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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190904096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090409
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-09
- Monat1909-04
- Jahr1909
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Freitag, 9. April 1999. Leipziger Tageblatt. Nr. 99. 19». Jahrg. ist jedoch leider zu befürchten, daß Gewohnheitstrinker jetzt mit noch weit größerem Enthusiasmus trinken werden; werden sie doch dje be ruhigende Gewißheit haben, daß als Retter aus der Not des Zickzack kurses der mit zwei Hunden bespannte oder gar von einem Esel gezogene Karren zur rechten Zeit sich einstellt. Eine bewegliche Klage über den Niedergang der „Männcrmode" stimmt ein Mitarbeiter des „Rcsto del Carlino" an: „Auf dem Gebiete der Mode", schreibt er, „ist das Schicksal des Mannes im Vergleich zu dem Schicksal der Frauen geradezu trostlos und niederschmetternd. Während die Frauenmode dem Geschmack jeder Dame ein weites Feld läßt, so daß ein und dasselbe Roben- oder Hutmodell je nach den Far ben, Bändern oder Schleifchen, für die man eine besondere Vorliebe hat, in tausenderlei Art umgestaltet werden kann, schafft die Männermode Modelle, die gewöhnlich nicht die geringste Umbildung oder Anpassung an das einzelne Individuum vertragen: wenn z. B. ein Hutmodell aut den Markt gebracht ist, muß es für alle Gesichter passen, mögen sie nun fett oder mager, rund oder oval sein. Schier unbegrenzt ist die Zahl der Farben, die für ein Frauenkleid in Betrachl kommen können: die Männer haben eine sehr eng begrenzte Auswahl. Jedes Jahrhundert hatte für die Männermode seine Lieolingsfarben: das 17. Jahrhundert liebte lebhafte Farben wie rot und blau; das 18. Jahrhundert dagegen gab zarteren Farben, wie rosa und blaßgrün, den Vorzug. Niemals ,edoch war die Farbenvarietät für die Männerkleidung so beschränkt, wie in unserem Jahrhundert, in welchem eigentlich nur Mstufungen und Schattierungen von Schwarz und Grau vorherrschen. Bei den Tieren ist es, nach einem unergründlichen biologischen Gesetz, gerade das Männ chen. das sich durch ein besonders schönes Gewand auszeichnet: man denke nur an den Pfau, den Hahn, den Löwen usw. Auch bei den Men schen hatten in früheren Jahrhunderten die „Männchen" in ihrer äußeren Erscheinung weit mehr Glanz und Pracht als die „Weibchen": man sehe sich nur auf den Bildern Meissoniers die Ritter und die strieger an, die an dem prachtliebenden Hofe Ludwigs XIII. eine Rolle spielten — sie alle sind weit üppiger und farbenprächtiger geschmückt als die Frauen. Und so konnte auch noch zu anderen Zeiten das bunt farbene, flotte Männergewand, das die Körperformen scharf hervor treten ließ, den Wettstreit mit der Frauenkleidung wohl aufnehmen. Die Garderobe der Männer wies in jenen glücklichen Tagen eine fast unbe grenzte Mannigfaltigkeit von Mustern und von Farben auf: man braucht sich nur vor Augen zu halten, wie prächtig vom Anfang des 15. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts die Männerkleider in Italien aussahen, und daß z. B. in Bologna im Anfang des 15. Jahrhunderts jede vornehme Familie sich nach einem eigenen Modell kleidete, indem sie die Farben ihres Wappens in zahllosen Spielarten zur Geltung brachte. Und nun vergleiche man mit diesen wunderbaren Gewändern die jüngsten Modelle für Männerkleider: die Frauen brauchen nicht mehr, wie einst, voll Neid auf die bunten Wämser der Herren der Schöpfung zu blicken, denn der moderne Mann in seiner bleifarbenen Tracht könnte eher Mitleid als Mißgunst erregen, sintemal er aussieht, wie ein Leichenbitter oder wie eine bessere Vogelscheuche!" . Damenwagen in der Untergrundbahn. Aus New Aork wird be richtet: Mit einer Mischung von Neugier und heiterer Skepsis verfolgt das Publikum der New Aorker Metropole das neueste Experiment, das die New Aorker Untergrundbahn im Interesse der Bequemlichkeit ihrer Fahrgäste unternommen bat: die probeweise Einstellung von Damen wagen. Sic laufen zunächst nur auf der Strecke, die New Aork mit Jersey-City verbindet, in dem gewaltigen Tunnel, der tief unter dem Bette des Hudsons dahinführt. Die hier verkehrenden Züge sind stets überfüllt und besonders zu gewissen Tageszeiten ist der Andrang so gewaltig, daß heiße Kämpfe um einen Platz im Wagen sich entspinneu. Mit wildem Eifer stürmen hier die Leute in die Wagen nnd wie Sar dinen zusammengepreßt drängen sich Hunderte im engsten Raum zu sammen, um gednldia anszuharren, bis d'e Endstation erreicht ist. Täg lich ereigneten sich Fälle, in denen insbesondere Damen bei dem wilden Gedränge Verletzungen empfingen, und Ohnmachtsanfälle waren an der Tagesordnung. Gar nicht zu sprechen von den vielen Kleidern und Hüten, die in dem leidenschaftlichen Ringen um einen Platz zerstört wurden. Einstweilen freilich haben die neuen Damenwayen nur den Er folg, die Zusammendrängung der Fahrgäste in den übrigen Abteilungen noch mehr zu steigern. Sie sind nur wenig besetzt nnd die Frauen selbst scheinen auf die ihnen gebotene Bequemlichkeit zu verzichten. Obgleich Dutzende von schwarzen Bahnportiers unausgeietzt bei jedem Zuge den Rur anstimmten: „Dies der Weg zu den Damcnwaaen", folgten nur wenige der freundlichen Einladung, Frauen mit großen Paketen oder mit Kindern und Studentinnen nut dicken Folianten unter dem Arme. Ein Korrespondent war Zeuge amüsanter Szenen. Eine Mutter will mit ihrem kleinen Jungen in den Damenwagen, aber der kleine Bengel protestiert, stampft mit den Füßen und schreit verzweifelt: „Ich bin doch kein Mädchen!" Trotz seines nicht unberechtigten Protestes schleppt man ihn ins Abteil, wo das gekränkte Rechtsgesnhl des Jungen in ver zweifeltem Weinen sich Linst macht nnd so den übrigen Insassen ein zweifelhaftes Vergnügen bereitet. Als der Pcrronbeamte die Türen ab schließt, werden die Frauen ängstlich und protestieren. Schon am folgen den Tage waren die New Yorkerinnen mit ihrem Urteil über die neue Einrichtung fertig. Sie fahren „mixest vor". Und sie begründen ihre Abneigung gegen die Damenwagen damit, daß man in kurzer Zeit auch in ihnen das gleiche Gedränge erleben wird. „Und wie sollen wir denn Sitzplätze finden, wenn keine Männer da sind, die aufstehm müssen, nm sie uns anzubieten?" Geschäftsverkehr. : Die Gründung des Instituts für innere Hausreintgung, Leipzig, Wind mühlen st raße 1—K, Tel. 8831, ist von vielen Mitbürgern unserer Ttadt auf das freudigste begrüßt worden, da dasselbe laut dem uns vorliegenden