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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320126017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932012601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-26
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1932
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Nr.« SeNr» «MAvrloM« MMmirifftzutt wnMrl verträgt Sowjetrußlanb», vor «Kem »er Vertrag mit Numäuie», unterzeichnet war»«» sind. Skk Bizekinig MN ÄnvikN verleivigl M -ist-r -u srrnSssiotsm k>rsl»s - D/e s/s/^ensn TVL/ven s/s^e^r/ -^TVSN^S^/ r - Mi rote ie nach Ochtrup perlet vor einem vastkrait- rn. Sin junger Mann !tötet. Zwei wettere ! Berletzungen. ng ter anderen Direktor Dr. Sckett- n der Deutschen ttgltederversammlung )reSdcn) sprach au», e Tribute. Unter Länder tn Mltletben- >«, entscheiden» für > entschlösse«,« gen mit dem LandeStnnern seien nur wenige Einzel heiten bekannt. Dt« Regierung soll jedoch die Situa tion beherrschen. «eich« iS Reich* tverla, Jung» »Herr, die erst« a,schicht», ten Nationalismus, ch radikaler, revolu- nicht belehren und ur alle die sammeln, thm sind; und das kann sich wirklich zu illkommen ablehnen: :r „Schau* und des >te ist sür Stelscher »rl der Große -um er erste „westlerische* >sten*, da» ist der Isverbunbenbeit, der !e«t. Da» „Reich* eutlche » Reich — :min dem Cherusker, >en, Heinrich VI, den Groben VtS zu !t von der Urlag« Harb, Luther, Bach, b Innerlichkeit leien erst« Weltkrieg dem da» Deutschtum idung de» „Reiches* ich* — Wesen und r Sinn der Erde m (Indien, China, m) gliedere sich dem impf gegen den eraltSmuS, gegen die chtumS. Die Kampier icht in Parteien und men, die bas Kriegs- ber voll de» großen Neduld üben und ab» rmmen ist, bis eine Hielscher sagt: „Die sollen es, wenn sie «erben kann, da» soll » besser. Wer stand- bat die Hände frei.* «ar* finden, denn e» r Aett: „Was solle- i, was wir nicht tu« chltche Betriebsamkeit unserer Tage: es isi n nach: da» „Reich' f, eS soll herrscherlich lelschcr ist kein bloßer n sind, so überspitzt ost kurzschlußarti- > ber Schwung seiner doch anderseits mit Genauigkeit, er bau» ent geschichtlicher Ge- d die Jugend mit sich n, und das wird ei« I». U. Schätzen Sie sich durch ver- greichen Trem« Leodnr, rote Unter-Lorkrieg,preise Bombay, 28. Ian. Mahatma Gandhi bat die Erlaub nis erhalten, von jetzt ab jede Woche Besucher emp fangen zu dürfen, die sich jedoch nicht länger al» 20 Minuten bet ihm aufhaltrn dürfen. Zutritt haben nur Berwandte oder solche Bekannte, die keinerlei po litische Beziehungen zu Gandhi haben. Alle politi schen Gespräche sind verboten. Der Mahatma wird während ter Besuche von einem GefängniSbeamten bewacht. See Aulrudr la Sa« ealvader Reuyork, 25. Ian. Nach den letzten Meldungen aus San Salvador befürchtet die Regierung einen Angriff der Kom munisten auf die Hauptstadt. Infolgedessen ist die Be waffnung aller Zivilisten angcordnct worden. So- weit sich bisher scststellen lieb, sind zahlreiche Plantagen bet den Kämpfen mit den Ausrührern zerstört worden, darunter auch Besitzungen von Ausländern. Die Ncuyorker „Evcntng NcwS" berichtet, unbestätigten Privatmelbnngen au» San Salvador zufolge seien bei den kommunistischen Unruhen im LandcSinnern über 1000 Menschen getStet worben. Zahlreiche Bombenanschläge seien auf öffentliche Gebäude verübt worden. Infolge der schlechten Verbindun- «g der Völker nd Italien sehe man „Möglichkeit weiterer n nur wirtschaftliche «äre die Frage längst »uch hier stünde die wie stets, Frank- ölosigkelt aus seinem ntslerpräsident Laval > wie Polncar», und ein, daß da» Ringen ;egen den