Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-03
- Monat1932-06
- Jahr1932
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1932
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Riesaer G Tageblatt Postscheckkonto: Dresden I5S0. Girokaff«: Riesa Nr. LL Drahtanschrift Tageblatt Mesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. 52. «nd Anzeiger (StbettM «ü AkM-er-. Da» Sttesaar Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachung« der Amtshanptmannschast Großenhain. de» Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate« der Stadt Riesa, de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 128. Freitag, 3. Juni 1932, abends. 85. Jabrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint fed« Da« abend« '/,« Uhr mit vuKnahme der Sonn- und Festtage. ve,»«»pret«, gegen Dorau«zahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne Zustellungtgebühr). Für den Fall de« Gintreten« von Produktion«verteuerungen: Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis- erhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. vss neue KsbinsN versiegt. LuNSsung 6s» kskkrtsgsr rekon ksuts sden6 ru srvsrtsn. k«icks»ss»«sklsn mriv v6«r kn6s Zu« «skrreksinlick. LtrsksntrSg« im Lklsrsk-Prorva. fs Berlin. Der Herr Reichspräsident hat gestern nachmittag die durch bas Reichsministergesetz vorgefchriebene Vereidigung des Reichskanzlers von Pape« und der Mit glieder der neugebildeten ReichSregieruug vorgenomme«. * llebkWbe der PikcheWte an Mskanzln v. Men )s Berlin. Im persönlichen Auftrage des seit einigen Tagen infolge leichter Erkrankung ans Bett gefesselten bis herigen Reichskanzlers Dr. Brüning übergab Staatssekre tär Dr. Pünder gestern abend vor sämtlichen AugeKörigea der Reichskanzlei die Dienstgeschäfte an den neuen Reichs, kanzler von Papen. Nach herzlichsten Abschiedsworten, die dem scheidenden Chef, seiner Arbeit und den großen Er folgen seiner Regierungspolitik gewidmet waren, sprach der Staatssekretär namens der Reichskanzlei dem neuen Reichs kanzler aufrichtige Wünsche für eine erfolgreiche Regierungs arbeit znm besten von Volk und Vaterland ans. Reichskanzler von Pave« dankte allen Anwesenden, ins besondere Staatssekretär Dr. Pünder, mit warmen Worten für die der Neichsregierung geleisteten langjährigen wert vollen Dienste. Staatssekretär Pünder wird auf seinen Wunsch mit dem heutigen Tage einen mehrwöchigen Urlaub antrete« und Anfang August auf seinen Antrag in den einstweiligen Ruhestand treten. Er benutzte daher den gestrigen Anlaß, auch seine eigenen Dienstgeschäfte seinem künftigen Nach folger, Staatssekretär Planck, zu übergeben. * Per WDUhmiMkr an bie RMMHr. Berlin. tFunkspruch.) Der Reichswehrmtnister erließ folgende Kundgebung an die Reichswehr. An die Reichswehr! Mit dem heutigen Tage trete ich das Amt des Reichs» wehrministers an, zu dem mich das Vertraue« des Reichs präsidenten, des Oberbefehlshabers der Wehrmacht, be» rufen hat. Ich werbe meine Kraft daran setze«, baß die Reichswehr dazu befähigt wird, ihre Berussaufgabe zu erfüllen: Deutsch lands Grenzen zu schützen und seine nationale Sicherheit zu gewährleiste». Ich werde ferner dafür sorgen, daß diejenigen geistigen und physischen Kräfte unseres Volkes gestärkt wer den, welche die unentbehrliche Grundlage der Landesvertei digung bilden. Ich bin überzeugt, daß im Inner« die Tat sache, daß wir eine geschloffene und überparteiliche Wehr macht besitzen, allein genüge» wird, um die Autorität deS Reiches vor jeder Erschütterung zu bewahre«. Ich vertraue darauf, daß jeder Angehörige der Wehr macht mir dabei helfen wird, bas mir auvertraute Erbe einer großen Vergangenheit zum Besten von Volk und Vater land zu verwalten. Berlin, den 3. Juni 1932. Der ReichSwehrmiuifter. gez. ».Schleicher. ReMnzler M WsprWent an Staatssekretär Mer und MiMerialdirektar Mlin. * Berlin. Reichskanzler von Papen hat an Len Staatssekretär Dr. Pünder und den Ministerialdirektor Dr. Zechlin anläßlich ihres Ausscheidens Handschreiben ge richtet, in denen er ihnen seinen aufrichtigen Dank für ihre Dienste sagt und ihnen ihre Versetzung in den einstweiligen Ruhestand mittetlt. In dem Schreibe» au Dr. Pünder heißt es unter an derem: „Sie haben Ihre reichen Kenntnisse und großen Er fahrungen der Reichsregierung fast sechs Jahre zur Ver fügung gestellt. Ich werde alles daran setzen, baß ihre wert volle Kraft dem Staate baldigst in einer Ihren außerordent lichen Verdiensten angemessenen Stellung zur Verfügung stehen kann." In dem Schreiben, an Dr. Zechlin, der fünf Jahre lang die Presseabteilung der Reichsrrgterung leitete, teilt von Papen mit, daß er Sorge tragen werde, daß Zechlins „be währte Arbeitskraft auch weiterhin, wie bereits vorgesehen, dem Reiche für seinen auswärtigen Dienst erhalten bleibt". Auch der Reichspräsident hat den beiden Genannten in herzlich gehaltenen Schreiben, die jedoch nicht veröffentlicht wurden, feinen Dank und Anerkennung ausgesprochen. M UM MWlklW WU M der VereiüiWg M. Nach der Vereidigung beim Reichs präsidenten stellte sich das neu« Reichskabinett vor fv. links, sitzend): Freiherr von Braun sErnährungs- minister) — Freiherr von Gayl sJnnenminister) — Reichskanzler von Papen — Freiherr vou Neurath fSsutzenminister) — stehend: Dr. Gürtner fJustizminister) — Prof. Warmbolb lWirtschaftsminister) — General vou Schleicher lReichswehr- minister). WWMUkiMWkWM «I Ir. UM. )f Berlin. Der Herr Reichspräsident hat an den scheidenden Reichskanzler Dr. Brüning das nachstehende Schreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Ihrem Anträge um Entbindung von Ihren Aemteru als Reichskanzler und als Reichsminister des Auswärtige« habe ich mit dem anliegenden. Erlasse entsprochen. Ich empfinde es schmerzlich, sich vou Ihne« trennen zu müssen, nachdem ich während der S Jahre unserer Zusam menarbeit so vielfach Gelegenheit hatte, Ihre« lautere« Charakter, Ihre «mfaffenden Kenutniffe und Ihre selbstlose Hingabe an die übernommene Pflicht kenne» und hoch schätzen zu lernen. Für alles, was Sie in diesen, an schwere« Erschütterungen und wichtigen Entscheidungen so reichen beiden Jahren im Dienste des Vaterlandes getan haben, spreche ich Ihne« namens des Reiches wie im eigenen Namen meine« herzlichsten Dank aus. Die Zusammen arbeit mit Ihne» werde ich nie vergesse» und Ihrer Person stets mit größter Hochachtung gedenke«. Mit meinen besten Wünsche« für Ihr persönliches Wohl ergehen und mit srennLliche» Grüße« verbleibe ich stets Ihr ergebener « gez. v. Hindenburg." Anch de« übrige« aus dem Amt ausscheidenden Mit gliedern der Reichsregierung hat der Herr Reichspräsident anläßlich der Ueberseubung der EntlaffungSschreiben in herzlichen Worten seinen Dank für ihre in dieser Zeit dem Vaterland geleisteten Dienste ausgesprochen. Weil W U irr Me M. vdz. Berlin. Die erste Kabinettssitzung der neuen Reichsregierung am Donnerstag abend mar von kurzer Dauer und trug lediglich formellen Charakter. Beschlüsse wurden, wie verlautet, in dieser Sitzung noch nicht gefaßt, insbesondere auch nicht über die Frage, ob das Kabinett von Papen mit einer Regierungs-Erklärung vor den Reichstag treten will oder ob der Reichstag sofort aufgelöst werden soll. Im Anschluß an die Kabinettssitzung empfing Reichs kanzler von Papen die Vertreter der deutsche« Presse in der Reichskanzlei. In einer kurzen in verbindlichen Wen dungen gehaltenen Ansprache betonte er einleitend, daß er noch keine programmatischen Erklärungen abgeben könne, aber das Bedürfnis habe, ein paar Worte als Mensch zum Menschen zu sprechen. Er sei. dem Appell des Reichspräsi denten nur sehr schweren Herzens gefolgt, nicht nur wegen der unerhörten Sorgen, die mit dem Amte verbunden seien, sondern auch, weil es ihm unendlich weh getan habe, sich aus den Platz eines Mannes zu setzen, dem er selbst innerlich besonders nahe gestanden habe. Daran knüpfte der Kanzler noch weitere Worte der Anerkennung für Dr. Brüning und erklärte, er werde das Werk dieses Mannes fortieven muffen. Er habe auch den Reichspräsidenten gebeten, sofort Herrn Dr. Brüning zu empfangen und ihm zu sagen, mit welchem Zwiespalt er, v. Papen, dieses Amt angenommen habe, und daß er es nur getan habe, weil der Reichspräsident selbst an ihn appelliert habe. Leider habe diese Unterredung zwischen Hindenburg und Brüning nicht stattfinden können weil Dr. Brüning bettlägerig war. Reichskanzler von Pave« betonte dann, daß sein Ziel die Zusammcnlassnng aller nationalen Kräfte sei, gleich aus welchem Lager sie kämen, und schloß mit der Bitte an die Presse, ihn darin zu unter stützen. Ter Reichskanzler begab sich dann in einen anderen Saal der Reichskanzlei, wo sich inzwischen die Vertreter der ausländischen Presse versammelt hatten. * vümlM Mkstkllrat? HMalt buch MvklMW? * Berlin. Reichstagspräsident Löbe wird, wie ver lautet, sür Sonnabend nachmittag den Acltestenrat ein- berusen. Ob es zum Zusammentritt des Reichstages komme, hänge nach wie vor von den Absichten der Regierung ab. Man nehme immer noch an. daß diese cs verziehen werde, dem Reichspräsidenten die Auflösung des Parlaments zu empfehlen, ohne daß der Reichstag nochmals znsammentritt. Man habe Donnerstag geglaubt, daß die Wahlen vielleicht noch am 26. Juni stattsinden würden. Das sei aber schon aus technischen Gründen ausgeschlossen. Die Wahrscheinlich keit, daß Mitte oder Ende Juli gewählt werde, sei größer. Ter neue Reichstag käme also erst im August zu'ammen. Am 1. Juli laufe der verlängerte Haushalt ab. ES ver laute nun mit großer Bestimmtheit, der Reichskanzler habe dem Finanzminister Graf Schwerin-Krosigk die Zusicherung gegeben, daß der neue Haushalt eventuell durch Notverord nung verabschiedet werde.
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