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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.04.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120425016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912042501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912042501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-25
- Monat1912-04
- Jahr1912
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vonnetttay, 2S. Sprv tsir. der Fra«« beschäftigen möchte. Gr bitt« infolge, dessen, die Sach« zurückzuverweisen. x Nach einer weiteren unwesentlichen Debatte bittetVizeprästdentOberbürgermetster > '.Dr. Beutler, in eine nochmalige Prüfung der Fassung de« 8 34» einzutreten. Mit dem Auswege, dre Bedenken durch die Ausführungsverordnung zu beheben, könne er sich nicht einverstanden erklären. Zweifellos enthalte der 8 84 , wie er von der Deputation vorgeschlagen sei, eine schärfere Fassung bezüglich der Verunreini- aung de« Wassers, die noch über da« Wassergesetz Linausgehe. Er schlage infolgedessen vor, da« die Deputation eine etwa» präzisere Fassung des 8 34» suche. x Staatsminister o. Metzsch-Relchenbach beantragt angesichts der Sachlage, die Sitzung auf kurze Zeit zu unterbrechen, damit sich die Deputation über «ine andere Fassung des 8 31» einigen könne. x Präsident Dr. Graf Vitzthum v. Eckstäbt läßt hier auf eine Pause von 10 Mrnuten eintreren. Nach einer einhalbstllndigen Pause wurden die Beratungen wieder ausgenommen und der Bericht« erstatte» beantragte namens der ersten Deputation, dem 8 34» folgende Fassung zu geben: Das Einwerfen von Kalks, Glavkalk, Chlor kalk, Teer und anderen der Fischerei schädlichen Stoffen in offene oder geschloffene Ftjchwässer ist verboten. Die Kammer nahm hierauf diese Aenderung sowie den ganzen Gesetzentwurf mit den von der Deputation oorgeschlagenen Äenderungen ein stimmig an. Die zu dem Gesetzentwürfe ein- gegangenen Petitionen ließ die Kammer, soweit sie nicht durch di« zu der Vorlage gestellten Anträge erledigt waren, auf sich beruhen. x lieber Kap. 6 des ordentlichen Staatshaushalte- Etat« für 1912/13 detr. Elster bad referierte Geh. Kommerzienrat Waentig-Ztttau. Er beantragte: Die Kammer wolle beschließen, und zwar in Ueberein- stimmung mit der Zweiten Kammer: 1) bei Kap 6, Elster bad, s. die Einnahmen mit 455 000^ nach der Vorlage zu genehmigen, b. die Ausgaben mit 407 000 darunter 17 200 künftig wegfallend, nach der Vorlage zu bewilligen, o. die Vorbehalte zu Tit. 10, 12, 13 und I8zuaen«hmiaen: 2) die Petitionen des Gemeinde rate» zu Bad Elster, der verschiedenen Gemeinde räte von Biambach und Umgegend, der Bram bacher Sprudel-Gesellschaft m. d. H. in Plauen und des Aufsichtsrates derselben Gesellschaft, soweit sie nicht durch die Erklärungen der Königlichen Staats regierung erledigt sind, auf sich beruhen zu lassen. Die Kammer genehmigte den vorstehenden Antrag. x Kammerherr Sahrer v. Eahr-Dahlen referierte dann namens der zweiten Deputation über die Pe tition der Stadtgemeinde Wurzen um Beseitigung zweier Wegübergänae. Er beantragte, die Kammer wolle die Petition der Staatsrcgierung zur Kennt nisnahme überweisen. Die Kammer schloß sich diesem Anträge gleichfalls an. Rittergutsbesitzer Dr. Becker-Kötteritzich refe rierte dann noch über eine Petition der Stadtge meinde Olbernhau dnd Genossen, um Einführung des Hauptbahnbetriebes aus der Linie Neu hausen Olbernhau Pockau«Lenge feld. Er beantragte, die Kammer wolle die Petition für erledigt erklären. Auch hier be schloß die Kammer dem Anträge des Referenten gemäß. Nächste Sitzung: Donnerstag '/,12 Uhr. Tagesordnung: Etattapitel, Petitionen usw. Lanütsgsnachrlchten. * Heber die Htnterbliebrneusürsorgc für die sächsischen Staatsbeamten ist nunmehr eine Einigung in der Gesetzgebungsdeputation und der Finanz deputation der Zweiten Kammer insofern erzielt worden, als sich die Mitglieder beider Deputationen auf 8 9 der Regierungsvorlage geeinigt Haden, die bekanntlich steigende Sätze von 20 bis 30"/- vorsah. Voraussichtlich wird derselbe Beschluß auch für die Vorlagen über die Fürsorge für die Hinter bliebenen der Lehrer, der Geistlichen und der Pro fessoren gefaßt werden, da er auch den Wünschen der Beamteiljchast selbst entspricht. Die Finanzoeputation L. der Zweiten Kammer hat in ihrer letzten Sitzung wiederum einige be merkenswerte Beschlüsse gefaßt. Eie beantragt, die Kammer wolle veichließen: bet Kap. 63, Landwirt schaftliche Versuchsstation z» Leipzig-Möckern, gemäß der Vorlage die Einnahmen mit 50 830 zu ge nehmigen, die Ausgaben mit 104 576 darunter 850 tünftig wegfallend, zu bewilligen. Von besonderem Interesse ist noch eine Forderung für Kap. 80 detr. Hochbauverwattuna m Höhe von 60 000 und zwar für die Beteiligung der staatlichen Vauverwaltungen an der Internationalen Baufach-AussLellung Leipzig 1913 einschließlich der Kosten für die Errichtung eines Staatspavillons. Insgesamt werden hierfür 12000») .Zl gefordert. Als Aussteller kommen die Straßen- und Wasjerdauvsrwattung, die Eiienbabnverwaltung und die Hochbauverwaltung einschließlich der Baudireltion Les Ministeriums Les Innern in Betracht. Ob der Staat ein lelbständiges Gebäude oder mit der Stadt Leipzig ein gemeinschaftliches Gebäude errichten wird, steht noch nicht fest. preußisches Abgevrüneterchsus Die erste Beratung des Gesetzentwurfs betreffend die Anlegung von Sparkaffenbeständen in Inhaber papieren wird fortgesetzt. <2 Minister des Innern o. Dallwitz: Die vom Abg. Reinhard gegen oas Gesetz oorgebrachten Einwen- oungen kann ich nicht als stichhaltig anerkennen. Trotz der unausgesetzten Bemühungen der Aufsichtsbehör den ist der Bestand der Sparkassen an mündel sicheren Papieren in den letzten sechs Zähren zurückgegangen. Wir müssen zunächst im Znteresse der Liquidität der Spanaffen fordern, daß sie einen angemessenen Bestand in Znhaberpapieren Leipziger Tayevlan. halten. In schwierigen Zeiten können di« Sv«- lassen den i atzung-mäßigen Mindest be stand an Wertpapieren veräußern, sofern sie ihn innerhalb einer bestimmten Frist wieder ergänzen. Die Zinstretbereien der Sparkaffen, die ich gestern kritisiert hatte, halt« ich für bedenklich. Ich Haube aber nicht, daß durch die in der Vorlage vorgesehenen Maßnahmen der Zinsfuß der Spar kassen welentlich yerabgedrückt wird. (Die Au»füyrunaen des Redners bleiben im ein zelnen auf der Tribüne vielfach unverständlich.) Der Minister schloß: Durch das Gesetz werden die Sparkaffen auf ein« sichere, fest« Grundlage gestellt werden, lBeifall.) D Abg. Kardorfs (Freikonf.): Wir haben ernste und schwer« Beoenten gegen den Gesetzent wurf. Di« Sparkassen sollen durchschnittlich 2b Proz. der Bestände in Znhaberpapieren anlegen. Diese Grenze ist zu hoch, dadurch werden die Sparlaffzn in der Entwicklung gehemmt. Zur finanziellen Kriegsbereitschaft werden die Sparkassen gerüstet sein, wenn sie erstklassige, kurzfristige audlänüüche Fond« besitz:n. Die Hebung des Kurses der Staatopapiere betrachten wir als erstrebens wertes Ziel. Es ist aber zweifelhaft, ob durch die Vorlage das erreicht wird. Für erforderlich halten wir Bestimmungen, Lurch di« das Hypotbelengeschäft der Sparkassen eingeschränkt wird. Ich persönlich wünsch«, daß d«r Gesetzentwurf in einer maßvol len avge schwächten Form zustande käme. A^g. -ennigs-Teckltn (Ksrrs.): Der größte Teil meiner Freuiide ist mit dem Grundgedanken der Vor lage einverstanden. Der Prozentsatz der zu haltenden Znhaberpapiere scheint richtig bemessen zu sein. Es ist kein Zweifel, daß durch einen angemessenen Be stand an Znhaberpapieren di« Liquidität er höht wird. Die Sparkaffen muffen sich im Interesse der Allgemeinheit gewiss« Beschränkung in der Selosioerwaltung gefallen lassen. Wir muffen bestrebt sein, den Kurs oer Staatspapier« zu heben, um das Ansehen im Ausland« zu erhöhen. (Bei fall.) T Abg. Trüzer-Hagen (Freis.): Wir halten den Weq der Gesetzgebung erst dann für erforderlich, wenn wir überzeugt und, daß das erstrebte Ziel aui dem Akge der Verwaltung unerreichbar ist. Wir glauben nicht, daß durch künstliche Mittel der Kurs der Staatspapiere gehoben werden kann. Eine Treiberei in der Zinspolitik der Sparkassen liegt nicht rm Znteresse der Allgemeinheit. Auch wir wünschen, Laß die Sparkassen für den Kriegsfall gerüstet sind. Es ist aber zweifelhaft, ob das Ziel durch die Vorlage erreicht wird. Finanzminister Lentze: Wir wenden mit der Vorlage kein künstliches Mittel an, sondern wollen durch sie den Kurs der Staatsoapiere stützen, indem wir er reichen, Lag nicht durch jede neue Emission die Kurse herabgedrückt werden. Wir wollen den Kurs stabilisieren. Das Ausland ist vorbildlich aus dem Gebiet, das wir hier betreten. Der Staat kann von den Sparkassen, denen er Mündelsicherheit verliehen hat, eme gewtsse Gegenleistung verlangen. Die Schaffung eines Tops von Konsols, die jederzeit zum Parisatze zuriickzahtbar wären, wie das mehrfach gewünscht wurde, ist nicht angängig, da wir zu dem Zwecke außerordentlich große Geldsum- men nötig hätten. Die Kursverluste, die di« Spar- kaffen erleiden, werden nur minimal« sein, dagegen wird ihre Lanze Finanzgebarung eine qssündere und solidere. Die Vorlage liegt im Znteresse der Sparer und Sparkaffen und ist geeignet, den Staats- kreditzu stützen. Zch bitte dringend um die An nahme. (Verfall.) H Abg, Leluert (Eoz.): Die Sparkcffsen haben keine Verpflichtung, zur Hebung de» Kurses der Stoats- pap'.ere beizutragen. Die Vorlage ist ein Aus nahmegesetz. Wir werden dagegen stimmen. H Abg. v. Trampczqnski (Pole): Das Gesetz ent- hält Ausnahmebestimmungen, besonders gegen die polnischen Sparkassen. Wir werden gegen das Gesetz stimmen. (2 Abg. v. Kries (Kons.): Etwa der dritte Teil meiner Freunds hat erhebliche Bedenken gegen die Vorlage. Diese machen ihre Zustimmung von we sentlichen Abänderungen des Gesetzent wurfs abhängig. (2 Abg. Loe (Ztr.) erklärte sich namens des klei neren Teils seiner Freunde für die Vorlage. <2 Abg. Stenger (Natl.) sprach sich namens eines kleinen Teiles seiner Fraktion gegen Len Ent wurf aus. Darauf wurde die Debatte geschloffen und der Ge setzentwurf einer Kommission von 21 Mitglie dern überwiesen. Es folgte die Vratung des Etats oer Ansied lung s k o m m i s s i o n, der ohne Debatte gegen Zentrum, Polen, Freisinnige und Sozialdemokraten genehmigt wurde. Nächste Sitzung Donnerstag 11 Uhr. Taseschronik. ZUM Untergang der „Titanic". Der Kaiser hat sich, wie wir hören, nicht damit begnügt, seine persönliche Teilnahme an der Schiffskatastrophe der „Titanic" durch warm- herzige Beileidstelegramme zum Ausdruck zu bringen, er hat auch den Fragen, die sich an das große Unglück knüpfen, sein lebhaftes Interesse zugewendet und steht mit den maßgebenden Personen in regem Telegrammverkehr. Er hat angeordnet, daß sofort in eingehende De- ratungen über verschärfte Sicherheitsmah regeln für den Passagierverkehr eingetreten wird, um damit Grundlagen für eine eventuelle internationale Regelung der Materie zu ge» «innen, und wird über das Ergebnis dieser Be ratungen den mündlichen Vortrag des Staatssekretär« de« Innern und de« vorfitzenden der Seeberuf«- genossenschast «ntgegennehmen. Bremen, 24. April. Kapitän Hattorf vom Norddeutschon Llooddampfer „Frankfurt', welcher heute vormittag aus der Weser etnaetroffen ist, be- richtet über seine Maßnahmen, dt« er mit Rücksicht auf die „Titanic" getroffen have. an die Direktion de» Norddeutschen Lloyd wie folgt: Am 14. April um Mitternacht befanden wit uns auf 89 Grad 47 Min. nördl. Breite und 52 Grad 23 Min. westlicher Länge. Um 12 Uhr 10 morgens bat der Dampfer „Titanic" uns durch drahtlose Telegraphie um Angabe unsere» Schtffsorte«, den wir ihm sofort mitteilten. Al« Antwort hierauf erhielten wir von der „Titanic" die Mitteilung, daß sie sich auf 41 Grad 54 Min. nördl. Breite und 50 Grad 24 Min. wrstl. Läng« befinde, daß sie im Eise fest säße und dringend Hilfe nötig habe. Die Entfernung des Dampfers „Frankfurt" bis zur Unfallstelle betrug 140 See meilen. Zch teilte der „Titanic" mit, daß der Dampfer „Frankfurt" erst um 11 Uhr vormittags dort sein könne und fuhr sofort nach der Unfallstelle ab. Um 12 Uhr 15 Min. morgen, kam von der „Titanic" das Seenotzeichen »0 cj 0" (^omv, quic-ü, äLugM. Um 1 Uhr 5 Nirn, vormittags teilte die „Titanic" mit. daß die Passagiere in die Boote gingen. Um 1 Uhr 15 Min. war der Verkehr mit der „Titanic" abgebrochen. Ich nehme an, daß das Schiff dann schon gesunken war. Am 15 April um 10 Uhr 50 Min. vormittag« hatte ich di« Unfall stelle erreicht. Wir sahen drei große Eisberge und 17 kleine Eirderg« sowie große Eis felder von 10 bi« 30 Seemeilen Ausdehnung. Den größten Eisberg schätzte ich auf 40 m Höhe und 300 w Länge. Wir kreuzten zwischen den Eis bergen und hielten Umschau nach Verunglückten. Auf der Unfallstelle waren noch drei andere Dampser, der russisch« Dampser „Birma" sowie die eng lischen Dampser „Virginian" und „Carpathia". Diese suchten ebenfalls die Unfallstelle ab. Leider war unser Euchen vergeblich. Die „Tarpathia" teilte uns mih daß sie 22 Boote ausgenommen habe und daß nur noch 2 fehl ten. Da das weitere Suchen vergebens erschien und ich aus dem Labyrinth von Eisbergen heraus wollte, setzte ich um 12 Uhr mittags die Reise nach Bremen fort. Boston, 24. April. Der Kapitän der „Cali fornia»" hat erklärt, daß sein Damvfcr weniger als zwanzig Meilen von der „Titanic" ent fernt gewesen sei, als diese sank: hätte ec von dem Unfall gewußt, hätten alle Passagiere gerettet werden können. Er stellt in Abrede, daß die „Calt- fornian" es gewesen sei. die innerhalb von fünf Meilen an der „Titanic vorübergefahren ist, ohne die Notsignale zu beachten. Um 10'/, Uhr abends gelangte die „Talifornian" in ein ungeheures Eis feld. Der Kapitän ließ alle Maschinell stovoen und fuhr erst bei Tagesanbruch weiter. Da die Apparate der drahtlosen Telegraphie nicht in Tätigkeit waren, erfuhr Vie „Californian" von dem Unglück der „Titanic" erst morgens durch die „Virginian, worauf sie an dt« Stelle des Unglücks erlte. 8t- Hanau, 24. Avril. lBei einem Kriegs spiel) in Wächtersbach hantierte ein Teilnehmer nctt einem scharfgeladenen Gewehr. Dieses entlud sich und traf eine vorübergehende Frau, so daß sie nacb kurzer Zeit starb. Sodesbeeg, 24. April. (Erschaffe,».) Lestern abend hat ein 18jcihrigirr Ührmäcksertzehilfe einen 26jährigen Kollegen in der Annahme erschossen, daß dieser Schuld sei an der Kündigung, die der Täter am Morgen erhalten hatte. Kottbus, 24. April. (G r u b e n b r a n d.) Au? Grube Marie 2 bei Klcinräsclfen steht ein großer Kohlcnkornplex in Flammen, doch hofft man noch heute des Brandes Herr zu werden. Teplitz, 24, April. (E a s e x v l o s i o n.) Zn Weißkircinitz richtete heute früh eine Gasexplosion bedeutenden Schaden an. Drei Männer und zwei Frauen erlitten schwere Brandwunden. Eine Frau, die znin Fenster hinauSsprang, erlitt außerdem Arm- unb Beinbrüche. Kattowitz, 24. April. (Rabiate Säufer.) In dem galizischen Grenzort Radomysl fließen drei russische Gre nz-'ol baten auf den Gajtrmrt Rosner, der ihnen Schnaps verweigerte, des- sen Mutter, seine Frau und zwei Kinder so lange mit ihren Seite ngewehren ein, bis diese kein Lebenszeichen mehr von sich gaben. Tie Täter wurden verhaftet. Reims, 24 .April. (Waldbrände. Auch in Frankreich beginnen die Waldbrände in diesem Jahre äußerst früh. Von den Waldungen bei La- neuoeville aux Bois wurden durch eine riesige Feuersbrunst mehr al» 50 Hektar eingeäschert. Trotz der angestrengtesten Bemühungen der an der Brand stätte befindlichen Feuerwehren und Mtlitärmann- schaften ist es bisher noch nicht gelungen, den Brand zu dämmen. Pari», 24. April. (Zwei höher« Polt- zeibeamte) namens Jouin und Colmar wurden bei Nachforschungen, die sie in Petit-Jvry bei einigen, in da« Automobilverbrechen in der Rue Ordener verwickelten Anarchisten anstellten, überfallen und schwer verletzt. Die Munde Joutns ist tödlich. Mailand, 24. April. (Ein deutsches Ehe paar ertrunken.) Montag mittag gegen 3 Uhr mieteten Graf Schwerin und Frau, die seit einigen Tagen in Bellaggio im Hotel Grande Bretagne wohnten, eine Bark«, um eine Fahrt auf dem Tomersee zu unternehmen. Trotzdem ihnen von Einwohnern und Fischern abgeraten wurde, fuhren fie weit auf den E«e hinaus, wo sie da« als Sonnen schutz dienende Tuch al» Segel aufzogen. Um b Uhr m. ros. 10H. Jahrgang. Sette n. zog eine« jener schwere« Gewitter über den See, die für dt« dortige Gegend so charakteristisch find. E» dauerte nur kurze Zeit, verursachte aber starken Wellengang, Da« Ehepaar kehrte nicht zu rück. Erst gestern morgen wurde da« umge« stürzte Boot auf dem See zwischen Menaggio und Varenna treibend aufgefunden. Der Vater der Frau de« Grafen Schwerin ist Kommerzienrat Ball au» Hamburg, der ebenfalls in Bellaggio weilt. Die Leichen der beiden Ertrunkenen sind bis jetzt noch nicht geborgen worden. Rom, 24. April. (Wegen Wasser- mange lS) kam es gestern in der Provinz Tra pani zu großen Krawallen, weil die Ein wohner, voran die Frauen, die Masserieilung nach Trapani zu zerstören und das Wcisser nach ihrer Stadt adzuleiten versuchten. Herbcieuendcs Militär wurde von einem Steinhagel empfangen. Zwei Offiziere und sechs Soldaten wurden schwer verlebt. Bon Len Demonstranten soll eme ganze Anzahl sehr schwere, zum Teil tödlich Verletzungen davoirgetrageu haben. London, 21. Aprrl. (Kein Zusammenstoß.) Zu den auswärts verbreiteren Gerüchten, der Dampfer „Corsican" der Allan Line sei mit einem Eisberg zusammengestogen, erklärt die Allan Line, sie wisse nichts von einem Zusammenstoß. Es handle sich um «in Gerücht. New Uort, 24. April. (Brandstiftung.) In Waterbury (Lonnesttrut) sind das Rathaus und zwölf Häuser in verschiedenen Stadtteilen abge brannt. Zweifellos liegt Brandstiftung vor. «US Ssüien. Dresden, 24. April. * Das Hygiene-Museum. Die sächsische Negierung ist bereit, für die Errichtung des Denijchen Hygiene- Muieums in Dresden zwei Millionen Mail zu be willigen. 8t * Grimma, 24. April. (Die Automobil- Omnibus-Verbindung Grimm a—L a u - s i g k—B o r n a—A l t e n b u r g.) Zwecks ein gehender Besichtigung der für die Motoromnibus- Verbinduiig in Frage kommenden Streck« fand am 22. April unter Beteiligung der Herren Amtshaupt- lcute von Borna und Grimma und des Herrn Land rats von Altenburg sowohl als auch der Herren Bürgermeister dvr betreffenden Städte Grimma, Lausigk, Borna und der für die Wegeoerhältnisse in Frage kommenden Herren Bauräde auf Ein leitung des Herrn Dipl.-Zng. Heßler, Leipzig eine Desichtigungsiahrt mit einem Omnibus der Firma E. Racke, Coswig, statt. Die Hin- und Rückfahrt ver lief zur allseitigen Zufriedenheit. Die Strecke Grimma—Lausigk-Borna—Altenburg wurde im ca. 1-j Stunde gefahren. Unter Berücksichtigung der beim regelmäßigen Betrieb öfteren Haltestellen läßt sich also die vorgesehene Fahrzeit von 2 Stunden für die Strecke ohne wettere, rtnhalten. Die Wege- verhiiltniffe waren im allgemeinen gut und boten keine Schwierigkeiten mit Ausnahme einiger Kilo meter durch den Kgl. Staatsforst bei Kletnbardau, wo die Straße etwa« schmal ist, aber auch hier ist bei vorsichtigem Fahren dieser Strecke (15 Kilometer) zu erwarten, daß der Verkehr glatt von statten gehen kann. Die Bevölkerung zeigte allgemein eine große Sympathie für da» geplante Unternehmen. * Chemnitz, 24. April. (Kommerzienrat Carl Dürfe ld -f) 2m Nachbarort« Einsiedel, wo er seinen Lebensabend verbrachte, ist am Dienstag ! Heift Kommerzienrat 'Carl Dürfeld. der Begründet! der Aktiengesellschaft Carl Dürfeld, verstorben. Mit ihm ist wieder einer der Männer dahin geschieden, die den Nus von Chemnitz als Industriestadt begründeten und weiter ausdauten. Die Fabrikation vcn Möbelstoffen wurde von dem Verstorbenen zunächst in dem Grundstück Aue Nr. 3 in bescheidenem Maße betrieben. Aber bald dehnte sich die Fabrikaus, bis sie im Mai 1888 durch ein Grogfeuer voll ständig in Äsche gelegt wurde. Eine weitere Entwicklung war bei den beschränkten Naumverhältnissen in dem alten Grundstlla nicht möglich, weshalb die Fabrik nicht wieder aufgebaut, sondern ein Neubau Rößler- straße 27 errichtet wurde. Die neue Fabrik, die mit allen Fortschritten der Neuzeit ausgerüstet war, wurde 1889 in Betrieb genommen. Ein Sohn des Verstorbenen steht jetzt dem Aitienunternehmen mit al» Direktor vor. I I feinste (ZusIItsfs-Osgsk'ette^^?^^^ 5 pfg pei^Liock. / eäeee» 'M- D AcArim-
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