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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-08
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1932
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* Bad Schandau. Belm Klettern abaestürzt. Mn Dienstag stürzte am „Spitzen Turm" «tn Leipziger Kaut- mann, der in Schandau zur Erholung weilte, beim Mei lern ab. Er muhte mit einer Gehirnerschütterung, Prel lungen und Hautabschürfungen in» Gchandauer Kranken haus gebracht werden. "Königsbrück. Zu den politischen Zusammenstößen. Nachdem am Montag abend anläßlich der gemeldeten poli tischen Zusammenstöße tn Königsbrück 18 Personen fest genommen worden waren, sind inzwischen noch einige wet tere Verhaftungen erfolgt. Die Zahl der Festgenommenen soll sich bereits auf etwa SO belaufen. In den letzten Tagen sind bei verschiedenen Personen Haussuchungen vorgenommen worden, wobei Waffen gefunden wurden. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abge schlossen. Es wird vielmehr mit wetteren Festnahmen von Personen, die außerhalb Königsbrücks wohnen, ge rechnet. * Bautzen. Tödlich vernnalückt. S» Kaschel Kürzte bi« WIrtschaft»b«sitz»ri« Krau Stoppler» bei« Ginfahren von He« vom Wagen und zog st» so schwer« v«rl«tznng«n zu, daß st« bald daraus verstard. * Leipzig. Zum Tode de» MarkthallenaufseherS. Die am 6. Juli erfolgte Sektion des am 5. Juli verstor benen Markthallenaufsehers Alfred B. hat ergeben, daß natürlicher Tod durch Herzschlag vorliegt und daß der Tod nicht infolge des Schlage» mit der Faust gegen die Schläfe etngetreten ist. Leipzig. Die Leipziger Universität wieder eröffnet. Der Vorstand der Studentenschaft der Universität Leipzig veröffentlicht eine Erklärung, in der er zu dem Inhalt der gestern wiedergegebenen Bekanntmachung dcS Rektor» der Universität Stellung nimmt. Darin heißt es u. a.: „Der Vorstand der Studentenschaft ist gewillt, sich für Ruhe und Ordnung innerhalb der Universität einzuseken, wird aber nach wie vor mit allen verfügbaren Mitteln dafür kämpfen, daß die Studentenschaft die neue Verfassung erhält, di« sie selbst mit überwältigender Mehrheit gutgeheißen hat und deren Durchführung sie nach der geschichtlichen Tradition studentischer Selbstbestimmung unerbittlich for dern kann. Von Freitag früh an ist die Universität wieder geöffne't. " Leipzig. Oberstudiendirektor Dr. Gnüchtel ge storben. Am Mittwoch starb nach kurzer schwerer Krankheit der Leiter der Höheren Schule für Frauenberufe, Ober studiendirektor Dr. Phil. Ernst Gnüchtel. Der Verstorbene war am 18. Januar 1877 in Auerbach im Vogtland ge boren, besuchte das Lehrerseminar in Pirna und war dann als Lehrer in Riesa und in Leipzig an der 8. Bür gerschule tätig. Er studierte an der Universität Leipzig und lsgte im Jahre 1806 die Staatsprüfung ab. Im Jahre 1008 trat er unter Professor Dr. Jahn in den Lehrkörper der Höheren Schule für Frauenberufe ein und wurde am 1. Januar 1819 vom Rat der Stadt Leipzig mit der Leitung der Schule beauftragt. Ein bleibendes Gedenken hat er sich auch durch die Grün dung des Landschulheimes in Heidelberg tm Erzgebirge geschaffen. " Lrivzig. Ein hartnäckiger Heiratsschwindler. Der Fleischer Richard Prenßer ist schon vielfach wegen Heirat», schwindel bestraft. Erst im Dezember 1931 wurde er vom