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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-06
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1932
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WtWtM SMkMMMW i» W». WM 8«Wk Ml tzMI MMk 8MW. lkeber eine am 8. Juli 1V82 im RatSsitzungSsaale statt» gefundene nichtöffentliche Stadtverordnetcnsitzung ist der veffentlichkeit folgendes zu berichten: 1. Herr Stabtv. Willkomm berichtet über eine Rach» verwillignng von 848,81 die infolge der Ausbesserungs arbeiten am Kessel II des Stabtkrankenhauses notwendig geworden ist. Bei der Vornahme dieser Ausbesserung stellten sich bauliche Fehler in der Ausmauerung sämtlicher Kessel heraus, die beseitigt wurden: hierdurch wurde eine erhebliche Senkung des Kohlenverbrauchs erzielt. Die in dieser Beziehung gegen den Heizer Richter erhobenen Bor würfe sind somit unberechtigt gewesen. Die Nachverwilli- gung erfolgte einstimmig. 2. Die Nachprüfung der Selbstkosten im Krankenhaus hat nack dem Bericht des Herrn Stadtv. Willkomm er geben, daß außer der bereits beschlossenen S Prozent Sen kung eine weitere 6 Prozent Senkung möglich ist. Der Rat hat diese Senkung ab 1. Juli 1932 beschlossen: das Kolle gium stimmt einstimmig zu. 8. Infolge verschiedener Einsprüche hat sich eine ge nauere Fassung verschiedener 88 des Ortsgesetzes über die Straß««» und Schlensenrcinigungsabgabe erforderlich ge macht, die in einem Nachtrag zu diesem Gesetz festgestellt sind. Der entsprechenden Ratsvorlage stimmte das Kolle gium einstimmig zu, ebenfalls einem Anträge des Herrn Stadtverorbneten-Vizc-VorsteherS Gunther, nach der die Einteilung der Haupt- und Nebenstraßen durch den zu ständigen Ausschuß einer Nachprüfung bezüglich der ge rechten Einstufung zu unterziehen ist. 4. Gerüchte über den Berwaltungsinspektor Herr» Großmann, die bereits in einem Teile der Presse er wähnt werden, haben Anlaß zu einer sofortigen genaue» Untersuchung und Kasscnprüsnng gegeben, über die aus An trag der SPD. Herr Verwaltungsdirektor Günther ein gehend berichtet. Danach ist die völlige Haltlosigkeit der gegen Herrn Großmann erhobenen Vor würfe erwiesen. Die von ihm geführten Kaffen stim men auf den Pfennig mit den Büchern und Gcgenbüchcrn überein; die ganze Prüfung hat ergeben, daß Herr Groß mann in der gewissenhaftesten und sorgsamste» Art sein Amt verwaltet hat. Das Kollegium bedauert einstimmig, daß gewiffeuloser Klatsch und Verleumdung die ehrenrührigen unwahren Be ¬ hauptung«» gege« dies«« verbieuteu und fleißigen Beamten auSgestreut haben «nd nimmt mit Genugtuung von dem Ergebnis der Untersuchung Kenntnis. 6. In Sachen des Branddirektors BSHul berichtet Herr Bürgermeister Hans auf Antrag der SPD. über daS Er- gebniS der vom Rat angestellten Ermittlungen. Da auch diese Angelegenheit bereits den Weg in die Presse gefunden hat, wird der Oeffentlichkeit mitgetetlt, daß nach einstim miger Ansicht des Kollegiums eine gerichtliche Klärung durch Anzeige bet der Staatsanwaltschaft erforderlich ist: der Rat wird gebeten, dieserhalb Herrn Böhnl seines Amtes als Branddirektor zu enthebe«. Die in den Riesaer Neuesten Nachrichten gegen die SPD. erhobenen Vorwürfe entbehren somit der Begründung. Bezüglich des Punktes 4 hat der Rat der Stadt Riesa unterm 6. Juli 1982 den Riesaer Neuesten Nachrichten nach stehende Berichtigung zugehen lassen: An die Redaktion der Riesaer Neuesten Nachrichten in Riesa. Zu dem in Nr. ISS der Riesaer Neuesten Nachrichten erschienenen Artikel „Unregelmäßigkeiten beim Riesaer Wohlfahrtsamt?" ersuchen wir auf Grund beS 8 11 dcS Pressegesetzes in die heute erscheinende Nummer der Riesaer Neuesten Nachrichten folgende Berichtigung aufzunehmen: Die in der Stadt Riesa im Umlauf befindlichen Ge rüchte über angebliche Verfehlungen des Verwaltungs inspektors Großmann sind von Anfang bis zu Ende srei erfunden. Die gestern vorgenommene Nachprüfung hat er geben, daß die von Herrn Großmann gcsührie Nebenkasse sowie die von ihm verwalteten Mündelgelder auf den Pfennig stimmen und daß die Kassen- und sonstige Amts- führung des Herrn Großmann stets auf das Peinlichste er ledigt worden ist. Die Gerüchte sind nm so bedauerlicher und verwerflicher, als es sich um einen besonders ver dienten und pflichttreuen städtischen Beamten handelt, der zur Zeit schwer erkrankt ist. Vor einer Weiterverbreitung der Gerüchte muß dringend gewarnt werden, da unbedingt in jedem bekanntwerdcnden Falle Strafanzeige erfolgen wird. Der Rat der Stadt Riesa. fgez.) Dr. Scheider, Oberbürgermeister. MW M-MlL Wir alle erinnern uns noch des umfangreichen Appa rates, den man in Schrift, Wort und Bild zum kürzlich ver gangenen 100. Geburtstag des großen deutschen Meisters überall in deutschen Landen in Bewegung setzte, um die Köstlichkeiten der Gedankenwelt Busch's dem deutschen Volke mehr denn je durchdringend zu vermitteln. Das war in der Tat ein nützliches und wertvolles Beginnen, das für die gegenwärtig so schwer bedrängte deutsche Volksseele ein Anhaltspunkt zu besinnlichem Nachdenken, ebenso auch zu einem Quell freudiger Ucberraschung werden sollte, und hoffentlich auch geworden ist: teils dieserhalb, teils außer dem. In den Dienst dieser guten Sache stellte sich auch der Verein Volksbühne Riesa, indem er für gestern abend in den Saal des „Wettiner Hofs" eingeladen hatte, um dort seinen Freunden den deutschen Wilhelm Busch-Inter preten, Herrn Hans Balzer vorzustellcn, der Dichtungen und Prosa Busch's in bunter Auswahl sprach. Aus dem großen Schatz der Werke des Meisters hatte Hans Balzer, Uber dessen ausgezeichneten Ruf und seine be deutende Erfolge als Rezitator wohl nichts Näheres zu sagen nötig ist, eine Reihe unbekannter Dichtungen aufs Programm gesetzt, die zumeist deshalb unbekannt geblieben sind, weil sie eben zu den schönsten Schöpfungen Busch's ge hören — wie dies ja immer so ist im Leben: bas Schönste ruht im Verborgenen. Glücklich aber der, der in den Ge dankengängen eines solch volkstümlichen Meisters, wie Wilhelm Busch, mit so völliger Sicherheit daheim ist, wie eben Hans Balzer, und glücklich die, welche diesen Wilhelm Bufch II. auf sich wirken zu lassen bas Vergnügen haben — es sind solche Stunden, wie die gestrigen, ein Gewinn von unschätzbarem Wert, der sich zwar nicht in Worte fassen, der sich hingegen im Gefühl der Hörerschaft feintönig verspü ren läßt. Balzer verstand es ausgezeichnet, die ganze Philosophie Busch's in lebendige Gestalten zu formen: sprachtcchnisch zeigten die Vorträge die routinierte Beherrschung eines hohen, nach fleißiger Durcharbeitung glücklich erworbenen rethorischen Könnens: eine gut placierte Mimik und Gestik erhöhte überall die Pointe des jeweiligen Vortrags. Um einiges aus dem Programm zu nennen: ausgezeich net war die Wiedergabe der „Prise"; ein lebendiger Bilder bogen Busch's war die Rezitation „Am Vorabend von Roses Geburtstag", bei welcher der Künstler alle seine Ta lente in erstaunlicher Vollkommenheit spielen ließ; und etwas ganz Besonderes war der Prosavortrag „Eduards Traum", mit dem der Künstler seinen Gastabend beendete. Aber auch alle anderen Stationen des Programms insonder heit die kleinen Gedichte mit ihren praktischen Nutzanwen dungen sürs Leben, mit ihren Bosheiten und, ab und zu auch mal moralischen Pointen, wurden lebhaft begrüßt. Dem nie ermüdenden Künstler ward mit reichem Bei fall für die schönen Stunden gedankt, die er einer freudigen, wenn auch nur kleinen Kunstgemeinde zu einem Erlebnis zu gestalten wußte. Erst recht gebührt dem Veranstalter Dank, daß er unsrer Stadt dieses künstlerische Erlebnis ver mittelte. I. Th-, N. Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, den 6. Juli 1932. —'Wettervorhersage kür den 7. Juli 1932. jMitgeteilt von der SSchs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweise auffrischende Wind» au« wrftlickrn Richtungen, heiter, teils stärker bewölkt, kühler, Gewitterneliun«, fönst «u» leichte Niederschläge. —* Daten für den 7. Juli 1932. Saunen- «uf«aua 3,52 Nhr. Eonnenuntergana 20,17 Ahr. Mand- «ufgana 7,38 Uhr. M»ndunter««na 22,19 Ubr. 1531: Der Bildhauer Tilman Riemenschneider in Würz burg gelt. lgeb. 1468>. 1855: Der Dichter Ludwig Ganghafer in Kaufbeuren aed. (aest. 1S20>. 1860: Der Komponist Gustav Mahler in Salischt a«b. lgest. 1911). * —* Die Abteilung für Schwerbeschädigten- fürsorge bei der Kreishauptmannschaft in Dresden weist darauf hin, daß der auf Freitag, den 8. Juli, sestgelegte Sprechtag in Riesa ans dienstlichen Gründen nicht stattsinden kann. Der nächste Sprechtag findet am IS. Juli tm Rathaus, Riesa, Zimmer Nr. 18, von 8—12 Ubr statt- Senkung -er Nurzarbkiter-UnterWung. vdz. Wie das Nachrichtenbüro des Vdz. meldet, hat der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung durch Runderlaß den Arbeits ämtern mitgeteilt, daß mit Wirkung von der laufenden Woche a» die Kurzarbeiter-Unterstützungen zu senken seien. Die Senkung tritt zum ersten Mal am Ende der laufenden Woche in Erscheinung, wenn die infrage kom menden UnterstütznngSberechtigten die Kurzarbeiter-Unter- ftützung für die abgrlaufene Woche in Empfang nehmen. Kurzarbeiterunterftütznng wird gewährt an diejenigen Arbeitnehmer, die zwei, drei, vier oder süuf Tage pro Woche aussetzen muffen. Die Auszahlung wird vom Be triebe geleistet, wobei die Lohnlisten daS Kontrollmittel für di« ReickSanftalt darftellen. Die NeichSanftalt vertritt gemäß der Politik der ReichSregieruna die Auffassung, daß die Kurzarbeit zu fördern sei zur Vermeidung weiterer Entlassungen, bezw. zur Ermöglichung evtl. Neueinftel- lungen. Durch die neu« Verfügung sind die Sätze nm nicht ganz 10 Prozent gekürzt worden. Um ein Beispiel zu nennen, sei hervorgehoben, daß nach der Neuregelung ein alleinstehender Kurzarbeiter, bei dem drei Arbeitstage pro Woche auSiallen und der der Lohnklaffel, also der niedrigsten Klaffe ««gehört, statt bisher eine Mark nnr noch 0.90 Rm. Kurzarbeiter-Unterstützung erhält. In der höchsten Lobnklaffe erhält der alleinstehende Arbeiter nun mehr 2.50 Rm.; di« Sätze steigern sich für Arbeiter mit Familienangehörigen bi« »u 6 Rm. pro Woche bei vier und mehr Angehörigen. In der letzten Aprilwoch« batten wir noch rund 290 000 Kurzarbeiter; diese Zahl ging zur letzten Maiwochr ein wenig zurück. Die stärkste Kurzarbeiter- Ziffer während des vergangenen Winters betrug etwa» über 300 000. v —* Schwerer Unfall zweier Riesaer Polt- zeibeamter auf der Landstraße bei Plauen. Auf der Straße Thoßfell—Neuensalz trug sich am Montag nachmittag ein schwerer Unfall zu. Am OrtSeingang von Neuensalz wollte ein Geschirr einen beladenen Heuwagen überholen. Zu gleicher Zeit kam ein Motorradfahrer mit Sozius auS gleicher Richtung und fuhr an beiden Ge schirren vorüber, so daß sich drei Fahrzeuge nebeneinander auf der Straße befanden. Beim Ueberholen stieb der Motorradfahrer mit dem linken Knie an die Bremsvor richtung des einen Getreidewagens und zerschlug sich die Kniescheibe. Der Fahrer fuhr mit seinem Motorrad und Beiwagen noch etwa 49 Meter weiter und stürzte dann in den Straßengraben. Außer dem Kniescheibenbruch hat der Motorradfahrer noch schwere Fleischwunden am Bein da vongetragen. Bei den Verunglückten handelt es sich um zwei jüngere Polizeibeamte aus Riesa, die sich auf einer Ferienreise befanden. —* Poltzeibericht. In der Zeit vom 9. 8., S Uhr nachmittags, bis zum 19. 6., 9 Uhr vormittags, ist hier eine Erika-Reiseschreibmaschine, Fabrikat Seibel u. Naumann mit schwarzem Kalikokoffer, Nr. 122 414, gestohlen worben. Bor Ankauf der Reiseschreibmaschine wird gewarnt. An der Schreibmaschine waren die Buchstaben der Tastatur je zur Hälfte mit schwarzen und weißen Plättchen verdeckt. Sachdienliche Mitteilungen hierüber, die aus Wunsch auch vertraulich behandelt werben können, werden nach dem Kriminalposten erbeten. —* Revision der Essen und Feuerstätten. Der Stadtrat gibt bekannt, daß die Bezirksschornsteiufeger- metster in der Stadt Riesa in der Zeit bis Ende September 1982 Revision der Essen und Feuerstätten vornehmen wer den. Den BezirkSschornstetnfegermeistern ist Zutritt zu de» betreffenden Räumen zu gestatten. —* Im „Capitol" gelangt mit dem neuen Film programm nun der Tonfilm „Der Frechdachs" mit Willy Fritsch, Camilla Horn und Ralph Arthur Roberts, ein Film nach einer Komödie von LuiS Vernueil, zur Aufführung. Im Film spielt «in Pariser Architekt, der seinen ersten Frühling hinter sich, den dritten aber noch vor sich hat und gewillt ist, ihn auch auszukosten, ein unverbesserlicher Schwerenöter. Seine größte Stärke ist seine Schwäche für Las schöne Geschlecht, und wie ein Schmetterling flattert er von Rot zu Schwarz, von Blond zu Braun und vergibt gern und leicht, baß er seit zwei Jahren mit einer entzückenden Frau verheiratet ist. Aber auch für sie findet sich ein charmanter junger Mann in Ge stalt eines Willy Fritsch, der sich als Frechdachs das Herz der Schönen erobert. Der mit lieblichen Schlagern ge würzte Tonfilm wird auch in Riesa beifälligste Aufnahme lindes, Nahsres Ist aus Her Anzgstae LLlesss, * Sonderfahrt des Städtische» Kraft verkehrs nach Grtllenburg betr. Wie uns mit geteilt wird, findet die Abfahrt bereits K.89 Uhr und nicht 8.89 Uhr statt. —* Die Deutschnationale BolkSpartet ver anstaltet in den nächsten Tagen in den Orten Röderau, Zeithain-Lager, Bobersen, Boritz und Nünchritz die ersten Wahlversammlungen (siehe Anzeige). ES wird nicht un- interessant sein, sich die Ausführungen der Redner anzu- hören, ist die Deutschnationale Volkspartei doch die nicht marxistische Partei, die völlig klare politische und wirtschaft liche Ziele zur Wiedergesunbung des deutschen Volkes ver folgt. —* Singen im Stabtpark. Zu dem gestern von den Männergcsangvereinen „Amphion" und „Lauchhammer werk" veranstalteten Abendsingen auf dem Konzertplatze des Stadtparks hatten sich viele Besucher eingefunden, um einige Stunden den begeisternden Weisen beS Männer gesanges zu lauschen. Die Veranstaltung stand unter dem Zeichen des deutschen Volksliedes. Gemeinsam sangen beide Vereine unter abwechselnder Leitung ihrer Chormetster, der Herren Iwan Schönebaum und Johannes Reinert. Einleitend erklang das stimmungsvolle „Die Abendsonne rufet bas weite Tal zur Ruh" in den herrlichen Sommer abend hinein, der reizvoll erschien durch die sinkende Abend sonne, die einen goldig-rötlichen Schein zwischen den grüne» Bäumen hindurch warf. Herr Schönebaum verkündete die soeben erhaltene Trauerbotschaft, baß einer der besten, be liebtesten sächsischen Chorkomponisten, Theo Nestler gestorben sei. Ihm zu Ehren sang der Chor „Nun liegt ein Heller Sonnenschein", eines der vielen Lieder von Nestler. Von -en tm Laufe des Abends noch gebotenen Männer- chören, die gut zur Geltung kamen und lebhaften Beifall fanden, seien erwähnt: „Ich hört ein Vöglein pfeifen", „Deutscher Glaube" von Franziscus Nagler, mit dem wuch tigen Schlußakkorb: Deutschland, Du kannst nicht unter gehn, „lieber allen Wipfeln ist Ruh", „Süßer Friede", „DaS Wandern ist des Müllers Lust". Die Reihe der Chöre schloß das heitere „Kapitän und Lentenant". Seinen Ausklang fand daS Singen mit dem Bundessängerspruch des Meißner Landes. Ueber den Konzertplatz zog ein Hauch der blühen den Linden. DaS machte den Aufenthalt angenehm. Er wurde aber in das Gegenteil verwandelt durch die in diesem Jahre massenhaft vorhandenen Mücken. Sie ließen den friedlichsten Menschen nicht in Ruhe sitzen, sie „zwickten" mit Stichen in oft recht empfindlicher Weise. —* Der Chorverein Riesa wird am kommenden Freitag, den 8. Juli, abends X8 Uhr, im Klosterhos (Rat- Haus-Parkseite) eine größere Anzahl A-capella-Chöre singen. Der Eintritt ist frei. Es wäre zu wünschen, wenn diesen Darbietungen aus allen Kreisen der Einwohnerschaft Inter esse entgegengebracht werden würde. Wir werden in der morgen erscheinenden Nummer unseres Blattes die Vor tragsfolge dieser etwa einstündigen Veranstaltung ver öffentlichen. _ —* Hoher Wasserstand der Elbe. Die er giebigen Niederschläge, die gegen Ende der vergangenen Woche und teilweise auch noch am Sonntag besonders in den sächsischen Grenzgebirgen und im benachbarten Böhmen niedergingen, hatten bereits am Montag erheblichen Wasser zustrom zur Elbe zur Folge, so daß schon mit Beginn der Woche auch hier ein erneutes Ansteigen der Elbwasser- standes eintrat. Die nahe der Landesgrenze einmündenden Nebenflüsse;, die Kamnitz und der Polzen, führten am Sonntag gewaltige Wassermassen zu Tal, so daß es ver schiedentlich zu Ueberschwemmungen kam. Auch von der kleinen Elbe und der Moldau wurde nicht unerheblicher Wasserwuchs gemeldet, der sich im Laufe des Dienstags auch hier noch stärker auswirkte. Mit einer Hochwasserge fahr für das sächsische Elbegebiet ist jedoch nicht zu rechnen, da die Niederschläge seit Sonntag vollständig ausgehört haben. Im Gegensätze zu anderen Jahren wird der Wasser stand aber in diesem Sommer weiterhin mehr als günstig bleiben, eine Tatsache, die besonders für den Schisfahrts verkehr, der sonst um diese Jahreszeit meist schon unter Niedrigwasserschwierigkeiten zu leiden hatte, recht erfreulich ist, denn gegenwärtig ist die Elbe wiederum mehr als voll- schifsig. —* Der Komponist Theo Nestler gestorben. Nach längerer Krankheit ist gestern in Chemnitz im Alter von 65 Jahren der Komponist Theo Nestler gestorben. Nestler war besonders in Sängerkeisen eine geschätzte Per sönlichkeit, die weit über die Grenzen Sachsens hinaus be kannt war. Die Vereine haben seine Kompositionen immer wieder gern gesungen. —* Der Amtstag des Bezirkes Großen hain sand gestern vormittag Vrll Uhr in Großenhain im „Gasthof zum Roß" statt, erstmalig geleitet vom neuen Amtshauptmann, Herrn v. Zezsch Witz. Er begrüßte die Bürgermeister und Gutsvorsteher, insbesondere Herrn Bezirksschulrat Dr. Tröget und Baron v. Rochow, so wie Herrn Pretzschel, Reinersdorf, als Mitglied der Be zirksvertretung. Der Beztrksleiter betonte auch bei diesem Anlaß, daß er es als vornehmste Aufgabe betrachte, im engsten Einvernehmen mit den Gemeindeleitcrn zusam menzuarbeiten, denn nur durch reibungslose Zusammen arbeit könne bei den heute immer schwieriger werdenden Verhältnissen eine Verwaltung des Bezirkes ermöglicht werden, wie sie unbedingt nötig sei. Herr v. Zezschwitz bat um das gleiche Vertrauen und den guten Willen seitens der Bürgermeister und Gutsvorsteher, wie er es ihnen entgegenbringe. Schließlich dankte der Herr Amtshaupt- mannn für die ihm anläßlich seines Einzugs in Großen hain von den Bürgermeistern des Bezirks übermittelten Wünsche und Blumengrüße. Nach Bekanntgabe einiger Aenderungen in der 16 Punkte umfassenden Tagesordnung trat man in die Erledigung derselben ein. Zunächst hielt Herr Bezirksschulrat Dr. Tröget ein Referat über Er läuterungen zu den V.- und B-Uebersichten, an das sich eine Aussprache anschloß. Wir berichten morgen ausführ lich weiter. —Stimmscheine zur Reichstagswahl. Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird mitgeteilt: Da die Retchstagswahl vom 31. Juli 1932 in die Hnupt- reisezeit fällt, wird in einer Verordnung im Sächsischen Berwaltungsblatt vom 5. Juli besonders daraus hiuge- wiesen, daß auch Stimmberechtigte, die sich am Wahltage auf Urlaubs- und Erholungsreisen befinden, einen An spruch auf Erteilung eines Stimmscheines haben. Sol chen Stimmberechtigten ist auf Antrag der Stimmschein schon vor Beginn der Auslegung der Stimmlisten zu er teilen. Im allgemeinen empfiehlt es sich, den Antrag persönlich bei der Gemeindebehörde des Wohnortes unter Vorlegung von Ausweispapieren zu stellen. Soweit das nicht möglich ist, genügt auch ein schriftlich gestellter Antrag. Der Stimmschein ist von der Behörde unentgeltlich auszustellen und auf Wunsch portofrei zu übersenden. —' Eine neue Silberflut. Das Deutsche Reich ist gegenwärtig von Stlbermünzen überschwemmt, und jeder Gehaltsempfänger kann von Glück sagen, wenn er wenig stens einen Teil seines Monatseinkommens in Geldscheinen und nicht in Zweimarkrollen erhält. Man kann nicht be haupten, daß diese Silberflut sich großer Beliebtheit er freut. Zu seinem Schrecken entnimmt man aus dem letzten Retchsbankausweis, daß wiederum 130 Millionen Reichsmark in Scheidemünzen auSgegeben worden sind, auf den Kopf der Bevölkerung also neue zwei Reichsmark. Bei dieser Silberüberschwemmung fragt man sich, wo eigentlich die Banknoten geblieben sind, die doch früher bei allen Zahlungen über 10 Mark bei weitem vorgeherrscht LkbSS. ,
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