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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193912275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19391227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19391227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-12
- Tag1939-12-27
- Monat1939-12
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1939
- Autor
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Minensuchboote bei der Arbeit Linen schweren und gefährlichen Dienst versehen unser« Minensuchboote. Ihre Tätigkeit kommt nicht nur der deutschen, sondern auch der neutralen Schiffahrt zunutze, di« auf diese Weise die Gewißheit erhält, daß sie minen- freies Gebiet durchfahren kann. — Bild oben: Einige deutsche Minensuchboote während der Arbeit. Die schaum gekrönte» Wellen hinter den Booten zeigen die Lage deö ausgebrachten LuchgeräteS. — Unten: Eine verdächtige Begegnung: Am Horizont ist ein Dampfer aufgetaucht. Sofort hat sich die Besatzung des Minensuchbootes an die Geschütze begeben, um das Schiff anzuhalten, damit es auf Konterbande untersucht werden kann. sPK.-Dietrich-Sch.-Wagenborg—M.) Rechtswidriger französischer Sriegsschiffbefnch in Antwerpen Der französische Minensucher „Earimare" lief vor einigen Tagen in den Hafen von Antwerpen ein, wo er an den Kais festmachte, um später wieder auszulaufe«. Bemer kenswert ist, daß mit Ausnahme einer einzigen Zeitung die gesamte belgische Presse keine Notiz von diesem voll kommen rechtswidrigen Besuch eines Kriegsschiffes einer kriegführenden Macht in einem neutralen Hafen nahm. Auch von einer amtlichen Untersuchung ober gar Protest aktion ist bisher noch nichts verlautbart. Unser Bild zeigt die „Earimare" an den Kais von Antwerpen. lScherl-Wag«nborg-M.) Bild link- Sapitäuleutuaut Herbert Schultze, der kürzlich von feiner dritten Fernfahrt heimkehrte und während seiner ersten drei Unternehmungen mit seinem U-Boot 80 880 Bruttoregistertonnen feindlichen Handels schiffsraum versenkt hat. Kapitänleutnant Herbert Schultze ist derjenige Unterseebootkommandant, von dem der Erste Lord der britischen Admiralität vor einiger Zeit behauptet hatte, er befände sich bereits als Gefangener in seinem ' Gewahrsam. tGcherl-Wagenborg-M.) Unsere tapferen Kämpfer draußen an der Front, in den Bunkern, aus Schiffen und in den U-Booten warten sehnsüchtig auf Post aus der Heimat. Wie gern möchte ihnen jeder täglich schreiben. Täglich kann ihnen ein herzlicher Gruß aus der Heimat zugehcn: Unsere Heimatzeitung, das Riesaer Tage» blatt. Schicken Sie Ihrem Soldaten diesen Gruß. Bestellen Sie das Riesaer Tageblatt zur Feldpost- Zustellung noch heute. Geben Sie uns, ober unseren Botin die Feldpost-Nummer an, Riesaer Tageblatt. Deutsche Soldatengräber in Polen von 1914 bis 1939 Nach der Zahl der im ehemaligen polnischen Staats raum ruhenden deutschen Gefallenen steht dieses Land unter den Frontgebieten des Weltkrieges an zweiter Stelle hinter Frankreich, als Arbeitsgebiet für die Kriegs gräberfüriorge jedoch an erster Stelle, da die Arbeit in Frankreich zu vom „Volksbund Deutsche KriegSgräber fttrsorge e. B" bereits geleistet ist. Der Widerstand der polnischen Regierung — Weitläufigkeit des Landes, die schlechten Wcgeverhältnisfe und der Mangel an geschulten Arbeitskräften dürsen dabei nicht vergessen werden — hat die Arbeit des BolkSbundes in Polen lange gehindert un'» bis auf den letzten Tag erschwert. Trotzdem konnte der Bolksbnnd, vielfach mit Hilfe der Volksdeutschen, die Er haltung und Pflege zahlreicher deutscher KriegSgräber- itatten in Polen vorläufig stcherstellen und in den letzten Jahren mit der endgültigen Ausgestaltung deutscher Ehrenstätten in der Wojewodschaft Warschau beginnen. Mit dem deutschen Sieg in Polen hat die Wehrmacht die KriegSgräbrrfttrsorge übernommen und führt sie in Zu sammenarbeit mit dem Bolksbund Deutsche Kriegsgräber- sitrsorge, der sich dem Oberkommando der Wehrmacht zur Bcrfttgnng stellte, durch. Im Dezemberhest der Zeitschrift „KriegSgräberfürsorge" erscheint ein auSführichcr Bericht über das Schicksal der deutschen Heldengräber in Polen von 1V14 bis zur Gegenwart und über die bisherig« Arbeit des BolkSbundes Deutsch« Kriegsgräberfürsorge in diesem Gebiet. Architekten des BolkSbundes sind den Gräberosfizie- ren in Polen beigegeben, um die Ausgestaltung der Gräberstätten des Weltkrieges und des jetzigen Feldzuges vorbereiten zu helfen. Die KriegSgräberfürsorge in Polen wird jetzt mit aller Energie durchgeführt. So wird sich der Wall des Gedenkens auch im Osten um Deutsch land schließen und wir künden von siegender Kraft deut schen Soldatentums, von Dank und Treue des Volkes und des Reiches Macht uird Größe. Leitsprnch für 28 Dezember 1S89 Ter Weltkrieg hat uns gelehrt, daß es nicht ge nügt, tapfere Soldaten zu haben und gute Waffen zu besitzen, sondern daß ein moderner Krieg ein totaler Krieg ist, daß alle daran teilnehmen und daß deshalb das gesamte Volk in der besten seelischen und körperlichen Verfassung zu sein hat und darin erhalten werden muß. Tr. Ley. § vu«n «AVkg.wAWtz» AS. Fortsetzung.) Aa»l Hölscher schmerzte das Gehirn von all dem Lenken uckd Grübeln. Er saß auf seinem schmalen Bett und hielt den Kopf in d,e Hände gestützt. Bor dein einzigen BMauge sein« Kabine lärmte Las Leitungs- aeffange Kes DelegraphenapparateS, der »inem bockigen, sich mir wenige Meter vor dem Bug befindlichen Ja paner die Warnnng einhämmert«, er werde gerammt, wenn er nicht Platz mache. Zu allem Ueberfluß kroch »vm Magen her noch das Gefühl zunehmender tlebel- DaS wäre nicht nötig gewesen, denn « hatte nicht» MS eine Tasse schlechten Kaffee und eine halbe Semmel Htz Leibe, -re « in St. Rassair« in einer schmutzigen Hafenkneipe zu sich genommen hatte. Aber dieses Nebel. M« kam wohl nur auf, weN die See plötzlich hohl ge worden war und die Brise sich versteift batte. Die „Malente" war nur «ngenttgend belastet, und bei jedem Stampfen hob sich di« Schraube in die Luft, um dort, do- Wassern» rderstandes ledig, wie irrsinnig loSzurasen. Dar Maschinenmeister brachte die Hände kaum mehr von der DrosseMapp«. Immer wieder mutzte «den Dampf abschwache«. And gerade jetzt, wo Meer und Schiff völlig außer Rand und Band waren und die „Malente" einen Fisch dampfer vor sich hatte, dessen Masten und Schornsteine immer wieder in den Wasserschluchten verschwanden, um stell ausgedämnt den nächsten Wellenberg zu er klettern, öffnete sich die schmale Tür und ließ eine Frau herein, die sofort den Kinger auf die Lippen legte. Gr hätte alles eher auf der „Malente" vermittel, als eine Krau — und eine solche Frau schon gar nicht! Sic hatte statt des Mundes einen tiefroten Strich und einen chensalchen in Braun, der die Branen andeutete. Tas Oval der Wangen war matt getönt, nnd die hohe Stirne wurde von einer Flut kupferfarbener Wellen um- rrngelt. „Es ist alles beschäftigt," sagte sth, verlor bei »in« plötzlichen Teitwärtsbewogung der „Malente" den Halt und griff nach seiner Schmier. „Ich habe vorhin gehört, wie Sie sich aufregten, daß wir nach Gent fahren und nicht nach Eardiff, und das ist letzt«» Ende- tw- Wich tigste für uns beide." „Kür Sie auch?" fragt« « tn «tn«n Anftug von Spott. Sie hielt sich mit beiten Händen an her vettkante fest und sagte, als habe st« sein« Frage überhört: „Sind Sie je schon auf einem solchen Müllkasten gefahren? — Ich nicht! Vielleicht kommen wir iwerhaupt nie nach Gent. Vielleicht gehen wir zuvor noch unt«. Sehen Sie, es erfüllt sich