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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-27
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1932
- Autor
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WWlMelMIt. Mit erleichtertem Herzen gehen Abertausende tn die Ferien, gewöhnen sich an die neuen Verhältnisse und ans Nichtstuen. Aber allmählich begreift der, der immer im Ge spann gestanden hat, daß daS Nichtstuen doch nicht so schön ist, wie eö oft in schönen Träumen erscheint. Die Sehnsucht nach der Arbeit kommt, langsam zunächst, dann immer stär ker. Und jeder, der mit diesem Empfinden kämpfen muß, kann sich einen Begriff machen, was dicienigen erleben und erleiden, die aus stetiger Arbeit heransgerissen, arbeitslos werden und zwangsläufig zu unendlichen Ferien verurteilt werden. Gerade jetzt in der Ferienzeit wird sich mancher darüber klar, daß er das NichtStnen zu schön wähnte und der Neid gegen die Jmmerfciernden unberechtigt war. Nun bestätigen sich ihm die Berichte der Arbeitslosen, die von ihren Depressionen sprechen, von dem Durchkämpfen und dem schweren Hineinfinbcn in daS NichtStuen. Der Mensch ist eben zur Arbeit geboren. Auch der Müßiggänger muß schon Routine haben. Man weiß inzwischen, daß sich Müßig gang, NichtStuen nur daun lohnt, daß man sich nur dann daran gewöhnt, wenn im Hintergründe eine völlige Siche rung sicht, sei es durch ein gutes Bankkonto oder durch die Arbeit anderer, die den Nichtstuer stützen, ein Leben in Frieden und ohne Sorgen bereiten. Sicherlich kommt daS Verlangen nach Arbeit in der Hauptsache aus der Sorge um die Zukunft. Diese Sorge muß gerade in einer unsiche ren Zeit ansteigen und die Ruhe der Erholung stören. Wer hat nicht schon den Kopf geschüttelt, wenn er von Menschen hörte, die angeblich nicht ohne Arbeit sein könnten? In den Ferien aber — und besonders dann — wenn diese Ferien ein großes Opfer verlangten und eine unsichere Zukunft an ihrem Ende steht, steigt doch bei diesem und jenem die Er kenntnis an, daß tatsächlich die Sehnsucht »ach der Arbeit begreiflich ist. Arbeit gibt eine gewisse Sicherheit, sie Hilst die Sorgen verscheuchen, sie kann sogar zum Glück werden für den, -er in Tatenlosigkeit — wie man so schön sagt — auf dumme Gedanken kommt. Nach anfänglichem Müßiggang versucht der Feiernde sich als Ersatz für seine sonstige Tätig keit auf alle mögliche Art zu beschäftigen. Und findet er sie nicht, so beschäftigt er wenigstens seinen Körper durch alle möglichen Uebunaen oder Wandern. Die Eintönigkeit des NichtStueuS drückt wie ein lastender Alp schließlich auf bas Gemüt. Um diesen Druck los zu werden, die Sehnsucht nach der Arbeit zu beschwichtigen, arbeitet man eben, wie und was möglich ist. Sehnsucht nach Arbeit! Man wird sich wundern, aber sic ist da und ein Bestandteil der Menschheit. Predi. In PrWnt »es MM MMM geWen. )i München. Geheimrat Dr. Sari Hammirschmidt, der Präsident des Deutschen Sängerbünde», ist gestern früh 5.S0 Uhr im Alter von 70 Fahren einem Herzschlag erlegen. Montag abend war Präsident Dr. Hammerschmidt, der früher auch dem bayerischen Landtag angehörte, in fröh lichster Laune vom Säugerfest in Frankfurt zurückgekehrt. Die Beisetzung Dr. HammerschmidtS erfolgt am Donners tag im Münchener Ostfriedhof. Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 27. Juli 1932. —* Wettervorhersage kür den 28. Juli 1922 (Mitgeteilt von der Sächf. Landeswetterwarte zu Dresden.) Meist schwache Wind« aus Süd bi« West, vorwiegend Heiter bi« mäßig bewölkt, Temperaturverhältnisse wenig «rindert, Gewitter nicht ausgeschlossen. —* Daten für den 28. Juli 1932. Sonnrn- »uf«aug 4,18 Ubr. Sonnenuntergang 19.54 Uhr. Mond- g»f,a»g 23,85 Ubr. At«»dnnt,r«ang 16,38 Uhr. 1742: Der Fried« zu Berlin beendet den ersten Schl«» Kschen Krieg. 1750: Johann Sebastian Dach in Leipzig gelt, (geb. 1685). 1794: Hinrichtung RobeSpierre« in Pari« (geb. 1758). 1804: Der Philosoph Ludwig Feuerbach in Landshut geb. lgest. 1872). 1824: Der Schriftsteller Alexandra Dumas d. I. in Bari« geb. lgest. 1895). 1842: Der Dichter Llemen« Brentano in Aschaffenburg ge». lgeb. 1778). 1914: Oesterreich erklärt Serbien den Krieg. —* Konteradmiral Kolbe spricht heute abend im Rundfunk über den Untergang der »Niobe". Heute abend 8 Uhr spricht vor dem Sender in Hamburg, dem alle deutschen Sender angeschlossen sind, der stellvertretende Inspekteur des Bildungswesens, Konter admiral Kolbe, über den Untergang der „Niobe". —* Polizetbericht. Aufgesunden wurde am 21. 7. 32 in der Nähe der Elbe 1 Hcrren-Halbrenner ohne Markenschilb, Nr. 17S178, mit blaulackiertem, niedrigem Rahmen, Vorbaulenkstange, Torpedosreilaus und glatter Zweiklangglocke, und 1 Tamen-Tourenrad, Marke „Cito", Nr. W0 765, schwarzlackiert mit Goldstreifen abgesetzter Rah men und Torpedosreilaus. Die Eigentümer der Fahrräder werden gebeten, sich bei dom Krimtnalposten zu melden. —* P o l t z e i b e r i ch t. Am 20. 7. 82 gegen 4 Uhr n. ist in Hof bei Stauchitz ein Wanderer-Herrenrad mit Halbballonreifen Nr. 232280 gestohlen. Verdacht der Täterschaft hat sich auf einen unbekannten Mann gelenkt. Beschreibung: Etwa 80 Jahre alt, 1,65 groß von kräftiger Statur, gutbelcibt, volles Gesicht, dunkelblondes Haar, mit dunkelblauem Jackett, dunkelgrauer langer Hose, ArbeitS- schuhen mit starken Sohlen und vermutlich mit blauer Mütze bekleidet. Er hatte eine Helle hohe Stimme und führte eine dunkle Aktentasche bei sich. — Sachdienliche Wahrnehmungen werden nach dem Gcudnrmerieposten nach Raitzen b. Oschatz erbeten. —* Volkslieüerabend. Der Misst onS- posaunenchor zu Riesa veranstaltet morgen Don nerstag abend im Stadtpark einen Volkslieder abend. Er wird unter der Leitung des Dirigenten Rudolf Manu eine Reihe vertrauter Volkslieder zum Vortrag bringen. Es wäre erfreulich, wenn sich an diesem Abend recht viele Freunde und Gönner im Stabtpark ein- sinden würden und die Bemühungen des Chors lohnten. — Man beachte auch die Ankündigung im Anzeigenteil. —* Der Rogffenschnitt hat in den letzten Tagen in unserer Gegend begonnen, nnd damit hat die Haupt erntezeit ihren Anfang genommen. Leider lagert dicses Jahr fast das gesamte Getreide, so daß die Mäharbeiten meist mit der Hand ausgeführt werden müssen. Auch da« Unkraut macht sich recht unangenehm bemerkbar. Hoffent lich bekommen wir nun bald das richtige Erntewctter, damit die mühevolle Arbeit des Landwirtes nicht noch Lurch Regen beeinträchtigt wird. —* Pilzsucherglück. Gin« ergiebige Ernte ver schiedener Ptlzarten konnte heute früh Herr Paul Wilhelm, GlauLitz, nach Hause tragen. U. a. fand er in der Gohrisch- Heibe einen leckeren Steinpilz,-er zirka 2 Pfund schwer war und 22 Zentimeter im Durchmesser aufwies. —* Ein SOS-Ruf für Jäger. Die Jägerei hat viele Jagd-Signale. Bisher fehlte aber ein allen Jägern und auch Privatpersonen bekannte« Notsignal. Es ist nunmehr vom Allgemeinen Deutschen Jagdschutz-Verein «in Jäger-Notruf eingeführt worden, der in ganz Deutsch land Gültigkeit hat. Jedermann muß ihn kennen lernen, um im gegebenen Moment auch seinerseits zur Hilfeleistung herbeieilen zu können. Der Ruf lang, kurz, kurz, lang <— - - —- kann mit jedem gerade verfügbaren Instrument gesandt werden, — so mit der Radfahrklingel, der Ndotor- rad- oder Autohupe, der Pfeife oder auch durch Abgabe von Schüssen, indem einem einzelnen Schuß nach 'etwa drei Sekunden ein Doppelschuß folgt und nach weiteren drei Sekunden wieder «in einzelner. Wer im Blasen ge wandt ist, der kann durch seinen Flintenlauf einen Trom petenstoß in den vorgesehenen feststehenden Intervallen abgeben, der über Berge und Täler hörbar ist. Hat der Jäger keinerlei Instrumente, fo läßt sich der Jagdnotruf, das SOS des Jägers, auch durch einfache» Pfeifen oder Rufen abgeben. — ES ist durch Schaffung dieses einheit lichen Signals «ine Notwendigkeit erfüllt worden: denn gerade der Jägerberuf ist aefahrenreich, zumal tn dieser unsicheren Zeit, und ein Zuknlfekommen der einzelnen Weid genossen unbedingt erforderlich. —* Achtet auf den Kohlweißling. In manchen Gegenden sind tn den letzten Wochen die Raupen des Kohl weißlings bereits so zahlreich aufgetreten, daß sie großen Schaden angerichtet haben und eimerweise abgelesen werben mußten. Die Raupen dieser ersten Generation sind aus gewachsen, haben sich verpuppt, und schon kann man die neue SchmettcrlingSgeneration in großen Schwärmen beobachten. Sind schon die Schmetterlinge so zahlreich, so wird eS nicht mehr lange dauern, bis ihre Nachkommenfchaft, die Raupen, in großen Massen über alle Kohlarten herfällt und nicht bloß im HauSgarten, sondern auch auf dem Feld binnen kurzem alles zusammenfrißt, daß nur noch „Besen" übrig bleiben. Jeder hat es in der Hand, derartigen Schaden zu verhüten. Man braucht nur zweimal in -er Woche die Kohlblätter gründlich nachzusehen und die gelben Eier, die in Häufchen aus der Unterseite angcklebt werden, zu zer drücken oder einzusammeln. Nach wenigen Wochen ist die Hauptgefahr vorüber. —vdz. Wie wird der Winter? Die Natur und ihre Erscheinungen vorauSzudenten, ist eS Bauern Art, denn kein anderer Beruf ist so von der Gestaltung des Wet ters abhängig, wie der des Landmanns. Alle möglichen Erscheinungen werden zur Wetter-Vorhersage herangezogen, und durch jahrhundertelange Beobachtungen entstehen Bauernregeln, die sehr oft einen berechtigten Kern haben. So gibt es auch Wetterregeln, die schon jetzt im Som mer aus allerlei Anzeichen bestimmte Schlüsse auf die Witterung des kommenden Winters ziehen wollen. — Ein strenger Winter soll in Aussicht stehen, wenn tn den Sommer-Vollmondnächten der Sturmwind tost, wenn die Rosen reichlich blühen, wenn der Sommer reichlich Ge witter aus Nordwest nach Norden bringt, wenn die Küße aus der Sommerweide häufig die Erde scharren, wenn die Ameisen im Juli Hove Haufen bauen und die Eicheln, Hage butten und Haselnüsse gut geraten. — Anzeichen eines milden Winters sind nach den gleichen Bauernregeln: sommerliche Vollmondnächte ohne Wolken, Wind und Ge witter: wenig starke und kurze Mauser der Hühner, Enten und Gänse im Herbst, viele Mäuse im Stoppelfeld, reich licher Altweibersommer und spätes Abwandern der Zug vögel. —* Sprechstunde über die wirtschaftlichen Verhältnisse in den Bereinigten Staaten von Amerika. Der Handelsattache beim Deutschen Ge neralkonsulat in Newyork, Herr Dr. Becker, hält Mittwoch, den 10. August I. von S.80 Uhr an in den Räumen der Industrie- und -Handelskammer Dresden, Albrechtstraße 4, Sprechstunden für die beteiligten Wirtschaftskreise ab. Es bietet sich hierbei Gelegenheit, mit einem Kenner über die wirtschaftlichen Verhältnisse in den Bereinigten Staaten von Amerika Rücksprache zu nehmen. Wegen der erforderlichen Aufstellung einer Zeiteinteilung ist vorherige Anmeldung bet der Kammer erforderlich. * Nünchritz. Die hiesige Einwohnerschaft wir- hier mit auf die in vorliegender TageblattauSgabe im amtliche» Teil befindliche Bekanntmachung vom Gemeinderat Nünch ritz, betr. RetchStagswaül, hingewiesen. Danach bildet die Gemeinde zwei Stimmbezirke. Alle Stimmberechtigten im ersten Bezirk wählen im RathauS-Vesttbül und die Stimm berechtigten vom zweiten Bezirk im Jugenbhaus-VereinS- ztmmer. Meißen. Bienen wollen rabfahren. Am Montag mittag erregte ein Bienenschwarm Aufsehen dadurch, baß er sich an einem Fahrrad deS AusbewahrungSstanbeS aul dem Kletnmarkt festsetzte. Nachdem ein auswärtiger Bienenhalter sein Heil im Einfangen erfolglos versucht hatte, benachrichtigte man einen hiesigen fachkundigen Imker, der ihn dann langsam aber sicher unter Dach und Fach brachte. Das ungewöhnliche Ereignis lockte eine große Menschenmenge an. * Jessen a. Elster. Ueberschwemmungen an der Elüaue. Die Gewitterregen am Sonntag Haien in der Elbou« großen Schaden angerichtrt. Hafer und Weizen sind derartia niederoeschlagen worden, daß Maschinen für die Ernte nicht mehr verwendet werden können. In Düh- nitz stand di« Dorkstraße unter Master, sodaß de« Verkehr kurz« Zeit unterbunden war. Jnnerbalü von 12 Stunden sielen Hier 111 Millimeter Siege». Dies« ungeheuren Regenmasten stellen ielbft de« v»rhii»gni«volea V. Juni de« SatastropHenjaHr« 1926 noch in den Schatten, wo in zwölf Stunden nur SO Millimeter fielen. Der Regensall an diesem einen Sonntaa macht de« vierten Teil dr« z«Hn lährigen Durchschnitt« für di« billig« Gegend au«. * Radebeul. Einbrecher festgenommen. In der Nacht zum Dienstag gelang eS der Radebeuler Polizei, zwei Männer aus Dresden-Löbtau festzunehmen, die ge meinsam mit einem dritten Komplizen einen Einbruch in eine LebenSmittelhandlung auf der Schildenstraße verübt hatten. Sie hatten drei Rucksäcke voll Lebensmittel, Scho kolade, Zigaretten usw. gestohlen. Der dritte Täter, dem es gelungen war, mit ferner Beute zu entkommen, konnte in Dresden festgenommen werden. Die Verhafteten wur den dem Amtsgericht Kützschenbvoda zugesührt. * Dresden. DaS Albert-Theater wird wieder er öffnet. DaS Albert-Theater wird im September wieder in der alten Form, als Abonnementtheater mit wechseln dem Spielplan, unter der Leitung von Dr. Bernhard Mühlberg eröffnet. * Dresden. Schwarze Chronik. Am Montag nmrd« auf der Kügelgenstraß« d«r sechljährige Sohn «ine« Sprdi- tenr«, der sich in Abwesenheit de« Krastwagenführer« auf dem Lastauto,« schaffen macht«, durch «in« sich plötzlich lösende Seitenwand vom Wagen bernnttr auf di« Straße geschlrudert. Da» Kind wurde durch de» Stur» so schwer verletzt, daß e« noch in der Nacht starb. — Auf der Heim- fahrt von Weißia nach Dittersbach stürzt« am Tonnta» abend ein Schwerkriegsbeschädigter so unglücklich mit seinem Fahrrad, daß er bewußtlos auf der Straße liegen blieb. Der Verunglückte starb bald darauf an den Folgen de« Stur»«». — In «in«« hiesigen Krankenhaus« .schntttfich «in 61 Jahre alter Mann in die Halsschlagader. Gr starb bald darauf infolge Verblutung. * Bautzen. Kein Wasser »ach Obstgeuußi Nachdem Genuß von Stachelbeere« batte di« sechsjährig, Tochter des Arbeiter« Schiemann t« Milkwitz Waste« ««trunken. Da« Kind starb bald darauf trotz sofortig» Hilfeleistung. * Bautzen. Folgenschwerer Blitzschlag. In Jenkwitz schlug der Blitz Sonntag nacht in die geerdete Antenne aus einem Wohnhaus «in uNd suhr in da» Schlafzimmer, wo sich starker Schwefelgeruch verbreitete. Der WohnungS- inhaber und seine Frau wurden durch den schweren Schlag betäubt. Obwohl der Blitz nicht zündete, entstand mannig facher Sachschaden. Der Radioapparat blieb unversehrt. * Leiv»'«. Schwere« Motorrad-Unglück mit TodeS- kolge. Am Montag vormittag ereignet« fick» auf der Chaussee Hall«--Leiv»ia in der Nühe von Gröber« ein sckiwere« Motorrad-Unglöck, bei dem di« Motorradfahrer Drisch nnd Nauke, beide aus Chemnitz, schwer verunglückten. PrtlchM inzwischen gestorben. ' Schönbeide i. S. Sin Kind al« Ovf» de, v». kehrS. Am Montag ahrnd wurde der süufjährig» Sohu de» Bürstenmacher« Lanckner von einem Bersaneuwaarn au« Reichenbach Sbrrfabrr». Da« Kind »urd« so schwer verlrtzt, daß der Tod bald darauf «Intrat. * vrnnndöbra. D» Zusammenschluß von Klingen- tbal und Brunndöbra. Dir hiesigen Gemrindrverordneten beschlossen in öffentlich» Sitzung, dem vom Stadtverord- netenkollegium Klingenthal t. B. angeuommenen OrtSgefetz «brr die Vereinigung der beiden Gemeinden »uzustimmeu. Dir bürgerlichen Vertreter nahmen g» der entscheidenden Sitzung in Bruundöbra nicht teil. * Gelen au. Schwerer Krastwagenunfall. Ju de« Röhe der .Besenschönkr" geriet ein Sabriksahr» d» Wan- drrerwerke mit seinem Wagen in ein» Kurve in« Schleu dern. Das Fahrzeug rannt» gegen «inen Baum. De» Fllbr» und feine Beifahrerin wurden au« dem Wagen geschlendert. Sie erlitten schwer« Errletzungen und mußten in bedenklichem Zustand tn« Krankenbau« gebracht werde». * Lauter i. E. Eine Schlafwandlerin abgestürzt. Eine neunjährige Traumwandlerin stürzte hier nachts au« dem im 2. Stockwerk gelegenen Schlafzimmer der elterlichen Wohnung ab und erlitt innere, jedoch glück licherweise nicht lebensgefährliche Verletzungen. * Johanngeorgenstadt. 400 Jahre Bcrgstabt Platten. Am Sonnabend und Sonntag beging die Berg- stadt Platten (Böhmen) die Feier ihres 400jährigen Be- stehens. Au« diesem Anlaß fanden umfangreiche Festlich keiten statt. In den Räumen der Volks- und Berufsschule wurde eine Jubiläumsausstellung eröffnet, die eine Ge werbe- und Jndustrieschau, eine Landwirtschaftsschau, eine Hyaieneschau und eine Altertümer- und Heimatkundeschau umfaßt. * Breitenbrunn. Am Sonntag vormittag verun glückte ein mit 4S Personen besetzter Omnibus der Kraft verkehr Freistaat Sachsen A.-G. Der Wagen überfuhr in folge Versagens der Bremsen auf der Staatsstraße Schwar zenberg-Johanngeorgenstadt bet Carolathal den neben der Straße führenden Bahndamm und blieb im Rasen stecken. Von den Insassen — eS handelt sich um Mitglieder eines KrtegsbeschädigtenveretnS aus Mylau, die auf einer AuS- flugSfahkt begriffen waren — wurden drei verletzt und mußten sich in ärztliche Behandlung begeben. Durch den Unfall machte sich eine vorübergehende Sperrung deS Bahn- verkehrS zwischen Breitenhof und Erlabrunn notwendig. * Oelsnitz i. E. Hier stürzte die 29 Jahre alte Ehefrau Martha Börner vom Soziussitz deS von ihrem Manne gesteuerten Motorrads. Sie zog sich einen schweren Schädelbruch zu, dem sie bald darauf erlag. * Penig. Im benachbarten Chursdorf kam es kürzlich zu einem Fruerübrrsall von Reichsbannerleuten anfNational- sozialisten. Dabei wurden etwa zehn Schüsse auf di, Nationalsozialisten abgegeben. Einem Revolverhelden, der Ladehemmungen batte, konnte di« Waffe, eine Armerpittole, entwunden werden. Nunmehr wurde der Reoolverschütz, in der Person de« SPD.-Stadtverordneten und Konsum- vereinSlogerbalter« Kurt Gritel au« Penig ermittelt. Geitel wurde festaenommen und dem AmtSgerichtSarfSngnis zu- geführt. Gr wird sich wegen Totschlagsversuchs in Ver bindung mit Vergehen gegen die letzte Notverordnung verantworten haben. * Zwick an. Ein Schwerverbrecher entkommen. Am Monta« ist rin wegen «iuer Geschwnlst im Hals« in« Zwickauer Staatliche Krankensttft «ingrltrfert» 24 jährig» Schwerverbrecher namen« Richard Emil Kania, nnr mit einem Hemd bekleidet, entkommen. Der Entwichen« Hai wegen schwerer Verbrechen noch «in« zwölfjährig, Zucht hausstrafe in Waldheim abzubüßen und war »ur Operation nach Zwickau gebracht worden. * Zwickau. In Nieverhaßlau hatte daS Söhnchen deS Einwohners Schäfer während der Abwesenheit der Eltern tn einem Kasten «tue Schachtel Schlaftabletten ge funden und davon etwa acht Stück zu sich genommen. DaS Kind verfiel tn tiefe Bewußtlosigkeit und mußt« dem Zwickauer Krankenstift zugesührt werden. * Trauten» u. Am Telefon vom Blitz erschlagen. Während eines Gewitters schlug der Blitz in Kukus bei Königinhof in ein« Lelefouleitung. Der diensthabende Beamt« de« dortigen BahnamteS, der gerade am Apparat zu tun batte, wurde von der ganzen Wncht de« Schlages getroffen und starb kurz« Zeit darauf. * Bodenbach. Zündender Blitz. In Schönwald schlug der Blitz tn das Wirtschaftsgebäude des Landwirts Katze ein, das mit sämtlichem Inventar nieberbrannte. Auch die benachbarte Scheune nebst Maschinen und Futter vorräten fiel den Flammen zum Opfer. * Deutschgabel. Tschechischer Taferlkrieg. Die politische Bezirtsbehördr in Deutschgabel hatte verfügt, daß sämtliche TouristenorientterungStafeln auf öffentlichem Grund und Boden in tschechischer Sprache oder in tschechi- scher und deutscher Sprache gehalten sein müssen. Die Touristen und FremdenvrrkehrSvereine, die die ursprüng lich nur deutsch gehaltenen Ori«ntierung»tafeln ausgestellt hatten, ließen nun diese auf privaten Grund übertragen, wodurch sie die Tafeln dem behördlichen Einflüsse entrückt meinten. Nun läßt die Bezirksbehörde die Gendarmerie auf alle Grundbesitzer los, die die Orientierungstafeln auf ihrem Boden Haven ausstellen lassen. Sie müssen die Be sitzer der Tafeln nennen und diese auffordern, den tschechi schen Tert freiwillig anzubringen, widrigenfalls die Ent fernung der Tafeln auf Kosten der Besitzer durch die Gen darmerie erfolgt. DaS Vorgehen der Bezirksbehörde stellt einen Uebergriff dar, gegen den jedenfalls Beschwerde ein gelegt werden wird. * Aussig. Die Kirschenernte in Nordböbmen bleibt »«gepflückt. Di« Obstbauern im Elbtal Haben einen Schaden »litten, der in die Hunderttausend« von Kronen geht. Alle Kirschen, di« sich noch auf den Bäumen befinden, mit Aus- nahm« d» Weichsel» sind »an der Kirschmad« befallen. Ein Verkauf der Früchte ist ouSgrfchloffen. Die Aussicht«, brhörd« hält überdies alle Kirlckenverkäuf» au, auf die Minderwertigkeit de» besallenen Obstes bin,»weisen. Das neuerliche verheerende Auftreten der Airschrnade soll darauf »urückzuführen fein, daß di« im Vorjahre von der Made befall«»«» .zahlreich«»Kirlch«»a»l«aen »icht abge«rnt«t
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