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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.05.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120502023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912050202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-02
- Monat1912-05
- Jahr1912
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direltor Heineken und die Direktoren Walter und Leist Die Konferenz beginnt um 11 Uhr. Es han delt sich bei der Sitzung zunächst um Ausstellung von allgemeinen Grundsätzen, deren Ausarbeitung Emzel- tomnnssionen iiberlragen werden wird. Es werden sieben Referate, die schriftlich cingereicht werden, vorgstragen werden. Dre einzelnen Punkte der Be ratung dürsten folgende sein: Die Sicherung der Paijaaiere durch Rettungsboote usw, größere Stabilisierung der Schiffe durch wasserdichte Unter teilung des Innenraumes, ferner Sicherung der See schiffahrt durch Festlegung der Fahrstraße und inter nationale Abmachungen über Hilfeleistungen in Seenot. * Bei den Sicherheitsmännerwahlen im Nuhr- be-irk hat der Alte (sozialdemokratische) Berg- arbeilerverband nach einem Privattelegramm aus Esse» den grohten Teil seiner Sitze, über 2.'>0, verloren, darunter 150 an den Christ lichen Gewerkocrein, .,t> au die gelben Gewerkver eine und :!O an die Polen. Zum deutsch-italienischen Handelsvertrag. Die deut ich en Kommissare, die mit Vertretern der italienischen Regierung eine Verständigung über verschiedene Zweifel und Meinungsverschieden heiten über die A»cic",ung des deutsch italienischen Handelsvertrages 'terdeiUchren sollen, sind hier eingetrossen. ÄnslunS. England. * Am Unterhaus stellte Hulas lt!il.> die Frage, ob R S q u i t b Mitteilung maan-n könne über den Fortschritt der sreniidschastlichen Vorhand- lunge» mit Deutschland infolge de? Hal da ne schon Besuches, ob die Besprechungen zwischen den beiden Ländern fortgesetzt wurden und ob die neue deutsche Flottcnvorlag e aus diese Bemühungen einen störenden Cinslns; aue-geübt hatte. .Hierauf erklärte ASquith, er bitte Bylas, sich mit seiner gestrigen Antwort zu begnügen. Ans eine Anfrage erklärte später Gcneralpostmeister S a m n cl, es u>ordt im nächsten Monat in Loudon ciue Konfe renz von Vertretern der Negierungen statlsinden, die der internationalen Konvention über Fun ke n t c l e g r a p h i c boigetrctcn sind. Hierbei werde !icl> Gelegenheit finden zur Besprechung von Mit teln, um die Anwendung der Fnnt'entelegraphie zur Rettung aus Seenot noch wirksamer als bis her zu gestalten. — Aus eine andere Frage er- tlärte Parlamentssekrctär Acland: Wir sind au den Verlusten, die Sclstsfabrt und Handel dnrch die unvorhergesehene Schliessung der Dardanellen erwachsen, st ark intcresficr t. — Sir Edward Grey erhob dringende Vorstellungen, nur ein Ar rangement hcrbeizusühre», das den jetzt geschlossenen Verkehr wieder frei gibt. * Tie geplante Reorganisation der Flotte. Das 1. und 2. Geschwader wird aus Dreadnoughts und den Lord Nelsons bestehen. Das .'l. Geschwader, die bisherige Atlantische Flotte, wird aus den aclj-t Schissen der Edward VN. Klasse neu gebildet werden. Fiu Lause des Sommers wird die fetzige Mittelmeer- skotte Gibraltar als Basis erhalten und in das t. Geschwader umgcwandeil werden. Es wird aus der Duncan-Klasse bestehen. Diese vier Geschwad.r bilden die l. Sch'.achtflotte. Das 5. Geschwader, das jetzt die 3. Division heisst und aus Schiffen mit Stammannschaften besteht, wird aus den aclst SGissen des Formidable-Dhps sich ziisammenfctzcn. Das 7. Geschwader- (3. Flotte) wird acht Majesties erhalten, und diesem Geschwader wird die neue l. Reserve «luMtzefem Die beiden S<hiffe»*eckSt>ift-' surc-Klasse werden in die 3. Flotte übergeführt werden. Das 6. und die Bildung des Geschwaders sind zurzeit nock nicht notwendig. Tas 1., 2., 3., l., 5. und 7. Geschwader werden an den Manöver« im Juli als reguläre taktische Einheiten tcil- uekuneu. Van üen Zmeln ues rirgarlchLn Meeres. Z Fast jeder Tug bringt jetzt eine neue Kriegs meldung aus dem Aegäijcyen Meere. Bald ist es Leinnos oder Imbros. das die italienischen Kriegs- jchitfc bedrohen: jetzt bombardieren sic Wathy, den Hafen von Samos, ictzl erscheinen sie vor Chios — uns mit einem Male treten alce diese Eilande, die sonst vom Strome der modernen Geschichte so ganz abseits liegen, wieder in den Vordergrund des Inter esses. Aber wenn ihre jüngste Zeit gcschichtsarm verlausen ist, so können sie alle auf eine um so grö ssere Vergangenheit Hinweisen- ruht Loch auf ihnen allen die Weihe der griechischen Grobzeit, als die Inseln des Aegäischen Meeres Hochsitze der griechisch ionischen Kultur und um ihre' Glanzes willen in ganz Griechenland berühmt und gefeiert waren. Bits dem kleinen Samothrate, das seinen Rainen — Sainotrali — noch bis heute bewahrt hat und von wo der Gipfel les Fingari, des Saoce der Alten, weithin über das blaue Meer schaut, herrschte der geheimnisvolle Kult der Kabiren dessen Myste rien auch von der modernen Wissenschaft noch nicht vollkommen ausgehellt sind: Lemnos war die be rühmte Wohnstätte des Vulkan, und die beiden Städte der Insel, die in, Altertum? nach dem Gott der Schmiede und der Esse ihren Namen trugen, werden noch heute aus Lemnos gezeigt. Chios gar darf sich mit dem Namen des Homer schmücken, denn unter den berühmten sieben Städten, die sich die Ehre bestreiten, ^er Geburtsort des Dichters der Ilias zu sein, besitzt Chios neben Smyrna zweifellos die begründete Anwartschaft, zumal da in dem home rischen A'wllohnmnus ausdrücklich von dem Sänger als dem blinden Manne geredet wird, der auf Llstos wohne. Chios ist noch heute wirtschaftlich die bedeutendste und blühendste der türkischen Eilande des ägäischen Kriegsschauplatzes, und wenn es im Altertum durch seinen Reichtum, seine Lebenslust und Ueppigkeit be rühmt und auch berüchtigt war, so gelten die Chioten auch heute noch als das lebensfrcheste Volk der gan zen und mit den Frauen vlaudern, da, sind ihre wn und mit den Frauen plaudern: ads sind ihre liebsten Beschäftigungen. Schon im Altertum war der Wein von Chios berühmt und noch heute genießt er im ganzen Orient seinen Ruhm. Mit ihm aber wetteifern an Bedeutung di« Orangcnhaine von Chios, und endlich gibt es noch etwa 20 Dörfer auf der Insel, die von der Erzeugung des Mastix, der bekannten lüsten Leckerei leben, die die türkischen und griechischen Damen so ungemein lieben. Gewisse Aehnlichkeitcn untereinander weisen die Aegäischen Inseln all« auf. Sic alle, deren Wald reichtum in der griechischen Zeit bcrllhmt war. sind heute völlig entwaldet, nur auf ihren Lerg- ränqcn slcbl man stier und da kleine Haine. Strasten oibt es nirgends: die Wege der Aegäischen Inseln sind nur für das Maultier passierbar, und gar von Tisen- bahnen ist natürlich nirgend, die Rede. Aber mit Häfen stat die Natur diese Berqinseln reichlich qe- s-gnet, und da, Meer stiloet das eigentlich« Element der Jnselgriechen. Da sind sie tätig und geschickt, Italien. * Der deutsch-italienisch« Handelsvertrag. Die deutschen Kommissare, die mit Vertretern der italienischen Regierung eine Verständigung über verschieden« Zweifel und Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung d«, deutsch-italienischen Handelsvertrages hcrbeifuhrcn sollen, sind in R o m eingetrossen. Spanien. * Der vudgetentwurs sieht insbesondere die Aus hebung der Stellung des Generalkapi- täns von Melilla und des Großen General stabs der Armee, sowie einen geringfügigen vorüber gehenden Zollausschlag auf gewisse Artikel vor. — Die Gesamteinnahmen des Schatzes betragen im April 05 004 677 Pesetas, das ist eine Verminderung von 2 038 72.'. Pesetas gegenüber demselben Monat des Vorjahres. Vulparien. * Brrdrecherische Anschläge. Der frühere Münster Ghcnadiesf, der Herausgeber des Blattes ..Volia", Rade ff, und der Führer der revolutio nären mazeoonischcn Organisation Mat off erhiel ten aus Aegypten Postpakete, die als Bücher dekla riert waren und Höllenmaschinen enthielten. ^erlien. * Hungersnot in Urmia. Aus Urmia wird gc- meidet: infolge der Verhinderung der Ke- treidezufuhr durch dre Türkei sind die Ge- treideprene derart gestiegen, daß ein Haufe ausge hungerter Frauen vor dem cmsstchen Konsulat erlösten und dringend um Ma st regeln gegen die tistlstUch geschaffene Hungersnot baten. Der Konsul versprach sich der Bittc anzunehmen. Vcrcinipto Staaten. * Der Wahlkampf. Aus B o st o n wird gemeldet: Roosevelt verzichtet? auf acht für ihn im voraus verpflichtete Delegierte, weil Präsident Taft die Mehrheit der Gesamtstimmen erhalten hat. Tast erhält demnach 26. Roosevelt 10 Delegierte. Cljilr. * Die Bilanz der Finanzen für 1911 ist aufgestellt. Der Finanzminister erklärte, ein großer Teil des Defizits sei mit dein Mehrer trag der Einfuhr- zöllc be,zahlt worden Das Defizit werde in wenigen Monaten gänzlich bezahlt sein dank der Erhöhung des Zolltarif?. LLgeMromk. Weimar, 2. Mai. iT o d e s st u r z. l Der mit Rcparainrarbeitci: an ciiicm Favrilsctzornstcin be- anstragtc Esscnbancr Poyle ans Meerane i. S. stürzte nach Beendigung reiner Arbeit infolge Reißens des SicherungSgurtes 2<> Meter tief ab und brach Vas Genick. Peruburg, 2. Mai. iDcr Bär.) Ter von der H c r zog, n M arie von Anhalt der Stadt geschenkte 22jährigc Bär mutzte erschossen werden. Einer .strenzlähmüug wegen konnte er sich nicht nrebr aus den Beinen halten. Er soll ausgcstopft und im Museum ausgestellt werden. Berlin, 2. Mai. (Die Unternehmungen des M c t r o p o l p a l a st c s ), das Palais d? Danse, der Pavillon Mascotte, das Kabarett sowie das Metropollheatec selbst sotten zusammen vereinigt in eine englische Akt.enge'settschaft mit 0 Millionen Mark Kapital umgewandelt werden. Die Leitung dieser Unternehmungen soll durch diese Transaktion - nicht bcAihvk werden. . . l Berlin. 2. Mai. (Zahlungsunfähigkeit.) Die 1807 gegründete Große Rheinische Harneoalsgesellschaft hat ihre Zah lungsunfähigkeit angezeigt. Die Winter saison hat mit einem Fehlbetrag von 5000 ab geschlossen. aber ans dem Lande pflege:» sie müßig und träge zu sein und am liebsten in der Kneipe und im Cafe schwatzend ihre Zei: zuzrttzringen. Die ärmlichste unter Leit nördlichen Aegäischen Inseln ist das kleine Tencdos, das jedoch durch leine Nähe bei den Dardanellen gerade setzt militärisch seine Bedeutung stat. Die kleine Insel ist im ganzen von etwa 4000 Menschen bewohnt, unter denen sich ein erheblich größerer Bruchteil von Türken befindet, als die im wesentliche,- ganz griechischen Inseln sonst auszuwei- scp haben. Teuedvs muß ganz von, asiatischen Fest land her mit Lclcnsuutreln und Holz versorgt wer den, cs erzeugt nichts als Wem, aber derWcinbau blüht auf der Insel, und noch heute spielt die Aus fuhr von Trnedosweln eine erhebliche Rolle. Wer auf Tenedos nicht Weinbauer ist, der ist Seemann oder er ist Fischer- diese drei Berufe umfassen die ganze Einwohnerschaft der kleinen Insel. Bedeutender ist das benachbarte Imbros. das in der Türkenzeit lange als Deportationsort lür die Paschas gedient bat, die in Ungnade gefallen waren. Als zum Beispiel der Großwesir Baltadschi Mehemed dank der Reklamationen Karls XII. von Schweden in Ungnade gefallen war, well er auf die Bitten der Zarin Katharina Peter den Großen aus der be rühmten Falle am Pruth hatte entschlüpfen lassen, da mußte er seinen Wesirpalast mit dem einsamen Imbros vertauschen. Die hevtlge Hauptstadt der ">nsel trägt einen ganz modernen Charakter und weist keinerlei Sehenswürdigkeiten auf: aber wenn ein Fremder einmal Imbros berührt, so versäumt er wohl selten, einen jener Wollteppiche zu er stehen. deren Herstellung die einzige Industrie der Imbrioten bildet. Lemnos ist der Sitz der Rcoierung dieses gan zen Inselbezirkes: in Castro, der Hauptstadt von Lemnos. residiert der türkische Gouverneur des Sand schaks. Diese Stadt Castro besteht aus unregelmäßi gen Straßen und dürftigen Häusern, und sie bietet einen kümmerlichen uns traurigen Anblick. Belang reiche Gebäude gibt cs da nicht, wenn man etwa die Kirchen nusnimmt. Die Mohammedaner haben dort 7 Moscheen die Lhristrn 164 Kirchen, und cs residiert auf Lemnos «in griechisch-katholischer Bischof. Die Stadl liegt auf einem Hügel, der von alten Mauern umgürtet ist und den die Festung beherrscht. Dort in der Festung liegt die türkische Garnison, und die Lage des Forts, das beinahe unzugänglich ist. ist überaus stark. Freilich, modernen Kriegsschiffen mit ihren weittragenden Geschützen kann die Festung von Castro auf Lemnos keinen Schrecken mehr ein- flößen, und wenn die Italiener auf einer dieser In seln laden, so werden sie nicht groß aut Widerstand stoßen. Die Griechen der ägäischen Eilande haben c» im ganzen unter der läßlichen türkischen Herrschaft nicht üvel, aber sie sind eben Griechen und begrüßen al, solche den Feind der Türken mit jener Begeiste rung, für die der moderne Hellene so viel Talent -at. And übrigens darf man biNigcrweise nicht ver gessen. daß auf den Inseln noch blutige Erinnerungen an die Illrlenkriege umgehen. C« mag da nur an jenes berüchtigte Gemetzel von Chios «rinnert werden, da, am 11. April 1822 stattqefunden und dem ja Delacroix da, Motiv zu einem seiner berühmtesten Bilder entnommen -at. Damals wurde di« blühend« Hirschberg. 2. Mai. (Schadenfeuer.) f In Petersdorf brannte gestern nacht das Hau, des Invaliden Julius Anton nieder, wobei die 8jäyrige Tochter Les Besitzers in den Flammen um kam. Der Brandstiftung verdächtig ist die Schwester An tons, die als Leiche aus dem Dorfteich gezogen wurde. Königsberg, 2. Mai. (Zusammenstoß.) Beider Station Rorgau der Fischyausener Kreisbahn fuhr ein Automobil, in dem sich der Kreisbaumerster Lech und der Techniker Till befanden, gegen «inen vorübersahrenden Kleinbahnzug. Das Automobil wurde zertrümmert und die beiden Insassen erlitten schwere Verletzungen. Frankfurt a. M., 2. Mai. (Feuer in einer Nä h in a s ch i n e n f a b r i k.) Gestern brach in der Teulschen Nähmaschinensabrik von Wertheim ein Feuer aus, das sict» schnell verbreitete und die Schleiferei, die Lackierern und die Magazine für Einzelteile vernichtete. Es bedurfte zweistündiger angestrengter Tätigkeit der Fenerwehren?,um den Braud zu loschen und ein Uebcrspringeu '.auf die anliegenden Baulichkeiten zn verhindern. Dsr Scha den ist sehr beträchtlich. St. Ingbert, 2. Mai. (Geständnis.- Vor acht Jahren verschwand auf unaufgeklärte Weise der Tagelöhner Eii'cuhut uno wurde iür verschollen er klärt. Tin Sohn Les Verschollenen verunglückt« kürz lich im Bergwerk und wurde schwer verletzt. Im Fieber bekannte er, daß «r Len Vater vor acht Jahren erschlagen und im Garten vergraben hab«. Man grub sofort nach und fand tatsächlich das Gerippe. , Wien, 2. Mai. (Bei der Maifeier) feuerte in einem Praterrestaurant ein junger Bursche Namens Martiliai drei Revolverschüsse gegen ein junges Mädchen ad, di« jedoch ihr Ziel verfehlten. Cin Mann namens Klitsch wurde durch einen Schuß in den Oberschenkel getroffen. D«r Besucher des Gartens bemächtigte sich eine ungeheure Er regung. sie stürzten sich mit Schirmen und Stöcken auf den Attentäter, der mit Mühe von Polizei beamten in Sicherheit gebracht werden konnte. Die Ursache des Attentats ist unbekannt. Anscheinend handelt es sich um einen Racheakt. Paris, 2. Mai. (Entgleisung.) Der um 9 Uhr 15 Minuten von Paris abgelassene Schnellzug Nr. 6 Paris-Calais ist kurz vor der Station Sc. De nis entgleist. Die Lolomotive und der erste Wagen wurden nicht, die letzten Wagen des Zuges dagegen stark beschädigt. Zwei Reisende haben Verletzungen erlitten. Polizeipräfekt Lepine hat sich an die Ünsall- stclle begehn. Eine strenge Untersuchung ist einge- lcitet, da die Polizei an einen verbrecherischen Anschlag glaubt. Paris, 2. Mai. (S ch iff s u nf a l l.) Bei dem Marineministerium ist die Nachricht eingelaufen, daß die italienisch« Schaluppe „Cellina" bei Bastia, an der Küste Korsikas, g«scheitert ist. Die Be satzung konnte gereitet werden. Paris, 2. Mai. (Der Hehlerei verdäch tig.) Fn Jvry bei Paris wurde gestern bei dem Handarbeiter Cumbrunnen eine Haussuchung vorgenomnicn, weil er im Verdacht steht, den Auto- ino'oilbanditcn Unterschlupf gewährt zu haben. Ob schon die Gendarmerie nichts Verdächtiges vorfand, wurde Cninbrüinicn verhaftet. Stockholm, 2. Mai. (Der Zustand Strind- bcrgs) hat «ine erhebliche Verschlechterung er fahren. Da die Schmerzen immer unerträglicher werden, sind die Aerzte der Meinung, daß abermals eine Operation notwendig ist, die noch heute oder spätestens morgen vorgenommen werden soll. '"Krakau, 2. -'Mai. "l"U(R a »b«-v Bei Iaworzne überfielen uirbckamrte Bauarten den Wagen Les Händlers Franz Otrcmski, erschossen Otremski und beraubten ihn seiner Barschaft. Die Pferde suchten mit dem Wagen das Weite. Trotzdem die Untersuchung eifrig betrieben wird, konnte die Spur der Täter noch nicht ermittelt werden. sten Wohlstandes sich erfreuende Insel von dem Ka- pudan Pascha Kara Ali von Grund aus verwüstet und mehr als die Hälfte ihrer Bevölkerung wurde abgeschlachtct. Darüber sind jetzt gerade 90 Jahre verflossen, aber das Andenken daran ist noch nicht er loschen. Glne neue Dampfturbine. IC Eine neue schwedische Dampfturbine, die sich sehr erheblich von allen gangbaren Konstruktionen untcrsckMdet, hat der Ingenieur Ljung ström er- sunden. Sic gehört zu den sogenannten Reaktions oder llebcrdruckturbinen, aber der Dampf fließt dabei in einer Ebene, die auf der Welle senkrecht steht, also in der Richtung der Radien. Während außerdem bei diesen Turbinen die Hälfte der Schaufelreihen an dem stehenden Gehäuse befestigt ijt und mit den Reihen der sich drehenden Schaufeln alterniert, gibt cs bei der neuen Turbine überhaupt keine festen Schaufeln. Die alternierenden Reihen sind vielmehr in der Form von kurzen Zylindern oder Ringen an zwei Scheiben befestigt, dre ein lvenig voneinander entfernt sind, sich aber genau gegen überstehen. Jede dieser Scheiben hät ihre eigene Welle und wird von einem eigenen Dynamo ange- trieben. Dadurch wird im Verhältnis die doppelte Geschwindigkeit erzielt. Lin weiterer Untcrsctsted be steht in dem Diffusor oder dem erweiterten Ring- kanal, in den sich der ausgetretene Dampf entleert. Der Zweck des Diffusors besteht darin, die Geschwin digkeit des Tampfcs herabznsetzcn und so die Be wegungsenergie in Druckenergie zu verhandeln. Da durch wird in den Schaufeln ein etwas größeres Vakuum erzeugt als im Kondensor, was für die Turbine von wesentlicher Bedeutrnrg ist. Bor allem aber bringt die Befestigung der Äl-aufeln an den Scheiben den Nutzen, daß die Gejakr einer Ver biegung verringert wird und viel höhere Grade von llcberhitzung benutzt werden können. Prüfungen an einer Tausend-Kiiowatt-Turbine haben einen Tampfverbrauch von mir 11Vr Pfund in der Kilowattstunde ergeben. Der verfügbare Dampfdruck betrug 162 Pfund, die Uüberhitzung tvar 146 Grad. Das Verhältnis des thermetischen Wir. kungsgrades war fast 75 v. H., ein selten erreichter Wert. Dazu koinmt, daß die Turbine wenig Raum beansprucht und ein relativ geringes Gewicht besitzt. Vir Sommerlchuiruloüe. ö Die Schuhmodc nützt die günstigen Chancen, die ihr die gegenwärtige Beliebtheit des fußfreien Kleids bietet, nach Kräften au». Der Schuh ist geradezu ein Günstling der Mod« geworden, und selbst manche Form, die zuerst gtwaat erscheinen mochte, ist von der Frauenwelt bereitwillig auf- genommen worden. Auch die Sonnrerschuhmode bie tet mancherlei kokette Ucberraschunten. Ihr Haupt- ^lg liegt in der Verbindung von Linen und Leder, so erhält ein Ledcrstiefel einen teinenschast; der Leinenschaft aber wird wieder mü sich kreuzenden Lederstreifen, natürlich in der Suche de» Vcknch», besetzt. Oder der Lederschuh, erhilt einen Leinen- etnsatz, und zwar in der weise, Hatz der Einsatz Drohobycz, 2. Mai. (Grubenbrände.) In Voryslaw brannte der Naphthaschacht der Firma „Karpathien" ab und ivenige Stunden später gerieten zwet andere Schächte ebenfalls in Brand. Der Materialschaden ist beträchtlich, die Arbeiter konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Mashi«-t«n, 2. Mai. (Im Senat) erhob gestern der Senator Works Einspruch gegen die Untersuchungen der SenatSkommtssion über den Untergang der „Titanic". ES handele sich um ein britisches Schiff, das mit britischen Unter- tanen bemannt war und unter britischem Recht stand. Die Untersuchung hätte von England vor- genommen werden sollen. Die Informationen, die der Senat brauck)«, hätte er in wenigen Stunden erhalten können. Gerickuslssl. Königliches Landgericht. >m. Leipzig, 1. Mai. Auf frischer Tat ertappt. In den letzten Monaten wurden in verschiedenen Restaurants dre Abortauto» niaten geplündert, ohne daß man den Täter erwischte. Am LN. Februar wuide in einem Automatenrestau rant am Grimmuischen Steinweg ein Mann be obachtet, als er einen dort befindlichen Abortauto maten mit einem falschen Schlüssel öffnete. Man nahm den Dieb fest, der sich als der 31jährige Schlosser Aibin Otto Fiche rt von hier entpuppte. Der Verhaftete hatte die Beraubung der Automaten schon früher betrieben, und er wurde auch bereits zweimal deswegen mit empfindlichen Gefängnis- Urcisen belegt. F. war nun heute angeklagt, in einer größeren An ahl nicht näher iestzustellenden Fällen in der Zeit vom Dezember v. I. bis zu seiner Ver haftung unter Anwendung von sol chen Schlüsseln in mehreren Lokalen Automatendiebstähle begangen zu haben. In der Verhandlung vor der 2. Strafkammer konnte dem Angellagten aber mit voller Bestimmt heit nur der mißglückte Diebstahl im Postautomaten nackgewiesen werden, da er die übrigen Fälle hart näckig leugnete, und da das Gericht lediglich auf Indizien angewiesen war Anter Ausschluß mildern der Umstände wurde der Angeklagte wegen versuchten Rückfallsdiedstahls zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus, fünf Jahren Lhrenrechts» Verlust, sowie zur Stellung unter Polizeiaufsicht ver urteilt. * Berlin, 2. Mai. Im Mcthylalkoholprozeß Scharmach gingen die Ausführungen der Verteidiger gestern zu Ende. Die Verhandlung wurde auf Sonnabend vertagt. Speisezettel für Freitag. Pökelzunge, Ro>inensauce, Salzkartofseln. 2 kx Pökelrmdszunge 6,40 GL 125 s Butter, 75 8 Mehl -,38 . (bräunen) V- I Fleischbrühe, Fleischextrakt —,50 - Zitronensaft, Weißwein —,40 . 100 8 große Rosinen —,16 - 100 Korinthen —,20 - Salz, Zucker —,05 » 2 Ks Kartoffeln - —.20 - (Für 6 Personen) Schweinsnieren mit Kartoffelsalat. 500 e Schweinsnierrn 1.20 Salz, Pfeffer. Zwiebel, Niehl 0,10 „ L Eßlöffel Essig, 50 8 Butter 0,15 „ 2 kx Kartoffeln 0.20 Salc, Pfeffer. Zwiebel 0,05 „ Essig, 80 a Speck 0.18 ,, '/, l Wasser oder Fleischbrühe 0,20 „ (Für 4 Personen.) 2,08 GL zu beiden Seiten de» Schafts keilförmig, mit der Spitze nach unten gerichtet, angebracht wird, während aucb vom Spann nacb beiden Seiten keilförmige Leineneinsätze ausgeken. Allerlei »cue, freilich wohl kaum immer glückliche Versuche werden gemacht, um die Knöpfe und ihre Stellung zur Dekoration des Schuhes auszuntttzcn. Ein Lcderstcesel mit Leinen- schast zeigt z. B. die Knöpfe treppenartig an der Seite angeordnet. Neu und sehr originell ist leeitcr die Ver- bindung von Leder mit Seide. Der Fuß wird aus hellgelbem Leder angefertiat und mit dunkleren Streifen verziert, der Schaft aber besteht ans bro schierter Seide. Auch auf dem Gebicte der Leder- stiefel werden hübsche Neuheiten gebricht. Die ele ganteste ist wohl ein weißer Damenstiffel, der vorn weit offen bleibt und mit lveißem Taffetbande ge- schnürt wird — eine Schuhform, die sicherlich ge eignet ist, einen eleganten Fuß auf das vorteilhafteste zur Geltung zu bringen. Bei einem Damcilsticsel cnls lfcllfarbigem Leder ist das VoderiRl ä jour mit roter Stevperei gearbeitet. Rot sind auch die Knöpfe, aber der Knopfverschluß befindet sich ganz hinten über dem Knöchel. Was die Farben des SchuljwerkeS angeht, so hat die Mode hierin für den Sommer keine bestimmten neuen Tendenzen. Leiuenschul)« werden gern in Khaki gctragrn. Ein solcher khakifarbener Leinenschuh wird etwa mit schwarzem Leder besetzt und am oberen Streifen mit einer Tüllrüsche abgeschlossen. Schließlich sei noch eine Neuheit auf den Ge biete der Sportstiefel lfcrvorgehoben, die ,a im Sommer für den Bergsport in Betracht kommen. Es werden Sportstiefel in den Handel gebracht, mit denen breite Wadenbänder unmittelbar ver bunden sind, und zwar sind diese Bänder am Schafte befestigt. Ter Einfall ist nicht übel, und e4 ist wohl anzunehmen, daß dieser neue Sportsticfel bei der Frauenwelt Erfolg haben wird. Kunst unü DMenlchaft. *Di« rratiidie„M«roc" von Wilhelm von Scholz die nach ihrer sehr erfolgreichen Uraufführung am Münchner Hoftheater üder mehrere Bühnen ging, tst jetzt von Geheimrat Martersteig für die städtischen Theater in Leiorig erworben worden, wo des Werk in der nächsten Spielzeit zur Aufführung gr- langen wird. * Otto Stranskq vom Leipziger Stadttheakr wurde ab 1. Mai als zweiter Kapellmeister an das Neue Operettentheater engagiert. * Schenkung a« tz« Körpermuse»«. Aus dem Nachlasse de« am Ä). Avril v. I. in Oliva bei Dan»ig verstorbenen Bernhard Arre erhielt Hcfrat Dr. Peschel in Dresden für das Körnermuseum rin« reiche Fachbibliothek, um die er sich schon bei Leb» »eiten des Verstorbenen bemüht hatte. Sie umfaßt Bücher und sonstige Drucksachen aus und über di« Befreiungskriege und enthält große Seltenheiten. Bernhard Lrke. ein Mitkämpfer von 1870 71, kehrte, dekoriert mit dem Eisernen Kreuz«, al» Ganzinoalide au» dem Feldzug« beim und war ein eifriger Sammler historischer Erinnerungen au» den Jahren 1S1S-1S15.
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