Amtsgericht Guben solcher Straftaten «egen zu einem Jahr sechs Monate« Zuchthaus verurteilt. In d«r Zett vom Mär» 1929 bi« Oktober 1931 versprach Wr«»tz«r i« Leipzig und vmgebuna acht Mädchen di« Sb» und nahm ihnen etwa 1800 Mark ab. Di« Mädchen machten e« dem Fleischer sehr leicht und gaben schon in den ersten Tagen und Wochen der Bekanntschaft Beträge von 80 bi» 600 M. Da» Leipziger Schöffengericht erkannte aus rin« Zusatzstras« von zwei Jahren Zuchthaus. " Annaberg. Um das Stadttheater. In einer Versammlung des Bürgerbunds beschäftigte man sich kürzlich mit der Frage der Weiterführung des Stadt theaters in der nächsten Spielzeit. Man beschloß, die Gründung einer Theatergemernde in die Wege zu leiten, damit durch einen bestimmten Mitgliederbestand eine ge wisse Gewähr für guten Besuch geschaffen wird. Oberwiesenthal. Unwetterschäden im Erzgebirge. In der Nacht zum Donnerstag gingen über dem Erzge birgskamm schwere Gewitter nieder, die allerorts beträcht lichen Schaden anrichteten. In Grumbach schlug der Blitz viermal ein, glücklicherweise ohne zu zünden. In einem Falle wurde durch Blitzschlag an einem Hause erheblicher Schaden im Mauerwerk sowie in der Wohnung verursacht. Der in der Wohnung anwesende Sohn des WohnungSin- Habers wurde durch den Blitzschlag gelähmt und außerdem durch herabfallendes Mauerwerk verletzt. In LiPPerSdorf brannte die Scheune des Gutsbesitzers Findeisen infolge Blitzschlags nieder, ebenso wurde in Burkersdorf die Feld scheune des Gutsbesitzers Drppmann 7>urch BlitzlMag ein« geäschert. In beiden Fällen wurden größere Heu- und strohvorräte sowie landwirtschaftliche Maschinen mit ver nichtet. In Dittmannsdorf schlug der Blitz tn da» An wesen des Wirtschastsbesitzers Bär und setzte ein Seitenge bäude in Brand. Dasselbe brannte völlig nieder. Auch in Berthelsdorf bet Lunzenau ging eine Scheune infolge Blitzschlages in Flammen auf. Im oberen Erzgebirge ist der durch den wolkenbruchartigen Regen und Hagelschlag verursachte Schaden auf den Fluren bedeutend. Größere Schäden sind auch in den Waldungen durch Windbruch entstanden. * Lößnitz (Srzgeb.l. Tödlicher Motorradunfall. In der Nähe von Beutha streift« der auf s«in«m Motorrad« nach Raum fahrend« Tuchhändlir Häcker au« FrtedrichSgrün bei« Ueberbolen «inen Kraftwagen und stürzte infolge de« Anpralls rückwärts gegen «ine« Baum. Häcker «rlitt «inen Genickbruch und war auf der Stell« tot. — DerbSnoni«- voller Blitzschlag. Bei dem giftrige« schweren Giwitter schlua der Blitz in da« Saalgebäud« de« Echützenhanse«, wo tz<e zum Schsttzrnfest am Sonntag bereit« vorgerichtet« D«koration Feuer fing und vrrbrannt«. U«b«r tausend elektrisch» Lämpchen wurdr« »«rftört. Drr Schad«» ist beträchtlich. * Falkenau. Beim Heueinfayren tödlich verun glückt. Beim Einfahren von Heu verunglückte der hie sige Gutsbesitzer Kurt Müller; man sand ihn neben seinem Wagen tot auf. Vermutlich ist Müller, der neben dem Geschirr herging, auf einem etwas höher gelegenen Feld rain ausgerutscht und mit dem Kopf auf den Wagen auf geschlagen. " Zwickau. Der Fahnenträger vor dem Schnell gericht. Beim kommunistischen Umzug am vergangenen Tonntag hatte ein Fahnenträger auf «inen Polizetbeamtrn mit der Fahne «tngeschlagen. Er wurde ermittelt und dem Schnellgericht vorgeführt. Das Urteil lautete auf 4'/s Wochen Gefängnis. " Zwickau. Schaufenster angeritzt. Seltsamer Un fug wurde nacht- auf der hiesigen Wilhelmstraße verübt. Eine ganze Anzahl Schaufenster wurde, anscheinend mit einem Diamanten, angeritzt. Insgesamt sind 35 Schau fenster von SO Geschäftes auf diese Weise beschädigt wor den. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden. " Zwickau. Todesfall. Kurz nach Vollendung de» 77. Lebensjahres starb hier der Bergwerksdirektor a. D. Moritz Sarfert. Er war Gründer des Bankgeschäft» Tar iert u. Eo. in Werdau. Leip« lOierlansttz). Zwei Lot« tz«i ein?« Verkehr«. I »»glück. »l» am Mittwoch in den spät«» >b«ndstn«»en «l« Nagdwag«, Li« Rittergutes Steiudgch, in d«m sich »echnuugtführer Mobar und Inspektor Lutzir befanden, »an «in«« v««»lau«r Lastkraftwagru,«,« üderhalt «urtz«, giß di«s«r d«a wag«« «it groß«« G««alt mit sich. Matzar wurd« dabei auf d«r >t«I« „tätet. während der briißig- jähri«« Inspektor Lutz« au« dem Mag«» geschlrrdert »nd durch tz«« Lastkraft»ug überfahr«« ward«. Er «rlitt so schwer« Verletzung««, daß «r kur, nach seiner Ginlieferung t« «in« Girlitz«, Klinik starb. Der Kutscher de« Jagd- »»««»« kam «it l«icht«n Verletzung»» bavo». Ueber bi« Schnltzfrag« »urde» »o« de» Staatsanwaltschaft sofort Er- Mittelungen «»gestillt. D«r LaKmageusührer »nd der Bei- fahr«» »nrd«» in Haft geuemmeu. M MeeiMm Mett« WMt. tu. Füssen im Allgäu. Da» furchtbare Unwetter, da» am Mittwoch nachmittag über Füssen niedergegangeu ist. hat ungeheure« Schaden augerichtet, der sich ziffernmäßig uochnicht annäherub darstelle« läßt. Besonder» heimgesucht wurden da» Zentrum der Stabt sowie der nördliche und östlich« Teil. Stellenweise steht die Stadt au», al» ob «in Trommelfeuer über st« hin» weggeganaeu wäre. Manche Häuser gleiche« Ruinen. Nahezu alle Dachplatte« wurde» durchschlage« uud die Aeu» fterscheibeu zertrümmert. Da aus de« furchtbare« Hagel» schlag «in gewaltiger Wolkenbruch folgt«, dränge« di« Was» sermaffen in die Speicher und die obere« Stockwerk« der Häuser «in. Biele Wohnräume sind unbewohnbar geworden, so daß Einwohner und Hotelgäste anSqnartiert und ander weitig untergebracht werden mußten. Sin trauriges Bild der Verwüstung bilden die Gärten, Wiesen und Aecker in der Umgebung. So unglaublich eS klimrt, so ist e» doch Tat sache, bah vereinzelt Hagelschloßen im Gewicht bi» zu einem Kilogramm gefallen find. S» gibt Aecker, auf denen kein Grashalm «no kein Pflänzchen mehr steht. Das -eMt MMenteatm m Ringe» nm DMlaM ZakM. tu. Leipzig, 7. Juli. Die zur Zeit im Leipziger Waffenring Vorsitzende Turnerschaft „Hauses" hatte sür Donnerstag zu einem uationalpolitische« Abend geladen, -er im Rahmen de» 80. Stiftungsfestes -er Turnerschaft unter Leitung von Fritz Kloppe»Halle iAH. Hanseas durchgeführt wurde. Dieser erst« nationakpolitische Abend war ein Versuch, nicht nur den Studenten Anschauungen au» verschiedenen Lagern darzubieten, sondern auch, wie der Leiter AH. Hansea Kloppe «inführend sagte, ein Versuch, um nach außen zu zeigen, wie sehr die Korporationen sich be mühen, den Lebensaufgaben gerecht zu werden. „Wir treten in tiefem Glauben an den Aufbau des neuen Deutschland heran." Im Auftrag der NSDAP, sprach anstelle de» verhinder ten LandtagSabg. Dr. Hallermann Herr Fas sauer: Ich will den Nationalsozialismus