Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193202251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-25
- Monat1932-02
- Jahr1932
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer G Tageblatt E«d A«k»rso» («MdlMmK AtyckM. Aa-eblaöt Mlösu» Tr«ed«i löSö^ F«e»mf Atz La» Miestwr Tageblatt P da» P» Lerössentltchuug dar amtlichen Vekanntmachung« dar MntSh«pvnannschaft »irek-ff«: PBtäch NL M. Wa»d«hii«. da» >«1»g«rtchl> und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Rwsg, da» Mal«» der Stadt Riesq, Rtesa Mr. »L d«» Finanzamt- Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. 17. DoyaerStag, SS. Februar 198S, abeabS. 8S. Fabrq. Sa» REfaee »««blatt erschetttt jede» T«, abend« »/,« Mr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Pemgöpret« Wt»n V»ran,zahlung, sttr «Men Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug MM. L14 «Mschl. PostgMlhr lohn« Zustellu«,«gebühr). Kür den stall de« «tnttetenö von Produktton«verteu»rung«n, Mhöhungen der Löhne und Materialienprets« behalten wir un« da« Recht der Pret«. «chühNN, und «achfordrnmg vor. ««et,»» für di« Mumm« de« Ausgabetage« find bi« » Uhr oormtttU« aufziw.ben Und i« vorau« zu bezahlen: «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und PÜltz« eotrd Mcht übernommen. Gnmdpret« für di« »» mm breite, » nun hohe «rundschrtft-getle (« Silben) « «okd-Pfenntge; die S» mm breit« Reklamezeil« 100 Bold-Psennige; zeitraubender und «abellaetfcher «atz «E»/, Aufschlag. Yest, Laris«. Bewilligt« Rabatt «lischt, wenn der Betraa «erfüllt, durch «lag« ttngezogen »«den muh »d« d« Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort; Rtesta. Achttägig« 0ni«haItung«beilage »Erzähl« an d« Elbe". — Im stall« Höver« Sewalt — Art«, ob« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten ob« d« Befvrderung«,tnrichtungm — hat der Bezieh« keinen Anspruch auf Li»f«ung ob« Nachlieferung d« Zeitung ob« aus Rückzahlung de« B,,ug«preise«. RotaAmMbrnck nndverlag: Langer » winterlich, «tesa. EefchüfUstrü«: »o«t»«stradr S». BeranlworUich für «edaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa Vwaer Sksnüskrenkn im iieicNzlsg. rvelmsllge v-tertzreetzm« »er 8ttron>. — 8ctz»rle IngNtte. Netzrere lu»»ctzlür»e. — VlNzrUaltrpartei emeut lür vra-wss. Großbanken find doch Leistungen, die man nicht einfach ab streiten kann: eS find notwendige Etappen auf dem Wege der Gesundung unserer Wirtschaft. Da» Volk »erlangt aber Ausschluß «ub Klarheit. Deshalb bitte ich »en Kanzler, sein« Maßnahme» de« Volke so darzuftellen, baß eö fleht, ob ihm ei» HoffuuuaSftrahl «lnkt. Auch in ber Notzeit brau chen wir wirtschaftliche Freiheit. Wir sind unfrei geworden durch die Wirtschaftspolitik der anderen um uns herum. Das Ziel einer gesunden Wirtschaftspolitik darf nicht sein die möglichst rasche Steigerung des Reichtum« und der Lebens- Haltung: mehr Wert ist die Beständigkeit und die Gleich. Mäßigkeit unserer Wirtschaft und die Sicherung gegen die ständig wiederkehrenbe Krisengefahr. Darum darf nicht ein seitig die Exportwirtschaft bevorzugt werden, sondern wir müssen nach Möglichkeit unseren Binnenmarkt stärken. DaS Zentrum ist zur Zusammenarbeit mit feder Partei bereit, die auf dem Bode» der Verfasst»«« a«sba«e»be Arbeit leiste« »ill. Wolle« da» die Nationalsozialisten? Ihr Pro gramm ist widerspruchsvoll. Einen so geheimnisvollen und dunklen Weg lehnt da« Zentrum ab. lZuruf rechts: Gott sei Dank!) Der Druck, der auf ««ferem Volke liegt, »ird burch die politische