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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310925014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931092501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931092501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 37, Seite 8)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-25
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1931
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»rach« « llch Slntendmg emWast Brimd mk Laval? Erst muß dl» „Kriegsverbrecher" Setz» au« »er »e» «»schafft werte» vrodtmelcknn- «»»»rar vorUuor SoftrUUottuo- Eia evnnasitftanWo« im MinIaatvenW Stolberg Rheinlands, tt. Sept. Dl« Aachener StaatSanwaltlchast gibt erst letzt bekannt, daß in der Nacht zu« 1». September ans da» SandH««» «lne» Kabele kante« ln Büsbach del Stolberg «ln Sprengstofk» auschlag «ersucht «erde« sei. Die Täter Haden d«rch dl« Ansmerkfamkett «lne» Passanten, der fein« Beobachtungen lese« der Poll-el mlttellte, da» Vorhaben nicht au-führe« kdnnen «nd ftnd aeslohe«. Via« ha« sie bisher «och nicht saften könne«. I« Graben de» Anfahrtswege- ,»« An- wesen de» Fabrikanten sand man am nilchstrn Margen «in schwär, angestricheneS Kästchen a«S Hol-, an» dem -« beide» «eiten ein IcharseS Sisenroh« ragt», da» mit Sprengstoff gesttllt war. Kerner sand manzwei Zündschnuren von 12» bz«. 8« Zentimeter Läng« «nd ei« Reagenzglas, das eine Sprengkapftl enthielt. Außerdem entdeckt« ma« in der Näh« ei« dolchartig«» Seitengewehr «nd «ine« geladene« Tremmelrevolver. Di« Unters«ch«ng der Sprengkörper ergab, daß fl« sachmilnnlsch montiert wärest «nd bes einer Entlad»«» «ine sstrchterlich« Wirkung gehabt hätte«. Mr «r »em vrettmiGaM'« großen Fortschritte die im V-ahlhelm perkörvert, veßrbewegung mach», dafür »eben die l» feder pmtylnng der Ortsgruppe Dresden ftattsinden. ch« Berpiltchtungen der Sbenelntretenben ,r. luffchlnft. Kn der «estrigen WonatSversammlung —" ^audsaal tonnt« ßer Dresdner 1«. tn kerniger, aufrüttelndcr Ireich, Gcha, »euer Gtahlhelmcr >«.w«iß-rot, Kahne verpflichte» lebmen, Bit ihrer -m»en Person «s, Pa-istsem,» «Nb MargiSmu» Leiter drohenden chinesischen Bahn nicht viel mehr al» einig« Schtenentrümmer zu sehen sein wird. DaS und die fortlaufenden Gefecht, zwischen sapanischen «nd chinesischen Truppen sind natttrltch nichts andere» al» offener Krieg der gestlhrltchc Ausmaße annrhme« kann, wenn Japan in die russische Iuteresiensphäre etndricht und die ost chinesische Eisenbahn bei «Harbin de» seven wollte, die unter russischem Einfluß stehl und di« kür» zeste Verbindung von Sibirien nach Wladt» wostok, Rußland» östlichstem Hafen, darstellt. Al» die Chinesen vor Jahresfrist versuchten, diese Bahn -u besetzen und da» rusitsche Personal zu versagen, bat Rußland in kür» »ester Zeit durch einen konzentrischen Vorstoß di, Shines«« aus bi, Knie gezwungen und den alten Zustand an der ost» chinesischen Bahn wiederhergcstellt und durch einen vrrtrckg gesichert. ES wirb auch diesmal nicht zögern, wenn Japan sich an seiner Bahn vergreisen wollte. Aber auch die Chi nesen scheinen entschlossen zu lein, sich in der Mandschurei bi» zum dustersten zu verteidigen. Wirtschaftlich sieht dein Reich der Mitte der schon einmal mit gutem Erfolg durch geführte Boykott gegen alle sapanischen Waren zur Vertilgung. Aber auch di« mtlttärtschen Machtmittel China» sind nicht unerheblich. SS unterhält eine Millionen armee. die allerdings nur schlecht bewassnet und von Gene ralen befehligt wird, die sich feindselig gegentiberstehen. Aber der innere Zwist scheint durch die dustere Gesghr beseitigt zu sein. Der Führer brr nationalen Kuomintang regte- rung tn Nanking. Marschall T s ch i a n g k a i s ch e k, will dieser Einigung sogar seine Person znni Opftr bringen und ha» sich bereiterklärt, selbst als einfacher Soldat an der mandschurischen Front zu kämpfen. Eine schöne Geste, die ihren Eindruck aus seine chinesischen Gegenspieler nicht ver fehlen wird. Aber all das zeigt, bast die Tatsache «ine» chinesisch- sapanischen Kriege» nicht mehr zu leugnen ist. Und wir erinnern »nS doch noch, dast der Kelloggpakt, den auch China und Japan unterzeichnet haben, den Krieg gedchtet ha». Wo ist der Völkerbund, der jeden drohenden Krieg durch seine Schlichter und durch sein Machtwort ersticken soll? Richtig! Er tagt gerade tn Mens, und di, Staatsmänner haben eS dort an schönen FricdcnSredcn nicht fehlen lallen. China hat sich auch losort In den Schutz de« Völkerbundes begeben. Um so gröber ist dessen Verlegenheit. Da China Leipzig kam e» zu leidenschaftlichen Demonstrationen der nattonalaesinnten Bevölkerung. Die „Angeklagten" wurden dann selostverstänblich sretgesprochen. Die französisch« Prelle begann mit einer wilden Hetz« gegen Deutschland Di« französische Regierung sandte rin« empörende Not« nach Berlin, in der sie seststellte, dab sie sich mit der Leipziger Rechtsprechung nicht abzusinden bereit sei und sich brShalb Vorbehalte, die Prozesse gegen die .Kriegsverbrecher" im AbwesenhritSversahren durchzusühren. Allerdings schlossen sich diesem unerhörten Schritte Frankreich» einige Entente staaten nicht an. England ».B. erklärte brüsk, mit der Sache nicht» mehr zu tun Haven zu wollen. Das hinderte Frankreich allerdings nicht daran, eine Iusttzkomöbte auszufuhren und t» AbwesenheitSoerfahre» sogar Todesurteile gegen deutsch, Persönlichkeiten-zu fülle«, die <mf dieser ominösen KrtegSvcrdrecherltstr standen. Späterhin'wurde«» gelegentlich sogar Leute, die aus dieser List« standen, tn Frankreich verhaftet, und e» gelang den deutschen Behörden nur mit grober Miihk, st« den Klauen der französischen Gerichte wieder zu entziehen. Unter dieser Note der französische« Negier««» «w« Fahre 19« sieht «»« ater der Nam« deSselbe« Herr» vriand, der «nit Laval -«sawme« a« Sonata» «ach vertt« BtsmSmo lSchntm-Emtlit» eckt ftttitw Berkin, »4. Sttt. Di« Besprechung zwischen dem Reichs kanzler und dem RetchSaußenmiulster über die mit dem Ver lauf der Genfer Tagungen zusammenhängenden Fragen ist auf Freitag vormittag verschoben worben. Curtiu»' Bericht erstattung über bi« außenpoltttsch« vag, innerhalb de« Kabinett» bürste erst nach der Abreise ber französische» Minister, also frühesten» am Dienstag, erfolgen. Die heutigen Beratungen des Reichvkabinett» hoben fast den ganzen Tag in Anspruch genommen. Sie bauerten bl» in den späten Abend hinein. Recht interessant ist, bah tn Kreisen ber Reichsregierung auch der Gedanke erwogen wird, Privatfirmen bi« snristische Möglichkeit zu geben. Überhöhte Splhengehkllter leitender Angestell ten auch da herabzusehen, wo einer solchen Maß nahme bi»-er Prtvfttverträg« «ntgeaenstehen. Der Gedanke ist seinerzeit auch im Zusammenhang mit den Kür zungen -er veamtengehälter und Großprnsionen aus getaucht. Dahinter steht die Erwägung, bah die «enberung der wirtschaftlichen Verhältnisse eine solch« Anpassung häufig geradezu erforderlich macht, wenn z. v. Firmen an lebens länglichen Verträgen über Spthengehälter keine Aenderung vornehmen können, während sie die Löhne und Gehälter anderer Angestellter und ber Arbeiter hrrabsetzen müllen. Diele» Projekt dürfte auf starke Widerstände in der Oessentlichkeft stoßen, schon au» dem Grunde, weil e» tu da» ganze Wirtschaftsleben eine starkeNechtSunsicher- hett tragen müßte, wenn Verträge iederzett durch Notver ordnungen ausgehoben werbe» könnten. Ob ber Entwurf tn seiner ursprünglichen ober in abgeänderter Form ln die kommende Notverordnung aussgenommen werden wirb, läßt sich im Augenblick noch nicht erkennen. Ueber die Behandlung der HauSzinSsftuer ln ber kommenden Notverordnung verlautet, daß diese Steuer auf 84H v. H„ also um SV v. H., gesenkt werben soll. Da» bedeutete «ln« Ermäßigung ber Mieten um lick v. H. Jedoch würbe btese Mietensenöuna nicht ausschließlich den Mietern zugute kommen, sondern die Hauswirte sollen eine gewiße Bewegungsfreiheit beihalten, inwieweit sie inner halb dieser Spanne die Mieten senken. «nMft ven new» «miellusiomn Berlin, 24. Sept. sStg. Drahtmelb.s wie da» „V. T." heute mitteilt, sind in ber letzten Zelt sehr leb haft« Bestrebungen im Gang«, ein neue» Partei gebilde in» Leben zu rußen, da« von ber Staat», vart«i bi» zu den volkSkons«rvattven reichen soll. E» würbe sich danach um «tn« Verschmelzung der Staats partei, der WirtschastSpardei, der Ührtstllchsoztalen, der Volkskonservativen und eventuell auch de» Christlichen Land volk«» handeln. Bisher ist über Besprechungen dieser Art tn ber Oeftentlichkett aber noch nichts bekanntgeworden. Die Mitteilung de» „v. T." «rsotgt ganz offenbar zu dem Zweck, Verhandlungen, die in dieser Richtung geführt werben könn ten, »um Scheitern zu bringen, denn da» demokratische Blatt spricht sich unter Berufung aus die Erfahrungen, die die Demokratlsche Partei bei ber Verschmelzung mii den Fung- beutschen macht«, -an, energisch -egen «eu, Partes« sustonen au». Berkin, 24. Sept. Die am kommenden Sonntag i« Berlin rintressenden französischen Besucher, Mlnisterpräst» den« Laval «nd Außenminister Briand. habe« durch de« französischen Botschafter «»fragen laste«, ob st« auch Gelegenheit haben würden, dem Reichspräsidenten ihre Aufwartung -n machen. Die RelchSregiernng hat sie nach Rückfrage beim Reichspräsidenten misten lasten, daß dem nicht» im Wege stände. Wie verlautet, wird bie Audienz am Moutagvormittag ftattsinden. Reichskanzler Dr. Brüning wird die beiden Herren dem Reichspräsidenten vorftellen. Soweit klingt die Nachricht, die heute amtlich bestätigt wird, nicht ungewöhnlich. Und doch ist sie geeignet, «inen Fragenkomplex auszumcrsen. bellen Ausrottung ber Wtlhelm- ftraße tn diesem Augenblick höchst unerwartet zu sein scheint. Vom Standpunkt der nationalen Würbe au» würde e» näm lich nicht möglich sein, sich mit dem französischen Besuch im ReichSprästdentenpalatS einverstanden zu erklären, ehe nicht bie Assäre ber sogenannten „Kriegsverbrecher" endgültig au» ber Welt geschafft ist. Man bat tn ber Wiloelmstraße offenbar völlig übersehen, dab General- seldmarfckall von Hindenburg» Name beute noch immer aus der sranzösischen KriegSverbrecherllste stebt. Im Versailler Vertrag lst bekanntlich ein Pasiu» ent halten, tn dem bie AuSlteferung einer großen Anzahl hoch, verdienter Ossiztere und Zlvtlsnnkttonäre de« kaiserlichen Deutschlands zum Zwecke derAburtetlung ooralll- irrten Gerichten verlangt wird. Diele Forderung, die damals vor allem aus sranzösisckcö Drängen tn da» Ver sailler Schanddokument ausgenommen wurde, konnte seinerzeit nicht ersüllt werden, weil sich t« Deutschland ein Stur« der Eutrüstuu- tzrhob, dem sich selbst unser« ersten nachrevolutlonären Re gierungen nicht zu entziehen vermochten. Schließlich wurde ein „AuSweg" darin gesunden, da» die betresfenden „Kriegs- Verbrecher" — unter chnen, wie gesagt, auch Hindenburg — vor das Reichsgericht tn Leipzig gestellt wurden. Man entsinnt sich noch de» Aussehen», da» diele demütigend« Aktion damals erregte. Vor dem ReichSgerlchtSgebäube ln Cbarbtn nicht besetzt Di« sapanischen Operationen ta ber Mandschurei ab»«schlosse« Londo », -4. Sept. Der japanisch« Armee«»« teilt mit, daß de« Operation-plan l« der Mandschure» durch, geführt sei. ES sei beabsichtigt, de« »tutnu q»o ausrecht, zuerhalten. Die diplomatischen Verhandlung«,, «nd die Benachrichtig««- der Mächte werden de« Außenminister überlaste«. Nach «Harbin sind keine fapautschen Truppen entsandt worden. Nach «ine, Mitteilung der Teiegraphenaaentnr »er Sowjetunion ist am heutigen Donnerstag ein« Abordnung de« Nanking, Regierung nach Kant»« «-gereift, um «ine« Waffenstillstand mit Kanton zur Bildung «ine« gemeinsamen Front gegen Japan abzuschließe«. sich vorbehaltlos de« Gen ldnnge« gefügt Hal, müßt« «igeutiich die Völker tue gegen den An ¬ greifer in Kraft trete«. Englische, iraßzösische und ander« KrtegSschMe der Mitgliedsstaaten müßten nach vstasftn in See geh,« und dl« javanisch« Küste dnMatzßlere«: «aSZßer wäre damit erreicht! Et» »euer WHEktzN- in -raßem «ab. Als» schlägt Englaud vor, mqn^vH. ausgerechnet ta» außerhalb des völkerbunbe» stehende MmerNg «ft «er Schlichtung betrauen. ES fr» fa da» Ursprungsland de» Kelloggpakt«», so versichert Lord Cecil nicht ohne Bo-HB». Der Völkerbund ist froh über den AuSwea. obivHl er elfte üble Blamage kür lbn selbst bedeutet Amerika wird am wenigften erfreut fein ES hat keine Hust, «» init Japan Zu verderben, und noch weniger mit China, für da- e» Helm Kampf um die Vorrechte der srempen Nationen tn den Hafenstädten ostentativ etngetreten ist. Die Staatsmänner verlassen sluchtartlg Mens Sie sind erzürnt darüber, dab Japan nicht wenigsten» da» Ende. der. Ratstagung ab gewartet hat. Die Ohnmacht de» völkerbunbe- wäre dann doch nicht so oftenkundig gewesen. Aber warum sollen die Japaner aus den Völkerbund Rücksicht nehmen. Hat derselbe Völkerbund nicht teelenrnhi- zug,sehen, al» d», Franzosen in» Ruhrgebiet und polnisch« Banden in Oberlchlesien einbrachen! Hat er nicht den Raub von Memel und Wilna sanktionier» und den Polen wider- rechtlich, entgegen allen feierlichen Abmachungen, ben an Bodenschätzen reichsten Teil Oberfchlesien» ««»geliefert! Auberdem haben e» die Japaner sehr eilig, denn die Welt lage ist sttr Ne günstig. Die europäischen Staaten und Amerika haben setzt genug mit ihren eigenen Sorgen zu tun. Rußland möchte, solange e» durch den FünksaßreSpian beschäftigt ist. iede äußere Ablenkung vermeiden. Die mili tärischen Operationen mlisten noch vor Beginn de» harte« mandschurischen Winter» durchgciiihrt werden. Als» mar. schieren die iapantschen Generale und trage« nicht einmal viel nach den Wünschen der Minister in Tokio, geschweige denn nach dem Stirnrunzeln der Genser Diplomaten. Wie sich di« Dinge tn Fernost auch weiterentwickeln werben, eine Gefahr scheint auch für Europa unvermeidlich: China, da» sich mühsam von bolschewistischen Einflüssen befreit bat. wird von Japan wieder zwangsläufig in die Arme der GowtetS getrieben. Da» bedeutet «inen nicht unerheblichen Macht. ' gewinn für die Weltgefahr volschewtSmu-j Der mimMmWe Konflikt Md der Mlkerdund Sens, 24. Sept. Der Bölkerbunbsrat hat heute abend lviederum «ine längere vertrauliche Sitzung abgebalten, tn der sich insofern ein Fortschritt ergab, als die An beraumung einer ösfentlichcn Sitzung de» BölkerbundSrate» aus Freitag möglich wurde. Wie verlautel, soll di« japanisch« Regierung an gewlsie« Punkte« ein« Zurückziehung ihrer Truppen vorgeuommen bzw. tn Aussicht gestellt haben. Außerdem wurde tn ber heutigen Sitzung ein Antwort- telegramm auf die heute «tngcaangene Mitteilung de» amerikanischen Staatssekretär» Stiin son abgesandt. Der Bölkerbunbsrat gibt darin seiner Befriedigung Uber bie amerikanische Aktion im Interesse der Erhaltung des Friedens Ausdruck. Der Präsident de» Völkerbundsrates erhielt am heutigen Donnerstag von dem chinesischen Außenminister Wang ein längeres Telegramm, tn dem es unter anderem heißt, baß ber an Japan und China gerichtete Völkerbund», avpell nur einen ersten Sckrttt tn der Beilegung de» Kon flikte» barsteüen dürfe und baß unverzüglich Maßnahmen getrofsen werden müßten, um der tn ihren Neckten verletzten Partei volle Genugtuung zu versckassen. Di« chinesische Regierung nehme uneingeschränkt bie Empfehlungen de» Mate» an. So habe sie gegenüber den fortgesetzten japanischen HrrauSsorderungen alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergrtssen. Str habe ferner die Empfehlungen aus Zurück- ztehung der beiderseitigen Truppen ihrerseits bereits auS- gestthrt. Schließlich ersucht die chinesische Negierung um sofortige Maßnahmen, da sich die Lage von Stunde zu Stund« weiter verschärft. SS wird damit gerechnet, daß der Völkerbunds» rat mit Rücksicht aus den fapanisch-chlnesischen Konslikt bis Dienstag versammelt bleiben wird. AuS Washington wird dazu gemeldet: Im Staats departement wurde heute zum mandschurischen Konftikt er klärt, daß die Noten Amerika» an Japan und China noch nicht abgetan d« sein. Man betrachte die Lage ftdensallv nickt schlimmer als tn den letzten Tagen Und hosse, daß e» ben Bemühungen de» Völkerbundes gelingen «erb«, daß Japan und China das Kriegsbeil begrüben. komme« wir- und am Mouta- de« Reichs« Präsident«» «ufzusucheu beabsichtigt. Zugunsten der französischen Gäste soll angenommen werden, daß Herr Brtand sich der KriegSvervrecherassäre nicht mehr recht erinnert hat, al» man von Paris aus um die Audienz beim Retch»prästbrnten nachsuchte. ES ist aber noch Zett genug, diesem etwa» schwachen Gedächtnis nachzuhelfen und in aller Form zum Auödruck zu bringen, daß ein Empfang dftser Herren beim Reichspräsidenten so lange völlig uti bi« kuta bei sein fosite, al» bie Krteg»v«rbrecherschanb« nicht au» ber Welt geräumt und ber betreffend» PaftuS über die „Kriegsverbrecher" au» dem Versailler Dokument in aller Form gestrichen ist. Deutschland ist «S sich schuldig, in diesem Punkte höchste nationale Empfindlichkeit zu bezeugen. lne »al Ui« f»" und ihn«« das «elftbdr ai sich gegen Internatt-tzaliS «inzufetzgn. - > Nach der BafthlSanSgab« dnrch Hauptmann Hansse ergriff * Kamsraft Vr. «Lu«» GtaöttGC da» Wort zu seinem Vortrag: wir am Bolschewismus vorbei!" Weon wir, so sührft er «US, deu richtige» Standort zu den gegenwärtige« Er- rtgntssen gewinnen wollten, so müßten wir aus da» Kriegs- «rlebni» zurückgreiftn. Nach der Niederlage sei «» die Auf. gäbe de» deutschen Volke», si- ln seiner Führerschaft und allen Slnzelglirbern zu erneuern. Welche Konsequenzen hat aber das deutsch« Volk aus der Niederlage gezogen! Der einzelne habe Leistnngen vollbracht, die leibst die Geg- ner als da» „deutsche Wunder" bezeirhnet hätten. Aber die deutsche Führung habe offenkundig versagt. Die Erkenntnis bellen sei aber noch nicht f«hr wett vvrgedrungen. ES gebe immer noch »ahlreich« Leute, di« für unser« gegenwärtig« Lag« allgemein, Ursachen verantwortlich machten. Ader richtig« Leben-erkenntniS zeig«, daß di« regierenden Schichte« auch für die gegenwärtigen. Zustände verantwort, ktch fein müßten. Der Durchschnitt unserer heutigen Fttbrerfchicht, wie er sich au» Marristan, Zen»rum»leuten und liberaler Bourgeoisie geformt habe, habe die beutige Krise verursacht. Ein richtig geftißrteS Land wie Frankreich macke sich selbst an der Weltwirtschaft»»»«!» gesund. Deutschland daqeaen habe sich durch Bo-awirtschakt über Waller zu halten gesucht, und jetzt erklärte!- die Vertreter diele» System», Deutschland Save sich in Illusionen «ewtegt. Nun sage man, Dentschlanb hätte Dummlftiten genmcht: aber setzt habe man ia Brüning, der Deutschland au» per Katastrophe heran», führen werb«. Die R«gterung»vrrAe fordere fetzt ständig vertrauen, «der dem ist rntgegenzuhalten, baß vertraue» ober Autorität nicht erdacht und nicht errebet werben können. Sie müllen da sein, aber N« sind nicht zu erzwingen. Eine Regierung, die nm Vertrauen bitten mülle, habe da mit ben Bewei» erbracht, baß sie Seine Existenzberechtigung hätte. Bei einem Staatsmann interessiere baS Volk nicht leine persönlichen Eigenschaften, sondern die Frage, ob er seine Aufgaben erfülle ober nicht. Von Brüning msisft man leststellen. baß er keine ber ihm gestellten Anlaaben aelöst habe. Keiner der heute Führend« hab« wirklich« Fsihrer- aualitäten bewiesen. Sie seien zukällta durch da» bemokra- tilche System nach oben getragen worden. Man dürft sich aber bann auch nicht über bie Verschlimmerung unserer staatlichen Berbältnftft wundern. In ruhigen Zeiten könn- »en auch Leute ohne Fsiheereiaeulchaften da» StaatSrnder lühren. in Zeiten höchster Gefahr aber msißten sie unfthlbar versagen. Denn fetzt entscheide nicht allein bi« persönliche Anständigkeit, sondern fttzt müßten Intuition, Temperament, Leidenschaft, Genie hinzukommen. In chaotischen Zei'en müßten Männer an die Spitze, die sich die Weit bilden können. Männer in der Ar» «In«» Seldt«, Hugen. berg nnd Hitler, die aus de« Chao» durch Wtlftn und Leidenschaftlichkeit da» Machtgebwde ber nationalen Opposi tion geschallen haben, hätten gezetat, wie man gemelnlchastS- bildend «nd damit staatSschövleftlsch tätig sein mülle, wenn man Afthrruch ekbebK den Statck »n ksifften Mangelhafte StaatSfühtaftg dagegen Msilft dikn Bolschewismus heraus, beschwören, weil er mehr Machtwtllen, mehr Dämonie per- körpere al» bie schwankenden Männer an ber Solde. Wo seien hier die Gegenkräfte! Sie könnten nur tu der nativ- nalen Opposition liegen. Dr. Stadtler. der hinreißend «n» avlwühlend, mit einer Füll« von Gleichnisien und Biltnrn und in leidenschaftlicher Steigerung sprach, erntete brausende«, immer wieder an« schwelleude» Beifallssturm.
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