Widerstand Italien Musso- Bundesgenossen, aber erstützung England», and. deren Wirtschaft nbeuasamer sie ihren len KriegSrechnnngen sinltcher sei eine Er sterer Einsicht bisher zuungunsten Deutsch- M»»ka«, «l. Ja»««. Im Sousereuzsaal de» Außeu, kommtffariat» »er Sowjetunion wurde am Men««« der rusfisch-poluisch« Nichte«,riss», er trag »nrch Andenken, »issar Sltwluv» »nd de» »oluische« Gesandten Dr. Pate» Paraphiert. Der Vertrag besteht au» siebe» Artikeln. Er besagt t« seinen Hauptpunkten: 1. Die beiden Vertragspartner verztchte« auf die Regelung aller Streitigkeiten durch da» Mittel «ine» 2. Beide Staaten - verpflichten sich, keine Verein barungen mit dritten Ländern »u treffen, die gegen eine der Vertrag-fetten gerichtet sind. Die Abmachungen, die »wischen einem der vertragschließenden und einem dritten Staat getroffen worben sind, bleiben auch nach Abschluß de» NtchtangriffSvertrageS in Kraft, wenn e» sich nicht um Vereinbarungen bandelt, die AngrtsfSabsichten tn sich bergen. 8. Der Vertrag gilt für eine Zeit von drei Jahren. Er kann fünf Monate vor Ablauf ber Ber- tragSzeit gekündigt werden. Erfolgt keine Kündigung, so verlängert er sich automatisch um wettere zwei Jahre. 4. Der Vertrag muß 8V Tage nach ber Para phierung ratistztert werden. Die übrigen Abschnitt« des vertrage» beziehen sich auf die Verpflichtungen ber beiden Partner für den Fall, baß einer von ihnen von einer dritten Seite angegriffen wird. In einem solchen Fall« muß der andere Vertragspartner Neutralität bewahren. Der russisch-polnische Vertrag wird von Polen erst bann Unterzeichnet werden, wenn sämtliche übrigen NtchtangrtsfS- frische vetrach» t. Vorsicht erzogen war- sich niemand hingeben, i und eine sich hieraus »vtschenstaailichen Bc- hland und Frankreich, Rechnung gezogen wer- eit ber ganzen Nation ich« Haltung unserer osigkctt müße gegen bttlbt, Ossietzky, Mer ¬ ken Abrüstung». politische Bedeutung ollkommen abgcrüstete nng nach ebenso voll- brn. Um gleiche» kämpft werden, denn mit seinen BunbeS- tracht kommende Be erbe aus ber Konferenz che Gegensatz lichtbar g werde Deutschland i sei auf England lich an ber BeschrSn- id diese nur bann er- l aus dem Gebiet« ber „M«» GMen, 117M GrWMllMerl" verkitt, 2». Jan. (E i g. Drahtmeld.) In Lt« gnttz fand am Sonntag eine Ftthrertagung de» gesamten schle sischen Stahlhelm» statt, die von rund 1700 Vor sitzenden ber Kret». und Ortsgruppen aus allen Teilen Schlesien» beschickt war. Der schlesische LandeSstthrer, Oberst a. D. v. Marklowski, wies darauf hin, baß die gegen- wärttge Lage Deutschlands sich am besten durch die Tatsache kennzeichnen laste, baß wir in Deutschland nur 180 000 Soldaten, aber 117 000 Gerichtsvollzieher hätten. Deutschland könne keine Tribute mehr zahlen, und wolle es auch nickt. Der Stahlhelm verlange, baß ber Reichskanzler nunmehr fest beim Nein bleibe, zu dem er sich endlich entschlossen habe. Redeverbot für Goebbels vrabttnolänng unooror vorUnor SvbrlUIoltnug Berlin, 28. Jan. Der nattonalsoztalisttsche ReichStagS- abgeordnete Dr. Goebbels war am Sonnabend al« Zeuge im Hellborfprozeß geladen worden und hatte sich hierbei tn scharfen Worten über die nach seiner Ansicht vom Berliner Polizeipräsidium gegenüber der NSDAP, zur Anwendung gebrachte Spitzeltätigkcit geäußert. Diese Aeußernngen Dr. Goebbels' hat nun der Berliner Polizei- Präsident Grzestnskt zum Anlaß genommen, Dr. Goeb- bels zu verbieten, in einer am Montagabend tn Berlin stattsinbenden öffentlichen Versammlung als Redner aufzu treten. Die überwachenden Polizeiofsiztere wurden vom Polizeipräsidenten angewiesen, das angeordnete Redeverbot gegenüber dem Abgeordneten Goebbels mit aller Schärfe durchzusühren. London, 28. Ian. Wie au» Neu-Delhi gemeldet wird, verteidigte der Vtzekönig von Indien, Lord Wtllingdon, vor ber gesetzgebenden Versammlung seine energischen Maß nahmen gegen den Kongreß und den neuen UngehorsamkeitS- seldzug. Er erklärte, baß die Maßnahmen ber indischen Negierung durch das Verhalten de» Kongreste» hervor- gerufen seien der einen neuen Feldzug gegen die Be hörden vorbereitet habe. Die Negierung werbe die mißbräuch liche Anwendung von Zwangsmaßnahmen vermeiden, doch sei eine Milderung ber letzten Verordnungen nicht zu erwarten. Der Vtzekönig bat schließlich die Versammlung um ihre Unterstützung bet der Bekämpfung de» Un- gehorsamkettSselbzuaeS und um ihre Mitarbeit bet ber Tätigkeit der Ausschüsse der Londoner Indien konferenz. Zum Schluß behandelte der vtzekönig die Wirt schaftslage Indiens, die sich wesentlich gebessert habe. Hebräische, in Negersprachen und in Blindenschrift und auch sämtliche 80 verschiedenen Uebersehungen ins Englische usw. vertreten. Es gibt die Partituren der Vertonung von Goethes „Faust* (Schumann, Radziwtll, Ltndpainter), Ouvertüren und Sinfonien zum „Faust* (Richard Wagner, Berlioz, Liszts, die Faustopern usw. und schließlich Bilder zu Goethes „Faust*, darunter neben Originalen die Kopien berühmter Gemälde und Radierungen von Corneliu», Kaul bach, Netzsch, Kreltng usw. Die vielen enggestellten Regal« de« nicht sehr groben Raumes füllen die verschiedensten GoetheauSgaben, Sonder drucke. Bücher über Goethe» Schaffen oder mit Erwähnung Goethes. Ltlt Braun und Kügelgen findet man so gut wie Literaturgeschichten und Speztalwerke über Goethe. Dazu kommen Manuskripte von Goethe, Briefe. Billetts usw. Unter GlaS und Rahmen sind die Briese und Billetts und wichtig« Manuskripte ausgestellt Man sieht da» einzige Billett vvn Goethe» Hand tn Englisch und viele weitere. Unter den Erstausgaben und Erstübersetzungen Goethescher Werke und Gesamtausgaben findet sich auch die überhaupt erste eng lisch« Uebersetzung eines Werke» von Goethe mit dem „Götz von Berlichtngen*. Die Goethe-Bildersammlung umfaßt zur Zeit etwa 6000 Stück. Sie enthält jegliche bildlichen Darstellun gen Goethes und seiner Familienmitglieder, Vorfahren nud auch de» ausgedehnten Freundes, und Bekanntenkreise» Goethe». Bekannte und berühmte Gemälde oder deren Re produktion sind hier nahezu lückenlos vertreten, wie da» be kannte Bild Tischbeins „Goethe in der Campagna*. Ab bildungen der Goethemonument« und -blisten von Hantschel, Schaper, Trippel usw. und schließlich auch von den verhält nismäßig zahlreichen Goethedenkmälern, die in den Städten der vereinigten Staaten für den größte« deutschen Dichter und Denker von den Deutschen tn Amerika bi» tn die jüngste Zett hinein errichtet worden sind. Daß tn den zahlreichen deutschen Vereinen de» Lande», in deutschen Zettungen und deutschen Schulen Goethe ver ehrt wird, tst selbstverständlich; aber baß die stockamerika- ntsche, seifdale jsiale-UntverNtät zu New Haven sich zu einem so weitgehenden Goethekult verstand, und daß sich fast lückenlos alle gleichgerichteten Bestrebungen im Lande au» dteser Sammlung von Bildern, Handschristen, Uebersetzun- gen und Erstausgaben usw. abtesen lassen, da» ist ein« er hebende Tatsache. -s Lire Echuberl, dt« beliebt« Dre-dner Schauspielerin, lang« jährige» Mitglied der „Komödie*, teilt un» mit, daß sie mit dem 1b. Januar au« ber „Komödie* au-geschieden tst. H s Im Bolkswohltheater gab es am Montag einen recht vergnüglichen Operettenabend, ber obendretn den Vorzug hatte, dte Bekanntschaft mit einem tn Dresden wohl noch nicht aufgcführten Operetteneinakter von Jacques Offenbach zu vermitteln: „Urlaub nach dem Zap fenstreich* Die Handlung diese» Merkchens des „Helena*. Komponisten bringt freilich nur den üblichen Durchschnitt: Vertauschung ber Urlaubsscheine zweier Gardcsoldaten mit ber daraus sich ergebenden zeitweiligen Vertauschung ihrer Bräute, bi» zum Schluß jeder Topf seinen richtigen Deckel findet. Aber musikalisch ist dte kleine Osfenbachiabe recht wohl ber Ausgrabung und Ausführung wert; denn die Musik steckt voller melodiöser Einfälle, und die prickelnden Rhythmen und die farbenfreudige Instrumentierung ver- raten den Meister der französischen Operette aus ber Zeit des zweiten Kaiserreiche». Um eine recht flotte, auch gesang lich erfreuliche Aufführung des lustigen Werkes machten sich außer dem tüchtigen Kapellmeister Herbert Stock be sonder» Susanne Prse, Käte Kaiser (früher Residenz theater), ber Barttontst Hans Kiebler und der mit einem hübschen lyrischen Tenor begabte Arno Borberger ver- dient. Dieselben vier Darsteller und Sänger offenbarten ihr Können fast noch erfolgreicher in der darauffolgenden bekannten Operette von Suppü: „Die schöne Gala- thee*, die stilistisch ausgezeichnet zu dem Ossenbachschen Einakter paßte. Susanne Prse wußte al» die lebendig ge wordene Marmorstatue Galathee von ihren koloristischen Fähigkeiten zu überzeugen? Käte Kaiser war ein munterer, gesanglich sicherer Ganymed, Han» Kießler entfaltete al» jltdelnder Kunstmäzen MydaS neben seiner gesund ent- wickelten Stimme auch gutsitzende Komik, und Arno Bor« beraerS sympathischer Tenor kam der Charakterzeichnung de» in seine Statue verliebten Bildhauers besten» entgegen. Das kleine Orchester begleitete unter Herbert Stocks Stabführung beide Operetten außerordentlich exakt. Im vollen Saal herrschte eitel Freude und dankbare Anerkennung. —ckt. s Mozartveret«. Im vereinShau» bot gestern bet Mozartverein seinen Mitgliedern da» zwette Sinfonte- konzert. Der Abend brachte nur Werke von Mozart, »ur Feier des morgigen Geburtstage» des Meister». Das BereinSorchester unter Leitung seines Dirigenten Erich Schneider fpte'te zunächst die Ks-Dur-Ginfonte. Alle» wirkte da zu einer glücklich gelungenen, schönen Wiedergabe zusammen: Dte starke Orchesterbesetzung, die fühlbar« Lust und Liebe, mit der jeder einzelne am Werk war, die rechte Auffassung de» Dirigenten für die Mächtig keit und Grübe der Sinfonie, für dte tief« Lyrik de» Andante thema». aber auch sür die belebten und zierlichen Episoden. Da» zweite große Orchesterwerk war die „Don-Giovanni*- Ouvertüre: Auch sie wurde schwungvoll gespielt. Dazwischen kamen Solisten zu Wort. Da» 0-Dur-Btol'nkonzert, eine» Kunst un» Mtstensthast f- DreSdner TheaterspIrlplan für heute. Opernhaus: „GaSparone* Schauspielhaus: „Die endlose S raße* (8). «lberttheater: „Koos in ber Schlinge* W-, Die Komödie: „Die spanische Fliege* (8,15). ». V?«'nztheater: „Die Fluch« in die Ebe* (8). Len- traltheaterr „Die Blume von Hawat* (8). »VMIMMWMMkUW i« viMiitz Olmlltz. Der kommunistisch« Abgeordnete Jura« versuchte heute auf dem NathauSplatz vor einer Versamm lung von etwa 180 Arbeitslosen eine Rede zu halten. Ein Polizist, ber den Redner festnehmen wollte, wurde von ber Menge angegriffen. Von ber nun eingreifenden Sicher- hettSwache wurden 7 Mann leicht verletzt und durch Fußtritte mißhandelt. Insgesamt wurden 18 Personen verhaftet. Eine Stunde später versuchten die Demon stranten, sich vor dem Gebäude ber Bezirkskranken versicherungsanstalt zusammenzurotten, was jedoch von der Polizei verhindert wurde. Sm Goeihetemvel der Amerikaner Mi« Goethe in Amerika verehrt wirb Sieht man von manchen Aeukerltchkeiten de» Goethe- kults ab, die für uns eigenartig scheinen »nd für drüben so selbstverständlich sind, dann findet man für dte Goethe- verehrung tn Amerika so sichtbare Zeichen aufgerichtet, daß freudige Anerkennung bester am Platz ist al» Zweifel an der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ber Gefühle für Goethe und sein Werk. In San Franzisko wurde 1001 eine Kopie de» Denkmals NieischclS, jenes Standbildes, das vor dem Nattonaltheater in Weimar steht, eingeweiht. Ein fast gleiches Denkmal ließ Milwaukee, die Dcntschenstadt der USA. errichten, und zivar sozusagen im Handumdrehen. Bet der Einweihung hieb es stolz, als die rascke Erbauung de» Denkmals und die gute Formung von Schiller und Goethe gewürdigt wor- den ivar: „Jetzt erst, nachdem wir diese beiden groben deut schen Dichter in unserem Park stehen haben, dürfen wir getrost sagen: Wir sind eine deutsche Stadt . . .* Von Goethes Schöpfungen begeisterte anfänglich am meisten „Werthers Leiden* jenseits des großen Wasser». Wie der „Götz* ber al» erstes Merk in» Eng- lisch« übersetzt wurde, htnübergelangt mar und sogleich ein« Flut von Nachahmungen nach sich zog, so bekanntlich auch „WertherS Leiden*. Un- nicht nur die». ES wird erzählt, und durch da» entsprechende Beweisstück tst e» erwiesen, das, „MertherS Leiden* eine einfache Farmersfrau von lang jährigem Leiben geheilt habe, allein durch dte Lektüre dieses IugendwerkeS Goethe». Aus Dankbarkeit schrieb die Frau den „Merther* völlig ab. Da» Manuskript tst tn der Vale- Universität zu New Haven ausgestellt. Die Goethesammlung der Nale-Universtt«t, dieser berühmten Hochschule der Bereinigten Staaten, sührt die anspruchsvolle und zugleich vielsagende Bezeichnung „Goeth stempel*. Sie tst seit dem Sommer 1081 zu gänglich und im neuen, «urmartigen BibliothekSgebäude der Universität untergebracht. Man erfährt: sie besitzt die grüßte Faustsammlung der Welt, die größte Goethe-Bildersammlung der Welt, ihr Wert beträgt fast 2 000 000 Mark und die Zahl der einzelnen Stücke der Sammlung fast 25 000. Wa» im „Goethetempel* seit zwei Jahren von acht Beamtinnen katalogisiert wird, ist zwar nicht mit dem Goethe- und LlhMerarchiv in Weimar vergleichbar, aber «S übertrifft jenes bestimmt in mancherlei Einzelheiten und e» tst auch so gut wie jenes aufschlußreich und erschöpfend durch dte Vollständigkeit und Gründlichkeit, mit ber die Sammlung tn ihren beiden Hauptabteilungen auf- und auSgebaut worden ist. Das gilt besonders von der „Faust*-Sammlung. Bon den Volkssagen und Zauberbüchern und den Schriften Uber den historisch«,) Dr. Faustu» an bi« zu den Bearbeitungen (Vertonungen, Uebersehungen, Kommentierungen) von Goethe» „Faust* sind hier nahezu alle Druck«, Mannskrlpte usw. vereinigt, darunter Uwersetzungeu de» „Faust* tu» Dt« Paraphierung de» polnisch-russischen Nichtangriffs pakte» ist em Ereignis von weittragender polittfcher Bedeutung. Di« Verhandlungen zwischen Pale« und Rußland Ader «inen Nichtangriffspakt reiche« di» l« da» Jahr itri „rück. Damals fchlua ber Außenkommtstar Tfchttfch « ri« sämt lichen an Rußland angrenzenden Staaten tn Europa den Abschluß von Ntchtangrtsssverträgen vor. Dte polnische Regierung machte iedock die Annahme diese» Vorschläge» davon abhängig, daß der Vertrag gleichzeitig mit allen Staaten unter polnischer Führung abgeschlossen werden sollte, eine Bedingung, aus die Rußland nicht etnging. Außer»«« »erlangt« Pole« seinerzett eine Garantie feiner Westgrenze. Die Verhandlungen habe» bann geruht und sin» erst im August 1081 wieder ausgenommen worden, nachdem tn Part» ein russisch-französischer NtchtangrtffS- vertrag zustande gekommen war. Da» Inkrafttreten diese» Vertrages war jedoch von ber Unterzeichnung eine» polnisch-russischen NtchtangriffSvertrageS abhängig gemacht. Da ber polnisch-russische Vertrag wieder erst in Kratt treten soll, wenn bi« Verträge mit den anderen europäischen Nach barn Rußlands, vor allem also mit Rumänien, unter zeichnet sind, wirb «S vielleicht noch «ine Weile dauern, bis ber Vertrag tn Kratt tritt. Immerhin tst der polnisch russische NichtangrtssSvertrag für dt« kommende Abrüstungskonferenz von besonderer Bedeu tung, da Polen jetzt nicht mehr behaupten kann, daß «S durch dte Drohung seines russischen Nachbarn zu besonderem Nüstungsaufwand gezwungen wäre. Tragischer Tod einer rheinischen Mustriellen Duisburg, 25. Jan. Auf tragische Weise tst der in west deutschen Jndustriekreisen und darüber hinaus bekannte Letter der seit Jahresfrist stillgelegten Hütte „Nuhrort- Meiderich*, Dr.-Jng. e. h. Esser, Vorstandsmitglied der Vereinigten Stahlwerke, ums Leben gekommen. Am Sonn- abenbvormittag wurde Direktor Esser vor seinem Schreib tisch mit zwei Schüssen tn der Brust schwer verletzt auf gesunden. Der Versuch, ihn durch Blutübertragung am Leben zu erhalten, mißlang,- Direktor Esser starb am Mon- tagmittag an Herzschwäche. Wie sestgeslellt wurde, hat der Verstorbene eine tn seinem Schreibtisch liegende Selbst» labeptstole untersucht, wobei plötzlich zwei Schüsse loSgingcn, die ihm in die Brust drangen. Erst vor knapp einem Jahre hatte Direktor Ester einen schweren Autounfall erlitten, wobei ihm die Schädel- decke zertrümmert wurde. Nur durch sosorttge Opera tion und die Einsetzung einer silbernen Schädclplatte konnte man seinerzeit sein Leben erhalten. Revision (m -renzel-RrM verwerfen Leipzig, 25. Jan. Der zweite Strafsenat des Reichs gerichts hat die Revision des Amtsvorstehers Arthur Frenzel aus Bornim gegen das Urteil der großen Strafkammer beim Landgericht Potsdam vom 1. Dezember 1080, durch da» gegen Frenzel wegen Blutschande, be gangen an seiner Tochter Gertrud, auf ein Jahr zwei Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehren- rechtSverlust erkannt worden war, verworfen. Die gegen da» Urteil vorgebrachten rechtlichen Bedenken seien zwar nicht durchweg einfach zu verwerfen, soweit aber Be- denken gegen die Prozeßsührung berechtigt seien, konnte nirgend» festgestellt werden, daß dadurch die Urteilsfindung beeinflußt worden sei. Da» Urteil gegen Frenzel tst damit rechtskräftig geworben. Generalstreik in Sevilla Sevilla, 2». Ja«. Hier ist heute vormittag der Generalstreik ausgebrochen. Die Stadt tst militärisch besetzt. Ueber ihr kreisen Flugzeuge. A« einige« Stelle« ist «S bereits zu Schießereien gekommen. — In Barcelona geht de^ Streik weiter, aber die Stadt hat im allgemeinen ihr normales «nSsehe» «iedergewonne«. In der Universität wurden mehrer, kommnnistische Studenten verhaftet. Bon den in ber letzte« Zeit sest» genommene« Personen sind 4« deportiert worden. In Utiel tn ber Provinz Valencia wurden dte Tele phon- und Telegraphenleitungen von den Streikenden zer stört. Ans der Provinz T « ruel, in der ein bedeutende» Mtnenbecken lieg», kommen Privatmeldungen, wonach die Minenarbetter sich dem revolutionären Generalstreik an geschlossen hätten. InCabi, versuchte eine Arbettergruppe, eine Kirche in Brand zu stecken, konnte aber noch recht zeitig von der Polizei daran gehindert werden. In Ma drid wurden zwei Artillerieoffiziere der Wachbatterte de» Militärflugplatzes wegen angeblich monarchistischer Umtriebe verhastet und die ganze Batterie abgelöst.
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