Prospekt das tägliche Reinigen von einzelnen Etagen, ganzen Treppenhäusern, Hausfluren, Wohnungen mit Parkettreinigen, Tepvichklopfen, Geschäftsräumen, Etablissements, ganzen Neubauten, sowie die Uebernahme von sämtlichen HausmannSarbeiten usw. vornimmt. Wir mochten noch bemerken, daß das Institut auch sämtliche Reinigungen mittels Ttaubsaugapparat (Hand- bzw. elektrischer Betrieb) zu den kulantesten Be dingungen ausführt. Die Art der Organisation gewährleistet eine pünktliche, exakte Ausführung der Arbeiten, und so können wir unseren Lesern die Benutzung de« Instituts bestens empfehlen. : Die Zeit der Ausflüge ist da! Jetzt heißt es für alle rüstigen Fußgänger: „Verschafft euch gutes Schuhwerk." Dasselbe findet man dauerhaft, elegant und billig bei der Schuhwarenfirma N. Her», Leipzig, Reichsftrafie IS. Man aöbte aber genau auf ReichSstraße IS. : Naturgetreue Färbung grauer Haare erzielt man mit der giftfreien Tr. Kuhns Nuß-Extratt-Haarfarbr. Rote Haare werden schön dunkelbraun. Man beachte genau die Firma Fran» Kuhn, Kronen-Parfümerie, Nürnberg. Hier zu haben in den Apotheken. Drogerien und Parfümerien. INsrsol'otOLfiseke Lsovaokrunkrerr ank äer 8tchrui»«istv sm Teiprihs. Höbe: 119 Lleter über äem Lleer. Zlaiimum äer Temperatur — st- 12Z°. Llioimum — st- 3,3". /elt äer l.eobaelitnna tiarom. k^ä. LukO" bkilllw. rvsrwo- wotor. lislativ» k-«uob- Wioä- rivktuusk u. Lt-ir^s. 7. Lpril ab. 9 v. 760,0 4- 7,9 78 IV 1 klar 8. - vw. 7 - 758.9 -t- 4,7 83 2 klar 8 - um. 2 - 754,4 -114,1 45 IVIkIV 4 käst klar XöniAt. 3Lotis. ru vessäen. IVitternox kn 8aodsvll sm 7. ^prll 1909. Station Lerrköbo M Demperatur IVinä Xisäsr- ksavlmuw Nnämiim Viesäen .... IlO 14.4 -st 2.5 NAIV I — leipri» .... 117 -s- 12.2 — 0.2 iMV 1 - — llautren .... 202 -i- 15.2 -st 2.9 X 2 — XsebaärgLS . . . 220 -j- >2.5 -st 1.5 1V8VV 2 — Zittau .... 258 — —— — —— Lbvmllita. . . . 327 -s- 13.3 — 0.1 8 2 — Isteidsr^ .... 398 -l- 10.3 -st 1.6 IV 2 * — sekneeberx . . . 435 -s- 10.1 — 2.3 still — Lister 500 -l- 11.8 — 2.8 80 2 — Xlteoberq . . . 751 -s- 8.0 — 0.5 still — Iteitreokru'n. . . 776 -i- 9.9 — 2.8 X0 2 — kicktelbere. . . 1213 -s- 5.0 — 3.0 >V 2 — IVittsrungsvorlauk in 8aoks«n am 7. -kpril 1909. Liu Llorgen civs 7. Lpril ksrrsokts wolkige» IVetter. Später kamt »Is- äunu volle Lukbeiteruox statt. Die IVinäs webten teils au» dstV, teil» au- KO Os» varometer stanä uoeb immer weit über äem Xorioslwerte. Iw Demperatur stiesx um dlittag selbst iw Oedirqs bis auk oaberu 0.0* 6. ln 6er- Xaebt trsteo aber selbst in tieksrea vazeu uostz kstöste auk. Aelännx vom klolltelderg: 6ute 8ebiittenbann dis Oberwiesentbal, starker, anbaltsnäer Reik, glilnrenäer Zy^^unter- unä -auk^an^, Lbcml- unä Korr-eurot. Lassledt kllr krettax, äen 8. Lprkl 1909. Ksssi^e dloräwsstwiucke, 2unakms äer Bewölkung;; Temperatur wellig xeLnäert; keine weseullieheu dkieäerseklklxe. von» 8. Erklärung: Tte aus ver Wetterkarre g.-zeichnen-n Linien (Isobaren) ver. vinven die Orte mit gleichem Lnstbrurk, mit den Worten „Hoch" nnd „Tief" werden »barometrische Martina" oder .Hochdruckgebiete" und «barometrisch- Minima" oder .DepresstonSgediele" bezeichnet. Ti« Zahlen neben den Stationen bedeuten dis Tcm- peratur in LelfiuS-lSraden <b Grad LelsiuS gleich i Grad Rsaumur). Die Richtung der nach den Stationen fliegenden Pfeile, deren Epiyen durch die StatlonSkreis« verdeckt werden, gibt die Windrichtung, ihre Befiederung die Windstärke in der lLteiltgen (Beaufort-) Skala an, wobei sed« lange Feder doppelt, jede kurze einfach zu zählen ist. Windstärke l lehr leicht, L leicht, 8 schwach. 4 mäßig, bfrisch, «start, r stets, 8 stürmisch, ä Sturm, lv voller Sturm, ll starlcr Sturm. 12 Orkan. O'rwirknng und Verwertung. osz,» Ilio pMekliebe Cedurt eines xesuväeu xe>zeo doeberkreut an veiprix, äen 7. ^pril 1909. liuxen Tlnerkeläer >m6 krrm Net» geb. 8vkulre. '> Ans hiesigen Blättern. Herrn Wilhelm Hilpert in L.« Neustadt eine Tochter. — Herrn st Realjchullebrer Kutte in Neustadl x au der Orin ein Sohn. Ans auswärtigen Blättern. Herrn Friedrich August Hempel » in Chemnitz eine Tochter. — Herrn Realschuloberlehrer Vr. K. Arnold in Chemnitz eine Tochter. — Herrn ' ? Karl Macht in Chemnitz eine st Tochter. — Herrn Hauptmann von st Lossow in Töbeln ein Sohn. — st Herrn H. Grimm in Gera eine st Tochter. — Herrn Otto Fischer in Hamburg eine Tochter. — Herrn ' ? Oskar Wappler in Plauen i. V. ein Sohu. st Lsrmo ttaa8 ged. Cork VvrniLIiIte. n»o7 veipaix, Oottsebeästr. 14, I. litkl lSWI-llLIÜM ÜIMM iMiklllilliirr eeb. IVoeker VermLttlt«. Hamburg, äeu 3. Hpril 1909. Ans hiesigen Blättern. < Herr Gymnasiallehrer Otto Stirn st in Borna bei Leipzig mit Frl. Elisabeth Bnrkhardt daselbst. Ans auswärtige» Blättern. Herr Kgl. Konzertmeister Rudolf st Bärtich in Dresden mit Frl. Ella st Grenser daselbst. — Herr Georq Nüster junior in Oschatz mit Frl. HermineSteinbachinWittgensdorf. , > Ana hiesigen Blättern. i' Herr Bruno Achenbach in Leipzig , mit Frl. Johanna Schneider daselbst. Aus auswärtigen Blättern. I Herr vr. pkil. Reinhard Frenzel st in Nossen mit Frl. Margarete st Schubert in Annaberg. — Herr st Arthur Prather in Dresden mit Frl. Nnni Bar tusch daselbst. — Herr Edmund Nestler in Dre»drn st mit Frl. Lina Naumann das. — st Herr Wilhelm Roux, Kgl. SSchs. st Forstassessor in Zawadzki(O.-S.I mit <» Frl. Leonore Bruhm in Dresden. — <' Herr Artur Stanke in Leipzig mit Frl. .Herta Cohn in Meißen. — st Herr Zrmentsteinfabrikant Hermann st Kern in Plauen i. V. mit Frl. Helene Karing daselbst. «s Fortsetzung der Famtliennachrtchten siehe nächste Seite Routs naekmittax 3 vdr versekieä oaeb kurzem sekweren Xrankenlagei, im 75. ledeosjabre, unser lieber Vater uncl Lebwiexcr- vatcr, äer privatisiersnäe ttanmeister Ker? VustLV Läolpk Osdlvr. Statt besonäsrer .lleläunx; reizen 6ies, um stille leilaadme bittenä, tiekdetrüdt an Isiprig-Ooblis, lllumevstr. 33, I., <len 7. ^pril 1909. ged OvttlSr. Nelnlr<»l«l HV«gsii«r. Vie llsenii-runk ünäet am 1. OsterkeiertaZ '/,12 vbr von <Ier Lapelle 6es lobaoniskrieädokos aus statt. tt»i« Lestern abeoä 7'/, Ubr versekieä plötslieb mein iuoiTstqeliekter 6atte, unser Vater, dekwiepser vater uncl Grossvater jlerr Zslvmvn Mnilr im 49. Vedenssabre. vis» rvizen tiekbetrübt an Voipeix, vumkolätstr. 26, III, 6en 8. ^pril 1909. Iran nebst Kinsern, veiprix—Varis. Vie Veeräixuvg; ünäet deute kreitae, äen 9. ^pril, mittag» 12'/« I'br von äer varentationsdalle äes Israel, krieäkokes aus statt. -1»07 8
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