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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.04.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120419028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912041902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912041902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-19
- Monat1912-04
- Jahr1912
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lo Gemütswerte darstellten. fand zu einer Zett, in der die allgemeine Kultur noch in den Kinderschuhen steckte, ihren Niederschlag in Liedern und Weisen, di« pocti che, musikalstche uno Gemütswerte darstellten. Die« pflanzten sich fort von Mund zu Mund, wurden Allgemeinbesitz. Fah rend« und setzhaft« Musiker weckten gleichzeitig das Interesse für die Instrumentenkunst. Biel wurde in deutschen Büraerhäusern gespielt und gefunden, vor manchem Fenster ertönte spät oder früh Ständchen- musik. Handwerker schlossen miteinander Bündnisse zur Hebung deutscher Sanqeskunst. Don welcher Art die im Botte lebende Mustk war, zeigen die erhalte nen Steile: Volkslieder und Tänze, Meistergesangs und Serenadenliteratur. Don dieser reichen musikalischen Deraanaenheit weih die jetzige Generation nicht mehr viel. Die be rechtigte Hoffnung auf eine weitverbreitete Volk;- tonkuns: hat sich nicht erfüllt. Während die intellek tuelle Bildung mit Riesenschritten vorwärts eilte, blieb die künstlerische zurück. 2" auffallender Weise zeigt sich dies in der völligen -Sterilität musikalischer Schöpferkraft aus dem Volk und für das Volk. So ist meines Wissens innerhalb der leisten fünfzig Jahre nur ein einziges Lied entstanden, das so populär wurde, um von aller Welt gekannt und ge sungen zu werden. Das ist „Die Wacht am Rhein" von 1870. Was außerdem vorübergehend die Runde machte, d. h. allerorten gesungen, gespielt, gepfiffen, gewalzt wurde, kann den Anspruch, als Kunst erzeugnis zu gelten, nicht erheben. Nur Gassen hauern wurde diese Ehre zuteil. Sie haben aber auch ihren Ursprung nicht in den Kunstinftinkten des Volkes, sondern entstammen meistens Spekulations objekten, der niederen Operette, der Posse, dem Kabarett. Nicht verhehlen kann man sich nach allem, dab die oft georiesene musikalische Kultur Deutsch lands in Wahrheit auf tönernen, nicht auf tönenden Füßen steht. Da Neigung und Begabung für Musik heute so gut wie früher vorhanden sind, so müssen andere Faktoren dies verschuldet haben. Zweifellos hat es an einer zielbewußten zweckmäßigen Kunst pflege gefehlt. Verantwortlich für diese Unter lassungssünde ist aber in erster Linie der Staat als offizieller Schützer und Pfleger der Wissenschaften und .Künste. Ihm hätte es obgelegen, seinen Bürgern jedes Standes Mittel und Wege zu einer, dem Grade ihrer Veranlagung entsprechenden musikalischen Er- ziehuna und Ausbildung zu eröffnen. Vermittels eines tüchtigen, festorgamsierten Musikerstandes hätte sich dies erreichen lasten. Um die Entwicklung dieser Berufsklasse hat sich aber der Staat befremd- ltcherweise bisher so gut wie gar nicht gekümmert. Das hat sich bitter gerächt. Ihr« Zusammensetzung ist von wunderlichster Art. Reden einer Minderzahl vortrefflicher Künstler, in denen die Traditionen unserer großen Tonschöpfer fortlebcn, sowie gediegener Musikpädagogen, denen es an Sachkenntnis und Ge wissenhaftigkeit nicht gebricht, steht ein Heer dürftiger Musikanten und ungebildeter, unwissender Musik lehrer, die nicht Wächter, sondern Zerstörer der Kunst sind. Ihnen ist die viele niedrige, fade, ja gemeine Musik zu verdanken, di« sich allerorten breit macht und ebenso die Verrohung des musikalischen Ge schmacks der großen Menge. Während der Staat von jedem anderen, auch privaten Lehrer der Jugend oder des Volkes Bürgschaften seiner Tüchtigkeit verlangt, die durch bestimmte Vorbildung und abgelegte Prüfungen geleistet werden, unterliegt das Musikunterrichtswescn in dem hinzu, so erhöht sich die Zahl um mehr als das Dop. peltc. Darz man die Neichshauptstadt, wenn auch numerisch überlegen in gewisser Weise, als typisch für die EcsanttverlMtnisse ansehen, so kommt man zu der Einlicht, daß gegenwärtig geradezu culellnsummc von Musik dargedoten wird. Eine Kunst, die so gepflegt wird, sollte ein« Kultur in sich darstellen. Verhalt «s sich indessen in 2vahrheit so, besitzen wir überhaupt «ine musikalische Kultur'? Zunächst: Welche Ari von Musik wird dein Publi kum vorgeführt'? Um von oben anzufangen, so haben wir eine neureitliche Musik, die sehr vorgeschritten, künstlerisch und künstlich ist. Durch und durch indi vidualistisch, steht ste ab,eits von allen bisherigen Formen und Normen. Di« Folge ist, daß j«lbst unter den modernen Geistern nur «in geringer Bruchteil sie zu verstehen, geschweige denn zu geni«h«n vermag. Spitzcnkunst möchte ich sic daher nennen. Reichlich wird daneben die älter« Mustk oer Klassiker und Ro mantiker oargsboten. Standen wir inmitten einer musikalischen Kultur, so müßte sie der Mehrheit de» Publikums verständlich und vertraut sein. In Wirk lichkeit findet sich unter den Hundert tau senden, die unsere Konzertsol« bevölkern, nur ein kleines Häus lein solck^er, die dafür ehrlich empfänglich und be geistert sind. Abgesehen von d«r Religion macht sich Heuchelei nirgends so breit wie in oer Kunst. Be stimmte Konzerte zu besuchen, gehört in gewissen Ge j«llschastskresten zum guten Ton. Lier aber trog der Derühmrhctt, die gesehen «wer gehört werden muß be, Bach, Beethoven, Schumann nicht auf sein« Kosten kam, hält sich schadlos an der neuesten Operette. Ihr: Zugkraft ist unfehlbar. Wir hoben es ja erlebt, oah «ine ..Lustige Witwe", eine „Dollarprinzessin" nicht wochen- oder monatelang, nein, Jahre hindurch an derselben Stätte Abend für Abend ein volles Haus erzielten. Don d«n Oprett*n- besuck)«rn aber, die vielfach den ersten Kreisen ange hören, vernimmt man als Urteil, oaß die Handlung zwar dürftig, der Text albern, aber die Musik doch ,o ansprechend melodiös s«i. Dies unverhohlen« Wohl gefallen an Machwerken seichtester Art gibt einen Gradmesser für den musikalischen Geschmack ab. Ist schon das musikalische Niveau der oberen Hun derttausend so tief, wie ist dann das der unteren Millionen beschaffen? Antwort auf diese Frage er teilen gegenwärtig nicht die Heimstätten des Volkes, sondern die öffentlichen Sammelpunkte: Tingel tangel. Kneipen, Lokale. Sie alle stehen im Zeichen des Klangspcktakels. sistckt jede Kellerwirtschaft der Großstadt hat ihre Musikecke, in der Zünftige oder Musikliebhaber einem wehrlosen Instrument oder ihrer eigenen Stimm« Gewalt antun. Schlimmer noch, wo ein Orchestrion oder Grammophon, jedem Nickkleinwurf gehorchend, sein Walzwerk ertönen läßt. Armes Volk, das im Grunde doch nach lebendiger Sprache des Gemüts verlangt und nun mit dem toten Mechanismus einer Maschine abgespeist wird. Die Maschine, das ist der Tnrann, dem die Menschheit von heute untertan ist, nicht allein in der Arbeit, son dern auch in ihrem Kunstbedürfnis Bevor die Herr schaft der Maschine begann, war die Tätigkeit vieler Handwerker, die heute nur Teile zusammensetzen, von künstlerischer Art. Der einzelne war imstande, seiner Aroeit Eigenart zu verleihen. Künstlerischer Geist zog sich durch breite Schichten. Dies zeigt« sich auch auf musikalischem Gebiet. Des deutschen Volk s ur sprüngliche Begabung und Liebe für die Tonkunst k k r» 1 krelssuslchutz. * Leipzig, IS. April. 2n der heutigen, unter Vorsitz des Kreishaupt manns v. Burgsdorfs abgehaltenen Sitzung de? Kreisausschusses wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Das Gesuch des Gastwirts Bernhard Pötzsch in Voigtshain um Erlaubnis zur Abhaltung öffent licher Tanzmusik an außerregulativmäßigen Sonn tagen wurde nicht berücksichtigt, dagegen wurde dem Gesuch des Schankwirts Friedrich Julius Munkelt in Leipzig-Eutritzsch um Erlaubnis zur Abhaltung öffentlicher Tanzmusik an allen Sonn- und Montagen in seiner Wirtschaft „Gosen schlößchen", dem Gesuch des Direktors einer Schau- Ipielichule Bruno Tuerichmann um Erlaubnis ttim Betriebe des Gewerbes als Schauspielunter- nehmer, dem Gesuch der Ella Portal genannt Alexander aus Schöneberg um Erlaubnis zum Be triebe des Gewerbes als Schauspielunternehmerin und dem gleichen Gesuch des Schauspielers Johann Dietrich gen. Schwarzer in Chemnitz stattgeaeben. — An Stelle des verstorbenen Stadlrats Janke wurde Stadtrat Hecker-Leipzig als stellvertreten des bitterliches Mitglied der verstärkten Odererjatzkomnnssion ll 48 gewählt. Sodann kam eine Meinungsverschiedenheit zwischen den städtischen Kollegien zu Grimma wegen der Karl - Heinrich - Raabe-Stiftung zur Sprache. Die Stiftung beträgt 26000 und ist zum Wohle der Stadt vermacht. Die Stadtver waltung hat sich dem Vorschlag des Testaments vollstreckers angeschlossen und will das Kapital erst angrcifcn, wenn cs mit Len Zinsen aus 100000 ./z gewachsen ist. was 180 Jahre dauern würde. Zwei Drittel der Zinsen sollen fortan ver braucht werden. Die Stadtverordneten wollen aber die>e Verteilung aus die lange Zeit nicht zuqebcn. Der Kreisausichuß stellte sich dem Vorschläge des Referenten, Geh. Regierungsrat Dr. Ayrer, ent sprechend auf die Seite des Ctadtrats zu Grimma, weil den Wünschen des Stifters entsprochen werden soll. Der Aufnahme eines Darlehns der Stadt Leipzig in Höhe von 1250000 .6 bei der Landes- Versicherungsanstalt Königreich Sachsen wurde zu gestimmt. — Die Aufstellung eines Elektromotors und einer Bandsäge seitens des Baumeisters Oswald Wachs in Roßwein wurde gutgehcißen und dem Gesuch des Theaterdirektors Anatol Rembe aus Berlin um Erlaubnis zum Betriebe des Gewerbes als Schauipielunternehmer stattgegcden. Dagegen wurde das Gesuch der Gastwirte Hanns und Mühlberg in Großbothen um Genehmi gung weiterer Tanztage im Sommerhalbjahr jeden Jahres abgelehnt. — Das gleiche Schicksal widerfuhr dem Antrag des Stadtrats zu Wurzen auf weitere Ausdehnung der in 8 4-der Verordnung vom 8. De zember 1010 festgesetzten regelmäßigen Tanztage. Vor Eintritt rn oie Tagesordnung widmete der Vorsitzende dem verstorbenen Mitglieds, Bürger meister R ü d e r - Roßwein einen warmempsundenen Nachruf. Sitzung ües Berlrksauslchulles. — Leipzig, 19. April. Unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmann Kam- mcrberrn o. Nostitz-Wallwitz fand heute vor mittag ein« Sitzung des Bezirksausschusses statt, in der folgende Tagesordnung erledigt wurde: Das Regulativ über die Ausbringung der Ouar- tier- und Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Gemeinde Rehback wurde be dingungsweise genehmigt. — Das Ortsgesetz über das Ofsenhalten der Schaufenster an Sonn-, Fest- und Bußtagen in Paunsdorf fand Genehmigung, des gleichen die Bcsitzwechselabgabenordnuna fürDreis- kau, die Einquartierungsordnung für die Gemeinde Seebenisch, sowie der 7. Nacktrag zum Orts statut der Gemeinde Seebenisch und das Orts gesetz über die Pensionsberechtigung der Gemeinde beamten und ihrer Hinterbliebenen in Panitzsch, das Ortsgesetz über die Pensionsberechtigung der Ee- meindebantten und ihrer Hinterlassenen in der Ge meinde Kleinmtltitz und der 7. Nacktrag zur Sparkassenordnung der Gemeinde Schönefeld. — Die Aenderung des Bebauungsplanes Sommer te l d Südost wurde befürwortet. — Dem Gesuch der Firma Hermann Frenkel in Mölkau um Ge nehmigung zur Errichtung einer Lackfabrik wurde be dingungsweise stattgegeben, desgl. dem Gesuch Zi- liacks in Zweinaundorf um Genehmigung zur Errichtung einer Schweineschlächterei, dem Ge such der Thüringer Gasgesellschaft um Genehmigung zur Verlegung der Ammoniak gewinnungsanlage in der Gasanstalt zu Böh- litz-Ehrenberg und dem Gesuch des Cchmiedemeisters Kunze in Thekla um Geneh migung zur Aufstellung eines Federkrafthammers. — Der 1. Nachtrag zur Ordnung für die Gemeindever- bandssparkasie Markkleeberg wurde befür wortet, ebenfalls der Bebauungsplan L für Pauns dorf und die dazu gehörigen Bauvorschriften. -- Dem Gesuch der Firma Meier L Weichelt in Groß, z sch ocher-Windorf um Genehmigung zur Er richtung von Gießerei-Neubauten wurde genehmigt. — Den Abtrennungen von Grundstücken in Böh len, Baalsdor r, Seebenisch, Mockau und Großwrederihsch wurde zugcstimntt. Eine längere Aussprache entspann sich über den Erlaß eines Verbots wegen des Weawerfens von Flaschen auf den öffentlichen Stra ßen und Plätzen. Es wurde lebhaft beklagt, daß die Spaziergänger di« Flaschen meist zerschlagen, und daß die Herumliegenden Scherben eine Gefahr für Mensch und Tier bilden, auch das Landschaftsbild in ungehöriger Weise verschandeln. Bedauert wurde, daß durch die Uneinigkeit der Brauereien der früher übliche Aufschlag für das Flaschenbier, der beim Zurllckgeben der leeren Flasche zurückerstaitet wurde, nicht mehr erhoben würde, denn dadurch allein sei es möglich, diesem Unwesen zu steuern. Man stimmte aber einstimmig dem Erlaß eines Ver bots zu, so daß fortan jedes Wegwerfen von Flaschen bestraft wird. Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. r.Marre ibi.ff. Z.canüezlstterie Gezogen am 19. April 1912. — 9. ZiebungStag. (Ohne Gewähr der Richtigkeit.) (Nachdruck verboten.) Alle Nnmmern, hinter welchen kein Gewinn verzeichnet ist, sind mit 800 geroqen worden. «»982 894 598 384 468 IVO (3000) 02« 873 221 IS 124 597 «18 883 S4I 480 388 047 811 ISOO1 17« V74 S8S 1SSS »26 3S3 «S 870 244 873 3S« »88 «7 888 800 768 388 SS» 28 32» >.12» 563 «73 IO» 821 «82 SS ,SOOO) SS» 313 IVO «»3 »41 SOK 23S 131 20« »13 24« 333 28« »4 302 »S »77 38 »570 131 70« 784 S14 833 800 280 MX, «22 354 IS 208 13 7S7 341 «5 385 «418 «77 830 480 »64 565 284 305 »20 181 40» 562 V07 300 «30 411 IS» S7I 548 27 117 347 »4» 501« 846 87S 217 78» «73 345 885 «8» 2«« 74 883 S7» 8530 205 311 50 «27 542 (1000) 1« 3S4 871 880 471 »20 125 758 818 583 411 416 760» 330 885 70 51» 727 3 Nr 110 575 8S8 755 215 754 736 315 Seite«, zusammen * De sitzung d beendet. < * Dei wurde dr endigt. * In mer ems batte übc zialdei * D« stand ir endet. * De des Inn nopel c Stunden bm p<m» ,«di *) In einigen anderen Bundesstaaten, worunter auch Lachsen, haben die Inhaber von Musikschulen sowohl für sich selbst, wie für dir von ihnen angcnelltcn Lehrkräfte der zuständigen Behörde „Nesähigungönachwcise" vorjulegen, die, solange eine authentische Musiklehrervriifunq nicht obligatorisch gemacht wird, von eben jener Behörde nur von Fall zu Fall als „genügend" besundrn werden können. Abgesehen davon aber ist diese einseitige Unterstellung der Musikschulen unter das Gewerbeschulgesetz eine Ungerechtigkeit gegen den Prioat- lehrerstand, :» welchem noch volle Freizügigkeit herrscht, so bah es jedem einzelnen überlassen bleibt, die eigene Tüchtigkeit im »st unlautersten Wettbewerb (Pretsunicrbictung schlimmster Art) mit den an Zahl weit überlegenen Untüchtigen zu be haupten. (Anmerk. des Vereins Leipziger Musikleyrerinnen.) Lhrsredakteur: Johan««» Ech»I«. Verantwortliche Redakteure: Für Politik und die Handels- ieitung «. «trchrath, lokale und sächsilchc Angelegenheiten. Tagedchrontk und vermischte» W. ». Buttlar, da» Feuilleton Pa»l «chanmb,»,. Mustk S. «egnitz. Loor« und GerichtSsaal I. Haarfeld. Für den Inseratenteil Ma; FH«,. Sämtlich in Leip>ig. 77» S5S 87S tt u v e r l a « g t e n Manuskripten ist stet» da» Ruck- Porto bei,listigen. Für Ansbewahrung und Rückgabe wir» keine Gewähr übernommen. 263 420 75! «53 strll« I Da, L«tp,tg« Mgltch. Sonn Abonnement, Kot unsrrrn T «nd Annah», innerhalb De Aolont«, vir U»«k. anal SLL"L.; 778 488 r«i47» 77045 »23 812 528 854 427 393 851 215 335 521 584 855 «3000> .... — 78360 118 601 10 154 278 »35 '3 7U7OI »81 311 907 889 825 Die Von Als ! die Wehr ging eine die deutsi erwartet, bereit, a dürftige >' sollte de Köpfen b den Verki gleich ein sen fünf vorauszu mit seine eignisse d Notwend! Armee u Augen g, eine alle kung per tagsabge, Opferwil ließ eine Heercsres wesen wc des Krie; dem N i über all« verteidig wer etwa tärischer national« rung Eil Korderur getäuscht. Vorlage offiziösen unser R Förderin nichtd Abstriche tätigen. Die stärkung Zahl de 544 000 ' 0,8 v. H. men als. Durchs Wehrp wir wer die Half lind aus, Mobilmc Jahrg sen werd Väter ink unverl zu Tauß auSgebili Armee n dienen. 374 -- KS4 8608 355 446 391 171 3 45 74 (äoo) 394 980 306 81 197 407 268 919 387 187 »836 7S0 ' 909 Frnuen-Grwtlbeverein M Lriprig. Seit mehr als 16 Jahren und lange bevor die Worte „Jugendpflege" und „Jugendfürsorge" so weit gehend betont wurden, hat der Frauen-Gewerbeoereiu zu Leipzig sich schon der Heranwachsenden werblichen Jugend angenommen, indem er berufliche Doi- bildnngsanstalten schuf, über welche wir schon an dieser Stelle berichteten, ihr die Wege zu gründ licherer und erweiterter Allgemeinbildung wies, ohne welche erweiterte Allgemeinbildung ein wirtliches Dorwärtskommen in keinem einzigen auch der aller weiblichsten Berufe mehr möglich ist. Dieser 2Ul gemeinbildung dienen zunächst die Einzelkurse, auch die Abendkurse des Vereins, rir allem aber seine reichhaltig, gegen 4000 Bände umfassende sorgfältig ausgewählte Bibliothek. Sie enthält Werke, die dazu dienen können, das Wirken und die Bildung jeder ein zelnen auch auf der Grundlage einfacher Dolksschul- büdung zu erweitern, so weit auszubauen, oaß einer jeden Leserin wenigstens möglich wäre, einen Ucbcr blick über Wißen und Entwicklung des eigenen Volkes wie fremder Völker in Gegenwart und Vergangenheit zu gewinnen. Es gibt Geschichte und Kulturgeschichte, Literatur- und Kunstgeschichte, Geographie und Sternkunde, Naturgeschichte und eine große Anzahl poetischer und schöngeistiger Prosawerke von den ältesten Zeiten und den Klassikern bis zur Gegenwart, alljährlich werdcn Neuerscheinungen angescl-afft. Eine große Anzahl von Zeitschriften und Zeitungen liegen im Lesezimmer auf; sie werden später ein gebunden uno können mit nach Hause genommen werden. Die Bibliothek ist seit ihrem Bestehen von mehr als 9t 000 Leierinnen benutzt worden, was wohl ein Stück Erfolg im Kampf« gegen die Schund literatur bedeutet, ein Kampf, in dem wir nur siegen können, indem wir unserer lesehungrigen Jugend statt der von ihr gesuchten Sensations- und Schauer lektüre gute Bücher in die Hand geben un) sie nach und nach dazu erziehen, selbst nach dem Besten ,,n greifen. Dabei darf man freilich nicht in das Extrem verfallen, den jungen Leuten Bücher zu geben, die sic 145 301 61 506 287 S70 848 236 (509) 653 926 434 _ - Ho Iy4 gi7 127 ... ... „7 -836 610 803 651 32 (1000) 739 720 616 394 704 43 58 814 923 171 10700 208 67» 820 423 ISO 737 837 943 788 »29 706 230 446 127 I »841 (500j 886 64t 276 335 286 477 (3000t 818 690 708 343 437 425 459 242 431 724 115 643 »2222 K84 «00 505 14 »8 708 «71 (1000t 208 II 711 314 267 888 IS 845 422 147 «97 4S6 »82 7S3 »LOO, 781 »4 102 44« »3882 665 782 (2000) 2»7 548 341 II 7'7 777 77' 77' 767 «2000» 117 1S3 327 680 (I«X), »489» 452 474 571 124 386 458 207 S8K 544 897 445 «34 484 356 102 623 267 832 334 762 878 922 336 913 ISO43 «3000» 83» 762 290 392 57 81» «1000» 653 (1000» 845 469 809 »07 248 336 55« 464 k«»O57 24» 688 17 985 20 »49 117 «3000, 571 «8« S88 349 838 262 788 «34 142 »795« 8«0 28 158 »13 »39 S42 718 431 588 428 753 18» «08 531 437 421 776 336 744 »8174 834 74 110 472 2 902 »2» 17 (2000) »72 «2000» 302 47 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1OXL60 87« (800, 420 9S2 7S 853 434 183 58 448 7YK VOS 77S 7«4 312 473 207 153 980 407 214 «65 23 904 »<»»407 509 «5 «98 537 SIS 269 (SOO, 552 622 167 322 978 (SOO) 8S8 819 61 149 S03 291 lXMY auf Nr. 2055 bei Hrn. Ferd. Wickel. Plauen i. V Im Glücksrade verbleiben nach heute beendigter Ziehung an größeren Gewinnen: 1 Prämie zuMOOM^r, 1 Gewinn zu 200000, 1 zu 150000, 3 zu 20000, 2 zu 15000, 6 zu 10000, 23 zu 5000, 247 zu 3000, 298 zu 2000, 539 zu 1000 größten deutschen Bundesstaate, in Preußen — vom Schulgesang abgesehen — bis heute noch kei- ner Kontrolle.*) Dieser Mangel wird am schwersten von den berufenen Vertretern des Musikerstanidcs empfunden, die da? Gedeihen ihrer Bemühungen um Kunst und Nation durch unwürdige Konkurrenten beständig gefährdet sehen. Wiederholt haben dies« Kreise sich daher in Petitionen an die zuständigen Behörden gewandt, nm eine staatliche Negelung des Musikunterrichtswesens zu bemirken — dis jetzt leider umsonst. Folge dieser Fehlschläge war indessen, daß man endlich zur Selbsthilfe griff. Eine Anzahl nam hafter Musiklehrer und -lehrerinnen schloß sich vor nunmehr 2 Jahren zusammen und begründete den „Musikpädagogischen verband". Das nächste Ziel dieser Vereinigung besteht darin, den« Publikum für die Wahl seiner musikalischen Lehrkräfte Garantien zu bieten. Die unmittelbare praktische Wirksamkeit des Verbandes ist darauf gerichtet, der dem musika lischen Lehramt zustrebenden Jugend eine plan mäßige, nach einheitlichen Grundsätzen geleitete Be rufsbildung zuteil werden zu lassen. Man legt hier, bei dieselben Normen zugrunde, die der Staat für andere Lehrberufe als notwendig erachtet. So wird z. B. als Vorbedingung für alle, die sich nach Maß gabe des Musikpädagogischen Verbandes zum Lehr beruf vorbereiten lassen wollen, der Nachweis einer gediegenen Schulbildung sfiir Herren das Einjähri- genreifezeugnis, für Damen die volle Absolvierung einer höheren Mädchenschule) verlangt. Diese bildet die Grundlage, auf der nun ein« Ausbildung nach be stimmten Lehrplänen erfolgt, die eine Reihe prak tischer und theoretischer Disziplinen der Musik um faßt, besonderes Gewicht aber auf gründliche pädagogisch« Schulung legt. Den Abschluß bildet ein Examen, das nach Maßgabe einer Prü fungsordnung vor einer Kommission von Sachver ständigen abgelegt wird. Diese Einrichtungen haben sich in der Praxis in einer Reih« deutscher Städte als durchführbar und zweckentsprechend bewährt. Jbr Wert besteht, abgesehen von den Vorteilen, die den so geschulten Lehrkräften und dcm Publikum daraus erwachsen, darin, dem Staate Pionierarbeit zu lei sten. Auf di« Beihilfe des letzteren kann nicht ver zichtet werden, da naturgemäß private Vereinigungen niemals das Ansehen und die bindende Kraft be sitzen, die den Behörden zukommi. Die Wirksamkeit des Deutschen Musikpädagogischen Verbandes ist bereits vorbildlich geworden. Nach 'einem Muster wurde zunächst der Musikpädagogische Verband Oesterreichs begründet. Seinem Beispiel folgten dann andere Länder, deren Zusammenschluß im Frühjahr 1911 durch die Konstituierung des „Internationalen Musikpädagogischen Verbandes' bewirkt wurde. Gewisse Ziele und Reformen wer den nun gemeinsam verfolgt. Dazu gehört u. a. die Bekämpfung der musikalischen Schundliteratur, wozu die Einrichtung musikalischer Dolksbibliotheken und die Verbreitung guter Hausmusik dienen sollen. Freilich, erst »enn Staaten und Städte allen diesen Refoimbestrebungen ihr« Hilfe leihen oder sic zu den ihrigen machen, kann eine Regeneration des Musik lehrei standes und die Begründung einer echten und umfassenden musikalischen Kultur erzielt werden. Das Volk wird sich dann nicht mehr damit begnügen, Automaten für sich singen und spielen zu lassen. Selber zu singen und zu spielen, wird es als sein un- oetäußeiliches. heiliges Anrecht empfinden. Di« Musik wird künftig einen Bildungsfaktor darstellen, an dem alle Schichten ihren Anteil haben, indem sic einem Stufcuban gleicht, der von der schlichtesten Volks sprache in Tönen aufwärts führt zur geläuterten Höhcnkunst einzelner Auserwählter. Dr. Olga Stieglitz.
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