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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-06
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1932
- Autor
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INoöe <EBid Die Zeit -es Saisonausverkaufes. sk<gcstctrucsi sämtlicher Artikel unct Illustrationen verbotenl) Obgleich noch heiße Tage, ja sogar die Hundstage an der Reihe sind, denkt man während der Saisonausverkäufe doch schon an die Zukunst, nämlich an den Herbst und Winter. Auch künftige Geburtstage und Familienfeste, ja sogar Weih nachten mit seinen geschenklichen Verpflichtungen tritt mah nend ins Bewußtsein. Was soll man kaufen, was benötigt man sogleich, was kann liegen bleiben? Es ist durchaus nicht falsch, sich noch mit sommerlicher Garderobe einzudecken, denn im nächsten Jahre ist sie dann wie „gefunden". Für Beklei dungsstücke des Winters, die vorläufig liegen bleiben sollen, empfiehlt es sich, nur Material und Zutaten zu kaufen. Maa ist dann sicher, in modischer Hinsicht keinen Fehler zu begehen. Hingegen kann sportliche Garderobe bedenkenlos gekauft wer den. Ihr Schnitt und Charakter kann sich ja nicht verändern. Es gilt das hauptsächlich von englischen Kostümen, Raglan mänteln, Regenkleidung, hemdenartigen Blusen, Jumpern, Pullovern und Westen. Wer unter alten Ladenbeständen ein billiges Tweed- oder Iumperkleid findet, kann ruhig zugrei fen. Denn gerade das ist schon wieder die Mode von morgen. Auch die Wirk- und Strickwarenmode soll nicht vergessen werden. Sie ist das ganze Jahr hindurch für alle Zwecke ge ¬ eignet. Handgestrickte Blusen werden diesmal biMg zu haben sein. Feine Wollstoffe, die man für Dorraiszwecke kauft, kön nen inzwischen durch handgearbeitete Tupfen, Hohlsüume oder feine Biesen verschönert werden. Ihre Verarbeitung und spätere Wirkung wird dadurch sehr gehoben. Auch die kleinen Zutaten zur Garderobe, die im Bedarfsfälle Nets so viel Geld kosten, dürfen in diesen Tagen der Kausgclcgenheiten nicht vergessen werden. Es sind das: Halstücher, Schals, Hand schuhe, Handtaschen, Plastrons, Krägelchen, Stulpen und der sehr moderne verschiedenartige Hutschmuck. Letzterer wird für die kleinen winterlichen Mützchen unentbehrlich sein. VS« vlsuvsrselr« Die Mo-e wir- immer praktischer k zweckmäßiger wird, kann letzten modischen Einfällen und Richtungen erkennen, man jetzt in allen möglichen Berliner Schaufenstern z. B. Unsere Modelle buntem Schal. Neuartig sind auch die hohen Aermelstulpen. ' Nr. 2357. Für 4—5 Jahre. Kindermantel aus Tweet, mit hoch stehendem Kragen und neuen Revers. Nr. 2Z5S. Gr. 44. Zweireihiaknöpsender Regenmantel aus Bun» berry DI« schmale Vorder- und Hinterbahn verbreitert sich an der Schulter zur Passe. ) keine Ratschläge erteilen, denn sich von Fall zu Fall. Auch die Grenzen zwischen Not- und Ueberslüssigem sind nicht genau zu ziehen. Aber il eine kleine Freude bereiten, er muß sich, oll sein Leben harmonisch verlausen, die und da etwas Gutes an- un, sich etwas Schönes leisten. Dies bedeutet ein Plus, das in jenen . , )en des Daseins, die leider Keinen ver schonen, eintreten, als Gegengewicht gewertet werden kann. » Man denkt beim Einkauf in den Ausverkäufen gerne an die Mode der nächsten Jahreszeit. Daher ist es gut, zu wissen, was man im Man müßte, ehe man sich diesmal mit den Saisonausverkäufen beschäftigt, eine ganze volkswirtschaftliche Abhandlung schreiben. Denn gär zu viele Fragen sind es ja, die sich Einem ausdränaen. Soll man lausen oder soll man sparen? Soll man Vorräte anschas- fen oder soll man sich nur aus das Allerdringendste beschränken? Wo liegt die Grenze zwischen dem Notwendigsten und was gilt bereits als überflüssig? Soll man seine Kleider bis zum Letzten «Md Aeußersten austragcn oder hat man gerade infolge der schlech ten Zeiten die Menschcnpslicht, diese noch in Halbwegs gutem Zu stande abzulegen, um andere noch Bedürftigere damit zu beschenken? Wir stehen aus dem Standpunkt, daß die diesjährigen Saisön- ausoerkäuse bereits die unterste Grenze Sarstellen, zu der überhaupt jemals verkauft werden kann. Billiger und daher vorteilhafter als diesmal wird es wohl niemals sein. Da ohnehin viele Millionen Volksgenossen von jeglichen über das nackte Leben hinausgehen den Einkäufen ausgeschlossen sind, ist es die Pflicht der hiervon nicht Betrossenen, die Volkswirtschaft im Rahmen der eigenen Mög lichkeit zu unterstützen. Wer kaust, der gibt andern Brot und ge währt Einem, der sich diesmal noch nichts kaufen kann, die Aussicht auf Arbeit und mithin auch darauf sich bei den nächsten Ausverkäufen ein wenig einzudeckcn. Auch haben diejenigen, denen es noch etwas besser geht, die Pflicht, ihre Mitmenschen durch Kleider und Wäsche, Herbst tragen wird. Dunkle Farben wie blau, braun und schwarz werden wieder in Mode sein. Daneben soll Rostbraun sehr in Gunst kommen. Die Mode der Halstücher, der bunten Revers, der breiten Ledergürtel, der baumwollenen Zutaten in Form von Einsatzwesten, Plastrons und Kragen bleibt uns erhalten. Schwarz-weiß und weiß-schwarz werden neben allen Tönen des Rot im Vordergründe stehen. Das Mantelkleid wird ein besonders wichtiger Bestandteil der Kleidung sein. Im Herbst trägt man es wohl mit einem Pelz umhang, im Winter dagegen unter dem Mantel. Auch die Wirk- und Strickmode wird ihre Bedeutung nicht verlieren. Gestrickte Westen, Pullover und Blusen in kostbarer bandgesertigter Aus führung bleiben uns für den Anbruch der kühleren Jahreszeit Vor behalten. Hier sind mattrosa, hellgrau, slachsblau und türkisfarben besonders schön. Die Hutmode bevorzugt nach wie vor kleine For men. Man wird diesmal nicht nur Fitz und Seide, sondern auch Samthüte tragen und diese durch Stepparbeit und Biesen ver zieren. Gestreifte Stosse, eine reizende und kleidsame Mode, die sich noch nicht genügend ausgewirkt hat, find sür Herbst und Winter zu erwarten. Revers und getupfte Krägelchen In Bubiform, oft mehr fach übereinander gelegt, sollen einfache Alltagskleider beleben. Man sieht aus alledem, daß nur das Schlichte und Sachliche der Form die Möglichkeit längerer Haltbarkeit und Modedauer besitzt Auch hinsichtlich der Verwendung verschiedener Band- und Bor tenreste hat die gegenwärtige Mode ein Einsehen. Sie bringt näm lich eine Anzahl bunt geflochtener Bekleidungsgegenstände heraus. Es sind dies geflochtene Gürtel, Mützen, Kappen und Insbesondere Westen ohne Aermel. Diese geraden sportlichen Westen sehen, wenn man sie aus etwa fünf Zentimeter breiten Seidentressen flicht, sehr gut aus. Die geflochtenen Sachen haben überdies den großen Vor zug, doppelseitig getragen werden zu können, was insbesondere bei Gürteln vorteilhaft ist. Die häufig üblichen waschbaren kunstseidenen Hemdchen und Hemdhosen sind da, wo man sie als Dorsatzteil sieht, also beim tie fen spitzen Kleiderausschnitt, zu einfach und unansehnlich. Die heute so praktische Mode Hilst sich auf die Weise, indem sie sie mit einem Spitzen- oder Georgettestreisen einsaßt. Dieser wirkt elegant und dekorativ, und ein solches Hemdchen kann auch da, wo man es ge nau sieht, unter ein gutes Kleid getragen werden. Ein solcher Dor satzstreifen kann selbst eingesügt werden. Rosa Georgette mit Hohl saum oder mit hondgestickten Tupfen sieht sehr gut aus und wirkt ungemein vornehm. Nr. 2ZSZ. Sr. 44. Rock mit Hüstenpasse und eingeschlitzter Tasche. Nr. 2364 A. Gr. 42. Miederrock mit Hüstenpasse und gegen seitiger Falte in der vorderen und Hinteren Mitte. Nr. 2364 B. Gr. 42. Hochschließende Golsbluse aus kariertem Stoss. Nr. 2365. Sr. 42. Elegante Marocainbluse mit kurzem eingesetztem Aermel und geknöpftem Jabot. Derlagsschuittmuster nur für Abonnenten. Mäntel. Kostüme. Kleider l^ M^ Blusen, Röcke, Kinderaarderobe. WSsLe L0 Pfg. Zn begehen durck» lüe SelibSttrSelle. Daß die Mode immer praktischer und zweckmäßige man aus den letzten modischen Einfällen und Richtuw Da fleht ' „ ", " ", Blusen, die gar keine Blusen sondern nur blusenartia gewebte" Tü- cherPnd. Diese Tücher werden, ähnlich wie dies bei den dreieckigen Wolltüchern des Winters der Fall war, um den Hals gelegt und hinten zusammengebunden. Da sie lang sind und in den Rock geschöpft werden können, sieht das Ganze z. B. unter einer offenen Kostümjacke wie eine Bluse aus. Diese ganz billigen Tücher, die einen outen Blusenersatz bilden und sehr leicht zu reinigen sind, können in Wolle, Seide, Baumwolle und selbstredend auch in gedruckten Mustern aller Art hergestellt werden. Eine neue Modenidee besteht ferner darin, abwaschbare Kissen vlatten aus Wachstuch herzustellen. Wählt man den Grund dunkel, sodaß der allzu einfache an die Küche gemahnende Eindruck ver hindert wird, und lehnt man sich hierbei an moderne Tapetenmuster an, so sieht das sehr originell und hübsch aus. Für Boots- und Wochenendrissen ist dieser Bezug sebr praktisch. Ein seit Urgroßvaterszeiten verschwundener alter Bekannter, näm lich die gestrickte Geldbörse, ist wieder da. Bekanntlich haben wir alle heute fast keine Banknoten mehr, sondern sehr viel einzelnes Silbergeld. Die Lebensdauer des Portemonnaies wird dadurch stark herabgemindert, denn ein solches Gewicht kann weder Leder noch unnachgiebiges Material vertragen. Die gestrickte Börse ist weich und nachgiebig, und daher griff man diese alte Mode gerne wieder auf. Die bequemste und häufigste Form dieses Geldbehalters ist die des Löffelbiskuits. An den beiden schmälsten Stellen wird je ein Ring angebracht, den man durch Hin- und Zurückschieben leicht handhabt, sodaß sich die Börse auf diese Weise öffnet und schließt. Die Wirk- und Strickkunst, aber auch gewandte Frauenhände brin gen da reizende Gegenstände heraus. Schon früher einmal wurde mit diesen Geldbörsen ein solcher Luxus getrieben, daß sie noch heute als Antiquitäten- und Vitrinenstücke dienen. Es gab damals Garnituren, nämlich zueinander passende Börsen, Tabaksbeutel und Pseisenbebälter. Diese Mode, die dem Kunstgewerbe dienlich sein dürste und auch feinste Strick- und Perlstrickereiarbeiten zu neuer Blüte führen kann, scheint sich wieder vorzubereiten. Nr. 2356. Gr. 44. Mantel mit Nr. 235S. Gr. 42. Neuartiges Mantelkleid aus quergeripptem neuem, schrägem Verschluß und Stoss, mit großen Knöpfen und Schal. Nr. 2360. Gr. 42. Spitzenbluse mit Passe und Schleife. Nr. 2361. Für 4—6 Jahre. Mantel in Hängersorm, mit Pelz krägelchen. Nr. 2362. Gr. 42. Die ersten Herbstmäntel werden mit großem Kragen und Revers gebracht. durch Schuhe und notwendige Einrichlungsaegenstände zu unter stützen. Man sollte diesmal mit ruhigem Gewissen kaufen, um wieder etwas von den eigenen Sachen weggeben und aus diese Weife für Andere einen Ausgleich heroeisühren zu können. Denn die Volks wirtschaft ist ja ein ununterbrochener Kreislauf! Man soll aber unbedingt nur das kaufen, was einen Sinn hat und feinen Zweck erfüllt. Man fall sich das vorher genau überlegen, damit keine sogenannten „Reukäufe" zustande kommen, die ein so verbitterndes und nagendes Gefühl erzeugen. Die einkausende Hausfrau muß sich vorher auch noch überlegen, ob es für sie rich tiger ist, die einzelnen Bekleidungsgegenstände fertig zu kaufen oder sich nur mit Material einzudecken, um sie erst im Gebrauchsfalle Herstellen zu lassen. Hierbei lassen sich k ' das ändert sich von Fall zu Fall. Ai wendigem und Ueberslüssi; eder Mensch soll sich einmal un, sich etwas Schönes leist Fällen, wo die Katastrophe
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