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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-04-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194304096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19430409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19430409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1943
- Monat1943-04
- Tag1943-04-09
- Monat1943-04
- Jahr1943
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1943
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ihre» VelüSerzug zur Entzündunq. Sie «lebten «ft ihren Schutzwaffen (Gewehr, Karabiner, Maschinengewehr, Pistol«, Maschinenpistole) die Wagenbrsatzunaen, die bei Beschä-iqunqen ihrer Fahrzeuge etwa versuche« wollen, sich durch AuSbooten in Sicherheit zu bringe«. Die bewegliche Abwehr gibt aber auch sonst noch dem Pionier genügend Gelegenheit, den Schwesterwaffeu zur Sette zu stehen. Werden planmäßig Geländeteile geräumt, so ist er der berufene Mann, in ihnen alle jene Einrich tungen zu zerstören, die dem Feinde bei ihrer Besetzung von Nutzen sein könnten. Er erschwert ihm auch durch Zerstören oder Sperren der Bormarschstratzen und Nach schubwege ein allzu scharfes Nachdrängen. Pionier« glie dern sich in die Nachhuten ein, bleiben als letzte am Feinde, sagen den Fetndspitzen mit ihren Sprengladungen eine Brücke, einen Steg, ein Stellwerk, einen Wasserturm vor der Nase in die Luft, werfen ihm eine Baumsperre über den Weg. Umgekehrt wird der Pionier bet einem erneuten Vor schnellen der Front, bei Gegenstötzen und Gegenangriffen zum Wcgebahner der Schwcsterwaffen. Gr beseitigt Sper ren und Hindernisse, stellt zerstörte Brücken und Stege wieder her, schafft neue Uebergäng«, fetzt Menschen und Pferde, Waffen und Fahrzeuge mit Sturmbooten, Schlauchbooten, Pontons und Fähren über Wasserläufe, tprengt Bunker in die Luft oder räuchert sie aus, schirmt die AngriffSflanken durch Minenfelder ab. Erstarrt die Front, so erwachsen dem Pionier Auf gaben, wie wir Aelteren sie aus den Stellungskämpfen des Weltkrieges kennen. Er begleitet die Stotztrupps ins Nie mandsland und beim Einbruch in das feindliche Stel- lungSsnstcm. Er öffnet ihnen mit geballter Ladung den Zugang zu den Feindbunkern und unterstützt sie beim Zerstören gegnerischer Maschinengewehr- und Granat werferstände oder anderer wichtiger Berteidtgungseinrich- tungen. Er greift in der eigenen Stellung zu Hacke und Spaten, wühlt sich in Mincngängen bis unter die Feind stellung vor, schafft Tonnen von Sprengladungen an daS Ende der Minenstollcn, vardämmt sie dort kunstgerecht, tätzt sie Überraschend für den Feind in die Luft gehen und stürmt mit den letzten herunterprasselnden Stellungstrüm mern vor, um den entstandenen Sprengtrichter und die anschlietzenden Stellungsteile zu besetzen und gegen alle Gegenangriffe zu halten. Er hat während seiner Minier arbeit dauerird mit Gegenmtnieren des Feindes zu rechnen und weih den Gefahren, die ihm daraus erwachsen könn- ten, durch rechtzeitiges Abquetschen der feindlichen Stollen zu begegnen. Er leitet die Schwesterwaffen in der schwie rigen Kunst des Vortreibens von Wohn- und Munitions stollen, des Betonierens von Unterständen und Bunkern an. baut wohl auch selber wichtige Verteidtgungseinrich- tnngen, wie Beobachtungsstände, Fernsprechvermittlungen und Befehlsstellen. Bei alledem mutz der Pionier seine Abwehrmatznabmen der besonderen Eigenart des Geländes und des Klimas auf den verschiedenen Kampfstätten des gegenwärtigen Krieges taktisch und technisch gleichermatzen anpaffen. Er mutz in der Eiseskälte der winterlichen Oststeppe und in der Gluthitze der nordafrikanischcn Wüsten, in den Felsen bezirken Norwegens und in den Sumpfwäldern Wcitzrntz- lands seinen Mann stehen. Er ist auch dieser Aufgabe voll acmachfcn. Tas Lob und der Dank der Vorgesetzten und Tchwestcrwasfcn beweisen es Die Berichte des OKW. un ser Propagandakompanien, die Orden auf der Brust der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften legen Zeugnis davon ab. Das Eichenlaub s( Aus dem Führerhauptquartier. Der Führer verlieh am 1. April 1943 dem U-Obersturmbann führer Otto K n m m, Regimentskommandeur in der ss- Ponzergrcnadicrdivision „Das Reich", als 221. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und richtete an ihn ein würdigendes Telegramm. Tas Ritterkreuz Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Alfred Langguth, Kompanie führer in einem fränkischen Grenadier-Regiment, und an Hauptmann Langbehn, Staffelkapitän in einem Sturz kampfgeschwader. Anläßlich äc» ». Jahrestage« »on Narvik taut Mi lchen dem Führer der Zerstörer, Konter-ömtral Bey und Generaloberst der GebtrMruppcn Tietl ein Tclegrammwcchsel statt. In treuer Bei- chrung und heißer Dankbarkeit wird darin vor alle« der Leistungen des Kommodore Bonte »nd seiner tauscren Zerstörerbesatzung gedacht. Weiter werden darin die heldenhaften Waffcntatcn der antereu beteiligten Wchrmachttetle unterstrichen. -ertliche Kämpfe in Schlamm und Morast Angriffe am Kuban abqewiesen / Erfolgreiche Gtotztruppunternebmungen Tauwetter und starke Niederschläge behindern an der Ostfront fast alle Unternehmungen. In vielen Abschnitten find Bewegungen abseits der festen Straßen ober befestigten Weg« unmöglich. DaS Gelände ist weithin in eine unüber sehbar« Sumpffläche verwandelt. Unter groben Schwierig keiten wirb die Versorgung der Truppe mit Verpflegung und Munition burchgeführt. Dav sind die Umstände, unter denen die augenblicklichen örtlichen Vorstöße und Abwehr kümpfe beurteilt werben müssen. So griffen die Bolschewisten im Ostabschnttt des Kuban- Brückenkopfes mit starker Arttllerteunterstützung in Regt- mentvstürke an, wurden jedoch nach barten Kämpfen zurück geschlagen. Artillerie zersprengte Bereitstellungen de» Feindes in Stärke bis zu 6090 Mann. Bei gewaltsamer Aufklärung eines deutschen Kampfverbandes an der Mius- front zerstörten die Grenadiere mehrere Bunker und stark« Widerstandsnester in den bolschewistischen Stellungen und kehrten mit guten ErkunbungSergebntfsen zurück. Am mittleren Donez säuberten unsere Soldaten da» am Vortage gewonnene Gelände der Flußschleife von ver sprengten Feindresten. Die Bolschewisten hatten allein hier 228 Tote. Mehrere Angriffe im Raum südlich FSjum schei ¬ terten an der unverminderten Aufmerksamkeit der deutschen Abwehr. Zur Verbesserung de» eigenen Frontverlaufs süd- westlich WjaSma warf ein Stoßtrupp einer Infanterie- divtsion die Bolschewisten au» ihrer, den Abschnitt beherr schende« Stellung, zerstörte zwölf starke Bunker und besetzte eine Ortschaft, die bisher den Sowjets al» Stützpunkt gedient hatte. Nach dem Verlust von über 80 Toten, zahl reichen Verwundeten «nd Gefangenen gaben die Sowjet» ihren Widerstand <mf. An der nördlichen Front fanden keine Kampfhandlun gen von Bedeutung statt. Zwei Panzerkampfwagen der Sowjet», die gegen unsere Stellungen südlich de» Ladoga- see» vorfühlten, wurden von Panzerjägern zur Strecke gebracht. Schwere Artillerie de» Heere» nahm einen feind- ltchen Panzerzug, Bahnanlagen und «tu Elektrizitätswerk in Leningrad unter wirksames Feuer. Im Kandalakscha- abschnttt wiesen Grenadiere ein durch starkes Artillerie- -feuer vorbereitetes Stotztruppunternehmen der Bolschewi sten in Stärke von zwei Kompanien erfolgreich ab. An der Ltza und der Fischer-Halbinsel sprengten StotzttnppS mehrere feindliche Kampfstände, wobei die Sowjet» über 80 Mann an Toten und Verwundeten verloren. März 1918 — März 1943 Ein Vergleich der „Times" über die Kriegsaussichten Im Leitartikel der Londoner „Times" vom S. April wird ein Vergleich zwischen de» Kriegsansfichten hente und denen im März 1918 angestellt. Das Blatt schreibt: „Es mutz offen zugegeben werden, daß im März 1918 die Wege für eine« Sieg in erreichbarer Nähe lagen und die Alli- terten nur Zeit finden mutzten, um znzugreifen. Die dun kelsten Tage des U-Boot-Krieges waren vorüber; heute sind st« noch lauge nicht vorbei. Im vergangenen Kriege besetzten die Alliierte» grotze Gebiete in Westeuropa; heute habe« wir dort keinen einzigen Streifen Land. Wir können nur nach Westeuropa hinein durch taktisch« Opera tionen höchst schwieriger Art. Gegen England, gegen daS britische Empire und gegen di« USA. ist das U-Boot Deutschlands erste Waffe. Der Kampf gegen die U-Boot- Gefahr bestimmt jede Phase der britischen und uordameri- kanischen Aktivität. Wen» der Bau von «euem Schiffsraum die Verscnkungszisser durch U-Boote nicht übersteigen würde, wäre die Zukunft wirklich in tiefes Schwarz ge hüllt." Im übrigen vertritt die „Times" die bekannte These, -atz der Landkrieg im wesentlichen die Sache der Sowjets >'ei, der Krieg zur See und in der Luft Aufgabe der USA. und Englands. Sie steht damit aber in einem bemerkens werten Gegensatz zu der Ansicht anderer großer britischer Zeitungen, die sich mit der furchtbaren Belastung befassen, der die Sowjettruppen im Donezgebiet nun schon seit Mo naten ausgesetzt seien, was sich eines Tages bitter rächen werbe. Immer wieder, so schreiben sie, tauche daher die Frage an die Engländer auf: „Was werdet ihr in diesem Fahr im Westen unternehmen, um uns zu entlasten?" Giraud soll nach Washington kommen Lissabon. Wie die Londoner „Daily Mail", aus Neuyork meldet, soll General G ir a u d demnächst einge laden werben, nach Washington zu kommen. ES sei aber nicht» darüber zu erfahren, ob man de Gaulle auch ein laden werde. Bekanntlich unterhalten sowohl Giraud wie de Gaulle getrennte Milttärmissionen in den USA. Zu einem größeren Krach zwischen diesen beiden Stellen kam es, wie die UDA.» Zeitschrift „New Werk" am Donnerstag schreibt, al» fran- , zvsische Matrosen von dem nach Neuyork eingebrachten Linienschiff „Richelieu" in Neuyorker Restaurant» reichlich mit Alkohol versehen wurden und sich plötzlich „entschlossen", nach Kanada zu desertieren. Die zu Giraud gehörige Mi li- tärmisston habe dazu gesagt, bas sei «in gemeiner Trick der de Gaullisten gewesen, um bas unter dem Kommando von Giraud stehende Kriegsschiff von Matrosen zu entblößen. Die Erdbcbenschäden in Chile Die durch da» Erdbeben in «Hile am Dienstag angerichteten Schäden werden, wie die chilenisch« Regierung amtlich mttteilt, auf M Millionen Pesos geschäht. Die Zahl der Toten, die bereit» auf zwanzig angegeben war, ha« sich nicht erhöht. Insgesamt hat da» argenttntschc Observatorium am Dienstag und Mittwoch 87 Erdflöhe ausgezeichnet. Kurze NaArichttrr Der Führer hat »em Professor Dr. Wilhelm Paula« tn Rtcberau am Ammersec die Goethe-Medaille sür Kunst und Wissenschaft verliehen. Die Besatzungen der schweren deutschen Leestrettkräfte haben d«t »er letzten Sammlung der Wehrmacht für das Krtegö-WHW. t»g- gesamt 5L8 788 — NM. gesammelt. Zwischen der Türkei und Italien wurde «tn Wirtschafts abkommen abgeschlossen. Zwischen dem rumänischen Kulturminister Petrovttsch und dem italie nischen Gesandten Tcoppa wurde am Donnerstag ein neuer rumä nisch-italienischer Kulturvertrag unterzeichnet. Wie die Zeitung Time» im Zusammenhang mit den vor einigen Tagen im englischen Oberhau» besprochenen Unruhe« aus Eypern meldet, finden sich tn allen Kommentaren der cypriotischen Press« zu den von UntcrstaatSsekretär Lord Devonshire gemachten Erklärungen über die politisch- Zukunft Cvpcrn« heftige Angriffe gegen die englisch« Regierung, in benen der Anschluß iknpern» an die griechische Hei mat, nicht aber die Selbständigkeit unter englischer Oberherrschaft, ge fordert wird. Nachrichten von der türktfch-sowietischen Grenze zufolge hat di, Sowsetregternng, wie der Sofioter Bertreter de» „Popolo »'Italia" be richte«, über da» ganze Gebiet »er sowjetischen Republik Aser beidschan den Belagerungszustand verhängt. In Baku wurde da» Ausgclivcrdot von abend» 8 Uhr bi» morgens S Uhr s-ft gesetzt. Ucbertrctunge» werden mit dem Tode bestraft. Da» Kriegsgericht tn Barcelona verurtetlte vier kommu nistische Schwerverbrecher, die wegen ihrer im spanischen Bürgerkrieg begangenen Morde und sonstigen Berbreche» verhastct worden waren, zum Tode. Das Urteil wurde am Mittwoch tn Barcelona vollstreckt. Eine Giraud-Verordnung bestimmte di« Rückgabe de» jüdi schen Eigentum» auch tn Marokko. Staatrsekretär Hüll und der iranische Gesandte In Washington unterzeichneten «in „Handelsabkommen". E» hat «tn« Laufzeit von drei Jahren, wenn es nicht früher „infolge besonderer Umstände" außer Kraft trete. Das iranische JnsormationSamt gab eine Erklärung ab, wonach alle Vorbereitungen für den Abschluß eine» irantsch-nord- amerikantschen „AreundschastSpakte»" getroffen seien. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, erklärte Eordell Hutt in Washington, er habe die Einladung, nach England zu kommen, gern angenommen. Er könne jedoch de» Zeitpunkt seine» Besuche» noch nicht keftlegen. Bet einem Empsang zu Ehren de» Sonderbeauftragten der chine sischen Nation alregterung Eheng «ungpo erklärte Außenminister Masapuki Tani, die Fortschritte in »er engen Zusammen arbeit zwischen Japan und Ehina bedeuteten «tuen wesentlichen Bettrag zum Frieden. Ehen Kungpao gab seiner Genugtuung Ausdruck über Japans Beweise der Freundschaft wie die Rückgabe der Konzessionen NN» Abschasfung der exterritorialen Rechte tn Ehina. Dt« französisch« Regierung hat die chinesische Nattonalregierung davon in Kenntnis gesetzt, daß sie Ihre Berwaltungsrecht« in der inter- nationalen Konzession von Amoy aufgtbt. Wie von der indtsch-burmestschcn Front berichtet wird, trugen starke japanische Luftwasfenetnheiten am ö. April «ngrtffe weiter in» Innere Indien» vor. An diesem Tage war ihr Ziel «tue setndliche Militärtagung. An den dortigen milttärtschen Einrichtungen wurden schwere Schäden angertchtet. Die javanischen Flugzeuge kehrten all« ohne Verluste zurück. Einem Untted-Preß-Teiegramm zufolge gab »er Sprecher »«» Tschungkingcr Mtlitarau-schuffe» vor Piesscvertreiern zu, daß » u, - stände an der Grenze zwischen Ho «an und «wettschou ausgebrochen sind. Mdmsn nncft ck»v, Kjpfpfmvvuzjo.. k-llm ckor Kckrstt»oft«n fünizr«. 17. Fortsetzung „Merkwürdig — er ist bei mir." „Bei Dir?" Sie kann es nicht begreifen. „Er hat mir nicht einmal gesagt, daß er mich erkannt hat!" meint Dos Passos nachdenklich. „Ich habe so Angst, Peter. Er war sehr aufgeregt. Bob ist kein schlechter Mensch, nur furchtbar eifersüchtig. Du hättest nicht hier bleiben sollen!" „Mach Dir keine Gedanken, Virgin, wir können nicht» mehr ändern. Danke, daß Du gskommen bist!" Er küßt ihr die Hand. Eine Träne läuft über ihr blasses Gesicht. „Gib acht auf Dich, Peter!" flüstert sie. Cr sieht ihr nach, wie sie aus der Halle geht. Da» schöne Abendgewand ist zerdrückt, ein eilig au» dem Schrank genommener dunkler Mantel hängt um ihre Schultern, die sich ein wenig nach vorn neigen, al» trügen sie eine unsichtbare Last. Die Tür, die von den Klubräumen in di« Halle führt, wird geöffnet. Der Professor erscheint in Begleitung des Gouverneur» und Will Rubber». Auch ein Herr in Poli zeiuniform ist dabei. Forster stellt ihn al» Major See grave, den Polizeigewaltigen von Puntamarra, vor und wundert sich, daß Dr. Dos Passo» noch nicht schlafen ge gangen ist. »Ich denke, Sie wollen um drei Uhr schon auf- brechens" „Da» werd« ich auch tun", versichert er. Major Seegras« möchte dem Neuling auf Puntamarra etwa» Freundliche» sagen. „Ich habe heute Abend soviel »on Ihnen gehört, Doktor, wir sind direkt schon alt« Be kannte." Privat ißt der gestreng« Potizeichef em jovial« Mann. „Da, sag, ich ja immer", meldet sich Rubber« Stimm«, „ich erinnere mich zwar nicht an den Namen Do» Passo», aber Ihr Gesicht, Doktor, da» kenne ich ganz bestimmt — ganz bestimmt!" „Fangen Sie schon wieder an!" Der Gouverneur g*- rät in «ine komische Verzweiflung. Do» Passo» ist bei den Worten de» Journalisten gleich mütig geblieben. „Ich erinnere mich zwar nicht, aber warum sollen wir uns eigentlich nicht schon einmal begeg net sein, Tenor Rubber? So groß ist doch dieser ulkig« Globus gar nicht. In Europa vielleicht oder in Süd-Ame rika — a'e?" Rubber schüttest den Kopf. „No Sir, ich glaub« in den Staaten. Sie waren doch in den Staaten?" Dos Passo» runzelt unwillig die Brauen. Ihm ist die ser Schwätzer lästig. „Leider noch nicht." Und sich Forster zuwendend: „Dars ich Sie einen Augenblick zu mir herauf bitten?" Verwundert ob der späten Stunde, aber freund lich stimmt ihm der Professor zu. „Meine Herren!" verbeugt sich Dos Passo« vor den an deren. „Hals- und Beinbruch, mein Lieber!" winkt ihm der Gouverneur zu „Danke Exzellenz!" Oben in dem Hotelzimmer sitzt Lewis noch immer in derselben Haltung, genau so, wie ihn Dos Passos verlassen hat. Er beobachtet «inen Nachtfalter, der durch dar offene Fenster hereinflog und unwiderstehlich von der Tischlampe angezogen wird. Die Flügel scheinen aus dunkellila Samt. Der Falter kreist, stößt gegen das Glas des Beleuchtungs körper», taumelt, fällt und flattert wieder auf zum Licht. Der dumme kleine Bursche tut Lewis leid. Er packt ihn gan- vorsichtig, geht zum Fenster und wirft den Schmetterling hinaus. Dann zündet er sich ein« neue Zigarette an. Schritte auf dem Flur. Dos Passos und Forster kommen ins Zimmer. Mit strahlendem Gesicht geht der Professor auf Bob Lewis zu. „Was höre ich da? Sie wollen wirklich auf Ihren Urlaub verzichten und Dr. Do» Passo» begleiten?" „Ja, Herr Professor." „Sie sind ein famoser Kerl! Was sagt aber Miß Larsen dcqu?" Forster kneift lachend «in Auge zusammen. Bob wird ein bißchen unsicher. „Ich habe ihr noch gar nicht« gesagt, ich will nicht, daß sie sich Sorgen macht. Bitt- leicht sprechen Sie morgen mit ihr, H«rr Professor, wenn wir fort sind?" Forster ist ganz seiner Ansicht. „Ja, ich glaub« auch, das wird da« vernünftigste sein, ich will es gern tun!" Do» Passo» ist zum Tisch gegangen, er betrachtet schein bar aufmerksam die dort liegenden Karten, hört aber in Wirklichkeit gespannt zu. „Haben wir sonst noch etwa« Wichtiges zu beisprech««?" fragt ihn setzt Lewis. Do« Passo« deutet auf «tn« Dfchungettartt. „Eite kemwn diesen Fluß genau?" „Ich denke schon." „Kann man hier nicht «tn groß« Stück ^schneiden, wenn man hinter den Stromschnellen in den Nebenarm ab biegt?" Lewis macht mit dem Bleistift «in Kreuz an einer be stimmten Stell« der Flusses. „Hier ist unser Landeplasz. Der Nebenarm führt direkt zu ihm. Ich bin den Weg ost gefahren." * Die klein« Palme am Ufer de» Dschungel-Flusse» hat der älteste Sohn de» Häuptlings Ie-crois-en-Dieu bestie gen. Sie schwankt hin und her, denn Paulus Gestalt ver spricht schon heute, daß sie einmal der Fülle seine» Vater» nacheifern wird. Der Nam« Paulu» ist so ziemlich da« Einzige, was der entlaufen« Missionsknabe Ie-crois-en-Dieu an Zivilisation mit tn dt« Wildnis nahm. Er vergaß im Laufe der Zeit alle ihm mühsam in der Missionsschule bei gebrachten guten Sitten und wurde wieder ein echter Buschneger mit Leopardenschurz, vergifteten Pfeilen und großem Mißtrauen gegen all« Weißen. Auch sein kleiner Paulu» ist «her ein Saulus. Gespannt Lugt er den Fluß entlang und entdeckt in «iyjger Entfernung *wei Boot«: das Außenbord-Motorschiff des Hygiene-Departements und ein Kanu in seinem Schlepptau. Mühelos wie «in Affe rutscht Paulus den glatten Stamm herunter und rennt in» Dickicht der Dschungel. Wottsetzuna kvlKtk
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