Verhetz««, »erschürft. Die Regierung war gezwungen, di« Presse» und Versammlungsfreiheit teilweise einznschränken. Wir müsse» fordern, daß der Staat feine Autorität »mfo stärker zeigt, je «ehr die BolkSmasse« »er, hetzt »erde». Der Staat wird mit noch schärferen Mitteln zugreifen müssen. Di« nationale Opposition bildet sich schon ein, mit der radikalen Linken den Sturz' der Regierung her bei,«führen. End« dieser Woche soll ber erste Sieg er fochten werden und am 18. März der zweite. Wir haben soviel Vertrauen zur Besonnenheit in diesem Parlament, zu glauben, daß ber erste Steg ihnen nicht zufältt und daß der 18. Mär- ein« noch schwerere Niederlage für sie sein wirb. Ab-. Frhr. h. Freytagh-Loringhotze« (Tust.): Bet den PrüstbentfchaftSwahlen geht es um die Auf rechterhaltung beS heutigen Regimes. So verheerend dieses System sich innen- und wirtschaftspolitisch auSgewirkt hat, muß e» doch vor allem um seiner Außenpolitik willen be kämpft werben. Diese Außenpolitik stellt eine Sette »o» Mißgriffe« »nb Niederlage» dar »ad sie bringt die letzte» deutsche« Möglichkeit«» parteipolitischen Ziele« ,»« Opfer. DaS gilt vor allem für die große Aktion des vorigen Jahres, die Zollunion. Das Wiener Protokoll wurde vorzeitig und ungeschickt in unfertiger Form veröffentlicht. Bor dem ersten französischen Widerspruch wich man zurück. Lurtius wurde in die Wüste geschickt, obgleich Brüning für bi« Aktion voll verantwortlich war und die Schuld auf sich ge laden hatte, daß er im letzten Stadium seinem Außen minister die erbetenen Instruktionen verweigerte. Als da»« die Hoover-Aktion kam. hat Brüning der Sabotage dieses Planes durch Frankreich «icht «»r keine» Widerstand ge leistet, so>rber« Fra»kr«ichS Isolier«»« durch fei»« Rnnd- fuukrede und die RegierungSkuubgebnug »»« 7. Juli »»ird« beseitigt und Hoover bad»rch »or de« Kopf gestoßen. Der Reichskanzler hat di« französische Forder»«g angenommen, daß bei de» de«tsch-sra»zösische» Besuche» von Abritft««g ««» Tribute» »icht gefproche» »erde« dürfe. Statt dessen hat er unter dem Schlagwort -er internationale» Zusam menarbeit das de«tsch-fra»-öfische Wirtschaftskomitee ei», gesetzt. Dadurch erhielt Laval die Möglichkeit, sich von Hoover freie Hand gegenüber Deutschland geben zu lassen. An-efichtS dieser Sachlage hat vrü«i»g da»» »icht »ersucht, im Eiuveruehmeu mit andere« Mächte» di« Lrib»1frag« ans-nrolle«, sonder» hat unter französischem Druck die Baseler Tributbank angerufen und ts»t de» »»s «ugü»ftige» Baseler Bericht a««eh«e» lasse». Dann folgte» di« gegen all« diplomatischen Regeln verstoßenden Verhandlungen mit den französischen und britische» Politikern. Es käme» rätsel hafte Indiskretion«» »»d «S kam di« Erklär»««, daß Deutschland keine Trib»te «ehr zahle» kö»»L Dadurch er hielt Frankreich die Möglichkeit, di« Lausanner Konferenz einfach zu sabottieren. Wenn nun die Konferenz Ende Juni zusammentritt, stehe» »ir »«ter de« Dr»ck des Ablaufs des Hoover-JahreS und befi»de« ««S ßad«rch in der denkbar »«günstigste» Lage. Zwei Tage vor dem vesuch der französische» Minister beim Reichspräsident«» ging durch die Press« die augen scheinlich inspiriert« Notiz, daß die Franzosen bi« Kriegs- vetchrecherlist« kassiert hätten. Die Nachricht w-r falsch. Der ReKHSprä^ext ist bad»rch irreg«führt worden. Auf der Abrüstungskonferenz hat Brüning eine popu lär-philosophische Rode ohne Saft «ud Kraft gehalten un- hat «S Grandt und Appenyi sagen lassen, was Deutschland hätte sagen müssen. Der