Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-29
- Monat1932-07
- Jahr1932
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1932
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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. MlkWlil M öllllWM? Zum Problem der öffentlichen Meinungsbildung. Jeder Negimcwechsel, gleichgültig welchen Bereich er betrifft, pflegt alsbald Auseinandersetzungen über die Praxis und die Methoden der verflossenen Geschäftsführung zu zeitigen. Das ist gegenüber der autoritären Unantastbarkeit der Gemalten früherer Zeiten vielleicht einer der sichtbarsten Fortschritte der staatspolitischen Entwicklung; es wird da durch jedes Regime gezwungen, sich von vornherein darauf cinzurichten, den Nachfolgern Rechenschaft abzulegen oder von ihnen zur Verantwortung gezogen zu werden. Gleichwohl hat keine der vielfach sicherlich ernsthaft ge meinten Bemühungen der jüngeren Zeit um völlige Aus räumung der Methoden der Geheimbiplomatie und der Ge heimfonds ihr Ziel erreichen können. Bon Bismarcks „Reptilienfonds" bis zu dem jetzt im Vordergrund des In teresses stehenden „Verbrecherfonds" der preuß. Negierung »eigt die Geschichte aller Wissenschaft!, Untersuchungen und ilntersuchungsausschüssc, daß sich immer wieder dunkle und unkontrollierbare Kräfte der staatspolitischcn Gegebenheiten zu bemächtigen versuchen, die nun einmal die Herausstellung aller politischen Vorgänge ans volle Tageslicht verbieten, so lange verbieten werden, bis der Völkerbund ein Kollegium von Erzengeln sein wird. Das darf jedoch unter gar keinen Umständen hindern, jede sich bietende Gelegenheit zur Aufspürung und Verurtei lung von Mißbräuchen in vollem Umfange auszunutzcn. Die Frage der Geheimfonds ist in allererster Linie heute — wie feit jeher — die Frage der öffentlichen Meinungsbildung. Das Problem der öffentlichen Meinungsbildung aber ist einer der Kernpunkte jeglicher Rcgierungsmöglichkeit. Man braucht nicht lange zu suchen, um in der Geschichte der letzten Jahre, insbesondere der der außenpolitischen Kämpfe Deutschlands, überzeugende Belege über das entscheidende Gewicht der öffentlichen Meinungsäußerungen für den Er folg oder Mißerfolg von Regierungsverhandlungen zu finden. Das Problem, das mit den Erörterungen über die ge heimen Gelder der preußischen Negierung zur Diskussion gestellt ist, ist also nicht eigentlich das Problem der Geheim fonds an sich, sondern bas ihrer Verwendung. Erfreulicher weise ist ohne Zögern ein Untersuchungsausschuß mit der genauesten Nachprüfung dieser Frage betraut wordeu. Die Schlagworte vom Parteistaat und Parteibuchbcamten haben die Ocsfentlichkcit gerade genug beunruhigt und erregt, als daß man darauf verzichten dürfte, jeden auftauchenden Vor wurf bezüglich der Verwendung öffentlicher Mittel zu an deren als lauteren, staatspolitischen Zwecken sorgfältig nachzuprttfen. Daß dabei mit der notwendigen Rücksichtslosigkeit ver fahren werden dürfte, dafür bürgt eigentlich schon die bis- herige Praxis des Reichskommissars in Preußen und sei nes Auftraggebers. In der Tat darf nur eine einzige Rück sicht gelten, nämlich die, durch die zu führende Untersuchung den Effekt solcher Handlungen nicht zu gefährden, die klaren staatspolitischen Zwecken gedient haben. Man kann ja, am allerwenigsten in Deutschlands heutiger Lage, nicht auf jeden Einfluß in dieser Hinsicht verzichten. Was auf diesem Wege in der Organisierung des Kampfes um die deutschen Grenz lande und die Deutschland entrissenen Gebiete, des Kampfes gegen Kricgsschuldlüge und Reparationen, des Kampfes um Deutschlands Recht auf Sicherheit in den verflossenen Jah ren geschehen ist, werden erst spätere Generationen klar er kennen können. Solange die Gewalt regiert, muß jede Regierung, muß jede Obrigkeit im Interesse des Ganzen Wege suchen, der Gewalt mit den Kräften des Geistes zu begegnen. Alle diese Wege führen über die öffentliche Meinungsbildung. So wird eine Politik, die diesem Ziele bient, staatspolitische Pflicht und zwar eine Pflicht, zu deren Schutz vor partei politischem Mißbrauch jeder Staatsbürger berufen ist. zmzöWt Mirage wegen her StlMer-Ne. Keine Meinungsverschiedenheiten im Kabinett. Berlin. (Funkspruch.) Von zuständiger Seite wer den die Zeitungsmeldungen bestätigt, daß der französische Ministerpräsident Herriot bei dem deutschen Botschafter in Paris Rückfrage wegen der Rundfunkrede des Reichswehr ministers gehalten hat. Botschafter von Hoesch hat über seine Unterredung mit dem französischen Ministerpräsi denten nach Berlin berichtet. Auch der französische Bot schafter in Berlin, Francois Poncet, hat bei seinem Bei leidsbesuch beim Netchsautzenminister wegen der „Niobe"- Katastrophe nach der Tragweite der Rede des Generals von Schleicher gefragt. Dieser Schritt des französischen Bot schafters ist offenbar aus persönlicher Initiative und ohne Auftrag der französischen Regierung erfolgt. Dem Bot schafter ist die Antwort geworden, baß das ganze Kabinett hinter dieser Rede stehe und daß diese Rede auch -em über- wiegenden Teil der öffentlichen Meinung Deutschlands entspreche. Wie aus dieser Erklärung dem französischen Botschafter gegenüber hervorgeht, besteht über die Rundfunkrede des Generals von Schleicher im Kabinett vollkommene Ein mütigkeit. Die Behauptungen eines Berliner Vormittags blattes über die Divergenz zwischen dem RetchSwehrmtnister einerseits und dem Reichskanzler und anderen Mitgliedern des Kabinetts .andererseits sintz völsta upzutreffend. WiURilkl I. PW Ul Wk WL MWM »MW MerilM. )l Newnork. Reichskanzler von Paven äußerte lich der „United Preß" gegenüber eingehend über die Absichten seiner Negierung. Der Kanzler hob zunächst hervor, der rascheste Weg zur Wiederherstellung der Wohlfahrt der Welt bestände darin, daß Deutschland seinen Platz an der Sonne zurückerhalte. Die Welt könne nicht wieder zu Wohlstand gelangen, bevor nicht Deutschland seine Stellung als gleich berechtigter Staat wieder einnehme. Das gelte sowohl für das moralische und politische Gebiet wie für Wirtschafts fragen. „Meine Negierung", erklärte er, „sieht ihre vor nehmste Aufgabe darin, Deutschland die wirtscbaltliche und politische Stellung im Völkerlcben zurückzuaewinnen, auf die es Anspruch hat. Bei Erfüllung dieser Funktion würden wir nicht nnr die Lebensfähigkeit Europgs erhöhen, sondern auch in erheblichem Maße zur Lösung der gesamten Welt krisis beitragen. Dabei habe ich selbstverständlich im Ange, daß im Interesse der Welt -en nnaebe»erl>ck>en Diskrimi nationen, deren Gegenstand Deutschland durch den Nerlailler Vertrag geworden ist. ein Ende gemacht werden most und daß z. B. die moralische Aechtung Deutschlands, die in der Kriegssckiuldlüae liegt und in der Wegnahme unserer Kolo nie» zum Ausdruck kommt, die unter der Begründung er folgte, daß wir die schlechtesten Kolonisatoren der Welt seien, abgeschasft werden muß. Der Kampf gegen diese Aecbtungsbestimmungen wird unerbittlich fortgeführt wer ben." Neber die Labilität seiner Regierung befragt, meinte der Kanzler, daß sich wegen der Ungewißheit des Ausganges der Wahlen am Sonntag für da? Geschick seiner Negierung kaum eine Prognose stellen lasse. Er erwähnte jedoch die Möglichkeit, daß die Nationalsozialisten zusammen mit den Deutschnationalen eine Mehrbeit im Reichstage erzielten, oder daß diese Parteien gemeinsam mit dem Zentrum das neue Kabinett bildeten oder daß sie sich schließlich auch aus die Stützung der gegenwärtigen Regierung einigen könnten. Auf die Fraae, ob Deutschlands Forderung auf Gleich berechtigung in Rüstungssragen bedeute, daß Deutschland aufriisten wolle, wenn die anderen Mächte nicht -»brüsteten, erklärte der Kanzler: „Nein. Wir wollen ein Heer lediglich für unfere eigene Sicherheit und den Schutz unserer