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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-14
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1932
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Im Saale -er „Elbterrasse" fand gestern abend ekn« von der Ortsgruppe Riesa der Deutschnationalen BolkSpartei «inberufene öffentliche Versammlung statt, die der Klärung der Frage »Warum Volksentscheid" diente. AlS Redner war Herr Geschäftsführer Major a. D. Wilke gewonnen worden. Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden der Ortsgruppe, Herrn Stadtrat Weckbrodt, tn welchen dieser auf die am kommenden Sonntag in Sachsen stattfindende Abstimmung über den Volksentscheid — Land tagsauflösung betr. — hinwies, ergriff Herr Geschäftsführer Wilke «das Wort, um zunächst einen Rückblick auf die er folgte Wahl des Reichspräsidenten zu entfalten. Er wies einleitend auf die außerordentlich schweren Opfer an Menschenleben, an Geld und Aufreibung hin, die diese Wahl gefordert hat. Alle gebrachten Opfer seien vergeblich gewesen, denn alles sei beim alten geblieben. Die Frage, ob es nötig war, diese so außerordentlich großen Opfer zu bringen, stehe im allerengstcn Zusammenhang mit der Frage des gegenwärtigen Kampfes. Der ! itschnationale Führer Hugenberg habe schon vor der Reichspräsidenten wähl aus gesprochen, nachdem eS nicht möglich war, einen gemein samen Kandidaten der nationalen Opposition aufzustcllcn, daß die Entscheidung nicht in der Präsidentenwahl, sondern in den Preußen wählen liege. Als das Er- gebnis des l. Wahlganges Vorgelegen habe, sei cs ganz klar gewesen, wie sich das Ergebnis des 2. Wahlganges gestalte. Deshalb habe Hugenberg nicht die Parole ausgcgebcn, sich parteimäßig an der Wahl zn beteiligen. Und wenn sich heute gewiße Rechenkünstler den Kopf zerbrechen, welchem Lager die Mehr-Stimmen für den oder jenen Kandidaten entstammen, so sei dies eine müßige Spielerei, die an der Tatsache nichts ändert nnd uns nicht vorwärts bringt. Die Reichspräsidentenwahl sei eine reine Personcnwabl geivcscn. ES galt zu entscheiden, ob man dem Partcimann Hitler oder der verchrungSwürdigcn Gestalt des GeneralfeldinarschallS n. Hindenburg die Stimme geben sollte. Hugenberg habe aber sehr recht getan, indem er sich entschieden habe, ich setze meine Partei nicht für die NeichSvräsidentenwahl ein, ich brauche sie für die Hanptcntscheidnug: zu den Preußen wahlen. Diese Wahlen seien als eine klare nationale Sache zu werten, nm durch den Erfolg die Brüning-Negierung aus dem Sattel zu heben, In Verbindung damit behandelte der Herr Vortragende eingehend die Frage deS „Silsteins von hente" vom innen- und außenpolitischen Standpunkte aus, wobei er ans die bekannten Aussprüche früherer Staatsmänner ans dem gegnerischen Lager zu sprechen kam und den heutigen Verhältnissen gcgenübcrstcllte. Tann ging Redner des näheren auf die Situation zwischen den gegenwärtigen Wahlen ein. Nm 24. April werde nicht nur in Preußen, sondern auch in anderen deutschen Staaten der Landtag gewählt, so daß fast vier Fünftel der deutschen Wähler anfgcrnfen würden. Sachsen gehe eine Woche früher in den Kampf und müsse der nationale Vor kämpfer sein. In den folgenden Ausführungen klärte Redner ein dringlich die Frage: „Warum sächsischer Volks entscheid?" Der sächsische Volksentscheid, der die Auf lösung des Landtags erstrebt, sei eine nationale Ange legenheit allercrstcn N a n g e S. Das Ziel sei die Beseitigung eines Sn st eins, das die sächsische Wirtschaft zerstöre, unsere Arbeit vernichte und unsere Finanzen in Unordnung gebracht habe. Der Volksent scheid in Sachsen sei bekanntlich das Werk der Deutsch nationalen. Nachdem der erste Hinweis auf die Notwendig keit des Entscheides erschienen war, haben sich die Kommu nisten dazwischen geworfen nnd so, um ihren „proleta rischen Kampfwillen" zn beimisen, schnell noch den formellen Antrag gestellt. Der Volksentscheid sei also nicht etwa ein kommunistisches Unternehmen. Die Aus- «ichtcn ans Erfolg des Volksentscheids seien g ü n st i g. Solle in Sachsen der Volksentscheid glücken, mühten l 744 MO Stimmen abgegeben werden, die Mehrheit davon mit Ja. Die Parteien des Entscheids hätten diesen ge wonnen, wenn er zugleich mit der Reichsprüsidentenwahl ausgetragen worden wäre. Hier haben allein die Parteien des Entscheids 24 000 Stimmen mehr, 1788 000 Stimmen aufgebracht: die Ja-Stimmen hätten also allein das Soll an Stimmen überhaupt ausgewogen. Den Entgegnungen von anderer Seite: „In Sachsen könne man keine Politik mehr machen, es set nur eine ordentliche Verwaltung zu leisten, und das geschehe", setze die nationale Oppo sition ein energisches „Nein" entgegen: sie verbitte rS sich, daß die sächsische Regierung als eine reine B e r w a l t u n g S s u n k t i o n nichts anderes sei als der verlängerte Arm des Kabinetts Brüning nnd das Ausführungsorgan der s o z i a l i st > s che n R« i ch s p o l i t i k. Hierzu führte Redner des weitere«! etwa folgendes anS: Der Staatsmann muß immer auSgehen von den natur gegebenen Grundlagen in Staat, Wirtschaft und Volk, die sich in hundertjähriger Geschichte entwickelt haben, und da ergibt sich, daß in Sachsen inmitten deS großen lebendigen deutschen Körpers ein kleinerer Organismus entwickelt worden ist mit seinen topischen Merkmalen, Eigenschaften, LebenSäußcrungcn und Daseinsbedingungen. Es gibt eine sächsische Industrie, die anders ist als die in Rheinland, Westfalen, Berlin oder Obcrschlesien. ES ist dies unsere Klein- und mittlere Industrie, geleitet von selbständigen Unternehmern mit einem hohen Grad der OnalitätS- erzeugnng, eine Industrie, die immer in starkem Maße exportiert hat. Mir haben eine typisch sächsische Landwirt schaft, die -den Großbetrieb nicht kennt, die vielfach aus harten und rauhen Böden unter ungünstigem Klima vom frühen Morgen bis zum späten Abend schafft. DaS sächsische mittelstttndische Gewerbe hat die ihm eigene Natur im Saufe der Jahre erhalten, die im engen Zusammenhänge steht mit der dichten Besiedlung nnd dem Gcwcrbcflciß des Landes. ES gibt eine typisch sächsische Kultnr, die in Kirche, Schule und Kunst ihre eigenartigen Merkmale zeigt. Mir haben eine in hundcrtfährigcr Geschichte gewachsene sehr gute sächsische Verwaltung eigener Prägung. Wer irgend wie noch die Augen ausmachen will, sieht hier, daß die Poli tik auSgehen muß von den Eigenheiten, die sich auf allen Gebieten entwickelt haben. Der Zentralismus der Ncichs- polittk kennt diese speziellen sächsischen Merkmale nicht. Er mechanisiert und schablonisiert und führt tn seiner Unfähig keit zur Vernichtung. Wer kennt denn in Berlin unsere erzgebirgischc Wirtschaft mit ihren Sorgen, wer weiß etwas von unseren Jndnstriedörsern nnd ihren Nöten? Der grüne Tisch steht immer dem pulsierenden Leben fern. Und wer nichts andere- will, a'S verwalten, der macht sich mitschuldig an dieser Zcntralnolitik. Auch die gesamte Tarif- und SchiedSvraris deS NeichSarbeitsminisierininS ist eine lange Beweiskette, wie man zufolge Unkenntnis unserer Wirt schaft und zufolge gewerkschaftlicher politischer Gebunden heit die LcvcnSgrnndlage der sächsischen Wirtschaft zerstört hat. Wir wollen unsere Betriebe wieder in Gang setzen und haben es satt, stemvcln zu gehen. Daß Sachsen Grenzland ist, echte notleidende Grenzmark, davon redet man zwar in Berlin. Die Handlungen lassen von dieser Erkenntnis nicht das geringste spüren. Daß die Not groß sei bei uns, sagt man in schönen Reden, wenn Reichsminister hier anwesend sind. Daß mau uns keEen will glauben wir schon lange nicht mehr. Wir wollen unsere Rechte zurück und in Ruhe unseren Weg selbst suchen. In hundertjähriger Entwicklung ist in Sachsen durch UniernchmunaSlnst nnd Fleiß eine Wirtschaft entstanden, die noch immer die Menschen des am dichtesten besiedelten Gebietes des Deutschen Reiches er nähren konnte und es auch heute noch kann. Erst seit man uns heravgcdrückt hat zu einer Reichsprovinz, erst seitdem wir über den zentralistischen Kamm geschoren worden sind, erst dann gingen wir zugrunde. DaS sächsische Volk will arbeiten, es will leben. Unsere sächsische Verwaltung rettet nuS nicht melir! Wir müssen kämpfen gegen die Zerstörung unseres staatlichen, wirtschaftlichen, kulturellen Lebens. Dazu brauchen wir einen Landtag, der eine für diesen Kampf fähige Regierung bildet und stützt — eine nationale Regierung. Das ist der Sinn -cs Volksentscheids. K ampf des sächsischen Volkes um seine Selbständig, kett, uni seine Arbeit, um seine Kultur, um seinen Staat und um sein Leven. Wir haben cs satt, uns zugrunderichtcn zu lassen. Wir wollen -aö System des Zentralismus, das auch die Jugend ablchnt. nicht mehr. Eine neue sächsische Negierung, gegründet ans einer nationalen Lan-tagsmchr- hcit, soll den Kampf führen um die Wiedergewinnung der Hvheitsrcchtc unseres Landes. Die Befreiung ist in Arbeit zu nehmen von Sachsen a u S. Durch den Volks entscheid kann in absehbarer Zeit durch die Erringung einer rechtsgerichteten Landtagsmehrheit eine starke Landesregie rung herbcigesührt werden, die in der Lage ist, die sächsischen Interessen im Reich durchzusctzen. — Am Schlüsse seines Vortrages erinnerte Redner au die Sachsentrcue zu unse rem Heimgegangenen König Friedrich August. Wer diesem wahrhaft deutschen König, der durchaus aus dem Boden der hier vertretenen Auffassung gestanden habe, ernstlich die ^.rcue halten wolle, der habe jetzt Gelegenheit, sie zu be weisen, indem er sich mit allen Kräften für den Volks entscheid einsetze. Ten Ausführungen des Vortragenden folgte lebhafter Beifall, dem Herr Stadtrat Weckbrodt noch besondere Daukcswortc auschloß. — In einem kurzen Schlußwort gab Herr Geschäftsführer Wilke die Grundgedanken für den zu erkämpfenden Aufstieg bekannt: er ermahnte die An wesenden, sich werbend und aufklärend zu betätigen und am 47. April ihre Pflicht zu tun. — Damit hatte die Versamm lung ihr Ende erreicht. IVsrum Volkssntseksicl!" M Sie SlmmiWtW. Wir erhalten aus den Kreisen der die Regierung Schicck stützenden Parteien eine Zuschrift, die die technische Seite des Volksentscheides behandelt und zum Schluß aussührt: ES ergibt sich, daß sich am Sonntag an der Volksent- lchcidsivahlurne Ja-Stimme» und Nein-Stimmen nahezu völlig gleichartig auswirken. Tie einzig unwirksame Form scheinbarer Teilnahme an der Wahlhandlung ist die Abgabe leerer Stimmzcttclumschlägc. Wer also Gegner -cs poli tisch weniger gegen den Landtag als vielmehr gegen die Re gierung Schieck gerichteten Volksentscheides ist, kann das am Sonntag, wenn er durchaus zur Wahlurne gehen will, ober muß, nur dadurch zum Ausdruck bringen. Laß er einen leeren Umschlag abgibt. Die klarste und einfachste Form der Bekundung der Gegnerschaft zum Volksentscheid ist die Nichtteilnahmc an der Wahlhandlung. Ans diesem Grunde haben die die Negierung stützenden Parteien die jeden sonst möglichen AbstimmungSfehler ansschlicßcnde Parole ausge- gcben: Bleibt am Sonntag der Wahlurne scrul MimlbürgkMe MWenackit zur BekiiuipfW des VolkseMeids. Die im Hinbenburg-AuSschuß vereinigten nationalen Parteien und Gruppen Sachsens haben sich slir die Zeit des Kampfes um den sächsischen Volksentscheid zum „Nationalen Ausschuß zur Abwehr des kommunistische» Volksentscheids" zusammengeschlossen (Geschäftsstelle: Dresden-A., Strch- lener Straße 51,l lks.). Der Ausschuß hat unter seinem obigen Namen «in Konto bei der Commerz- nnd Privatbank, Dreödcn-A. 1, Waisenhausstr., eröffnet und bittet, ihn in seinem Abwchrkamps gegen die Sachsen aus dem Volksent scheid drohenden Gefahren eines Sturzes der Negierung Schieck und schwerer neuer Beeinträchtigungen der wirt schaftlichen Interessen des Landes durch Ueberweisungen auf dieses Konto zn unterstützen. Oerttiches und Sächsisches. Riela, den 14. April 1932. —* Weffervarbersaa« ssir den 15. Avril. (Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweise lebhaitr Winde aus Süd bis West, meist stark bewölkt, nach kühler Nacht tagsüber mäßige Erwärmung, im Laufe deS Freitags zunehmende NiederschlagSneiguug. —* Esten für den 1b. Avril 1932. Sennen- ausgana b,Ob Uhr. Eounenuntersang 18,56 Uhr. Mvnd- aufgana 11.32 Uhr. Monduntergang 3,12 Ubr. 1632: Sieg Gustav Adolfs über Tilly bei Rai» am Lech. 1822: Ter Dichter und Zeichner Wilhelm Busch in Wiedensahl ged. «gelt. 1908). —* Geschäftsjubiläum. Morgen, am 15. April, sind «s 25 Jahre, daß Herr Bäckermeister Alfred Hele- mann sein im Ortsteil Gröba, Lanchhammerstraße, Ecke Fric-rich-Ebcrt-Platz, befindliches Bäckerei- und Konditorei- Geschäft nach bekannt besten und achtbaren Grundsätzen be treiben konnte. Der Jubilar kaufte das Geschäft am 1. April 1007 von seinem Vorgänger, dem Bäckermeister Fischer: am 15. April 1007 eröffnete er seinen neuen Bäckerei- und Konditorei-Geschäftsbetrieb, der sich bald eines guten Rufes weit und breit erfreute. In späteren Jahren erweiterte -er Jubilar sein Unternehmen durch An gliederung eines CafS-Bctriebes, der sich ebenfalls bald der Bevorzugung und großer Beliebtheit in Stadt und Land unsrer Heimat zu erfreuen wußte. So kann der Jubilar nunmehr aus ein Viertcljahrhundcrt rastlosen, eifrigen Strebens zurückblicken, das seine beste Anerkennung in der Anhänglichkeit eines weitverzweigten Kundenkreises ge sunden hat. Möchten dem Jubilar auch weiterhin segens reiche Jahre in seinem Geschäftsbetriebe bcschtebcn sein. — Auch unsrerseits beglückwünschen wir Herrn Helemann un fein« Familie herzlichst. —* Tino Pattiera kommt nach Ni«saI Dieser große Künstler, um dessen Besitz die Dresdner Staatsoper lebhaft beneidet wird, gibt ans Veranlassung und nach lang wierigen Verhandlungen verschiedener hiesiger Kunstfreunde zum Vesten des Reichsdeutschen Blindenverbands am Donnerstag, -en 21. April, 8 Uhr, im Capitol. Riesa, «tn unwiderruflich nur einmalige» Konzert. Ueber Pattsera, dessen kürzlicher Erfolg als Tannhäuser allen Musikfreunden als wohl unüberbietbares Erlebnis in Erinnerung steht, schreibt di« Press«, daß man ganz selten einem Sänger bc- segnet, tn dem Natur und Kunst zu so beglückender Einheit verschmelz«». Der Kartenverkauf hat im ZtgarrcichauS Wittig begonnen. —* Geschäftsstenographenprüfung. An der leßten, von der Dresdner Industrie- und Handelskammer veranstalteten Geschäftsstenographenprüfung haben35 Per sonen teilgenommen. Die Prüfung wurde nur von 10 Prüflinge«! bestanden nnd zwar in der Geschwindigkeit von 150 Silben. Die nächsten Prüfungen finden an den Sonntagen 12. Juni, 18. September und 11. Dezember statt. —* Der Ha n sh alt Plan der Dresdner In dustrie- und Handelskammer. Der Haushaltplan- Voranschlag der Industrie- und Handelskammer Dresden für das Rcchnungsiahr 1932 1933 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 287 700 RM. ab. In den Einnahmen find an Kaniliicrbeilrägcn 238 700 RM. vorgesehen, wäh rend in den Ausgaben Perfonallasten mit 178000 RM., Ausgaben für Bürobedarf mit 30 900 RM., Beiträge an andere Körperschaften mit 25 300 RM. und ein Beitrag für die Handelshochschule Leipzig mit 10 000 RM. ent halten sind. —* Die VerkaufSfonntage vor Weih nachten. Zu einer den sächsischen Industrie- und Han delskammern unterbreiteten Anregung, die verkaussfreien Sonntage vor Weihnachten für das Reich einheitlich zu regeln, wurde dahin Stellung genommen, es möchte dies zunächst innerhalb SachsenS angestrebt werden. Die Zahl dieser Vcrkausssonntage möchte auf drei bemessen werden. —* 5. Sächsischer Jägertag in Freiberg. Am 3. und 4. September ds. Js. veranstalten die ehe maligen sächsischen Jäger in der alten Gariiisonstadt Frei berg ihren 5. Sächsischen Jägertag, mit dein das 5. Lan- deSvcrbandsschießcn verbunden ist. —* H e i m p r o v a g a n d a auch in Schweden. Der sächsisch« Erport ist in den letzten Monaten infolge der Einfuhrerschwerungen, m:e Zollcrböbungen, Eininlirkon- tttigcnte und Devisenvorschriften immer mehr beschnitten worden. — Sehr nachteilig wirkt sich die immer mehr um sich greifende .Heimpropaganda der einzelnen Staaten aus. Besonders intensiv ist in den letzten Jahren die Heim propaganda in England nnd Italien, in le< ter Zeit auch in Dänemark gewesen: nunmehr schließt sich auch Schweden diesem Vorgehen an. Nach Vertretcrberichten soll in diesem Monat mit einer schwedischen Großreklame für „kaufe schwe dische Waren" begonnen werden, die van den Bankinstituten, den Zeitungen, der Eisenbahnverwaltung nnd sonstigen Ber- kchrsiiislitnten unterstützt wird. Auch Wirtschaft-Kreise sollen sich an dieser Propaganda beteiligen. Nach Vertretcrmcl- dnngcn sollen die Kleinhändler sich verpflichtet haben, wäh rend der Propaganda in Schaufenstern nur schwedische Waren auszustcllen nnd zu versuchen, nur heimische Artikel zu verkamen. Auch diese Propaganda-Maßnahmen werden den deutschen Erwart, der bisher in sehr starkem Ausmaße an dem schwedischen Absatzmarkt interessiert ist, erheblich treffen. —* Dte Sächsische Einzelhandelsgemein- schafi. Die Sächsische Einzelhan-elsgemeinschaft als Zu sammenschluß sächsischer Einzelhandels-Organisationen be steht am 20. April 1032 zehn Jahre. In der ans diesem Anlaß am 20. Aprtl im Plenarsaal der Industrie- und Handelskammer Dresden stattfindcndcn Veranstaltung der Sächsischen Eiuzclhan.dclsgcmeinschaft werden außer Han- dclSgerichtsrat Heinrich und Prof. Dr. Kastner u. a. auch Direktor Wittke, Vorsitzender des Verbandes Sächsischer Industrieller und der geschäftsführen-e Vorsitzende der Hauptg-cmcinschaft des Deutschen Einzelhandels in Berlin, ObcrregierungSrat a. D. Dr. Tiburtius, Mitglied des Vor läufigen NelchswirtschaftsratS, sprechen. —* Sozialdemokratischer LandtagSan- trag. In einem sozialdemokratischen Landtags antrage wird darauf Hingewielen, daß im Wahlkampf« um die Reichspräsidcntschaft sächsisch« Staatsorgan« ein« .Hal tung eingenommen hätten, die vom Standpunkt der ver- sassniigsinüßig garantierten Wahlsreibeit, noch mehr aber vom Standpunkt der republikanischen Staatsantorität aufs schärfste zu verurteilen sei. Die Regierung wird aufge fordert, mit aller Scl)ärfc gegen die Amtsstellen vorzu gehen, die in Erwartung eines nationalsozialistischen Wahl sieges und einer darauf folgenden Machtergreifung ihre Amtsgewalt zugunsten deS nationalsozialistischen Kandidaten mißbraucht oder ihre Pflicht als republikanische Behörde nicht erfüllt hätten. —* Festtags-Rückfahrkarten »«» kür Pfingsten. — Geltungsdauer vom 11. bis 2». Mai. — Die Reichsbahndirektion hat sich, Ivie verlautet, entschlossen, auch zu Pfingsten »rrlSnaert« Rückfahrkarten mit einem Rabatt von 32'/. Prozent znr Brrfüau»« ,» Kellen. Li« FrsttaaSrückfahrkarten sür Pfingsten gelten in der Zeit vom 11. biS 28. Mai und zwar nach allen ReichSbahnftationr» innerhalb Deutschlands. Ueber die Einbeziehung rin»!»«« »der mehrerer Prioatbahnttattour» in de» Bfingstrückfahr- verkrhr wird in de» nächste» Lagen entschiede» »erden. Di» Festtagsrückfabrkarten gelten sür Hinfahrt nur vom 11. Mai bi» inel. 16. Mai, wobei di« Hinfahrt am 16. Mat um 24 Ubr beendet sein muß. Di» Rückfahrt kann frühestens am 13. Mai nm 12 Ubr angetreten »erde» und muß spätesten» am 22. Mai um 24 Ubr beendet set». Wie zu Ostern, mutz bei Benutzung von 8.-, FD.» und FKD. der tarismätzig« Zuschlag gezahlt »erden. Ueber di« Be nutzung vo» nur au« Schlafwagen bestehenden D-Lüa«n wird in den nächsten Tagen »och «in» Entscheidung gr- troffen, dagegen sind Luxuszüge von der Benutz»»« »»«ge schloffen. Strehla. Treu« in der Arbeit. Am 14. d. M. voll- ende» sich 40 Jahre, datz Herr Julius Redan» i» Trebnitz ohne Unterbrechung al» Aufseher t« Rittergut «2r»ig be- schästiat ist. Als 25 jähriger jung» Mann nahm er daselbst sein« Tätigkeit aus und hat bi« heut« — jederzeit treu, zu- verlässig und pflichteifrig — seine» Beruf a»«g«äbt. Ein« Auszeichnung des ArbeitSvrtrranru erfolgt« bereit« vor drei Jahre» anlätzlich de« 40 jährige» Pachtjubiläum« de in,wischen verstorbenen Herr» NittergntSpächterS Fran» Kleseker. * Oschatz. Das Testament gemacht und gestorben. Eine 83 jährige Greisin aus Lorenzkirch suchte tn Be gleitung ihrer Richte einen hiesigen Notar auf, um sich von diesem bei der Aufstellung ihres Testaments behilflich sein zu lassen. Wenige 100 Schritte, nachdem sie den Rückweg angetreten hatte, erlitt di« Greisin einen Schlag anfall und fiel tot um. * Oschatz. Der Bezirksausschuß der Amts- hauptmannschaft Oschatz genehmigte tn seiner letzten Sitzung die 'Austeilung eines Gutes in Döhlen bei Mügeln, die der art vorgenommen werden soll, datz ein Restgut mit den Gutsgebäuden verbleibt, die Felder aber im übrigen au benachbarte Gutsbesitzer verkauft werden; es wurde je doch die Bedingung gestellt, daß sich die Erwerber der Trenuungsstllcke, der Verordnung vom 2V. Februar 1853 entsprechend, einer Dismembrationsbeschränkung hinsichtlich ihres Gesamtbcsitzes unterwerfen. Bezügl. Volksentsclpeid „Landtagsauflösung" wuroe die Amtshauptmannschaft er mächtigt, über Einsprüche gegen die Stimmlisten und Stimmkarteien und gegen die Versagung von Stimm scheinen im Namen des Bezirksausschusses Entschließung zu fassen. Hieraus wurden Darlehnsabschlüss« eiuLelntt
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