Festes bildete ein heiteres Theaterstück: „Die Verlobung wider Willen" Die Nollen lagen in besten Händen. Starker, wohlverdienter Beifall dankte den Mitwirkendcn. — Nach Beendigung des unter haltenden Teiles wurde von jung und alt fleißig das Tanz bein geschwungen. So nahm bas Fest einen für alle Be teiligten befriediaenden Berkans. L. —* 31. Oktober und i). November, lieber die gesetzlichen Feiertage in Sachten bestehen noch vielfach Un klarheiten. Der Reformationstag, der 31. Oktober, der in diesem Jahre ans einen Sonnabend füllt, ist nach wie vor gesetzlicher Feiertag, nicht aber mehr der 9. November, der sogenannte Revolntionstag, der auf Landtagsbeschlutz kein gesetzlicher Feiertag mehr ist. —* 12. Z w i n g e r l v t t e r i e. Infolge der allgemei nen wirtschaftlichen Notlage mußte die Ziehung um eine Woche, auf den 17. und 10. Oktober verschoben werden. An diesen beiden Tagen findet die Ziehung unaufschiebbar statt. Lose zu 1 NM. sind noch bei allen Kollekteuren und direkt vom Heimatschutz, Dresdcn-A. 1, Schiehgasse 24, er hältlich. — Näheres ist aus der Anzeige unserer heutigen Nummer ersichtlich. —* Im Rundfunk spricht am Sonntag, den 11. Oktober, nachmittags 1/28—3 Uhr Herr Gewerbeoberlehrer Nau mann, Großenhain, über „Praktische Erfahrungen mit Esperanto". Er werd darüber die anwesenden Aus länder, Herrn Morariu, aus Eluj in Rumänien und Herrn Scherer aus Los Angeles (Bereinigte Staaten von Nord amerika) in Esperanto befragen und die Antworten in Deutsch den Hörern übermitteln. Es lohnt sich, diesen interessanten Versuch anzuhören. Tie Uebertragung er folgt von Dresden nnd Leipzig aus. —* Außerordentliche Hduptversammlung des Sächsischen Lehrervereins. Der Sächsische Lchrcrvercin veranstaltet am 11. Oktober vormittags 11 Uhr In Dresden im Zirkus, Carolaplatz, eine außerordentliche Hanptversamrnlung mit der Tagesordnung: Die Politik der Notverordnungen, die sächsische Notverordnung (Schule, Lehrer, Jnnglchrcrnot). —* Verbilligte Glückwunschtelegramme. Wie wir erfahren, beabsichtigt die Post, ebenso wie in den letzten Jahren, auch während deS diesjährigen Weihnachts und Neujahrsfestes verbilligte Glückwunschtelegramme cun- znführen. Im deutschen Verkehr wird man für ein OrtS- lelegrmnm bis zu 10 Wörtern 50 Psg. zu zahlen haben, im Fernverkehr 75 Psg. — D re s chm a s ch in e n u ns äll e. Die Landwirtschaf'S- kammer mahnt erneut zur Vorrsicht bei Arbeiten an der Dreschmaschine. Zwei schwere, fast gleichartige Unfälle sind kürzlich dabei vorgekommen, der eine tn Niederwiesa, der andere bei Kamenz. In beiden Fällen lag Leichtsinn und Nachlässigkeit vor. Beiden Verunglückten wurde das rechte Bein bis zum Knie m die Dreschtrommel hiueingezogen und abgeschlagen. Das Betreten etner in Gang befindlichen Dreschmaschine bedeutet unter allen Umständen Lebensge fahr. Beide Unfälle mahnen zur größten Vorsicht für Ar beitgeber und Arbeitnehmer im Dreschmaschinenbctrieb. —* Schwierigkeiten bei Textiifirmen. Wie uns mitgetetlt wird, sind die Firmen August Römer tn Löbau und Zittau und die Firma Naundorf in Gro ßenhain infolge der Wirtschaftskrise in Schwierigkeiten gekommen. Sie stehen mit ihren Gläubigern in aussichts reichen Verhandlungen mit dem Ziele eines längeren Mora torium». Der Betrieb in den Firmen wird ausrechter halten. Tie Färberei Römer A.-G- Lübau, wird von alle dem nicht berührt. —* Arbeitsbeschaffung durch Meliora tionen. In einem Anträge der Landtagssraktton der Teutschen Volkspartei wird darauf htngewiesen, daß durch landwirtschaftliche Bodenkultur in größerem Matzstabe Ar beitsgelegenheit sür ländlich« und städtische Arbeiter geboten werde, durch die gleichzeitig die landwirtschaftliche Gesamt erzeugung sür den deutschen Markt gesteigert würde. Allein in Sachsen handelte cS sich um etwa 200000 Ha. dränungs bedürftige Ländereien, für die einschließlich aller Meliora tionen vierzig Millionen Arbeitstage erforderlich wären. Es wird beantragt, zu stärkerer und planmäßiger Förde rung deS Meliorationswesens in Sachsen alle erforderlichen Vorkehrungen zu treffen Und die notwendigen Mittel bereit zu stellen. Hierbei sollen dlss Genossenschafts neltorationen bevorzugt und die Heranziehung des freiwilligen Arbeits dienstes Jugendlicher ins Auge gefaßt werden. —* Weitere Lohn Herabsetzungen. Ter Sch'lichtungsausschuß Dresden fällte MN Donnerstag sür die Gruppe Sachsen des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Papier-, Pappen-, Zell- und Holzstofsindnstrie einen Schieds spruch, der einen Lohnabbau von bisher 76 auf 73 Pfg. um 4 Prozent Vorsicht, wobei zu berücksichtigen ist, daß es sich hier um «ine Angleichung der sächsischen Löhne an die der anderen Bezirke des Reichs handett, ohne daß die allgemeine Lohnbewegung hierdurch beeinflußt wird. Tie Erklärungs frist läuft bis zum 15. Oktober 1931. — Mit Wirkung vont 11. September ist für die Arbeiter tm Großhandel in der Kreishauptmannschaft Ehemnttz ein neues Lohn abkommen geschlossen worben, wodurch u. a. die Wochen- löhnS ilm 5 Prozent herabgesetzt werden. Diese Regelung gilt bis zum 31. Dezember 1931. —* Tütet die Fliegen! DaS Ende der Fliegen zeit ist jetzt herangetoinmen. In den Wohnnngen halten sich noch eine Anzahl solcher Tiere auf. Es wäre verkehrt, sie aus falschem Mitleid lebeu zu lassen. Jede vernichtete Fliege vermindert die sommerliche Massenvermehrung de-
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