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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194306046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19430604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19430604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1943
- Monat1943-06
- Tag1943-06-04
- Monat1943-06
- Jahr1943
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1943
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Dle von Japan kontrollierten Gebiete defensiv und offensiv gesichert Der Präsident des InformationsamtS des japanischen Kabinetts z« aktuelle« Tagesfrage« )i AiaIland. In einem dem Tokioter Vertreter des Popolo d' Italia" gewährten Interview kommt Etgi man, der Präsident des Informationsbüros de» japa nischen Kabinett», ans aktuelle TageSfragen z» sprechen. Die Terrormethoden der Nordamerikaner, so führt Aman einleitend aus, sind nichts anderes als der Reflex ihrer psycholoaischen Charakteristiken. Die Amerikaner sind stets bereit, von Humanität und Gerechtigkeit zu reden, verstoben aber selbst in Friedenszeiten gegen diese Prtnzi- pien. Tie Lynch tu stiz, die häufig zu blutigen Zusam- menstvfien führenden Lohnkonflikte sowie die Verfolgungen gegen ausländische Einwanderer sind Beispiel« für ihren Grad der Barbarei, die weder Gesetze noch eine straffe innere Ordnung kennt. Auf den heroischen Einsatz der italienischen Wehrmacht eingehend, erklärt Arnau, dieser Heroismus hat seine Grundlage nicht nur in der Wehrmacht, sondern im ganzen italienischen Volk, das heute in straffer Geschlossenheit unter dem starken und sicheren Befehl brS Duce Beweise seiner Opferbereitschaft und seines unbeugsamen Widerstands willens gibt. Was Ostasien aubelangt, so sind die aus gedehnten unter sapanischer Kontrolle stehenden Gebiete nunmehr derart gefestigt sowie defensiv und o f - fcnsiv gesichert, dafi dem Gegner keine Möglichkeit verbleibt, irgend eine wesentliche Bresche zu öffnen. Abschließend erklärt Slmau hinsichtlich Tschungking-Lhtna, dafi sich hier der Gegensatz der beiden anglo-amerikanischen Imperialismen offenbare, die beide die Kontrolle über China an sich reisten möchten. Die Tatsache, daß beide von einer Hilfe für Tschungking sprechen, während sie Aspirationen hegen, die unter Nch im Widerspruch stehen, ist der klare Beweis, dah die Welt nach dem Krieg ein wesent lich anderes Gesicht haben wird, al» sie «» sich er träumen. Ihre derzeitige Zusammenarbeit, um Tschungking zu helfen, ist nichts andere» al» ein Manöver, um Tsckiang- kaischek zur Fortsetzung dev Widerstands zu veranlassen. Der 76. Geburtstag MannerhetmS Feier« i« aller Stille Helsinki. Der 7«. Geburtstag des Marschall» Manner- Heim wirb am heutigen Freitag in aller Stille gefeiert. Der offizielle Flaggentag der finnischen Wehrmacht wurde bekanntlich im vergangenen Jahr durch einen Erlast der Regierung auf diesen Tag verlegt und wird ebenfalls in schlichter Form begangen. In der Hauptstadt und im ganzen Land haben alle öffentlichen und privaten Gebäude reichlich Flagaenschmuck angelegt. Die Schulen und vaterländi schen Organisationen werden im Lauf des Tage» kurz« Feierstunden abhalten. Die Presse hat dieses TageS bereit» gestern gedacht Zum Flappeniap der sinnlichen Wehrmacht schreibt „Uuit r>i»mi", »er Geist der finnischen Wehrmacht sei austerorhentlich stau und ihr einheitlicher Wiäc sei durch keine