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Arbeiterstimme : 29.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193202295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19320229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19320229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- teilweise vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-29
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Arbeiterstimme : 29.02.1932
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lMlM smweM« Uett NAmIAI! vm Mm Ul. Pari», 27. Februar Die Parier Prell« beschreibt die ! i vr, alc in der letzten stacht über dem Flugplatz L« . . igcl und über e»oem Teil non Pari» slatigesunden haben. " c ' '»waG-r, bie Part» überflogen haben, Mitten einen Bom - - ; r i f > norzutäusche», der durch Flugzeugabwchrgeschütze lesen werden lollle. Zahlreiche Motorgeschülz« durch. : e ilt naller Bemannung die Straßen und erösfneten da» Die Bewohner der Stadtviertel waren im erlien Augen- uch das nächtliche militärisch« Schauspiel beunruhigt und - n, ourch sic Kanonade geweilt, an die Fenster. ü?. k!538 l-otkf!ngkn mit uns im ttampf gegen NklkgEbfeklien 8- ni ^entrail«'>rnitee ckc-r bs'l> ein« in!,einten sioie- rrrmin ein: rsgionallccinksranr «Iro6-Iotlrriny«n I<p. franlc- '»iclic svoZ«t lcs'Z., Zar lülrraria Za» Zsuirastso praloiariat» m lcampl rur Errichtung «in«; SOvrjstZvutrchIsnZ, H«I3« l»smp!s»gru8a »top geloht mit Zsm Icla»»«nl)av,uöton »Irosi lothrtngl^tzon prolstartat hinZsglisZ im gsmsin- r»m«n Icampl Zar Zsuircsten unZ irsnrörischsn lila»»«». hcüZsr rum scstutr« Zar sovrjstunion unZ lcampl um ^>ria- rmu» ru »aln. liirlüenelieiisimsl »«Ko k)out»chg ^nboltor' an 6or- t<ok!onfron1 Zas ^ünf- jakt-plnns tzienoilent Die Arbeiter der Zvwietunv-n tauchen da« «nweriale Mert der Ardetlerklagc. iäiot^ii <u>a> <n>i Wert Maiimcüvrli «„An die auäiondüchcn Äldetler''.» Der Bergmannsklub zu Rodrik am Dou war überfüllt. Zu - n derberen Reihen, um lein Atort zu verlieren, saßen die deutlchen Ardener der Rykow-Gnrde, Hauer. „Schachtteufel". Elektriker, Rechrn.kcr, Rtontoure, manche mit Frau uns Kinsern. Ein Ur- - der der aus der Heimat seine Familie herübergebrackst hatte, rzähltc von Deutschland. für Latz verdolmetschte der niflijrhe tteberseher, damit uch i n letzt-n cinheimilchen „Schwarzarbeilrr" jeder Zug des -ßnlig jurchtduren Gemälde» sich etnpräge: sterbender Kapito- i»>NU». „ . . Fünf Millionen Arbeiter sind verdammt zu hungrigem "Müßiggang. Da» Kapital kann seine Lohirklaven nicht mehr satt ittern Jeder dritte deutsche Bergarbeiter erwerbslos. Wieder 'lammt e» an der Ruhr. .MOllll unserer Brüder sind ausgesperrt. Der Fachismus diktiert. Kirche und SPD. assistieren. Gummi- küppel und Maschinengewehr beantworten den Rus nach Brot und Arbeit. Dte Zuchtlzäuser sind übervölkert. Don ollen Freiheiten i mir eine geblieben: die Freiheit zu verhungern oder eine Schere Todcsart zu wählen. Die Krise würgt Europa wie Amerika, alle Staaten sperren die Einrvanderung. Vlber ein Land -ab« e», das uns Ausgcspcrrte, Aiisgostoßenc willkommen heißt' 'ldSLR Dies Land ist unsere neue Heimat geworden Es gibt n- ua crem Berufe wieder. Es schenkt »ns mehr: das «Sluck, Werk besten Kräfte, uirsere Qualifikation, unsere Initiative ganz ' den dienst des Sozialismus zu stellelr, desiclhen Sozialismus, r d-n wir drüben geblutet Haven. Zweieinhaldtaujens deutsche tliveiter haben den Weg tn die Somjetunion gesunden, Tausende 'usten sich, ihnen zu folgen und sich hier einzurcuhea in die groß: toßbrigade des Weltproletartats . . " Dann sprach der Sekretär des Parteikomitves. Mährend seine >ede verveutscht wurde, flog ein Dutzend Zettel ins Präsidium. !lleltiH!I AWsreilli mühs vsilibeiiliilUU le Mm > KawMsün — Der HM. tu ler Posizeiststz i« im Krn»! k«p< it «irr« t'Lrr.iist vo», lü m Lud« si»L, tr'a hi wehr z« »«0.» aller tbaslviw» reter kc, -r-kne eutuclli» Lits!« »t werde«. k-f, ra Licht« »tnrr ein'?.' -' - küe » kau , 27. Februar. lTASS.) Der stellvertretend« Bolkv- rcnchslor für '-lnswörtigcs, Ko roch au, empstog den hiesigen „tck.ii Botschafter Hirota zu einer Auofprach« Uder «tuige regeUäel« Frageu. Da» lapanische Komniando tu Eharbin hake sich au di« Oft- chieeboh-- mit der Bitt« gewandt, ihm 17 Zltge sür deu Ireppeairausport aach Jmempo und weiter nach der Pograntifchuafa zur Verfügung zu ftellc». Eo habe dies iir r V.,-> Vorwand getan, das, das Lede« von Japanern geschützt .iidro zollte. Hierzu wurde dem Dotschajler erklärt, daß diese hi die bisher übliche» Truppentrausporle betrejs«. Denn ü« lruppeu solltca jetzt bis au die Sowjetgrenz« trnns- -eniril werden, und das überschreit« die Befugnisse der Direktion .'ar Lu.hniabahn. weiter wurde der Barschlsg dec, japauifcheu Kovimondos «n ätüdis an die Direltioo dee Lftchinadahn erörtert, ein U«b«r- , > t. men über die Transport« japanischer Truppen «ich v«r gauzeu Uiat« der Lstchiuobahu zu fchlietzen, > rk zw-ir mit Fahrpreisermätztguug für allg«m«tue Truppen- ! Uen c »e um k>N Prozeut und kosteiUofeu Transport deljeuigen :i'rn Z ruppeu, di« sür deu Schutz der Qslchiuabahn de- 71".nt waren. Hierzu wurde dem Botschafter erklärt, votz da» : <-»< Iltberrinloninieu über die Irousport« keturu t«chutscheu, ,»«^«io eiueu politischen Charakter trag«. E, würde auch :ar!:ö<u berühre«, di« zwtscheu Rutzland und Japaa fowl« Ashluad und Ctnua bestäuveu. Deshalb udirschrett« dies« Frag« i richiall« di« Kompetenz der Direktion der Qstchinobahu. Hirota ward« damu die Akttvi*ruug der Meitz- 'zrdilten tu der Mandschurei nnlsr dem Schutz und in!« direkter !)-ue utzuug von seit«» der Japaner mitgeieilt. L» wurde daraus luzei itien, daß dies» Mitteilung utcht mit deu b«ruhig«ndeu ^i' rrungeu übereinstimm«, di« Hirota Litwinoss und Karachan ", ich! 'ade und die doiwn gesprochen hätten, dah Japan di« lv iivifien nicht uuterftützeu würde. K o. r a ch o u bat deu Botschafter im -kamen d«r russischen tt^rrouz aber dies« Fragen Aufklärung zu geb«». Gleich,«ittg ^t er ihn, Rutzlaird über deu u«ugebtld«ten Staat in> : »bihurci und seinen Charakter ,u informieren. T.r lapauisch« Botfchoficr versprach, w«geu diesrr Frageu i »! c tundiguagen bei feiucr Regierung ctnzuziehea. lgste A,s:rk ü 'renden S-kr»! Admarit k lied aus dü ttons- ,a> k«> t- da«!!««! b/o t gcwazr. l- 'v des Soxrlh-!- allem, leies ?>i»t - > m Leiern u er' n Arbeiierkirt' ilschloffen^ü 'N Kämmen ganzenbeit 'n' n, mußten e» scher Nl-til-rt «Lier öuär^rlr lerlin? greoiernni.n* « T«' ar 7' >t alt euch in -m g. wie ILeir. j»r k>ei chiniutz in allen Ze, sauienLen !::u ohne ie»e« lreizenL« osm rhlit'ti'' Komment» r kekannlz:» b Ausiibo^n^ >0 Bericht: Lahn , nah »glich« kN se«. ei»e ^erp vor alle« D«a ngen Dsel«.'i» mag,zisch«, ,r> tm » , « e ms, j »nt äera sl Lee Leb.-, d, i Polipischn» »t hat oigrl-it» in ausgeiprachet,», it. Di« L;unq ze Barlas« tii d w«ede, neutn i. igt am kvi baode», ker ri" botiect Hit itt- en, in einer?> daß sich Li« si». Wörde», ann >« , Ik«such g ong:»«r:»tt egrelche, 5urt e« d«, ««!,»« iter »ad klrdä' »s d<r Kl«?«» ard Zcherit' scheu xchrihtzt ipsereo mrsch der . Noe, und r» tr«a, grlchl:'«' , -kott« Sr'b roten Nede^' GlkiiMW üei laWMe» Siflzlele Ganze Stadtteile durch Lombardierung nrll venzinlmHons und vrandbümden zerstör? — Zlu!' listen viehisch abgeschlachlel — Hungersnot mittet in Schanghai Schougdoi, 27. Februar. Japanische Artillerie hat von ««urm schwerst«» G«fchützseuer aus einen Gebäudeblock inmitten Tschopri» erölfnet, wo chinesische Trupp«» ,ufamm«n- gezogen sein foüen. Di« Folg« der Beschießung war wiederum «tu grotzer Araud: riesige Rauchschwaden und hohe Flammen Helgen ,um Himuirl empor. Dir chinesische» Batterien anlworleten, und in der letzt«« Stunde dauerte da» Eranatfeuer mit uuver- minderte» Stärke fort. Di« (Lreueltaten der japauifcheu Okkupanten nehmen immer schlimmere Formen au. Japanisch« Flugzeug« warfen selt same Geschosse ad, di« utcht «zplodirrteu. Rach diesen Flugzeugen «lfchirneu ad«r ander«, di« Bomben warfen und dadurch gewaltige Biänd« verurfachten. Wie sich herausstellt«, warseu die Flieger der ersten Flug zeug« Araziuballouv ab und dir Flitgrr der nachfolgenden Flagz«ug« Brandbomben. Da« lnebäud« der chiuestscheu Ge sellschaft für Aufklärung, Hougkju, ift nledergebrannt. Live Aidlto- rh«k mit zahlreichen wertvoll«!, chio«>isch«n und aurländifchen Büäzern ift rtugcäfchert worden. Die jopauifchen B«hord«n o«rsnch«u, ihre Grenektabep gegen' Uber der frledlicheu chiuesischtu tiKvölkeruug damit zu rechtfertigen, das, sic behaupten, die von Japanern getotrteu und » e r ft U m « mellen ,h ! u e f I f ä, « n Greife, Frau « u und Kinder Icicn „verkleidet« Soldaten". In einer diec-bezUgltchen Erklärung des japanifchen Kri«gsminist«rtum» heißt «o: „Da di« sriedlickie Beuolkerung im Ranos Schanghai nach ge- sahrlosrn Orten übrrgesiedelt ist, initsie« alle Perfoueu, dir von japanifchen Truppen im Ranon angetrofsen werden, als chinesische Soldaten in Zivtkleidung skf angefehen werden." Die „Lch iqhai-Limtö" berichtet über die troftlofr Lage der zahlreiche» Arbeitslose» und Flüchtlinge, die sich auf dem Gebiet k«r Stadl auqesiiumrl» haben. Da» Blatt jagt, wenn im Laufe d«r nächsten Tage nicht etwa» Lulfchtidende» zugunsten der durch di« Komps« G«sch2dtg1eu unkeraomweo w«rde, dann fei mit r u si l i ch « uUuruheu unter d«n tausende» Arb«it»lasen un» Flüchtlinge» zu rrchnen, deneu Hungtrsgefohr droht. MlMllWWMW ill Gell? lehltt Litwinows Zriedeusvorschlag ab — Deulfche Delegation rutscht vor Tardieu auf den kuien In Gens Hal di« frauzosische Regierung »och der Ablehnung! des einzigen wirkliche« Friedens- nnd dlbrUstungsvorlchlaq«» ein«« rutsch etdendeo lllorstof, unternommen. Tardieu vtrlongi« dl« Ltufetzoug einer politisch«» Kommission, di« all« Fragen des „2 I ch « r h « i t » p r o b l « ui »" besprechen uud in der Frankreich» Plan d«r Schaffung e«n«r Bolkerbundsarin«, beraten werden soll. Zuuächft brachen olle tmperialfflischen llikgenfätz« dnrch. England, Italien und auch de, deaisch» Bertreler waudle« sich fchars gegen diesen Borschlag. Rachd«m der sranzzsisch« Mioisterpräsidrnt Tardieu sedoch nochmal» in scharfem Ton» aus-! getrumpst und Eugloud au da» sraazosisch-englische Abkom men erinnert hatte, schwenkteu all« Mächi« sklavisch in di« fron- zosifche Front etn. Auch di« knechtfelig, dentfch, Regierung lag wieder pi Frankreich» Füszen und schluck!« gehorsam die Pille, die Tardieu darbst. Die Bildung dieses politischen .'kusfchusies knapp nach der Ablehnung d«-.> sowzeliujsischcn Friedensvcrtrages gewinnt ln der heutigen Situation aktueller Jnterveniionspläne gegen di« Sowjetunion die höchste Bedeutung Ed ist dte Bildung der politische» Adteiknng de» Intervention». General st abs unter flanzWchem Botfitz Der S l iz Deutschland-- tn elnein solchen Ausschusz ist eine der Formen, ln der die Einbeziehung Deutsch. !ands in krc A n I l > o u> z e t s r o n t vo, sich gehl, deren erster Schritt Deutschland» Linlri 1 t In den Völkerbund war. jene» Gebilde zur .'lnjrechl-.ihallung de» Aeljuillei Sisilcm-.-. ttnlerjochung kolonialer Bölkcr und Borkereilunn de - Kreuzzune-- gegen die Sawjelunlsn. Es ijl ebenso wie Biüning» nargeftrlge Reichslagsredc ein A ivdruck der Beleitschafl der deutschen Baur geoisie, sich in die Heilige Allianz zur N edclichlagnng de, Somtel unian elnzuglirdern. Ser Skreik Ser MWen vergarbeiler Kaltowttz, kk. Februar. Der Generalslreik der B«rg- orbrltrr de» Dombrowa- und Krakau-R«vl«rs hat aus Ober- schl«si«n übrrgegrissen und nimmt von Stunde zu Stuud« au Um sang zu. Run nrrsuchtu dir Rrsormlsiru den Str « ik ad- zu w Ü r g « v , und da sie b«i d«u Arb«lt«ra aus «lnmlltige« Widrrstaod stohtn, halxu si« deu Beschluß gesoßt, sür Sonntag «ln« Zufammtnkuaft d«r B«1rt«b»- und B«rwal!>ing»rSt« «inzu- berusen, um dort d«n Streikabbruch zu dischlirßeu. Aber sie werden auch mit diesem Kefchlnß keinen Lrsolg hab«u. Xurre tturksn6rns<krfcd»sn Dl« Zahl der unterstützten Arbeitslosen tn Frankreich ljt tn der Woche vom 'äL. auf den U. Februar um lS Li» aus LA ksR gejtieg«!^ Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres wurdin Ahlllld Arbeitslose gäzählr Auf Part» und das Stzne-Departe- ment entfallen allein lot Wii Arde>»üto,c gegenüber :UtE im letzten Jahr. Im spanischen Parlament u>a,j cm .'trbeiter van der Tribun- herab einen Stein auf dle AdgeoU-netrn, um gegen die Dopor tation der lüg Ardctteisiihre, zu protrsiicien Portugal hat seine Zolle auf t» vom Hurchert erhäht Dtc besr»^ent>en Handel-.-vciiräg« sollen gekündigt werden ck Persien und Kalumbicn sind dem ständigen In«,,- nationalen Gerichtshof im Haag betgctrcten In Wien hat sich unter dem Romen „Faschistische Partei Oesterreich» etn« Bereniigunz g«ki!deä, di« auch eine faschistische l'cglan gründen will und aus Mitgliedern des früheren Heimatbundrs befiehl Deutsche Arbeiter klagten Ihre Röte. Sie fragten an, warum die ButlerraNonen nicht voll aiisgegebrn, warum die Barackendächrr nicht au»gcbtfsell, warum di« versprochenen Filzstiefel nicht verteil! würden, weshalb nach immer bei den L.hachtanlageu leine Wasch- und Umtlcidcraume elngerichiet feien. Line Zujchrisl schloß mit den Worten: „Wohin soll da» führen? Bier Mann non den ttnsi-rn sind nach Deutschland zurückgedampf! Sollen auch wir unser Bündel fchnüren . . ? Einer wollte Pissen, wann endlich deutjchr Lohnbücher und deutsch« Lohnoerrechnungcn erngesührt würden: die russischen wären nicht einmal sür die Russen verfländlich Der Haue, Brocka sragte: „W«»hald dulden wir deutsche Arboilcr Irrsinnige und Verbreche« in unserer Mitte? Brann« »st Schweralkoholiker und schreckt vor keiner Gewalttat zurück, Dübel kennt viele deutsche Zuchthäuser inwendig, aber leine.- wogen politischer Vergehen. Gab es unter den fünf Millionen Erwerbs losen kein« Würdigeren al» Lronne-Dübel?" Lin Zettel lautete: „Sind wir angowarden, um unser« Qualt- sikation zu zeigen (wie der Referent sogt), dann gsln uns einen richtigen Pütt, ein Bergwerk, schickt uns meiitetwcgen in den Don- baß, aber nicht in dies« Jammergrube hie,! 'Wir sind nicht al» Erdarbeiter und nicht als Kloakcnputzer ausgenommen. Mir sind Kohlenhauer. Stellt uns in Kohle und nicht in Sand und Sumpf! Initiative, fa wie fallen wir dte entfalten? Unsere Vorschläge werden nicht einmal geprüft. Sett drei Monaten schläft mein Projekt einer Seilbahn für Schacht lll in der Schublade oes technischen Direktors. Ich habe auch an den Obersten Planwirt- schaftsrat nach Moskau geschrieben. Keine Antwort Man muß wohl Ingenieur k-eißen, um oben mitzureden. Hans Guhl. Hauer". Der Vorsitzende des B«trieb»vats ergriff das Wort. Seine Aniwc-lien befriedigten nicht Er meinte unter anderem, die Häher« Qualifikation und Kultur der ausländlschsn Arbeiter müfs« sich gerade in der Fähigkeit erweis«», „auch ohne Maschinen. Seil- vahncn und curopäisckze Bequemlichkeiten" Kohle zu machen uud den Proryio, die Bresche, zu stopfen. Da stieg der alte Hau«r Paulenz auf die Tribüne. Sein kahler, hagerer Schädel, von blauen Kohlenschrammen arß tätowiert, hing oorgeftreckt über der Versammlung. Er vekschrankte dte Hände Hinterem Rücken und sprach. Leine leise Stimm« war im fernsten Winkel zu hßren. Er widersprach dem Vorredner. ' „Es kann nicht daraus ankommen, daß wir uns an eure nie driger« Technik anpasien. Unsere Ausgabe kann doch nur fein, da» Leuuverl Mechanik» -«quem und europäisch" zu machen. Dqs ist unser« Qualifikation. Rich! Heroismus statt Maschinen Heroismus plus Maschinen! Anregungen und Vorschläge machen isi wenig: si« selbst durchsetzen und durchführen, den ganzcn Pült von unten her fo umjtiilpen. daß er sich selbst nicht orkcnni. Das ist unser« Quolljikalton Und auch di, Menschen umst'ilpen, die Trunkenbold« und Raufbolde: di« unpoliltschen Zuchihäusler zu sozialistischen Swßbngadteren zu machen. Da-- ip unsere Quali- stkation. Zehn, zwanzig, dreißig Jahrc haben mir fürs Kapital geschuftet. Haben wir da nichts gelcriU al- Flenzzcn?!' Jetzt holte e, die Hände nach vorn: „Genossen, fehl um euch herum! E ist Zeit, aus der Reserve an die Front zu treten!" Und er schlug vor, auf Rizkow-Grubc eine deutsche Stoßbrigade zu sarmirren. N^er wolle sich aiisfchlikszcii. heute, jetzt gleich, im Angesicht der rusjifchen Genossen? Er, Panlenz, melde sich ad- erster! Ochnr eine Sekund« zu zögern sprang der Hauer So'mch aui. Dann meldete» sich vier andere Kumpels gleichzeitig, endlich noch einer. Guhl höhnte: „Galopphauer nicht mein Beruf Stell mich mal vor gute Kohle statt in Sand und Scheiße, dann zeig ich vir, wat'n ehrlicher Kumpel kann!" So entstand die erste deutsche Ltosstuigave zu Vobnk am Don, in ihr stand Karl Paulenz ans Bochum an der Ruhr mit sech» Hauern non Schacht III, nicht gerade den jüngsten. Sic bewiest«, daß Enthusiasmus kein Monopol der Jugend fei. Man sah im Finstern nur fünf Lichtpunlte: vier Gruben lampen und eine glimmend« Zigarette. Der Fördeikocb fuhr in die Tiefe. Dun standen vier Mann zwei Bergleut« non der Ruh,, einer aus Bagern und ich — Schlesier. Den Bayern, mit Romen Wieland, verstanden die Ruhrkumpelv nur halb: die vcrichiedenen Deutschen Dialekte haben sich in der neuen Heimat noch nicht aus- geglichen Zuweilen sicht man sich veranlaßt, zwischen den ,.Lands- leuten" den Dolmetscher z» spielen, wie zwischen verjchiedenen Ralionen. Unten wurse es wärmer. Es wurde hell Die Schrchlsohle, im Schein elektrischer Birnen, amr schlammig und van Pferden und ewig fluchenden Schleppjungen belebt. Ein süßlicher Geruch schlug uns tn die Nasen. „Matte Wetter", sootc Mühlbeck, genannt Jupp, .und setzte H oza. „Ltlckstoffgase, nicht «zpl.-st.,, aber eepicke- e> W-r»,*« führung taugt nicht". Er stellte prüfend die Lampe auf den Bod» «. Das Benzinflänzinchen-wurde klein und matt. tFottlvhvoa. iaIJ>t.r
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