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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-02
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1932
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Ionien - 8porl - Spiel - VonNern Die ersten deutschen Medaillen auf der Olympiade. Die ersten Entscheidungen In der Leichtatbletik fielen nm konntag in LvS Angeles Im Knaeifioßrn erbielt der Amerikaner Eexton mit 15.99,5 m die Goldene Medaille vor seinem LnndSmonn Notkert (15.66 ms und dem Tschechen Donda (15,59 ms. Hirsckkeld wurde mit 15,56.5 m nur 4., während Eievrrt mit 15,05 m den 6 Vlad beleate. lieber 10 000 m siegte der Vole KniocinSki in der olymoischen Rekordzeit von 80:11,4 mit 10 m Vorsprung vor den Finnen Iso-Hollo und Virtanen. Der deutsche Mekordmann Gyrina bielt fick recht aut und wurde mit mehreren 100 Metern Abstand 5. Im Hocksprung gab eS eine Nederraickuno. ol der 1. Drei« an den Kanadier Mac Naughton mit 1.96 m siel, während dir Amerikaner durch van O-drl nur die silberne Medaille retteten. Einen neuen Weltrekord gab e« bei den Frauen im Speerwerfen durch die Amerikanerin Mildred Didrickson mit 43,71 m. Ellen Braumüller und Lilly Fleischer belegten di» beiden nächsten Plätze. Die erste Goldmedaille für Deutschland errang der Münchener JSmayr im Gewichtheben mit einer Gesamtleistung von 345 tx für Drücken, Reihen und Stotzen. In den Vor- kimplen der Sprinter konnten sich von den Deutschen Ionath und Körnig für die Vorentscheidung qnalifi'ieren, während Goerling im Zwischenlauf ouslchied. Dr. Peltzer konnte fick über 800 m bis zur Entscheidung dnrchkäinp'en, danegcn fiel der Kasseler Dan» gleich im Vorlaus ans. Auch Nott- brock-Köln kam nur bi« zum Zwischenlauf. Bei den Gewicht hebern kam Deutschland zu zwei weiteren Medaillen. Wölprrt-Müncken beleate im Federgewicht den 2. Platz und Gtratzberger-München wurde im Schwergewicht 3. * Unnötig hartes Spiel. Spieloereinigung Fürth-Polizei Chemnitz 5:5. Dor 6999 Zuschauern traten sich am Montag die beiden Mannschaften in einem Privatspiel, das unentschieden 5:5 endete, gegenüber. Durch hervorragende Leistungen führte die Polizei zur Pause mrt 4:1. Leider wurde der bekannte Chemnitzer Spieler Heim chen bei einem Zusammenstotz mit Leinbergec kurz vor der Pause empfindlich verletzt und mutzte ausscheiden. In der zweiten Halst« war Fürth etwas belfer und holte vor allem durch den ausgezeichneten Halblinken Franck, der allein vier Tore schoß, den Rückstand auf. Zum Schlutz waren beide Parteien noch ein mal erfolgreich. Der Kamps nahm leider in der zweiten Halb zeit außerordentlich harte Formen an. da die Fürther sich mit der drohenden Niederlage nicht abfinden wollten; Leinberger mußte kurz vor Schluß sogar herausgestellt werden * Ostsächfischer Handball. Der erste Spieltag brachte in Ostsachsen fünf erstklassige Handballspiele. Guts Muts hatte die Reichswehrmannschast von Borussia Carlowitz eingeladen und unterlag den Slldostdeut- schen nach ausgeglichenem Spiel knapp mit 9:11 (6:8). In Freital feierte ST 84 einen hohen Sieg von 14:2 (7:0) über den mit mehrfachem Ersatz antretenden Dresdner Sport-Club. Bran denburg zeigte sich der Spielvereinigung klar mit 14:5 (9:2) überlegen. Der Dresdner Handball-Club gewann gegen die Post sportvereinigung mit 16:5. Schließlich behielt VfL Reichsbahn mit 7:4 (3:2) die Oberhand über Ring-Ereiling., * Radsport. Ablösesabreu d-S TRB. Der Sächsische Radfahrerbnnd, Bezirk Dresden, trug «m Sonntag auf der 14,2 Kilometer langen Dreiecksstrecke Reichenberg—DippelSdori—Auer—Moritzburg—Reichenberg sein Ablöseiabren über 4 Runden aus. Die besten DreS- dener Sachsenbundfahrer waren fast geschlossen am Start. In der Iuniorenklasse siegten Livvelt-Wogenbreth (Saxonia Dresden) in 1:22:38 vor ihren Kludkameraden Richter- Stäb« und Schulze-Becker sowie Ritger-Ribrr (Albatros) und Scheibe-Sieder iSaxonia). Bei den Jugendfahrern, die nur zwei Runden zu bewältigen batten, trugen Werner- Richter (Saxonia) den Sieg davon. Schließlich war bei den Altertfahrern, die ein Einzelfahren über eine Runde be stritten, Hennig (Panther) erfolgreich, doch fuhr hier G. Hendrich mit 29:23 dir absolut beste Zeit heraus. TenniS. Hilde Krahwinkel trug bei den Gndkämpfen de« Tennis turnier« in Bastad (Schweden) drei schöne Erfolge davon und auch Dr. Dessart war im Endspiel der Herren rrsolareicb. Di« Deutsche« TenniSmeifterschaste« vom 7. bi« 14. August in Hamdurg werden in diesem Jahre von 12 Na tionen beschickt. Insgesamt lagen bi« «um ersten Nennung«, schlutz 76 Einzelmeidungkn vor. darunter solche anS Austra lien, Dänemark, England. Frankreich. Griechenland, Holland, Irland, Italien, Oesterreich. Schweiz und Tschechoslowakei- Schwimme«. Dresdner Schwimmers»!«« b«i den Gtndentenkatnpsspietea. Die Schwimmer der Technischen Hochschule Dresden kamen bet den Deutschen Studentenkampsspielen in Freiburg zu einigen schönen Erfolgen. 2m 100-Meter-Brustschwimmen belegte Rehm mit einer Zelt von 1:25,2 hinter Eitel (Stuttgart) den zwei ten Platz und Linge wurde im Kunstspringen hinter Viebahn (Berlin) und Klima (Wien) Dritter. Zwei Siege feierten die Dresdner in den Staffeln, und zwar m der 4 mal 109 Meter- Kraulstaffel der Klasse B «n 4:56,4 vor der TH Karlsruhe und der TH Hannover und in der 4 mal 109 Meter-Bxuststaffel der Klasse B in 6:58,2. Nixe Eharlottenbnrg ist jetzt im Besitz sämtlicher Schwintm-Staffelrekorbe der Damen. Ueber 8X200-Meter- Brust brachten die Damen Ahrend, Engelmann und Suchard die deutsche Höchstleistung in 9:47 an sich. Kegelsport. Dir Evortabteiluna de« Kealerverbande« Riesa veran staltete aus den Bahnen des Krglerbeim« Riesa »Hotel znm l Stern" ein Ebrenbabnkecirln. da« in Form de« Kamvfe« um da« Sportabzeichen durckaeführt worden ist. 1100 Holz auf 200 Kugeln ist eine arntze Leistung, konnten doch in vergangener Woche bei der Sportwocke in Leipzig von 250 Startern, die bestimmt nickt di» schlechtesten waren, nur 10 erfüllen. Aul der heimischen Babn eriüllte keiner, obgleich ein ganzer Teil der Svortkegler das Können in sich bat. Als Grund der zum Teil lehr schwachen Leistungen wurde die Julibitze, die die Starter schweißgebadet aus der Babn treten ließ, anaeaeben, aber bei festarleaten Kämpfen, die in Hallen stattstnden, läßt kick diese Ungelrgenbeit nickt auSichließen. Auch die Beteiligung war viermal nicht so rege al« zu anderen Zeiten, wa« nickt nur die Urlauber ausgemacht baben dürften. Die zehn besten Leistungen erzielten Münch mit 1085, Kürickner 1080, Weier 1058, Feind und Krilchkrr 1055, Lieicke 1038, PerSki 1027, Werner 1022, Sorauner 1013 und Große 1008 Holz, wäh rend bei den ersten lOO Kugeln Kürschner mit 559 und Münch 552 Holz über dem Svortabzrickendurchschnitt lagen. Höchstwürse ans 50 Kugeln zeigten Münch 306, Kürschner 286 und PerSki 275 Holz. In den Zebnerserien legten Münch 68 und 65, Richter l 66 und Werner 65 Keirl, außerdem glückte Münch noch 9. Jour. 9. 9- Zu dem am 14. und 21. stattfindenden Derfaffung«- kämplen, dir durch den Deutschen Keglerbund aurgeschrie- ben worden find, müssen die Leistungen wieder gesteigert werden, damit bei anaestellten Dergleichen unser Kegler verband in dem guten Ansehen bleibt, welche» er fetzt bei anderen Verbänden genießt. Kür. Kurze Sportmeldungen. Lorenz (Pirna) Kannmeifter deS Oberelbe-Kreises. Am Sonntag wurde auf der Elbttreck« Pirna-Drerden di« seinerzeit annulliert» Krri«meistrrfcbast im Gturr-Falt- boot de« Oberrlbr-Kreisr« im Deutschen Kanuverband wieder holt. Al« Bewerber traten wieder Loren» (Pirnaer Kajak- klub) und Triebe (Verein Kanusport Dresden) an, von den«« Loren» einen ganz überlegenen Sieg herau«suhr und dabei die 16 tzw lange Strecke in 52:25.1 zurückleqte. Loren» wird al« Kreismrister nun an den Deutschen Kanumrift». schalten in Passau teilnehmen Ausfall der Herbstrennen auf dem Sachsenring. Die für den 14. August aus dem Sachsenring im Grillenburger Wald bei Dresden geplanten Motorradrennen werden, obwohl bereit» eine ganze Reihe von Meldungen vorlagen, nicht stattfinden. Der veranstaltende Dresdner Motorrad-Club 1914 glaubt, das Risiko mit Rücksicht auf die schwierige Wirtschaftslage nicht eingehen zu können. Knud «obberltad und Nil» Abel, die in Dresden studieren- den, besonder» al» Skiläufer bekannten Norweger, sind nach Norwegen zurückgekehrt, um dort ihrer Militärdienstpflicht zu genügen. Sie werden voraussichtlich später wieder nach Dresden zurückkehren. Wasserstiinde 1. 8. 32 2. 8. 32 Moldau : Kamair -s- 29 4- 39 Modran — 32 — 49 Eger: Laun — 3 — 12 Elbe: Nimburg — 3 — 4 Brandei» — 34 — 37 Melnik 4- 48 4- 45 Leitmeritz 4- 69 4- 65 Aussig 4- 16 4- 8 Dresden —132 —137 Riesa — 62 - 66 Wafserwiirme: S( Grad. Rlttwsunl-Prossramm. Mllwoch, den S. August, verltn —Stettin —Magdeburg. 15.29: Stiefkinder de« Leben». — 15.49: Sport und sein, Wirkung aus dl« Mass« — 16.95:: Programm der Aktuellen Ab- tetlung. — 16.39: Unterhaltungsmusik. — 17.39: Vom Sinn der Jugendbewegung. — 17 59: Werkunterricht. — 18.19: Werner Bergenarurn lieft eigene Prosa. — 18.39: Au» Königsberg: Mo tette. Zu Carl Thiel» 79. Geburtstag. — 19.15: Vie Funk-Stunde teilt mit ... — 19.29: Stimme zum Tag. — 19.39: Rückblick auf den Monat Juli. (Schallplatten). — 29.99: Bunter Tanz- und Operetten-Lbend — Während einer Paus« gegen 21.99: Tages und Sportnachrichten. — 22 99: Zeitansage usw. — Anschließend: Mandolinenorchester-Konzert. König» Wusterhausen 9.39: Selbstbeobachtung und Selbsterzlehung. — 15.99: Zwei Sommergeschichten. — 15.39: Wetter- und Börsenbericht«. — 15.45: Modern« Fensterdekorationen. — 16.99: Au» der Werkstatt de» Tonfilm-Amateurs. — 16.39: Konzert. — 17.39: Unser Kind als Sonntagskind in der Natur. — 18.99: Religiöse Musik au« vier Erdteilen. — 18.39: Da» heimlich« England. — 18.55: Wetter bericht. — 19.99: Englisch für Fortgeschrittene. — 1V.S9: Schutz der Arbeitsstätte de, Beamten. — Anschließend: Wiederholung de« Wetterberichte». — 29.99: Bus Hamburg: Sinfonie Nr. 8, Es- Vur, op. 55 (Eroica). — 29.59: -elden-Dulder »- Ueberwinder. (Ein Monument.) — Ab 22.99: Berliner Programm Mert Zaire releWbie. vdz. Ende Juli beging die Telegraphie ihren 196. Ge burtstag. Eine königliche KabinettSorder auS dem Jahre 1882 hatte den Bau der ersten Telegraphen-Linie befohlen, die nur für militärische Zwecke gedacht war. Man half sich damals noch mit Uebermittlung optischer Signale. Aus einer Strecke, die von Berlin über Potsdam, Brandenburg, Magdeburg, Köln und Koblenz nach Trier führte, wurden 61 Signalstationen errichtet, die staffettenartig jede Nachricht mit Hilfe einer Einrichtung, die an die heutigen Eisenbahn signale erinnert, weitergaben. Die ganze Linie wurde mit Soldaten besetzt und betrieben. Erst Ende 1848 wurde die optische Anlage durch den elektrischen Telegraphen ersetzt. Ein Jahr später wurde auf Anregung des damaligen Präsi denten des Berliner Handelsamtes die Telegraphie, die bis dahin nur dem Militär gedient hatte, auch der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Wollte aber jemand telegraphieren, der dem Telegraphenbeamten nicht bekannt war, mutzte er sich durch zwei ortSbekannte Leumundszeugen auSweisen. War er in einer fremden Stadt, wo ihn niemand kannte, so konnte er nicht telegraphieren. Man legte eben zunächst absolut keinen Wert auf rege Benutzung der neuen Ein- richtung. Heute haben wir in Deutschland über 406 890 Kilometer Telegraphen- und Fernsprechleitungen, mehr als 40 Millio- nen Telegramme werden Jahr um Jahr befördert. Täglich wird an der Verbesserung und Vereinfachung der Geräte und des Betriebes gearbeitet und in einigen Jahrzehnten werden unsere heute so vollkommenen Apparate vielleicht genau denselben MuseumSwert besitzen wie die optischen Telegraphen und ersten elektrischen Einrichtungen der Telegraphie. VkSdnt dar Kom an einem laze? Biel Arbeit und viele Monate sind nötig, bis die reif« Frucht geerutet werd«« kann. Go ist eS auch beim Kunbeuwerben. Eine Gelegenheitsan,eiae allein bringt Ihnen heute in den Tagen des UeberangebotS und schrumpfender Kaufkraft noch lauge keine Dauerkuude«. Die bekomme« Gie erst, wenn Sie nicht nur hi» und wieder, sonder» planmäßig und ausdauernd im Riesaer Tageblatt inseriere». zm z. MU Vor 440 Jahren, am 3. August 1492, unternahm Christoph Columbus von Spanien aus seine erste Ausfahrt zur See westwärts, die zur Entdeckung Amerikas führte. Die Wiederkehr des nunmehr 440jährigen Gedenktages ist einige kleine geschichtliche Bemerkungen zur Sache wert. Die Idee, daß die Erde eine Kugelgestalt habe, und daß man sie mithin umfahren könne, hatte damals, um 1490 etwa, besonders natürlich in gelehrten Krei sen Wurzel gefaßt; Columbus gedachte auf diese Weise das bekannte China und Indien von der Ostseite zu erreichen. Amerika war s. Zt. eben noch ein unbekann- teS Gebiet. Am 12. Oktober 1492 landete Columbus nach abenteuerlicher Fahrt auf der Insel Guanahani, die er San Salvador nannte. Columbus befand sich dabei in dem Glauben, indisches Borland erreicht zu haben, welchem Umstand zum Gedächtnis die Insel welt im Golf von Mexiko noch heute den Beinamen „Westindische Inseln" trägt. Welche Insel des Archipels nun Guanahani gewesen ist, daS hat sich ge nau in der Ueberlieferung nicht erhalten. Auf den weiteren Ueberfahrten, die Columbus unternahm, wurden viele andere Inseln des Archipels und auch das südamerikanische Festland in den Breiten des Ortnoco-Mündungsgebietes entdeckt. — Die Mittel zur ersten Entdeckungsfahrt hatte der spanische Monarch, Ferdinand von Aragonien, und seine Ge mahlin, Isabella von Castilien, gegeben. Beide hatten Columbus zum Großadmiral des OzeanS und zum Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder ernannt; außerdem waren ihm ein Zehntel aller Einkünfte aus dem Entdeckungsergebnis für sich und seine Erben zu gesichert worden. Zunächst sah eS aber mit den sogen. Einkünften sehr böse aus; es waren nicht einmal die Expeditionskosten herauszuholen. Doch aber rentierte sich in Len Folgejahren auch diese kühn angelegte Unternehmung, und zwar sogar recht gut. Nun erwies man sich dem ebenso weisen wie heldenmütigen Ent. becker gegenüber jedoch keineswegs so dankbar, wie eS gebührlich und obendrein zugesichert war. Man fand Ausreden, erfand Ausflüchte, man behauptete seitens der Herrscherfamilie: eS sei ihm zuviel versprochen worden. Ja, ein trübes Geschick wollte eS sogar, daß Columbus, Verleumdungen zu Opfer gefallen, vom Boden seiner Entdeckerarbeit hinweg in Ketten nach Spanien zurttckgeüracht wurde! Zwar wurde er von allen Anschuldigungen freigesprochen, am spanischen Königshofe auch wieder in alle Ehren und Aemter ein gesetzt — aber nur nach dem uns heute bekannten Schillerschen Motto: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen! Kurz nach seiner vierten Heimkehr aus der heu ¬ tigen westindischen Inselwelt starb Columbus in Valladolid am 21. Mai 1506. Nachdem seine beiden Söhne späterhin auch verstorben waren, ging zuletzt sein Neffe Diego den Weg allen Fleisches; das war im Jahre 1572 als dieser letzte Erbe des Entdeckers ver blich. Danach war das Königreich Spanien aller Pflichten gegenüber der Familie des Columbus los und ledig. Im Laufe der Zeit plünderte Spanien den von Columbus entdeckten amerikanischen Gebietsteil systematisch aus; die Namen Pizarro und Cortez sind damit aufs engste verbunden; die Eingeborenen wur den zu Sklaven erniedrigt und der abscheuliche Negerhandel begann. — Nach dem Verfall der spani schen Hegemonie, unter Philipp n. beginnend, ver blieben dem europäischen Mutterlands außer Cuba nur noch einige kleinere Kolonien. Für die Entwicklung der Menschheit ist Amerikas Entdeckung von großer Bedeutung geworden, die in gleichem Umfang wohl nur der 50 Jahre früher er folgten Erfindung der Buchdruckerkunst beizumessen ist. — Genua, der italienische Geburtsort Columbus', darf in alle Zeiten hinein stolz auf seinen größten Sohn sein, und wird sich nicht so leicht di« Ehre ab sprechen lassen wollen, für die Heimat des Entdeckers zu gelten, wie dies durch Behauptungen auS offiziellen Kreisen einer in der Nähe Genuas liegenden Stab versucht worden ist. H. Th., R.
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