Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193901052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-01
- Tag1939-01-05
- Monat1939-01
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1939
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Riesaer Tageblatt SS. Jahrg. Donnerstag, S. Januar 1S3S, abends Postscheckkonto: Dresden ISSO Gtrokaffe: Riesa Nr. S> Lrahtanschrtstr Tegeblatt Ries, Fernruf I2S7 pistfach Nr. L2 ««d Anzeiger jEibeblaü mü AoMger). Diese Leitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» nhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamtes Riesa zu Großenhain behördlich bestimmte und des Hauptzollamtes Meißen Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für «inen Monat S Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) öS Pfg., Einzelnummer IS Pf.z. «neigen für die Nummer de» AuSaabetaae» sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben: «ine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die aesetzt« 4S mm breite mm.Zetle oder deren Raum S Rpf-, die SO mm breite, S gespaltene mm.Zetle im Tertteil 25 Rpf. lGrundschrift: Petit L mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarisch^ Latz VO'/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung «tngesandter «nzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder ZwangSvergletch wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung «ud Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen «ingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße S». Die neue Lage in Fenwft Ms einmal davon die Rede war, daß der schöne An thony, weiland Englands Außenminister, in Verhandlun gen mit Litvinow-Finkeistein die Schaffung eines fern östlichen Locarno erörtert habe, äußerte sich der Sprecher des japanischen Außenamtes sehr knapp und recht humor voll: „Es gibt in Östasien leinen Ort wie Locarno". An diese Feststellrng muß man sich erinnern, wenn inan die Möglichkeiten beurteile» will, die sich aus dem gegenwär tigen Stadium der militärischen und politischen Lage jm Fernen Osten ergeben können. Dapei darf allerdings der Begriff „Locasno", nicht in dem einfachen Sinne der Ver ständigung gedeutet werden: der Sprecher des javanischen Außenamtcs wandte ihn vielmehr in dem komplizierteren diplomatischen Sinne an, nach dem außenstehende Mächte als Garanten für einen zwischen zwei Nachbarstaaten ge schaffenen vernaglichen Zustand im Hinblick aus Grenzen, entmilitarisier« Zonen usw. auftretcn. Ein Problem dieser Art ist für den Fernen Osten durch . zwei entgegen „-richtete diplomatische Aktionen der Tokioter und der Wahingtoner Regierung aufgeworfen worden. Am 8. Novenber des letzten Jahres hat die javanische Regierung in einer Erklärung festgestellt, baß sie die bis herigen Grundsätze der offenen Tür in China nicht mehr in der bisherige» Weise anerkennen könne. Daraufhin haben die Vereinigten Staaten in diesen Tagen in Tokio eine Note überreicht, die nach den aus Washington vor liegenden Informationen eine kategorische Weigerung dar stellt, die ja»anisck>en Anstrengungen mit dem Ziel der Schaffung einer neuen Ordnung im Fernen Osten anzu erkennen. Damach würden die Vereinigten Staaten weiter hin gegenüber der Frage der japanisch-chinesischen Be ziehungen eine Rolle beanspruchen, die irgendwie „Locarno"-Clsarakter haben würde. Ausländische Kommentare suchen einen Zusammenhang zwischen der Haltung der Vereinigten Staaten und der längst gehaltmen Rede des inzwischen zurttckgetretenen Ministerpräsidenten Konoe zu konstruieren, von der sie gleichzeitig glaubten fcststellen zu dürfen, daß sie sich nach Ton und Inhalt wesentlich von den Richtlinien unter schieden habe, die der Außenminister Arita Anfang De zember den Botschaftern Amerikas und Englands im Hin blick auf die japanischen ZukunftSplänc in China mitge teilt habe. Jedenfalls gab die Erklärung Konoes eine Grundlage ab, von der ans der General Kenji Doihara Verhandlungen mit maßgebenden chinesischen Politikern über eine friedliche Beilegung des japanisch-chinesischen Konfliktes verhandeln konnte. Diele Verhandlungen haben bekanntlich mit einer Entfernung Wangtschingweis an» seinen Regierung»- und