Reichskanzler hat dadurch den Start der deutschen Vorschläge so ungünstig ge staltet wie nur irgend möglich. Im gegenwärtige« Augen blicke trete» dies« Dinge zurück hinter -en Vorgängen im Osten. Der litauische Putsch bedeute« «ine« Faustschlag i«S Gesicht des De»tsche« Reiches. Das Auswärtige Amt war gewarnt, hat aber die Dinge schwimmen lassen. Di« Klag« tu Genf hat zu einem »ollen Mißerfolg geführt. ES ist »dz. Perlt», Sä. Februar 1982. In denselben stürmischen Formen, in denen die poli tische Auseinandersetzung am Dienstag begonnen hatte, wurde sie auch in ber Mittwoch-Sitzung des Reichstags fort- gesetzt. Ein wesentlicher Unterschied trat aber zutage. Wäh rend die vom RetchStagSpräsidenten Löb« den Störungs versuchen gegenüber geübte Nachsicht am Dienstag allgemein aufgefallen und auch von seinen Freunden kritisiert worben war, ging er am Mittwoch zu schärferen Maßnahme» über. Er kündigte bekanntlich schon beim Sitzungsbeginn an, -aß er gegen weitere StürungSversuche alle geschäftsordnungs mäßigen Machtmittel zur Anwendung bringen würbe. Der Verlauf ber Sitzung bot ihm wiederholt Gelegenheit, seine Ankündigung in die Tat uwzusetzen. Wer geglaubt hatte, daß den Vorgängen i» -er vor gestrige« erste» Sitzung des Reichstages gestern eine sach liche Arbeit folgen würde, hat leider nicht recht behalten. Abgesehen von den Reden einiger alter Parlamentarier von Ansehen und Rang, war baS äußere Bild der Verhandlungen gestern «och weniger schön als vorgestern. Kam «S am Dienstag nur zu einer Unterbrechung -er Sitzung, so folgten gestern drei aufeinander. Es begann gleich in Zusammen hang mit den Ausführungen Dr. Brettscheids, die zweite bet -em Zusammenstoß Dr. Webers mit den Nationalsozialisten, und schließlich erreichten die Lärmszenen ihren Höhepunkt, als ReichstagSprästLent Löbe dem Nationalsozialisten Rosen berg -aS Wort entzog.. In parlamentarischen Kreisen wird der Verlauf dieser Sitzung außerordentlich bedauert. Immerhin hat ber Mittwoch zwei wichtige politische Er gebnisse gezeitigt, einmal die Beretuiguug -er Verstim mung««, die sich durch den Groe»er-Srlaß zwische« der Sozialdemokratie «ud de« ReichSwehrmiuister heraus» bildete«. Aus der Erklärung des Minister», wie aus dem ganzen Ton, auf den die Rede Dr. Brettscheids gestimmt war, ergab sich, daß aus diese« Dinge« ketue Schwierig» kette» für die Regier«»- Brü«i«g «ehr »« erwarte« si«d. Außerdem ließ di« Rede beS wtrtschaftSparteilichen AVg. Dr. vredt erkennen, baß auch die Wirtschaftspartei ber Reichsregier«»« das Vertraue« »icht »ersag«« wird. Wenn man in den letzten Tagen auch kaum ernstlich befürchtet hatte, daß von diesen beiden Seiten her eine ernste Gefahr für das Kabinett entstehen würde, so hat die heutige Ent wickelung doch ««-gültig Klarheit geschaffen. Das ist nach Auffassung parlamentarischer Kreise immerhin «in be grüßenswertes praktisches Ergebnis. Abg. Dr. Volz (Ztr.) betont, daß jede Kritik ihre Grenze dort sindetz wo nationale Interesse» geschädigt «erde«. Wir lehne» eine maßlose, negative Politik, wie sie »»» der Rechte« geübt worbe« ist» ab. Der Reichspräsident soll überparteilich sein. Wenn Hindenburg die Regierung zum Teufel gejagt hätte, hätten die Rechtsparteien ihn zum Kandidaten angenommen. Der Redner rechtfertigt bann das Verhalten seiner Partei bet der ReichSpräsidentemvahl 1925. lZuruf rechts: Der Reichs präsident absolut, wenn er unseren Willen tut! — Lachen «nb ironischer Beifall bei den Soz.). Der Reichstag ist unfähig, seine