Lpekulavonen zu erschauern. Finn- land besitze in seiner Wehrmacht eine» unbedingt sicheren Faktor. Diese Tatsache müsse in allen politischen Kalkulationen heb Aiiolanöe» im Hin blick auf Finnland berücksichtigt werden. Datz finnische Volk kämpfe für eine gerechte Lache, nämlich seine staatliche Freiheit und sein« national« Sicherheit und werde diesen Kamps bi« zum endgiiltigen Sieg führen. Angriff auf feindlicken Geleitzug Sl« Dampfer versenkt, ei« zweiter tu Brand geworfen ff Rom. Der italienische Wehrmachtsbertcht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Da» Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Bor Cap Bon sTunesien) griffen deutsche Kampf- flugzeuge am späten Nachmittag deS 8. Juni einen Ge- leitzug an. Sie versenkten einen Dampfer und setzten «inen zweiten in Brand. Die feindliche Luftoffensive gegen die Insel Pan tei le ria ging weiter. Die Artillerie von Pantelleria ver nichtete zwei Flugzeuge. Zwei wettere Flugzeuge wurden in Luftkämpfen von italienischen und deutschen Jägern ab geschossen. Bomben- und MG.-Angriffe feindlicher Flugzeuge auf die Küsten Kalabriens und Sardiniens forderten einige Opfer und riefen Schäden von geringer Bedeutung hervor. S5 Tote bei Bergwerksunglück in Südafrika st Rom. Wie Sleiani aus Laurenco Marque, iPorNigiesisch - Ostasrtkaj berichtet, ereignet« sich in den südafrikanischen Kohlenbergwerken non Nort- steld ein« schwer« Explosion, der «5 Bergleute zum Opfer st«l«n und durch di« viel« andere verschiiitet wurden. Da di« glichen der BerschlMeten noch nicht geborgen werden konnten, weigerten sich di« übrigen Bergleute, di« Arbeit wieder auszunehmen. Sieg des Hechts, der Ehre «ad der nationalen Freiheit Marschall Antone-cu sprach am rumänischen Heldengedenktag ihrer für da» Vaterland gebrachten Opfer sind wir ent schlossen, unsre Waffen nicht «her au» der Hand zu legen, bi» nicht die Sonne des Siegs unsrem Volk wieder leuchtet Auf dem Opfer und den Tugenden der Toten wollen wir ein Land ausbauen, in dem sich der Rumäne stolz al» Rumäne fühlen kann und in dem wir von unsren Freun den geachtet und von unsren Feinden gefürchtet werden. Wir wollen im Gedenken an unsre Helden nicht die Taten unsrer Verbündeten vergessen, die auch für unsren Boden und sür die Verteidigung der Zivilisation gekämpft haben. Ich spreche den besonderen Dank deS rumänischen Volke» den deutschen Soldaten aus, die auf unsrem Boden kämpften und ihr Leben liehen, und vor deren Kreuzen wir un» immer genau so wie vor den Gräbern der Helden unsres eigenen Volkes verneigen werden. Telegrammwechsel von Manstetn — Antonescu Am «estrige« rumänische« Heldengedenktag Bukarest. Zum rumänischen Heldengedenktag richtete Generalfeldmarschall von Manstetn, unter dessen Füh- rung deutsche und rumänische Truppen im vergangenen Jahr gemeinsam auf der Krim kämpften und Sewastopol zu Fall brachten, an den StaatSfüürer Marschall Anto nescu ein Telegramm in dem eS heißt: § „Am rumänischen Helbengebenktag oernetg« ich mich angesichts aller gefallenen rumänischen Soldaten, die tm Kampf gegen den Bolschewismus an ber Sette Ihrer beut- schen Waffenkameraben al» Helden starben." Der Marschall erwiderte: „Ich danke Ihnen von gan zem Herzen für Ihr den rumänischen Helden bar- gebrachtes Gedenken. An diesem Tag ehrfürchtiger Etnkehr wenden sich unsre Gedanken auch den tapferen beutschen Soldaten zu, die zur Verteidigung ber Freiheit Europa» gefallen sind, und mit denen sich die rumänischen Soldaten im Kampf und tm Opfer verbrüdert haben". X Bukarest. Gestern beging Rumänien seinen Hel- bengedenktag. Die au» diesem Aulas; stattfindenden Feier lichkeiten begannen am Bukarester Grabmal de» Unbekann- ten Soldaten, wo ein Vertreter König Michael» Staat»- sichrer Marschall Antonescu, Vizeministerpräsident Mihai AntoneSeu und Vertreter der verbündeten Armeen Kränze niederlegten. .Hierauf vollzog der Marschall di« Grundsteinlegung zum Bau eine» neuen Ehr « nfriebhofS sür die Ge- sallenen dieses Kriegs in Karlsbera. Von hier begab sich der Marschall zu dem Bukarester Garnisonfrtedhof, wo die gesamte Regierung, die Gesandten der Achsenmächte mit den Militärattaches und Offizieren der deutschen und italienischen Wehrmacht, der Chef de» Generalstabes, General Stefles, zahlreiche Generäle der rumänischen Armee und Träger der höchsten rumänischen LapferkeitsauSzeichnungen versammelt waren. Einem Feld- 'gottesdtenst folgte eine Minute stillen Gedenken», wäh rend die Ehrensalven der Artillerie gelöst und die Glocken des Landes geläutet wurden. Im gleichen Augenblick stand im ganzen Land der Verkehr still. Daun sprach Marschall Antonescu. Er gab dem Be kenntnis des Volkes Ausdruck, dem Vorbild der gefallenen .Helden nachzueifern und den von ihnen begonnenen Kampf bis zum Sieg wciterzuführen. Wörtlich erklärte er u. a.: „Angesichts dieser Gräber bekunde ich den Glauben des ganzen Volke» an unsren Sieg und an die Zukunft aller Rumänen, an den Sieg des Rechts, der Ehre und der nationalen Freiheit. Euch Helden des Volkes, die ihr für euren Boden, für unser Recht und für die Verteidigung der Zivilisation euer Leben geopfert habt, bringen Wir den Dank des Volkes dar und ehren euer Andenken, indem wir euren Nachkommen unsre ganze Liebe bekunden. Unsre Armee hat mit einem Höchstmaß an Opferbereitschaft be wiesen, datz sie vom General bi» zum einfachen Soldaten tapfer zu kämpfen und stolz zu sterben versteht. Angesicht» Vie Juden haben zuviel Macht in den USA. Ein interessantes Umfrageergebnis über den wachsenden Antisemitismus )( Berlin. Den USA.-Iudcn ist offenbar nicht sehr wohl zu Mut, sie können sich nicht der Tatsache ver- schltetzen, datz der Antisemitismus in den Bereinigten Staa ten erhebliche Fortschritte mache. Da sie aber anscheinend nicht den ganzen Umfang der antisemitischen Bewegung übersehen, haben sie ganz insgeheim und für sich eine Abstimmung veranstaltet, um einmal zu erfahren, wie denn das USA -Volk über das Iuoentum deukt. Das Er gebnis dieser Abstimmung war nicht gerade ermutigend sür die Juden, und deshalb unterliegen sie es begreiflicher weise, darüber etwas an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Jetzt aber hat die USA.-Zeituug „PM." Enthül lungen des Rundfunksprechers Bruce Oliver über das Er gebnis dieser von den Juden veranstalteten und finan zierten Umfrage in den USA. gebracht, und daraus geht hervor, daß die Frage, ob die Juoen zuviel Macht in den USA. besäßen von 61 v. H. der Befragten bejahend be antwortet worden ist. Brvee Oliver erklärt dazu, der Antisemitismus in den USA. habe jetzt einen Punkt er reicht, der vielleicht genau so kritisch sei wie damals in Deutschland, bevor man, wie es in der nordamerikanischen Dialektik heißt, „mit den Gewalttätigkeiten" begann. Eine zweite Frage, ob man Wohl einen allgemeinen