Parteiämtern geführt, aber man muß bedenken, daß die Aechtungserklärnng durch den stän digen Ausschuß der Kuomintang in der chinesischen Kriegs hauptstadt Tschungking im Beisein des Marschalls Tschiang- kaischck ausgesprochen wurde. In Tschungking hätte auch Wangtschingwei nicht wagen können, gegen den Stachel der integralen Kriegsfanatiker zu lösen. Darum gerade ist er ja vorher nach Hongkong gefahren. Unter diesen Um ständen können Nechtung und Ausschuß Wangtschingweis kein zutreffendes Bild über die Stärke der verschiedenen Auffassungen im chinesischen politischen Lager geben, und der Möglichkeit stand bisher nichts im Wege, eine Lösung auf der Linie zwischen Monoe und Wangtschingwei wenig stens zu erörtern. Es ist zwecklos, jetzt schon Deutungsversuche zum Kabinettswechsel in Tokio zu unternehmen und eine Ant wort auf die Frage zu suchen, ob der Rücktritt Konoes ein« wesentliche Veränderung der politischen Lage im Fernen Osten nach sich ziehen wird. Die Hintergründe des Kabinettswechsels sind ja noch nicht vollständig klar zu erkennen. Jedenfalls hat Konoe seinen Rücktritt mit dem ernsten Ausmaß begründet, das der Chinakonflikt ange nommen habe. Das bezieht sich natürlich einmal auf die englisch-amerikanische Anlejhepolitik in China, die Arita kürzlich vor den Auslanbspressevertretern als bedauerlich und gefährlich bezeichnete und Wohl auch aus den diplo matischen Schritt, den die Bereinigten Staaten jetzt unter nommen haben. Man weiß, daß in den inneren Ausein andersetzungen, die dem Rücktritt Konoes vorausgingen, die Frage einer „nationalen Mobilisierung" durch die Bil dung einer Einheitspartei eine große Rolle spielte. Es ist nur ein Anhaltspunkt, wenn man erfährt, daß der bis herige Innenminister Admiral Suyerfugu, der sich im Sinne der Parteiführer den Gegnern einer Einheitspartei zugesellt hatte, von den entscheidenden Verhandlungen aus geschlossen war, die dem Rücktrittsbeschluß Konoe» voraus gingen. Immerhin kann man jetzt damit rechnen, daß das fernöstliche Problem in ein neues und wahrscheinlich in das entscheidende Stadium eingetreten ist. Es geht nach wie vor darum, ob die bereits im Jahre 1935 begonnene lieber-- schreitung der chinesischen Mauer durch die Japaner zu einem ostasiatischen Zusammenschluß führen oder ob in China weltpolitische „Locarno"-Einflüsse, sei es nun von Seiten Amerikas, Englands oder Sowjetrußlanbs, erholten bleiben sollen. - Tuniseeise Daladlers beendet Weiterreise «ach Algerien )< Part». Nach seinem Besuch in SüdtuntS empfing Ministerpräsident Dalabier in Gabe» die Journalisten, die ihn begleiteten, und dankte ihnen für ihre Tätigkeit. Heut« Donnerstag kehrt der Ministerpräsident nach Bizerta zurück, wo er sich an Bord de» Kreuzet» «Joch' einschtfft, um sich nach Algerier» zu begebe». Phantastische Wervemethoden Roosevelts Enttgranlengefasel als Reklamemtterlage für New Deal uad verantwortmrgsloles Wett rüsten — Vie Vorteile der mttorttüren VoltSsührmm unbestritten! - Wilsons Nach- solger slngt ein Loblied aus demotrattsche Vertragstreue» FrSmmtatett und Ebrlichlett )s Washington. Die Iahresbotschast Präsident Roosevelts war unter das phantastische Zeichen eines nach feine» Worten Amerika von feiten der „Diktaturen" drohen den Kampfes «m die Erhaltung demokratischer Freiheit ge stellt. Diesen aggressiven Absichten gegenüber rufe er nun Amerika zur nationalen Einigkeit auf. Dieser Aufruf gipfelte erwartungsgemäß in einer warmen Werbung für den „Neuen Plan", Roosevelts persönliches Steckenpferd, dessen Unvollkommenheit dabei allerdings zugegeben wurde. Drei Riistungssorderungen und die angektindigte Revision der Ncutralitütsakte fallen dabei besonders au». Bei seinem erstaunlichen Anstatt erschien es dem Red ner immerhin notwendig, zuzugeben, daß viele Amerikaner im totalitären Softem eine große Anzahl von Vorteilen sähen, insbesondere die volle Auswertung von Ardeitskrast und Kapital. Roosevelt räume ei«, daß die „Diktaturen" das Problem von Arbeit «nd Kapital „mindestens zeit weilig" gelöst hätten. Jedoch, so snhr der Präsident der Bereinigten Staaten sort, habe dieser Erfolg einen Preis gekostet, den Amerika nicht zu zahlen bereit sei. Nun folgte eine Auszählung dessen, worin Kieler Preis der toialitär geführten Völker besiehe. Dies« Ausstellung Roolevelts bestand in einer Sammlung jener „Argumente", wie sie seit Jahren von der jüdischen Heßpreffe Amerikas kolportiert werden und deren Wirkung bekanntlich von dem Grad der Entfernung abhäng». Auch im Mund« des Staats oberhauptes änderien die iiolichen Beschuldigniigen d«S nationalsozialistischen Deutschlands und des faschistische» Italiens nicht ihren Charakter ols außerordentlich alberne «nd schmutzige Unwahrheiten: Angeblicher Verzicht aus Religionsfreiheit, angebliche Beschlagnahme des privaten Kapitals, die „Gefahr, i.is Konzentrationslager geworfen zu werden", ter Zwang, „die Kinder nichi als freie stolze Menschen, sondern als von einer Maschine geformte und versklavte Schachfiguren auswachsen zu lassen". Als beson deres Verbrechen des natirnalsozialisiischen bzw. faschisti schen SnstemS crachiei Novieveli auch den Verzicht auf des demokratischen Amerika geistige Werte und den Verzicht, alles sagen zu können, was man wolle. Die drei Ideale Amerikas, die Roosevelts Ansicht nach vom Auslande bedroht werden, sind Religion, Demokratie und internationale Ehrlichkeit. Die Zeit sei gekommen, wo Amerika rüsten müsse, nicht nnr nm seine Scholle, sonder» auch dies« Ideale z« verteidige«, sl) Glücklicherweise drobe diese Gefahr nicht von Ländern auf der westlichen Halbkugel nnb die Bereinigten Staaten würden ihren Teil dazu bei tragen, „diesen glücklichen Zustand gegen anstiirmende Ge fahren aus irgend einer Himmelsgegend zu schützen". Keine Nation, so fuhr der Nachfolger Wilsons fort, sei in Sicherheit, so lange irgend eine andere einzelne mächtige Nation sich weigere, ihre Wünsche und Beschwerden an den Verhandlungstisch zn bringen. Es folgte folgendes für Amerikas Praktiken bezeichnendes Geständnis: Di« USA. hätte» gut gelernt <!!), daß lange vor ossenen militärischen Maßnahmen der Angriss beginnt durch Borgesechte in Form von Propaganda, subventionierter Durchdringung sremder Gebiete, Lockerung der Freundschastsbeziehunge», Aussüh« rnng von Vorurteilen und durch die Aassorderung zur uattonale« Uneinigkeit. Amerika habe gelernt, daß die fromm religiösen Demokratien die Verträge heilig hiel ¬ ten l-) und in ihren Beziehungen zu anderen Nationen ehrlich und anständig seien. Tie könnten es sich nicht leisten, fuhr Roosevelt in anmaßendem Tone fort, gegenüber internationaler Gesetzlosigkeit gleichgültig zu bleiben. Der Redner meinte drohend, es gebe dazu viele starke nnk wirksame Methoden nicht ausgesprochen kriegerischer Art. Rooievelt deutete sodann an. daß er die Revision des Neu- tralitätsgesetzes wünsche, weil die gegenwärtige starre Form de» Gesetzes Amerika in Gefahr bringe, dem Angreifer Hilfe zu bringen und diese dem Opfer zu versagen. Während diese Ausführungen Roosevelts sämtlich al» agitatorische Einleitung gewertet werden dürsten, folgt« dann endlich die Hauptsache, nämlich die Werbung für sei ne« New Deal und bie Ausstellung folgender Fordern»»««! 1. Eine genügend starke Wehrmacht mit entsprechende« Stützpunkten in strategischen Positionen: 2. Ansda« einer Organisation, die im Kriegsfälle alle- Hilssmittel sosorl liefern und deren Vieserunq schnell steigern könne; ». ei« einiges Volk, frei oo» Klaffeuhaß, von Streit zwischen Kapital «nd Ardeit, von falscher Sparsamkeit und von an dere» ungelöste» sozialen Probleme«. Roosevelt zählte dann verschiedene nationale Protest« aus, die er seit 1988 durchgesetzt habe. Amerika könne, wenn es gewisse Unebenheiten und Unvollkommenheiten der New Deal-Gesetze verbessere, ein reiches und zufriedene- Volk mit einem jährlichen Nationaleinkommen von wenig sten- SO Milliarden Dollar werden. Er sei daher gegen -en Abbau der Reformgesetze und gegen di« Kürzung der Bun- dcsausgabcn. Wenn der Bundeskongreß die gegenwärtige Entwickelung durch unzeitgemäße Sparmaßnahmen auf halten wolle, so müne der Bundeskongreß allein die Ver antwortung dafür übernehmen. In Amerika wird die Ansicht vertreten, daß die mtk Vorstehendem abgeschlossene Rede Roosevelts als gemäßigt zu betrachten sei. Es wird kervorgebobrn. daß der Präsi- drnt im Gegensatz zu früher auf sämtlich« Angriff« auf -t« Hochfinanz dabei verzichtet habe. „Ein Schiffbrüchiger sucht sich zu retten" )l Washington. Die Botschaft des amerikanischen Präsidenten Rooievelt wird hier als zurückhaltend s??) und säst defensiv bezeichnet. Die Ausfälle gegen die autoritären Staaten werden in Zusammenhang gebracht mit der geflis sentlichen Schonung der in früheren Reden ost angegriffe nen Kapital- und Wiriichastskreise Amerikas, der „Reaktio näre und Tories". Außerdem habe der Präsident keinerlei weitere Resormmaßnahmen angckundigt, sondern im Gegenteil die Reparaturbedürstigkeit einiger seiner eigenen New-Deal Geieye zugegeben. Seine Botschaft zeige «inen Mann, der mit seinen Himmelsturmenden, weltbeglückenden Ideen nicht weit gekommen sei und in der letzten Wahl daher eine scharfe Zurückweisung erlitten habe. Nun ver suche er sür die beiden letzten Jahre seiner Amtsperiode von seinem Werk zu retten, was noch zu retten sei: daher schiebe er bie «aggressiven Diktaturen" als die bösen Geister vor, die Amerikas Volk unter Zurückstellung der inneren Differenzen gemeinsam abwehren müße. ES handele sich um die alte Taktik demokratischer Staaten, die im Inner« Schwierigkeiten hätten. Das Kabinett Sirmmma gebüdet Verdleide« Fürst Korwes und der Verirrter der Wehrmacht Veteilimma der Medrdettsparteie» )l Tokio. sOstasiendienst des DNB.) Nachdem Baron Hiranuma noch mit Maeda. dem Führer der Seioukai- Partei, und Machida, dem Führer der Minseito-Partei, verhandelt hatte, stellte er sein Kabinett zusammen, dem folgende Männer angehören: Ministerpräsident: Baron Hira««ma Minister ohne Portefeuille: Kürst Sons«, gleichzeitig Präsident des Staatsrates Aeußeres: Arita, wie HWer Inneres: Kido, bisher WohlsahrtSminifter Krieg: Jtagaki, wie bisher Marine: Aouai, wie bisher Finanzen: Jlhiwata, bisher Bize-Fiuanzminister > Justiz und Verkehr: Shiou», bisher Instizminister Handel nnd Kolonien: Hata, bisher Solonialminister Kultus: Araki, wie bisher Wohlsahrt: Hirose, bisher Bizewohlsabrtsmiuifter Eisenbahnen: Maeda, Führer der Setyukai-Partei Landwirtschaft: Saknranchi, Berater der Minseito-Partei Staatssekretär des Kabinetts: Tanabe, bisher Staatsrat. Am Namittag empfing der Kaiser Baron Hiranuma und genehmigte die Ministerlifte. Anschließend wurde ihm die neue Regierung vorgestellt und von ihm offiziell in ihr Amt eingeführt. Politische Kreise sehen bie Bedeutung des Kabinetts in dem Verbleiben der Wehrmacht nnd in der Beteiligung der beiden großen Mchrheitsparteien des Reichstages so wie endlich in der Bereitwilligkeit Fürst Koooes, dem Kabinett als beratendes Mitglied weiter anzugehören. Man hofft auch, daß der bisherige Kinanzminister Ikeda, um dessen Verbleiben Hiranuma sich ernstlich bemüht hat, als Berater in engen Beziehungen zum Kabinett stehen werde. Jm Mittelpunkt der gesamten Staatspolitik, so wird in politischen Kreisen betont, stände »ach wie vor der Ehiua-Kouslikt. De« Ausbau »nd di« Neuordnung Oft« asiens «erd« Hiranuma »ach de« vo« Kabinett Konoe übernommenen Richtlinie» weitersühre«. Entscheidend für die strikte Durchführung aller mit der China-Politik zu sammenhängenden Fragen sei, baß die weitere Zusammen- arbeit zwischen Fürst Konoe, Kriegsmintster Jtagaki und Marineminister Bonai sichergestellt und durch die Beteili gung der Vertreter der beiden großen Parteien die Mehr heit des Reichstages gewonnen sei. Kiegsminifter Jtagaki hatte Donnerstag vormittag eine Unterredung mit Baro« Hiranuma, in der er, wie die Agentur Domai meldet, erklärte, die Armee erwarte, -aß das Kabinett Hiranuma den Ehina-Konslikt nach den Richtlinien durchführe, die in der Kaiser-Konferenz vom 80. November 1088 und in der Erklärung Konoes vom 22. Dezember 1988 festgelegt worden seien. Die Armee er warte außerdem, daß die nationale Verteidigung mit einer entsprechenden Rüstung entschieden durchgeführt werde, um der kritischen Lage in Östasien erfolgreich begegnen zu können. Ttagakt sprach sich ferner aus für die Stärkung des Antikominternpaktes zwischen Deutschland, Japan, Italien nnd für die strikte Durchführung -er Gcneral- mobiMerun» -es japanischen BoLhiS,
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