deuten unter besonderer Be rücksichtigung s«ine» Staatsgedankens: Unser Staat ist auf gebaut auf dem Begriff der Ehre, da» ist die innere Wahr haftigkeit des Menschen vor sich selbst. Auf diesem Begriff ruht auch die Einrichtung deS Führertums. Wir lehnen die organisierte Verantwortungslosigkeit des demokratischen Gedankens ab und setzen ihr unser aristokratisches Empfin den gegenüber. Wir müssen eine politische Partei sein, denn unser Wollen und Tun ist eminent politisch. Wir haben aber diesen Rahmen auch schon gesprengt: jetzt sind wir die Träger einer neuen geistigen Gefamthaltung des deutschen Volkes geworden; aus der Partei heraus werben wir der Staat. Hand in Hand mit der biologischen Aufarbeitung des deutschen Volkes geht di« Erweiterung des LebenSraumeS d. h. aber nicht die Führung «ine» Eroberungskrieg«». Unser Nationalismus heißt da» LebenSrecht der Nation fordern. Erster Giundsatz in unserer Wirtschaft ist die Frage „Wie nütze ich -em Volk«?" An die Spitze unseres Staates stellen wir weder Kaiser «och Reichspräsident» bei n»S steht dort der Führer. Dieser Staat wird ständig gegliedert sein. Wir wollen dem deutschen Menschen ein neues Wertgefühl geben und damit die Möglichkeit schaffen, statt deS Untergangs -eS deutschen Volkes einen grandiosen Aufstieg anzubahnen. Wir glauben daran, baß alle dazu notwendigen Kräfte im deut schen Volke wach sind. Der Kreisführer im „Werwolf", Dipl.-Jng. Schlegel, behandelte dann das Thema „Um die deutsche Wirtschaft". Der Redner ging davon aus, daß wir uns seit langem in einer Krise Le» Denken» befinden und baß dieser Umwer tung aller wissenschaftlichen Erkenntnisse langsam, ab«r mit natürlicher Folgerichtigkeit, die Umwertung auch des wirt schaftlichen Denkens habe folgen müssen. Die deutsche Wirt schaft tue unrecht, wenn sie heute noch glaube, an der Lehre von Smith festhalten zu müßen und auf Besserung der Ver hältnisse hoffen zu dürfen. Es müsse «in neu«r Wirtschaft»- plan aufgestellt werden; die Wirtschaftsbeziehungen »um AuSlanbe müßten auf der Grundlage der Bereitstellung von Waren, also Le» Klearing-Berkehr» «»»gestaltet werden und grundlegend« Forderung sei die Zurücksühruna aller Schul- den auf de» Stand LeS Geldwerte» von 1S2ö und angemessene Bewertung der Verzinsung von dieser Zeit ab, die nicht die hohen Sätze erreichen dürfe, wie da« geschehen sei. Al» dritter Hauptredner sprach Dr. Felix O. Weiden- Haupt, der Herausgeber de» „Deutschen Staates". Sein Thema «ar „Um Kultur und Glauben der Deutschen". Jetzt kommt da» Zeitalter, La» unsere Großväter gesucht haben, da» Zeitalter de» Deutschen Menschen! Au» Kameradschaft der Soldaten muß die deutsche Volksgemeinschaft gebildet werden. Aus der deutschen Seele muß ein deutscher Staat erwachsen. Wir alle müssen un» verLunben sein Lurch die Siebe zur Heimat. Unser höchster Ehrbegriff muß sein, daß e» nicht» Höhere» und Heiltgere» geben kann, al« sich einzu setzen, wenn da» Vaterland ruft! Wir wollen immer unsere Pflicht fürs Vaterland tun. Weil wir um die Kultur un sere» Volkes kämpfen, deshalb ist unsere völkische Bewegung auch eine tief religiöse und gottgläubige Bewegung. Jetzt kommt der deutsche Mensch und e» kommt di« deutsche Zeit! Geheimrat Professor Dr. Falk« sprach tn sehr an regender Weis« über die Lage der deutschen Landwirtschaft und über ihre hohe, so viel verkannte Bedeutung in der deutschen Wirtschaft. Wir müßten di« Beziehungen zwischen Stabt und Land wieder Herstellen; wiederhergestellt werden müsse auch da» gesunde Verhältnis der Zahl der Bauern zur Zahl -er übrigen Bewohner Deutschland», ein Verhält nis, wie es in den achtziger Jahren noch vorhanden gewesen sei. Dann verbreitete sich Geheimrat Professor Dr. Falke über die greifbaren Aussichten, nun bald mit -en Akade mikersiebelungen in Ostpreußen beginnen zu können; nach- Lem der sächsische Staat schon Entgegenkommen gezeigt Hatz«, sei jetzt auch da» Reich dazu bereit, dies« Bewegung ,u fördern. Professor Schmieder sprach über die Aufgaben der Schule, Rechtsanwalt Dr. Tischer über ein n«u«S deut sche» Recht, ein Student Swoboda über die Ziel« -es 1 Tannenbergbunde» und «in Herr Kerschmann über die de» Jungdo. Schließlich fordert« zum Schluß Dr. Vach« vom Stahlhelm-Bund der Front-Soldaten al» Selbstver ständlichkeit für den Wasfenstudenten da» unentwegte Ein treten für den Wehrgedanken und für die Wehrfreiheit für Deutschland. Damit war die eindrucksvolle V«ranstaltung beendet. Ar MüellW In Wmei Kit»«» In Berlin. Berlin. lFunkforuch.) Die Entwicklung der Lausan ner Verhandlungen wird in hiesigen politischen Kreise» da» hingehend beurteilt, daß die Zeit der Tribute unb Repara tionen nun endgültig vorüber ist. Deutschland wird ledig lich t« Rah««« der bereit» gemeldeten Abmachungen die jenige« Verpflichtungen erfülle«, die am 1. Juli d». I». «och bestanden baden. Irgendwelche von Frankreich bi» zn- letzt immer wieder geforderte« Rest» oder Abschlnßzahluugen komme« nicht in Frage. Was die politischen Forderungen aubetrisft, f» ist zweifellos da» erreicht worben, baß mit Ausnahme von Frankreich bas Ausland mehr «nb «ehr Verständnis für das deutsche Verlange« auf Wiederherstel lung der Gleichberechtigung und Beseitigung der Diskri minierungen gesunden «nd sich zu der Erkenntnis dnrchge» rungeu hat» baß diese Forderungen gerechtfertigt find. Auch wenn im Augenblick in den politischen Fragen kein« vollbe» friedigende Lösung erreicht werben konnte, so ist doch dieser moralische Erfolg erzielt worden. Die Beseitigung des Kapitel V1H deS Bersailler Vertrages einschließlich des Artikels LSI über di« Kriegsschuldltta« ist eine logisch« Fol gerung, wenn jetzt ein neues Abkommen an Stelle deS Poungplanes tritt. Der in diesem Artikel erhobene Vor wurf gegen Deutschland besteht nicht mehr, wenn auch Frankreich die formale Annullierung verweigert hat. Die übrig« Welt hat ihn gestrichen, ebenso wie sie die deutschen Forderungen hinsichtlich deS Rüstungsausgleiches alS b«, rechtigt anerkannt hat. stenlol ragt: „K erl last." Lausanne. iFunkspruch.» Am Schluß der Bor» «ittagsbesprechnuge« gab Herriot den anwesenden warten den Journalist«, wiederholt seine groß« Freude »nm Aus druck, daß man zum erzielte» Ergebnis aekomme» sei. Er begrüßte die Presse mit den Worten: „C'eft fait". In sei nem Hotel angelaugt, wiederholte er den dort ihn erwarten den Journalisten nochmals seine große Freude «nd sagte, daß er heute abend di« Weltpresse empfangen werde» um an sie Wort« der Freundschaft zu richte». Er bemerkte notz daß «nr «och technisch« Einzelheiten z» regeln seien. PnWn Kni in MeirWslMmtz. qu. Berlin. Die WeltwtrtschaftSkonseren, soll am 14. Oktober beginnen. Der Ort der Konferenz steht «och nicht fest. ES wird jedenfalls Genf sein. Man setzt nun auf diese Konferenz große Hoffnungen. Wir erfahren nun von einflußreicher Seite, baß bte Hoffnungen dann über trieben sind, wenn eS tn Lausanne zu keiner Verständigung kommt. Der WirtschaftSkonferenz mnß die politische Ber» ständignng »orangebe«. Durch die politische Verständigung in Lausanne wird da» Weltvertrauen wieder errichtet, und ohne diese» vertrauen, auf dem die WeltwtrtschastSkonferenz fußen müßte, wäre diefe Konferenz ganz zwecklos. Denn solange politische Spannungen unb Unklarheiten obwalten, werben sich wirtschaftliche Abmachungen von Erfolg nicht erzielen lassen. Sie werben stets durch politische Fragen belastet unb jeder Verständigung hinderlich sein. Au» die- sem Grunde hat zunächst die Konferenz von Lausanne große Bedeutung. Darüber sind sich, wie unser Gewährsmann er klärt, sämtliche Delegierte auch einig, unb das hat dazu bei getragen, baß trotz vieler Spannungen immer wieder de» Versuch einer Verständigung gemacht wurde. Ar lmuMk U-Bnti-AMW. 64 Tode-o-fer. tu. Pari». Der Untergang des französischen Untersee bootes „PromSthse" hat in ganz Frankreich ungeheure Be stürzung hervorgerufen. Der Kommandant deS SchisteU der mit sechs anderen Mitgliedern der Besatzung gerettet «erben konnte, erklärte bei seinem Eintreffen in Cherbourg, baß ihm Ler Verlust seine» Schisseö völlig rätselhaft sei. Er habe sich mit einigen Ingenieuren und Matrosen auf Deck befunden, als er plötzlich den Boden unter -en Füßen ver loren habe. Schon wenige Sekunden später sei da» U-Boot unter der Wasseroberfläche verschwunden gewesen und er selbst mit den anderen auf Deck befindlichen Mannschaften ins Meer gestürzt. Die Zahl der mit ber „Promsthse" auf den Meeresgrund gerissenen Besatzung beträgt nach den letzten Angaben 64. Sie Lage be» gesunkene» U-Boote» „PromsthSe" festgestellt. Parts. sFunkspruch.s Nach Mitteilung deS Marine- ministeriumS hat ber Avifo Ailette heute die Lage Le» ge- sunkenen Unterfeeboot«» „Promsthse" festgesiellt und die Telephonboje gefunden, die vielleicht noch mit dem Boot verbunden ist. Auch soll man da» Aufsteigen von Luftblasen bemerkt haben. Der französische Marineminister hat dem Kapitän der Bergungsdampfer „Artiglio" und „Rostro" telephonisch gebeten, die beiden Schiffe für die Rettungs arbeiten zur Verfügung zu stellen, was zugesagt worden ish Das HMeil -er Mtteteil MalieMger. tu. Melbourne. Wie au» Wyndham aemeldet wird, befindet sitb der Begleiter de» geretteten deutschen Australien- stieaer« Vertram, Klausmau«. unter ständiger ärztlicher ueberwachung in einem Krankenbau» i» Wvndham. E- wird jedoch damit gerechnet, daß er dnrchkommt. Die Tat sache. daß Bertram »nd KlauSmann die ungeheuren Gtradaze« überlebt habe«, wird in Wyndham al» «io großes Wunder bezeichnrt «nd in erster Linie dem Mn« «nd der Entschlvffeubett Bertram» ,«„schrieben, der in Len letzte« Tagen nicht nur sich selbst, sondern auch Klan« - mann am Leben »u erhalten hatte. Sla«««ann besanb sich am Mittwoch tm Fieberwahn, während Bertram an heftigen Zahnschmerzen litt. Beide Flieger trugen lange Bärte al» st« aufgefunde» wurden.
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