Gren zen, die keineswegs so gesichert sind wie die Grenze» Frank ¬ reichs. Das heißt nicht, daß wir ein Heer verlangen, das Man» siir Mann so stark kein muß nls das Frankreichs, son dern daß wir au? moralischer Ebenbürtigkeit und dem Recht bestehen, eine moderne militärische Ausrüstung zu besitzen." Aus die Bitte, seine Auffassung über die deutsch-sranzö, fischen Beziehungen näher darzulegen, betonte der Kanzler, daß er nie ein militärisches Bündnis zwischen Deutschland und Frankreich vorgeschlagen habe. Er habe jedoch bei Herriot gelegentliche Besprechungen zwilchen den General stäben Deutschlands und Frankreichs angeregt, die dazu dienen sollten, Mißtrauen zu zerstreuen und beiden Staaten Sicherheit zu gewährleisten. Aus die Frage, ob nach 'einer Ansicht die Wiederherstel lung Deutschlands auch die Wiedereinführung der Monarchie mit sich bringen würde, meinte der Kanzler unter anderem: „Wir haben andere Probleme zu lölen, die weit wichtiger sind. Die ganze Fraae ist heute nicht aktuell". Hinsichtlich der inneren Verhältnisse Deutschlands betonte der Kanzler, der Staat sei durchaus in der Lage, mit der Kommunifteu- aesahr fertig zu werden. Der gegenwärtige Kampf keiner Negierung gegen den Kommunismus richte sich gegen den geistigen und kulturellen Bolschewismus. Er fügte hinzu, daß die Kommunistische Partei nach den Reichstagswahlen nicht aufgelöst oder außerhalb des Gesetzes gestellt werden soll. Hinsichtlich der Privatverschuldung Deutschlands be tonte der Kanzler, daß Deutschland durchaus die Absicht habe, seine Schulden zu tilgen. Wenn die Frage nach einer Herab setzung der Zinsrate für Deutschlands private Schulde» an das Ausland zur Erörterung komme, so werde Deutschland gewiß nicht einseitig Schritte in Vieler Richtung unter nehmen, sondern eine Einigung mit seinen Gläubigern zu erzielen suchen. Er hosle zuversichtlich, daß durch eine Einigung mit Deutschlands Privatgläubigern ein Transfer moratorium umgangen werden könne. Zum Schluß betonte der Kanzler die Enttäuschung, die in Deutschland Platz gegriffen hat, als der Erfolg der Lau sanner Konferenz plötzlich durch die Art entwertet zu sein schien, in der bas Gentleman-Abkommen zwischen England, Frankreich, Italien und Belgien und der französisch-englische Konsultativvakt ans Lickst kamen nnd mißverstanden wurden, lieber die Aussichten für eine Ratifizierung des Lausanner Abkommens meinte der Kanzler: „Deutschland braucht sich nicht zu beeilen, den Vertrag zu ratifiziere», sonder» wird zunächst abwarteu, was sie anderen Mächte tun." Al «WmiNUkl Ul W WW Ski SW. vdz. Berlin. Reichsinnenminister Freiherr v. Gaql hat an die Unterrichtsminister der Länder ein Schreiben ge richtet, das sich mit den künftigen Aufgaben der Schule be faßt. Der Minister betont die Notwendigkeit einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Reich und Ländern aus dem Gebiete der Schule und spricht die Hoffnung aus, demnächst mit den Ländern die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der Arbeiten am Reichsschulgesetz kläreu zu können. Er nimmt dann allgemein zur Erziehung der deutschen Jugend Stel lung und betont, daß der Gedanke an den Dienst, den Volk und Reich von der Jugend fordern, künftig alle Maßnahmen der Unterrichtsverwaltungen und die pädagogische Haltung der Lehrerschaft bestimmen müsse. Die Erziehung zu Volk nnd Staat sei die vornehmste Ausgabe aller deutschen Schulen. Sie bedeute zugleich Erziehung zum Dienst, zur Verantwortung und Opferfähigkeit gegenüber dem Ganzen. Bet dieser Erziehung zu Volk und Staat würden allerdings auch die sachlichen Anforderungen künftig wieder in allen Schularten gesteigert werden müssen. Weichlichkeit und zu weit getriebene Rücksicht ans jede individuelle Neigung seien unangebracht gegenüber einer Jugend, die vom Leben ein mal hart angepackt werden müsse. Nicht aus einen Ballast von Schulwissen komme es an. Nur bann fei die Jugend für ihren Dienst recht vorbereitet, wenn sie gelernt habe, fachlich zu arbeiten, klar zu denken, ihre Pflicht zu erfüllen und wenn sie auch daran gewöhnt worden sei, sich in Zucht und Gehorsam den Ordnungen der Erziehungsgemeinschait einzufügen und sich willig echter Autorität unterzuordncu. Diese Volks- und staatspolitischc Erzichungsausgabc stehe im scharfen Gegensatz znr parteipolitischen Beeinflussung der Jugend. Leider hätten sich auch die Führer großer Parteien dem Rufe versagt, ans die parteipolitische Bearbeitung der wahlunmündigen Jugend zu verzichten. Wenn die Jugend trotz der parteipolitischen Zerrissenheit überhaupt zum Staate erzogen werden solle, daun müsse unbedingt die Schule von parteipolitischer Abhängigkeit frei bleiben. Es sei nicht Aufgabe der Schule, die einseitige politische Auffassung der jeweiligen Regierung in die Herzen der Schüler zu pflan zen. Lehrer müßten keine Parteimänner, sondern Jugend erzieher sein, die in ihrer pädagogischen Haltung den über parteilichen StaatSgedankeu verkörpern. Die Erziehung zu echter Staatsgesinnung müsse ergänzt und vertieft werden durch eine deutsche Bildung, die sich auf die geschichtlich kul turelle Wertgcmeinschaft des deutschen Volkes gründet und die in der Jugend ein lebendiges Bolksbewußtsein ent wickelt. Gehe die Grundschule von den volkstümlichen Bildungswerten der Heimat aus, so sollen alle weiterfüh renden Schulen die Jugend vertrant machen mit dem Wer den des deutschen Volkes und Reiches, mit der Lage und Bedeutung des Grenz- und Auslandsdcutschtums, insbe sondere mit dem Schicksal des deutschen Asiens. Schulen oder Erzieher, die sich dieser deutschen Bildungsausgabe ver sagen, weil sie selbst kein Verhältnis zum deutschen Volks tum hätten oder unklaren Wünlcben einer in ihrem deut schen Empfinden getrübten sogenannten modernen Jugend nachgäben, sollten im deutschen Bildungswesen keinen Raum haben. Der Minister bezeichnet es schließlich als seine besondere Pflicht, daß Recht und die freie Entfaltung der christliche» Schule und die christliche Grundlage aller Erziehung zu sichern und zn schützen, wie er auch Uber die Schulerziehung hinaus mit aller Kraft christliche Litte und gesunde deutsche Volkskultur pflegen wolle. Die Schule kann ihre Erziehungsaufgabe nicht allein aus eigener Kraft erfüllen. Sie ist aus die Unterstützung ihrer Arbeit durch Eltern, Staat und Volk angewiesen. Sie kann die Jugend zu Staat und Volk nur dann recht erziehen, wenn bas gesamte Leben in Staat nnd Volk, von der Familie an und durch alle kulturellen Gestaltungen hindurch, die Jugend in der Entwicklung ihrer gesunden sittlichen und geistigen Kräste anspornt und sördert. Ich werde daher über die Schnlerziehung hinaus mit aller Kraft zu meinem Teile und durch Unterstützung gleicher Bestrebungen christliche Sitte und gesunde deutsche Volkskultur schützen und pflegen nnd alle Mittel der öffentliche» Kulturpslcge dieser Ausgabe dienstbar machen. Mit der gleichen Entschiedenheit werde ich alle Sitte und Kultur zerstörenden Eiuflüssc bckämpscn und vor allem die Jugend vor ihnen behüten. Wo die Jugend sich selbst in ihren Bünden, in den Arbeitslagern, im frei willigen Arbeitsdienst und ähnlichen Veranstaltungen An sätze einer neuen sittlichen Ordnung schasst, kann sie mit meiner ganz besonderen Anteilnahme und Förderung rech nen. Die deutsche Jnngmannschast bereitet sich dort am besten für Volk und Staat vor, wo sie sich zu schlichter schweigender Tat in gemeinnütziger Arbeit und in dem sittlichen Willen zusammeusindet, sich dienend dem Staate und Volke einzu gliedern. Der Staat hat ohne die Jugend keine Zukunft; aber anch die Jugend kann zu ihrer Lebensaufgabe nicht heranreiscn, wenn sic nick'» n"n dem Willen beseelt ist, am Neubau des Reiches un;„ .^„»t,».
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