Feldzug gegen die Juden in USA. sür wahrscheinlich halte, beant worteten 33 v. H. mit ,„Ja". Brvee Oliver spricht von „verblüffenden Tatsachen", die durch diese Geheimabstimmung zutage traten. Wir be greifen, daß die USA -Juden einigermaßen verblüfft sind über das Ergebnis ihrer Umfrage, denn sie hätten sicher etwas anderes erwartet. Dabei können sie nicht einmal sagen, datz die antisemitische Bewegung in den USA. von irgendeiner Zentrale gelenkt werde oder daß irgendeine Organisation dahinter stecke, die dem Antisemitismus in den Vereinigten Staaten den Rücken zu stärken bemüht sei. Nein, hier handelt es sich um eine reine instinktmäßige Ab lehnung des biederen USA -Bürgers, der immer mehr zu der Erkenntnis kommt, daß ihm die Juden den Krieg eingebrockt haben, und daß die Väter und Söhne, die irgendwo an einer der vielen USA-Fronten stehen, für die jüdischen Interessen kämpfen und bluten sollen. Brvee Oliver wird durchaus recht vermuten, wenn er sagt, die Juden hätten wohl aus Furcht das Ergebnis ihrer Unter suchung nicht veröffentlicht. Kurze Nachrtivten Wegen ber Lufstandtbewcgungen, zu denen etz in Sulepmanipe und in Kerkul kam, ist In einigen Provinzen deS Irak, darunter auch in Nagbad, das Ltanbrccht verkündet worden. Dtc nationale argentinische MorgenzeUung „Eabildo- weift darauf hin, dah tie stündig zunehmende USA. Agitation nicht nur eine politische, sondern auch eine geistige Gefahr sür Jbero-Ame rika ist. „Wir-, so beiont „gadildo", „sprechen die Sprach« Europa», unsrer Mutter. Nur Europa kann un« daher geistige» Borbil» sein." In den langwierigen Besprechungen »wischen dt Gaulle und Gtraub ist e», wie General de Gaulle vor Pressevertretern in Algier behauptete, zu einem Ergebnis gekommen. E» wurde wieder einmal ein Au»schuh gebildet, ter nach d« Gaulle „die französische Zentralmacht" dar stelle. Wie aus Langer berichtet wird, stürzte am Donnerstag vormtttag zwischen Lenka und Tanger «in englische» Mtlittirslugzeug ab. Zwei der Bcsahungsmitglieder konnten mit schweren Verletzungen von einem spanischen gsischdampfer geborgen werden. Im intttelchtnestschen Raum kam «» zu lebhaften Lust- ktlmpfcn, bet denen die steint« e» vorzogen, abzudrehen. Ihre Berluste waren «rohbem erheblich. Domet meldet von einem tapanischen Stützpunkt in M t t» « l ch t n a, datz während der letzten Sommerossensive, die von den japanischen Streit kräften im Abschnitt gegenüber Tschang und südlich Jschang burchgefübrt. wurde, zehn gebrauchsfähige Keftung»geschvtz« sowie eine große Menge Munition erbeutet wurden. Bildung eines Marinefestungspionier-Offizierskorps st Berlin. Mit Wirkung vom 1. Mai tlltkt wird bei der Krieg»- marine, wie eine Verfügung de» OKH. bekanntgibt, da» Marine- feftungdpionier-Offtzterkorp» gebildet. Deine Aufgaben werden wie folgt bestimmt! Planung, Entwurfsbearbeitung und Ausfüh rung aller Marineküstenvcrteidtgungsanlagen im In- und Ausland, Küh- rung de» Festungspionierkamps« in besonder» wichtigen Marinestützpunk ten, Führung, Augbildung und Einsatz der Martnefcftungdpionter-Batatl- lone, Führung der Marinifcstungtpwnter-DtenftsteUen, Ausbildung «m allgemeinen Pionicrdienst der für die KUstenvcrteidtgung vorgesehenen Landmartnctetle. Die Zuweisung weiterer Ausgaben bleibt vorbehalten. Im MartnefeftungSptonier-Ofsiztertkorp« werden alle zur Kriegsmarine versetzten Ptonterosstztere zusammengesatzt. Die Ergänzung erfolgt au«- schlietzlich durch Einstellung von Ofsizieranwärtern entsprechend den ande ren Osftzierlaufbahnen, durch «u»wahl von Unterosftzteren zu aktiven bzw. Krtegsofstzicr-Anivärtcrii und gegedenenfall» durch Ucbernahmc ge eigneter Kriegiosstzicre nach Beendigung tie» Krieg«. Dtc Angehörigen de« Martnefcstung«ptonlcr-Osft,tcr»korp» tragen die feldgraue Ma- rtne uniform und al« Laufbahnabzeichen die schwarze Waf fenfarbe. Sic führen ihre btsherigen Dienstgrad«, ,. «. Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann usw. wie beim Heer weiter. , Vtzp^riph« by Verlag L»«rr * i'e-st. Mtuei« Itz« 28 Fortsetzung „Und wir sind — Gott lei Dank — aus alle» vor bereuet." „Gibt e» denn wirklich Kriegs" fragte Katrin plötzlich und sah Hollborn an. „Nein. Jedenfalls will der Führer keinen Krieg." „Es wird soviel davon geredet" „Die davon reden, willen gar nicht». Sie wollen sich nur wichtig machen. Sie können vielleicht mehr Englisch und Französisch als wir hier am Tisch und beziehen tdr Willen von den ausländischen Sendern und Zeitungen. Was davon zu halten ist, können Sie sich la denken. Krieg ist keine Sensation, über dle man schwätzt." „Da» lagt mein Bruder auch Er ist Fllegerleutnant.' „Na, leben Sie. Halten Sie sich nur immer an Ihren Bruder. Hollborn hob sein Glas „Aus da» Wohl Ihres Bruder« und —" fügte er nach kurzem Zögern hinzu, aui da» Wohl Ihre» Vaters" Katrm stieß mit lbm an. aber sie mied leinen Blick. Wenig später stand sie aus und verabschiedete sich, well sie noch arbeiten mülle. Roland lab ihr sinnend nach, al» sie mit schnellen Schritten durch den Raum zur Tür ging. Schade, datz sie nicht noch ein bißchen geblieben ist, dachte er mit leisem Bedauern. E» batte so ausaeleben. al» wenn Hollborn aus dem besten Wege gewesen war, sie für sich «inzunebmen. Eine Weile war e» still am Tisch, dann meinte Holl dorn plötzlich wie au« tiesen Gedanken herau«: „Ein vrächtiger Kerl. Ihrem Jungen kann man gratulieren, Herr Obersts „Na nicht gleich ko eilig Soweit ist es doch noch nicht," . Roland kniff ein Auge zusammen und lab Wenckdoff« 'zufrieden lächelnde, Besicht Aba, io war da, mit dem Schützling. „Mein Junge ist mit ihrem Bruder befreundet, st« find i> der gleichen Staffel —" „So. da» ist aber nett", fiel Hollborn ein. PLok StlL, Arten»/ lstomav von L»rl vo»»lt und da ist er öfter bei Braake» zu Besuch. Der Horst liegt in Ihrem Revier. Fräulein Brooke ist ia nun leider in Berlin. So sehen sie sich nicht sehr oft." Das waren also die beiden Offiziere, ging e» Roland durch den Kops, die mich da beinahe erwischt hätten. „Eigentlich merkwürdig", meinte Hollborn nachdenklich, „daß kein» der Kinder am dem Gute ist. Oder find noch mehrere da?" „Nein", lagt» Wenckdoff und trank sein Glas au». „Es sind die einzigen. Der Bruder ist sogar aktiv." „Dann scheint la Draake nicht viel von der Zukunft seine» Gute» zu halten, sonst hätte er doch seinen Erden nicht Offizier werden lallen. Weshalb er da so wütend aus die Braunkohle ist, verstehe ich nicht ganz. Der Fall ist anscheinend doch nicht so einfach, wie ich mir dachte.^ -Da» glaube ich auch", meinte Roland, ein wenig erleichtert darüber, daß Hollborn die Angelegenheit nun doch ernster ansah. „Und Braake wird sich mit Händen und Füßen wehren, un» seinen Besitz zu überlassen. „Ich entnehme aus Ihren Andeutungen", mischte sich Wenckdoff ein, „daß Sie glauben, unter Braake» Grund und Boden läge Braunkohle. Soll ich vielleicht mal mit ihm sprechen?" . Hollborn überlegte einen Augenblick und entschied dann: „Nein Ich möchte Herrn Braake einmal kennen lernen und selbst mt» ihm sprechen. Ich mutz es sa auch schon seiner Tochter wegen tun, nachdem ich e» ihr gesagt habe. — Was halten Sie davon, Herr Corneliu»? Er ist nämlich gewissermaßen der Urheber dieser bevor stehenden Aktion", setzte er, zu Wenckdoff gewandt erläuternd hinzu. Roland, so plötzlich vor diese Entscheidung gestellt, überlegt« einen Augenblick. „Ick selbst kenn« Herrn Braake nicht", sagt« er dann vorsichtig, „doch nach dem, wa« ich über ihn gehört habe, dürften Sie mit einer Ab fuhr rechnen, die sich leben lassen kann. Aber ich an Ihrer Stelle. Herr Generaldirektor, würde auch zu ihm gehen, ehe ich «inen meiner Leute vorschtckte. Dann kann ich mir wenigstens persönlich ein Bild machen und daraus die — wenn auch bitteren — aber notwendigen Konsequenzen ziehen." Hollborn sah ihn an. In seinen Augen blitzte ein heimliche» Feuer aus. „So ist es. Freut mich, daß Sie io denken wie ich." Er sah aus die Uhr. „Mein Gott, ist da» spät. Ick habe noch eine Menge zu tun." Dann ries er den Kellner herbei. Als sie sich auf der Straße verabschiedete», sagte er zu Roland, baß er die nötigen Schritte wegen der Ausübung der Mutungsrechte und der Probebohrungen veranlassen werde. Inzwischen werde er aber in» Revier hinauskommen und mit Braake sprechen, den Tag könne er noch nicht bestimmen. „Ich dank« Ihnen nochmal», Herr Torneliu», aber vergessen Sie meine Worte nicht. Glück ausl Grützen Sie Lorenz von mir." Roland sah dem Wagen nach. Glück ausl Ihm war, al« sei der ernste Gruß de» Bergmann» für ihn heute von ganz besonderer Bedeutung. Er hatte da» Gefühl, als habe vor wenigen Stunden ein neuer Abschnitt seine» Leben» angefangen. Seit einigen Tagen war Katrin wieder auf dem Gut Dt« Mutter hatte geschrieben, sie möge doch für «in« kurz« Zett herübertommen, da ihr die Arbeit ein bißchen viel werde. Wie Katrin gleich vermutet batte, stimmte da« nicht; sie kannte doch die Mutter, nie wurde ihr etwa» zu viel. Nein, sie wollte nicht immer mit dem Vater so allein sein. Nun war also Katrin wieder in den unerbittlichen Rhythmus des Gutsleben« eingeschaltet, der von der Sonn« und der Erde vorgeschrteben wurde. Der Tag begann um lech» Uhr trüb in der Küche, wo st« den Mädchen hals, die Brote für die Leute zu streichen. Wenn di« Mutter erschien, hatte sie bereit, dt« Hühner, Gänse und Puten au« den Ställen in ihren Auslaus gelallen und da« Futter vorbereitet. Al« sie eine» Morgen» nach dem Frühstück tm Büro jatz und den Wochenküchenzettel berechnet«, trat die Mutter in den kleinen Raum. Sie kam von den Hühnerställen und trug um den Kops noch ein schützende» Tuch. „Hast du den Vater gesehen?" fragte fi«. „Er ist vorbin zu den Leuten auf» Feld gefahren." „Ach", seufzte die Mutter und ließ sich neben Katrin aus einem wackeligen Stuhl nieder. Katrin wandte fick zu ihr. Sie batte ihre Mutter — soweit fie sich erinnern konnte -- nie seufzen hören. „War hast du?" fragt« sie besorgt. „Ist dir nicht gut?" „Doch, doch", beeilte sich die Mutter zu versichern. „Es ist mir nur manchmal so unhctmltch zumute. Ich kenne da» sonst gar nicht. Vielleicht denke ich zuviel, wenn i<i allem bin." (Fortsetzung soigU
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