Aufgaben zu erfüllen. lZuruf rechts: Auflösen!) Warn« will die Rechte »rünin- stürze»? LaS Ziel seiner Außenpolitik kann nicht der Grün sein. Sie können den Reichskanzler nicht angreifen wegen seiner ReparationSpolitik, da in dieser Frage das ganze Volk einer Meinung ist. Die Rechte wirb es nicht besser machen können. Man will den Reichskanzler um jeden Pret» stür zen, um selbst zur Macht z« komme«. Deshalb fällt man der Regierung bei den wichtigsten Entscheidungen in de« Rücke«, alle» unter -er Firma »Nationale Opposition"'. Uever bi« Ursachen unserer wirtschaftlichen Not zu streiten, ist nicht nötig. Eine Uebereinsttmmung darüber wird sich im Parla ment nicht erretche« lassen. Daß die Reparationen die Hauptsache find, bestreitet niemand. An deni»nerpolitische« Schwierigkeiten sind alle Partei«» «itschnldig. Ma» kann weder die Regier««- »och eistzelne Partei«» für das -esawte Elend, in das wir hineingekomme« sind, »erantwortltch mache«. Unsere Aufgabe ist «S, den Versuch zu machen, die Dinge ,U besser«. ES müsse» »«w «ege ««faezeichnet wer de«, nm i» ei»e besser« Znknnst hi»ei« zu komme«. Mei- nungSverschiedenheiten find zu übemvindeu, wen« man mit Verantwortungsgefühl an bi« Atzfgabe herangeht und wen« man de» ehrliche» Wille« Hatz wirklich «»»«da««« »nd Arbeit me schaffe«. Hier persg-e« Partei«» »ab Parlament «nd zwinge» di« Regier»»- »» Notoerord»«»-«». Abba» der Löhne, Gehälter »»d sozial« Leist»«-«, ist sehr bitter sür all« Betroffene«, ««» »ir wünsche«, daß mit diese« Ab» ba« endlich Schluß -««acht wird. Die Sanier»«« der Fina««« darf gowiß nicht Selbst- zweck sein, aber sie ist eine der wichtigste» Gr»«dlaae» für di« Sanier»» der Wirtschaft. Da» ist »nsm-e LweA Gis, gäbe. Die Regierung hat bewiesen, -aß sie den Mut hat, ein,«greife«. Der Etngrtff in -te Zinsensrqa«, in die Mieten, in den Abbau der GebäudeentschuldungSsteuer un fetzt diele» -weite Sanierung-werk -er «usammengebrochenen Unendlicher im Oste« »ers仫t worden. Da» von Polen bedrängte Litauen müßte, wenn nicht ganz schwer« Fehler begangen wurden, an uns Anschluß suchen. Tie Sperrung unserer Grenze würde Litauen binnen kurzem in die Knie zwingen. Der Men»el»Fall »ir- zu einem Fanal für de» ganze« Oste». Schon hat Lettland eine Verordnung gegen die deutsche Sprache erlassen und Polen liegt auf der Lauer. Durch den russisch-polnische» Nichtangriffspakt, den daS Auswärtige Amt sogar freudig begrüßte, hat Pole« die HSnde -ege» Dentfchland frei bekomme». I« Danzig hat eS offene Drohungen gegen «uS anSgefproch««. Wir wisse«, baß eS Truppe» an ber deutsch«» Grenze ansammelt. Wir können damit rechnen, daß es losbricht. Freilich wird es keine wehrlose Beute finden. Die Welt soll wisse«, daß anch ei« waffenloses Dentfchland mit der Kraft ber Verzweifln»- «« sei» Datei» ringe» wird. Im Weltenbrand, der dann entfacht wird, wird Europa zugrunde gehen. Aber wir er» hebe» Anklage gegen diese Regierung, die durch Schwäche und Ziellosigkeit es dahin hat komme» lasse«. Wir »olle» dieses System »icht «ehr dulden, baS uns immer tiefer in die Knechtschaft hineingeführt hat. Der Stnrz diese» System» ist daS Ziel des Wahlkampfes, der jetzt beginnt. SS ist bie tragische Schuld -eS Reichspräsidenten »o« Hindenburg, -aß er dieses System gestützt Hatz Abg. Dr. vredt (Wirtschaft--.) wirft dem Vorredner »or, ans den Ker» der Fragen über» hanpt »icht eingegange» ,» sei«. DaS Kabinett Brüning sei vom Reichspräsidenten berufen worden als anSgefprocheneS Rechtskabinett. Eine« solchen Kabinett hätte» die Dentsch» nationale« sich anschließe» müsse». Wen» Hngenberg -aS ablehnt«, bann trage er selbst die Schuld a» -er Entwickln»- -er Dinge. Die Annahme, die Nationalsozialisten t» ein« Koalition einbeziehen zu können, sei doch offenbar trügerisch. Wenn in Hessen eine solche Koalition nicht möglich war, ja »en« in der Reichspräsi-entrnkan-idatnr «icht einmal »ter den Angehörige» der Harzburger Front sich eine Einigung mit de» Nationalsozialisten erreiche» ließ, wie soll da «ine Regiernngskoalition mit den Nationalsozialisten i« Reiche möglich sei»? Tie Fordernuge» de» »atioualsozia- liftische» Programms bedente» die Beruichtnug des kapita listische« Systems und laufen auf die Durchführung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung hinaus. Es ist sonder bar, daß die Deutschnationalen die Heranbringung einer solchen Partei an die Regierungsmacht verlangen un- daß Deutschnationale und Deutsche BolkSpartei dem Reichs kanzler das Mißtrauen aussprechen wollen, weil er ein« Partei mit solchen Forderungen nicht in di« Regierung Hineinnehmeu will. Bet dem Antrag, der den Reichspräsidenten nm Aus lösung des Reichstages ersucht, haben die Antragsteller osfenbar nicht daran gedacht, daß die Suflösungsorder deS Reichspräsidenten ber Gegenzeichnung d«S Reichskanzlers Dr. Brüning bedürfen würde. Der »Stahlhelm" habe ein Mitglied mit der Begründung ausgeschlossen, baß der Aus- geschlossene burch sein Eintreten sür Hindenburgs Wahl das Ansehen des »Stahlhelm" geschädigt hab«. Wenn man be rücksichtige, daß Hindenburg Ehrenmitglied des »Stahlhelm" sei, dann wirke ein« solche Begründung grotesk. Bei Er» »rternnge« der Wirtschaftslage erklärt der Redner, daß o» der gegenwärtige» Not weder di« Regierung «och das kapi talistische Wirtschaftssystem schuld seien. Dieselbe» Wirt» schastSkreis« aber, die danernb Hilf« »on der Regier»»- ver lange«, bekämpfe» fortwährend dieselbe Regier«»-. ES ist doch eine Groteske, wenn das Landvolk einen Minister stellt, der di« Landvolkpolitik in der Regierung durchsetzt und wenn dennoch das Landvolk gegen -te Regierung stimmt. Bet den weiteren Ausführungen des Redners HLnfe« sich kante Zwischenrufe »nd Unterbrech»»-«» a«S be» Reihe» der Dentschuatiouale« »nd Nationalsozialisten. Ein Zwischen?user erhält eine« Or-nnn-Srnf, weil er behauptet, Li« WtrtschaftSpartei hab« sich ihr« letzte Abstimmung sür die Regierung von ihr bezahle« lassen. Der Redner be zeichnet diese Behauptung als eine Verleumdung, deren Verbreiter sich vor dem Strafrichter verantworten müßten. Nach ber Abstimmung habe allerdings ein Mitglied der WirtschastSpartei, ber frühere sächsische Finanzmintster Dr. Weber, für seine Genossenschaften Hilfe von der Regie rung erbeten. Dr. Weber aber sei hente Mitglied der Dentschnationale» Volk-partes (Heiterkeit bei der Wtrt- schaftspartet.) Ihnen, so wendet sich der Redner weiter an die Rechte, scheint «S überhaupt ganz fremdartig vorzu- kommen, wenn eine Partei ohne jede Gegenleistung nur ihrem Gewissen folgend für die Regierung stimmt Wir folgen nur unserem Gewissen, wenn wir auch jetzt noch ein- mgl für dir Regierung stimmen. (Ruse rechts: »Dann wer den Ihre Wähler Ihnen davonlaufen!") Glauben Sie etwa, -aß wir aus Furcht vor -em Verlust an Wählern an der» stimmen werden als e» «nS unser Gewissen gebietet? UnS steht das Vaterland über der Partei. Fortsetzung des Berichte» tu der 1. Beilage.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode