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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 3: fehlender Außenrand in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-08
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1932
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freie«, di» «Im geickäftaführende». nickt auf einer Laudtag»- Mehrheit dirubrnde« Kabinett leisten müsse. I« Übrigen habe der Ministerpräsident keine»«ea» erklärt. daß er auf keinen Fall mebr in sein Amt znrffckkebren wolle. Er habe sich in dieser Hinsicht seine Entscheidungen Vorbehalten. Diese Haltung des Ministerpräsidenten würde der Auf fassung der maßgebenden Stellen der Sozialdemokratischen Partei entsprechen, die dahin geht, dass di» SPD. durch keine Maßnabme. weder vositi» nach negativ, dazu bei- tragen soll«, den Nationalsozialisten die Uebernabme der Aegiernngrg,schäfte im Reich »der irgend einem Land» zu «rlrichtrrn. NmMhnMM Wist,» Pktliheii M sieit Ikstkiini. vdz. Berlin. Wie das Nachrichtenbüro des Bdz. meldet, haben die Besprechungen, die am Dienstag beim Reichs kanzler von Papen mit den Bertrctern der preussischen Staatsregierung über die Uevertraqnng von 10N Millionen Reichsmark an Preußen wegen der Ucbereiqnnng der preu ßischen Siedlungsanteile an das Reich stattfanden, kein posi tives Ergebnis sttr Preußen gehabt. Es bat sich heransgestellt, daß das Reich im Augenblick diese INN Millionen an Preußen nicht überweisen kann. Dadurch ist im preußischen Haushalt plan für 1N82 ein ungedeckter Fehlbetrag von INN Millionen Mark zuzüglich eines kleineren sonst noch bestehenden Defi zits entstanden. Am Dienstag nachmittag ist daraufhin das preußische Staatsministerium unter dem Vorsitz des stellver tretenden Ministerpräsidenten Hirtsicfer znsammengetretcn, um zu der nun entstandenen Lage Stellung zu nehmen. Man erwartet von dieser Kabinettssitzung weittragende Beschlüsse in finanzieller und steuerpolitischer Hinsicht, um baS Etats defizit zu decken. Man mnß mit der Verkündung dieser Be schlüsse auf Grund der Ermächtigung der Staatsregterung rechnen und auch mit dem Erlaß des so ausgeglichenen Etats durch Notverordnung. Zur Vorgeschichte der preußischen IM-Millionen-Forde- rung wird in unterrichteten preußischen Kreisen erklärt, daß in der Tat eine formal rechtliche Zahlungsverpflichtung beS Reiches sich ans dem Wortlaut des bei der Ucbercignung der preußischen SiedlnngSanteile zustande gekommenen Proto kolls nicht herleitcn lasse. In diesem Protokoll, das der da malige Staatssekretär in der Reichskanzlei Dr. Pündcr aus gesetzt hat, dürfte ausdrücklich erklärt sein, daß daß Reich die Ueberlassnng von IM Millionen Mark zwar zusagt, aber Tempo und Ausmaß der Uebcrwcisung von der Liquidität -er Reichskasse abhängig macht. Freiwilliger ArliMiM mit MbildneMer Nelseknng. Die Führerschaft des FunqongestellienkreiseS und deS Ingendbundcs im Gewerkfcbastsbnnd der Angestellten be schäftigte sich nach einem Vortrag des Ganbildungsobmanncs Fritz Mlnnarczuk-Leipzig mit der Durchführung des frei willigen Arbeitsdienstes. Nach einer lebhaften Aussprache wurde folgender Formulierung zugeftimmt: GDA.-Iungangestelltcnkrels und Fugendbund begrüßen den freiwilligen Arbeitsdienst als eine der Maßnahmen, die geeignet sind, den jugendlichen Erwerbslosen ein« sinnvolle Beschäftigung zu geben und ihn wenigstens für eine längere Zeit in den RlmthmuS der Arbeit einzngliedern. Allerdings müllen dabei folgende Voraussetzungen beachtet werden: Der gemeinnützige Eharakter und die unbestreitbare »Zusätzlichkeit" müssen gewährleistet sein. Die Höbe des Kostenaufwandes und die durch ihn gegebenen Beschäftigungsmüglichkeiten müssen in einem ge sunden Verhältnis zneinanderstehen. Es darf nicht für die Beschäftigung weniger Arbeits dienstwilliger ein übertrieben großer Betrag eingesetzt Werden. Der geeignete Führer für den Arbeitsdienst und die un parteiliche Leituna In der Organisation des Arbeitsdienstes spielen eine außerordentlich wichtige Rolle, wenn der Arbeitsdienst überhauvt seine Aufgabe erfüllen soll. Tie Führerschaft sieht in dem überparteilich zusammen- gesetzten Ortsausschuß Leipzig der Fugendverbände, der sich auch bei anderen juacndfürsoracrischen Maßnahmen auf daS beste bewährt hat, die geeignetste Sammelstelle für diese Arbeiten im Leipziger Bezirk und hält überhaupt die Be teiligung der Organisationen, der hündischen Fugend, der Studentenschaft und der freien Volksbildnngsarbeit für un bedingt notwendig. AuS diesen Kreisen muß das Führer material für den freiwilliaen Arbeitsdienst geholt werden. Zum freiwilligen Arbeitsdienst sollen in der Regel nur junge Menschen zngelassen werden, die das 17. Lebensjahr bereits erreicht haben. Die Arbcitsdauer darf 6 Stunden nicht überschreiten, muß sich der aetorderten Arbeitsleistung und der LeistungS- fähiakeit der NrbcitSdienßsreiwilliaen anpasscn. Die Leitung des Arbeitsdienstes muß vor allem dafür geeignet sein, neben dem eiaentlichen Arbeitsdienst auch die notwendigerweise verbundene volkSbildncrische Zielsetzung zu erfüllen. Der GDA. ist bereit, seine stellenlosen ingendlichen Mit glieder zur Teilnahme an solchen freiwilligen Arbeitsdiensten auszusordern, bei de"en die obi-wu Bedingungen erfüllt sind und bei denen die Miialichkeit besteht, in die Durchführung des Arbeitsdienstes Einllcht zu nehmen und In ihr im geeig- veten Ausmaße mitzuwirkcn. NuWkl AM PMe der Atemen in Millchn. Washington sFnnksprucki. Die gestrige Parade der au» allen Teilen Amerika« hierher gepilgerten Veteranen verlief ohne jeglichen Zwischenfall. Etwa 5000 Mann marschierten nom Meißen Han« dir bisioriicke Daradektraß« entlang zum Capitol. Vorher war vereinbart worden, daß sie nickt versuchen wurden, da? Weiße Hau? oder da? Capitol -n brireten. Sie folgten rnbin ihren Führern und der starken Volizeieskorde. die die Straße für sie freigemackt batte und ans strenoe Trennung zwischen Teilnehmern der Bgrade und den Zuschauern achtete. Da« Publikum klatschte den Dorbeiziebenden Beifall. Die Marschierenden waren durchweg erwachsene Männer zwischen 85 und 50 Jahren, -um großen Teil Holzfäller au« den Weststaaten. Cowboy« marschierten neben Negern. Nur bei den Gruppen der »üdstaaten ninaen die weißen und schwarzen Teilnehmer getrennt. Die Kleidnna der Teilnehmer war ärmlich und abgerissen. Die Inschriften der mitgesübrten Vlakote ver« langten Brot und Butter, sowie sofortige Hilfe. Andere Plakate fragten, wer eigentlich den Weltkrieg gewonnen bade. Nach einer Stunde löste sich der Zug ans. Die Teil nehmer kehrten in ihre Noi quartiere zurück, die znm Teil unter sreiem Himmel liegen. Ein Erfola dürste den Veteranen nicht beschieden sein, da Hoover erklärt bat, die Vollaus- »ablung der erst 1045 fälligen Policen nicht genehmigen zu wollen. Immerhin batte die Anwesenheit einer so großen Zahl von Demonstranten in den Wandelgängen de« Capitol« die Wirkung, daß der Senat heute im Sparprogramm die geplanten Kürzungen der Entschädigungen anKriegsverletzte »der Während der Dienstzeit erkrankte »eteranen wieder strich. Politische TagesSbersicht. Abschiedsbesuch Brünings bei Hindenburg. ReichSprSfi- deut von Hindenburg empfing heute den bisherigen Reichs- kanzler Dr. Brüning zur Verabschiedung. Der ReichSrat ist für kommenden Donnerstag zu einer Vollsitzung einberufrn worden. In dieser Sitzung wird sich die neue Reichsregierung dem ReichSrat vorstellen. An Vor lagen stehen auf der Tagesordnung nur kleinere Gegen stände. Verbot republikanischer BerfafsungSseiern in Mecklen, burg-Strelitz. In der heutigen Nachmittagssitzung des Meck- lenburg-Strelitzschen Landtages wurde ein deutschnationaler Antrag angenommen, der da» Verbot von Berfassungsfeiern am 11. August fordert. Verbot der „Sozialistischen Arbeiterzeitung". DaS Blatt der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands, die „Sozia listische Arbeiterzeitung", ist vom Berliner Polizeipräsidenten wegen Beschimpfung und böswilliger Verächtlichmachung der amtierenden Reichsminister Lis zum 14. Juni einschließlich verboten worden. Oesterreich will Beschäftigtensteuer einführen. DaS Finanzministerium wird morgen einen Vorschlag über daS NachtragSbndget vorlegen. Das Finanzministerium ist der Ansicht, das Defizit bei den Arbeitslosen- und Notstands unterstützungen am besten durch eine Beschäftigtensteuer zu beseitigen. Deutsche ReparationSbenkschrift in London. Times mel det, der neue deutsche Außenminister Freiherr von Neurath habe gestern im Foreign Office eine Denkschrift über die kommende Lansanncr Konferenz übergeben. Es verlautet, baß die Denkschrift die Gründe enthalte, warum Deutschland außerstande fei, die Reparationszahlungen sortzusetzen. Besorgnisse vor einem Preissturz sttr Agrarerzeugnisse. Die Nationalsozialisten haben im Preußischen Landtag eine Kleine Anfrage an die Regierung gerichtet, was sie im Hin blick auf -en im Herbst bestimmt zu erwartenden Preissturz für landwirtschaftliche Erzeugnisse zu unternehmen gedenke. Die Besorgnisse der Landwirtschaft beruhen u. a. auf der Ueberlegung, daß viele und umfangreiche Zahlungsverpflich tungen der Landwirte, deren Abdeckung auf die neue Ernte verschoben wurde, als bevorrechtigte Forderungen rücksichts- los eingetrieben werden würden. Das daraus zu erwar tende große Angebot von landwirtschaftlichen Erzeugnissen müsse an sich schon einen starken Preissturz herbeiftthren. Der italienische Botschafter in London gestorben. Der italienische Botschafter, Vordonaro, der gestern abend einen schweren Herzanfall erlitt, ist heute früh gestorben. Beamte als Nnssichtsratsmitgliedcr. Eine national sozialistische Kleine Anfrage im Preußischen Landtag ersucht um Auskunft, ob Bestimmungen bestehen, wonach Beamte aus ihrer Aufsichtsratstätigkeit bei Kapitalgesellschaften mit öffentlicher Beteiligung keine anderen Bezüge als Auslagen ersatz beziehen dürfen. Falls solche Bestimmungen nicht be ständen, wird ihr Erlab verlangt. Wahlparole der SPD Der Parteiausschuß der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands befaßte sich, wie parteiamtlich mitgeteilt wird, unter dem Vorsitz von Otto Wels mit den jüngsten politi schen Ereignissen, über die Abg. Dr. Breiticheid ein einge hendes Referat erstattete. „Die Aussprache , so heißt es in dem Bericht, „die insbesondere den bevorstehenden Wahl kampf betraf, zeigte hinsichtlich der Führung des Kampfes gegen den Faschismus völlige Uebereinstimmuna und ent schlossenen Kampfeswillen". — In seinem Schlußwort gab der Führer der Partei, Otto Wels, der Ueberzeugung Aus druck, daß die Sozialdemokratie auch die bevorstehenden Kämpfe erfolgreich bestehen werde. Der Berliner Polizeivräsident hat die „Sozialistische Arbeiterzeitung" einschließlich der Kopsblätter mit sofortiger Wirkung auf eme Woche bis zum 14. Juni verboten. In zwei Artikeln mit den Ueberschriften „Revolutionärer Wider stand gegen den Staatsstreichoersuch" und „Die Stimme des Faschismus" wurden amtierende Reichsminister beschimpft und böswillig verächtlich gemacht. MMW -er AMMeise für Spirituosen. vdz. Berlin. Der ReichSkommiffar kür PreiSüber- lvachnna Dr. Goerdeler bat in einer Verordnung vom 26. Mai 1932 angeordnet, daß in den Gaststätten der Ans- sckankpreiS von Svirituosen unter Angabe der Gemäß größen durch besonderen Anschlag oder auf der Speisekarte oder auf der Getränkekarte deutlich kenntlich zu machen ist. Al« Gemäßgröße soll die au« einem Liter auSgescbenkte «läserzabl angegeben werden. Werden beispielsweise an« einem Liter 40 Gläser au«geschenkt, so ist die Gemäßgröße al« 1/40 zu bezeichnen. Bis zum 1. Oktober ist neben den ietziqen AuSickankpreisen der am 24. Avril 1932 geforderte AuSschankpreiS auf dem Preisverzeichnis anzugeben. Die Verordnung verfolgt, wie uns ans unterrichteten Kreisen weiter mitgeteilt wird, den Zweck, die kürzlich ein getretene steuerliche Erleichterung dem Verbraucher zugute kommen zu lassen. Der Verbraucher bat künftig die Mög lichkeit, die Preiswertigkeit des Angebots von Spirituosen im Ausschank zu prüfen, was bisher deshalb nickt möglich war, weil im Gegensatz zu Bier und Wein beim Ausschank von Spirituosen die Verwendung geeichter Gläser nicht vor geschrieben war. Deshalb bestimmt auch die Verordnung in ihrem 2. Teile, daß vom 1. April 1934 ab beim AuS- schank von Spirituosen in Gaststätten mäglickst nur Gläser verwendet «erden, deren Inhalt 1/10, 1/20, 1/2ö, 1/30, 1/40, 1/50 Liter entspricht. 3ii Mn MMeWeWeil werde« Sie bestimmt etwas vermissen, was Fhnen zu Hause eine liebe Gewohnheit war, die Lektüre deS Riesaer Tageblattes. Wollen Sie cs da nicht gleich gescheit machen und hent« noch der Botin Ihre Ferienabreffe mitteilen? Alles, was Sle gern habe» und was Ihrer Bequemlichkeit dient, nehmen Sie doch in den Urlaub mit. Da dürsen Sie natürlich Ihr« Zeitung nicht vergessen, die Ihnen pünktlich unter Kreuz« -and zugestellt wirb. oasanv Seldffhiffe Budapest. 8. Sstmt. 8m Abgeordnetenhaus erklärt« Finanzminister Baron Koranyi unter Bezug auf die internationalen Schuldenfrage, die ungarische Regierung hoffe, daß die vom Völkerbund und den Großmächten zur Prüfung der finanziellen Lage der Donaustaaten entsandte Kommission und die Lausanner Kon ferenz zu einem als Lösung anzusehenden Ergebnis kommt. Deshalb würde es die Regierung mcht für richtig halten, in der Frage der Schuldenlasten überstürzte Maßnahmen zu treffen. Würden aber diese internationalen Verhandlungen wider Erwarten zu dem erhofften Legebnl« nicht führen, so würde die Regierung gezwungen sei«, einseitig gewisse Maß nahmen zu treffeu, durch die bei voller Wahrung der erwor benen Rechte der Auslandsgläubiger die für die ausländi schen Schulden zu entrichtende Summe vorübergehend mit der Leistungsfähigkeit de» Lande» and dle Zinsenlast der Landwirtschaft mit der Preisgestaltung der landwirtschaft lichen Produkte in Einklang gebracht würden. Parteivorstand deS Landvolks. Berlin. (Funkspr.i Der Parteivorstand der Saud- volkpartei wird, wie verlautet, am Freitag in Berlin zu- sammentrrten. nm über die Stellungnahme der Partei zu der neue» Regteruna und über dle Haltung der Partei im bevorstehende» Wablkamvf Beschluß zu kaffen. Bei dieser Gelegenheit dürften auch die bersckiedenen Be- spreckunqen zur Sammlung der Mittelparteien eingehend besprochen werden. Ter tMkiltlte Mslsnp der ZentrWßMtei trat beute Mittwoch Im Reichstag zu einer Tagung zu sammen. der in politischen Kreisen große Bedeutung bei- gemessen wird. Bei den Beratungen dürfte rS sich nickt nur nm di» Stellungnahme für ReichStagSanflösnng und di« Fragen des Wahlkampfe«, sondern auch nm die Haltung de« Zentrums gegenüber der preußischen Frage bandeln. Man erwartet von der Sitzung des Vorstandes eine ent- scheidende Neusterung zur Frage der RegiernngSbildnng in Preußen, die ja entsprechend dem Wunsche des Reichs- kanzler« schon in der nächsten Woche geklärt werden soll. Den Vorsitz in der Borftandssitzung führte der Bartei vorsitzend» Dr. Kaas. Die preußischen ZeutrumSminifter Dr. Hirtsieier, Dr. Schmidt und Dr. Steiger nahmen an der Sitzung teil, ebenso der bisherige Reichskanzler Dr. Brüning. zilWerte Srmvntche -er Devabeim. vdz. Berlin. Fm Devabeim-Vrozeß wurde am Diens tag der Erwerb eines Grundstücks am Monbijou-Platz in Berlin durch die Deoaheim erörtert. Die Devaheim zahlte für da« Grundstück einen Betrag von 268 000 Mark an den Eiaentümer, da« Bankhaus Henning« L Eo. Die An- klage wirft den Angeklagten vor, daß sie die Verwendung von Spargeldern für dielen Zweck dadurch verschleierten, daß sie »inen Sparvertrag fingierten. Der Zeuge Marotzke, Angestellter der Devaheim, bekundete, daß rin Ritterguts besitzer v. Zastrow einen Sparvertrag von über 400000 M. abgeschlossen hatte, nach kurzer Zeit aber ausscheiden wollte. Der Vertrag sei dann aber trotzdem weitergeiührt worden, nur daß er auf den Namen Hennings überschrieben wurde. Eine Zuteilung auf diesen Vertrag fei dann zur Bezahlung der 268 000 Mk. verwandt worden. — Vvrs.: Die ganze Transaktion sollte also dazu diene», den Erwerb des Grund- stücks zu verschleiern! — Staatsanwalt: Das Wesentlickste ist, daß da« Grundstück nicht aus eigenen Mitteln der Ge sellschaft erworben wurde, sondern daß au» Geldern der Sparer ein kleiner Palast für die Herren Direktoren gebaut wnrde. — Die Behauptung der Anklage, daß Henning» von den ganzen Transaktionen nichts gewußt habe, wurde von der Verteidigung bestritten. Al« ein Verteidiger fragte, warum man denn niemals Henning» selbst danach gefragt babe, erwiderte der Staatsanwalt, daß Henning» da« Klügste getan babe was er tun konnte, nämlich verschwun- den sei. — R.-A. Möhring: Warum denn? — EtaatSanw.. Weil er 265000 Mk. auf den Tisch des Hauses bekommen batte und hier seine Gläubiger darauf brannten, ihm das Geld wieder abzunehmen «Heiterkeit). — Der Zeuge de La- vorte bekundete, daß er, der seinerzeit die Devaheim gegrün- det babe, auf Grund von Intrigen von Jrppel und Pastor Cremer sein Amt als Geschäftsführer nirdergelegt babe. Gr sei vor Pastor Cremer gewarnt worden. Ein Pastor Füllkrug babe ibm mitgeteilt, daß der ganze ZentralauS- schuß eine Sckutztruppe kür Pastor Cremer sei und daß dort eine Camarilla bestehe, durch die Pastor Cremer vollstän dig gedeckt werde. — Der Angeklagte Jeppel bestritt, daß er gegen de Laport« intrigiert habe. ZllsWUllstoh -es Wchugts Warna—Tch. «Budapest. Wie A» «st au« Sofia erfährt, stieß gestern nachmittag der Schnellzug Warna—Sofia bei der Durchfahrt durch die Station Mickalki mit einer Rangier lokomotive zusammen. Fünf Personenwagen wurden zer- trümmert und beide Lokomotiven vollständig zerstört. Von den Reisenden erlitten 7 schwere und SV Passagiere und Balmbeamte leichtere Verletzungen. Der Stations beamte vom Dienst wurde verhaftet, weil sich herausgestrllt batte, daß seine Fahrlässigkeit den Zusammenstoß verursacht hatte. 6 Personen erstickt. )( Bagdad. Bei dem Brande eines Hanse» kamen hier gestern eine Mutter und ihre süns Töchter im Älter von drei bi» 12 Jahren durch Ersticken um» Lebeu. Eie batten sich in den Keller de« Hause» geflüchtet. Dem er blindeten Vater gelang es, sich zu retten. Der Hotelbrand in Clevelaud. — 8 Tote. )( Cleveland. Nack den neusten Meldungen bat sich die Zahl der bei dem Hotelbrand um» Leben gekommenen Personen von vier auf acht erhöht. Mehrer« Personen werden noch vermißt. Bisher ist «s nicht gelungen, die Loten zu identifizieren. Mi Beinhorn in Lima eirrgetroffeu. )( Newyork. Elli Beinhorn ist, »I« Associated Preß meldet, mit dem Flugzeug in Lima (Peru) «ingetroffen. Die Indexziffer der Großhandelspreise tu, Monatsdurchschnitt Mai Ivos. Berlin. DI« vom Statistischen Reich«amt sür den Monatsdurchschnitt Mai errrcknete Großhandeisindexziffer ist mit 97,2 gegenüber dem Vormonat um 1,L v. H. ge sunken. Die Indexziffern der Hauptarnooen lau en Agrar stoss« 93,4 Oninu» 1,4 v. H >, Kolonialwaren 86.9 «minus 1,1 v. H.), industriell« Rohstoffe und Halbwaren 87,9 «minus l.ö v. H.) und industriell« Fertigware, 118,8 (minus 0.8 o. H.)
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