schon!" schrie ste ans. Die „Malente" bekam in diesem Augenblick »tue schwere See von d-r Seite h«, legte sich tn einen schrä gen Winkel von « Grab und brachte alles znm Vmrz, was bi» jetzt noch seinen Stand behauptet hatte. Während Karl von Hölscher gegen di« Wand flog und die schöne Fremde an das Bullauge geschleudert wurde, zerschellten in der Küche Flaschen und Tafelgeschirr, holperten im Laderaum Krsten und Fässer überein ander, wurde dem Kapitän der Boden unter den Füßen weggespült und der Zweite Offizier die Kajüttreppe hinu ntergeschwemmt. In di« Flüche des Kochs, daS Brüllen des Kapitäns und das heulende Johlen des Sturmes schnitt ein be täubendes Pfeifen, daS Karl von Hölscher den Rest von Farbe aus dem Gesicht nahm. Ueber die Knie der fremden Frau hinweg turnte er zu Boden, gewanst nach zweimaligem Sturz die Tür und hielt einen der vorüberlaufenden Matrosen fest. „Der Kessel?" „Eine Niete im Sammelrohr, Monsieur," hetzte der, sich losreihen-, hervor. Karl von Hölscher lief hinter ihm her, sah, wie der Maschineningenieur der „Malente^ in Oel und Schweiß gebadet aus der Tiefe des Heizraumes emporkletterte und fragte, ob er irgendwie behilflich sein könnte. „Ich bin gelernter Maschinenschlosser, Herr Ingenieur!^ Ein Wink, und sie tauchten zu zweien wieder in di« Höhle des Kessclraumes hinunter. Gemeinsam er- schienen ste auch eine Viertelstunde später wieder an Deck. Es war nichts zu machen. Die Verantwortung war zu groß. Die „Malente" brauchte vier bis fünf Stun den Ruhe, um die Ausbesserung vornehmen zu lassen. Daran vermochte auch das Toben des wütenden Kapi tän», noch weniger das Brüllen des Steuermannes etwas zu ändern. Dem kurzen Augenblick der Verwirrung folgt« die gebieterische Krage: Wo anlegen? An der englischen Küste Anker zu werfen, war nicht ratsam, dLnn sie war zu sehr den Nordost-Winden offen, die daS Schiff st» »ur barmherzig durcheinanderschüttelten. Also zurück «t die französische Küste. In Gottes Namen! dachte Karl von HRfcher, ast» drr Kcmitän den Befehl zum Wenden gab. In GotteS Namen, dachte auch die schön« Kran tn d« Kabine, die mit ansehen mutzte, wie die Verwüstung in dem kleinen Raum ihrer Vollendung entgegenging. Sie streckte beide Hände auS, als Karl von Hölscher str«, lich durch di« Tür fiel und saß im nächsten «ugenbBck am Boden, denn die „Malente" dreht« «bM Sm. „Schluß?" fragte sie mit verschobenen Lipp«,. «r schüttelte den Kopf nnd versuchte sich mit gostntRw. ten Beinen und Händen im Gleichgewicht M halt«». „Bleiben Sie, wo Sie sind," ries er, al- sie anMched wollt«. Dann endlich begann die -Malente" leewärts au-M- scheeren, bekam die See von Backbord nnd siche mm mst dem Wind. „Ach," sagte die blaffe Krau und benützte HökstherS Kni«, um sich cmfzurichten. „Ich habe an keine Rettung mehr geglaubt. — Haben Sie zufällig Kognak bei sich?* Er hatte kein»«. Aber «r erbot sich, ich» weiche« zn holen. Die „Malente" schlingerte kaum noch nnd stützte katzenhaft auf den Wellenbergen dahin. Durch die Bull- äugen erschien die englische Küste. Der Kapitän Arm von der Kommandobrücke und nickte ihm zu. „Glück ge habt I" sagte er und verschwand im Kartenzimmer. AuS der Tiefe tauchte einer der Bunkerlente «ch schnappte ein paar Atemzüge frisch« Luft nnd vov- schwand wieder nach unten.. Die schöne Kran bedankte sich «st, als sie den Kognak in einem Zuge hinuntergogosftn hatte. „Ich vermute wir werden jetzt wieder nach LalaiS komm«» ober »a« Boulogne," meinte ste. „Bier bis fünf Stunden wird es wohl dauern, bis die „Malente" wieder m Soe stechen kann. Ich will die Zeit zum Schlafen benützen. Ruhen Sie auch! Wir sind beide richtig mitgenommen. Es wird uns sicher wohltun." IGvrtfestuna tolgsif
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