Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-06
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet wurde der österreichische Bundesminister für Unterricht, Czvrmak, als Zeichen des Dankes für die Pflege der kulturellen Beziehungen zwischen dem Reich und Oesterreich. Bild daneben: VNsähriges Militärjnbiliinm. Generaloberst Ludwig Freiherr v. Falken hausen, im Weltkrieg Verteidiger des Elsaß, Ober befehlshaber der Küstenvcrteidigung, dann der 6. Armee und schließlich Gcneralgouverneur von Belgien, begeht sein 7l>jähriges Militärjubiläum: am ü. Mai 1802 ist er als Leutnant beim 1. Gnrderegiment zu Fuß ein getreten. Der General, der auch als Milttärschrift- steller eine große Bedeutung besitzt und Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und des Pour le Mörite mit Eichenlaub ist, steht im 88. Lebensjahre. Begin« der Passionsspiele in Erl. In Erl in Tirol haben die Passionsspiele begonnen, die ähnlich den Oberammergauer Spielen alle zehn Jahre veranstaltet werden. Am Tage der Eröffnung zogen die Ortscinwohner, die bei den Spielen mitwirken, in einem »roßen Fcstzuge durch das Dorf. Der Fahnen träger ist der Darsteller des Christus, Georg Buchauer. SS Jahre Tierpark Hagenbeck. Vor 28 Jahren — am 7. Mai 1807 — gründete der Tierhändler Carl Hagenbeck tim Ausschnitt) einen Tierpark in Stellingen bei Hamburg, der heute zu den berühmtesten und größten zoologischen Gärten der Welt gehört. Neue Augenoperation MacDonalds. Der englische Ministerpräsident MacDonald, der vor kurzem am linken Auge operiert werden mußte, hat sich jetzt auch einer Operation des grünen Stars am rechten Auge unterzogen. Der Patient hofft, daß er bis zum Beginn der Lausanner Konferenz wiederhergestcllt sein wirb, um an den Beratungen teilnehmen zu können. Eine tausendjährige Eiche in Flammen. Eine der berühmten tausendjährigen Rieseneichcn im Ivenacker Tierpark bei Stavenhagen sMccklenburg) ge riet auS unbekannter Ursache in Brand und wurde durch das Feuer vollkommen zerstört llinks). Eine Vorstellung von der Größe dieses Giganten, der noch alljährlich vollen Blättcrschmuck trug, gibt der Vergleich mit einem erwachsenen Menschen lrechts). Ter Umfang der Eiche war so groß, daß ihn dreizehn erwachsene Personen gerade umspannen konnten, während in dem hohlen Innern acht Personen Platz fanden. Atomzertrümmerung durch Elektrizität gelungen. Zwei englischen Physikern vom Cavenddish-Laboratorium in Cambridge, Walton llinks) und Cockroft lrechts), ist es gelungen, das Lithium-Atom ohne Hilfe einer radioaktiven Substanz zu zertrümmern. Ter Leiter des Instituts, der bekannte Atomzertrümmcrungsforscher Lord Ruth er fort lMitte), bestätigt, daß in Vakuum röhren durch Ströme von SM 000 Volt strahlen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 000 Sckundcn- Kilometcrn erzeugt worden sind, die Atome zertrümmert haben. Tabci sind Energiemengen frei geworden, die hundertmal so groß waren als die zur Spal tung der Atome aufgewendcten Energien — es ist also zum ersten Male gelungen, aus einem Arbeitsprozeß mehr Energie zu gewinnen, als man hineingesteckt hat. SGber jagen Bankiers in den M. Warum Bankier Blum Selbstmord beging. d. Das tragische Ende des bekannten Berliner Ban kiers Karl Bluni, der sich nach seiner Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter in der Berliner Zollfahn dungSsielle aus einem Fenster des 6. Stockwerkes stürzte und tot auf der Stelle blieb, erregt beträchtliches Aufsehen nicht nur wegen der gesellschaftlichen und beruflichen Stellung Blums selbst und des Bankhauses, dessen Mitinhaber er war, son dern auch deswegen, weil hier einmal ganz klar zutage treten zu sollen scheint, mit welchen Praktiken die Devisen bestimmungen umgangen werden. Es scheint, als ob weder Blum noch sein am Tage zuvor verhafteter Sozius, Bankier Bernheim, sonderlich hohe Gewinne aus den Ge schäften gezogen haben, die zu den Beschuldigungen gegen sie führten. Wahrscheinlicher ist, daß sie in diese kriminel len Geschäfte hincingeschliddcrt sind, ohne die Tragweite ihres Berhaltens von vornherein klar zu übersehen, und daß sie schließlich von den Mitgliedern -es Konsortiums, für das sie arbeitete^ unter erpresserischem Druck gehalten worden sind. Sowohl Blum wie Bernheim haben erklärt, daß ihnen diese Geschäfte, an denen sie nur geringe Provisionen ver dienten, geradezu aufgebrckngt wurden und daß sie den Ent schluß, damit ein Ende zu machen, erst faßten, als sie ihre Auftraggeber, die ihrerseits fast ausnahmslos Mittel- und Strohmänner gewesen zu sein scheinen, nicht mehr los werden konnten. Die fraglichen Geschäfte gründeten sich darauf, daß ge wisse hochwertige deutsche Effekten in der Schweiz durch weg um 10 ober mehr Prozent niedriger notieren, als in Deutschland, wo die betreffenden Gesellschaften im Bewußt sein des inneren Wertes ihrer Papiere den Kurs zu stützen sich bemühen. Ueber das Bankhaus Bernheim, Blum u. Co. wurden nun Aufträge und wohl auch Barmittel zum Auf kauf deutscher Effekten nach der Schweiz geleitet: die dort gekauften Papiere wurden durch Mittelsmänner über die Grenze geschmuggelt und dann zu den höheren Kursen in Berlin verkauft. Mit den wiederum über die Grenze ge schmuggelten Erlösen wurden dann neue Effektcnkäuse in der Schweiz durchgeführt und so setzte sich der — für die Lage des deutschen Wertpapiermarktes verderbliche, ja ver brecherische — Kreislauf fort. Scheint hier also einwandfrei sestgestcllt zu sein, daß ciue Bande geschickter und gewissenloser Schieber ein ehc- »mls angesehewt» Bankhaus ruiniert, einen seiner Inhaber in den Tod und den anderen mindestens in den Konflikt mit dem Gesetz gejagt hat, so sind andere Praktiken noch zu klären. Man weiß jedenfalls schon, daß selbst angesehene Firmen sich nicht scheuen, Angestellte zu veranlaßen, mit ihrer Urlaubsreise ins Ausland umfangreichen Geldschmug gel zu verbinden. In einem Falle soll scsdg«stellt worden sein, baß eine Berliner Firma neunmal Angestellte mit je 20 000 RM. in deutschen Noten über die Schweizer Grenze geschickt hat: beim zehnten Versuch wurde die mit dem ge fährlichen Auftrag betraute Angestellte entlarvt^ weil sie die Nerven verlor. Es scheint, als ob man langsam all diesen Schlichen auf die Spur käme, und so stark inenschliche An teilnahme an einem Schicksal, wie dem des Bankiers sein mag, — wichtiger ist, daß die nun einmal zum Schutze der deutschen Volkswirtschaft erlassenen Bestimmungen respek tiert und nötigenfalls ihre Respektierung mitleidlos er zwungen wird. AmMlbttrieb an -er MliMen Grenze. Frecher Versicherungsbetrug im letzten Augenblick vereitelt. d. Die österreichische Kriminalpolizei hat soeben einen guten Griff getan. Sie verhaftete drei Kaufleute und einen Wiener Rechtsanwalt, die einen groß angelegten Versicherungsbetrug an der österreichischen Versicherungs gesellschaft „Anker" verüben wollten. Die Verhafteten hatten die Bersichcrungsgesellschaft für eine Pelzsendung im Werte von 18 000 Dollar schadenersatzpflichtig gemacht, die an der rumänischen Grenze verloren ging. Wie sich her ausstellte, hatte das vierblättrige Kleeblatt mit berüchtig ten rumänischen Schmugglern Hand in Hand gearbeitet. Der Betrug wurde schon im Oktober vorigen Jahres ver übt. Damals brachten die drei Kaufleute drei Kisten mit wertvollen Pelzen auf das Zollamt des Nordbahnhofes und packten sie unter Aufsicht der Zollbeamten ordnungsgemäß für die Weiterbeförderung nach Rumänien um. Die Kisten gingen auch ab, aber als sie in Bukarest eintrasen, stellte der Vertreter der Empfangsfirma mit dem sehr moralischen Namen GotteSmann „zu seiner größten Bestürzung" fest, daß die vorgczeigten Kisten nicht die gleichen Waren, die man in Wien aufgegeben hatte, enthielten. Bei ihrer Oeff- nung zeigte sich, daß die Pelze verschwunden waren und statt ihrer alte Mittelschulbücher, Papiere und Lumpen den Inhalt bildeten. Der Rechtsanwalt der drei Kaufleute verklagte darauf die Versicherungsgesellschaft um Schaden ersatz. Der Direktion -es „Anker" kam die Angelegenheit äußerst merkwürdig vor. Sie benachrichtigte die Polizei und schickte auch private Detektive nach Rumänien. Tabei ergaben sich sehr bald merkwürdige Zusammenhänge zwi schen den Absendern und der Empsangssirma. Man stellte auch fest, baß die Kisten richtig an dem rumänischen Grenz bahnhof eingetrvffen, hier aber zweifellos durch Schmugg lerbanden bei einem 24stündigen Aufenthalt ausgetauscht worden waren. Die Polizei schritt zur Verhaftung der „Gottesmänner". Einer von ihnen wurde bei der Vernehmung weich und legte ein Geständnis ab. Es ergab sich, daß der ganze Schwindel mit den rumänischen Schmugglern vereinbart worden war. Als diese jedoch von dem Versicherungs betrug hörten, inszenierten sie ihrerseits einen neuen Schwindel. Sic drohten mit Erpressungen und forderten einen erheblichen Anteil an den 18 00g Dollar Schadenersatz. Der Wiener Anwalt hatte alle Mühe, um noch schwerere Erpressungen der ausgekochten Schmugglerbande zu verhin dern. Er machte dabei übrigens auch seinerseits noch ein Geschäft. Die Nutznießung all dieser Schiebereien wurde jetzt durch die Verhaftung der ehrsamen Kaufleute und ihres ehrsamen Rechtsanwalts verhindert. ZMsaiMilN in Mrn. Eine Anzahl Leichtverletzter. * MR » ck « n. Die Reichsbabndirektion München teilt mit: „Am 5. Mai um 8 25 Ubr »ormittaaS fuhr der von Berchtesgaden kommend« Persanenzng 872 infolge N ckt- umttellenS der GinfabrtSweiche au? den im Babnbo' Kirch- bero stehende« zweite« Dell drS Sonder,naeS des Eisrn- bahnkportvereins Rosenheim ans. Der Packwagen und ein Personenwagen de« Personenzuge», sowie »in Personen wagen de« Sonderznges entgleisten, die beiden Lokomotiven und drei Personenwagen wurden bescbädiqt. Tine größere Anzahl Reisender deS Sondrrzuges wurde durch Prellungen «nd Quetschungen leicht verletzt. Dir rasch «»schienen« SanitötSkolonne von Bad Reichenball versorgte die Verletzten, di« sinnlich ihre Reise fortsetzen konnten. Reifend« d«« Personen»«,»« wurden nicht verlrtzt. Der Personenverkehr wurdr ennichst durch Nmsteigen sowie durch Postkraitwaaen ansrechterhalten- Um 11,80 Ubr waren di» Tinbebuugsarbeit«« beenbet n«d die Streck« wieder fahrbar gemacht."
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview