Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320115013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932011501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 2, Seite 17-18)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-15
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
»nd Unmöglichkeit, irgendwo neu« zu erschließen. Das helßt jben auf deutsch: Wir können nicht zahlen. Alle Welt ist sich darltber einig. Nun gilt e», verantwortungsbewußten Mut aufzubrin- -en und von dieser anerkannten Feststellung ausgehend weiter zu sagen: Wir wollen und wir dürfen nicht zahlen. Im eigene» nationalen Interesse und im wohl» »erstandenen Interesse der ganzen trtbutgequälten Welt, kllle Urteile der Sachverständigen stimmen doch überein — <S sei außer den Baselern nur an Üassel und Keyne» er» innert —, daß die Tributzahlungen die Hauptursache der Weltkrise, der falschen Goldbewrgungen und des Versagen» des kapitalistischen System» sind. Ohne Unterschied betonen sie, baß eine zeitweilig« Unterbrechung der Zahlungen nicht -uSreicht, um die Welt wieber ins Gleichgewicht zu bringen, weil auch die Drohung, baß der Tributwahnsinn noch einmal Orgien feiern dürfe, genügen würde, um die Wiederherstel lung de» allgemeinen Vertrauen» zu verhindern. Warum dürfen diese Wahrheiten nicht politische Wirklichkeit werden? Nur weil sie einigen Ministern unbequem sind, weil ste vor ihren Parlamenten und diese vor ihren Wählern Angst haben. Müssen wir deshalb warten, bis der letzte Wühler in Frankreich und USA. begriffen hat, was unter den Wirt schaftssachverständigen bereit» herrschende Meinung ist? Dann wäre das ganze Gefüge der Weltordnung inzwischen »usammengekracht und in der entstehenden allgemelnen Wirr, «i» dem lauernden Bolschewismus Tür und Tor geöffnet. Aber Staatsmänner sind zum Führen da, und nicht -um Ge- sührtwcrden. Ihre Pflicht ist eS, dafür zu sorgen, daß durch das Fortbestehen der Tributgefahr nicht ein noch größerer Schaden angerichtet wird, als au» allen gegenwert-losen Zahlungen je Gewinn entstehen kann. Der englische Finanz- sachverständige Str Henry Strakosch bat seine Ueber- legungen soeben in der WirtschaftSzeitschrlst „Economist* Drohende neue TrlbuIMne Der Stahlhelm zur MMkuMMfram seinen Be- der ganzen die Revision be» Versailler Diktat», Befreiung von allen Tributzahlungen und einen tragbaren Vergleich über die privaten Auslandsschulden fordert und durchsetzt. General brr Infanterie a. D. Wöllwartk gab einen Einblick in die Arbeit de» Alldeutschen verbände», der die ursprüngliche Keimzelle der nationalen Oppo sition sei. Sofort nach Bismarcks, seine» ersten Ehren mitgliedes, Entlastung sei er bereit- damals unter Hugenberg» Führung und unter seiner Parole „Deutschland «rivache* gegründet worden. Der gemeinsam« Gesang de» Deutschlandliedes bildete den Abschluß der ein drucksvollen Kundgebung. in ... neigung ... . mit Ausnahme Frankreich-- und seiner Vasallen »usammengefaßt mit den Worte«: „ES ist eine traurlae Ueberlegung, baß i» der Sorge, 400 Millionen Dollar jährlich für Reparation«»» «ab Kriegsschulden hereinzubringen, «tu Schabe« angertchtet wir-, -er für di» Welt »eh«, -ts zwanztgmtzl so hoch wie dieser Zahlung»- betrag z« veranschlagen sei. Ma» darf aber nicht aunehmen, daß der Welt mit einer einfache« Stundung -er Reparationen und Krieg-schulde« geholfen werbe« könne. Um da» nötig, Vertrauen »teberherzustellen, ist e» notwen dig, daß kein Zweifel darüber besteht, baß auch t« Zukunft die verhängnisvollen Störung«« sich nicht wieberhole» «erden.* Venn die Gläubiger nicht de» Mut habe«, die Tatsachen so z« sehr«, wie sie sich in ihren besten Köpfen widerspiegeln, bann muß ihn eben der Schuldner aufbrinaen. Al» solcher bat Deutschland gar keine Veranlassung, sich in die Aus einandersetzung mit Amerika «inzumlschen, die jetzt durch den sensationelle» Vorstoß des Mussoltuiblatte» entfacht worben ist. Auch diese notwendig« Klärung der Gläubiger untereinander kann nur gefördert werden, wenn die deutsche Weigerung felsenfest steht. Und die Aussichten sür Lausanne werben um so günstiger, je klarer der Welt zum Bewußtsein gebracht wird, baß die Konferenz bi« Trtbutentschetdung gar nicht mehr zu bringen braucht, weil st« im Sinn« be» deut schen Standpunkte» praktisch schon gefallen ist. Nur um seine amtliche Anerkennung kann e» sich noch handeln. Deutschland hat hier eine einzigartige und nie wieder kehrende Gelegenheit, der ratlosen Welt Führer zu sein auf den rettenden Weg. Er heißt: Schließung de- Gchulbbuche», das au» dem Blut der Millionen, die für ihr Vaterland ge fallen sind, auf Jahrzehnte Gold prägen will, und gemein- same Heilung der Krieg-wunden. Da» ist für alle der »in- zige Ausweg au» der Krise. Richtungweisend ist da» deutsche Wort: Wir können und wir wollen nicht mehr. Das muß Deutschlands letztes Wort gewesen sein. 14. Jan. jElgene Draht«,ld««L) Direkter Stosch-Sorrasant äußerte sich einem Zetttlna-ver- treter gegenüber Aber da» folgenschwere vranbunalück, von dem fei» Zirkusnnternehmen In dem Ort Verchen bet Antwerpen betroffen wurde. ^Sir sind ganz ratlos*, er- klärte Direkt», Slosch. „Zunächst «ollen wir verstechen, zu reparieren, so gut «»geht, vir habe« soeben telephonisch de« Erbauer unsere» Ninterzelte» au» Kastel nach hier be rufen. Er wird umgehend mif einer Anzahl von Spezialisten nach Belgien abretse«. Da» Schlimmste, was der Brand für uns gebracht hat, ist außer dem völligen Verlust der Ko stüme, der Sättel und der Geschirre der der Elefanten. Diese Tiere ivon denen «ach einer gestern vom Zirkus verbreitete» Meldung sieben bereit» tot fein sollten!, sind fo schwer ver brannt, baß sie in wenigen Tagen nicht mehr am Leben sein werden. Der Elefant „Prinzeß*, der infolge seiner Schmerze» i« den ^estuugSgrade« von Verchen gesprnngen »ar. ist bereit» Henle früh seine« verletz««»«» erleg««.* Auf die Frage nach der Ursache de» Brande» gibt Herr Stosch ein« längerevoraeschichte. „Tendenziös scheint e» mir, von einem Racheakt belgischer Patrioten zu sprechen. Die Drohkarte kann lediglich da» verk «ine» einzelnen lein, ohne daß sich dahinter ein« größere Gruppe verbirgt. Wir sind mehrere Wochen in Lüttich gewesen. Di« Behörden und die Bevölkerung traten uns anfangs mit einem letsen Mißtrauen entgegen, daS von Tag zu Tag mehr und mehr wich. «der S gab Kreise a»ßerhal» Lüttich», d««e« unser Gastspiel nicht genehm »ar. Bor Beginn des Gastspiel» wurde eine» Tage» ei« De mo» st rattonSzug in Lüttich veranstaltet, der angeb. lich von Brüste! au- finanziert war. Die ganze Veranstal tung war aus den To« abgestimmt: Geht nicht in den deut sch«« Zirka»! Extrablätter wurden zu Tausende« verteilt, um vor dem vesuch meine» Zirka» zu warnen. Damal» griff ds« Polizei hart ein und macht« dem Spuk ein End«. In den vielen folgenden Vorstellungen entwickelte sich ein sr«»«dlchastlicheS Verhältnis zwischen Lüttich ««» ««». Und nun der Brand in Aniwerpen i Wir kennen noch nicht di« Ursache. DaS wirb Sache der untersuchenden Behörden bleiben.* «uk die Frage nach -en weiteren Plänen er« widerte Stosch-Tarrasanir »Mir erwarten neu« Kostüme au» Dresden, um bann nach Unterbrechung von mehreren Tagen unser Antwerpener Gastspiel zu Ende führen zu können. Gent, Lille, unter Umständen Amten» und Part» soll unser« Marschroute sein. Wann und ob wir nach Brüssel -um Gastspiel kommen werben, ist noch fraglich.* SintnilttMe gmtgkbmis der Dresdner Mldeutfchen Dl« große Kundgebung be» Alldeutschen Ver bände». Ortsgruppe Dresden, im Ausstellung». Konzertsaal sand so rege» Interesse, daß der Saal schon lange vor Beginn der Versammlung bis aus den letzten Platz dicht beseht war. Der Vorsitzende Dr. Beutel ging grüßungSworten auf die wachsende Abnei, gegen Tributzahlungen ein. Frankreich sei aber entschlossen, den ?)oungplan unter allen Umständen ausrechtzuerhalten. Hiergegen gelte eS, den schärfsten Widerstand zu organi- sieren. Der Hauptredner des Abends, Dr. Alr»an-er Graf Drock-orff -ing eingangs aus die Illusionen «in, die die damalige Ne gierung hinsichtlich -er angeblichen Vorteile des Äoung» plan» hegte. Alle Versprechungen auf Steuersenkungen, Lastenerleichterung und WirtschaftSankurbeluna seien durch die Notverorünungöpollttk und die Trtbutkrise in ihr glatte» Gegenteil verkehrt morden. Die Weltwirtschafts krise müsse setzt als Zauberformel herhalten, um dies« furchtbaren Irrtümer zu entschuldigen. Da die Weltkrise aber bei den Rohstoffländern in Form eines starken Preissturzes entstanden sei, hätte sie sich für ein rohstoff verarbeitendes Land wie Deutschland nicht schädlich, sondern günstig auswirken müssen. DaS sei auch der Fall ge wesen: die starke Aktivität unserer Außenhandelsbilanz sei zu einem groben Teil dieser Weltwirtschaftskrise zu danken. Mengenmäßig habe Deutschland seine Ausfuhr ge halten, während seine Einfuhr stark zurückgogangen sei. E» seien nicht dieienigen Arbeiter erwerbslos geworden, die sür den Außenmarkt arbeiteten, sondern diejenigen, die für -en Binnenmarkt tätig waren. Versailler Diktat und die Tribute seien dafür die Ursache. Auch ohne Weltwirtschafts krise wäre diese Not über uns gekommen. Wir könnten nur mit riesiger AuSsuhrsteigerung zahlen. Dem stünden aber wachsende Schwierigkeiten in dem Bestreben selbst der kletnsten Länder entgegen, im Schuh von hohe» Zoll mauern aus machtpolitischen Gründen alle möglichen Industrien ins Leben zu rufen. So mußte Deutschland durch Aufnahme immer «euer Auslands schulden, also durch Zerstörung «nsereS Volks» vermdgeuS erfüllen. Vergeben» waren auch die Versuche, durch Rationalisierung mit fremden Geld unsere Wirtschaft zu stärken. Viele Indu strien seien dadurch erst notleidend geworden. Als der Kreditstrom versiegte, habe der große Ausverkauf deutscher Werte begonnen. Ganze Industriezweige seien in die Hände de- Auslandes geraten. Di« Krise sei verstärkt worden durch den Wirtschaftskrieg aller gegen alle. Das Signal dazu sei die Aufgabe der Gold währung üurch England gewesen. Deutschland sei in «ine dreifache Entwicklung hineingetrieben worden: Uebirschuldung von össentlichen Körperschaft«« «nd Wirtschast-Uebereignuns au daS Ausland «nd Schrumpfung der Produktivkräfte. Damit stürze auch die ganze Finanzwtrtschaft de» Staate» in sich zusammen. Die Iteuerquellen hörten aus zu fließen, mährend di« Ausgaben des Staates für die ivachsende Zahl der Erwerbslosen wüchsen. DaS Hoover-Moratorium sei eine Täuschung gewesen. Wir sollten seht da-Vielfache dessen, was an Tributen jährlich zu leisten gewesen wäre, durch Rückzahlung von Krediten aufbringen. Dieser Abfluß sei trotz der Stillhalteabkommen weitergegangen. Die geg nerische These, Deutschland sei nur augenblicklich von einer Krise getroffen und könne später wieder zahlen, erweis« sich als vollkommen falsch. In der Zett der Stundung würde jeder auSläirütsche Gläubiger aus Deutschland herauSholen, wa» nnr möglich sei. Am End« stünde um so sicherer der Zusammenbruch. Deutschland müsse den Gläubigern sagen, sie könnten ihre Privatschulden nur sichern, wenn sie billig« Zinsen und eine vernünftige Vergleichung über die Höhe de» Kapital» bewilligten. Stillhaltung, vaufann« «nd die dentfchisranzvsische« Wirtschaft-Verhandlungen bildete« zusammen in ihrem Ergebnis den nene« Trib»t»la«. Brünings Erklärung, Deutschland könne nicht mehr be zahlen, sei ein viel zu bescheidenes Programm. Die poli tischen Gruppen, die hinter Brüning stünden, hätten bisher nicht die Kraft zu einem Durchhalten bi» zur endgültigen Abwehr von neuen Tributplänen bewiesen. Nicht die RcichSpräsidentenivahl, sondern die Abwehr neuer Tribut pläne sei das Erfordernis der Stunde. Hindenburg könne alle Enttäuschungen seiner Wähler wtebergutmachen, wenn er sich jetzt an die Spitze eines eisernen Widerstandes stellen würde. Frankreich wolle leinen Tributplan bereits im Fe bruar sichern, denn es fürchte da» Auskommen einer natto- nalen Regierung in Deutschland. Deshalb liege im natio nalen Widerstand allein di« Rettung. «l« der Redner mit selten klarer Beweisführung und unanfechtbarer Logik feine erschütternden Darlegungen be endigt hatte, brachte ihm die Versammlung in Minuten- langem, brausendem Beifall ihre Zustimmung znm Ausdruck. In einer einstimmig angenommenen Entschließung forderte di« Versammlung Schaffung einer nationale« Ne« gierung, welch« die Streichung des Gchuldlüg-uartikel», Wr beschleunigte tz»ikr«lchl Stnbenbwms Berlin, 14. Jan. Unter der Ueberschrtft „Partei gezänk um Hindenburg* nimmt „Der Stahlhelm*, da» Organ de» Bunde» der Frontsoldaten, zu den Vor gängen Stellung, die in den jüngsten Tagen im Vorder gründe des politischen Interesses gestanden haben. In den Ausführungen des „Stahlhelms* heißt c» u. a.: „Sachlich begrüße« wir de« Ausgang der Partei» verhandln»»«« und verzeichnen besonders mit Befriedigung, daß die Parteien der nationalen Opposition fick auf den Boden der grundsätzlichen Stellungnahme gestellt haben, di« der Stahl helm seit Jahren vertreten hat. Seit Jahren kämpf» der Stahlhelm für eine Stärkung der staatsrechtlich en Stellung des Reichspräsidenten und für eine Minderung der übermäßigen, dem Wohle der Nation ab träglichen Machtstellung des Parlaments. Wenn man jetzt dem Reichstag die ihm nicht einmal nach der Verfassung zu- stehende Befugnis verliehen hätte, den Reichspräsidenten zu wählen, oder was auf dasselbe heranSkommt, seine Amts zeit zu verlängern, so hätte man ihm ein« politische Be deutung gegeben, die weit über diejenige hinausgegangen wäre, die er inzwischen glücklicherweise verloren hatte. Einer der wenigen Vorzüge der Weimarer Verfassung ist die Ein richtung der VolkSwabl, weil sie die Unabhängigkeit de» Staatsoberhaupt«» von dem Kuhhandel de» Parlament» er möglich* Der vegrtff der v-tt-wahl heb« allerdi«»» sch», jetzt d«rch allerhand Manöver palitischer Partei«« ««» a«ch durch rührig« Kuliffeugeschlfte der Wilhelmstraß« ei««» bedenkliche« veigeschmack er» halte«. Darum wirb betont: „Selbstverständliche Voraussetzung wäre nach unserer Ansicht außer der Zustimmung des Generalfeldmarschalls die Ausschaltung jeglicher Partetpolittk, gleichgültig welcher Richtung, und die Durchführung des Wahlakte» in einer Form, di« der mensch lichen und historischen Würde Hindenburgs entspricht. Dazu wär« notwendig: 1. Die sehr rasch« Vornahme der Wahl, der ja keinerlei Agitation voranzugehen braucht, S. dte Zurückstellung jeder andere« Kandidatur, fo baß der Charakter der üblichen Wahlkämpfe vermieden wird «nd die Volksabstimmung den Stempel der Kürung erhält. Der „Stahlhelm* schließt feine Betrachtungen mit folgenden Sätzen: Ob «f«e Schilberhebung be» Generalfeldmarschall- praktifch möglich ist, «nb »le sie i« einzel««« durch« »«führe» wäre, darüber ist i« Augenblick Schweigen beffer al» Rede«. E» ist in der letzten Zett mehr geredet worben, al» dem deut schen Volke dienlich ist. Der Stahlhelm wird sich i« seine« Sntschlteßunge« auch künftig leite« lassen von dem ve- streben, der historischen Würbe be» großen Soldaten Hindenburg gerecht zu werben und von seinem Hochziel; dem Wohle der Nation. Englische Minister zur «brüstung-lenseren- Paris, 14. Jan. Die politische und literarische Wochen schrift „LeS AnnaleS* veröfsentltcht tn ihrer morgen erscheinenden Nummer die Antworten verschiedener Persün- ltchkeiten auf dte Rundfrage: „Sollen wir ab rüsten?* Der engltfche Premierminister Maedonald erklärt u. a.: Daß nach dem letzten Krtege wir alle bis an die Zähne bewaffnet sind In einem nichtigen Be mühen um Sicherheit, baß unsere nationalen Jnbu- strien von Steuern erdrückt werden, um nur die Rüstungs kosten ausbrtngen zu können, für die der Beweis erbracht wurde, baß. wenn sie tm Uebermaß anaewenbet würben. Ne weder kür die Sieger noch für die Besiegten Bequemlichkeit und Ruhe schaffen — daS ist «ine der eigenartigen Nutz losigkeiten, durch die dte Nationen sich immer noch täuschen lassen, wenn sie weder den Mut noch dte Klugheit besitzen, den geraden Weg des gesunden Menschenverstandes zu gehen Der englische Innenminister SirHerbertSa««el erklärt: Dte seterltche Verpflichtung, für dte Abrüstung ein zutreten, wie sie tm Bölkerbundsstatut angenommen wurde und auch im Versailler Vertrage tn der Erklärung der alliierten Mächte an Deutschland sowie tm Protokoll von Locarno enthalten ist, wird erfüllt werben müssen. Die Abrüstung-Maßnahmen Haven allgemein und gleich zeitig zu erfolgen. Die Behauptung, bereit» tn einem nennenswerten Mabe abgerüstet zu haben, ob e» sich um eine Behauptung von englischer, französischer ober anderer Seit« handelt, muß gemeinsam Punkt für Punkt geprüft werden. Die Sicherheit muß tn einer Senkung und nicht tn einer Erhöhung de» NNstungSntvcau» gesucht werden, und man muß sich vergewissern, ob überall der Verzicht aus den Krieg wahrhaftig ist. Brian- vrrabschirtrt sich Pari-, 14. Januar. Am Donnerstagabend hat ein« «In- einLalbstUndtge Besprechung -wischen Laval und dem zu- rückgetretenen Außenminister vriand am Quai d'Orsay stattgesunden, «u» einer Verlautbarung de» Mtntsterprasi- dtum» geht hervor, daß vrtand den Wert de» Angebot» der Vertretung Frankreich» beim Völkerbund vollkommen anerkannt habe, jedoch vorläufig keine Ent scheidung fällen wolle, da er sich mit seinen juristischen und diplomatischen Mitarbeitern noch zu beraten wünsche. vrtand empfing ferner den englischen votschqfter l« Pari», Lord Tyrrell, und de« radttale« Abgeordnete« Herri ot. Mitglieder der diplomatischen Kreise habe« Vrtand ihr Bedauern wegen seiner Amtsniederlegung aus gesprochen. — Brian- verabschiedete sich auch von den fran zösischen Pressevertretern. In diesem Zusammenhang wird übereinstimmend hervorgehoben, baß Vrtand einen körperlich etwa» ermüdeten, geistig jedoch frischen Eindruck gemacht hab«. Vriand» Freunde betonen, daß Vrtand au» politischen Gründen zurückgetreteu sei. * Paris, 14. Januar. Laval wird am DleuSteg die Re» gierungöerklärnng i« der Kammer verlese». Ma« rechnet damit, daß er dabei auch a«f das letzt« Interview Brüning» über di« Tribntsrage antworte« wird. «roße Gprengstoffunte in Hagen Hagen, 14. Jan. Wie da- Polizeipräfidt«« «itteilt, wurde heut« nachmittag von Beamten de» hiesigen Polizei» Präsidium- in der Snnderlohstraße ei« verstecktes Spreng» stoss» »nd Wassenlager anSgehoben. Gesunden wurden über ei» Z««t«e, «»re«ait»if, 770 Spreng kavfeln, «ine Menge Gewehr« «nd Pistole« fawte Munition. Mehrere verhastnnge« wurden vorgenomwe«. Wie »ie von anderer Seite erfahren, handelt e» sich bei den «erdafteten «« Angehörig« der K»«»«ntftischen Partei. Ser SMnsdrmh ms garsten-Seninm «enthen, 14. Januar. Der Donner-tag morgen erfolgte Durchbruch der neuangeleaten Stoßstreck« aus der Abbau streck« hat den erhofften Erfolg bisher nicht gehabt. In dem offenen Hohlraum befindet sich keiner der noch vermißten sieben Mann. Rund herum ist die Strecke zu Bruch ge gangen. Ueberall versperren große GestetnSmassen den Weg. Auch hat man keine Klarheit, wo sich di« verschütteten befin den, da da» Unglück die Bergleute an den verschiedensten ArbeitSplätztn überraschte. Daß sie sich nach dem Strecken einsturz aesammelt haben, ist nach den bisherigen Feststellun gen nicht anzunehmen. Die Rrttung»arbeiten müssen jetzt -aber nach »en verschiedene» Richtungen vorgehen. jur Erlangung schöne* «wiße» Zähn« und p» vescktigung dea Plt«
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview